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00:00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:00:30Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:30Vielleicht mit Moral.
00:01:32Ausgezeichnet.
00:01:33Sie sehen, dass die gesellschaftlichen Sanktionen gegen eine Moralverletzung erheblich stärker sind.
00:01:39Und dieses Moralbewusstsein wird dann die Grundlage des Rechts.
00:01:44Na danke.
00:01:45Sie sind damit nicht einverstanden, Iris?
00:01:47Nee. Ich finde, Recht und Moral sind zwei ganz verschiedene Dinge.
00:01:51Aber das Recht basiert doch auf der Moral. Sonst wär's doch kein Recht.
00:01:55Ich hab beide Recht. Das Moralbewusstsein hat tatsächlich eine zweideutige Stellung.
00:02:01Einmal unterliegt es den Normen des Rechts. Und andererseits kann es auch über sie hinausgehen.
00:02:08Ich möchte euch das in einem Beispiel erklären.
00:02:11An einem Vorfall, den mir eine befreundete Untersuchungsrichterin erzählte.
00:02:16Herr Dr. Hensel, Sie wissen, es liegt eine Anzeige der Frau, Frau Eliane Hofer, vor,
00:02:22dass sie beschuldigt werden, die Tochter der Frau Hofer, die 17-jährige Susanne,
00:02:27im Sinne des Paragrafen 174 StGB, Missbrauch zu haben.
00:02:31Das heißt, dass Sie als Lehrer Unzucht mit einer Abhängung getrieben haben.
00:02:36Außerdem ist in Tateinheiten der Verdacht eines Notzuchtdelikts gegeben.
00:02:40Aber Frau Staatsanwalt, ich bin unschuldig. Ich verstehe nicht, warum die Susanne mir das anhängt.
00:02:47Ist es richtig, dass Susanne Hofer Ihre Schülerin war?
00:02:50Ja.
00:02:52Susanne, darf ich mit dir kommen? Ich möchte dich zu einem riesen Eisbecher einladen.
00:02:57Du hast wohl zu viele Hitsen, Bert, jetzt um diese Jahreszeit. Such dir eine andere.
00:03:02Aber Susanne.
00:03:03Wiedersehen.
00:03:05Ah, Susanne. Bert, lässt uns bitte allein. Ich möchte mit Susanne reden.
00:03:11Natürlich, Herr Dr.
00:03:12Wiedersehen, Susanne.
00:03:13Wiedersehen, Bert.
00:03:15Susanne, ich möchte gern mal mit deiner Mutter sprechen.
00:03:19Du weißt, deine Leistungen sind miserabel. Besonders in Latein und Englisch.
00:03:24Wenn Sie sich was davon versprechen, ich richte es meiner Mutter gerne aus.
00:03:28Wiedersehen, Herr Dr.
00:03:29Wiedersehen, Susanne.
00:03:32Also, ein paar Tage später erschien die Mutter. Tatsächlich, in meiner Sprechstunde.
00:03:41Sie bat mich, Susanne doch Nachhilfeunterricht zu geben. In Latein und Englisch.
00:03:49Ich weiß nicht. Schließlich habe ich Susanne im Unterricht. Ich darf ihr keine Nachhilfe geben.
00:03:55Von uns erfährt es bestimmt keiner, Herr Dr.
00:03:58Seit ich nämlich geschieden bin, ist das Kind ganz durcheinander.
00:04:01Und ich sage mir, es ist meine Schuld, wenn sie jetzt in der Schule so nachlässt.
00:04:06Also gut.
00:04:08Schließlich ließ ich mich tatsächlich beischlagen.
00:04:11Sie geben also zu, dass es nicht korrekt war, einer Schülerin Nachhilfeunterricht zu geben.
00:04:15Einer Schülerin, die Sie auch zugleich im Unterricht hatten.
00:04:18Mein Gott, es ist nicht direkt verboten. Mir tat das Mädchen einfach leid. Und auch die Mutter.
00:04:23Schließlich habe ich kein Geld dafür genommen.
00:04:25Geld nicht. Aber Sie versuchten, sich auf andere Weise schadlos zu halten.
00:04:30Das ist eine Lüge.
00:04:32Es ist jedenfalls die Aussage des Mädchens.
00:04:35Im Protokoll steht.
00:04:37Am 27. November erschien Susanne verabredungsgemäß am Nachmittag zum ersten Mal in ihrer Wohnung.
00:04:46Ist das richtig?
00:04:48Ja.
00:04:53Na, dann wollen wir mal.
00:05:05Setz dich.
00:05:09Nun leg erstmal die Bücher weg. Ich habe uns einen Tee gemacht.
00:05:13Du magst doch Tee.
00:05:14Ja, gern Herr Doktor.
00:05:16Soll ich einen gießen?
00:05:18Ja, bitte.
00:05:25Danke.
00:05:27Eine richtige englische Teatime.
00:05:31Und damit es noch besser schmeckt, ein Schlückchen Rum hinein.
00:05:36Aber bitte nicht so viel.
00:05:38Ach was.
00:05:40Gleich wirst du sehen, wie das Englisch besser fluppt.
00:05:44Man muss sich nur in die richtige Stimmung bringen.
00:05:52Zucker.
00:06:01Puh, ist der stark.
00:06:03Ja, das löst die Gliede.
00:06:12Ach, nun lass doch die Bücher. Englisch lernt man in der Praxis viel besser.
00:06:17Ja, aber...
00:06:18Nichts aber.
00:06:19Weißt du, dass deine Mutter eine sehr kluge Frau ist?
00:06:22Mutti?
00:06:23Oh ja, sie ist ja auch Direktriess in einem Modehaus.
00:06:25Nein, das meinte ich eigentlich nicht.
00:06:27Ich meinte, weil sie dich hierher geschickt hat.
00:06:30Ich will mir auch die allergrößte Mühe geben.
00:06:32Das will ich auch hoffen.
00:06:34Aber du trinkst ja gar nichts.
00:06:52Ich bin ganz schön tipsy.
00:06:54Junge, Susanne, ist dir gar nicht heiß?
00:06:58Und weh.
00:07:00Na, dann können wir ja mit dem Unterricht beginnen.
00:07:05Jetzt müssen wir aber Englisch machen.
00:07:07Oh ja, wir machen alles, was du willst.
00:07:09Und du wirst sehen, du wirst eine ganze Menge lernen.
00:07:25Ja.
00:07:28Ja.
00:07:39Ja, ja.
00:07:55What is that?
00:07:56That is your right breast.
00:07:59What is it?
00:08:00That is my right breast.
00:08:03And this?
00:08:07Your left breast.
00:08:09What is it?
00:08:11That is my left breast.
00:08:15Listen, Susanne.
00:08:16And what is that?
00:08:25Oh.
00:08:31An diesem Nachmittag deflorierten sie das Mädchen.
00:08:44Aber kein Wort davon ist wahr.
00:08:45Es war genau umgekehrt.
00:08:47Sie versuchte mich zu verführen.
00:08:49Aber ich habe sie nach Hause geschickt.
00:08:51Nichts ist passiert.
00:08:52Absolut gar nichts.
00:08:54Das sagen Sie.
00:08:56Das Mädchen ist jedenfalls in einem desolaten Zustand nach Hause gekommen.
00:08:59Das bezeugt die Mutter.
00:09:02Kind, du bist ja betrunken.
00:09:04Wo hast du denn getrunken?
00:09:06Bei ihm.
00:09:07Bei wem?
00:09:08Na, bei ihm.
00:09:09Bei Henze.
00:09:11Dein Lehrer hat dir Alkohol gegeben?
00:09:13Warum?
00:09:16Um Himmels Willen.
00:09:18Und nicht nur das?
00:09:22Vergewaltigt hat er mich, der widerliche Kerl.
00:09:25Mit seinem dicken Ding.
00:09:28Ausgezogen hat er mich.
00:09:30Und er sich auch.
00:09:32Und dann hat er sich auf mich gelegt.
00:09:34Und dann hat er...
00:09:36Oh, Mutti.
00:09:37Das war so schrecklich.
00:09:39Frau Hofer hat ihre Tochter sofort untersuchen lassen.
00:09:42Der Arzt stellte die Defloration fest
00:09:44und auch das Vorhandensein von Sperme in der Scheide des Mädchens.
00:09:48Das ist doch nicht möglich.
