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Transkript
00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30Untertitel der Amara.org-Community
00:42Kann ich Ihnen irgendwie mehr hilflich sein?
00:44Ich schaue mich nur ein bisschen um, ja?
00:46Bitte sehr.
00:47Danke.
01:00Kann ich Ihnen helfen?
01:16Gefällt mir hier.
01:17Ist schön.
01:23Machst jetzt ein bisschen auf Nobel, hm?
01:25So ein Stinkewässerchen verkaufen und so.
01:28Machst Spaß?
01:31Komm.
01:34Wie lange bist denn schon hier?
01:37Hey, einfach abhauen, das geht doch nicht.
01:41Also ich find's nicht gut.
01:44Ich hab dich hochgebracht.
01:47Du schuldest mir was.
01:50Was glaubst denn, was du so wert bist auf dem freien Markt?
01:53Hm?
01:55Zehn, zwanzig, fünfzig?
01:57Hey, schau mich an.
02:01Hunderttausend, aber locker.
02:05Mach einen Vorschlag.
02:10Warte mal.
02:20Wie groß ist sowas?
02:24Gibt's sowas Größer?
02:28Schade.
02:31Also ich freu mich ja wahnsinnig, dich zu sehen.
02:35Du dich auch?
02:37Nein?
02:38Hey, es kommt noch.
02:41Ich bin ein paar Tage in München, im Pallas.
02:44Wann machst du denn hier eigentlich frei?
02:47Um sechs.
02:48Ist doch schön.
02:49Kommst du bei mir vorbei?
02:51Ich mach dir noch einen Vorschlag, ja?
02:53Klar?
02:57Glaubst du klar, wie es...
03:00Ja.
03:06Mission Hamburg, Reeperbahn.
03:08Hier ist Anita.
03:10Anita Henk.
03:12Schwester Anna?
03:15Ich muss unbedingt Schwester Hilde sprechen.
03:19Schwester Hilde?
03:21Was ist?
03:22Telefon für Sie.
03:24So, warten.
03:25Wieso, wer ist es denn?
03:27Anita Henk.
03:29Anita?
03:30Anita Henk?
03:31Entschuldigt mich mal, ja?
03:33Nein.
03:34Anita?
03:35Schwester Hilde?
03:37Er hat mich gefunden.
03:39Hat dich gefunden?
03:41Was will er?
03:42Er war im Geschäft.
03:44Er sagt, ich soll zu ihm.
03:47Er sagt, ich soll zu ihm kommen.
03:49Er wartet im Hotel.
03:52Im Pallas.
03:55Was soll ich machen?
03:57Du machst nichts.
03:58Du gehst nicht hin.
04:02Natürlich weiß er jetzt, wo du bist.
04:04Aber du gehst nicht hin.
04:06Was der will, das wissen wir doch jetzt.
04:08Du warte mal, warte mal einen Augenblick.
04:10Ich...
04:11Ja, ich komm nach München.
04:12Ich nehm das nächste Flugzeug.
04:14Anita, du darfst jetzt keinen Fehler machen
04:16und nicht verzweifeln.
04:18Wenn du verzweifelst,
04:20dann machst du dich schwächer als du bist.
04:23Ich komme.
04:25Zimmer Nummer 1104.
04:30Haben Sie gehört?
04:32Ja.
04:34Die Fachstühle sind gleich dort.
04:41Knock, knock, knock.
05:11Zieh schon mal den Mantel aus.
05:31Na los, komm.
05:41Was machst du bloß?
05:45Du kennst doch die Regeln.
05:50Steh auf.
05:52Na los.
05:57Du sollst aufstehen.
06:02Halt dich gerade.
06:05Aha.
06:20Glaubst du doch nicht, das macht mir Spaß?
06:34Dass ihr Weiber nie was von selber lernt.
06:38Na komm, steh auf.
06:40Ab ins Bad, bring dich in Ordnung.
06:44Ist doch vorbei.
06:46Los.
06:50Gott.
06:55Komm, zeig dich mal.
06:57Kannst du nicht aufpassen?
06:59Komm.
07:08Sauerei.
07:16Du packst deine Koffer
07:18und morgen fliegen wir zusammen nach Hamburg.
07:21Wo wohnst du denn überhaupt?
07:23Hey, dein Adresse.
07:27Ach, Babe, du hast doch überhaupt keine Chance.
07:31Ich hab dich mit deinem neuen Kerl gesehen.
07:34Tut mir leid, da draus wird nichts.
07:39Ich hab seine Wagennummer
07:42und in einer Stunde hab ich seinen Namen und sein Adresse.
07:47Also, morgen früh um neun.
07:52Und keine Minute später.
08:02Guten Abend, Anita.
08:04Was ist denn mit dir, Anita?
08:06Wie siehst du denn aus?
08:08Bist du gestürzt?
08:10Komm rein.
08:15Komm, such dich.
08:17Du warst nicht zu Hause.
08:19Ach, da bist du ja.
08:21Wir haben uns schon Sorgen gemacht.
08:23Aber wie siehst du denn aus?
08:25Wir gehen zunächst mal in mein Zimmer, Anita und ich.
08:27Ja, ist gut.
08:38Das sieht aus, als hätte dich jemand verprügelt.
08:43Willst du sagen, es hat dich jemand geschlagen?
08:47Komm, setz dich.
08:52Ich werde etwas zu trinken geben.
08:56Dann wirst du mir erzählen, was passiert ist.
09:13Ich muss morgen nach Hamburg zurück.
09:15Was heißt, du musst morgen nach Hamburg zurück?
09:20Ich kann nicht mehr hierbleiben.
09:26Wer hat dich so zugerichtet?
09:31Komm, steh mal auf.
09:48Und jetzt sagst du mir, wer das war.
09:50Sie ist da.
09:51Wo war sie denn?
09:52Ich weiß nicht.
09:53Sie ist mit Vater im Arbeitszimmer.
09:55Was ist denn los?
09:56Geh da nicht rein.
09:57Das muss was passiert sein.
09:59Ja, wenn was passiert ist, will ich wissen, was.
10:03Hallo?
10:04Bleib draußen.
10:05Ja, was ist los?
10:06Mutter hat gesagt, es ist was passiert.
10:08Tu mir den Gefallen, Junge, und bleib draußen.
10:09Wir kommen dann schon.
10:10Bitte sehr.
10:12Danke.
10:13Haben Sie Gepäck?
10:14Ja, nur eine Tasche.
10:16Aber die trage ich selbst.
10:1711 31.
10:19Sagen Sie bitte, ist bei Ihnen ein Akkusicht aus Hamburg abgestiegen?
