• vor 4 Monaten
Die Miesbacher Jäger sind erstaunt: Der Jagdbesitzer Freiherr Wilhelm von Stromberg persönlich beehrt die traditionelle Treibjagd mit seiner Gegenwart. In den Jahren vorher hatte der geachtete, aber nicht sonderlich beliebte Gutsherr stets seine Söhne Falco und Niclas geschickt, mit denen er aber offenbar in der letzten Zeit mehr und mehr Schwierigkeiten hat. Als von Stromberg während der Jagd angeschossen und lebensgefährlich verletzt wird, ist es für Valentin ziemlich schnell klar, dass hier kein Jagdunfall vorliegt. Jemand wollte von Stromberg ermorden, doch wer? War es Falco, der kriminelle Finanzgeschäfte durchführt – oder vielleicht doch der gerade gefeuerte Fahrer des Jagdbesitzers, Kurt Potlesch? Höchst verdächtig ist auch Niclas von Stromberg, das schwarze Schaf der Familie … (Text: ARD)

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Transkript
00:00Herr von Stromberg, auf ein Wort bitte. Ich fand das übrigens nicht sehr loyal, wie Sie mir neulich wegen meines Vorsitzes im Stiftungsbeirat in den Rücken gefallen sind.
00:16Das macht man nicht, Herr Meisinger. So ein Amt, das sieht man ehrenhalber oder man lässt es.
00:21Aber ich bitte Sie, haben Sie überhaupt eine Ahnung, welcher Aufwand da für mich verbunden ist?
00:26Gemessen an der Summe, die Sie sich genehmigt haben, muss er riesig sein.
00:33Du, den Meisinger, den hast du ja ganz schön am Wickel, was?
00:37Mein Gott, der Überlebte ist auch genug gestärkt draus hervor.
00:41Also wenn der Stromberg wirklich mal so eine wolltätige Stiftung machen soll, den Meisinger nimmt er bestimmt nicht als Verwalter.
00:48Der Stromberg, deine Stiftung? Er besucht uns mal, der Billy Clinton, hier in Miesbach.
00:52Wer ist denn das?
00:53Wer?
00:54Der Dr. Billy.
00:55Der Billy Clinton?
01:03Was ist denn im Jagen bloß so Interessantes da?
01:05Weißt du was ich sag? Wenn die Rehböcke einmal im Jahr zurückschießen dürfen, geht kein Jäger mehr in den Wald.
01:10Aber weißt du, wir sind Reporter, wir müssen Hydronisten pflegen.
01:13Aber du, du hättest ja ohne weiters daheimbleiben können.
01:15Ja, weißt du, der Staudinger, der liegt mir eine Woche schon an den Ohren und sagt,
01:19was ist, Herr Gruber, kommen Sie jetzt runter nach Bayern, kommen Sie wieder zu uns?
01:22Ja, und wie entscheidest du dich?
01:23Ja, woher soll ich das wissen?
01:24Ja, wenn es einer wissen muss, muss es du wissen.
01:26Ja, freilich, aber, ich mein, du bist doch mein bester Freund, vielleicht kannst du mir einen guten Rat geben.
01:30Ich mein, ich bleib oben oder komm runter.
01:33Ja, so weit war ich auch schon da.
01:35Wie sieht's denn aus? Hat sich Herr Valentin entschieden?
01:38Der Redner wird mir da nicht reden.
01:41Und ich halt mich raus.
01:43Ach, wenn Sie, Herr Gruber, einen bayerischen Polizisten aufrügen,
01:47das kann sich immer noch mal ein Gastspiel handeln.
01:51Herr Staatssekretär, immer vorneweg.
01:54Ich mach das ganze Theater sowieso noch mit, weil ich hoffe, dass ich wieder einen alten Freund treffe.
01:59Ich wundere mich überhaupt, dass der Herr von Stromberg diesmal selber mitgekommen ist.
02:02Na, ich mein eh nicht, das ist doch sein Jagdprüfing, er ist doch der Jagdherr.
02:06Ja, aber die letzten Jahre hat er immer einen von seinen zwei Buben geschickt, um die Honne auszumachen.
02:09Ja, vielleicht funktionieren die beiden auch nicht mehr auf Zuruf.
02:12Ein Despot, der Herr Baron, so ein richtiger Leute-Schindler.
02:17Ach so.
02:37Ich lern das nie.
02:40Ja, da schau her, der junge Herr Baron, hallo.
02:43Servus.
02:44Danke, servus.
02:45Lange nicht gesehen.
02:46Du beeil dich, sonst sind alle Hase weg. Oder auf der Flucht.
02:48Oder auf der Flucht erschossen.
02:49Naja, vergiss es.
02:50Herr Baron bevorzugt das Erlegen zweibeinigen Wildes.
02:53Bin nur gekommen, meinen Alten abzuholen.
02:55Wie kommt das? Sie hat doch einen Chauffeur.
02:57Gehabt.
02:58Den Pottlisch hat er anfangs der Woche achtkantig rausgeschmissen.
03:01Ha, knallharter Hund.
03:03Ja.
03:04Ja, und warum das Ganze?
03:05Was weiß ich?
03:06Vielleicht hat der Pottlisch was getrunken.
03:08Der Vater hat immer gesagt, ein Fahrer, der trinkt, fliegt.
03:11Naja, kennst du ihn ja.
03:12Du und dein Bruder habt es immer wahnsinnig gut gekonnt mit dem Pottlisch.
03:15Ja, vielleicht ist das ja auch der Grund, warum er ihn rausgeschmissen hat.
03:18Jetzt im Alter kriegt er manchmal schon komische Anwandlungen.
03:22Ich meine, es ist doch ein anderer Hund.
03:24Ach, nein.
03:25Ich geh!
03:26IHR JABBERT UND SCHNÜFFELT
03:29Du, Grioche.
03:31Gelobt, geholfen.
03:33Hier geht es, Herr Church.
03:35Hier geht's.
03:36Du, gib ihm schon mal.
03:37Ich schnaufe.
03:39Du, Geistig.
03:40Geigig.
03:41Geistig, Geistig.
03:42Geistig, Geistig, Geistig.
03:43Geistig, Geistig, Geistig, Geistig.
03:44Geistig, Geistig, Geistig, Geistig, Geistig.
03:45Geistig, Geistig, Geistig, Geistig, Geistig.
03:46Geistig, Geistig, Geistig, Geistig, Geistig.
03:47Halt! Halt! Halt!
04:17Habt ihr was gehofft?
04:34Weiß nicht.
04:37Wer ist denn da?
04:39Um Gottes Willen, da liegt ja einer.
04:47Was ist jetzt?
04:48Baron!
04:49Was ist passiert?