00:09:50Nun gut, ich werde das zu Protokoll nehmen.
00:09:57Es stand bös für den Oberstudienrat Dr. Henze.
00:10:00Ich war schon dabei, die Anklageschrift aufzusetzen.
00:10:03Herein.
00:10:07Guten Tag.
00:10:10Entschuldigen Sie bitte, ich wurde zu Ihnen geschickt.
00:10:13Und was wollen Sie?
00:10:15Eine Aussage machen.
00:10:17Wegen meinem Lehrer,
00:10:19Herrn Oberstudienrat Dr. Henze.
00:10:21Bevor ihm ein Unrecht geschieht.
00:10:23Da kommen Sie erst jetzt?
00:10:25Dann setzen Sie sich und erzählen Sie mal.
00:10:28Susanne, ich mag dich und deshalb will ich dir im Englisch helfen.
00:10:31Ich habe es dir doch schon so oft gesagt.
00:10:33Und genauso oft hast du eine Abfuhr gekriegt.
00:10:35Verschwend deinen Charme an eine andere Braut.
00:10:37Ich verstehe dich nicht.
00:10:39Wenn du bei der nächsten Klassenarbeit wieder Mist machst,
00:10:42ist doch für dich der Ofen aus.
00:10:44Lass das meine Sorge sein.
00:10:46Ich habe jetzt einen, der ist eine Nummer größer als du.
00:10:49Der trinkt mich in Latein und Englisch.
00:10:52Und auch sonst noch.
00:10:58Es war das erste Mal,
00:11:00dass Susanne mir gegenüber einen anderen Mann erwähnte.
00:11:03Ich kochte vor Eifersucht.
00:11:05Und habe Susanne regelrecht beschattet.
00:11:08Ich wollte unbedingt wissen, wer dieser andere war.
00:11:11Und so erinnere ich mich genauer an diesen 27. November.
00:11:18Oh, ich war vielleicht von den Socken,
00:11:20als Susanne plötzlich im Haus von Dr. Hensel verschwand.
00:11:23Das durfte doch wohl nicht wahr sein.
00:11:27Ich schlich mich durch den Vorgarten ans Fenster
00:11:30und konnte von dort aus gut in das Zimmer sehen.
00:11:34Ich war fast wahnsinnig vor Aufregung.
00:11:37Einmal war es so,
00:11:39als wäre ich brennend eifersüchtig,
00:11:41obwohl ich ja eigentlich gar keinen Grund dazu hatte.
00:12:10Dann aber hatte ich Susanne nackt gesehen.
00:12:13Und das Bild des Mädchens kam mir nicht aus dem Sinn.
00:12:39Ein paar Strassen weiter konnte ich sich stellen.
00:12:42Ich tat so, als ob ich ganz zufällig hier wäre.
00:12:45Was machst du denn hier?
00:12:47Du hast mir gerade noch gefehlt.
00:12:49Hau bloß ab, du!
00:12:51Und dann passierte plötzlich etwas Sonderbares.
00:12:54Du, Bert.
00:13:00Du willst doch mit mir bumsen.
00:13:03Ob du mich bumsen willst, stell dich doch nicht.
00:13:07Ob du mich bumsen willst, stell dich doch nicht so dumm an.
00:13:10Was ist, können wir zu dir?
00:13:12Na los, komm.
00:13:14Auf dem Dachboden bei mir zu Hause ist es dann passiert.
00:13:17Wir hatten beide keine richtige Ahnung.
00:13:20Aber es war wundervoll.
00:13:25Wo hast du ein süßes Kätzchen?
00:13:37Komm.
00:13:39Komm.
00:14:03Anschließend haben wir noch zwei Flaschen Wermut gekippt.
00:14:10Und dabei haben wir uns geschworen,
00:14:12dass niemand erfahren soll, was wir eigentlich getrieben haben.
00:14:16Aber jetzt musste ich doch reden.
00:14:18Nicht wahr?
00:14:20Ich kann doch nicht zulassen, dass unser Lehrer dafür büßen muss.
00:14:24Auch Susanne kann ich nicht verstehen.
00:14:31Nun, diese Frage wird das Jugendgericht noch zu klären haben.
00:14:36Gegen den Oberstudienrat Dr. Hänsel
00:14:38wurde das Verfahren natürlich sofort eingestellt.
00:14:41Also, ich finde es richtig, dass der Lehrer freigesprochen wurde.
00:14:44Sicher.
00:14:46Außerdem konnte das Gericht nachweisen,
00:14:48dass Susanne nicht unbescholten war.
00:14:50Und das Gesetz schützt nur unbescholtene Mädchen.
00:14:53Was heißt denn das eigentlich, unbescholten?
00:14:56Das kommt doch aus der Sexualität.
00:14:58Was geht denn das das Recht an?
00:15:00Na, es gibt doch auch ein Sexualstrafrecht.
00:15:02Weil sich der Staat in jede Intimsphäre reinmischt,
00:15:05die ihn überhaupt nichts angeht.
00:15:15Meine Mitschülerinnen haben mich immer gehänselt.
00:15:18Als Blümchen rühre mich nicht an.
00:15:20Aber irgendwie bin ich ganz anders.
00:15:33Musik
00:15:36Inga, wie sitzt du denn da?
00:16:02Schämst du dich überhaupt nicht vor deinem Bruder?
00:16:05Was ist denn los?
00:16:07Mach nichts.
00:16:08Ihr sollt euch nur mal angewöhnen, anständig da zu sitzen.
00:16:11Wenn das alles ist, brauchst du nicht gleich loszubrüllen.
00:16:14Schau doch lieber mal zu.
00:16:18Wo willst du denn hin?
00:16:20Ins Bett.
00:16:21Ich bin müde.
00:16:31Vielleicht liegt es auch nur in der verständnislosen Erziehung,
00:16:34dass ich so geworden bin.
00:16:36Irgendwer hat ja mal geschrieben, das Verbot gebiert die Sünde.
00:16:42An diesem Abend merkte ich jedenfalls zum ersten Mal,
00:16:45dass ich Gefallen an meinem eigenen Körper fand.
00:17:04Musik
00:17:15Ich stellte mir vor, was ein Mann mit meinem Körper machen würde.
00:17:23Nimm meine Brustwarzen.
00:17:25Schneller.
00:17:26Ich spüre dich.
00:17:31Komm, wir legen uns hin.
00:17:34Musik
00:17:41Komm her.
00:17:43Stoss zu.
00:17:45Ja.
00:17:46Musik
00:18:05Kurze Zeit später lernt ich Gitas älteren Bruder Max kennen.
00:18:09Max gefiel mir auf den ersten Blick.
00:18:12Und auch ich muss Eindruck auf ihn gemacht haben.
00:18:15Ich hab ja gar nicht gewusst, dass du so eine dufte Freundin hast.
00:18:18Woher denn auch? Du warst ja zwei Jahre beim Barras.
00:18:21Eben, und jetzt habe ich einen ungeheuren Nachholbedarf.
00:18:24Übrigens gibt ein Freund von mir eine Party heute Abend.
00:18:26Habt ihr Lust mitzukommen?
00:18:27Aber klar kommt Inga mit, das ist doch selbstverständlich.
00:18:29Ich brauch zwar keinen Vormund, aber wenn du meinst, bitte.
00:18:32Ich komm gern mit.
00:18:33Also los, kommt.
00:18:35Die Party war ganz nett.
00:18:37Gita war aus irgendeinem Grunde nicht mitgekommen.
00:18:40Naja, mir war es ganz recht.
00:18:42Ich hatte Max für mich allein und brauchte keine Rücksicht auf seine Schwester zu nehmen.
00:18:54Danke.
00:18:56Wie fandest du die Party?
00:18:57Prima, wirklich, waren lauter dufte Typen.
00:19:01Und du bist die lustigste und dufteste von allen.
00:19:03Danke dir.
00:19:13Hey, wie find ich denn das? Hier geht's doch nicht nach Hause.
00:19:15Nee, aber direkt in den siebten Himmel der Liebe.
00:19:18Aber das ist doch wirklich...
00:19:19Die selbstverständlichste Sache der Welt.
00:19:21Du magst mich und ich mag dich, also was soll's.
00:19:31Höchste Zeit, dass wir uns ein bisschen näher kommen.
00:19:37Oder meinst du, ich hab die Liegesitzung nur zum Spaß einbauen lassen?
