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00:00Musik
00:01In der Festung von Brest, der Hafenstadt im Nordwesten Frankreichs,
00:25war neben einem Marienmuseum auch eine biologische Forschungsanstalt untergebracht.
00:30Hier arbeitete der bekannte Wissenschaftler Prof. Dr. Gilbert Asquet
00:35im Auftrag der französischen Regierung an Meeresforschungsprojekten.
00:40Doch darüber hinaus befasste er sich, ohne Wissen der Regierung,
00:44mit einem noch anderen, weitaus gefährlicheren Projekt.
00:48Er experimentierte mit den Gehirnen von lebenden Wesen.
00:55Sind wir soweit, Claudine?
00:57Es ist alles vorbereitet, Herr Professor.
01:00Warten Sie.
01:02Das Gehirn der Ratte ist mit dem Gehirn dieser zweiten Ratte verbunden
01:07und mit dem des Schimpansen.
01:09Die Spannungswerte stimmen alle.
01:12Die Transmissionsanzeige ist in Ordnung.
01:13Gut, Claudine.
01:15Wenn wir keinen Fehler gemacht haben,
01:17werden Persönlichkeit der weißen Ratte mit allem Wissen,
01:21mit aller Begabung und mit allen Charaktereigenschaften
01:24in das Gehirn des Affen fließen,
01:27nachdem wir dessen Gehirninhalt
01:29in das Gehirn der schwarzen Ratte entleert haben.
01:32Die schwarze Ratte wird das zweifellos nicht überleben.
01:34Das ist nicht zu ändern.
01:37So.
01:38Dann wollen wir mal.
01:40Geben Sie Energie, Claudine.
01:44Energie?
01:45Die schwarze Ratte bricht zusammen.
01:48Der Affe verändert sich.
01:51Sehen Sie, sein Gesichtsaustrücken.
01:54Interessant.
01:56Mein Gott, man könnte Angst bekommen.
01:59Ein Glück, dass er eingesperrt ist.
02:01Er fletscht die Zähne wie eine drohende Ratte.
02:04Schalten Sie an.
02:05Energie.
02:07Weg.
02:08Ruhig, mein Freund.
02:10Ganz ruhig.
02:13Das ist scheußlich, Herr Professor.
02:15Sehen Sie doch, der Affe trugt wie eine Ratte.
02:20Er nimmt auch deren Körper halt dann an.
02:22Er verhält sich exakt so,
02:24wie er es nach unseren Vorausberechnungen tun muss.
02:28Ich habe Angst, Herr Professor.
02:30Aber die.
02:33Ich gebe zu, dass ich nicht damit gerechnet habe,
02:36dass der Affe so reagiert.
02:38Es ist schrecklich.
02:39Was stört Sie daran?
02:40Die Persönlichkeit der Ratte mit allen ihren Eigenschaften
02:44ist auf den Affen übergegangen.
02:46Die Persönlichkeit des Affen dagegen
02:48ist vernichtet.
02:50Sie existiert nicht mehr.
02:52Richtig.
02:54Ja.
02:56Was ist dieses Wesen in dem Käfig denn nun?
02:59Ist es ein Affe
03:00oder ist es eine Ratte?
03:02Es ist eine Ratte,
03:03die in dem Körper eines Affen haust.
03:05Dieses Wesen scheint recht angriffslustig zu sein.
03:10Das gibt es sich.
03:11Es wird sich beruhigen.
03:13Es ist nur der erste Schock.
03:14Kommen Sie, Claudine.
03:16Wir wollen es alle anlassen.
03:18Die weiße Ratte stirbt.
03:19Das ist kein Wunder.
03:21Während das Gehirn der schwarzen Ratte
03:23total überladen war,
03:24ist das der Weißen völlig leer.
03:27Sie ist nicht lebensfähig.
03:29Was wird aus dem Affen?
03:31Wir werden ihn einige Tage lang beobachten.
03:34Danach muss er dann getötet werden.
03:42Ich glaube,
03:44wenn Sie mir vorher etwas von diesem Experiment gesagt hätten,
03:47wäre ich noch nicht aus dem Urlaub zurückgekommen.
03:49Hat Sie das Experiment so erschreckt?
03:52Sehr.
03:53Vor allem, weil ich mir sage,
03:54dass Sie früher oder später versuchen werden,
03:57es mit einem Menschen zu wiederholen.