04:51Der Schulz war jetzt auch verheiratet.
04:56Holts Hilfe, der Herr von Stromberg ist verletzt!
05:08Jagd ist aus.
05:09Jagd ist aus.
05:10Da kann man wieder unbeschadet durch den Wald gehen.
05:12Also, gehen wir.
05:13Folgen wir dem Herrn Baron.
05:15Jawohl.
05:16Herr Baron, wir folgen.
05:17Wieso?
05:18Was überhaupt passieren könnte?
05:19Wir haben immer gesagt, dass es bei uns zu einem solchen Jagdunfall nicht kommen kann.
05:24Jäger.
05:25Typisch Jäger.
05:26Ich hab die ganzen Jäger verhört.
05:27Ich meine, befragt.
05:28Ja, das ist typisch Jäger.
05:29Jeder hat geschossen.
05:30Keiner weiß.
05:31Hören wir auf mit den Jägern.
05:32Eine verirrte Kugel, meine Herren.
05:33Eine verirrte Kugel.
05:34So etwas gibt es.
05:35Ich erinnere mich da an eine Staatsjagd in Regensburg.
05:38Das war ich.
05:39Ja, aber jemand hat so etwas anderes verirrt wahrscheinlich.
05:40Das war ich.
05:41Das war ich.
05:42Was ist, Falco?
05:43Trinkst du einen mit?
05:45Frag mich, was wird, wenn der Vater stirbt?
05:48Ach was.
05:49Das ist ein zäher Knochen.
05:50Er ist zehn.
05:51Der besteht das ohne Schaden.
05:55Hoffentlich hast du recht.
05:57Auf den Papa.
05:58Auf den Vater.
05:59Kann ich mal den leitenden Arzt haben?
06:02Ja, Herr Doktor.
06:03Grüß Sie.
06:04Kriminalrat Staudinger.
06:05Bitte?
06:07Ja.
06:08Die Kugel haben Sie entfernt.
06:09Und wie sieht es aus?
06:12Ja.
06:13Kann ich den besuchen?
06:15Ich rufe Sie in einer Stunde nochmal an.
06:17Ist das der Behandlungsarzt?
06:18Ja, Moment, Herr Doktor.
06:19Ja, grüße Gott, Herr Doktor Meisinger.
06:21Staatssekretär Doktor Meisinger.
06:23Ihr Name?
06:24Professor Doktor Dung.
06:25Herr Professor, ich bitte Sie in unser aller Namen,
06:28tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht.
06:30Ja.
06:31Er war uns ein wirklich, er ist uns ein wirklich guter Freund.
06:34Ja.
06:35Er, er ist uns ein guter Freund.
06:39Jetzt hat er aufgeregt, was?
06:41Wie schaltet man das aus?
06:43Das macht sonst mein Fahrer immer.
06:45Die Spurensicherung ist unterwegs.
06:47Wir müssen zurück zum Tatort.
06:48Was heißt wir?
06:50Ich habe gedacht, Sie helfen mir ein bisschen,
06:52wo Sie doch eh bald wieder zu uns gehören.
06:54Ja, aber nix Genaues, das weiß man ja noch nicht.
06:56Sie machen das schon drüber.
06:58So, ich mache das schon drüber.
07:01Okay.
07:03Ich glaube, ich fahre hier am besten nach Hause, ja?
07:05Ich fahre sowieso.
07:06Sicher.
07:09Aber warum jetzt?
07:10Ich muss doch einen Nachruf auf den Baron von Stromberg halten,
07:13der war ja Mitglied unserer Partei,
07:14einen Mann der ersten Stunde übrigens.
07:16Momentum, er noch lebt,
07:17oder wollen Sie sich jetzt schon als Testamentsvollstrecker
07:19ins Spiel bringen?
07:20Sicher, Sie wissen genau,
07:21dass die Verbindung von Privateinkommen und Staatsamt
07:23ist heutzutage obsolet.
07:25Nein, Sie, Sie machen eine Nachricht
07:27über diesen schrecklichen Vorfall
07:29und ich spreche ein paar würdigende Worte.
07:33Ein Mann schwebt ja immerhin zwischen Leben und Tod.
07:36Denken Sie doch da an diese journalistische Sternstunde
07:38ihres Kollegen Franz Josef Mertens,
07:40als der verstorbene Ministerpräsident seinerzeit im Koma lag.
07:44Schlimme Geschichte.
07:47Jetzt ist er kalt.
07:48Wie?
07:50Der Tee.
07:52Siegler, haben Sie da vielleicht jetzt
07:53den verstorbenen Ministerpräsidenten gemeint?
07:57Nicht, dass du mich fährst.
07:59Doch selbstverständlich,
08:00man hilft sich doch, wo man kann, oder?
08:05Wenn man bloß wüsste, wie das passiert ist.
08:07Der Stauding hat gesagt,
08:08dass er dort, wo der Schuss wahrscheinlich herkam,
08:11kann kein Jäger gestanden sein.
08:14Das weiß man doch nie,
08:15wie die sich im Laufe einer Jagd verteilen.
08:17Natürlich gibt's jetzt keiner zu.
08:18Wir haben auf jeden Fall alle Waffen eingezogen.
08:20Wir werden auch die dementsprechenden Projektile
08:22mit den Waffen vergleichen
08:23und kriegen was raus.
08:26Wir müssen den Kerl finden.
08:27Den finden wir schon.
08:38Servus.
08:40Hätte ich ihm doch bloß nicht zugeredet,
08:41diesmal selber zur Jagd zu gehen.
08:44Valentin denkt, dass es vielleicht kein Unfall war.
08:47Was soll's denn sonst gewesen sein?
08:50Naja,
08:51ich weiß nicht,
08:52was er sich da so vorstellt,
08:53aber ich weiß,
08:54dass es ein Unfall war.
08:56Was soll's denn sonst gewesen sein?
08:58Na ja,
08:59ich weiß nicht,
09:00was er sich da so vorstellt,
09:01aber ich weiß,
09:02dass es ein Unfall war.
09:03Was soll's denn sonst gewesen sein?
09:05Na ja,
09:06ein Mordversuch vielleicht.
09:10Ich geh dann mal.
09:13Wo willst du denn jetzt hin?
09:15In die Klinik.
09:18Der Vater wird sich freuen.
09:37Haben wir gedacht,
09:38der Vater hat den Pott nicht entlassen?
09:40Na ja,
09:41eigentlich schon.
09:43Hast du schon gehört,
09:44was passiert ist?
09:45Servus, Kurt.
09:46Ja,
09:47aber ich hab gedacht,
09:48ich mach das noch voll fertig.
09:50Ich kann nix liegen lassen,
09:51du kennst mich ja.