10:23Ja.
10:24Welche Zimmernummer hat der hier?
10:26Moment.
10:2711 04.
10:28Danke.
10:47Ja.
10:48Danke.
11:16Was machen Sie denn da?
11:37Darf ich hier eintreten?
11:39Nichts dagegen.
11:48Platzen Sie sich.
11:53Anita.
11:55Die kapiert es natürlich erst, wenn es zu spät ist.
11:58Aber Ihretwegen sind Sie doch hier.
12:00Ja.
12:01Sie hat mich heute Mittag angerufen.
12:05Unterklennt sich sofort so ein Flugzeug?
12:07Ja, ich habe mich sofort hineingeklemmt.
12:10Warum?
12:11Hat die Mission so viel Kohle?
12:13Es ist nicht die Kohle der Mission.
12:15Es ist mein Geld.
12:18Also für mich, da haben Sie einen totalen Knall, ne?
12:21Naja, ich sage Ihnen, das war das Geschäftsmann.
12:25Und das sollte ich ja, das sage ich Ihnen gleich nochmals.
12:28Sind Sie bei mir?
12:29Da kann ein Partner jederzeit sofort aussteigen.
12:31Nur, zuerst einmal zahlt er seine Schulden.
12:34Auch Anita.
12:36Und die hat eine Menge.
12:38Und die wird Sie bei mir abstöckeln.
12:41So.
12:42Und jetzt zu Ihnen.
12:45Haben Sie nichts Gescheiteres zu tun,
12:47als sich permanent bei mir querzulegen?
12:50Warum?
12:51Anita und ich, wir verstehen uns prima.
12:54Ja, ich beschütze Sie.
12:57Aber Sie, Sie haben sich ja bei ihr so von Anfang an reingefummelt.
13:02Missionsmäßig natürlich.
13:05Habe ich recht?
13:07Sie haben nicht ganz unrecht.
13:10Na also.
13:13Und warum sind Sie jetzt da?
13:15Um Ihnen zu sagen, dass Anita hier in München bleibt.
13:18Ach was.
13:20Lassen Sie sie in Ruhe.
13:22Das kann ich nicht.
13:23Sie packt schon ihre Koffer.
13:25Ja?
13:26Na, dann wird sie sie wieder auspacken.
13:28Ach was.
13:36So.
13:38Und nun hören wir mal auf mit dem Theater, ja?
13:43Anita hat hier in München Fuß gefasst.
13:47Sie arbeitet.
13:48Sie hat Anschluss gefunden.
13:50Sie hat mit Hamburg Schluss gemacht.
13:52Total Schluss.
13:53Es hat also keinen Sinn, sie zurückzunehmen.
13:56Um Ihnen das klarzumachen.
13:58Deswegen bin ich hier.
14:03Werfen Sie eigentlich ihr Geld immer zum Fenster raus?
14:07Ach, Sie sind ja zu dumm.
14:10Sie können sie nicht zwingen.
14:15Ach was.
14:17Dann fange ich mal damit an, dass ich ihr,
14:19das ist natürlich nur ein Vorschlag,
14:21dass ich ihr einen Mackerbescheid stoße.
14:23Ja.
14:25Was sie so alles angeschafft hat und
14:27dass ich ihr alles beigebracht habe.
14:30Und dass mein bestes Pferd im Stall ist als sowas.
14:33Das wirst du nicht tun.
14:35Ich warne dich.
14:41Tut sich sie etwa?
14:43Mutti.
14:45Für mich bist du ein Witz.
14:50Du magst über uns lachen.
14:52Über das, was wir tun oder zu tun versuchen.
14:56Ich mag sich auch oft ziemlich hilflos ausnehmen, aber
15:00nein, wir haben nicht oft den Erfolg, den wir uns wünschen.
15:04Wir werden diese Welt nicht verändern.
15:06Aber wir versuchen es wenigstens.
15:10Und du solltest dich nicht täuschen.
15:13Es liegt mehr Macht in dem, was Gott wohlgefällig ist,
15:18als du zu ahnen imstande bist.
15:24Weißt du was?
15:26Moment!
15:28Jetzt werden sie privat.
15:30Grenze, ja?
15:39Morgen
15:41fliegen Anita und ich nach Hamburg.
15:44Morgen.
16:07Morgen.
16:20Du musst das verstehen.
16:24Ich verstehe.
16:27Ich weiß nicht, was ich tun soll.
16:33Bist du noch mit drauf?
17:03Morgen.
17:32Morgen.
18:01Morgen.
18:10Housekeeping.
18:13Housekeeping.
18:24Kristin!
18:25Ja?
18:26Da liegt ein Tod da drin.
18:29So unauffällig wie möglich, hat der weg.
18:31Keine Sorge, sind meine Leute schon da?
18:33Ja, sind schon oben.
18:34Dankeschön.
18:35Vor circa zehn bis elf Stunden.
18:43Guten Morgen.
18:44Guten Morgen.
18:46Herr Stoffel, mit dem Obstmesser hier.
18:49Wer ist denn der Mann?
18:50Kusicher ist aus Hamburg.
18:52War drei Tage hier in München und wollte heute eigentlich wieder abfahren.
19:10Was hat der Kusich hier gemacht?
19:12Keine Ahnung.
19:13Haben Sie mal mit irgendwelchen Leuten zusammen gesehen?
19:15Hat er hier gegessen?
19:16War er in der Bar?
19:18Können Sie irgendjemand erinnern?
19:19Ein Kellner vielleicht?
19:20Ja, ich werde danach fragen.
19:22Gut, hat er telefoniert, sind Gespräche für ihn angekommen.
19:25Das lasse ich sofort feststellen.
19:27Danke, ja.
19:28Freund Römer!
19:29Hat er mal nach einem Taxi verlangt?
19:31Er hatte selbst einen Wagen.
19:33Er steht in der Garage.
20:00Sie waren in seinem Wagen?
20:01Ja, es wundert mich überhaupt nicht, wenn man bedenkt, wer er ist.
20:03Und wer ist er?
20:04Ein Zuhälter.
20:05Was?
20:06Ja, mit den dazu passenden Vorstrafen.
20:07Na gut, oder nicht gut.
20:09Wir haben seinen Mauler zu finden, was?
20:11Im Übrigen erinnert sich der Empfangschef,
20:13dass gestern Abend sich eine ältere Dame nach Herrn Kusich erkundigt hat.
20:16Ja, eine ältere Dame, eine Schwester.
20:18Was für eine Schwester?
20:19Eine Krankenschwester oder so ähnlich.
20:20Sie trägt eine graue Schwester und hat mit weißem Kragen.
