Clair Obscur: Expedition 33 macht das Unmögliche möglich: Das Erstlingswerk des französischen Studios Sandfall Interactive, das am 24. April für PC, PS5 und Xbox Series erscheint, zaubert eine der besten Geschichten der vergangenen Jahre auf den Bildschirm. In der melancholischen Welt ist die Menschheit dem Tode geweiht.
Eine mysteriöse Malerin pinselt jedes Jahr eine immer kleiner werdende Zahl auf einen riesigen Monolithen. Alle in diesem angemalten Alter oder alle die noch älter sind, lösen sich daraufhin in Rauch auf.
Das ist der Startschuss für ein wendungsreiches und extrem gut geschriebenes Abenteuer, das auch spielerisch überzeugt. Denn selbst das Kampfsystem motiviert durch einige clevere Entscheidungen von Anfang bis Ende. Was genau Expedition 33 so gut macht und wer sich dieses Spiel auf keinen Fall entgehen lassen darf, zeigen wir euch im Testvideo.
Eine mysteriöse Malerin pinselt jedes Jahr eine immer kleiner werdende Zahl auf einen riesigen Monolithen. Alle in diesem angemalten Alter oder alle die noch älter sind, lösen sich daraufhin in Rauch auf.
Das ist der Startschuss für ein wendungsreiches und extrem gut geschriebenes Abenteuer, das auch spielerisch überzeugt. Denn selbst das Kampfsystem motiviert durch einige clevere Entscheidungen von Anfang bis Ende. Was genau Expedition 33 so gut macht und wer sich dieses Spiel auf keinen Fall entgehen lassen darf, zeigen wir euch im Testvideo.
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VideospieleTranskript
00:00Leute, wir sind verliebt.
00:13Nee, nicht in den lieben Gustav hier, sondern in Claire Obscure Expedition 33.
00:18Denn das Debüt von Entwicklern Sandfall Interactive macht das scheinbar Unmögliche möglich.
00:22Das Rollenspiel erzählt nicht nur eine der besten Videospielgeschichten der vergangenen
00:26Jahre samt der natürlichsten Dialoge seit Red Dead Redemption 2, sondern ist auch spielerisch
00:31ne absolute Wucht.
00:33Mit Abstrichen.
00:34Und des Halles von einem Team, das aus nur knapp 30 Mitarbeitern besteht.
00:39Machen wir's also kurz, Claire Obscure Expedition 33, das am 24.
00:43April für PC, Xbox Series und PS5 erscheint, ist eine dieser Spielerfahrungen, die ihr
00:47nie wieder vergessen werdet, zumindest wenn ihr euch drauf einlasst.
00:51So, jetzt machen wir's nochmal lang und zeigen euch ganz in Ruhe, wie Expedition 33 uns mit
00:56seiner Story und seinem Gameplay nahezu perfekt durch ne melancholische Welt voller Geheimnisse
01:00peifst und wo das Rollenspiel dann doch stolpert.
01:03Die grundlegende Prämisse in Claire Obscure Expedition 33 ist eigentlich ganz simpel.
01:25Eine böse Malerin kritzelt jedes Jahr eine immer kleiner werdende Zahl auf einen gigantischen
01:29Monolithen.
01:30Alle, die das angepinselte Alter erreichen oder darüber liegen, lösen sich danach in
01:35Rauch auf.
01:36Wir übernehmen die Rolle von Gustav, der zusammen mit seinen Freunden als sogenannte Expedition
01:4033 die Malerin endlich ausschalten und damit allen eine Zukunft schenken will.
01:45Und diese mysteriöse und kreative Prämisse ist erst der Startschuss für eine der besten
01:50und wendungsreichsten Geschichten der letzten Jahre.
01:52Aber darauf ruht sich Expedition 33 nicht aus.
01:55Er schwänzt auch mit seiner Erzählweise und vor allem mit seinen Dialogen.
01:59Fangen wir mit der Erzählweise an.
02:01Expedition 33 ködert uns die gesamte knapp 30 Stunden lange Kampagne mit Mysterien und
02:06offenen Fragen von einem Ort zum nächsten.