09:53Aber ich hau natürlich ab,
09:54bevor der zurückkommt.
09:56Na, ist typisch Kurti.
09:58Was er anfängt,
09:59das zieht er auch durch.
10:02Kommst du noch mit rein?
10:03Gern.
10:05Servus.
10:06Servus.
10:07Es ist ja wahnsinns Zeit lang her,
10:09als ich im Schloss war.
10:11Ich glaub als Kind.
10:21Hat sich gar nix verändert.
10:24Ich kann mich noch erinnern,
10:25wie es das erste Mal in Europa war.
10:27Da war ich wirklich,
10:28da war ich von den Socken.
10:29Und am Abend hab ich dann
10:30meinem Großvater erzählt.
10:31Sag ich,
10:32Großvater,
10:33da war ich auf einem verzauberten Schloss.
10:34Naja, also komm.
10:35Der Eiblinger Hof
10:36ist ja auch nicht gerade
10:37eine Hundehütte, oder?
10:38Ja, aber ein Schloss
10:39ist halt einfach ein Schloss.
10:40Naja,
10:41schön ist es schon.
10:43Sag einmal,
10:44Falko,
10:45seitdem deine Mama tot ist,
10:47habt ihr hier allein gewohnt, oder?
10:49Meine Stiefmutter, meinst du.
10:51Meine Mutter ist ja schon gestorben,
10:52wie zehn Jahre alt war.
10:54Naja,
10:55Lizenz,
10:56sie kommt halt dreimal die Woche
10:57und das reicht.
10:58Mein Herr Bruder
10:59ist eh immer auf Reisen.
11:00Und wenn er mal da ist,
11:01dann vergreift er sich
11:02in seinem Atelier
11:03und lässt niemanden rein.
11:04Und ich hab ja bei der Kanzlei
11:05meine kleine Wohnung.
11:06Und der Vater,
11:08naja,
11:09der Vater,
11:10der war eh nie sehr anspruchsvoll.
11:15Du, Falko,
11:17sagen wir jetzt einmal,
11:18also auf deinen Vater wurde
11:19absichtlich geschossen.
11:20Hättest du jemanden im Verdacht,
11:22der das gewesen sein könnte?
11:26Weißt ja,
11:27der Vater hat schon immer
11:28nach dem Prinzip gelebt,
11:29viel fein, viel eher.
11:32Magst du was trinken?
11:34Gerne.
11:35Vielleicht einen Whisky, ja?
11:37Scotch?
11:38Wir haben's ja.
11:39Ich würde sagen, Bourbon, oder?
11:50Mein Name ist von Stromberg.
11:51Kann ich mal meinen Vater sehen?
11:53Aber nur ein paar Minuten, bitte.
12:03Hallo, Papa.
12:07Hä?
12:09Mein jüngster Sohn
12:10erinnert sich daran,
12:12dass er einen Vater hat.
12:14Jetzt, wo ich abkratze.
12:16Sag doch sowas nicht.
12:20Ich hab dir...
12:23Ich hab dir eigentlich
12:24ein paar Blumen mitgebracht.
12:25Aber die sind mir
12:26vorne abgenommen worden.
12:28Und ich hab die
12:29mitgebracht,
12:30aber die sind mir
12:31vorne abgenommen worden.
12:33Vielleicht halten sie ja
12:34bis zur Beerdigung.
12:39Da bist du ja endlich.
12:41Die Jagd muss doch
12:42schon seit Stunden vorbei sein.
12:44Hast du was geschossen?
12:46Nein, ich hab nix geschossen.
12:48Das Essen ist fertig.
12:52Ich hab keinen Hunger.
12:55Isst was?
12:56Ja.
12:58Der Baron.
13:01War furchtbar.
13:04Ist er...
13:07Der Wilhelm von Stromberg?
13:09Ist er tot?
13:11Noch nicht.
13:16Und wo ist er jetzt?
13:17Im Kreiskrankenhaus.
13:18Aber die Ärzte
13:19hüllen sich ins Schweigen.
13:25Was hat's denn?
13:26Was tut's denn gar,
13:27dass er angreift?
13:29Hast du das noch nicht gewusst?
13:30Was?
13:34Die Agnes und der Baron?
13:37Das darf ja nicht wahr sein.
13:39Das ist doch schon bald
13:40zehn Jahre her.
13:41Da warst doch du noch
13:42in Mexiko verschollen.
13:44Und er war doch damals
13:45auch noch verheiratet.
13:46Obwohl man da schon gewusst hat,
13:47dass es mit seiner Frau
13:48nimmer lang geht.
13:50Die Agnes und der Baron.
13:55Gute Partie war's ja gewesen.
13:57Der Herr von Harter,
13:58du saukerlein Dreckiger!
14:04Falco hat mich tief enttäuscht.
14:06Macht's dir eben genauso wenig recht
14:07wie ich.
14:08Nein, nein, du.
14:10Was er getan hat,
14:11schlägt ihm fast den Boden aus.
14:14Geh dir doch einfach hin zur Bank
14:16und mit deiner gefälschten Vollmacht...
14:18Ruhig dich, Papa.
14:19Das hat doch alles noch Zeit.
14:20Nein, nein.
14:21Keine Zeit.
14:22Keine Zeit.
14:23Papa, du strengst dich zu sehr an.
14:25Bevormundige mich nicht.
14:28Du tauchst zwar nichts,
14:30aber Falco taucht noch weniger.
14:45Servus, Niklas.
14:46Grüß dich.
14:50Ich komm wieder.
14:55Willi.
15:03Agnes.
15:09Ist es schon ernst?
15:19Oh Gott, es weht.
15:22Es weht.
15:24Schwester.
15:26Schwester!
15:31Jetzt ist es Mord.
15:33Also wir haben alle vernommen,
15:34die an der Jagd beteiligt wurden.
15:35Fehlanzeige.
15:37Vielleicht ergibt ja die Untersuchung
15:38der Ballistiker etwas.
15:41Ja, die vermeintliche Flugbank
15:43von den Ballistikern wäre diese hier
15:45und nachdem müsste der Täter,
15:47also der vermutliche Täter,
15:48hier gestanden haben.
15:50Ziemliche Distanz.
15:51Also ein Reh oder eine Wildsau
15:53trifft man aus dieser Distanz auch,
15:55wenn sich das Wild stillhält.
15:56Nicht wahr?
16:02Ich mein nur.
16:05Herr Haberlich,
16:06nehmen Sie an,
16:07Sie haben nichts dagegen,
16:08wenn ich Herrn Gruber
16:09mit dem Fall beauftrage.
16:10Wieso?
16:12Was sagen Sie jetzt?