03:59Aber Claudine,
04:04was ist das für ein Unsinn?
04:06Unsinn?
04:07Warum dann dieses Experiment?
04:09Was hat es für einen Sinn?
04:11Ich will geistig behinderten Menschen
04:14dadurch helfen,
04:15dass ich ihren Gehirnen das zuführe,
04:17was ihnen offensichtlich fehlt.
04:20Jahre werden vergehen,
04:21bis ich herausgefunden habe,
04:23was das überhaupt ist.
04:24Vielleicht kann ich mein Werk
04:27noch nicht einmal zu Ende führen.
04:29Es geht Ihnen wirklich nicht
04:31um die Persönlichkeitsübertragung?
04:33Aber Claudine!
04:34Auf keinen Fall!
04:36Professor Aske verstand es,
04:52seine Assistentin Claudine zu überzeugen,
04:54die zum ersten Mal
04:55mit diesen Experimenten
04:57konfrontiert worden war.
04:58Sie glaubte ihm
04:59und erkannte nicht,
05:00dass der Wissenschaftler log.
05:03Professor Aske war 70 Jahre alt
05:05und er wusste,
05:06dass ihm nur noch
05:06wenige Jahre blieben.
05:09Während er sich geistig frisch fühlte,
05:11alterte sein Körper rasch.
05:14Da er wusste,
05:14dass er die Hilfe Claudines benötigte,
05:17versuchte er sie
05:17für seine Gehirnforschungen
05:19zu begeistern.
05:21Nehmen Sie Platz, Claudine.
05:23Danke.
05:24Es redet sich angenehmer,
05:25wenn wir beide sitzen.
05:27Moment.
05:28Was war das?
05:30Das wird drüben
05:30im Museumsteil
05:31der Festung gewesen sein.
05:33Dort sind Handwerker beschäftigt.
05:34Nein.
05:36Das ist der Affe.
05:37Um Himmels Willen.
05:38Er ist ausgeworfen.
05:40Er zerstört die Laboreinrichtung.
05:41Claudine, bleiben Sie hier.
05:43Wenn der Affe sie sieht,
05:44greift er sie ab.
05:45Er ist gefährlich.
05:46Er hat das Ding,
05:47der an der Ratte.
05:48Er ist an der Tür.
05:50Professor,
05:50rufen Sie den Sicherheitsdienst.
05:51Nein, nein, nein.
05:52Schnell.
05:52Nein.
05:53Kommen Sie, hier.
05:54Dort geht es zum Turm.
05:56Claudine.
05:57Claudine, kommen Sie.
05:58Zu spät.
05:59Der Affe.
05:59Zurück, zurück.
06:00Professor, sehen Sie das Tür.
06:02Das ist wahnsinnig.
06:03Wahnsinnig.
06:04Das ist ein Schaub vor dem...
06:05Fassen Sie auf zu reden.
06:07Bleibt Sie an.
06:07Professor, helfen Sie mir.
06:09Nehmen Sie den Stuhl da.
06:11Vielleicht können Sie ihn abheben.
06:13Nehmen Sie den Stuhl.
06:14Ich versuche es.
06:16Lass mich du.
06:17Lass mich.
06:17Lass mich.
06:17Den Stuhl da.
06:18Nein.
06:19Nein.
06:20Nein.
06:22Professor, tun Sie doch was.
06:24Händen Sie doch was.
06:25Ich muss das hier erschießen.
06:28Bitte.
06:29Bitte.
06:29Bitte.
06:30Schade.
06:41Es wäre nicht nötig gewesen.
06:47Er hätte mich beinahe umgebracht.
06:50Warum haben Sie nicht früher geschossen?
06:53Warum haben Sie so lange gewartet?
06:55Er hatte mich schon an der Kehle.
07:02Claudine.
07:04Ich wollte...
07:05Diese schrecklichen Zähne.
07:08Ich dachte, er zerreißt mich.
07:12Sie hätten gleich schießen müssen.
07:15Ich dachte, er würde sich beruhigen.
07:17Ich hoffte es.
07:18Verstehen Sie doch, Claudine.
07:22Sie haben nur an Ihr Experiment gedacht.
07:26Sie wollten den Affen nicht töten.
07:30Weil dann auch Ihr Experiment zu Ende gewesen wäre.
07:34Dabei müssen Sie doch gemerkt haben, dass der Affe wahnsinnig geworden war.