00:19:42Wie sagte der Kumpel beim Paras?
00:19:44Ran an die Mutter, solange sie noch jung ist.
00:19:48Das war der Augenblick, auf den ich den ganzen Abend über gewartet hatte.
00:19:54Aber merkwürdig, als es soweit war, spürte ich trotz der Lust, die ich empfand,
00:20:00auch noch ein unbestimmtes Angstgefühl.
00:20:02Ja, komm, komm zu mir. Aber bitte sei vorsichtig, es ist das erste Mal.
00:20:06Was? Sag das nochmal.
00:20:09Du hast es noch nie gemacht? Du bist noch Jungfrau?
00:20:12Ja.
00:20:13Ja.
00:20:14Ja.
00:20:15Ja.
00:20:16Ja.
00:20:17Ja.
00:20:18Ja.
00:20:19Ja.
00:20:20Ja.
00:20:21Ja.
00:20:22Ja.
00:20:23Ja.
00:20:24Ja.
00:20:25Ja.
00:20:26Ja.
00:20:27Ja.
00:20:28Ja.
00:20:29Ja.
00:20:30Ja.
00:20:31Ja.
00:20:32Ja.
00:20:33Du bist noch Jungfrau?
00:20:34Ja.
00:20:35Also dann lassen wir es lieber, sowas ist nicht mein Fall.
00:20:38Aber Max, ich will doch.
00:20:39Ne, besser nicht. Ich will mich amüsieren, aber keine Schwerarbeit leisten,
00:20:43dafür musst du dir einen anderen suchen, zieh dich wieder an.
00:20:45Du bist gemein.
00:20:48Soll ich dich nach Hause fahren oder findest du auch alleine zurück?
00:20:52Das Erlebnis mit Max hatte mir gelangt.
00:21:00Jetzt wollte ich es erst recht wissen.
00:21:02Mir war jeder recht,
00:21:03der keine Angst hatte, eine Jungfrau zu defurieren.
00:21:06In einer Diskothek hatte ich einen Typ aufgerissen,
00:21:10der es mir zeigen wollte.
00:21:41Zieh dich an, ich bin fertig.
00:22:11War das alles?
00:22:16Einen Tag nach der Pleite mit Max war ich keine Jungfrau mehr.
00:22:20Das war aber auch alles.
00:22:22Das große Erlebnis, nach dem ich suchte,
00:22:25also das war es jedenfalls nicht.
00:22:27Noch schlimmere Enttäuschungen als bei erfahrenen Bumsern
00:22:33fand ich bei jungen Anfängern.
00:23:05Was ist denn los mit dir? Ich spür ja gar nichts.
00:23:09Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
00:23:11Es geht nicht. Sonst geht's immer, aber jetzt geht's nicht.
00:23:14Ach!
00:23:15Na komm schon! Na komm!
00:23:24Es geht nicht.
00:23:25Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre.
00:23:35Wenn ich nicht nach all diesen unbefriedigten Erlebnissen
00:23:37Freddy getroffen hätte.
00:23:39Freddy, der all das hatte,
00:23:41was ich bisher bei Männern vergeblich gesucht hatte.
00:23:44Kraft und die Singlichkeit, die ich brauchte.
00:23:48Ich war richtig glücklich.
00:23:51Na schön, du sollst endlich haben, was du brauchst.
00:24:08Los Jungs, gebt ihr, was ihr braucht.
00:24:21Mach sie fertig!
00:24:24Los, Puppe!
00:24:27Ach, Freddy, hilf mir!
00:24:29Ach, mich kotzt diese ewige Bumserei mit dir an.
00:24:32Ich kann dich nicht mehr ertragen. Los!
00:24:34Hey, hey!
00:24:35Ah!
00:24:36Hey!
00:24:37Ah!
00:24:38Ah!
00:24:39Freddy!
00:24:40Freddy, bitte hilf mir!
00:24:41Ah!
00:24:42Los, komm!
00:24:43Das reicht das Erste.
00:24:45Ich weiß nicht mehr, wie ich aus Freddys Wohnung herauskam.
00:25:04Ich stieg einfach in einen Bus. Nur weg.
00:25:07Ich war fertig.
00:25:08So fertig, dass ich nur einen einzigen Gedanken hatte.
00:25:11Mach Schluss!
00:25:13Ich kam mir so verkorkst vor,
00:25:15dass ich keinen Sinn mehr darin sah, weiterzuleben.
00:25:31Kann ich Ihnen irgendwie helfen?
00:25:38Männer sind Schweine.
00:25:41Da mögen Sie recht haben.
00:25:43Aber vielleicht kann ich Ihnen doch helfen, oder?
00:25:45Lassen Sie mich in Ruhe!
00:25:46Das kommt ja gar nicht infrage.
00:25:48Tja, wenn Sie schon so schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben,
00:25:51dann wird es Zeit, Sie vom Gegenteil zu überzeugen.
00:25:55Wo wohnen Sie denn?
00:25:56In der Stadt.
00:25:57Wie kommen Sie dann hierher?
00:26:02Probleme?
00:26:06Nun, für jedes Problem gibt es eine Lösung.
00:26:12Man muss sich nur ernsthaft darum bemühen.
00:26:15Kommen Sie, ich bringe Sie in die Stadt.
00:26:19Er heißt Rolf und ist Student.
00:26:21Er hat mich erleben lassen,
00:26:23dass Liebe nicht nur körperliche Befriedigung um jeden Preis ist.
00:26:26Dass sie, wenn Körper und Herz dabei sind,
00:26:29zwei Menschen verbindet.
00:26:31Immer.
00:26:52Ich werde Ihnen meine Geschichte selbst erzählen.
00:26:55Mein Name ist Kathi Dies.
00:26:57Ich bin 17 Jahre alt.
00:26:59In der 9. Klasse des Realgymnasiums.
00:27:03Also es begann mit einer harmlosen Wald- und Wiesenparty.
00:27:07Es war alles ganz fad.
00:27:09Einfach gar nichts los.
00:27:11Mir ist verdammt heiß.
00:27:12Ich trinke erst mal was.
00:27:14Was ist denn los mit dir?
00:27:15Warum bist du so eine Eisente?
00:27:16Komri, kein Stuss!
00:27:17Das ist doch wahr.
00:27:18Du spielst hier die Eiserne Jungfrau.
00:27:19Was soll denn das?
00:27:21Mein Gott, ich habe im Moment eben keine Lust.
00:27:23Deshalb brauchst du doch nicht gleich durchzudrehen.
00:27:26Das war vielleicht eine scheiss Party.
00:27:30Hey!
00:27:44Darf ich helfen?
00:27:51Bitte.
00:28:03Sag mal, wer ist denn die scharfe Puppe?
00:28:06Meine Mutter.
00:28:07Was?
00:28:08Meine Stiefmutter.
00:28:09Donnerwetter.
00:28:10Dein alter Herr hat aber Geschmack.
00:28:13Du offenbar nicht.
00:28:24Komm, war doch nicht so gemeint.
00:28:26Du glaubst doch nicht etwa, dass ich auf deine Stiefmutter schaffe.
00:28:28Du spielst alles zu, zu trauen.
00:28:30Aber sie ist doch viel zu alt für mich.
00:28:32Das stimmt zwar, aber das würde dich doch nicht ernsthaft stören.
00:28:34Also komm, Kathi.
00:28:36Ich stehe nur auf dich.
00:28:37Das kannst du mir glauben.
00:28:44Sag mal, möchtest du mit mir schlafen?
00:28:48Du stellst Fragen.
00:28:49Das ist doch wohl klar.
00:28:50Bist du unheimlich scharf drauf?
00:28:52Ganz unheimlich.
00:28:54Und würdest du auch was dafür tun?
00:28:56Na klar, was denn?
00:28:57Na ja, es dir verdienen sozusagen.
00:28:59Logisch.
00:29:00Ich meine, es kommt natürlich drauf an.
00:29:01Es wird dir sogar Spaß machen.
00:29:03Jetzt bin ich aber wirklich gespannt.
00:29:05Ganz einfach.
00:29:06Du sollst meine Stiefmutter aufs Kreuz legen.
00:29:08Was?
00:29:09Du sollst sie aufs Kreuz legen.
00:29:10Und dann?
00:29:11Dann schlafe ich mit dir.
00:29:12Ehrenwort.