16:13Wieder bei der bayerischen Polizei, Gruber?
16:15Noch nicht endgültig,
16:16aber ich habe mit den Mecklenburg-Vorpommerischen Kollegen
16:19diese, sagen wir mal, Amtshilfe vereinbart.
16:22Ach so.
16:25Na ja.
16:27Ich habe ja auch sonst genug zu tun.
16:30Vielleicht könnte man mich auch mal fragen,
16:32ob ich überhaupt will,
16:33Herr Kriminaloberrat.
16:35Nichts sagen bedeutet Zustimmung, lieber Gruber.
16:38Also, viel Glück.
16:49Also, ich konnte nur raten, dass du dich stellst.
16:55Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
16:58Amen.
17:19Guten Tag.
17:45Ha, Kurt, grüß dich.
17:46Grüß dich.
17:47Wo warst du beim Beichten?
17:49Wie kommst du denn da rauf?
17:51Ja, weil du aus der Kirche rauskommst.
17:53Nein, nein, ich habe frische Blumen reingebracht
17:56und ein kleines Awe für den Baron gebetet.
18:00Ja, stimmt, das hat sich der Herr Baron hier nehmen lassen,
18:02den Altarschmuck zu spenden.
18:04Ja.
18:11Ist was?
18:13Nein, nein, ist schon gut.
18:16Bitte, freut mich.
18:40Dass du zu mir kommst?
18:41Tja, überhin bin ich dein Mann.
18:44Gewesen.
18:47Wir sind noch rechtskräftig verheiratet.
18:50Du hast mich rausgeschmissen, nicht umgekehrt.
18:55Hast du schon gehört?
18:57Ja, er ist tot.
19:00Ein Jagdunfall.
19:03Ich traue mich um ihn.
19:05Ich traue mich um ihn.
19:12Wenn du willst, ich täte dich wieder zurücknehmen.
19:16Das ändert doch nichts, Kurt.
19:18Was?
19:19Zwischen uns ist nichts gewesen.
19:20Du hast ihn immer schon falsch verdächtigt.
19:22Du lügst doch.
19:24Du lügst doch auch jetzt.
19:25Du hast immer gelogen, wenn es um den Baron geht.
19:27Ich hätte gern was mit ihm gehabt, habe ich immer zugegeben.
19:29Du hast was mit ihm gehabt.
19:31Du wirst deine fixen Ideen nicht los.
19:32Bitte lass mich allein, Kurt, ja?
19:34Komm.
19:36Lass uns nochmal neu anfangen.
19:38Jetzt, wo er nicht mehr zwischen uns steht.
19:41Er ist immer nett zu mir gewesen.
19:42Er hat mich halt gemocht wie eine kleine Tochter vielleicht oder eine Schwester.
19:46Aber für mich ist er nie ein Papa gewesen, sondern ein Mann.
19:49Ein ganz wunderbarer Mann sogar.
19:50Er hätte nur sagen müssen, komm und ich wäre gerannt.
19:54Er ist halt immer einer gewesen, von dem ich...
19:57Er ist eben genau das Gegenteil von dir, Kurt.
20:00Gewesen.
20:01Was Besseres halt, ja.
20:04Er hat mich entlassen.
20:06Weggeschmissen wie ein alter Schlappen.
20:08Wegen einer Kleinigkeit.
20:10Dabei hat er bloß einen Anlass gesucht, weil ich dich rausgeschmissen habe.
20:15Er hatte keinen Zugriff mehr auf dich, hä?
20:17Hinterm Haus, in der Garage.
20:18Hör mir das nicht länger an.
20:20Du hast überhaupt keine Pietät im Leib.
20:21Der Mann ist gerade ein paar Stunden tot.
20:23Los, raus.
20:24Ich will dich nicht mehr und ich brauch dich auch nicht.
20:26Hau ab, raus.
20:34Servus, Niklas.
20:36Grüß dich, Valentin.
20:37Ist der Falko da?
20:39Der ist in seiner Kanzlei.
20:40Übrigens, das mit dem Vater.
20:43Herzliches Beileid, gell?
20:44Danke.
20:46Ich hab den Vater nicht so gut gekannt.
20:49Tja, das geht uns wohl allen so.
20:51Was meinst du damit?
20:52Ah, wirklich?
20:54Ja.
20:56Ich hab den Vater nicht so gut gekannt.
20:58Tja, das geht uns wohl allen so.
21:00Was meinst du damit?
21:01Ah, wirklich.
21:02Ah, wirklich.
21:04Na ja, ihr habt euch nie so richtig verstanden, hab ich gehört, gell?
21:08Weißt du, eigentlich hab ich alles im Leben aus Opposition gegen ihn gemacht.
21:13Schule geschmissen, ihn zu Hause abgehauen, Drogen genommen.
21:18Ich wollte sogar zur Fremdenlegion, aber die wollten mich nicht.
21:23Und dann hab ich angefangen zu spielen.
21:25Bulett, Baccarat, Blackjack, Poker, alles, was ich so bot.
21:28Natürlich hab ich irgendwann gemerkt, dass das zu nichts führt.
21:32Aber erst als ich total pleite war, hab ich damit aufgehört.
21:35Und hiermit angefangen.
21:37Ja, und das war ihm auch nicht so recht, hab ich gehört, gell?
21:40Schwer zu sagen.
21:42Immerhin war er heimlich auf meinen Ausstellungen.
21:44Er hat jedes Mal drei Exponate gekauft, inkognito, versteht sich.
21:47Dein Vater?
21:49Woher weißt du denn das?
21:51Na, von ihm.
21:53Er hat's mir gestern gestanden, als ich bei ihm in der Klinik war.
21:56Niklas!
21:58Komm, beeil dich, wir haben den Termin beim Notar.
22:01Du, Falko, ich hab noch ein paar Fragen an dich.
22:04Sei so lieb, komm später noch mal vorbei, jetzt passt's grad überhaupt nicht.
22:07Gut.
22:11Also, bevor ich anfange, das Testament zu verlesen, lassen Sie mich noch sagen.
22:17Ich habe eine Frage an Sie.
22:19Ja, bitte.
22:20Also, bevor ich anfange, das Testament zu verlesen, lassen Sie mich noch sagen.
22:25Ihr Herr Vater hat vor drei Wochen ein neues Testament verfasst.
22:29Bis dahin waren Sie Falko von Stromberg, der Haupterbe,
22:34und Ihnen Niklas von Stromberg war lediglich das Pflichtteil zugedacht.
22:38Und wie lautet das neue Testament?
22:40Wilhelm Freier von Stromberg. Dies ist mein letzter Wille.