20:23Was sie genau ist, können wir sie ja selber fragen.
20:25Sie sitzt oben im Frühstücksraum.
20:30Da ist er schon.
20:37Ach, bitte verzeihen Sie.
20:39Mein Name ist Dirk, das ist der Klein.
20:41Wir sind Kriminalbeamte.
20:43Können wir Sie einen Augenblick sprechen?
20:45Was, mich?
20:46Ja.
20:47Gibt es hier irgendwo einen ruhigen Raum?
20:49Ich kann Ihnen einen Konferenzraum aufschließen.
20:57Bitte.
21:03Wie darf ich Sie anreden?
21:05Schwester Hilde.
21:07Was für eine Schwester sind Sie?
21:09Entschuldigen Sie.
21:10Aber bitte.
21:11Wir sind eine Gruppe von Leihenschwestern
21:14und sind auf einem besonderen Gebiet der Sozialarbeit tätig.
21:17Sie kommen aus Hamburg.
21:19Ja, gestern Abend.
21:21Und haben sich sogleich nach Herrn Kusich erkundigt.
21:23Ja, das ist richtig.
21:25Und haben sich auch nach seinem Zimmer erkundigt,
21:27nach der Zimmernummer.
21:28Ja, 1104.
21:31Na, ich nehme an, Sie kennen Herrn Kusich.
21:33Ja, den kenne ich.
21:35Ich kenne ihn sogar besser, als mir lieb ist.
21:37Ziemlich gut.
21:39Ich habe während meiner Tätigkeit immer wieder mit ihm zu tun.
21:43Warum fragen Sie?
21:44Er ist tot.
21:45Er ist gestern Abend ermordet worden.
21:50Mhm.
21:52Vielleicht...
21:54Vielleicht muss ich mir jetzt vorwerfen,
21:56dass ich kein Mitgefühl empfinde,
21:58aber ich habe es nicht.
22:00Sie werden sich sicher erkundigt haben,
22:02wer dieser Mann war.
22:05Ja, das haben wir.
22:07Na und?
22:08Ein Zuhälter.
22:09Polizeilich registriert.
22:11Also, wenn Sie wissen, wer dieser Mann war,
22:14wundert Sie dann diese Art von Tod?
22:17Das Milieu, in dem dieser Mann zu Hause war,
22:19ist geprägt von Gewalt.
22:21Gewalt ist dort etwas ganz Normales.
22:24Wie ist er umgekommen?
22:27Er wurde erstochen.
22:29Mit einem Obstmesser.
22:33Das allerdings ist ungewöhnlich.
22:35Was ist daran ungewöhnlich?
22:37Das Obstmesser.
22:39Die Kreise bevorzugen sonst mehrere Wolver,
22:42Knüppel, Schlagringe.
22:45Und wann ist er?
22:47Ich meine, welche Uhrzeit, weiß man's?
22:49Ja, ungefähr.
22:51Hat man eine Idee, wer der Mörder sein könnte?
22:54Nein.
22:55Na, das wird schwierig sein herauszubekommen.
22:58Entschuldigen Sie bitte.
23:00Wem sage ich das?
23:02Sie haben bestimmt Ihre Erfahrungen mit diesem Milieu.
23:05Das allerdings in München,
23:07wo nicht ganz so ausgeprägt ist,
23:09wie bei uns in Hamburg.
23:11Haben Sie Kusich gestern Abend gesehen?
23:13Haben Sie mit ihm gesprochen?
23:15Ja, aber nur ganz kurz, ganz nebenbei.
23:17Ja, ich habe mit diesen Leuten zu tun.
23:20Was ist eigentlich Ihre Tätigkeit?
23:23Beschreiben Sie sie doch mal.
23:25Ja, also,
23:27wir versuchen, Ihnen die Mädchen wegzunehmen.
23:30Wir sagen diesen Mädchen, wenn ihr gar nicht mehr weiter wisst,
23:33also wirklich, wenn euer Elend zu groß ist,
23:35dann kommt zu uns in die Mission.
23:38Da wird euch Hilfe gegeben.
23:40Daher kennen Sie Kusich?
23:43Daher kenne ich Herrn Kusich.
23:48Hatten Sie gestern einen besonderen Anlass, Kusich aufzusuchen?
23:52Nein, kein besonderer Anlass.
23:55Nein? Dann müssen Sie aus einem anderen Grund in München sein.
23:58Urlaub.
24:00Ich mache auch hin und wieder mal Urlaub.
24:02Ich liebe München.
24:04Es ist eine vergleichsweise idyllische Stadt.
24:14Hast du die Taxinummer?
24:16Ja, ja.
24:20Entschuldigung.
24:22Mir ist da noch was eingefallen.
24:24Es hat auch ein junges Mädchen nach Kusich gefragt.
24:27Er wollte die Zimmernummer wissen.
24:29Ziemlich jung, Anfang 20.
24:31Ein Hotelgast?
24:33Nein.
24:34Was war denn das?
24:36Früh am Abend.
24:38Bevor die alte Dame zu uns kam,
24:40früh am Abend.
24:42Bevor die alte Dame sich die Zimmernummer geben ließ?
24:44Ja.
24:46Kann ich mal telefonieren?
24:48Ja, hier ist München nochmal, Derek.
24:50Es geht ja um euer Milieu da, die Reeperbahn.
24:52Ist euch da eine Einrichtung bekannt?
24:54Eine Art Mission oder so etwas?
24:56Eine Einrichtung, in der Schwestern, Leihenschwestern versuchen, Prostituierten zu helfen?
25:01Ja?
25:03Aha.
25:04Habt ihr die Telefonnummer?
25:06Moment, Moment, die schreibe ich mir auf.
25:08Ja, hier ist Klein.
25:10Geht ihr mal über die Taxileitung?
25:12Wir bräuchten das Fahrziel des Wagens.
25:14Dreimal die 2, einmal die 9, bitte.
25:19Oh, ich bin so froh.
25:21Ach, mein Schätzchen, ich bin ja da.
25:24Na?
25:26Warum?
25:27Warum bist du denn noch nicht angezogen?
25:29Wann macht denn dein Laden auf?
25:34Du bist ja doch hingegangen.
25:36Warum?
25:38Warum hast du nicht auf mich gewartet?
25:41Du bist doch nur hingegangen, weil du Angst vor ihm hattest.
25:44Ach, euer Verfluch der Gehorsamkeit.
25:47Wie oft habe ich euch gesagt, ihr müsst sie loswerden, diese Angst vor den Kerlen.
25:54Du hast doch gewusst, dass ich komme.
25:56Hast du daran gezweifelt?
