Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • gestern

Kategorie

🎵
Musik
Transkript
00:00Die Spitze unverändert.
00:23Hellmark in seinem feuerroten March, dicht gefolgt von Onyo Yamaruki auf Kakushi 4,
00:28geht jetzt in die Doppelkurve, die Hellmark anspüren kann.
00:31Yamaruki zieht der March vorbei.
00:33Hellmark verliert die Kontrolle.
00:34Sein rechter Hinterreifen hat sich gelöst.
00:35Der March rast über den Randstreifen, überschlägt sich.
00:38Eine Explosion. Der Wagen brennt. Er brennt.
00:51Jörn Hellmark, der Sohn des deutschen Großindustriellen Alfred Hellmark,
00:55Er lag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
01:05Nicht weinen, Schoko.
01:10Ich weiß, ich sehe aus wie Björn.
01:12Ich spreche wie Björn.
01:13Und trotzdem liegt Björn Hellmark da vorne auf seiner Bahre.
01:18Aber das gibt's doch nicht.
01:21Ein Mensch kann doch nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.
01:24Doch, er kann.
01:29Björn Hellmark.
01:31Ein Mann lebt zum zweiten Mal.
01:34Zufall?
01:36Wunder?
01:37Oder Vorherbestimmung?
01:40Es steht geschrieben.
01:42Und einer wird kommen, das trügerische Band des tückischen Friedens zu lösen.
01:47Damit Xantilon erwache und aufsteigt zu blühendem Leben.
01:53Xantilon.
01:55Der vergessene Kontinent.
01:58Vor Jahrtausenden mit in die Tiefe des Meeres gerissen.
02:01Versunken im Sog von Atlantis.
02:04Dem sagenhaften sechsten Kontinent.
02:06Das Schwert ist das Zeichen der erwachenden Schlacht.
02:10Das Buch der Schlüssel zu Wissen und Sieg.
02:13Aber nur der wird gegen die Dämonen und Geister der schwarzen Priester bestehen.
02:18Der Herr wird von Marlosch, der unsichtbaren Insel.
02:21Wenn du nicht Björn bist, wer bist du denn dann?
02:33Ich bin ein Wesen geschaffen aus seinem Geist, aus seinem Willen, den physikalischen Gesetzen trotzend.
02:42Ich bin Makabros.
02:44Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer.
02:53Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen.
03:23Moment.
03:36Guten Tag, Kamerushka.
03:38Guten Tag.
03:39Töschfe.
03:40Dieter Töschfe.
03:43Ich wohne drüben in der alten Mühle.
03:45Ach so.
03:46Ich bin ja immer nur am Wochenende hier draußen.
03:49Dann kommen Sie doch rein.
03:50Danke.
03:50Danke.
03:50Ich habe Sie beobachtet, Herr Marloschka.
03:55Sie sind öfter unten am Teufelsteig.
03:58Ich fange dort Frösche.
03:59Ich weiß.
04:00Und deshalb bin ich hier.
04:02Ach, interessieren Sie sich für Amphibien?
04:05In gewisser Hinsicht.
04:06Es gibt ja Leute, die sich vor Fröschen ekeln.
04:09Ich finde, es sind interessante Tiere.
04:12Kommen Sie mal.
04:12Ich zeige Ihnen mein Labor.
04:16Ich schreibe nämlich an einer wissenschaftlichen Arbeit über die Schleimabsonderung der Froschhaut.
04:22Ein sehr komplizierter Vorgang.
04:25Die Frösche, die sich hier auf dieses Brettchen genagelt haben, leben ja nicht.
04:30Ja, das lässt sich nicht vermeiden.
04:33Die Haut muss bei diesem Versuch noch mit dem Blutkreislauf verbunden sein.
04:38Wie viele Frösche haben Sie auf diese Weise schon gehäutet?
04:43Ach, ich weiß nicht.
04:44Das sind so fünf bis sechshundert.
04:46Zählt das nicht.
04:47Dann machen Sie sich wohl kaum Gedanken über die Qualen, die diese Kreaturen zu erleiden haben.
04:53Wie?
04:53Ja, Herr Hattesfeld, wenn Sie Froschliebhaber sind, dann hätten Sie nicht herkommen dürfen.
04:57Die Wissenschaft verlangt gründliche Untersuchungen.
05:00Ich bin nicht wegen der Frösche hier.
05:01Sondern?
05:02Ihretwegen.
05:04Meinetwegen?
05:05Um Sie zu warnen.
05:07Treiben Sie es nicht auf die Spitze, Herr Maruschka.
05:10Hattesfeld, wenn Sie vom Tierschutzverein sind und...
05:13Ich bin nicht vom Tierschutzverein, ich meine ganz etwas anderes.
05:18Provozieren Sie die Dämonen nicht.
05:22Was?
05:24Sie haben sehr gut verstanden, was ich gesagt habe.
05:27Sie sehen in den Fröschen nur, was Sie mit Ihren Augen erkennen können.
05:32In Wirklichkeit aber, Herr Maruschka, in Wirklichkeit ist der Frosch das Wesen der Geister und Dämonen.
05:41Und wenn Sie nicht augenblicklich die Versuche beenden, so werden sich die Dämonen furchtbar an Ihnen rächen.
05:47Herr Tessfeld, ich bin gern bereit, mit Ihnen das Für und Wider von Tierversuchen zu diskutieren,
05:52aber nicht auf diesem Niveau.
05:55Ich hätte mir gleich denken können, dass Sie als Wissenschaftler nicht an okkulte Kräfte glauben würden.
06:02Ich habe Sie gewarnt.
06:04Mehr kann ich nicht für Sie tun.
06:07Ich danke Ihnen.
06:08Wenn die Dämonen kommen, dann werde ich sie fangen und sie zieren.
06:14Und dann können wir Ihre Geistergeschichte wissenschaftlich untermauern.
06:18Dr. Jörg Maruschka ging in sein Labor zurück und setzte seine Versuche fort.
06:25An das Gespräch mit dem hageren Mann, dessen buschige, graue Augenbrauen dem Gesicht einen ernsten Ausdruck verliehen,
06:31dachte er schon bald nicht mehr.
06:32Die alte Holzhütte, in der er sich sein provisorisches Labor eingerichtet hatte,
06:38war von ihm extra für die Froschversuche angemietet worden.
06:41Er hatte an der Universität Hamburg einen Lehrauftrag als Biologie-Dozent
06:45und die Wingst, hier bei Cuxhaven, war ein ideales Gebiet.
06:49Der 45-jährige Wissenschaftler benutzte die Hütte nur zum Arbeiten.
06:55Während seiner Wochenendbesuche hier in der Wingst, wohnte er in der Pension Schützenhof,
07:01die etwas versteckt in einem kleinen Wäldchen lag.
07:05Maruschka arbeitete an diesem Tag bis kurz vor zwölf Uhr nachts.
07:08Er hatte gerade die Instrumente sortiert und wollte sein kleines Transistorradio abschalten.
07:13Da geschah es.
07:15Blitzartig fiel Jörg Maruschka das Gespräch mit dem sonderbaren Tierfreund wieder ein.
07:22Der Biologe dachte an einen kleinen Gruselscherz.
07:25Er vermutete, dass dieser Tössfeld, vielleicht mit Schwimmflossen bewaffnet,
07:29seine Dämonentheorie durch eine kleine Schauerstunde zu untermalen beabsichtigte.