00:29:13Und wie soll ich das anfangen, das mit deiner Stiefmutter?
00:29:16Du Anfänger.
00:29:17Das ist doch ganz einfach.
00:29:19Zum Beispiel, du machst folgendes.
00:29:43Tag, Stiefmama.
00:29:44Hast du erst mal wieder Geld unter die Leute gebracht?
00:29:50Schon wieder ein neuer Fummel.
00:29:51Hast ja so wenig, nicht wahr?
00:29:59Hallo?
00:30:00Ist Frau Dietz am Apparat?
00:30:02Ja.
00:30:03Sie kennen mich nicht.
00:30:04Der Grund meines Anrufes ist Ihre Stieftochter.
00:30:07Worum handelt es sich?
00:30:10Sie ist in Dinge verwickelt, die Sie und Ihr Mann
00:30:12bestimmt nicht gutheißen können.
00:30:14Hören Sie, wie kommen Sie als Fremder dazu?
00:30:17Ich will mich nicht aufdrängen.
00:30:19Aber wenn es den Alten egal ist, was Ihre Kinder treiben,
00:30:22dann vergessen wir das Ganze.
00:30:25Sowas nicht gemeint.
00:30:27Wann und wo?
00:30:28Morgen um drei, Kaffee Krone.
00:30:30Ja.
00:30:35Na ja, für Ehre, was?
00:30:46Hauptsache, du vergisst die Pille nicht.
00:30:53Ach, Sie sind es.
00:30:56Darf ich mir erlauben?
00:31:03Übrigens, ich heiße Frank.
00:31:05Das ist sehr nett von Ihnen.
00:31:07Aber der Anlass und Blumen, ich finde, das passt nicht ganz zusammen.
00:31:11Doch, das passt.
00:31:12Nur meinen Sie den falschen Anlass.
00:31:16Mit Ihrer Stieftochter ist alles okay.
00:31:19Ich habe Sie nur als Vorwand genommen, um Sie kennenzulernen.
00:31:22Eigentlich müsste ich Ihnen jetzt vor allen Leuten hier eine runterhauen.
00:31:26Aber wenn ich ehrlich bin, amüsieren Sie mich.
00:31:29Und ein netter Junge sind Sie auch.
00:31:31Danke.
00:31:33Hallo, Kathi.
00:31:34Tag, Frank.
00:31:35Also los, berichte, wie ging die Sache weiter?
00:31:37Bestens natürlich.
00:31:38Am Anfang gab es ein bisschen Ärger, war ja klar.
00:31:41Aber ich habe so überzeugend den Liebeskranken gespielt,
00:31:44dass sie ganz weich wurde, butterweich.
00:31:46Na und, wie geht's weiter?
00:31:47Wir sind wieder verabredet, morgen Nachmittag.
00:31:49Klasse, am ausgemachten Ort?
00:31:51Genau.
00:31:52Oh, Frank, du bist spitze.
00:31:53Also tschüss dann und halt mich auf dem Laufenden.
00:31:56Moment mal, Kathi.
00:31:57Wie wär's denn mit einem kleinen Vorschuss?
00:32:00So, hoppa.
00:32:02Ja.
00:32:27Nein, bitte nicht.
00:32:50Warum denn nicht?
00:32:51Du sollst doch deine Kraft aufsparen für meine geliebte Stiefmutter.
00:32:55Sei doch kein Frosch, komm schon.
00:32:57Was soll denn das Warten?
00:32:59Erst legst du meine Stiefmutter aufs Kreuz wie abgemacht, okay?
00:33:02Sag mal, wozu machst du das eigentlich alles?
00:33:05Warum soll ich unbedingt mit deiner Stiefmutter schlafen?
00:33:08Weil Angelika meinen Vater ausnimmt wie eine Weihnachtsgans
00:33:11und weil ich ihm beweisen will, dass sie ein Miststück ist.
00:33:14Wo steckt denn eigentlich Angelika?
00:33:26Keine Ahnung.
00:33:27Sie teilt ihre kleinen süßen Geheimnisse nicht mit mir.
00:33:30Hat sie denn Geheimnisse?
00:33:33Alle Frauen haben Geheimnisse.
00:33:35Hältst du es für richtig,
00:33:36eine junge, hübsche Frau so oft allein zu lassen, wie du es tust?
00:33:39Ja.
00:33:44Hübsches Kleid?
00:33:45Mhm.
00:33:52Hallo, Angelika.
00:34:07Nein.
00:34:38Nein.
00:34:47Nein.
00:34:58Nein.
00:35:00Nein.
00:35:02Nein.
00:35:04Nein.
00:35:06Nein.
00:35:08Nein.
00:35:10Nein.
00:35:12Nein.
00:35:14Nein.
00:35:16Nein.
00:35:18Nein.
00:35:21Nein.
00:35:31Komm.
00:35:34Nein.
00:35:36Nein.
00:35:38Nein.
00:35:40Nein.
00:35:42Nein.
00:35:44Nein.
00:35:46Nein.
00:35:48Nein.
00:35:50Nein.
00:35:52Nein.
00:35:54Nein.
00:35:56Nein.
00:35:58Nein.
00:36:00Nein.
00:36:02Nein.
00:36:04Nein.
00:36:06Nein.
00:36:08Nein.
00:36:10Nein.
00:36:12Nein.
00:36:14Nein.
00:36:16Nein.
00:36:18Nein.
00:36:20Nein.
00:36:22Nein.
00:36:24Nein.
00:36:26Nein.
00:36:28Nein.
00:36:30Nein.
00:36:32Nein.
00:36:34Nein.
00:36:36Nein.
00:36:38Nein.
00:36:40Nein.
00:36:42Nein.
00:36:44Nein.
00:36:46Nein.
00:36:48Nein.
00:36:50Nein.
00:36:52Nein.
00:36:54Nein.
00:36:56Nein.
00:36:58Nein.
00:37:03Mit diesen Fotos war es kein Problem mehr,
00:37:06meine Stiefmutter, diese blöde Kuh, endgültig loszuwerden.
00:37:10Die Scheidung verlief programmgemäß.
00:37:13Bald hatte ich meinen Paps wieder ganz für mich.
00:37:17Und ich dachte, alles wäre gut.
00:37:28Was ist denn, weshalb hast du es denn so eilig?
00:37:43Tut mir leid, aber ich muss dich jetzt rausschmeißen.
00:37:45War nett, dass du dein Versprechen eingelöst hast.
00:37:48Was?
00:37:49Ich soll gehen?
00:37:50Ja, weißt du, ich bekomme heute nämlich noch Besuch.
00:37:52Besuch?
00:37:53Heute?
00:37:54Übrigens, eine alte Bekannte von dir, deine ehemalige Stiefmutter.
00:37:58Was?
00:37:59Tja, weißt du, ich habe nämlich herausgefunden, dass sie eine ganz bezaubernde Frau ist.
00:38:05Das Missstück, meine liebe Kathi, das bist du.
00:38:08Sag das noch einmal!
00:38:09Zieh dich an und dann verschwinde, ich will dich nicht wiedersehen.
00:38:12Oh!
00:38:13Übrigens, im Bett ist sie unvergleichlich besser als du.
00:38:16Da musst du noch eine ganze Menge lernen.
00:38:18Saukerl!
00:38:19Raus aber ein bisschen schnell!
00:38:23Oh, dir werde ich's zeigen!
00:38:30Da!
00:38:35Prost, Kathi.
00:38:40Was hast du denn?
00:38:45Übrigens, was ich dir sagen wollte, ich habe mich wieder verlobt.
00:38:50Was?
00:38:52Nun ja, also ich will sie dir heute vorstellen, sie wird dir gefallen, ganz bestimmt.
00:38:59Da kommt sie schon.
00:39:05Kathi, ich bitte dich, sei ein bisschen nett zu ihr, ja?
00:39:08Bemühe dich, um meinetwillen.
00:39:10Versprichst du mir das?
00:39:20Guten Abend, komm bitte rein.
00:39:22Kathi, das ist Paula, meine Verlobte.
00:39:27Hallo, Kathi.
00:39:28Paula, du?
00:39:30Was, wieso?
00:39:31Kennt ihr euch?
00:39:33Natürlich, Paula geht in meine Klasse, sie sitzt neben mir.
00:39:41Und damit begann der ganze Zoris von Neuem.