07:39Natürlich, Claudine.
07:40Sie haben recht.
07:41Ich war wie gelähmt.
07:43Verzeihen Sie mir.
07:44Oh, schon gut, Herr Professor.
07:52Vielleicht hätte ich auch gezögert.
07:55Sind Sie mir nicht böse?
07:57Nein, nein.
07:59Ich war nur so furchtbar erschrocken.
08:04Oh.
08:04Was geschieht mit dem Affen?
08:10Sie müssen den Sicherheitsdienst rufen.
08:14All die Zerstörungen müssen behoben werden.
08:16Also überlassen Sie nur mir, Claudine.
08:18Sie sind ziemlich blass um die Nase.
08:21Sie sehen so erschrocken aus.
08:25Sie sehen so erschrocken aus, dass Sie jetzt dringend Ruhe benötigen.
08:30Ach, es geht schon.
08:31Na, na.
08:33Sie gehen jetzt nach Hause.
08:35Ich erledige, was hier zu tun ist.
08:37Gehen Sie nur.
08:38Sie dürfen so ein Experiment nicht wiederholen, Herr Professor.
08:43Es ist einfach zu gefährlich.
08:46Wahrscheinlich waren wir etwas unvorsichtig, denn sonst hätte der Affe sich nicht befreien können.
08:52Das möchte ich mir noch einmal ansehen.
08:56Claudine, warten Sie ab.
08:59Die beiden Ratten sind weg.
09:01Der Affe muss sie gefressen haben.
09:04Und das Schloss ist aufgebrochen.
09:06Tatsächlich.
09:08Der Affe hat das Schloss zertrümmert.
09:10Dazu wäre er unter normalen Umständen niemals fähig gewesen.
09:14Wie ist das möglich, dass er das geschafft hat?
09:17Ich weiß es nicht.
09:18Sie müssen Energien zugeflossen sein, die ihn viel, viel stärker gemacht haben, als er vorher war.
09:26Sehen Sie doch, was er mit den Türen angestellt hat.
09:30Von Ihnen sind nur noch Fetzen übrig.
09:33Wir werden das alles eingehend untersuchen, Claudine.
09:37Jetzt aber gehen Sie erst einmal nach Hause und ruhen sich aus.
09:41Ja.
09:42Das werde ich tun.
09:45Danke.
09:48Kaum war Claudine gegangen, als Professor Asquet bereits mit den Aufräumungsarbeiten begann.
10:09Den toten Affen warf er in einen Ofen, in dem üblicherweise Versuchstiere verbrannt wurden.
10:14Dann machte er sich daran, das Labor aufzuräumen.
10:17Ich würde die Experimente fortführen.
10:21Ich weiß, dass ich mein Ziel erreicht habe.
10:23Es klappt.
10:25Als der Affe getobt hat, lag daran, dass er ein Tier ist.
10:29Ein Mensch hätte sich in der Gewalt gehabt.
10:31Professor, was ist los?
10:33Ist hier eine Bombe eingeschlagen?
10:35Pascal!
10:36Neb, dass Sie hereinschauen.
10:39Nein, nein, hier ist soweit alles in Ordnung.
10:41Wir hatten einen kleinen, unbedeutenden Unfall.
10:43Dabei sind zwei Türen zu Bruch gegangen.
10:45Eines unserer Versuchstiere, ein Schimpanser, hatte einen Tobsuchtsanfall.
10:49Ich musste das Tier töten.
10:51Claudine ist doch hoffentlich nichts passiert.
10:53Nein, nein, natürlich nicht.
10:55Ihre Schwester war nur etwas müde.
10:57Ich habe sie nach Hause geschickt.
10:59Ah, das ist schade.
11:00Ich wollte mich von ihr verabschieden.
11:02Ich fahre in einer Stunde mit einem Schiff nach Dakar.
11:05Aber wenn es so ist, dann werde ich Sie lieber nicht stören.
11:07Nach Dakar?
11:10Bleiben Sie lange fort?
11:11Ich wollte ein halbes Jahr bleiben.
11:14Sie sind zu beneiden, Pascal.
11:18Sie sind jung und kräftig.
11:19Und Sie sehen so aus, als wären Sie gesund genug,
11:22alle Strapazen Afrikas Müllos zu überstehen.
11:25Sie haben recht, ich bin gesund.