07:35Maruschka wollte dem Mühlenbewohner einen Strich durch die Rechnung machen.
07:39Als das Platschen und Quaken unmittelbar hinter seiner Eingangstür zu hören war,
07:45ging er leise an die Tür und riss sie blitzartig auf.
07:50Guten Tag!
07:51Du begrüßt deinen Henker.
07:57Jörg Maruschka traute seinen Augen nicht.
08:01Sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse, die er in Jahrzehnten gewonnen hatte,
08:05schossen ihm durch seinen Kopf und konnten doch diese unheimliche Begegnung nicht deuten.
08:09Ein riesiger Koloss hockte vor seiner Hütte, eine schleimige grüne Masse, die ihn um hauptes Länge überragte.
08:18Jörg Maruschka sah bleich vor Entsetzen in die beiden Teller großen schwarzen Glubschaugen eines Riesenfrosches.
08:26Der Wissenschaftler flüchtete, getrieben von panischer Angst in den hinteren Teil der Hütte.
08:35Der ungeheuerliche Riesenfrosch verharrte regungslos in der Türfüllung.
08:40Das Pulsieren der riesigen Unterkieferpartie war die einzige Bewegung in diesen Sekunden,
08:46die Maruschka wie eine Ewigkeit erschien.
08:50Eine Mutation? Was ist das?
08:55Die Rehe der Dämonen.
08:59Hier, die Frösche in dem Erhältlich. Ich werde sie wieder freilassen.
09:03Zu spät.
09:05Ich verspreche es. Nie wieder werde ich einen Frosch auch nur berühren.
09:09Zu spät.
09:12Was hat das alles zu bedeuten?
09:13Ich bin Kunga, der Menschenfrosch.
09:20Der Riesenfrosch hatte sich mit einem gewaltigen Satz von der Erde gelöst,
09:24war durch den gesamten Raum gesprungen und krachend vor dem Biologen gelandet.
09:28Die Hütte beten.
09:30Maruschka hatte sich in die Ecke gezwängt und schlug panisch den Tod vor Augen um sich.
09:35Aber es nützte ihm nichts.
09:37Kunga ergriff ihn mit seinen riesigen, regenschirmgroßen Schwimmflossen,
09:42presste ihn auf den Tisch.
09:44Maruschka spürte, wie das kalte Metall der Stahlnägel zwischen seine Handwurzelknochen gehämmert wurde.
09:57Der Biologe konnte sich nicht mehr bewegen.
10:01Sein Körper lag an Händen und Füßen fest genagelt auf dem Tisch.
10:06Das makabre Spiel begann.
10:11Das Ungeheuer griff mit einer Sezierzange, die auf dem Instrumententisch gelegen hatte,
10:16in den Unterkiefer seines Opfers.
10:18Das Knirschen der brechenden Schneidezähne wurde von dem Schreien des Biologen übertönt.
10:24Maruschka fühlte, wie der gewaltige Blutstrom seinen Mund ausfüllte.
10:28Sein Schreien verwandelte sich in ein Gurgeln.
10:30Kunga zog an der losgelösten Zunge, die am hinteren Teil noch mit der Speiseröhre verbunden war.
10:36Maruschka spürte das entsetzliche Reißen bis ins Innerste seines Bauches.
10:40Es war ihm, als ob jemand von innen seine Gedärme durchkneten würde.
10:44Das Blut schoss ihm aus den Ohren.
10:47Erst jetzt verlor er das Bewusstsein.
10:52Kunga zog die Zunge aus dem Mund.
10:54Jörg Maruschka verendete.
10:57Kunga packte den Tisch, verließ mit einem mächtigen Sprung die Hütte
11:02und verschwand mit seinem Opfer in der Dunkelheit.
11:06Nur das Blut, das langsam in den morschen Holztielen versickerte,
11:13erinnerte an das schauerliche Ereignis.
11:16Und empfehlen Ihnen, mit der Firma Alfred Hellmark in Verbindung zu treten?
11:37Wir können Ihnen...
11:38Oh, Björn, wollen wir nicht eine kleine Pause einlegen?
11:40Aber doch nicht mitten im Satz, Schoko.
11:42Den ganzen Tag schlagen wir irgendwelchen Drogisten vor, mit deinem Vater in Verbindung zu treten.
11:47Ich würde viel lieber mit dir in Verbindung treten, Liebling.
11:51Wir hatten mal wieder versucht, einen Arbeitstag einzulegen.
11:53Und ich musste wieder einmal feststellen, dass es ein Fehler ist,
11:56wenn die eigene Mitarbeiterin gleichzeitig auch noch die Geliebte und Lebensgefährtin ist.
12:00Es gab Momente, da hätte ich Kaminia am liebsten gekündigt.
12:03Als Mitarbeiterin, nicht als Liebhaberin, versteht sich.
12:06Aber wen hätte ich einstellen sollen?
12:08Unsere Kosmetikfirma war eine Tarngesellschaft.
12:11Die Geschäfte gingen über meinen Vater Alfred und meine Existenz hier in Genf war eine Scheinexistenz.
12:16An manchen Tagen, an denen ich wie heute Geschäftsbriefe diktierte,
12:20sehnte ich mich zurück nach dem wohlsortierten bürgerlichen Leben.
12:24Aber ich hatte mich auf ein Abenteuer eingelassen und nun musste ich die Suppe auslöffeln.
12:28Ich hatte kurz nach meinem Unfall Bekanntschaft mit Alnafur gemacht,
12:32dem geheimnisvollen Meister der Weißen Magie, der körperlos im Reich zwischen Diesseits und Jenseits existierte
12:39und mit mir, in unregelmäßigen Abständen, über eine Gedankenverbindung in Kontakt trat.
12:45Er hatte mir prophezeit, dass ich bei einer Tauchaktion im Atlantik die Nordspitze des versunkenen Kontinents Xantilon entdecken würde
12:53und dort ein magisches Schwert und das Buch der Weißen Gesetze finden würde.
12:57Es klingt fantastisch, aber als ich von meinem Abenteuer zurückgekehrt war,
13:02hatte ich tatsächlich das Buch und das Schwert in meinem Reisegepäck.
13:05Ich wusste, dass sowohl das Buch als auch das Schwert Hilfsmittel sein würden
13:09im Kampf um die Wiedergeburt Xantilons, bei der ich offensichtlich eine wichtige Rolle zu spielen hatte.
13:18Mit freundlichen Grüßen und so weiter.
13:20Gibst du mir den Brief, Caminia, zur Unterschrift?
13:22Gern, hier.
13:23Ja, was? Lieber Björn, weil du mir ja nie zuhörst,
13:28sage ich dir auf diesem Wege, dass ich keine Lust auf Geschäftsbriefe habe.
13:31Was soll das denn, Schoko?
13:32Lies doch weiter. Steht alles drin, Björn.
13:35Also gut, du hast mich überzeugt, Schoko.
13:39Machen wir uns einen schönen Nachmittag, Caminia. Liebling.
13:44Ach, Schafon. Helmark.
13:47Ich grüße Cafon.
13:49Äh, wie?
13:51Ich grüße Cafon.
13:52Ja, hier ist Helmark, Björn Helmark.
13:55Nein.
13:55Sie sind Cafon.
13:57Hören Sie, ich habe keine Zeit für Telefonstreiche.
13:59Einer wird aufstehen und die Brüder und Schwestern einer fernen Zeit um sich sammeln,
14:04die denken wie er, in denen ebenfalls das Blut Xantilons fließt.