00:39:44Jetzt überlege ich nur, ob es überhaupt einen Sinn hat, meinen Vater Paula wieder auszureden.
00:39:50Sonst überraschte mich danach noch mit einer aus dem Kindergarten.
00:39:55Ihr seht, es gibt im Leben eine Menge von Handlungen, die man zwar moralisch verdammen kann,
00:40:01die aber vom Gesetzgeber, das ist vom Recht, nicht erfasst werden.
00:40:07Klar, wegen einem miesen Charakter kann keiner vom Gericht verurteilt werden, leider.
00:40:12Was oft auf den ersten Blick als verurteilungswürdig gilt.
00:40:16Ganz egal, ob moralisch oder juristisch.
00:40:19Sieht meist ganz anders aus, wenn man die genaueren Umstände kennt.
00:40:22Sehr richtig, Iris.
00:40:24Und manches, was verdammenswert erscheint, ist, wenn man genau hinsieht, nur komisch.
00:40:29Ach, was macht eigentlich unser sonniges Kind vom Lande?
00:40:32Weiß einer, ob Sefi krank ist?
00:40:35Vielleicht hat sie den Bus versäumt, sie wohnt ja so weit draußen.
00:40:37Ach ja.
00:40:38Sefi war nicht krank.
00:40:40Ihre Abwesenheit hatte andere Gründe, wie ich später erfuhr.
00:41:01Was hast du denn, Sefi?
00:41:03Du hast so kalte Finger.
00:41:04Und überhaupt, wenn einer kommt?
00:41:06Es kommt keiner.
00:41:13Sie, Herr Nachbar.
00:41:14Ja?
00:41:16Wenn Sie mich auslassen, dann können Sie wieder weiterfuhren.
00:41:19Ich muss zu meinem Bus.
00:41:21Ja, es ist mein Bus.
00:41:22Ach, scheiß Bus.
00:41:24Können wir denn nicht einmal zusammen sein, ohne dass uns gleich jemand stört?
00:41:27Oder dass man einen kalten Arsch kriegt?
00:41:29Ich möchte ja nicht, dass Sie mich stören.
00:41:31Ich möchte nicht, dass uns gleich jemand stört.
00:41:32Oder dass man einen kalten Arsch kriegt.
00:41:33Ich möchte ja so viel gern, Karli.
00:41:35Aber es geht doch nicht.
00:41:37Die Mutter passt genau auf meine Zeiten.
00:41:39Wie lang die Schule dauert und wie lang der Bus geht.
00:41:41Mein Gott, was soll ich denn machen?
00:41:43Und ich heißt, ich kann nachts schon nicht mehr richtig schlafen,
00:41:45weil ich an dich denken muss.
00:41:46Eigentlich keine Wohnung müssten wir heute haben.
00:41:49Woher willst du das Geld nehmen?
00:41:51Ach, ist ein Scheißspiel.
00:41:52Da kommt der Bus.
00:41:54Scheiß Bus.
00:41:57Den kannst du nicht im nächsten nehmen.
00:41:58Dann komme ich doch zu spät zur Schule.
00:41:59Das macht doch nix.
00:42:01Pfüati.
00:42:03Servus.
00:42:04Ja.
00:42:17Geht nix mit deiner Marl?
00:42:19Es ging schon.
00:42:21Aber die Mutter passt so auf.
00:42:23Ein gemütliches Platzerl für uns zwei und schon wär alles geritzt.
00:42:27Was lesen Sie denn da?
00:42:29Das wäre echt ein gutes Buch und spannend.
00:42:31Richtig grausend tut's einen.
00:42:33Grausend? Mir graust vor nix.
00:42:35Wem denn das dir graust?
00:42:36Ja, wenn ich ein Buch lesen muss.
00:42:38Sag das nicht, das ist unheimlich.
00:42:40Kannst du's haben?
00:42:41Wie heißt's denn?
00:42:43Der Exorzist.
00:42:44Der Exorzist?
00:42:46Aber dass du mir ja keine Ideen zu einer reinmachst.
00:42:48Das ist doch das Buch, was wir im Film draus gemacht haben.
00:42:51Wissen Sie was, Meister?
00:42:53Das les ich.
00:42:54Na, siehst du's.
00:43:00Ach, Carly, wann packen wir's endlich?
00:43:08Nicht hier und nicht da.
00:43:10Nicht da und nicht hier.
00:43:13Ich erwote in Tram.
00:43:17Ach, Carly.
00:43:20Carly.
00:43:23Wär das jetzt schön, wenn du da wärst.
00:43:27Mit mir im Bett.
00:43:29Wir zwei.
00:43:31Ganz allein.
00:43:33Und ganz fest beisammen.
00:43:35Ganz fest zusammen.
00:43:37Ganz eng.
00:43:39Ach, wär das schön, Carly.
00:44:00Carly.
00:44:02Carly.
00:44:04Carly.
00:44:09Hast du mich jetzt verstanden?
00:44:12Ich bin nicht sicher.
00:44:14Also du bist die vom Teufel Besessene.
00:44:16Und ich komm aus Rasputin.
00:44:19Da.
00:44:21Ich hab dir alles auf den Zettel geschrieben.
00:44:23Ich hab dir alles auf den Zettel geschrieben.
00:44:25Ich hab dir alles auf den Zettel geschrieben.
00:44:27Ich hab dir alles auf den Zettel geschrieben.
00:44:47Sie, Fräulein, ist Ihnen nicht gut?
00:44:49Mir? Wieso?
00:44:51Na, weil Sie immer so machen.
00:44:57Ich soll ...
00:44:59... gemacht haben?
00:45:01Ja, ganz bestimmt haben Sie es so gemacht.
00:45:07Bestimmt.
00:45:09Lass Sie nicht lachen.
00:45:11Sie, Frau Nachbarin, Sie haben es doch auch gesehen,
00:45:13dass Sie es so gemacht hat.
00:45:17Sie, das ist voll ansteckend.
00:45:27Grüß dich, Seffe.
00:45:44Fick mich!
00:45:51Jetzt legst du mich am Arsch.
00:45:56Jetzt legst du mich am Arsch.
00:46:14Bist du das, Seffe?
00:46:16Nein!
00:46:18Nein, nein, ich will!
00:46:20Nein, nein, ich will!
00:46:22Wie ist das, Seffe?
00:46:24Kind, was ist denn mit dir?
00:46:26Die Muschi, die gehört mir!
00:46:28Und brennt tot drin!
00:46:31Aber, Madl, bist du krank?
00:46:33Soll ich den Doktor holen?
00:46:35Nein, die Feuerwehr!
00:46:38Die Muschi brennt, die Muschi brennt!
00:46:39Nein, die Feuerwehr!
00:46:42Die Muschi brennt, die Muschi brennt!
00:47:09Nein, die Feuerwehr!
00:47:11Nein, die Feuerwehr!
00:47:14Nein, die Feuerwehr!
00:47:24Ja, was hat denn das, Madl?
00:47:34Ja, Himmel, sag ich's Ihnen nicht,
00:47:36warum wirfst denn du mit Knödelbeiz
00:47:38Ja, was hat denn das, Madl?
00:47:40Ist die verrückt geworden?
00:47:42Das möchte ich auch wissen!
00:47:44Meine Muschi brennt!
00:47:53Kommt doch!
00:47:55Vögelt mich!
00:47:57Vögelt mich doch!
00:48:05Ich bin die Stute!
00:48:08Was?
00:48:14Was machst denn?
00:48:18Bist du blöd, Onkel Alois?
00:48:20Siehst du's? Das hat geholfen!
00:48:22Um Gottes Willen!
00:48:24Ja, was ist denn, warum schaut ihr mich denn so an?
00:48:26Kind, was ist denn in dich gefahren?
00:48:28Was denn?
00:48:30Ja, das würde ich mir auch gerne wissen!
00:48:32Ja, weißt denn du von nix?
00:48:34Nein, was?
00:48:35Sepp, du Teufel!
00:48:37Komm, leg dich nicht in deine Kammer!
00:48:39Ich bring dir was zu essen später!
00:48:41Was ist denn los?
00:48:43Sag einmal, Sepp!
00:48:45Ist die narrisch geworden?
00:48:47Ja, bestimmt! Ganz bestimmt!
00:48:49Oh, du lieber Heiland!
00:48:51Ich glaub, die Seppi ist besessen vom Teufel!
