Verhärtete Positionen in Hongkong: Demonstrationen stellen Ultimatum

  • vor 10 Jahren
Kurz vor dem Nationalfeiertag in China drohen die Demonstranten in Hongkong mit verschärften Protesten. Die studentischen Anführer stellten ein Ultimatum: Sollte Verwaltungschef Leung Chun-ying nicht bis Donnerstag zurücktreten und die Zentralregierung in Peking ihre Pläne für die nur sehr eingeschränkt demokratische Wahlreform nicht zurücknehmen, würden sie zum Streik aufrufen oder Regierungsgebäude besetzen.

“Leung Chun-ying wartet immer noch auf Befehle aus Peking, die ihm sagen sollen, wie er auf die dissidentischen Aktionen in Hongkong reagieren soll”, so Studentenführer Alex Chow. “Die aktuelle Situation hat er nämlich absolut nicht unter Kontrolle.”

Der Verwaltungschef gibt sich ebenfalls kompromisslos. Auch wenn die Proteste für lange Zeit andauern sollten, werde China die Wahlreform nicht zurücknehmen. Änderungen im Wahlsystem nehme ausschließlich die Wahlkommission vor, nicht die Bevölkerung. Er forderte ein sofortiges Ende der Proteste, die seiner Darstellung nach “illegal” seien.

Unterdessen hat sich die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien eingeschaltet: Die Menschen in Hongkong hätten ein Recht auf freie, faire und offene Direktwahlen, so der stellvertretende Premier Nick Clegg.