26:00Ich weiß nicht, was ich gedacht habe.
26:03Sag mal, kann man das nicht überschminken?
26:05Arbeite doch in einem Kosmetikladen.
26:07Sieht ja einfach grässlich aus.
26:12Entschuldige.
26:14Entschuldige, bitte.
26:16Ach, komm.
26:23Hast du schon gefrühstückt?
26:25Warte, ich mach dir was.
26:27Warum nicht?
26:29Wenn man sich aufregt, muss man was essen. Das beruhigt die Magennerven.
26:32Wo ist denn der Kaffee? Ach, da.
26:41So.
26:43Jetzt bin ich wieder in meinem Element.
26:46Jetzt kann ich für jemanden sorgen.
26:50Wann bist du denn zu ihm gegangen?
26:55Ich hab dich gefragt, wann du hingegangen bist.
26:57Na, ungefähr.
26:59Halb sieben.
27:01Aha. Nach Geschäftsschluss.
27:03Das ist gut.
27:05Ja, das ist gut.
27:07Wo sind denn die Tassen hier?
27:09Im Schrank.
27:18Die Löffel.
27:20Da.
27:23Hat dich jemand dabei gesehen?
27:26Ich weiß nicht.
27:29Hatte er dir seine Zimmernummer gesagt?
27:32Nein, nicht.
27:34Ich hab danach gefragt.
27:37Das ist doch gut.
27:41Daran wird man sich vielleicht erinnern.
27:43Ganz bestimmt sogar.
27:45Und, wie lange warst du bei ihm?
27:48Nicht lange.
27:50Nicht lange.
27:52Na, ungefähr.
27:54Hat dich jemand beim Weggehen gesehen?
27:56Ich meine, der es bezeugen kann.
27:59Bezeugen?
28:01Wo bist du hingegangen, nachdem er dich so zugerichtet hat?
28:05Ich wollte zu Kurt.
28:08Aber das war doch falsch.
28:10Das war doch ganz falsch.
28:12War der zu Hause?
28:14Ich hab seinem Vater alles gesagt.
28:17Seinem Vater?
28:19Warum das?
28:21Das war doch nicht zu übersehen.
28:24Das weiß jetzt die ganze Familie.
28:27Mein Gott, mein Gott, mein Gott.
28:31Also alles.
28:33Alles durfte passieren.
28:35Aber das nicht.
28:37Nein, das wirklich nicht.
28:40Wird anscheinend
28:42dein Verstand
28:44auch aus dir herausgeprügelt.
28:50Hier ist dein Kaffee.
28:54Du brauchst wohl erst gar nicht fragen,
28:56wie diese Leute reagiert haben, nicht?
29:00Haben sie dich gleich über den Deich geschickt, oder?
29:03Sag schon, haben sie dich rausgeschmissen?
29:06Er hat mich nach Hause gefahren.
29:08Er hat mich nach Hause gefahren.
29:10Er hat mich nach Hause gefahren.
29:12Er hat mich nach Hause gefahren.
29:14Er hat mich nach Hause gefahren.
29:16Er hat mich nach Hause gefahren.
29:18Er hat mich nach Hause gefahren.
29:20Wer?
29:22Kurt.
29:24Wie spät warst du denn da?
29:28Ich weiß nicht.
29:30Vielleicht halb zehn.
29:32Aha.
29:34Wie hat er sich benommen?
29:36Ich meine, wie hat er sich verabschiedet?
29:40Gar nicht.
29:43Wir sind da beide in eine Sache reingekommen.
29:47Da müssen wir wieder rauskommen.
29:49Wird gar nicht so einfach sein.
29:53Sie haben Kusich heute Morgen gefunden.
30:00Ja, Kriminalpolizei München, ja.
30:03Spreche ich mit dem Missionsbüro auf der Reeperbahn?
30:06Ja, hier Schwester Anna.
30:08Schwester Hilde, die ist ja gerade in München.
30:12Tja, wozu erreichen?
30:14Warten Sie mal.
30:16Ich gebe Ihnen mal eine Adresse, wo Sie sich erkundigen können.
30:18Einen Moment.
30:20Hier.
30:22Anita Henk.
30:24Klenz ist draußen.
30:26Und die Nummer?
30:30Ich danke Ihnen vielmals.
30:32So.
30:34Das ist die Nummer.
30:36So.
30:38Das Mädchen, das Sie nach Kusich erkundigt hat.
30:40Na also.
30:42Sieht doch schon viel besser aus.
30:44Direkt hübsch.
30:46So, und du gehst jetzt ins Geschäft,
30:48und ich suche den Vater mal auf.
30:50Ich weiß nicht.
30:52Vielleicht hast du doch noch eine Chance.
30:54Was ist der überhaupt?
30:56Verleger.
30:58Verleger?
31:00Hört sich ja direkt großartig an.
31:02Ja, bitte.
31:04Guten Tag.
31:06Schwester Hilde.
31:08Guten Tag, Schwester.
31:10Krankenschwester?
31:12Nein, Leihenschwester.
31:14Ich bin im sozialen Bereich tätig.
31:16Bitte.
31:18Danke.
31:20Ich komme aus Hamburg.
31:22Womit kann ich Ihnen dienen, Schwester?
31:24Unsere Mission hat dort ein Büro.
31:26Es sind zwei kleine Zimmer.
31:28Eine Art Arsenor.
31:30Naja, also eher schon eine Nussschale.
31:32Wir müssen die Hände danach ausstrecken.
31:34Und wir ergreifen dann diese Hände
31:36und ziehen sie hinein
31:38in unsere Nussschale.
31:40Sie sprechen von Anita Henk.
31:42Ja.
31:44Eine Prostituierte.
31:46Wenn Sie das Wort so gebrauchen wollen.
31:48Ist es nicht?
31:50Nein, sie ist es nicht mehr.
31:52Sie hat die Hand ausgestreckt.
31:54Und wir haben ihr geholfen,
31:56mit diesem Leben Schluss zu machen.
31:58Wir haben ihr, wenn Sie so wollen,
32:00wir haben ihr Geld gegeben.
32:02Kleine möblierte Wohnung gesucht.
32:04Stellung gefunden.
32:06Und...
32:08Darf ich Sie was fragen?
32:10Bitte.
32:12Wann haben Sie Anita kennengelernt?
32:14Vor einem halben Jahr.
32:16Und? Wie hat sie Ihnen gefallen?
32:20Sie hat mir einen ganz ausgezeichneten Eindruck gemacht.
32:24Ein junges Mädchen, dem wir,
32:26wir alle,
32:28sehr viel entgegenbrachten.
