Während der Verkehr auf der "alten" Weststrecke der Bahn durch den Wienerwald seit heute, Donnerstag, zweigleisig läuft, hat ÖBB-Chef Andreas Matthä bekräftigt, dass die "neue" Verbindung durch das Tullnerfeld nach der Unwetterkatastrophe von Mitte September als "Weihnachtswunder" am 15. Dezember wieder in Betrieb genommen wird. Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.
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NewsTranskript
00:00ÖBB-CEO Andreas Matthe hat am Donnerstag bekräftigt, dass die sogenannte neue
00:06Weststrecke durch das Tullnerfeld nach Behebung der Unwetterschäden nun doch
00:11bereits ab 15. Dezember wieder in Betrieb genommen wird.
00:16Bis dahin wird der Verkehr auf der alten Weststrecke durch den Wiener Wald
00:21zweigleisig geführt.
00:23Wir kehren am 15. Dezember, das ist unser Fahrplanwechsel
00:27international, zur Höchstgeschwindigkeit zurück. Also pünktlich mit dem
00:32Fahrplanwechsel fahren wir zwischen Wien und St. Pölten wieder mit bis zu 230 kmh an.
00:38Wir können den Fahrplan 2025 wie geplant anbieten.
00:44Damit ist letztendlich Weihnachtswunder auch der Weihnachtsverkehr gesichert.
00:52Als Wermutstropfen bezeichnete es Matthe, dass im kommenden Jahr noch einmal eine
00:57vierwöchige Sperre der Strecke notwendig sein werde.
01:01Wir werden noch ein Stück weit zu diskutieren haben, wann genau das
01:07stattfinden wird. Das hängt zum einen mit den Lieferdaten zusammen, zum zweiten
01:11aber auch, wo in Summe über alle Verkehrsarten hinweg die geringste
01:18Belastung für unsere Kundinnen und Kunden steht.
01:21Ab dem 4. November soll wieder ein Pendelverkehr zwischen Wien-Westbahnhof
01:26und dem Bahnhof Tullnerfeld möglich sein.
01:29Ab dem 9. November soll dann die S80 zwischen Wien-Hütteldorf und Hauptbahnhof
01:36sowie die S40 zwischen Tulln und Tullnerfeld wieder verkehren.
01:41Der am meisten beschädigte Teil der neuen Weststrecke ist der Tunnel Atzenbruck.
01:48Wir haben es bei den Pumparbeiten nach dem Ereignis schmerzlich feststellen müssen,
01:53dass das Wegpumpen gar nicht so einfach ist, weil das Wasser nirgends mehr wohin konnte.
01:57Die Böden sind dort hochgradig gesättigt, das Grundwasser ist sehr, sehr hoch gestiegen,
02:03quasi über die Geländeoberkante. Der Abfluss durch die natürlichen Gewässer
02:08hat in diesem Moment auch nicht mehr funktioniert.
02:11Entsprechend schwierig waren auch die Pumparbeiten nach dem Regenereignis.
02:16Die Folgen des Klimawandels seien bei der Planung der Strecke in den 90er Jahren
02:21noch nicht berücksichtigt worden.
02:24Man ging damals davon aus, dass ein Ereignis, das statistisch einmal in 100 Jahren auftritt,
02:29eine gewisse Wassermenge mit sich bringt.
02:32Und darauf wurde die Strecke auch bemessen und geschützt.
02:36Spätestens nach dem Ereignis im September 2024, das hinter uns liegt,
02:40müssen wir ganz nüchtern erkennen, dass dieses Ereignis wohl weit häufiger
02:46als einmal in 100 Jahren auftreten wird können
02:49und dass die damit verbundenen Wassermengen weit höher sind,
02:53als damals für ein HQ100 angenommen.
02:56Und mit weit höher sprechen wir nicht um ein paar Prozent höher,
03:00sondern um ein Vielfaches höher.
03:02Noch nicht gleich werden zur Wiederinbetriebnahme am 15. Dezember
03:06auf dem 2,5 Kilometer langen Streckenabschnitt im Tunnel Atzenbrock
03:11WLAN und Handyempfang funktionieren.