11:28Ja, dann werde ich jetzt gehen, Professor.
11:30Einen Moment noch, Pascal.
11:33Was ist denn, Professor?
11:33Wären Sie bereit, sich an einem kleinen Experiment zu beteiligen?
11:39Professor Askey, ich bitte Sie.
11:41In einer Stunde geht mein Schiff.
11:43Es dauert nur wenige Minuten.
11:45Sie werden Ihr Schiff noch rechtzeitig erreichen.
11:48Was für ein Experiment meinen Sie?
11:50Dabei geht es nur darum,
11:52Ihre Gehirnstrommuster mit Hilfe eines Computers
11:55mit meinen Gehirnstrommustern zu vergleichen.
11:59Aha.
12:00Und wozu soll so etwas gut sein?
12:01Ich bin dem Geheimnis des Alterns auf der Spur.
12:06Sehen Sie, ich bin ein alter Mann.
12:10Und ich bin zu der Überzeugung gekommen,
12:12dass ich mein Leben um wenigstens zehn Jahre verlängern kann,
12:16wenn es mir gelingt,
12:18meine Gehirnströme denen eines jüngeren Mannes anzupassen.
12:22Sie meinen, das genügt?
12:24Davon bin ich überzeugt.
12:26Alles, was ich dazu benötige,
12:28ist ein Computervergleich zwischen unseren Gehirnströmen.
12:31Der Computer wird die Abweichungen genau ermitteln
12:35und ich habe dann wenigstens zwei Jahre Zeit,
12:39diese Abweichungen zu beseitigen.
12:42Das wäre eine medizinische Tat von ungeheurer Reichweite.
12:45Sie haben recht, mein Freund.
12:48Für Sie ist dieses Experiment nur ein kleines Erlebnis am Rande,
12:51ohne jedes Risiko und ohne jede Bedeutung.
12:54Für die Medizin aber ist es ein vielleicht geschichtliches Ereignis.
12:59Meinen Sie das wirklich, Professor?
13:01Aber ja doch.
13:03Überlegen Sie, was es bedeutet,
13:06wenn wir das Leben unserer genialen Männer und Frauen verlängern können.
13:10Wir könnten das unwiderrufliche Ende
13:12auf viele, viele Jahre hinausschieben.
13:16Also, wenn Sie es mir so erklären,
13:18gebe ich zu, dass mich Ihre Arbeit zu interessieren beginnt.
13:21Sie sehen ein, wie wichtig dieses kleine Experiment ist.
13:24Allerdings.
13:25Wenn es wirklich nur ein paar Minuten dauert,
13:27dann mache ich mit.
13:28Eigentlich wollte ich mich ja von Claudine verabschieden,
13:30aber wenn sie sich zur Ruhe gelegt hat,
13:32will ich Sie nicht stören.
13:33Gut, Pascal.
13:36Beginnen wir gleich.
13:38Wozu nehmen Sie eine Ratte aus dem Käfig?
13:40Die Ratte hat bei diesem Experiment die gleiche Funktion,
13:44die eine elektrische Sicherung im Haus hat.
13:47Falls irgendwo eine zu hohe Spannung auftreten sollte,
13:51was unwahrscheinlich ist,
13:52fängt die Ratte sie ab,
13:55sodass uns nichts passieren kann.
13:58Aha.
13:59Ich verstehe.
13:59Kommen Sie.
14:01Helfen Sie mir.
14:17Claudine war entgegen ihrer Absicht nicht nach Hause gegangen.
14:20An der großen Hebebrücke,
14:22die über die Hafenenge von Brest führte,
14:25hatte sie ihren Verlobten Henri Clément getroffen
14:27und war mit ihm in eines der Bistros in der Nähe gegangen.
14:32Mit ihm wollte sie über das sprechen,
14:34was im Labor geschehen war.
14:36Sie berechtete ihm von dem Experiment,
14:38dem sie beigewohnt hatte.
14:39Er hat den Affen erschossen.
14:43Ihm blieb nichts anderes übrig.
14:45Das Tier raste vor Wut.
14:48Was ist da?
14:50Ach, mir kommt das alles seltsam vor.
14:52Warum?
14:54Professor Askey will geistig behinderten Menschen helfen.
14:58Wie sollte er das machen?
14:59Wenn er ein gestörtes Hirn heilen will,
15:02benötigt er doch ein zweites, gesundes.