22:44Ich, Wilhelm Freier von Stromberg, geboren am 1.11.1923,
22:48verfüge hiermit, dass mein Sohn Niklas mein gesamtes Vermögen erbt.
22:53Mein Sohn Falko erbt sein Pflichtteil.
22:56Im Vollbesitz meiner körperlichen und geistigen Kräfte, Biesbach, 8.04.1994.
23:15Was ist los?
23:16Was soll los sein?
23:18Nichts ist los.
23:22Alles ist los.
23:24Warst auch schon mal besser drauf.
23:26Besame, besame mucho.
23:34Agnes?
23:40Du, Agnes, hat der Staudinger angerufen.
23:43Was ist?
23:44Ich hab den Staud...
23:46Sag mal, wie bist du denn da drauf?
23:48Dein Vater spielt doch tatsächlich den eifersüchtigen Romeo.
23:53Und das wegen einer Sache, die über 10 Jahre her ist.
23:56Also wenn er mal so kommt, dann bin ich schneller weg, als er denken kann.
24:00Meinen Sie die Sache damals mit dir und dem Baron?
24:03Du hast das auch gewusst.
24:05Das weiß doch jeder.
24:07Es heißt doch immer so schön, kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß,
24:11wie die heimliche Liebe, von der keiner was weiß.
24:14Das hat also jeder gewusst, na wunderbar.
24:17Eigentlich schon.
24:19Und wir haben Versteck gespielt, wie die kleinen Kinder.
24:24Und der Papa, der hat sich sozusagen als Letzter erfahren.
24:27Das geschieht im Rechten.
24:34Gruber? Ja, Amaparat.
24:37Ah, Herr Kriminalrat.
24:40Ja, wenn Sie wollen, gleich.
24:42Freilich.
24:44Bin schon unterwegs.
24:47Agnes, ich fahr zum Staudinger.
24:50An Ihrer Stelle würde ich mein Angebot nicht so lange überlegen.
24:54Na ja, Herr Kriminalrober, wissen Sie,
24:57ich fühle mich natürlich schon sehr geehrt und freue mich auf Sie,
25:00aber ich muss auf jeden Fall meine Kollegin Rügendrum genauso fragen.
25:03Sie machen den entsprechenden Lehrgang
25:05und wenn Sie es schaffen, steigen Sie in den gehobenen Dienst auf.
25:07Kriminalrat oder Oberkriminalrat Gruber.
25:10Klingt doch nicht schlecht, oder?
25:12Klingt genauso wie General von der Straßenbank.
25:14Oder so.
25:16Schauen wir mal, was die haben.
25:18Guten Tag.
25:20Ich habe Ihnen das gewünschte Projektil mitgebracht.
25:22Schön.
25:24Ja, wir haben sowas noch nie gehabt.
25:26Ein Geschoss ohne jegliche Spur vom Gewehrlauf.
25:28Sowas gibt's doch gar nicht.
25:30Nichts dran, glatt wie ein Kinderpopo.
25:32Da fällt mir was ein.
25:34Ich komm gleich wieder.
25:36Prost. Prost.
25:39Ich krieg noch ein Bier.
25:40Wenn du es nicht hast, hast du zu viel.
25:42Jeden anderen Tag wirst du zu viel,
25:44aber heute sehe ich ja zu wenig.
25:47Weißt du, Michael,
25:49was mir am meisten Sorgen macht in meinem Beruf?
25:51Na, was denn?
25:53Na, lass es, es ist ja nicht mehr zu ändern.
25:55Du meinst doch sicher,
25:57dass es dich nicht macht,
25:59dass du nicht heiraten darfst.
26:01Ja, richtig,
26:03aber das habe ich längst verschmerzt, das meine ich nicht.
26:05Nein, da gibt's noch was anderes.
26:07Das Bauchgeheimnis.
26:08Ach so, ich hab immer geglaubt,
26:10das ist für dich was Schönes,
26:12wenn dir die Leute so interessante Geschichten erzählen.
26:15Das sind doch immer dieselben Sachen.
26:18Außer ...
26:20Außer was?
26:22Wenn zum Beispiel einer
26:24ein Verbrechen beichtet, ein schweres Verbrechen.
26:26Ein Mord zum Beispiel.
26:28Meinst du das?
26:30Ich sag nichts mehr.
26:32Ja, und warum gehst du dann nicht zur Polizei
26:34und erzählst denen ...
26:36Das kann ich eben nicht!
26:38Dann wäre ja das ganze Bauchgeheimnis im Arsch.
26:40Entschuldigung, im Argen.
26:42Ich kann das nicht,
26:44und wenn's mir aus dem vollen Herz abdrückt.
26:46Ich verstehe.
26:48Du kennst vielleicht einen Mörder,
26:50darfst ihn aber nicht nennen.
26:53Ich hätte gar nicht davon reden dürfen.
26:56Zeigen Sie mir was her!
26:58Das ist eigentlich ganz einfach.
27:00Geschoss im Geschoss.
27:02Wir haben ein kleines Kaliber gehabt,
27:04das ist ein 8,8 zufällig.
27:06Man nimmt einfach ein größeres, bohrt ein Loch hinein,
27:09versteckt das Kleine drin,
27:11wieder zusammenstecken.
27:13Und wenn dann das große Kaliber
27:15den Gewehrlauf verlässt,
27:17dann kann man das Kaliber
27:19in ein Loch stecken
27:21und dann kann man das Kaliber
27:22in ein Loch stecken.
27:24Und wenn dann das große Kaliber
27:26den Gewehrlauf verlässt,
27:28spaltet sich das automatisch.
27:30Und das Kleine fliegt also unbeschädigt weiter.
27:32Und dieses Teil von dem großen Kaliber
27:34müsste eigentlich irgendwo
27:36am Waldboden herumliegen.
27:38Da hätte ich eigentlich auch drauf kommen können.
27:40Das würde natürlich alles erklären.
27:42Wer sucht, der findet, Grober.
27:44Herrlich.
27:53Geschoss im Mantel.
27:55Zweite Raketenstufe.
27:57An so einem Schmarrn
27:59habe ich überhaupt noch nie gehört.
28:02Apfel im Schlafrack, oder was?
28:06Herr Haberl,
28:08in England gab es einmal einen Fall,
28:10da hat ein Projektil aus Eis angefertigt.
28:12Das dringt den Körper ein, schmilzt
28:14und somit keine Beweise.
28:16Und dann hat er gesagt,
28:18das ist ein Schmarrn.
28:19Das dringt den Körper ein, schmilzt
28:21und somit keine Beweise.
28:23Das ist ein Brett.
28:25Machen Sie alles neu,
28:27damit Sie uns die Arbeit noch schwerer machen.
28:29Halt, halt!
28:31Ich hab's.