02:09Gleichzeitig liefert das Spiel aber in einem ähnlich perfekten Rhythmus auch immer wieder
02:13Antworten.
02:14Dadurch hält Claire Obscure die Spannung konstant hoch.
02:17Ein Beispiel.
02:18Rob sucht zu Beginn der Expedition zusammen mit Kollegin Lunay nach einem einschneidenden
02:22Erlebnis seine Ziehschwester Maelle.
02:26Sie finden eine Nachricht, aber die liest sich eher wie eine Falle.
02:30Ein Level später merken wir, die Mitteilung war richtig und wichtig.
02:33Nur Maelle hat sie nicht geschrieben.
02:35Aber wer denn dann?
02:37Was ist das für ein merkwürdiges Haus mitten in einem Korallenriff?
02:40Was sind eigentlich Gesturals?
02:42Wer war der alte Mann am Strand und wer ist dieser gruselige Typ hier?
02:47Mit diesem gelungenen Wechselspiel aus Antworten und Mysterien öffnet Expedition 33 Welt und
02:57Geschichte, je länger wir spielen.
02:58Ihr müsst euch das so ein wenig wie ein Elden Ring Light vorstellen.
03:02Genau wie im Spiel von From Software erhalten wir Story-Infos nur Stück für Stück und
03:06fügen sie die gesamte Kampagne über selbst zu einem großen Ganzen zusammen.
03:10Nur inszeniert Claire Obscure seine Story und die einzelnen Fragmente eben deutlich direkter
03:15und klarer als etwa ein Elden Ring.
03:17Wir verstehen die Geschichte also auch ohne dieses Zusammenpuzzeln.
03:20Aber erst wenn wir alle Infos aus allen Gesprächen, optionalen Begegnungen, Aufzeichnungen
03:25früherer Expeditionen und mehr kennen, offenbart sich die ganze Wahrheit um die Malerin und die
03:30verträumte Welt.
03:31Und das lohnt sich.
03:32Denn der eigentliche Plot, den Expedition 33 nach und nach preisgibt, beantwortet wirklich
03:37jede Frage mit einer zufriedenstellenden Antwort, lässt aber trotzdem noch genügend Raum für
03:42eigene Interpretationen und zieht uns mit seinen Twists regelmäßig den Boden unter den
03:46Füßen weg.
03:47Ich kann und will jetzt natürlich nicht spoilern, ich sag nur so viel, wieso die Malerin ihre
03:52Zahl an den Monolithen kritzelt, wer der alte Mann ist und was hinter dieser fantasievollen
03:57aber melancholischen Welt wirklich steckt, könnt ihr zu Beginn nicht mal erahnen.
04:01Und doch gibt es genügend Hinweise in den vielen Gesprächen, dass die Wendungen und Auflösungen
04:06nicht an den Haaren herbeigezogen wirken.
04:08Es taucht jetzt also nicht plötzlich im letzten Akten völlig Fremde auf und entpuppt sich
04:11als Wurzel allen Übels.
04:12Das alles funktioniert aber auch deswegen so gut, weil Expedition 33 wie kein zweites Spiel ein
04:29Gespür für Inszenierung hat.
04:31Selbst wenn ihr wisst oder erahnt, was als nächstes passiert, erwischt euch einen Twist durch
04:35Kameraeinstellungen und die perfekte Nutzung von Musik und Sound eiskalt.
04:39Nur mal so ein kleines sanftes Beispiel, weil ihr das aus den Trailern schon kennt.
04:43Wie Gustavs Freundin Sophie verschwindet hat uns unglaublich getroffen, obwohl wir wussten,
04:48dass es passiert.
04:49Gleichzeitig hat Entwickler Sandfall bei der genialen Story und ihrem Aufbau eine Sache
04:54nicht vergessen, Herz und Witz.
04:56Jede Figur hat ihren eigenen Charakter und eine interessante Hintergrundgeschichte, die wir
05:10natürlich ebenfalls nach und nach freilegen.
05:14Gustav hat ein großes Herz, Maëlle will die Welt sehen, Lynais ist analytisch und pocht
05:29auf Regeln und Verso… nun.
