Auf dem Nesselberg soll vor 900 Jahren ein Jagdhaus gestanden haben, das dem Rodenberger Adolf von Santersleben gehörte. Sein Sohn, Adolf II., erbaute die Burg auf den Resten einer Vorgängeranlage und nannte sich fortan Edler von Schaumburg. Seitdem war die Burg der Stammsitz der Grafen von Schaumburg, die im 13. Jahrhundert bei der Binnenkolonisation des Oberwesergebietes, Ostholsteins und Mährens eine bedeutende Rolle spielten. Ab 1517 diente die Burg nur noch als Witwensitz; ihre letzte Bewohnerin war Elisabeth von Schaumburg, die 1646 starb. Im Jahre 1640 starb mit dem Grafen Otto die Hauptlinie der Schaumburger aus. Die Grafschaft wurde zwischen Braunschweig-Lüneburg, den Grafen von Lippe und Hessen-Kassel geteilt. Die Burg kam zu Hessen und wurde Sitz des Amtes Schaumburg. Ab 1821 wurde sie von der nahegelegenen Domäne Coverden genutzt und verfiel allmählich. Nachdem sie 1866 mit der Annexion von Hessen-Kassel (Kurhessen) durch Preußen in preußischen Besitz übergegangen war, wurde sie 1873 als Gasthaus hergerichtet. Am 16. April 1907 wurde die Schaumburg von Kaiser Wilhelm II. dem Fürsten von Schaumburg-Lippe zur Silberhochzeit geschenkt und aufwändig restauriert. Die Familie zu Schaumburg-Lippe besitzt die Burg noch heute. Seit 1999 findet dort regelmäßig im September ein Mittelaltermarkt statt Außerhalb der Schaumburg auf einem Zugangsplatz steht eine etwa 600 Jahre alte Linde, die sogenannte Blutlinde. Auf sie bezieht sich eine Sage: "So wahr dieses Lindenreis, das ich hier pflanze, grünen und blühen wird, bin ich unschuldig!", soll eine junge Frau gesagt haben, die hier um 1400 in einem Hexenprozess zum Tode verurteilt wurde.
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