32:30Und hat uns nun
32:32in eine so unglaubliche Lage gebracht.
32:34Wissen Sie, dass mein Sohn
32:36dieses Mädchen heiraten wollte?
32:38Ja, das hat sie mir geschrieben.
32:40Sie schrieb, dass sie nie geglaubt hat,
32:42dass ihr Leben noch einmal
32:44eine so glückliche Wende nehmen würde.
32:46Darf ich Ihnen diesen Brief zeigen?
32:48Interessiert mich nicht.
32:50Es ist ein glücklicher Brief.
32:52Ein Brief, der uns alle sehr froh gemacht hat.
32:54Ein Mensch, der den festen Boden
32:56einer Prostituierte heiraten will.
32:58Sie haben sie gestern Abend gesehen?
33:00Wie sie zugerichtet war?
33:02Ja, das habe ich gesehen.
33:04Dieser Mann, der sie so geschlagen hat,
33:06ist heute Morgen im Hotel gefunden worden.
33:08Ermordet.
33:12Frau Henk.
33:14Anita Henk.
33:16Können wir Sie einen Augenblick sprechen?
33:18Wir sind von der Kriminalpolizei.
33:22Ja.
33:24Können Sie mit Frau Henk über den Frühstück reden?
33:26Ich müsste meine Chefin fragen.
33:28Guten Tag.
33:30Worum geht es denn bitte?
33:32Wir haben ein paar Fragen an Frau Henk.
33:34Im Zusammenhang mit einer Straftat.
33:36Darf man fragen, wer Sie sind?
33:38Kriminalpolizei.
33:40Hier, bitte.
33:42Was heißt hier
33:44im Zusammenhang mit einer Straftat?
33:46Für dieses junge Mädchen lege ich meine Hand ins Feuer.
33:48Aber ja, Sie wird hier nicht beschuldigt.
33:50Dann gehen Sie bitte hier ins Büro.
33:52Danke sehr, Frau Henk. Kommen Sie.
33:56Danke schön.
34:02Darf ich mal sehen?
34:10Sie sind geschlagen worden.
34:12Von Kusich, gestern Abend.
34:18Frau Henk,
34:20gestern Abend gegen zehn,
34:22oder kurz danach, ist der Kusich
34:24in seinem Hotelzimmer ermordet worden.
34:26Wir wissen, wer er ist.
34:28Er ist ein polizeibekannter Zuhälter,
34:30mehrfach einschlägig vorbestraft,
34:32und wir wissen auch, wer Sie sind.
34:34Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich etwas Falsches sage.
34:36Sie haben für Kusich gearbeitet,
34:38als Prostituierte.
34:40Dann haben Sie die Mission in Hamburg aufgesucht.
34:42Schwester Hilde hat Ihnen den Ausstieg aus dem Milieu ermöglicht.
34:44Dann sind Sie nach München gegangen,
34:46wahrscheinlich um den Bruch mit der Vergangenheit
34:48notgültig zu machen.
34:50Habe ich recht?
34:54Nun haben Sie gestern Abend Kusich aufgesucht.
34:56Warum?
35:00Ich habe ihn zufällig getroffen.
35:02Zufällig?
35:04Ja.
35:06Hat er dann gesagt,
35:08komm zu mir ins Hotel?
35:10Ja.
35:14Hat er Sie dort so zugerichtet?
35:18Das war um wieviel Uhr?
35:22Um halb sieben.
35:24Wann haben Sie das Hotel verlassen?
35:28Ungefähr eine Viertelstunde später.
35:30Und wohin sind Sie gegangen?
35:34Na gut, also lassen Sie mich mal
35:36etwas anderes fragen.
35:38Wann haben Sie Schwester Hilde getroffen?
35:40Heute Vormittag.
35:42Schwester Hilde ist Ihretwegen
35:44aus Hamburg gekommen, nicht?
35:46Haben Sie sie um Hilfe gebeten?
35:48Haben Sie sie angerufen? Haben Sie gesagt, komm her,
35:50hilf mir? Fühlten Sie sich bedroht?
35:54Was wollte denn
35:56Kusich von Ihnen?
35:58Wollte er Sie zurückholen?
36:02Hat er Sie bedroht,
36:04Frau Henk?
36:06Hat er vielleicht zu Ihnen gesagt,
36:08wenn du nicht mitkommst, schlage ich dich tot?
36:12Hat er Sie so bedroht, dass Sie gar keinen anderen
36:14gesehen haben, als,
36:16naja, als nochmal mit ihm zu sprechen?
36:20Sie sind gestern Abend
36:22gegen zehn noch einmal ins Hotel
36:24gegangen, wollten noch einmal mit ihm reden.
36:26Es gab erneut einen Streit.
36:28Im Verlaufe
36:30des Streites haben Sie nach dem Obstmesser
36:32gegriffen, um sich zu wehren.
36:38Sie haben den Mann dabei getötet.
36:40Nein,
36:42ich,
36:44ich habe ja ein Alibi.
36:54Ja, bitte?
36:56Ich bin's, Maria.
36:58Bei mir war vorhin eine,
37:00eine Schwester,
37:02von einer Hamburger Mission.
37:04Eine Frau, die,
37:06die sich um Anita gekümmert hat.
37:08Die ihr geholfen hat,
37:10auszusteigen, aus,
37:12aus ihrem Gewerbe.
37:16Moment mal, da ist jemand am Tor.
37:28Eine Schwester, sagst du?
37:30Eine ältere Dame?
37:32Die steht gerade am Gartentor.
37:34Herrgott, was will denn die Frau?
37:36Warum sucht sie dich auf?
37:40Davon hat sie kein Wort gesagt.
37:42Hör zu, Maria.
37:44Lass sie nicht rein.
37:46Mach einfach nicht auf.
37:48Wir könnten in einen
37:50Mordfall verwickelt werden.
37:54Mach denn jemand auf, es klingelt dauernd.
37:56Entschuldige, soll ich aufmachen?
37:58Nein, es ist der Junge, bis später dann, ja?
38:00Ich mach schon auf.
38:02Geh du in dein Zimmer.
38:06Danke.
38:18Ich weiß, dass ich mich entschuldigen müsste,
38:20weil ich wahrscheinlich störe,
38:22aber ich konnte nicht anders,
38:24ich musste herkommen.
38:26Ich habe den Wunsch, Ihnen zu danken.
38:28Zu danken mir?
38:30Ja, Sie haben dem Mädchen
38:32so etwas wie ein Zuhause gegeben.
38:34Sie wissen, von wem ich rede?
38:36Ja.
38:38Ja, ich nehme an.