14:08Äh, Xantilon?
14:10Xantilon.
14:10Die Insel, die untergehen wird, dessen Volk bis auf wenige ausgelöscht werden wird.
14:16Caminia, Papier, gib mir Papier.
14:17Ja, hier, wer ist denn das?
14:18Ich weiß es nicht.
14:20Was will er?
14:20Keine Ahnung.
14:21Cafon ist Xantilons letzte Hoffnung.
14:24Gepflastert sein wird sein Weg mit Mühsalen, Entbehrungen und Gefahren.
14:30Er wird Marlos beherrschen, die unsichtbare Insel.
14:33Ich weiß, dass er kommen wird, der Sohn des toten Gottes, des großen gerechten Herrschers
14:38Xantilons.
14:40Er wird seine wahre Aufgabe erkennen.
14:43Das Blut der Königsfamilie wird in seinen Adern fließen und Wirkung zeigen.
14:48Er wird erkennen, dass er Cafon ist und Xantilons Wiedergeburt wird möglich werden.
14:53Er wird den Norden und den Süden Xantilons einen und das versprengte Volk zusammenführen.
14:59Also Sie verraten mir jetzt Ihren Namen, den Titel des Films, den Sie drehen wollen
15:02und dann unterhalten wir uns über die Gage, okay?
15:05Cafon, der Namenlose, wird kommen und er wird das schwerste,
15:08und das Buch der Weißen Gesetze in seinen Besitz bringen.
15:12Woher haben Sie diese Informationen?
15:14Aus dem Buch.
15:15Aus welchem Buch?
15:16Das Buch der Weißen Gesetze.
15:18Ja, von wem haben Sie das Buch?
15:19Von Cafon persönlich.
15:21Ja, wer ist denn nun dieser Cafon?
15:22Sie.
15:24Aber das sagte ich ja bereits.
15:26Aber ich, Björn Hellmark, habe das Buch einem Freund gegeben.
15:30Und dieser Freund bin ich.
15:33Professor Bert Mertus aus Atlanta in den USA
15:36war als Archäologe eine Koryphäe auf dem Gebiet der Entschlüsselung alter Schriften.
15:40Ich hatte ihn beauftragt, das Buch der Weißen Gesetze für mich zu übersetzen.
15:45Professor, ich verstehe ja, dass man in Situationen, in denen die Arbeit stagniert, albern wird.
15:51Aber jetzt mal im Ernst, was haben Sie herausgefunden?
15:53Das sagte ich bereits.
15:54Dieses Buch, das vor 20.000 Jahren von einem xanthilonischen Propheten geschrieben worden ist,
16:01enthält Weissagungen, die auf die Zeit hindeuten, in der wir uns befinden.
16:07Und es steht fest, dass dieses Buch geschrieben worden ist,
16:10damit es einmal in die Hände eines bestimmten, auserwählten Menschen gelangen soll.
16:16Ich blätterte an meinem Kalender, um sicherzugehen, dass nicht vielleicht doch der 1. April war.
16:24Ich wollte es einfach nicht glauben.
16:26Ich hätte mir vorstellen können, dass der Autor eines Rennsportbuches mir,
16:29aufgrund meines tragischen Todes bei einem Formel-1-Lauf in Südfrankreich,
16:33seinen Bildbandpostum widmet.
16:35Aber dass ein Prophet namens Kantakor vor 20.000 Jahren ein Buch mit Gesetzen verfasst hatte,
16:41das mehrere Geschichtsepochen auf dem Meeresboden überdauert hatte
16:45und ausschließlich für mich, Björn Hellmark, im 20. Jahrhundert bestimmt war,
16:50da wollte mir nicht in den Kopf.
16:51Sicher, die Prophezeiung, dass einer das Schwert und das Buch finden würde, war eingetroffen.
16:56Aber dass ausgerechnet mir mein eigenes Leben geweissagt wurde,
17:00dass ich jetzt auch noch einen anderen Namen erhalten sollte, passte mir überhaupt nicht.
17:03Der Professor hatte noch einige weitere Überraschungen auf Lager.
17:13Er war von Atlanta in die Schweiz geflogen, um mir die neuesten Ergebnisse seiner Übersetzungsarbeit persönlich mitzuteilen.
17:19Ich stieg in meinen 300er SEL, um Mertus vom Flughafen abzuholen.
17:24Das gesamte Buch ist in einer Zeitform geschrieben, die unserem Futur gleichkommt.
17:29Sie müssen sich das vorstellen, ein Geschichtsbuch, das die Zukunft beschreibt.
17:36Aha, eine Zukunft, die heute schon Vergangenheit ist?
17:39Teilweise.
17:40Die Kapitel über Kafun beschreiben für uns die Gegenwart.
17:44Die Sätze, die seine Aufgabe bezeichnen, sind für uns, wie soll ich sagen...
17:50Nach Zukunftsmusik.
17:51Ja, und die Prophetien über den Untergang Xantilons sind aus der Sicht des 20. Jahrhunderts bereits Frühgeschichte.
17:59Aha.
18:00Und welchem Umstand haben wir es nun zu verdanken, dass Xantilon nicht ein Ferienparadies sonnenhungriger Wohlstandsbürger ist,
18:07sondern versunken auf dem Meeresboden auf seine Wiederentdeckung wartet?
18:10Es hatten sich auf dem Kontinent zwei Kasten gebildet.
18:14Die Meister der Weißen Magie und die Schwarzen Priester.
18:18Beide Gruppen hatten das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt.
18:23Nur der Weg dorthin war unterschiedlich.
18:26Die Meister der Weißen Magie waren zum ewigen Leben gelangt durch Forschung und Lehre.
18:33Die Schwarzen Priester durch einen Pakt mit den Dämonen.
18:37Über diese beiden unterschiedlichen Wege zur Erkenntnis des ewigen Lebens war ein Streit zwischen ihnen entflammt.
18:43Sie bekämpften sich und dieser Kampf vernichtete die Xantilonische Hochkultur und verursachte letztlich den Untergang des Kontinents.
18:54Aha, typisch. Da streiten sie sich über das ewige Leben und nur wenige überleben diesen Streit.
19:01Ich bat Professor Mertus sofort, nachdem wir meine Villa erreicht hatten, in mein Arbeitszimmer.
19:05Es gab noch zahlreiche Stellen des Textes, die Mertus nicht übersetzt hatte.
19:09Wir machten uns sofort an die Arbeit.
19:12Das Volk der Xantilonier wird bis auf wenige...
19:17Ja?
19:20Katakappere.
19:21Ja.
19:21Heißt eigentlich, das Feuer besiegen.
19:25Ja, löschen.
19:27Das Volk wird ausgelöscht werden.
19:30Richtig. Die Nachkommen der Überlebenden werden sich mit anderen Völkern verbinden.
19:37Sie werden ihre Herkunft vergessen.
19:40Aber was kann dieses Zeichen bedeuten?
19:46Was meinen Sie jetzt?
19:47Ein Herz, aus dem eine Flüssigkeit fließt.
19:50Was? Blut?
19:52Natürlich. Blut.
19:53Entschuldigen Sie, aber ich fühle mich irgendwie müde.
19:59Ja, machen Sie doch eine Pause.
20:01Es ist keine Überarbeitung.
20:04Schon in Atlanta hatte ich das Gefühl, als ob unsichtbare Kräfte von meinem Körperbesitzer ergriffen hätten, um mich am Übersetzen zu hindern.