00:48:53Was, Teufel?
00:48:55Zu mir hat sie gesagt,
00:48:57ich soll sie fie ...
00:48:59Fie ...
00:49:01Fick! Halleluja!
00:49:03Wer mir das Kind anfasst,
00:49:05die saue ich ein für allemal
00:49:07dem Schlag ihren Schädel ein!
00:49:12Wie ist das?
00:49:14So!
00:49:17Ach, so war nix mehr!
00:49:19Das ist ja komisch!
00:49:36Wow!
00:49:59Dieses Mädel ist ja nicht ganz dicht!
00:50:02Also, ich weiß nicht.
00:50:03Ich geh ins Wirtshaus!
00:50:05Weißt was? Ich geh mit!
00:50:07Geh weiter!
00:50:09Ja, geht einen Sprung!
00:50:11Aber ... aber ...
00:50:13mein armes Kind!
00:50:26Schau hin!
00:50:34Ist's gestattet?
00:50:36Was?
00:50:38An diesem Tische Platz zu nehmen!
00:50:40Ja, bitte! Tun Sie ihnen keinen Zwang nicht an!
00:50:43Ja, setzen Sie sie nur her!
00:50:45Danke!
00:50:47Was darf's denn sein, bitte?
00:50:49Ein Glas Milch, bitte!
00:50:51Eine Mille?
00:50:53Was wollen Sie? Eine Maß Mille?
00:50:55Ein Glas!
00:50:57Buttermilch!
00:50:59Ja, sowas!
00:51:01Sie!
00:51:03Wer sind denn Sie?
00:51:05Boris bin ich!
00:51:07Der Bewahrer des Guten!
00:51:09Und dann trinken Sie Milch?
00:51:11In der Milch ist die Kraft der frommen Denkart!
00:51:15Sie ist die milde Labe der Verfolgten und Geplagten!
00:51:19Sind Sie spinnend?
00:51:21Mitnichten, lieber Herr!
00:51:23Ich sauge aus der Milch die Kraft, böse Geister zu bannen!
00:51:27Eine Bannung?
00:51:28Ja!
00:51:30Hast es gehört?
00:51:32Sie!
00:51:34Was würden Sie dafür nehmen, für eine Bannung?
00:51:37Eine Geisterbannung?
00:51:39Für einen Exorzismus?
00:51:41Nun, ganz nach der Schwere des Falles!
00:51:44Und natürlich nach Belieben!
00:51:46Was meinst?
00:51:48Ja, nach Belieben ist nicht viel!
00:51:51Der Maß?
00:51:53Sie! Ich hätte für Sie einen Fall!
00:51:56Einen Besessenen?
00:51:58Nein! Eine Besesse, nein!
00:52:01Genau!
00:52:03Ein Mädchen, ein Junges!
00:52:05Eine Jungfrau!
00:52:07Eine Teufelsaustreibung ist ein Kampf auf Leben und Tod!
00:52:10Aber ich willige ein! Ich wage es!
00:52:13Morgen schon!
00:52:15Sie! Sie wollen!
00:52:17Bitte schön!
00:52:19Wollen Sie vielleicht einen Vorschuss?
00:52:21Genügt ein Hunderter?
00:52:23Wollen Sie mich beleidigen? Ich tue es der Sache will!
00:52:26Siehst du!
00:52:28Ich mache meine Geräte in meinen heiligen Bilder und so!
00:52:34Einen Weihrauch!
00:52:36Und Kerzen!
00:52:38Hä?
00:52:40Nein!
00:52:42Ich mache alles nur mit der mir von der Natur gegebenen eigenen Kraft!
00:52:48Ja, wenn Sie meinen!
00:52:51Führen Sie mich nun zu dem Mädchen, gute Frau!
00:52:55Ja, ja!
00:52:56Ja!
00:52:58Kommen Sie!
00:53:01Ja!
00:53:03Ja! Bitte schön!
00:53:13Da bin ich! Da bin ich!
00:53:15Typischer Fall von Besessenheit!
00:53:18Nun lasst mich bitte allein, Mr. Kranken!
00:53:21Sonst fährt euch zum Ende der Dämonen selbst in den Körper,
00:53:24wenn ihr aus diesem Mädchen entweicht!
00:53:26Wie lange dauert's?
00:53:28Das kann man nie genau sagen, aber eine Weile schon!
00:53:31Geht, liebe Leute, geht!
00:53:33Geht!
00:53:36Wow!
00:53:41Na, wie hab ich das gemacht?
00:53:44Dämonischer!
00:53:47Eiche!
00:53:49Eiches Atalas!
00:53:53Jetzt musst du heulen!
00:53:57Wow!
00:54:06Na, ich glaube, es wirkt schon!
00:54:09Der wird's ja schon zeigen, wer kann, der kann!
00:54:12Mir ist ganz flau im Magen!
00:54:14Ich brauche was zum Trinken!
00:54:16Gesepp, hol einmal die Enzianflaschen!
00:54:19Ja, die hole ich schon!
00:54:21Ah!
00:54:23Hinfahrt mit dir!
00:54:26Ah!
00:54:28Weck mich, weck mich doch endlich!
00:54:45Ja, was ist denn?
00:54:47Das war aber scharf!
00:54:48War er das schon, der Teufel?
00:54:50Ja!
00:54:54Hat das geklappt?
00:54:56Du bist ein Genie, Karli!
00:54:58Wälze, Bub, zum letzten Mal!
00:55:00Verlasse diese ehrsame Jungfrau!
00:55:02Entweiche ihr und lass den guten Geist in sie hinein!
00:55:09Da kommt der Teufel mit seinem langen Schwanz!
00:55:15Ah!
00:55:17Oh!
00:55:19So, da ist der Enzian!
00:55:21Der kann's!
00:55:23Der weiß, wie mir ein Mädel den Teufel austreibt!
00:55:25Ja!
00:55:27Hör mich an!
00:55:32Also, wenn ihr nicht genau wisst, dass er den Teufel austreibt,
00:55:37dann tät ich sagen, er tut sich vögelnd!
00:55:40Sepp, versündige dich nicht mehr!
00:55:44Ja!
00:55:46Oh!
00:55:48Oh!
00:55:50Ja!
00:55:52Oh!
00:55:54Oh!
00:55:56Oh!
00:55:58Oh!
00:56:01Ja!
00:56:03Was ist jetzt das?
00:56:05Ja, da rührt sich nix!
00:56:07Geh, lass mich hin!
00:56:09Komm!
00:56:11Sind Sie fertig, Herr Exorzist?
00:56:13Geduld!
00:56:14Oh!
00:56:18Moment!
00:56:20Was ist jetzt?
00:56:22Moment, liebe Leute!
00:56:24Sie sind schon fertig!
00:56:26Geduld, mein Lieber!
00:56:28Noch ist der Teufel nicht besiegt!
00:56:30Aber bald!
00:56:45Wow!
00:56:48Guter Geist!
00:56:55Mei, was das arme Mädel zu leiden hat!
00:56:58Jetzt wird's aber Zeit, dass der Teufel rausgeht!
00:57:01Das kann doch nicht ewig so weitergehen!
00:57:03Grausam!
00:57:05Ja!
00:57:11Ja!
00:57:15Ja!
00:57:30In der Schwanz des Satans dich verlassen!
00:57:33Sepp, lass ihn drin!
00:57:35Draus!
00:57:37Draus!
00:57:39Draus!
00:57:41Draus!
00:57:42Draus!
00:57:44Draus!
00:57:46Draus!
00:57:48Draus!
00:57:50Draus!
00:58:02Ist was, Herr Exorzist?
00:58:05Muss das arme Mädel noch immer so leiden?
00:58:08Jetzt ist er heraus, der Teufel!
00:58:11Ah!
00:58:15Hier bring ich Ihnen Ihre Tochter.
00:58:18Sie ist für immer vom Dämon befreit.
00:58:21Ist das wahr, Schatzl?
00:58:23Das könnt ihr mir voll glauben!
00:58:26Ich fühl mich so gut, wie schon lang nicht mehr.
00:58:30Es war ein harter Kampf.
00:58:32Aber schließlich haben wir das Werk dann doch vollbracht.
00:58:35Eistern, hier haben Sie Ihren Lohn.
00:58:37Das muss fei anstrengend gewesen sein.
