• vor 5 Jahren
Ein Stück Himmel fällt auf die Erde. Ein Astronaut landet. Sein Flug in die Zukunft, angetrieben von der Schubkraft visionärer Gedanken, geht auf der Asche der verbrannten Gegenwart nieder. Das menschliche Gedächtnis erlischt im schwarzem Himmel. Die Welt entleert sich. Die Erinnerung an den Wald birgt keinen Sehnsuchtsort für Romantiker. Nächtliches sternenloses Firmament ist suprematistische Fläche.
Ein Astronaut landet in der Metrostation Ploschad Lenina in Nowosibirks. Er steht auf dem Grund eines schwarzen Quadrates. Das schwarze Quadrat besteht aus Kohle und Baumstücken verbrannten Sibirischen Waldes der Region Krasnojarsk. Vier PerformerInnen des Tanztheaters Synesthetika beleben die toten Baumstämme. In einer rituellen Handlung zermahlen sie gemeinsam mit dem Publikum die Kohle zu Pigment und bedrucken Postkarten mit dem Malewitsch'schen Motiv des schwarzen Quadrates. Das Symbol der Gegenstandslosigkeit wird zum Erinnerungsmotiv an eine verbrannte Welt.
Mit der Intervention schwarzer himmel | черное небо thematisieren barbara caveng und die PerformerInnen von Synesthetika die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen durch den Menschen selbst: Weltweit lodernden Waldbrände devastieren das Ökosystem, vergiften die Luft zum Atmen, verdunkeln den Horizont.
Ein Stück Himmel fällt auf die Erde. Ein Astronaut landet.

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