20:13Ja, dann unterbrechen Sie doch wirklich Ihre Arbeit, Professor.
20:16Nein, nein, nein. Ich spüre in mir auch ein tiefes Verlangen, weiterzuarbeiten.
20:21Eine innere Kraft.
20:24Die Nachkommen der Überlebenden werden ihre Herkunft vergessen, aber das Blut der Xantilonier wird in ihren Adern fließen.
20:34Sie werden in ferner Zukunft gegen das Böse und Dämonische kämpfen, aber sie werden verstreut sein über die ganze Welt.
20:42Ach, verstehe.
20:42Sie werden Einzelgänger und Außenseiter sein.
20:46Nicht immer werden sie ihre Feinde erkennen, denn die schwarzen Priester werden Helfer haben im Kampf.
20:53Die Dämonen.
20:54Und sie werden...
20:57Was könnte es hier heißen?
21:00Zweimal das gleiche Zeichen für Helfer.
21:04Helfer, Helfer, Helfer.
21:06Helfershelfer.
21:07Ja.
21:08Ja, und sie werden Helfershelfer haben.
21:11Aha.
21:12Das werden Menschen sein, die sich der schwarzen Magie verschrieben haben werden oder die im Banne der Dämonen stehen werden.
21:21Das heißt also, dass sich die schwarzen Priester nur selten selbst zu erkennen geben.
21:27Hier steht wieder etwas über sie.
21:32Über Kaffun?
21:32Ja.
21:34Kaffun wird kommen und die verstreuten Kinder Xantilons einigen.
21:40Ach.
21:40Er wird Freunde finden, die ihn in seinem Kampf unterstützen werden.
21:46Er wird sie erkennen.
21:48Und sie werden...
21:50Professor, was haben Sie?
21:53Alles dreht sich.
21:55Professor Mertus war auf dem Schreibtischstuhl zusammengesunken.
22:04Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn.
22:06Ich wollte gerade einen Arzt holen.
22:07Da sah ich, dass er sich wieder aufrichtete und in einem sehr schnellen Tempo weiterschrieb.
22:12Professor Mertus befand sich in einer Art Trance.
22:15Er arbeitete ohne sein Bewusstsein.
22:17Sofort las ich seine Aufzeichnung.
22:19Es war die Seite 3 der Prophetien des Kantakors.
22:23Eine Generation bevor Kaffun lebt, wird ein Mann leben, in dessen Adern das Blut Xantilons fließen wird.
22:32Er wird ahnen, dass er anders ist, aber er wird noch nichts wissen von Xantilon, denn die Zeit wird noch nicht reif sein.
22:41Verkannt und missverstanden von den Menschen der Gesellschaft wird er sein Leben dem Kampf gegen das Böse widmen.
22:50Er wird ein Suchender sein.
22:51Es wird ihm gelingen, einen Dämon in seine Gewalt zu bringen.
22:56Dieser Dämon wird abtrünnig werden und sein Leben dem Xantilonia schenken.
23:01Der Suchende wird den Dämon töten und aus dessen Haut wird er die Dämonenmaske herstellen.
23:11Er wird wissen, dass er die Dämonen, die in sein Haus eingekehrt sind, mit Hilfe dieser Maske besiegen kann.
23:18Aber die Dämonen werden eine List anwenden.
23:22Sie werden seinen Sohn in ihren Bann ziehen.
23:24Getrieben von den bösen Mächten der Finsternis wird dieser Sohn Hand an seinen Vater legen und ihn töten.
23:31Aber der Vater wird sein Ziel erreicht haben.
23:35Die Dämonenmaske wird fertiggestellt sein.
23:39Die Dämonen werden sie fürchten.
23:41Es wird ihnen nicht gelingen, sich ihr zu nähern oder sie zu zerstören.
23:45So werden die schwarzen Priester, ihre Helfer und Helfershelfer, lediglich versuchen zu verhindern,
23:51dass ein Mensch in den Besitz dieser Dämonenmaske gelangt.
23:56Der Ort, wo sie liegen wird, wird von ihnen verflucht werden.
23:58Aber Kafuns Weg wird nicht daran vorbeiführen.
24:02Sie wird ihm als wichtiges Hilfsmittel dienen bei seinem Kampf gegen die schwarzen Priester.
24:09Nachdem Professor Mertus noch eine geheimnisvolle Skizze angefertigt hatte,
24:14sackte er in seinem Stuhl zusammen und versank wieder in einen tiefen Schlaf.
24:19Auf der Skizze erkannte ich mehrere Schnittlinien, die aufeinander zuliefen und mit Zahlenangaben versehen waren.
24:26Glücklicherweise verfügte ich über navigatorische Grundkenntnisse und stellte fest,
24:30dass es sich bei den Linien um Längen und Breitengrade mit Winkelminuten und Sekunden handelte.
24:35Ein Schnittpunkt war besonders gekennzeichnet.
24:38Ich verglich die Skizze mit mehreren Landkarten und fand so heraus,
24:42dass die Aufzeichnungen auf eine Landschaft in Norddeutschland hinwiesen, in der Nähe von Cuxhaven.
24:48Die Winx.
24:49Noch bevor Mertus wieder aufwachte, hörte ich in mir die Stimme von allen Nahfuhrer.
24:55Dass ich umgehend nach Norddeutschland fliegen sollte, hätte ich auch ohne ihn kombinieren können,
24:58denn es war klar, dass ich dort die auf Seite 3 erwähnte Dämonenmaske finden müsste.
25:01Interessanter war sein Hinweis, warum Professor Mertus diese Textpassage in tiefer Bewusstlosigkeit geschrieben hatte.
25:08Eine kleine Sicherheitsvorkehrung, die bewirken sollte, dass außer mir kein Mensch,
25:12nicht einmal der Übersetzer selbst, etwas von der Dämonenmaske erfahren sollte.
25:17Und ich sage dir, der Doktor aus Hamburg ist tot.
25:32Dreh kein Blech, Erwin, trink deinen Schnaps.
25:35Brust auf den seligen Doktor Maruschka.
25:39Bevor die Leiche nicht auftauft, ist nichts erwiesen.
25:41Ich fürchte ernst, du hast deinen treuesten Wochenendgast für immer verloren.
25:49Ist ein schwerer Schlag für dich und deine Pension.
25:54Namens.
25:55Namens, Herr Kommissar.
25:57Haben Sie die Leiche?
25:59Erwin halt endlich den Mund.
26:01Wieso? Man wird ja noch fragen dürfen.
26:03Sind doch schließlich meine Steuergelder, auf dessen Kosten der Kommissar bei dir logiert, oder?
26:10Ich, ich, ich habe als Bürger Anspruch auf lückenlose Information.
26:17Brust.
26:17Entweder du benimmst dich, Erwin, oder du fliegst raus.
26:20Alles klar wird, alles klar.
26:23Absolut, Sie bitte, Kommissar Breivstädter.
26:25Keine Ursache.
26:27Ehrlich gesagt, könnte ich jetzt auch ein paar Schnäpse vertragen.
26:30Einen Doppelten für den Kommissar.
26:32Einen Doppelten für den Kommissar.
27:02Was habe ich gesagt, Ernst?
27:05Ernst, habe ich gesagt, Ernst, das Blut von Hauschka.
27:09Das ist noch nicht erwiesen.
27:11Es kann sich auch um das Blut von Versuchstieren handeln.