00:58:40Ja, anstrengend schon, es geht sehr an die Substanz.
00:58:43Aber ich habe die Arbeit mit Lust und Liebe vollbracht.
00:58:46Also bis zum nächsten Mal.
00:58:48Auf Wiedersehen.
00:58:50Moment!
00:58:52Ach, Herr Mauser, hat er uns nicht geholfen?
00:58:55Das ist kein Arzt, Herr Exorzist!
00:58:58Das ist magerschlusspflege, ich versteh's!
00:59:01Ja, Herzen nur nieder!
00:59:04Ihr Hufe!
00:59:05Ihr Hufe!
00:59:07Ihr gebt mir keinen Exorzist!
00:59:10Du findest, wie geil du bist,
00:59:13aber wenn du nicht erwischst,
00:59:16ich hau dir ja ganz kreis auf!
00:59:22Tja, die kleinen Sünden bestraft der liebe Gott sofort.
00:59:26Es ist nun mal so,
00:59:28Regeln werden in jeder Gesellschaft übertreten oder gebrochen.
00:59:31Die Menschen sind nun mal verschieden.
00:59:33Sonst wäre es sehr langweilig.
00:59:35Wunderschön.
00:59:37Aber wenn einer wirklich mal dafür sorgt,
00:59:39dass es nicht langweilig wird,
00:59:41wird er gleich geschimpft oder moralisch verfehmt.
00:59:43Besonders Frauen.
00:59:45Jawohl, das stimmt genau.
00:59:47Da ist noch lange keine Gleichberechtigung.
00:59:49Es ist doch so,
00:59:51wenn ein Mädchen mal anders handelt,
00:59:53als ihr vorgeschrieben ist,
00:59:55zerreißen sich doch gleich alle die Mäuler.
00:59:58Du sprichst wohl aus Erfahrung, Iris.
01:00:02Vielleicht.
01:00:05Iris.
01:00:08Iris, was hältst du jetzt von einem schön starken Kaffee?
01:00:13Schon fertig.
01:00:19Iris, mein Goldengelchen.
01:00:21Ich komme gleich.
01:00:35Na dann.
01:01:06Ist es so richtig?
01:01:08Du kennst meinen Geschmack.
01:01:12Zauberhaft.
01:01:14Ganz zauberhaft.
01:01:16Wirklich zauberhaft.
01:01:26Oh, es wird Zeit für mich, liebe.
01:01:28Um vier habe ich eine Konferenz.
01:01:32Ich wünschte, ich könnte bei dir bleiben.
01:01:35Nein, geht nicht.
01:01:37Ich muss auch weg, nach Hause.
01:01:39Nach Hause?
01:01:40Ja.
01:01:41Dies hier ist dein Zuhause.
01:01:43Das alles gehört dir, liebes.
01:01:45Ich kann es kaum glauben.
01:01:47Du bist zu großzügig, Walter.
01:01:49Nicht großzügig, nur dankbar.
01:01:51Wenn man so alt ist wie ich,
01:01:53muss man dankbar sein, so etwas wie dich zu haben.
01:01:55Übrigens, für Freitagabend
01:01:57habe ich Karten für die Staatsoper.
01:01:59Die Bohemieter Vreni.
01:02:01Freut's dich?
01:02:03Ja.
01:02:05Auf Wiedersehen.
01:02:35Oh, mein Gott.
01:03:05Du, denk an deine Konferenz.
01:03:07Ach, diese scheiß Konferenz.
01:03:35Jedes Mal, wenn ich von dem Appartement,
01:04:01das mir Walter geschenkt hatte, zu meinen Eltern ging,
01:04:02kam ich mir vor wie mein eigener Doppelgänger.
01:04:04Von meiner Liebe zu Walter
01:04:06und von meiner eigenen Wohnung wusste kein Mensch.
01:04:15Bist du's, Kind?
01:04:17Ja, Mutti.
01:04:19Das Essen ist schon fast kalt.
01:04:21Wo hast du ihn so lange gesteckt?
01:04:23Babysitten, Mutti, ich hab's doch gesagt.
01:04:25Hier, Mutter, für dich.
01:04:27Hunderter?
01:04:29Wird das Babysitten sein?
01:04:30Wird das Babysitten so gut bezahlt?
01:04:32Das ist ein Vorschuss.
01:04:34Am Freitag muss ich den ganzen Abend sitten.
01:04:36Du sollst lieber was Vernünftiges arbeiten.
01:04:38Lass doch das Kind.
01:04:40Sie geht doch noch zur Schule, wo sie was lernen soll.
01:04:42So ein Quatsch.
01:04:44Ich habe mit 14 schon Mäuse angeschafft
01:04:46und deine Mutter war mit 15 in Bedienung.
01:04:48Dafür haben wir jetzt auch nur das bisschen Rente.
01:04:50Dafür kann ich nichts.
01:04:52Ein Erbe von Adolf.
01:04:54Lass mich machen.
01:04:56Was willst du mit der Bildung, Gymnasium, Universität?
01:04:57Und dann doch noch den Doktor machen.
01:04:59Mit 30 bist du fertig.
01:05:01Und was ist dann?
01:05:03Wirst du arbeitslos.
01:05:05Du kennst doch die Lage der Akademiker, so ein Scheiss.
01:05:07Musst du denn am Nachmittag schon wieder Bier süffeln, Fritz?
01:05:09Lass ihn doch, Mutter.
01:05:11Siehst du, sie hat wenigstens ein Herz für ihren Vater.
01:05:13Kind, hör auf mich.
01:05:15Lass die Bildung und ergreif einen anständigen Beruf.
01:05:17So wie du gebaut bist, kriegst du jede Menge Trinkgelder.
01:05:20Damit du sie besaufen kannst.
01:05:22Lass doch das Kind.
01:05:24Sie hat nur mal den Drang nach was Höherem.
01:05:25Hat ja auch Iris heißen müssen, weil du es wolltest.
01:05:27Ich hätte sie Emma genannt.
01:05:29Na?
01:05:31Siehste?
01:05:33Na was, ich hab doch recht.
01:05:35Am Freitagabend nach der Oper waren wir noch essen gegangen.
01:05:43Das war doch recht nett.
01:05:45Hat es dir geschmeckt?
01:05:47War doch ein recht lustiger Abend, hm?
01:05:49Ja.
01:05:51Na, hoffentlich kommen wir nicht zu spät.
01:05:52Den ganzen Abend freut mich schon auf ein anstrengendes Fondue.
01:05:56Du guck mal, Franzl, ist das nicht dein Onkel?
01:05:59Tatsächlich.
01:06:01Ja, das ist mein Onkel.
01:06:04Und mit einer Biene, oh la la.
01:06:07Ich muss sagen, der Herr Generaldirektor hat Geschmack.
01:06:10Wenn das dann der Adelheit wüsste.
01:06:23Mein Verhältnis mit Walter Haden,
01:06:25Generaldirektor eines Chemiekonzerns,
01:06:27verheiratet, keine Kinder,
01:06:29dauerte nun schon mehrere Monate.
01:06:31Er gab mir alles, was ich brauchte.
01:06:33Wohnung, Kleider, Bücher, Geld.
01:06:35Ich glaube fast, ich könnte ihn lieben.
01:06:37Na?
01:06:39Na?
01:06:41Na, was ist denn los?
01:06:45Wissen Sie was ich will?
01:06:47Was ist?
01:06:49Work?
01:06:51Ja, das werden wir nicht schaffen,
01:06:53das haben wir jetzt einfach nicht.
01:06:55Aber ich würde wissen,
01:06:57wo Sie das jetzt alles ansehen.
01:06:59Denn an der Grundlage ist es doch kein Wissen,
01:07:01sondern ein Lob.
01:07:04Nachdem ich das gesagt habe,
01:07:06Ich bin Frau Harden, Walters Frau.
01:07:33Verzeihen Sie, dass ich so unangemeldet hier bin.
01:07:36Wie sind Sie hereingekommen?
01:07:38Mit diesem Schlüssel.
01:07:40Wo haben Sie den her?
01:07:42Den, das tut nichts zur Sache.
01:07:45Bitte, gnädige Frau, nehmen Sie Platz.
01:07:54Sie müssen mir glauben, dass ich nicht Ihre Feindin bin.
01:07:58Bitte keine Sentimentalitäten, gnädige Frau.
01:08:01Die ziehen bei mir nicht.