05:32Verso ist niemand.
05:33Verso ist niemand.
05:34Verso ist niemand.
05:35Verso ist niemand.
05:36Verso ist niemand.
05:37Selbst der alte Mann von unserer katastrophalen Landung auf dem Kontinenten ist vielschichtiger,
05:43als man zunächst denken könnte.
05:45Wenn du ihn erst kennst, denkst du, dass du diesen malevolenten, ziemlich violenten, älter Charakter
05:52auf dem du sofort als eine Sache verurtest.
05:57Aber dann, wenn du durch das Spiel durchgehst, gibt es viele, viele Blätter und viele Rezepte,
06:05warum er ist, wer er ist.
06:07All diese unterschiedlichen Persönlichkeiten prallen in den zahlreichen Gesprächen dann
06:11aufeinander, unterstützen sich gegenseitig und versuchen in der trostlosen Welt klarzukommen.
06:16Also mal abgesehen vom alten Mann.
06:18Und dank herausragender Dialoge und Regie haben diese Begegnungen die wohl besten und
06:23natürlichsten Gespräche seit Red Dead Redemption 2 oder The Last of Us Part 2.
06:28Jede Figur handelt nachvollziehbar, entwickelt sich aber auch weiter und die Menschen unterbrechen
06:32und verhaspeln sich.
06:34Jeder kennt das Protokoll.
06:36Genau, aber sie haben vielleicht in Gefahr.
06:38Vielleicht hat diese Begegnung kompromisiert.
06:40Dinge verändern im Feld.
06:42Es gibt einen Grund.
06:43Das Protokoll hat nicht jede Kontingenz.
06:45Du kennst das.
06:47Es gibt einen Grund.
06:49Es ist ein Protokoll.
06:50Wir haben es geplant, um das optimal Ergebnis in der größten Begegnung zu erzeugen.
06:57War unser gesamtes Team das optimal Ergebnis?
07:02Dieses außergewöhnlich gute Niveau erreicht das Spiel auch vor allem durch seine Synchronsprecher.
07:07Gustavs Stimme ist etwa Daredevil-Darsteller Charlie Cox.
07:10Final Fantasy-16-Sprecher Ben Star übernimmt die Rolle von Verso.
07:13Jennifer English, bekannt aus Baldur's Gate 3, spricht Mael.
07:16Und den Mann am Strand synchronisiert niemand Geringeres als Andy Serkis.
07:20Nur an einer Stelle merkt man trotz all der Star-Power und gutem Handwerk dann doch,
07:25dass Expedition 33 nicht das größte Budget hatte.
07:28In Standard-Dialogen ist nichts mehr von der schicken Inszenierung über.
07:31Lippensynchronität suchen wir ebenfalls vergebens.
07:34Das wiegen Art-Stil und vor allem einer der besten Soundtracks der vergangenen Jahre aber locker wieder auf.
07:40Neben der genialen Geschichte in all seinen Facetten bleibt Claire Obscure aber immer noch ein Spiel.
07:55Daher die nicht ganz unwichtige Frage, wie gut gelingt Expedition 33 das Gameplay?
08:00Die Antwort ziemlich gut.
08:01Das eigentliche Spiel besteht im Grunde aus zwei Kernmechaniken – Kämpfen und Erkunden.
08:06Sobald wir in den Leveln oder auf der Oberweltkarte in Gegner laufen oder sie aktiv angreifen,
08:11wechselt Expedition 33 in einen separaten Bildschirm und ab geht's in eines der vielen rundenbasierten Gefechte.
08:22Die sehen stilistisch nicht nur extrem wie die Kämpfe in Persona 5 aus, sie funktionieren auch so.
08:28Wir und unsere Feinde hauen uns Runde für Runde gegenseitig aufs Fressbrett.
08:32Entweder nutzen wir Standardangriffe oder Spezialfertigkeiten unserer Helden.
08:36Dieses klassische System verfeinert Expedition 33 bar mit ein paar guten Ideen.
08:41Die sind zwar nicht alle komplett neu, aber ihre Kombination gibt dem Kampfsystem das gewisse Etwas.