28:35Ich hab's.
28:39Ich hab's.
28:41Jetzt haben wir die Arbeit, Grober.
28:44Suche ein Stellen, wir haben's.
28:49Ich hab's.
29:07Woran interessierst denn du dich für Waffen?
29:11Heute Vormittag war ein Fachmann aus Straubing da.
29:14Er bietet 75.000 Mark für die Sammlung.
29:17Der Vater ist noch nicht unter der Erde
29:19und hat die Waffen.
29:21Dabei schämst du dich nicht.
29:24Ich brauch Geld.
29:26Genau wie du.
29:28Zum Verzocken.
29:30Und was ist da der Unterschied?
29:32Du hast doch höher gepokert,
29:34als ich mich das jemals trauen würde.
29:40Lass mal, ich geh schon.
29:50Grüß dich.
29:52Ach, Niklas, servus.
29:54Gibt's was Neues?
29:56Das kann man wohl sagen.
29:58Also, es war kein Jagdanfall.
30:01Es war Einwandfreimord.
30:03Ausgeschlossen.
30:05Wieso denn?
30:07Ja, das ist der entscheidende Punkt.
30:09Also, das Motiv.
30:11Wem, oder sagen wir so,
30:13wer bietet die Waffen?
30:15Ich hab's.
30:17Ich hab's.
30:19Wer profitiert vom Tote des Vaters?
30:21Wir haben einen entscheidenden Hinweis auf die Tatwaffe.
30:24Und wenn wir die jetzt auch noch finden,
30:26dann finden wir auch den Täter.
30:28Und dann wird uns der bestimmt das Motiv verraten.
30:30Ihr habt einen Hinweis auf die Tatwaffe?
30:33Ah ja, servus.
30:35Das ist ein Kaliber 12,2 und Jagdgewehr.
30:38Das Interessanteste dabei ist das,
30:40dass der Typ, der das Ganze durchgezogen hat,
30:43der hat ein großes Kaliber genommen,
30:45darin ein Kleines versteckt
30:47und das Kleine mit dem Großen verschossen.
30:49Unglaublich.
30:51Aber wahr.
30:53Na ja, also das Projektil, also den Mantel haben wir gefunden.
30:55Jetzt fehlt uns nur noch die Tatwaffe.
30:57Wie kommt jemand auf sowas?
30:59Tja, nicht wahr? Da kann man kaum drauf kommen.
31:01Es sei denn, man hat so viel Fantasie wie du.
31:04Du Scheißkerl!
31:06Du willst mir unterstellen?
31:08Du bist doch krank im Kopf.
31:10Wer hat denn hier alles geerbt?
31:12Ich bekomme da bloß meinen Pflichtteil.
31:14Ja, der Niklas bekommt
31:16das Haus und das Grundstück.
31:17Aber das hat er doch alles erst nach dem Mord erfahren.
31:20Ja, sagt er.
31:22Sag mal Falco, spinnst du?
31:24Das nehme ich dir doch nie ab,
31:26dass du erst am Donnerstag von der Testamentsänderung erfahren hast.
31:28Ich lasse mir doch von dir nichts unterstellen.
31:30Mord.
31:32Noch statt zu eurem eigenen Vater.
31:34Wo warst du denn zur Tatzeit, Niklas?
31:36Das reicht aber.
31:38Noch eine Unterstellung und ich schlage dir eine rein.
31:40Eine ganz harmlose Frage brauchst du bloß zu antworten.
31:42Du willst doch dem Valentin nicht ernsthaft einreden,
31:44dass ich das war.
31:45Dann sag es doch.
31:47Wo warst du am Donnerstag von elf bis eins?
31:51Ich war hier im Haus.
31:53Und wo warst du?
31:55Ja, der Falco, der war mit uns zusammen in Bern, mit mir,
31:58als das Ganze passiert ist.
32:00Also, ein besseres Alibi gibt's nicht.
32:03Und dabei hat er das beste Motiv.
32:05Was habe ich?
32:07Zum Zeitpunkt des Mordes wusstest du ja noch nicht,
32:09dass du leer ausgehst.
32:11Und hattest schon einen gewaltigen Vorschuss
32:13auf das Abend genommen.
32:15Wirklich?
32:17Der Vater hat's mir erzählt.
32:19Du wolltest beim Großbauprojekt Neuhadern
32:21als größter Teilhaber einsteigen.
32:23Und da hast du unser Anwesen, die Seen, die Wälder
32:26und einen Großteil der Immobilien beliehen.
32:28Ja, dazu wäre ich ja gar nicht berechtigt gewesen.
32:31Du hattest aber eine Vollmacht vom Vater.
32:33Also, ich bitte dich.
32:35So was hätte der Vater doch nie gemacht.
32:37Das weißt du genauso gut wie ich.
32:39Eben. Deshalb war die Vollmacht ja auch gefälscht.
32:41Der Vater hat sie selbst gesehen bei der Bank.
32:43Oder glaubst du wirklich,
32:45er hätte sonst das Testament geändert?
32:47Das ist aber interessant.
32:49Für den Pflichtteil hätte ich mir die Finger
32:51jedenfalls nicht schmutzig gemacht.
32:54Gefälschte Vollmacht.
32:56Das hat er sich doch alles aus den Fingern gesogen!
32:58Jetzt red' doch nicht so auf, Halko.
33:00Man, es lässt sich alles überprüfen, oder?
33:02Du weißt ja, ist die Bergach noch so steil?
33:05Hör auf mit deiner scheiß Folklore!
33:07Ein bisschen mehr.
33:08Ein bisschen was geht alleweil.
33:13Du hast nicht Heimweh nach deinem Petersen?
33:16Naja, solange die Liebe jung ist,
33:19erfährt man schon.
33:21Ach, so die 14 Tage.
33:23Die Kuh wird ihm gut tun.
33:25Er hat mir schon einen Brief geschrieben.
33:27Fünf Kilo hat er schon abgenommen.
33:29Hm.
33:31Das würde der Kuh auch nicht schaden.
33:33Und er fühlt sich fit wie ein Turnschuh.
33:35Na bitte.
33:36Und wie fühlst du dich?
33:38Fit wie ein ausgelatschter Pantoffel.
33:40Prost!
33:46Hallihallo!
33:48Ihr lasst euch aber gut gehen, oder?
33:50Warum sitzt ihr auch hier? Wo ist da was?
33:52Na, ich bin auf Diät.
33:54Ja, dir wird's auch ganz gut, Sonntag.
33:56Aber habt ihr zwei euch verschmorten gegen mich, oder?
33:59Diese zwei Jungbarone da, der Niklas und der Falko,
34:01die sind ja bekotzend maus.