38:40Wollen Sie nicht wissen,
38:42wer dieses Mädchen ist?
38:44Aber das wissen wir ja jetzt.
38:46Nein, das wissen Sie nicht.
38:52Sie ist bei einer Tante groß geworden.
38:54Die Eltern sind sehr früh gestorben.
38:56Bleib draußen.
38:58Nein.
39:00Nein, bitte lassen Sie ihn reinkommen, bitte.
39:02Nein, es wird Sie interessieren.
39:04Es müsste Sie sogar interessieren.
39:06Ich habe nämlich Ihre Mutter gerade von Anita erzählt,
39:08die bei einer Tante groß geworden ist.
39:10Sie war ein sehr begabtes Mädel,
39:12hat ein gutes Abitur gemacht,
39:14bekam dann ein Kind.
39:16Ein Kind?
39:18Ja, von einem Mitschüler, der genauso jung
39:20und so dumm und so unerfahren war wie Sie selbst.
39:22Die Tante hat sie rausgeschmissen.
39:24Kleinstadt, Gerede.
39:26Anita ging dann nach Hamburg,
39:28versuchte Arbeit zu bekommen,
39:30bekam natürlich keine.
39:32Hatte das Kind, war selbst noch ein Kind.
39:34Und...
39:36Wissen Sie, dass ich manchmal
39:38mit Gott hadere?
39:40Weil er mir solch einen Mädel
39:42nicht früher schickt?
39:44Ja.
39:46Als ich Anita kennenlernte, war es schon zu spät.
39:48Da war, wie man so sagt,
39:50das Kind schon
39:52in den Brunnen gefallen.
39:56Oh, bitte, kann ich eine Minute
39:58mit meinem Sohn reden, bitte?
40:08Geben Sie mir auch eine?
40:10Sie rauchen?
40:12Ja. Und ich trinke auch.
40:16Aber ich kämpfe mit meinen Lasten.
40:22Hoffentlich Sie auch.
40:24Oder haben Sie keine?
40:26Den idealen Menschen gibt es nicht.
40:30Ein kluger Bursche
40:32hat Anita geschämt.
40:34Sie hat sie ein bisschen zu sehr in den Himmel gehoben.
40:36Ihren Charakter,
40:38ihren Verstand.
40:42Wissen Sie, wie schwer es
40:44diesem Mädel gefallen ist, Ihnen nicht alles zu sagen?
40:46Aber daran bin ich schuld, ja.
40:48Habe ihr immer geraten, warte,
40:50warte, bis ich diesen Burschen
40:52kennengelernt habe.
40:56Sie hätte Ihnen auch immer erzählen wollen,
40:58dass sie ein Kind hat.
41:00Ahnen Sie überhaupt,
41:02wie sich das Mädel gequält hat?
41:04Warum erzählen Sie mir das?
41:06Los, raus, verschwinden Sie!
41:14Guten Abend, Schwester.
41:16Guten Abend.
41:18Wohlbekommst?
41:22Ein Whisky
41:24kann manchmal eine wahre Wohltat sein.
41:26Auch für unsereins.
41:28Wissen Sie, was ich glaube?
41:30Manchmal sogar
41:32eher für unsereins als für jemand anderen.
41:34Schwester, ich gönne Ihnen den Whisky.
41:36Ach, Sie haben noch nichts verstanden. Überhaupt nichts.
41:38Das Milieu,
41:40in dem ich mich bewege, da können Sie nicht landen
41:42mit einem Glas Milch in der Hand
41:44oder fromme Sprüche kloppen.
41:46Wir würden ja gerne einen mittrinken, aber wir sind im Dienst.
41:48Anita Hein, Schwester.
41:50Ja, ich weiß, Sie haben mit Hamburg
41:52telefoniert und mit Anita gesprochen.
41:54Ich habe inzwischen auch mit dem Verleger gesprochen.
41:56Haben Sie? Ja.
41:58Na gut, dann wissen Sie doch,
42:00dass das Mädchen nicht die Mörderin sein kann.
42:02Obwohl sie Gründe gehabt hätte,
42:04schwerwiegende Gründe, die besten Gründe der Welt.
42:06Aber,
42:08sie hat ein Alibi.
42:10Ich habe ihr gesagt, privat hast du eine Riesentummerheit gemacht,
42:12diesen Leuten alles zu erzählen.
42:14Wer du bist, was du bist,
42:16woher du kommst.
42:18Diese Leute begreifen doch nichts, sie begreifen doch überhaupt nichts.
42:20Hast dich um alles gebracht, um alles.
42:24Andererseits hat sie dadurch ein Alibi.
42:26Jeder weiß,
42:28dass sie nun den Kuh sich nicht umgebracht haben kann.
42:32Was doch auch Ihnen nun langsam klar sein könnte,
42:34nehme ich an.
42:36Sie mögen das Mädchen sehr, ja?
42:40Ja.
42:44Ja, ich mag dieses Mädchen.
42:46Ich habe nie Kinder gehabt.
42:50Für mich ist sie
42:52wie mein Kind.
42:58Ja, ich bin in diesem Falle
43:00besonders interessiert.
43:04Wohin gehen wir eigentlich?
43:06In Ihr Zimmer, bitte.
43:08Immer.
43:16Wann sind Sie gestern Abend angekommen?
43:2020.40 Uhr.
43:22Und wann waren Sie im Hotel?
43:24Etwas später.
43:26Haben Sie ein Taxi genommen?
43:28Ja.
43:30Dann waren Sie gegen neun hier im Hotel.
43:34Darf ich mal Ihren Flugschein haben?
43:38Bitte.
43:40Ja.
43:46Danke.
43:48Sagen Sie, Schwester,
43:50Sie kamen also im Hotel an.
43:52Dann sind Sie in Ihr Zimmer gegangen.
43:54Ja, was haben Sie dann gemacht?
43:56Zuerst
43:58habe ich Anita angerufen.
44:00Aber die war ja nicht zu Hause.
44:02Und dann
44:04bin ich zu Kusig gegangen.
44:08Na gut, tun wir das mal.
44:12Wie soll ich zu jemanden gehen,
44:14der gar nicht mehr existiert?
44:22Können Sie ungefähr sagen,
44:24wann Sie ihn aufgesucht haben, Schwester?
44:26Was weiß ich?
44:28Sie waren doch gegen neun im Hotel.
44:30Wann waren Sie hier?
44:32Zehn Minuten später oder eine halbe Stunde?
44:34Wann war das?
44:36Lassen Sie mir bitte für diese Antwort
44:38etwas Zeit.
44:40Ja, und was soll ich jetzt machen?
44:42Was haben Sie denn gestern Abend gemacht?
