Weil Jakarta im Sumpf versinkt, hat Indonesiens Präsident Joko Widodo den Bau einer neuen Hauptstadt vorangetrieben. Deren Regierungsviertel sollte eigentlich bis Mitte August fertig sein, doch in Nusantara auf Borneo wird noch an allen Ecken und Enden gebaut.
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NewsTranskript
00:00Das Regierungsviertel in der neuen indonesischen Hauptstadt Nusantara.
00:05Weil die alte Hauptstadt Jakarta wegen ihres sumpfigen Untergrunds langsam versinkt, hat
00:11Präsident Joko Widodo den Bau eines neuen Regierungssitzes beschlossen, auf der Insel
00:17Borneo, die bislang eher weit ab vom Schuss lag.
00:21Zum Unabhängigkeitstag Mitte August hätte zumindest das Regierungsviertel weitgehend
00:26fertig sein sollen.
00:28Doch hier wird noch an allen Ecken und Enden gebaut.
00:31Die Behörden sehen das nicht so eng.
00:34Das ist die erste Stufe eines bis 2045 dauernden Projekts.
00:39Das im Moment ist die erste Stufe, die bis Ende 2024 geht.
00:45Es ist vorgesehen, dass wir jetzt erst einmal die grundlegende Infrastruktur errichten,
00:50also die Wasserversorgung und die Büros und die Wohngebäude.
00:54Das geht dann in der nächsten Phase weiter.
00:57Für Präsident Widodo könnte all das zu lange dauern.
01:01Seine Amtszeit geht nur bis Oktober und dann wird ein neuer Staatschef vereidigt.
01:07Wegen der Bauverzögerungen sind bereits mehrere Köpfe von Verantwortlichen gerollt.
01:13Nusantara hat viele Probleme.
01:16Das unerwartet widrige Wetter, fehlende Investitionen aus dem Ausland und Probleme mit Anwohnern.
01:23Wir bemerken, dass sich die Bautätigkeit beschleunigt, aber das geht natürlich nicht
01:31so schnell.
01:33Es gibt noch so viele Probleme, auch soziale, zum Beispiel mit den Landbesitzern und der
01:38angestammten Bevölkerung.
01:41Die wissen immer noch nicht, wohin sie sollen, wenn die Hauptstadt eingeweiht wird.
01:45Viele der rund 10.000 Regierungsmitarbeiter wollen auch gar nicht aus Jakarta nach Borneo
01:58umziehen, trotz zahlreicher Anreize.
02:01Vor der Kamera dazu äußern, wollte sich aber niemand.