27:14Konnten Sie denn Spuren finden?
27:16Ja, Herr Martens, merkwürdige Spuren.
27:19Lachen Sie nicht.
27:20Im ersten Moment dachte ich an eine Riesenechse.
27:22Aber ich glaube nicht, dass das mit dem Fall etwas zu tun hat.
27:26Sagen Sie das nicht, Herr Kommissar.
27:28Hier im Dorf passieren die merkwürdigsten Dinge.
27:33Ich glaube nicht, dass der Kommissar sich für deine Gruselmärchen interessiert.
27:38Ein Polizist darf vor nichts seine Ohren verschließen.
27:40Die Mühle, Tössfeld, die merkwürdigen Schreie in der Nacht und jetzt das seltsame Verschwinden eines Mannes.
27:50Das passt doch alles lückenlos zusammen.
27:54Was wollen Sie damit sagen?
27:55Es gibt hier in der Gegend eine Mühle, Herr Breitstädter.
27:59In der wohnt ein gewisser Dietrich Tössfeld.
28:02Und es gibt hier im Dorf einige Leute, die behaupten, der Tössfeld habe sich der schwarzen Magie ergeben.
28:07Einige?
28:09Alle!
28:11Schon der Vater von Tössfeld hatte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.
28:17Deshalb auch sein schreckliches Ende.
28:21Prost!
28:21Wie ist er gestorben?
28:22Das sind alles nur Gerüchte.
28:24Erwiesen ist lediglich, dass Dirk Tössfeld plötzlich verschwunden war
28:28und sein Sohn Dietrich heute zurückgezogen in der Mühle lebt.
28:32Gerüchte, Gerüchte, Gerüchte!
28:35Ich sage es Ihnen, Kommissar, die Dämonen haben von der Mühle Besitz ergriffen.
28:43Der Geist des alten Tössfeld erscheint jede Nacht in dem Roschengebälk.
28:50Denn der Sohn hat das Erbe übernommen.
28:54Gehen Sie hin und sehen Sie sich die Mühle selber an.
28:59Ja, das werde ich machen. Ein kleiner Abendspaziergang wird mir guttun.
29:03Nein, Herr Kommissar, so habe ich das nicht gemeint. Bleiben Sie hier. Noch nie hat sich jemand nachts in die Mühle getraut.
29:12Dann werde ich der Erste sein.
29:14Wirklich, Kommissar, warten Sie bis morgen.
29:16Ich denke, das sind alles Gerüchte?
29:18Man kann nie wissen, ehrlich, Herr Breitstädter.
29:22Ich möchte nicht, dass ein weiterer Gast meiner Pension verschwindet.
29:25Herr Martens, das Leben eines Polizeibeamten beginnt mit seiner Geburt und endet mit seinem Tod.
29:31Und nun entschuldigen Sie mich bitte.
29:32Was wollte denn der Kommissar damit sagen, Ernst?
29:39Das verstehst du nicht, Erling. Es ist Philosophie.
29:42Selbstsicher ging Hermann Breitstädter durch die regnerische Nacht in Richtung Mühle.
30:00Als Mitarbeiter des Ressorts Kapitalverbrechen bei der Kriminalpolizei in Cuxhaven glaubte er natürlich nicht an übersinnliche Erscheinungen.
30:08Aber er trat in dem Fall Maruschka auf der Stelle.
30:10Er wollte durch diese kleine Exkursion sein lädiertes Image als furchtloser, erfolgreicher Spürhund bei den Gästen des Schützenhofes aufbessern.
30:19Sicher gab es eine ganz plausible Erklärung für das Verschwinden von Dirk Tössfeld.
30:24Er würde die Sache im Handumdrehen klären und die Spukgeschichten für alle Zeit zerstreuen.
30:30Als der 54-jährige Kriminalbeamte sich der alten, nicht mehr in Betrieb befindlichen Mühle genähert hatte,
30:36begriff er, warum die Leute sich diese Geschichten ausdachten.
30:40Der Wind pfiff durch das Gerippe der Mühlenflügel, Bohlen knarrten und der klagende Schrei eines Kreuzchens untermalte die unheimliche Stimmung.
30:50Aber er, Hermann Breitstätter, ließ sich nicht beirren.
30:55Guten Tag.
31:07Mit wem habe ich das Vergnügen?
31:09Breitstätter, Kriminalpolizei Cuxhaven. Sie sind Dirk Tössfeld?
31:13Ja.
31:13Entschuldigen Sie bitte die Störung. Eine Routinefrage.
31:17Bei meinen Recherchen im Fall Maruschka bin ich auf Ihren Vater gestoßen.
31:21Was kann mein Vater mit dem Fall zu tun haben? Er ist seit fast 50 Jahren tot.
31:26Natürlich. Nur die Todesursache interessiert mich in diesem Zusammenhang.
31:30Mord.
31:31Wie bitte?
31:31Ich denke, Sie sind von der Kriminalpolizei. Die Bedeutung des Wortes Mord dürfte Ihnen doch geläufig sein.
31:39Ja, aber ist der Fall damals denn aufgeklärt worden?
31:42Glücklicherweise nicht. Es gibt Methoden, die auch den besten Kriminalbeamten vor unlösbare Rätsel schlugen.
31:50Da bin ich anderer Meinung. Irgendwann wird jeder Fall aufgeklärt. Den perfekten Mord gibt es noch nicht.
31:56Doch. Der Fall Maruschka zum Beispiel. Ich wette mit Ihnen, dass Sie nicht in der Lage sein werden, diesen Mord zu klären.
32:07Und nun entschuldigen Sie mich bitte.
32:12Wie vom Blitz getroffen stand Hermann Breitstetter vor der verschlossenen Mühlentür.
32:17Langsam hob er seine rechte Hand, um noch einmal anzuklopfen.
32:21Er würde der Sache auf den Grund gehen. Weiterfragen. Die Mühle untersuchen.
32:27Aber der hagere Kriminalbeamte spürte, wie seine zitternde Hand sich weigerte, seine Befehle auszuführen.
32:35Er entfernte sich von der Mühle und lief in Richtung Pension.
32:39Verstärkung würde er holen. Eine Hundertschaft würde die Mühle auseinandernehmen.
32:43Diesen Tösfeld würde er verhören, bis ihn das Mark in den Knochen sieden würde.
32:47Als der Kriminalbeamte an dem Teich vorbeikam, den die Anwohner bezeichnenderweise Teufelsteich nannten,
32:55hatte er seine alte Selbstsicherheit fast wiedergewonnen.
32:59Er verweilte einen Moment vor dem Teich, der für ihn überhaupt keine teuflische Ausstrahlung hatte.
33:04Er sah einen Frosch, der ihm entgegen hüpfte.
33:08Er mochte Fröschen.
33:09Na, du kleiner Geselle, suchst du dein Weibchen?
33:12Sieh mal, da ist es ja.
33:14Da noch eins und noch eins.
33:18Ja, jetzt seid ihr schon zu viert.
33:20Ihr werdet euch bestimmt nicht langweilen.
33:22Da kommen ja noch zwei.
33:24Ja, wo kommen die denn alle her?
33:27Zwölf.
33:28Siebzehn.
33:29Nein, fünfundzwanzig.
33:32Jetzt wurde es Breitstädter doch etwas unheimlich.
33:35Die Frösche hatten sich vor ihm in einer Reihe aufgebaut und schienen ihm den Weg versperren zu wollen.