45:06Und?
45:08Na, schauen Sie es sich mal an.
45:12Lieber Freund,
45:14ich habe so viele Dinge erlebt,
45:16dass mich der bloße Schauplatz seines Verbrechens
45:18kaum noch berührt.
45:20Dann lassen Sie mich mal
45:22ganz offen fragen.
45:24Haben Sie Kusig umgebracht?
45:26Tut mir leid, wenn ich Ihren Erwartungen
45:28nicht entspreche.
45:30Aber von mir werden Sie kein Geständnis bekommen.
45:32Kann ich gehen?
45:34Ja.
45:36Danke.
45:42Kurz!
45:44Mein Gott, warte doch nicht drauf,
45:46dass er anruft.
45:48Der tut es nicht.
45:50Hör jetzt zu, mein Kleines.
45:52Ich komme jetzt gleich zu dir.
45:54Und mach dir keine Sorgen.
45:56Ich habe mit der Polizei gesprochen.
45:58Es läuft alles gut.
46:00Ja, sie hat nicht gesagt,
46:02dass es nicht war.
46:04Sie hat gesagt...
46:06Ich weiß, was sie gesagt hat.
46:08Sie hat gesagt, dass sie kein Geständnis
46:10abhegen will.
46:12Und sie hat gesagt, ihr Kind so gut wie ihr Kind,
46:14dass sie selbstverständlich beschützen wollte.
46:16Ja.
46:18Aber du meinst,
46:20sie könnte auch die Mörderin beschützen wollen.
46:22Aber sie hat doch ein Alibi.
46:24Ja, sie ist wirklich.
46:28Na, fahr mal los.
46:30Wohin?
46:32Ich habe zwar mit dem Verleger gesprochen,
46:34aber noch nicht mit seinem Sohn,
46:36der das Mädchen nach Hause gefahren hat.
46:38Die Frage ist, wann.
46:42Sie noch mal.
46:44Es tut mir leid, wenn wir stören.
46:46Es geht noch mal um die Uhrzeit.
46:48Bitte.
46:50Danke.
46:58Darf ich fragen, um welche Uhrzeit?
47:00Ja, wann ihr Sohn Anita Henk nach Hause gebracht hat.
47:02Haben wir darüber nicht schon gesprochen?
47:04Ja, doch.
47:06Sie sagten gegen zehn.
47:08Ja.
47:10Wir hätten gern Ihren Sohn selbst gesprochen.
47:18Junge,
47:20Polizei ist da.
47:22Sie wollen dich sprechen.
47:26Können wir reinkommen?
47:28Ja, kommen Sie nur.
47:30Das ist der Kriminalbeamte,
47:32mit dem ich schon heute Nachmittag gesprochen habe.
47:34Guten Abend.
47:36Guten Abend.
47:38Können Sie uns bitte einlassen.
47:40Danke.
47:52Kommen noch mal her.
47:56Haben wir irgendwelche Verpflichtungen?
47:58Haben wir irgendwelche Verpflichtungen dem Mädchen gegenüber?
48:02Warum fragst du?
48:06Weil der Junge Sie jetzt reinreißen kann.
48:10Es geht um die genaue Uhrzeit.
48:12Wann haben Sie Anita Henk gestern Nacht nach Hause gebracht?
48:16Spielt die Uhrzeit eine Rolle?
48:18Ja, spielt eine Rolle.
48:20Welche?
48:22Wollen Sie nicht ganz einfach die Frage beantworten?
48:24Aber Sie müssen doch Gründe haben.
48:26Welche Gründe haben wir bei dir?
48:28Darf man die nicht hören?
48:30Wollen Sie Ihre Antwort davon abhängig machen, oder was?
48:32Nein.
48:34Nein.
48:36Also, wann kam Anita Henk vor Ihrem Haus an?
48:40Wollen Sie nicht antworten?
48:44Um halb zehn.
48:46Sind Sie noch mit Anita hinaufgegangen?
48:48Nein.
48:50Aber Sie sind ins Haus gegangen, nicht?
48:52Ja.
48:54Das reicht schon nicht.
48:56Es kam uns nur auf die Zeit an.
48:58Also, halb zehn, sagten Sie.
49:00Das können Sie ja zu Protokoll geben.
49:02Können Sie auch unterschreiben, ne?
49:04Ja.
49:06Sagen Sie,
49:08darf ich Ihnen noch eine persönliche Frage stellen?
49:10Bitte.
49:12Sie haben Anita Henk
49:16vollkommen fallen lassen, Sie und Ihre Eltern?
49:20Können Sie sich irgendwas anderes vorstellen?
49:22Das ist doch alles kaputt jetzt.
49:24Ja, ja.
49:26Danke, Herr Braun.
49:44Sie haben nach der Uhrzeit gefragt.
49:46Was hast du gesagt?
49:48Ich habe gesagt halb zehn,
49:50weil es halb zehn war.
49:54Der Mord war gegen zehn.
49:56Kurz nach zehn.
49:58Jetzt
50:00gehen Sie gegen Anita.
50:04Hast du wenigstens gesagt,
50:06dass unser Name aus dem Spiel bleiben soll?
50:08Entschuldigen Sie.
50:10Ich habe gerade was zu essen gemacht.
50:12Los, iss jetzt.
50:14Du hast seit dem Frühstück nichts im Magen, außer eine Tasse Kaffee.
50:16Kümmer dich gar nicht um ihn.
50:18Ich habe eine Aussage vorliegen.
50:20Eine Aussage? Das ist doch wundervoll.
50:22Leben doch von Aussagen.
50:24Was für eine Aussage haben Sie? Komm, iss.
50:26Kurt Born hat ausgesagt.
50:28Hoffentlich. Zugt nicht jedes Mal zusammen,
50:30wenn du den Namen hörst.
50:32Er hat ausgesagt,
50:34dass er Anita gestern Abend um halb zehn
50:36vor ihrem Haus abgesetzt hat.
50:38Was?
50:42Um halb zehn.
50:48Er fragt mich, wie das möglich ist.
50:50Da reden Sie von Liebe,
50:54haben die größten Erlebnisse miteinander,
50:58sind glücklich, und dann
51:00macht es Ihnen nichts aus,
51:02den Menschen, den Sie lieben,
51:04zu vernichten.
51:06Halb zehn, hat er gesagt.
51:10Und? Was bedeutet das?
51:12Anita hatte genug Zeit,
51:14ins Hotel zu fahren.
51:16Ins Hotel zu fahren?
51:18Was sollte sie dort?
51:20Sich noch mal verprügeln lassen?
