Die US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris nehmen in der Außenpolitik teils entgegengesetzte Positionen ein. Während der Republikaner Trump "America First" propagiert, hält die Demokratin Harris die Bündnistreue hoch. Doch wo genau liegen die Unterschiede?
Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.
Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.
Category
🗞
NewsTranskript
00:00Die US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris nehmen in der
00:05Außenpolitik teils entgegengesetzte Positionen ein. Während der Republikaner
00:10Trump America First propagiert, hält die Demokratin Harris die Bündnistreue hoch.
00:19Harris und Trump sind beide entschlossene Unterstützer Israels. Harris
00:23machte klar, dass die USA unter ihrer Führung Israel weiterhin mit Waffen
00:27beliefern würden. Zugleich betont sie aber das Recht auf Selbstbestimmung der
00:31Palästinenser. Auch Trump stellt sich klar an die Seite Israels. Er empfahl dem
00:36Land die iranischen Atomanlagen zu bombardieren.
00:39Als Präsident werde Trump alles unternehmen, um den Nahen Osten zu
00:43befrieden, sagte sein Wahlkampfteam.
00:49Beim Thema Ukraine-Krieg sind die Positionen von Trump und Harris
00:53entgegengesetzt. Bei einem Wahlsieg Trumps wäre absehbar, dass die USA
00:57Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen. Trump verspricht ein schnelles
01:01Ende des Krieges herbeizuführen. Das würde vermutlich bedeuten, dass die
01:05Ukraine zur Abgabe des von Russland besetzten Territoriums gezwungen wäre.
01:10Harris hingegen hat nie einen Zweifel an der US-Unterstützung für die Ukraine
01:14gelassen, die so lange wie nötig geleistet werde.
01:17Angesichts des russischen Angriffskriegs stünden die USA fest an der Seite der
01:22Ukraine.
01:25Harris gilt als starke Befürworterin der multilateralen Zusammenarbeit und der
01:31NATO. Die USA hätten eine Verpflichtung gegenüber der NATO, sagte sie einmal. Aus
01:36ihrer Sicht wäre es dumm, die globalen Allianzen der USA zu gefährden.
01:40Trump fordert von den Verbündeten hingegen mehr Geld für ihre eigene
01:44Verteidigung auszugeben. Andernfalls würden die USA im Falle
01:47eines russischen Angriffs nicht helfen, sagte Trump. Damit stellt er die
01:51Beistandspflicht des Bündnisses in Frage.
01:57Sowohl die Republikaner als auch die Demokraten sehen in China die größte
02:02Herausforderung für die USA. In seiner ersten Amtszeit erhöhte Trump die Zölle
02:06und zettelte so einen Handelskrieg mit China an.
02:09Diese Zölle sollen in Zukunft aus der Sicht von Trump massiv ausgeweitet
02:13werden. Taiwan will Trump nur dann schützen, wenn das Land dafür bezahlt.
02:18Die Regierung von Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Harris hat die von
02:23Trump eingeführten Zollerhöhungen beibehalten und verschärft. Ende September
02:27traten weitere Erhöhungen in Kraft, die vor allem Elektroautos, Batterien, Chips
02:32und etliche Rohstoffe betreffen.