33:43Er wollte ihnen ausweichen.
33:45Als er sich umdrehte, sah er in ein Meer von tausenden von Fröschen.
33:50Um ihn herum lebte, atmete und krakte es.
33:55Er machte einen kleinen Schritt.
33:57Sein Fuß trat aber etwas Weiches, Nachgiebiges.
34:00Unter seinem Schuh quoll eine rote, kleinige Masse hervor.
34:03Er hatte einen Frosch zerköpst.
34:05Kein Zentimeter des Bodens war mehr frei.
34:08Wie sollte er jetzt weitergehen?
34:10Er machte einen großen Schritt.
34:13Die Schreie der zerquetschten Frösche halten durch die Nacht.
34:19Und dann griffen sie ihn an.
34:24Was soll das?
34:25Was wollt ihr von mir?
34:27Nein!
34:28Hunderte von Fröschen waren in Sekundenbruchteilen auf seinen Körper gesprungen.
34:32Der Kriminalbeamte war über und über mit Fröschen bedeckt.
34:36Schwer, nass und klebrig hingen sie an ihm.
34:39Einige glitten ihm in den Nacken, andere sprangen ihm ins Gesicht.
34:41Hunderte, tausende von Fröschen hatten sich an ihm festgesaugt.
34:45Das Gewicht ihrer Leiber zog den vor Angst schlotternden nach unten.
34:48Nein!
34:49Hilfe!
34:51Nein!
34:51Reifstädter spürte die kalte, schleimige Masse in seinem Rachen.
34:57Ein Frosch war ihm in den Mund gesprungen.
34:59Reflexartig biss der Kriminalbeamte zu.
35:01Seine Schneidezähne zertrennten den zappelnden Leib eines Frosches.
35:04Er spürte noch den bitteren Geschmack des Froschblutes.
35:06Dann verließen ihn seine Kräfte.
35:09Taumelnd kippte er zur Seite und fiel in das grüne Wasser des Teichs.
35:13Hilfe!
35:15Hilfe!
35:17Warum wird mich denn keiner?
35:21Hilfe!
35:23Hermann Breitstädter schlug verzweifelt um sich.
35:26Die Frösche an seinen Armen machten jede Schwimmbewegung unmöglich.
35:29Und dann sah der Ertrinkende, wie sich ihm kurz über der Wasseroberfläche zwei riesige schwarze Froschaugen näherten.
35:37Ein schleimiger, grüner Berg schwamm auf ihn zu.
35:40Konga, der Menschenfrosch.
35:42Breitstädter sah, wie eine riesige Schwimmhaut sich auf seinen Kopf legte.
35:47Gegen die Kraft, die ihn unter Wasser presste, konnte er sich nicht wehren.
35:52Als er wieder auftauchte, waren seine Augen weit aufgerissen.
35:57Aber seine Pupillen nahmen nichts mehr wahr.
36:03Hermann Breitstädter, der Kriminalbeamte aus Cuxhaven, war tot.
36:12Guten Tag, mein Name ist Helmark.
36:19Sagen Sie, wer ist denn in dieser Nobelherberge für die Vergabe der Zimmer zuständig?
36:23Wollen Sie sich etwa hier einquartieren?
36:26Natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben.
36:28Und wenn dieser Laden nicht ausgebucht ist.
36:30Ich glaube, da werden Sie keine Schwierigkeiten haben.
36:34Die Gäste dieses Hauses sorgen durch ihr überraschendes Ableben immer wieder für ein ausreichendes Zimmerangebot.
36:44Erst kürzlich sind auf diese Weise zwei Zimmer freigeborden.
36:49Aber wie ich sehe, brauchen Sie ja ein Doppelzimmer.
36:53Ja, richtig.
36:54Wenden Sie sich an den Mann dort drüben am Tresen.
36:57Das ist Herr Martens, Herr Boss.
37:01Ich war in meinem Privatjet an diesem Morgen von Genf Richtung Hamburg gestartet und hatte mir dort einen Leihwagen besorgt.
37:06Caminia hatte ich mitgenommen.
37:07Es war gut, jemanden neben sich zu haben, der während der Autofahrt die Landkarte vor Augen hatte.
37:11Hier also, in dieser einsamen, flachen norddeutschen Landschaft, sollte es sein.
37:16Das Versteck der Dämonenmaske.
37:19Aber wo genau?
37:20Ich sollte es schneller herausfinden, als ich dachte.
37:23Nachdem sich Caminia auf das von mir eben bestellte Zimmer begeben hatte,
37:27sprach mich der Gast, der uns schon beim Betreten der Gaststätte begrüßt hatte, wieder an.
37:32Und ich sage Ihnen, Herr Helmer, der Kommissar aus Kokshafen ist tot.
37:38Und warum haben seine Kollegen keine Leiche entdeckt?
37:41Obwohl sie die Mühle durchsucht haben.
37:43Die Leiche von Tösfelds Vater ist auch nie entdeckt worden.
37:48Sagen Sie, wäre es denkbar, dass dieser Dietrich Tösfeld seinen eigenen Vater umgebracht hat?
37:53Aber natürlich, getrieben von den Geistern und Dämonen hat er seinen Vater umgebracht.
38:01Das ist die Lösung.
38:03Unfug ist das reine Spekulation.
38:05Nein, Herr Martens, ich glaube, Ihr Gast hat vollkommen recht.
38:08Endlich, endlich treffe ich mal einen normal denkenden Menschen.
38:14Brust, Herr Merck, Sie sind mein Freund.
38:18Ist es weit von hier bis zur Mühle?
38:20Sie wollen doch nicht etwa...
38:22Na doch, doch, doch, noch heute Nacht.
38:24Das darf doch nicht wahr sein.
38:26Da findet man endlich einen verständnisvollen Menschen.
38:30Und noch bevor man auf die Freundschaft anschlossen konnte, ist er schon tot.
38:35Die Geschichte von dem Mühlenbesitzer deckte sich haarscharf mit der Seite 3 der Prophetie aus meinem Buch.
38:42Getrieben von den bösen Mächten der Finsternis wird der Sohn Hand anlegen an seinen Vater und ihn töten.
38:49Der Wirt und sein rätseliger Stammgast versuchen mit allen Mitteln, mich von meinem Vorhaben abzubringen.
38:53Wenn Sie denn unbedingt in Ihr Verderben rennen wollen, bitte.
38:58Aber wollen Sie für Ihre reizende Reisebegleitung nicht eine Nachricht hinterlassen?
39:02Ein Testament.
39:04Nein, nein, es ist besser, wenn Frau Brado von meiner Exkursion nichts erfährt.
39:08Ich verspreche es Ihnen, Herr Herr Martens.
39:10Ich werde es ihr dann schonend beibringen.
39:14Soll ich Ihnen die Gepäck aufs Zimmer bringen?
39:15Mein Gepäck bestand eigentlich nur aus einem schmalen, langen Lederkoffer.
39:19Aber dieser Koffer hatte es in sich, genauer gesagt, das magische Schwert.
39:23Dieses Schwert, das ich zusammen mit dem Buch auf dem Meeresboden gefunden hatte,
39:26war meine wichtigste Waffe im Kampf gegen die Dämonen,
39:29deren Körper erfahrungsgemäß gegen normale Stahlklingen aus Solingen abgehärtet waren.
39:34Dieses Schwert war extra für mich, Kafun, bestimmt gewesen.
39:38Es hatte ein enormes Gewicht.