51:22Na wirklich, jetzt geht ja ihre
51:24Fantasie mit Ihnen durch.
51:26Sie machen einen großen Fehler.
51:28Sehen Sie sich das Kind doch mal an.
51:30Die ist doch so viel geprügelt worden.
51:32Die prügelt doch nicht selbst.
51:34Dazu hat sie ja gar nicht mehr die Kraft.
51:40Ich werde Sie dennoch festnehmen.
51:42Kommen Sie, packen Sie ein paar Sachen.
51:44Ich werde einen Haftbefehl beantragen.
51:46Dann warten Sie, warten Sie.
51:52Er hätte nur
51:54zehn ursagen müssen.
51:56Es hätte Ihnen doch gar nichts gekostet.
52:00Ich,
52:02ich hatte einen Grund.
52:04Ich habe ihr helfen wollen,
52:06um jeden Preis.
52:08Preis?
52:12Legen Sie etwa
52:14ein Geständnis ab?
52:16Ja.
52:18Wollen Sie sich nicht setzen?
52:20Können wir Ihnen was zu trinken anbieten?
52:22Was jetzt? Nein.
52:24Entschuldigen Sie bitte hier.
52:26Nein, danke, ich möchte nicht.
52:28Also nun los,
52:30nun fragen Sie schon, was wollen Sie?
52:32Ich?
52:34Ich will Sie überhaupt
52:36nichts fragen.
52:38Sie sollen nur erzählen.
52:40Gut.
52:42Gut, also,
52:44also als ich ins Hotel kam,
52:46habe ich versucht,
52:48das Mädel sofort anzurufen, aber,
52:50aber sie hat sich nicht gemeldet.
52:52Sie wissen ja, sie war bei ihrem Freund.
52:54Nein, nein, bei der Familie.
52:56Und,
52:58idiotisch.
53:02Den hat sie alles erzählt von sich.
53:04Alles.
53:06Aber,
53:08aber ich habe das nicht gewusst,
53:10als ich zu Kusich ging.
53:12Ich habe gedacht, bei ihr ist wirklich alles in Ordnung.
53:14Verstehen Sie? Ja, ja, ich verstehe.
53:16Das ist nämlich ein ganz wichtiger Punkt, ein ganz wichtiger Punkt.
53:18Ich weiß, ich weiß.
53:20Und ich habe bei Kusich immer nur eins gedacht,
53:22er darf Sie nicht wieder mit nach Hamburg nehmen,
53:24das darf er nicht. Ich habe ihn gebeten, lass sie in Ruhe, ja?
53:26Lass sie in Ruhe, aber dieser Kerl,
53:28dieser Kerl mit seinem beschränkten Gehirn,
53:30der hat doch überhaupt nicht zugehört.
53:32Dann hat er gesagt,
53:34plötzlich, Mutti,
53:36ist ja schon alles in Ordnung, die packt längst ihre Koffer,
53:38morgen früh nehme ich sie mit nach Hamburg.
53:40Und dann,
53:42na ja, da habe ich dann einfach
53:44die Beherrschung verloren.
53:56Ach so, ja.
53:58Er hatte,
54:00er hatte früher
54:02gerade einen Apfel geschält.
54:06Und der lag in Mischa.
54:10Und?
54:14Und?
54:18Sie nahmen das Messer.
54:36Schwester, Sie können gar kein Geständnis ablegen.
54:40Weil es eine Lüge wäre.
55:06Die war es nicht.
55:10Die wollte nur das Mädchen schützen.
55:12Moment mal.
55:16Halb zehn war es,
55:18als Kurt Born Anita
55:20vor ihrem Haus absetzte.
55:22Ich weiß, wie spät es ist,
55:24tut mir leid.
55:26Bitte kommen Sie.
55:28Danke.
55:30Ja, bitte.
55:32Ich weiß, wie spät es ist, tut mir leid.
55:34Bitte kommen Sie.
55:36Danke.
55:44Ich habe nur eine Frage an Sie, an Sie beide.
55:46Wann ist der Sohn gestern Abend nach Hause gekommen?
55:50Wann er nach Hause gekommen ist?
55:52Ja, Ihr Sohn hat Anita nach Hause gebracht,
55:54das war gegen halb zehn, seiner Aussage nach.
55:56Also wann?
55:58Na wann?
56:00Wann wäre er wieder hier gewesen, Sie werden es wissen.
56:02Sie hatten einen aufregenden Abend,
56:04Sie wären nicht schlafen gegangen sein, also wann?
56:06Wann war er wieder hier?
56:08Ja, wann?
56:12Wann kam der Junge nach Hause?
56:16Es war
56:18nach elf.
56:24War es nicht nach elf?
56:30Ja.
56:38Ich habe Sie erwartet.
56:42Ich hatte Anita nach Hause gebracht.
56:46Ich kann Ihnen nicht sagen,
56:48in welcher Stimmung ich mich befand.
56:50Ich kann Sie einfach nicht beschreiben.
56:54Ich hatte ja Ihre Wunden gesehen,
56:56die Flecken.
56:58Sie waren wie eingebrannt in meinen Kopf.
57:02In mir war nur noch Hass.
57:04Ich hätte alles kaputt schlagen können.
57:16Und da bin ich ins Hotel gegangen.
57:20Raufgelaufen bin ich.
57:22Ich wollte ihn fertig machen.
57:24Dann habe ich das Messer gesehen.
57:30Es ist passiert.
57:34Na ja, dann bringen wir mal alles zu Papier.
57:40Anita ist nebenan.
57:42Wollen Sie sie sehen?
57:44Nein.
57:46Das geht nicht.
57:48Das geht doch nicht.
57:54Ja.
58:14Der Junge?
58:16Ja.
58:24Der Junge?
58:26Ja.
58:28Der Junge?
58:30Ja.
58:32Der Junge?
58:34Ja.
58:36Der Junge?
58:38Ja.
58:40Der Junge?
58:42Ja.
58:44Der Junge?
58:46Ja.
58:48Der Junge?
58:50Ja.
58:52Der Junge?
58:54Ja.
58:56Der Junge?
58:58Ja.
59:00Der Junge?
59:02Ja.
59:04Der Junge?
59:06Ja.
59:08Der Junge?
59:10Ja.
59:12Der Junge?
59:14Ja.
59:16Der Junge?
59:18Ja.
59:20Der Junge?
59:22Ja.
59:24Der Junge?
59:26Ja.
59:28Der Junge?
59:30Ja.
59:32Der Junge?
59:34Ja.
59:36Der Junge?
59:38Ja.
59:40Der Junge?
59:42Ja.
59:44Der Junge?
59:46Ja.