34:03Bei zwei so verschiedene Mütter,
34:04da muss doch was durchschlagen, oder?
34:06Stimmt, der Falko hat oft von seiner Stiefmutter geredet.
34:10Es ist ihm aber auch nicht gut gegangen.
34:12Sie hat doch immer den Niklas vorgezogen.
34:15So reagieren wahrscheinlich viele Mütter.
34:17Und den Vater hat's auch aufgehetzt gegen den Falko.
34:19Also, schön war das nicht.
34:22Ist also kein Wunder,
34:24wenn er am liebsten der eine den anderen vergiften würde, he?
34:27Wie fein und lieblich ist es,
34:29wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen.
34:31Ja.
34:32Brüder einträchtig beieinander wohnen.
34:34Das steht schon in der Bibel.
34:36Jedenfalls ihr Vater, der Wilhelm,
34:38hat sich immer bemüht, gerecht zu sein.
34:40Dass du ihm nichts Schlechtes nachsagst,
34:42das ist mir ja klar.
34:44Weiß man denn jetzt überhaupt,
34:46wie er ums Leben gekommen ist?
34:48Erschossen.
34:50Mit dem Jagdgewehr.
34:52Vermutlich ein Mörder.
34:54Ja.
34:56Sicher war's Mord.
34:58Und einer kennt den Mörder.
35:03Ja.
35:05Valentin.
35:07Suchst du mich?
35:09Na ja.
35:11Ich wollte nur ein paar Vaterunser beten, wissen Sie.
35:14Die Blumen, die schauen ja ganz schön mickrig aus.
35:16Ja.
35:18War schon mal anders.
35:20Das war sogar bis vor kurzem anders.
35:22Ja.
35:24Die Blumen, die schauen ja ganz schön mickrig aus.
35:26Ja.
35:28War schon mal anders.
35:30Das war sogar bis vor kurzem anders.
35:32Der Baron hat in vorbildlicher Weise dafür gesorgt.
35:35Ja und seine Söhne machen ja nichts dafür.
35:37Ah, kennst dich doch.
35:39Ja, aber die haben doch den Gärtner, den Portlich.
35:41Der kann das doch übernehmen.
35:43Den hat der Baron kurz vor seinem Tod noch entlassen.
35:45Komisch, den hab ich doch jetzt
35:47vor kurzem gerade aus der Kirche rauskommen sehen.
35:49Ich hab mir gedacht,
35:51der war bestimmt beim Altarschmecken.
35:53Nein, das nicht.
35:55Stimmt, der hat ja gesagt,
35:57der war beim Beichten, genau.
35:59Hat er das gesagt?
36:00Ja, schon, aber,
36:02dass er damit haussieren geht.
36:04Ich weiß noch nicht mehr ganz genau.
36:06Vielleicht hat er nur gefragt, ob er beim Beichten war.
36:08Fällt hin.
36:10Herr Bauer, Sie haben nichts gesagt
36:12und ich hab auch nichts gehört
36:14und es kann auch nichts gegen Sie verwendet werden.
36:28Hallo.
36:30Wir kennen uns noch nicht,
36:32obwohl wir alle beide Missbauer sind.
36:34Ich bin normalerweise Polizist,
36:36aber ich bin hier ganz privat.
36:38Ich hätte eine Frage an Sie zu stellen.
36:40Ja, was denn?
36:42Sie waren doch mal mit dem Baron zusammen.
36:44Nein, jedenfalls nicht so, wie mein Mann es immer behauptet.
36:46Ich geb zu,
36:48er hätte vielleicht gern was mit mir gehabt
36:50und ich auch mit ihm,
36:52aber der Baron steckte so voller Prinzipien
36:54bis unter die Hutkante.
36:56Das kenn ich mit den Prinzipien,
36:58das macht mir auch immer wieder Schwierigkeiten.
37:01Kurt Portläsch.
37:03Anita.
37:05Ja, so was.
37:07Ja, schön.
37:09Ja, natürlich kenn ich den.
37:11Valentin Gruber.
37:13Ja, schon von der Schule.
37:15Portläsch!
37:17Das ist doch Quatsch.
37:19Das sind doch Latrinenparolen, sind das.
37:21Nein.
37:23Trotzdem.
37:25Danke, danke Anita.
37:27Dankeschön.
37:30Probleme?
37:33Ja, ich muss weg, ich muss verschwinden.
37:35Nun mal langsam.
37:38Das muss jetzt alles sehr schnell gehen,
37:40ich brauch das Geld.
37:42Wie denkst du dir das?
37:44Ich hab das Geld nicht.
37:46Du hast es mir versprochen.
37:48Da hab ich auch noch geglaubt, dass ich alles erben würde.
37:50Man muss doch auch so Geld genug haben.
37:52Irrtum.
37:54Das steckt alles in meinen Geschäften.
37:56Oh, Falko.
37:58Aber ich meine, es könnte natürlich sein,
38:01aber da müsste was geschehen.
38:07Ich brauch mindestens 150.000 Mark.
38:11Das ist dann kein Problem mehr.
38:13Ja, liebe Zuhörer, dafür, dass wir mitten im Frühjahr sind,
38:16hat sich noch mal jede Menge Schnee runtergekarrt,
38:18aber viel mehr als das Wetter beschäftigt uns zur Zeit
38:20der Fall von Stromberg.
38:22Die Polizei rätselt nicht, ob es sich hier um einen Jagdunfall
38:24oder kaltblütigen heimtückischen Mord handelt,
38:26aber die Polizei tappt im Dunkel ab der Motive.
38:28Was steckt dahinter?
38:30Eifersucht, Habgier oder gar Eifersucht?
38:32Eine Liebeserfälle des Herrn von Stromberg.
38:34Da hab ich mir dazu den Kriminalhauptkommissar
38:36Valentin Gruber eingeladen, der uns schon einige Auskunft
38:38zum gegenwärtigen Stand der Ermittlung geben kann.
38:40Herr Gruber, was kann man denn schon sagen?
38:43Valentin Gruber, bitte sehr.
38:46Man kann natürlich in so einem schwierigen ...
38:49Man kann natürlich in so einem schwierigen Fall
38:51nach so kurzer Zeit noch keine Aufklärung erwarten,
38:53aber wir sind heute ein wesentliches Stück weitergekommen.
38:56Das ist eine sehr dünnflüssige Auskunft,
38:58wie man es von unserer Polizei schon gewohnt ist.
39:00Aber sonst ...
39:03Ja, jede weitere Aussage würde die Ermittler genau erheblich stören.
39:07Vielen Dank, Herr Hauptkommissar Gruber,
39:09für die kleinen Auskünfte im Fall von Stromberg.
39:11Wir machen dem Fall angemessen etwas Musik.