39:41In meinen Händen aber war es so leicht wie ein italienisches Florett.
39:45Ja, ich glaube kaum, dass Sie in der Lage sein werden,
39:48diesen Koffer auch nur um Haaresbreite von dem Linoleum des Bodens zu lüften.
39:52Hören Sie, Mann, ich bin fünffacher Nordwestdeutscher Meister im Halbschwergewicht.
39:57Probieren Sie es doch einfach.
39:58Na, gern.
40:01Oh, Zapperlott, was ist denn da drin?
40:05In bleigefasster Marmor?
40:07Lass mich mal an das Kofferchen ernst.
40:14Ziemlich schwer.
40:15Na, dann geben Sie mal her.
40:16Wenn ich Ihnen einen praktischen Tipp geben darf, bringen Sie Ihre Unterkieferlage wieder in Normalstellung, meine Herren.
40:22Der nächste Schluck Bier fließt sonst nicht in die Kehle, sondern in den Hemdkragen.
40:26Und nun entschuldigen Sie mich bitte.
40:29Auf dem Weg zur Mühle schossen mir die Gedanken wie ein japanisches Feuerwerk durch den Kopf.
40:33Mit welchen Mitteln würde Tösfeld die Maske verteidigen?
40:36Würde er von der Existenz Kafuns wissen?
40:38Er war nicht davor zurückgeschreckt, seinen Vater umzubringen.
40:41Und jetzt waren in dieser Gegend zwei Menschen verschwunden.
40:44Als ich die Mühle erreicht hatte, öffnete ich meinen Koffer und nahm das magische Schwert in meine rechte Hand.
40:49Treten Sie ein, ich habe Sie erwacht.
40:56Danke.
40:58Nehmen Sie Platz.
40:59Danke, ich stehe lieber.
41:00Wie Sie wünschen.
41:02Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.
41:05Ja.
41:05Ich habe Sie bei Ihrer Ankunft im Schützenhof beobachtet.
41:09Sie haben eine reizende Begleitung.
41:12Mein Kompliment.
41:13Danke.
41:15Sie kennen den Grund meines Besuches?
41:17Natürlich.
41:18Aber Sie werden diese Reise umsonst gemacht haben.
41:21Wohl kaum.
41:24Darf ich Sie auf dieses Schwert aufmerksam machen?
41:27Und darf ich Ihnen diesen kleinen Frosch hier in meiner Hand zeigen?
41:32Niedlich.
41:33Sie haben nur ein Schwert.
41:35Ich aber habe Frösche.
41:38Millionen Frösche, die mir zur Seite stehen.
41:47Es schien mir, als ob die Frösche des Dietrich Tösfeld nur auf sein Zeichen gewartet hätten.
41:52Aus allen Ecken des Mühlenraumes, von den Balken und aus den Ritzen der Wände kamen sie und sprangen mich an.
41:58Sie sehen, die Qualität einer Waffe ist manchmal nicht zu entscheiden.
42:02Wichtig ist die Quantität.
42:05Versuchen Sie, Ihr Schwert gegen die von Dämonen getriebenen Frösche anzuwenden.
42:10Es stechen Sie die kleinen Tiere, aber sie werden sich nur in das eigene Fleisch schneiden.
42:19Das Gewicht der Frösche, die sich an meinem Körper festgesaugt hatten, zog mich zu Boden.
42:23Mühsam gelang es mir, mich wieder zu erheben.
42:25Unkontrolliert wirbelte ich mit dem Schwert in die Luft.
42:29Schaffen Sie mir diese Tiere vom Hals!
42:32Das Feld!
42:33Ich hatte mich in eine dunkle Ecke des Raumes vorgearbeitet und dort zufällig mit der Spitze meines Schwertes einen kleinen Schrank gestreift, der an der Wand hing.
42:43An der Tür des unscheinbaren Möbels war ein weißes Kreuz, das durch meinen Schwertieb quer durch den Raum gewirbelt wurde.
42:50Etwas Seltsames geschah.
42:52An der Stelle, wo das Kreuz gelandet war, spritzten die Frösche zur Seite.
42:55Sie schienen jede Berührung mit dem Holz zu fürchten.
42:58Der Bann der Dämonenmaske.
43:00Wie ein Blitz schoss mir diese Erkenntnis durch den Kopf.
43:03In dem Schrank, an dem das Kreuz gehangen hatte, musste sich die Maske befinden.
43:07Immer noch hingen die ekelhaften, klebrigen Ungeheuer an meinem Körper.
43:10Ich kämpfte mich bis zum Schrank vor.
43:12Als ich ihn mit meinem Zeigefinger berührte, fiel die Frösche schlagartig von meinem Körper ab.
43:16Ich öffnete die Tür und griff in den Schrank.
43:18Der graue, unscheinbare Fetzen, den ich in der Hand hielt, erinnerte mich offengestanden
43:22mehr an einen abgewirtschafteten Putzlumpen als an eine Dämonenmaske.
43:26Du hast gewonnen, Cafu, aber die Dämonen werden sich rechen.
43:37Ich drehte mich um.
43:39Ein riesiger, ekelhafter Frosch hockte an der Stelle, an der eben noch Tösfeld gestanden hatte.
43:45Deinem mächtigen Satz verließ er die Mühe.
43:48Instinktiv stülpt sich mir die Maske über den Kopf.
43:53Würde sich die Prophetie erfüllen, konnte ich das riesige Ungeheuer mithilfe der Maske vernichten?
43:59Ach, lieber Himmel.
44:00Die unzählige Frösche in dem Baum funden sich.
44:04Unter unvorstellbaren Schmerzen veränderten sich.
44:07Da, wo eben noch klingendes Leben den Boden bedeckt hatte, lagen nur noch graue, stinkende Tierkadaver.
44:12Es hatte funktioniert.
44:14Aber hatte der unheimliche Todesband der Maske auch den Riesenfrosch vernichten können?
44:17Du wirst für die Maske einen hohen Preis bezahlen müssen, Herr Fuggen.
44:29Kaminia, um Himmels Willen, das Untier bewegt sich hier in Richtung Pension.
44:41Björn Hellmark errannte um sein Leben.
44:44Er holte das Letzte aus seinem Körper.
44:45Seine Pulsfrequenz erreichte die oberste Grenze, aber er schaffte es nicht.
44:49Er konnte Konga, den Menschenfrosch, der sich mit meterweiten Sprüngen unaufhaltsam dem Gasthaus näherte, nicht einholen.
44:56Die Bestie würde ihr Opfer erreichen, ohne auf Gegenwehr zu stoßen.
44:59Über eine Stunde ist dieser Hellmark nun schon unterwegs.
45:22Ich glaube nicht, dass er noch lebt.
45:25Inzwischen ist mir das alles egal, solange ich selber hier in Sicherheit bin.
45:28Da hast du recht ernst.
45:30Solange die Geister hier nicht am Tresen sitzen und sich ein Bier bestellen, ist das Leben noch lebenswert.
45:39Prost!
45:41Frosch, ein Riesenfrosch!
45:43Herr Feuer, Hilfe!
45:45Das kann doch nicht sein.
45:49Was gibt es doch nicht?
45:51Ich denke, du glaubst an Geister.
45:53Aber nicht in meiner Stammkneipe.
45:57Nein!
45:58Hilfe!
45:59Hilfe!
46:01Loslassen!
46:02Welche Zimmernummer hat Herr Hellmark?
