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Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg kann das Bündnis Sahra Wagenknecht aus dem Stand mit zweistelligen Ergebnissen rechnen. Der Potsdamer Politikwissenschaftler Philipp Thomeczek hat den "BSW-O-Mat" entwickelt, mit dem Interessierte herausfinden können, inwieweit sie mit dem BSW übereinstimmen.

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Transkript
00:00Was habe ich in der Analyse von meinen BSWO-Marktdaten gesehen, dass das Potenzial besonders bei den
00:20Babybubern hoch ist, also deutlich das über dem Durchschnitt und unterdurchschnittlich
00:24bei den jüngeren 18- bis 29-Jährigen, heißt also eine Partei eher der Älteren, auch eine eher der
00:31derjenigen, die einen niedrigeren Bildungsabschluss haben, also ist deutlich höher im Osten das
00:38Potenzial als im Westen, was aber auch damit zusammenhängt, dass diese Positionen, also
00:44Außenpolitik, konservatives Gesellschaftsbild, linkes wirtschafts- und sozialpolitisches Profil,
00:50das ist auch zwischen Ost und West unterschiedlich verteilt, also zum Beispiel Präferenz von
00:55Waffenlieferungen für die Ukraine, da gibt es sehr starke Ost-West-Unterschiede, also da sind
01:00die Menschen im Osten deutlich kritischer, auch was die NATO anbelangt, auch was Russland anbelangt,
01:05von daher sind diese unterschiedlichen Präferenzen, die eben zwischen Ost und West so unterschiedlich
01:12verteilt sind, das sind auch ein ganz wichtiger Erklärungsfaktor, warum das BSWO im Osten ein
01:18deutlich höheres Potenzial hat, weil eben diese Präferenzen so unterschiedlich vertreten sind.
01:24Also zum Beispiel, dass es ein hohes Potenzial bei ehemaligen Wählerinnen und Wählern der Linken
01:35gibt, zum Teil auch bei SPD und AfD, aber gerade bei der AfD ist das vielleicht nicht ganz so hoch,
01:41wie sich das einige im Vorfeld auch erhofft haben. Das BSW ist natürlich eine Anti-Establishment-Partei,
01:48das heißt, die holt viele Personen ab, die eben sehr unzufrieden sind, auch mit den anderen Parteien,
01:54das hat bislang die AfD quasi im Alleingang geleistet, von daher, wenn da jetzt Konkurrenz
02:00auf diesem Markt ins Spiel kommt, dann liegt das natürlich nahe zu vermuten, dass ein Teil dieser
02:06Leute, die vorher gesagt haben, sie würden AfD wählen, auch zum BSW wechselt, zum Teil ist das
02:11eben so, aber wenn man das vorher verfolgt hat, diese Diskussion, dann dachten ja einige, die
02:17AfD wird jetzt halbiert in ihrem Stimmanteil, und das ist nicht passiert.
02:26Also in Thüringen beispielsweise haben wir eine Minderheitsregierung, bei der letzten Landtagswahl
02:31ist die Linke die stärkste Kraft geworden und hat eben auch einen sehr beliebten Ministerpräsidenten
02:37mit Bodo Ramelow, da könnte ich mir vorstellen, dass das BSW einen anderen Zulauf hat, wie gesagt,
02:44grundsätzlich ist da eben der größte Zulauf eben von der Linken zu erwarten, und dieses Profil,
02:49was die Linke hat in Thüringen, ist nochmal ein spezielleres natürlich, durch diese
02:53Regierungserfahrung in Sachsen und in Brandenburg war die Linke ja ohnehin nicht so stark wie in
02:59Thüringen, genau, von daher wird man das abwarten müssen, in Thüringen ist beispielsweise natürlich
03:05auch die AfD extrem stark und wird höchstwahrscheinlich über 30 Prozent der Stimmen
03:10gewinnen können, aber ganz grundsätzlich sehen wir beim BSW einfach diesen Ost-West-Unterschied,
03:15dass der sehr markant ist, und das sind Dinge, die wir in allen drei Bundesländern dann, wo
03:20gefehlt wird, beobachten können, dass das BSW dort einfach deutlich besser abschneiden wird,
03:25als es bei den kommenden Landtagswahlen nächstes Jahr in Westdeutschland der Fall sein wird.

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