01:08:03Keine Angst, ich bin nicht sentimental.
01:08:05Nur logisch.
01:08:06Wir stecken zu dritt in einer dummen Sackgasse.
01:08:08Und aus der müssen wir einen Ausweg finden.
01:08:11Sie wollen, dass ich mit Walter Schluss mache.
01:08:13Sie wollen ihn zurückhaben.
01:08:15Ich will ihn nicht zurückhaben.
01:08:17Ich habe ihn nie verloren.
01:08:21Sind Sie so sicher?
01:08:22Mein Mann hat mit mir gesprochen.
01:08:25Sie können das alles hier behalten.
01:08:27Er hat mich gebeten, Ihnen den Schlüssel zurückzugeben.
01:08:31Männer sind immer ein bisschen feige, nicht wahr?
01:08:34Ich danke ihm.
01:09:04Was wollen Sie von mir? Wer sind Sie?
01:09:08Harden.
01:09:09Franz Harden.
01:09:12Ach.
01:09:13Direktor Harden ist mein Onkel.
01:09:14Was wollen Sie?
01:09:17Sie kennenlernen.
01:09:20Wollen Sie mich kennenlernen?
01:09:22Ja, ich weiß, Sie sind Franz Harden.
01:09:25Sie sind mein Onkel, Herr Harden.
01:09:28Ich bin der Onkel.
01:09:30Was wollen Sie?
01:09:32Sie kennenlernen.
01:09:34Ich fürchte, Sie machen sich falsche Hoffnungen.
01:09:36Aber bitte, kommen Sie mit.
01:09:40Mit Vergnügen.
01:09:49Wollen Sie was trinken?
01:09:50Gerne.
01:09:51Cognac oder Whisky?
01:09:53Cognac.
01:09:54Darf ich?
01:10:05Der von meinem Onkel ist immer besonders gut.
01:10:07Diese Bemerkung hätten Sie sich sparen können.
01:10:10Ja.
01:10:11Das ist aus.
01:10:13Ich weiß.
01:10:14Und nun glauben Sie, Sie könnten so einfach die Nachfolge antreten.
01:10:18Das liegt ganz bei Ihnen.
01:10:21Sie waren neulich im Restaurant.
01:10:23Ja.
01:10:25Sie sahen wunderschön aus.
01:10:26Oh nein, wenn Sie denken, ich hätte meinen Onkel in die Pfanne gehauen.
01:10:29Das würde ich nie tun.
01:10:30Aha. Diskretion, Ehrensache. Nicht wahr?
01:10:35Im Ernst, meine Tante wusste es schon längere Zeit.
01:10:38So?
01:10:39Ja.
01:10:40Oh sieh da, die göttliche Komödie.
01:10:43Mein Onkel hat diese Ausgabe sehr geliebt.
01:10:46Sie lesen Dante?
01:10:49Und dazu noch im Original.
01:10:50Was dagegen?
01:10:52Wo werde ich?
01:10:54Ich bin es gewohnt, unterschätzt zu werden.
01:11:05Na bitte.
01:11:07Worauf warten Sie noch?
01:11:11Nun, das wollten Sie doch.
01:11:14Nichts von Ihnen zu wollen,
01:11:18wäre eine Beleidigung.
01:11:34Du hast Glück, dass du mir gefällst.
01:12:34Ja.
01:12:50Ja.
01:13:04Ja.
01:13:12Ja.
01:13:14Schön.
01:13:30So, und jetzt lade ich dich zu einem tollen Essen ein.
01:13:32Nein, jetzt lade ich dich zu einem Essen ein.
01:13:39Ist eine ungeheure Ehre, Herr Doktor, dass Sie uns besuchen.
01:13:45Entschuldigung, altes Kriegslein.
01:13:47Was sind Sie eigentlich für ein Doktor?
01:13:51Ich bin Chemiker.
01:13:53Aha, das ist recht.
01:13:55Ja, und er hat die besten Aussichten demnächst Direktor zu werden.
01:14:00Der Onkel wird schon richten.
01:14:03Ich kann durchaus für mich selbst sorgen.
01:14:05Sehen Sie, das ist gut.
01:14:07Das muss ein Mann auch können, wenn er mal eine Familie gründen will.
01:14:13Das Heiraten lassen Sie mal sein,
01:14:15das ist die Mark hin Pfennig mehr wert, wenn erst die Kinder rumlaufen.
01:14:18Wie kannst du mir sowas sagen, Fritz?
01:14:20Da ist der Herr Doktor bestimmt ganz anderer Ansicht.
01:14:23Nicht wahr, Herr Doktor?
01:14:25Darf ich Ihnen noch was bringen?
01:14:27Danke, danke, wirklich nicht.
01:14:29Du musst nicht immer so drängen, Mutti.
01:14:31Du siehst doch, der Herr Doktor hat jetzt wirklich genug.
01:14:35Entschuldigung, ist ein altes Kriegslein.
01:14:41Wenn du mich mit dieser Einladung abschrecken wolltest,
01:14:43dann ist es dir geglückt.
01:14:44Ja, das wollte ich feststellen.
01:14:45Hast du deinen Eltern auch meinen Onkel vorgestellt?
01:14:47Nein.
01:14:48Warum also mir?
01:14:50Denk mal darüber nach.
01:14:52Den Deibel werde ich tun.
01:14:53Du bist ein komisches Mädchen.
01:14:55Aus dir werde ich nicht schlafen.
01:14:57Sehen wir uns wieder.
01:14:59Nein, ich glaube nicht.
01:15:01Leb wohl.
01:15:24Moment noch, meine Damen.
01:15:26Wir sind ein bisschen vom Thema abgeschweift.
01:15:28Aber die Frage Staat, Recht und Intimsphäre
01:15:31ist ja auch wichtig genug.
01:15:32Schließlich haben wir alle was damit zu tun.
01:15:34Also, auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal.
01:15:36Auf Wiedersehen.
01:15:38Du kommst du nachher besser?
01:15:40Anders.
01:15:41Sechs?
01:15:42Nein, es ist noch zu spät.
01:15:43Dann machen wir es um fünf.
01:15:44Ja.
01:15:45Ja.
01:15:46Ja.
01:15:48Ja.
01:15:49Ja.
01:15:50Ja.
01:15:51Ja.
01:15:53Ja, das ist logisch.
01:15:55Na nun, meint einer uns?
01:16:01Wen von uns schönen, meint er denn?
01:16:03Moment, das gilt mir.
01:16:05Ich bin gleich wieder zurück.
01:16:06Oh, du bist ein ganz toller Schlitten.
01:16:09Das ist ja ein toller Hirsch.
01:16:13Hängen, das hat gesessen.
01:16:18Ciao.
01:16:19Ciao.
01:16:20Ich habe nachgedacht, über dich und über mich.
01:16:23Ich habe begriffen, dass deine Eltern auch ein Stück von dir sind.
01:16:26Und das hast du mir zeigen wollen.
01:16:28Du bist sehr klug.
01:16:29Dank für Obst und Südfrüchte.
01:16:30In früheren Zeiten wärst du bestimmt eine große Hetäre geboren.
01:16:33Oder eine Kortisane. Aber heute?
01:16:35Aber heute geht sowas zur Schule.
01:16:37Und dann zur Universität.
01:16:38Und eines Tages wird sie Ärztin sein.
01:16:40Tja, was macht man bloß mit sowas heutzutage?
01:16:42Sowas kann man eigentlich nur heiraten.
01:16:44Sag das noch einmal.
01:16:46Heiraten?
01:16:47Nein, es muss ja nicht gleich sein.
01:16:49Das muss ich auch gebeten haben. Schließlich will ich ja...
01:16:51Zur Schule gehen und zur Universität.
01:16:53Das sollst du ja auch.
01:16:54Nun, wie ist das? Einverstanden?
01:16:56Schließlich brauche ich ja eine Frau, die mich später ernährt.
01:17:00Schulmädchen. Oft beschimpft, selten gelobt und meist missverstanden.
01:17:05Junge Menschen einer neuen Zeit mit dem unbändigen Drang nach Freiheit und nach Leben.
01:17:10Wer selber niemals jung war, muss oder soll sie verurteilen.
01:17:14Besser ist es, ihnen zu helfen im Kampf um die Selbstverwirklichung und um das Recht, ihr eigenes Leben zu leben.

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