46:05Zeh, Zeh, Zimmer, Zimmer.
46:08Zimmernummer 17, erster Stock.
46:11Danke.
46:14Herr Hellmark ist gar nicht in seinem Zimmer.
46:17Ich weiß, was...
46:19Björn Hellmark hatte in seinem zweiten Leben schon viele Kämpfe siegreich beendet.
46:35Mutig und unerschrocken hatte er seine Feinde vernichtet, aber in diesem Moment wusste er, er war geschlagen.
46:43Er hatte die Verfolgung des Riesenfrosches aufgegeben.
46:45Zusammen gesunken saß er am Wegrand auf einem Stein.
46:48Seinen Kopf hatte er in seinen Händen vergraben.
46:50Entspann dich.
46:53Du fühlst, wie dein Kopf die Gedanken loslässt.
46:58Du wirst schwer.
46:59Der unheimliche Riesenfrosch hatte die Zimmertür Nummer 17 mit seinem gewaltigen Gewicht einfach eingedrückt.
47:23Caminia Brado wurde durch das Bersten des Holzes aus dem Schlaf gerissen.
47:27Im ersten Augenblick dachte sie an einen entsetzlichen Albtraum, aber das, was sich vor ihren Augen abspielte, war grausame Realität.
47:36Nein!
47:38Was geht hier vor sich?
47:40Hilfe!
47:41Vor dir steht dein Schenkel.
47:46Unser Riesenfrosch stand in den Unterschenkel seines gewaltigen Körpers
47:49und landete nach einem mächtigen Sprung auf dem Bett der Brasilianerin.
47:53Die nur mit einem leichten Rüschen nachdem verkleidet war.
47:56Im letzten Moment ließ sie sich seitlich aus dem Bett fallen.
47:59Krachend landete das kalte, nasse Untier auf der Matratze.
48:03Caminia sah, wie die riesige, grüne Schwimmhaut des Frosches an ihr nur um Haaresbreite vorbeigriff.
48:08Aus ihren Poren schoss der kalte Schweißnis entsetzend.
48:11Sie rollte sich unter das Bett, aber dieser Zufluchtsort sollte ihr nicht lange Sicherheit bieten.
48:15Conga griff die französische Liege und schmetterte sie durch den Raum.
48:19Caminia Braco, die attraktive Brasilianerin, hat dem ekelhaften Menschenfrosch hilflos ausgeliefert.
48:25Sie riss sich die Hände vors Gesicht, um das Schreckliche, was sich nun ereignen würde, nicht mit ansehen zu müssen.
48:30Du hast einen Fehler gemacht, Ernst.
48:43Ich weiß, ich hätte ihm die Zimmernummer nicht verraten dürfen.
48:46Nein, du hättest ihm einen Zweitschlüssel mitgeben sollen.
48:51So hättest du wenigstens die Zimmertür noch retten können.
48:55Erwin, sieh dir das an.
48:58Nein!
49:00Ein, ein Gespenst.
49:03Nein, wo kommt das auf einmal her?
49:04Ich weiß nicht, ich weiß nur eins.
49:07Ich, ich werde mir ein anderes Stammlokal suchen.
49:13Zins, Zimmer Nummer 17.
49:18Herr Helmack ist nicht da, nur ein großer Frosch.
49:22Das furchterregende Wesen war auf sonderbare Weise im Gastraum entstanden und stürzte nun die Treppe hoch.
49:30Das furchterregende Wesen war auf sonderbare Weise im Gastraum entstanden und stürzte nun die Treppe hoch.
49:47Konga hatte den zierlichen Körper Kaminias ergriffen.
49:51Wie eine Spielzeugpuppe hielt er sie in den schleimigen Schwimmflossen.
49:55Kaminia spürte, wie der zangenartige Griff an ihrem Hals sich immer mehr zusammenzupft.
49:59Kaminia spürte, wie der zerstört.
50:02Kaminia spürte, wie der zerstört ist.
50:04Kaminia spürte, wie der zerstört wurde.
50:05Schade, dass eine so schöne Frau so früh sterben muss.
50:19Lassen Sie die Frau los!
50:22Das furchterregende Wesen stand mitten im Raum.
50:26Es war niemand anderes als Makado.
50:35Björn Hellmark, der einige hundert Meter vom Gasthof entfernt auf einem Stein saß, hatte es geschafft.
50:42Der Mentalstrom seiner Gedanken hatte einen inneren Motor angeworfen.
50:46Energie war ihm aus dem Körper geschossen.
50:49Und er hatte sich die Pension vorgestellt.
50:52Genau hatten die Biostrahlen das Plasma des Lebens aus der Atmosphäre gezogen
50:57und der bioplasmatische Doppelkörper Björn Hellmarks, eine exakte Kopie des Originals,
51:03war in der Gaststube der Pension entstanden.
51:08Hilfe! Björn!
51:10Aber ich bin noch da, Kaminia!
51:13Bäh, bäh, bäh!
51:14Gekrümpt vor Schmerzen, wälzte sich das ungeheuerliche Amphibienwesen auf dem Boden und ließ von seinem Opfer ab.
51:27Der Anblick Makabros war für den Menschenfrosch tödlich gewesen.
51:32Denn Makabros hatte über seinem Gesicht die Dämonenmaske, die sich bei der Materialisation ebenfalls verdoppelt hatte.
51:42In dem braunen, zerknitterten Gewebshaufen, der von Konga übrig geblieben war,
51:50konnte man deutlich die Gesichtszüge von Dietrich Tösfeld erkennen.
51:54Jetzt wird alles gut, Schoko. Der Spuk ist vorbei.
52:00Nein!
52:01Kaminia, was ist? Komm da raus!
52:04Nein! Das Gesicht! Entsätzlich!
52:07Die Maske!
52:08Nein! Das ist keine Maske!
52:11Deine Stimme kam aus den blanken Knochen eines Totenschädels!
52:14Oh Gott, Kaminia!
52:16Du kannst wieder aus dem Bad kommen.
52:18Ich hab die Maske abgenommen.
52:21Björn! Björn, wo bist du?
52:23Ich musste Kaminia leider einen weiteren Schreck versetzen.
52:27Meine körperlichen Kräfte waren erschöpft.
52:29Makabros hatte sich aufgelöst.
52:31Eigentlich war mir das auch ganz recht.
52:33Denn einer Frau wie Kaminia war es durchaus zuzutrauen,
52:36dass sie mich mit meinem bioplasmatischen Doppelgänger betrügen würde.
52:38Und das musste ja nicht unbedingt sein.
52:40Ich ging zurück zur Pension.
52:44Herr Martens, Sie sollten Ihre Kneipentür mal reparieren lassen.
52:47Die Gäste holen sich eine Erkältung in der Zugluft.
52:50Hellmark!
52:52Sie leben!
52:53Sogar sehr gut.
52:55Ein riesiger Frosch ist in dem Zimmer Ihrer Freundin.
52:57Er hat sie sicher.
52:58Nein, nein, keine Angst.
52:59Ich war schneller, aber das verstehen Sie nicht.
53:02Ein sonderbarer Freund.
53:04Sagen Sie, Martens, ich könnte jetzt eine Kleinigkeit essen.
53:07Könnten Sie mir was empfehlen?
53:08Ja, die Spezialität des Hauses.
53:11Und die wäre?
53:12Froschschenkel in Biretichsoße.
53:14Ja, die Parafa talents.
53:30Vielen Dank.

Empfohlen