15:04Und woher sollte er das bekommen, wenn ich von einem Toten?
15:09Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.
15:13Vielleicht hat er ein ganz anderes Ziel vor Augen.
15:16Ein anderes Ziel?
15:19Das glaube ich nicht.
15:20Welches sollte das sein?
15:21Du hast auch schon daran gedacht, nicht wahr?
15:27Ich kann es nicht lügen.
15:30Aber
15:30nein.
15:33Ich glaube dem Professor.
15:35Er ist ein ehrenwerter Mann.
15:36Er würde nichts tun, was ungesetzlich ist.
15:38Ja, er ist vor allem ein alter Mann,
15:40dem noch wenige Jahre zur Verfügung stehen.
15:44Das wissen wir schon von einem Menschen,
15:45der weiß, dass er in einigen Jahren sterben muss
15:47und dass er in diesen wenigen Jahren
15:49seine wissenschaftliche Arbeit nicht zu Ende führen kann.
15:51Manchmal kommt mir der Professor seltsam vor.
15:56Dann ist er tief in Gedanken versunken
15:58und merkt überhaupt nicht, was um ihn herum vorgeht.
16:01Das muss nichts zu bedeuten haben.
16:03Nein, natürlich nicht.
16:05Vielleicht solltest du in Zukunft etwas kritischer sein
16:08und dem Professor ein wenig genauer beobachten.
16:10Wenn es dich beruhigt.
16:12Ganz ungefährlich scheinen die Experimente nicht zu sein.
16:15So etwas wie mit dem Affen passiert uns bestimmt nicht noch einmal.
16:18Ein bisschen mehr Vorsicht kann wohl nicht schaden.
16:20Ach du, da fällt mir ein.
16:23War Pascal schon bei dir?
16:25Mein Bruder?
16:26Hm.
16:26Nein, den habe ich heute nicht gesehen.
16:29Er wollte zu dir in die Festung.
16:30Ihr müsst euch verpasst haben.
16:32Ich habe ihn vorhin erst getroffen.
16:33Oh, das tut mir leid.
16:35Henri, wir müssen sofort in die Festung.
16:38Du weißt, Pascal will heute nach Dakar fahren.
16:40Er bleibt mehr als ein halbes Jahr weg.
16:42Ich muss ihn unbedingt noch einmal sehen.
16:43Ja, natürlich, Claudine.
16:45Komm, Garçon, zahl ihm bitte.
16:47Claudine und ihr Verlobter, Henri Clément, brachen auf und eilten in die Festung.
17:07Es war schon spät und der Haupteingang, der zum Marienmuseum führte, war bereits geschlossen.
17:13So mussten sie einen Umweg machen, der sie beunruhigend lange aufhielt.
17:17Hier ist es.
17:22Die Treppe hoch und dann die Tür dort.
17:25Bitte lass mich vorgehen.
17:26Warum?
17:27Vielleicht experimentiert der Professor wieder mit gefährlichen Tieren.
17:31Sei nicht alt.
17:32Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig.
17:34Es wäre schön, wenn Pascal noch hier wäre.
17:36Bestimmt hat er auf mich gewartet.
17:39Professor?
17:43Pascal?
17:44Professor Askey.
17:45Henri?
17:48Da.
17:49Am Schreibtisch.
17:52Eine Hand schaut hinter dem Schreibtisch hervor.
17:55Professor Askey.
17:57Es ist der Professor.
18:00Ist er...
18:00Ist er tot?
18:04Ja.
18:05Er ist tot.
18:09Pascal?
18:11Wo bist du?
18:12Pascal?
18:13Pascal?
18:13Henri?
18:16Was ist los, Claudine?
18:17Bitte.
18:18Komm.
18:19Sieh doch.
18:21Es tut mir leid, Claudine, Frau.
18:22Von diesen Dingen verstehe ich nichts.
18:24Ich bin Kaufmann, aber kein Techniker.
18:26Du musst mir schon erklären, was du meinst.
18:27Die Anordnung dieser technischen Geräte.
18:30Hier liegen die Metallbögel, die an den Kopf angelegt werden.
18:33Dort.
18:34Die Ratte.
18:35Sie hängt tot an den Drähten.
18:37Willst du damit sagen, dass hier ein Experiment stattgefunden hat?
18:40Es ist die Versuchsanordnung, die ich dir beschrieben habe.
18:43Ja, und?