39:14Kriminal-Tango.
39:16Du, ich bin nicht gekommen für so ein Interview oder so was.
39:19Gestern Mittag.
39:21Was pressierst du denn so?
39:23Du hättest die Möglichkeit, bei einer Verhaftung anwesend zu sein.
39:25Das wäre für dich ganz gut.
39:27Du könntest ein bisschen darüber berichten.
39:28Ja, du bist zu gut zu mir.
39:30Und was mach ich mit meinen Hörern?
39:32Ja, du hast doch die Gabi.
39:34Die Gabi hat Urlaub.
39:36Ja, dann leg ein Band ein, ein Endlosband oder irgend so was.
39:38Der Konzi, wenn er mich draufnimmt, der schmeißt mich raus.
39:40Ja, ist doch nix Neues.
39:42Dann stellt er dich halt wieder ein hinterher, oder?
39:44Das darf ich dir rechtworten.
39:48Psst!
39:50Kommt!
39:59Hast du irgendwo meine Autoschlüssel gesehen?
40:01Nein.
40:03Wie komme ich dazu?
40:05Jedenfalls ist sie nicht mehr da, wo ich sie vorhin hingelegt habe.
40:07Du verlegst da dauernd was.
40:09Hier ist sie.
40:12Du bist in dem Bauernhäuser, oder?
40:15Hast du sie tipsy?
40:17Nein.
40:22Diese Scheiße.
40:24Und was brauchst du?
40:26Die seinen Rücken oben.
40:28Wo denn?
40:30Im Laufraum.
40:32Er ist ohne Rücken?
40:34Keine Ahnung.
40:36Aber er ist ohne Rücken?
40:38Hey, Wahnsinn! Schau dir mal die Schäsen an!
40:43Was?
40:44Schau!
40:45Hey, Stingray!
40:46Herr Niklas, seid keine Fette!
40:50Der junge Herr Baran, der hat aber einen guten Geschmack, oder?
40:53Weißt du, was ich dir sage?
40:55Ich glaub nicht, dass der Pottlisch fähig ist für einen Mord.
40:58Kennst du den Kalambo?
40:59Ist ein Kollege von mir.
41:00Der hat gesagt, ein Niedermensch ist zum Mord fähig.
41:03Und der muss wissen.
41:04Aber der Pottlisch nimmt nicht aus eigenem Antrieb.
41:07Der Pottlisch ist vielleicht kein Mensch.
41:08Ja, schon.
41:09Das ist vielleicht ein Geschoss, muss man schon sagen.
41:12Man muss wissen, was der unter der Haube hat.
41:13Ich schau halt drunter.
41:15Ist sogar auf.
41:18Da.
41:19Ist schon was anderes wie der Harley, oder?
41:20So weiß ich, gell?
41:22Aber trotzdem, der hat vier oben liegende Salzburgerlnockerln, ehrlich.
41:26Wahnsinn.
41:27Weißt du, was ich dir sage?
41:29Gut verarbeitest du ja nicht.
41:31Schau dir mal die Lenkung an.
41:32Das ist doch nicht schön.
41:36Da hat einer rumgespielt.
41:38Da fällt oben der Sicherungsring.
41:40Und der ist blind vom Kreuzgelenk.
41:42Wahnsinn.
41:43Und da ist das Werkzeug dazu, schau.
41:44Sache.
41:54Hey, Valentin.
41:56Schau mal her.
41:57Ich glaub, der darf nicht da gelangen, oder?
41:58Ja, keine Finger.
42:00Das könnte mal drauf sein.
42:12Ja, der Kurti.
42:14Spielst du Versteckerl?
42:17Hey.
42:18Was macht ihr denn eigentlich hier?
42:21Hast du das Auto vom Niklaus nicht mal gehört?
42:25Was hast du denn da?
42:26Lass mal sehen.
42:32Sag mal, Kurt, wo warst du denn am Donnerstag zwischen 10 und 13 Uhr?
42:35Das weißt du doch, hier.
42:37Bist doch selber da gewesen.
42:38Ich hab die Fensterläden gestrichen.
42:42Wir haben nämlich die Mordwaffe im Niklaus, sein Auto gefunden.
42:49Da bist du sprachlos, gell?
42:52Kurt.
42:54Ich weiß, da warst du ein bisschen pechkapft.
42:56Das erste Sachen mit deiner Frau.
42:58Und danach hat dich der Baron rausschmissen.
43:00Aber das ist doch kein Grund, dass man eine schnelle Magd macht, oder?
43:03Mit so was.
43:11Darf ich mal fragen, wo du hinfährst?
43:13Ich weiß doch nicht genau, warum mich das interessiert,
43:14aber ich habe einen Termin in Salzburg.
43:16Na dann, gute Fahrt.
43:21Was ist denn hier los?
43:29Was ist für ein Gewehr?
43:34Niklas, kannst du dir erklären, wie das Gewehr in den Kofferraum kommt?
43:40Keine Ahnung.
43:43Willst du verreisen?
43:46Ja, ja, ich wollte nach Salzburg.
43:48Ah, drum.
43:50Also doch.
43:52Aber mit dem Auto wärst du nicht weit gekommen.
43:54Ja, weil wem er das Gewehr da reinfabriziert hat,
43:56der hat nicht verabsäumt, an der Lenkung zu manipulieren.
43:58Das war seine Idee. Er hat gesagt, dass...
44:00Doch halte den Mund, du Idiot!
44:02Aber wem er's mit dem Auto...
44:05Also dem Auto wärst du nur noch als Toteinstiegender.
44:07Ja, kriminologisch allerdings wasserdicht.
44:09Vatermörder auf überstützter Flucht, tödlich verunglückt.
44:11Klarer Fall.
44:15Falco, ich muss dich hiermit festnehmen.
44:18Sex des Verdachts, die Anstiftung zum Mord.
44:21Morgen bist du der Held in allen Zeitungen.
44:23Ich hab selber Seite 3 geschrieben.
44:25Der Sherlock Holmes von Miesbach und die Kugel im Schlafrock.
44:29Also deine Schlagzeilen in allen Ehren.
44:32Aber mir wär lieber gewesen, wenn das alles nicht passiert wär.
44:35Jetzt wird jedenfalls jeder sehen, was du für Miesbach wert bist.
44:39Ja, das stimmt.
44:41Also, werden sie dich wiederholen.
44:43Ja, logisch, wenn sie mich wiederholen.
44:45Und dann wirst du Polizeichef da.
44:47Und wenn ich's nicht mach?
44:49Bist du wahnsinnig? So einen Informanten krieg ich nicht wieder. Freilich machst du's.
45:13Untertitel der Amara.org-Community

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