08:47Die erste gute Idee?
08:48Trotz klassischem JRPG-System gibt's kein Mana.
08:51Spezialfertigkeiten, egal ob besondere Schwertiebe oder Zauber, kosten Aktionspunkte.
08:56Und die laden wir mit normalen Angriffen oder Blocks wieder auf.
09:00Bedeutet, uns gehen nie die Ressourcen aus und wir nutzen die schicken und mächtigen Spezialmanöver am laufenden Band.
09:06Die zweite gute Idee?
09:07Claire Obscure baut viele aktive Elemente in die Gefechte ein.
09:11Wir zielen in unserem Zug direkt mit der Pistole auf die Feinde,
09:14wir verstärken Attacken mit Quicktime-Events und wir weichen feindlichen Angriffen aus oder blocken sie ab.
09:19Ausweichen ist durch ein größeres Zeitfenster einfacher.
09:22Blocken wir alle Hiebe der Monster ab, teilen wir hingegen ordentlichen Konterschaden aus.
09:27Ganz wie in der Mario- und Luigi-Reihe können wir ohne auch nur einen gegentreffernden Kampf gewinnen.
09:32Mamma mia!
09:33Einziger Wermutstropfen, die Steuerung fällt beim Blocken und Ausweichen hin und wieder unpräzise aus.
09:39Wir erkennen die Angriffsmuster sehr klar, wenn wir aber nicht den exakt richtigen Moment für die Abwehr treffen, heißt es …
09:44Das kann ab und zu schon frustrieren, denn Blocken und oder Ausweichen werden spätestens ab der Hälfte des Spiels Pflicht.
09:59Dafür hauen die Bosse im weiteren Verlauf einfach zu heftig rein.
10:03Weil diese Mechaniken unverzichtbar werden, erinnert Expedition 33 sogar im Gameplan wenig an Action- oder Souls-Spiele.
10:09Genau wie dort müssen wir nämlich die Muster der Gegner auswendig lernen.
10:13Cooler Nebeneffekt, wir werden selbst ohne Levelaufstiege immer besser.
10:17Theoretisch können wir dicke Brocken in der Welt direkt zu Beginn platt machen, wenn wir eine perfekte Block- und Ausweichleistung hinlegen.
10:23Und apropos Brocken, Expedition 33 schmeißt uns in jedem Level, in jedem neuen Gebiet ständig neue Gegner vor die Füße.
10:30Da kämpfen wir schon mal gegen einen hölzernen Pantomime oder gegen einen lebendigen Wagen?
10:36Hm.
10:37All diese Kreaturen nutzen auch noch individuelle Angriffsmuster.
10:40Das gilt ganz besonders für die zahlreichen Bosse.
10:43Die hauen auch gerne mal ne siebenhiebelange Kombo raus, regenerieren Lebensenergie mit Blumen oder vergiften uns mit gefährlichem Miasma.
10:52Das reine Kampfsystem macht also bereits ne Menge her.
10:59Aber das war's noch nicht.
11:01Denn die dritte gute Idee, mit der Expedition 33 die klassischen JRPG-Gefechte verfeinert, sind unsere Helden.
11:07Jeder davon hat seine Eigenheiten.
11:10Gustav füllt etwa mit jedem Spezialangriff seinen mechanischen Arm auf und lässt mit einem Mal alles raus.
11:15Lüne setzt auf Zauber, die sie mit bestimmten Kombos verstärken kann.
11:20Mael wechselt zwischen verschiedenen Haltungen und kann mehr Schaden austeilen oder einstecken.
11:25Und Monoco?
11:26Nun.
11:27Für jeden gewonnenen Kampf hagelt es dann Erfahrungspunkte, genügend davon schalten Levelaufstiege frei.
11:40Für jede neue Stufe verstärken wir die Attribute unserer Helden und erhalten einen Punkt für unseren Skilltree.
11:45Und genau dieses Menü macht die Gefechte noch abwechslungsreicher.
11:48Denn wir können immer nur sechs Spezialattacken pro Figur gleichzeitig einsetzen.
11:52Welche nehmen wir also mit, damit wir das Maximum aus unserer Truppe herauskitzeln?
11:56Ein Beispiel.
11:57Mael teilt am meisten in ihrer Virtuose-Haltung aus.
12:00Damit sie die erreicht, muss sie mit einer anderen Attacke aber einen brennenden Feind angreifen.
12:05Also brauchen wir am besten auch noch ersten Hieb, der das Gegenüber in Brand steckt.
12:09Oder Lüne wirkt erst ein Feuerzauber.
12:11Oder…
12:12Ihr merkt schon.
12:13Es gibt haufenweise Möglichkeiten, wie wir die Spezialattacken und auch die Figuren bestmöglich
12:18kombinieren.
12:19Ihr werdet Expedition 33 vermutlich ganz anders spielen als wir.
12:23Allein dieses Herumtüfteln an der perfekten Party wird deswegen einfach nicht langweilig.
12:27Da haben wir gerade ein Lieblingsteam Barsam.
12:29Und dann kommt Monoko und wirft wieder alles um.
12:32Denn der übernimmt Fähigkeiten nur von besiegten Feinden.
12:35Wie in Pokémon machen wir uns also erstmal auf die Suche nach mächtigen Bossen für unser
12:39Teammitglied, damit der die im Kampf einsetzen kann.
12:41Reicht euch schon?
12:50Tja, aber Claire Obscure setzt noch einen drauf.
12:54Nämlich mit einem motivierenden Buff-System.
12:56Jede Figur kann drei sogenannte Pictors nutzen, die etwa Schaden vergrößern, Verteidigung
13:01stärken, Ausdauerpunkte schneller regenerieren und vieles mehr.
13:04Cool, alle Figuren können die Perks ihrer Kollegen gegen eine bestimmte Währung mitnutzen.
13:09Doof!
13:10Expedition 33 versteckt das System unnötig kompliziert hinter Eigennamen und verwirrenden
13:14Menüs.
13:15Perks heißen Pictors.
13:16Wenn Gustav dann einen Perk von Lunay nutzen will, setzt er dafür Lumina-Punkte ein.
13:20In einem separaten Menü.
13:21Böschnervig.
13:22Ignorieren können und wollen wir die Pictors aber nicht.
13:25Dafür sind sie im späteren Spielverlauf viel zu wichtig und zu mächtig.
13:28Ein Beispiel.
13:29Nur wer einen bestimmten Perk einsetzt, kann mehr als 9999 Schadenspunkte mit einem Hieb
13:34austeilen.
13:35Generell erklärt das Rollenspiel sein komplexes System wirklich nur sehr oberflächlich.
13:39Jedes Mal, wenn wir ein neues Teammitglied einsammeln, gibt's eine kleine Texteinblendung
13:43im Gefecht.
13:44Das war's.
13:45Wie unterschiedlich die Helden wirklich ausfallen, welche Möglichkeiten uns offen stehen,
13:49das müssen wir alles komplett selbst herausfinden.
13:52Keine Sorge, ihr müsst jetzt nicht alles in Excel-Tabellen schreiben, aber solltet eben auch
13:55nicht nur nach Gefühlfertigkeiten auswählen.
13:57Ihr müsst schon ein bisschen Zeit in eure Aufstellung investieren, sonst teilt ihr einfach
14:01viel zu wenig Schaden später aus.
14:03Noch einmal, dieses Herausfinden an sich macht wirklich Spaß.
14:06Nur wer sich nicht mit dem Skill-Tree, den Figuren und den Pictors beschäftigt, wird
14:10es irgendwann unnötig schwer haben.
14:12Selbst auf dem niedrigsten von drei Schwierigkeitsgraden.
14:14Ein bisschen mehr Erklärungen wären wirklich Chroma, ähm, oder halt Gold wert gewesen.
14:18Bis hierhin klingt Expedition 33 mit Ausnahme der Erklärungen wie ein nahezu perfektes Spiel.
14:31Aber an einigen Stellen bleibt der Titel dann doch nur okay.
14:35Das liegt vor allem daran, dass Absetz der Geschichte und den Gefechten Claire Obscure recht abwechslungsarm bleibt.
14:40Wir reisen über eine Oberweltkarte und betreten von dort aus Level nach Level.
14:44Die fallen allesamt zweckmäßig aus.
14:46In der Regel laufen wir durch einen sehr engen Schlauch und besiegen am Ende einen Boss.
14:50Hin und wieder gibt's dann schon Abkürzungen oder sogar kleine Nebenaufgaben.
14:53Dem Gegner hier holen wir zum Beispiel eine Bombe.
14:55Was soll da schon schiefgehen?
14:57Solche optionalen Inhalte lockern das Gameplay zwar angenehm auf, machen die Schläuche aber
15:02nicht unbedingt abwechslungsreicher oder weniger schlauchig.
15:05Zusätzlich fallen die Gebiete relativ statisch aus, also es gibt wenig interaktive Elemente,
15:10die Rennanimationen wirken sehr steif und die Kollisionsabfrage ist manchmal ein Graus.
15:22Da lobe ich mir Lüne, die schwebt einfach über den Ding.
15:25Und Stichwort Kollision, wegen der fallen auch die wenigen optionalen Minispiele und Plattformabschnitte extrem frustrierend aus.
15:32An sich sind die nämlich nicht schwierig.
15:35Aber weil unser Angriff bei diesem Ballspiel mit ner Bombe manchmal ohne erkennbaren Grund daneben geht,
15:39oder weil unsere Figur auf solchen Stegen wegen der durchwachsenen Kollisionsabfrage herunterfällt,
15:43sind wir schnell genervt.
15:45Man merkt ganz klar, dass in Expedition 33 alles auf die Geschichte und die Gefechte ausgerichtet ist
15:50und die wenigen anderen Mechaniken eher nette Dreingaben sind.
15:54Wer optionale Bereiche erkundet, erfährt mehr zur Story oder findet noch mehr Pictus oder mehr Waffen.
15:59Ihr müsst also zumindest mit einer der beiden Hauptsäulen der Kampagne warm werden, sonst ist das kein Spiel für euch.
16:05Immerhin kaschiert das Rollenspiel seine Schwächen ziemlich gut.
16:08Die Level sind inhaltlich eher abwechslungsarm, dafür sehen sie spektakulär aus.
16:12Mal schweben einfach Landstriche durch die Luft, mal stehen geschmolzene Gebäude herum,
16:16dann laufen wir durch nen Korallenriff unter Wasser und und und.
16:20Stilistisch ist Expedition 33 wirklich ne Wucht.
16:23Wir gucken uns sogar die nervigen Kletterparcours gern an, nur drüber laufen.
16:27Das macht echt keinen Spaß.
16:28Dann läuft die Erkundung immer gleich ab.
16:30Dafür schalten wir halt nach und nach immer mehr Fortbewegungsmöglichkeiten frei.
16:33Erst laufen wir zu Fuß, dann freuen wir uns mit Eskier an und reiten auf ihm,
16:37dann schwimmen wir mit ihm übers Meer und schließlich…
16:40Klär Obscure Expedition 33 ist kein Spiel für jeden.
16:55Ihr müsst euch auf diese verrückte und verträumte Welt einlassen.
16:58Ihr müsst aufmerksam und interessiert durch das Spiel gehen.
17:01Ihr müsst Spaß an nem rundenbasierten Kampfsystem mit aktiven Gameplay-Mechaniken haben.
17:05Ihr müsst euch in die Spielsysteme einarbeiten wollen.
17:08Ihr müsst auch kleine technische Schwächen in Kauf nehmen,
17:10wie staxige Laufanimationen oder die dröge animierten Standardgespräche.
17:13Wenn ihr Spaß an spannenden Geschichten,
17:16ner einmaligen melancholischen Atmosphäre und einem sensationellen Soundtrack habt,
17:20dann wird es in diesem Jahr vermutlich kein besseres Spiel als Klär Obscure Expedition 33 geben.
17:25Diese Story wird euch noch lange nach dem Abspann begleiten,
17:28wenn ihr euch, wie gesagt, drauf einlasst.