18:44Der Professor muss unvorsichtig gewesen sein.
18:47Irgendetwas ist fehlgeschlagen.
18:49Das Experiment hat ihn getötet.
18:51Du meinst, das Geschöpf, mit dem er den Versuch unternommen hat?
18:54Ein anderer Affe vielleicht?
18:56Mal sehen, was der Computer sagt.
19:00Nun?
19:01Was verrät dir der Computer?
19:03Was sind das für Formeln?
19:04Dann ist es wahr.
19:11Henri, es ist wahr.
19:14Er hat das Experiment mit dem Affen wiederholt?
19:17Ob es ein Affe war, weiß ich nicht.
19:20Auf jeden Fall war es ein großes Tier.
19:23Und es ist dabei intelligenter und zugleich gefährlicher geworden?
19:27Ja.
19:29Offenbar hat es nach dem Experiment versucht,
19:31die Computeraufzeichnungen zu beseitigen.
19:34Aber das ist ihm nicht gelungen.
19:36Du meinst,
19:37es ist geistig ebenso gestört,
19:40wie es der Affe vorher war?
19:43Ich glaube,
19:45es war ein grundsätzlicher Fehler,
19:47bei diesen Experimenten eine Ratte dazwischen zu schalten.
19:50Wieso?
19:51Hat er das nicht aus Sicherheitsgründen getan?
19:53So war es gedacht.
19:55Aber ich fürchte,
19:57ein Teil der Persönlichkeit der Ratte,
20:00wenn man bei einem Tier überhaupt von einer Persönlichkeit reden darf,
20:05ist auf ihn übergegangen.
20:08Wenn das wahr ist,
20:09wäre dieses Wesen außerordentlich gefährlich.
20:12Ich fürchte,
20:13das ist es tatsächlich.
20:16Professor Aske war sein erstes Opfer.
20:18Bist du sicher?
20:18Ganz sicher.
20:24Die Arbeit des Professors war nicht nur gefährlich,
20:27sondern auch falsch.
20:31Gott hat jedem Menschen sein Ich,
20:34seine Persönlichkeit gegeben.
20:37Gott lässt sich nicht überlisten.
20:40Wenn dieses Versuchstier,
20:41was es auch immer sein mag,
20:43zu einem gefährlichen und unberechenbaren Geschöpf geworden ist,
20:46dann müssen wir etwas tun.
20:47Wir müssen es suchen, Ari,
20:49bevor etwas geschieht.
20:51Wo willst du suchen?
20:52Es...
20:53Es...
20:53Er kann überall in Brest sein.
20:56Zunächst müssen wir die Polizei verständigen.
21:17Was hast du da?
21:36Ein Schal.
21:37Er lag ja auf dem Boden.
21:40Aber...
21:40Das ist Pascals Schal.
21:44Darf ich mal sehen?
21:44Danke.
21:47Ja, das ist der Pascal.
21:49Ich hätte ihn fast vergessen.
21:52Er war hier im Labor.
21:53Natürlich.
21:53Er wollte sich doch von mir verabschieden.
21:56Ich muss zum Hafen.
21:57Ich muss Pascal noch einmal sehen,
21:58bevor er nach Afrika fährt.
22:00Das verstehe ich, Claudine.
22:02Bitte ruf die Polizei an.
22:03Das habe ich vor.
22:04Claudine und ihr Verlobter Henri verständigten die Polizei,
22:12dass Professor Asquet tot in seinem Labor lag.
22:15Dann eilten sie zum Hafen,
22:16der unterhalb der alten Festung begann,
22:19sich aber über viele Kilometer an der Küste entlang zog.
22:22Sie verloren kostbare Zeit mit der Suche nach dem richtigen Cay,
22:25da sie nicht wussten, wie Pascals Schiff hieß
22:28und von wo es ablegen sollte.
22:32Das ist das Büro.
22:34Dakar, Lille.
22:35Endlich.
22:35Polizei?
22:37Hier muss was passiert sein.
22:39Hoffentlich hat Pascal nichts damit zu tun.
22:41Ihnen wird schon nichts geschehen sein, Lieber.
22:43Das wäre furchtbar.
22:44Er hat sich so auf die Reise nach Dakar gefreut.
22:46Vielleicht erfahren wir etwas.
22:47Ich frage mal den Polizisten.
22:49Guten Abend, Monsieur.
22:51Guten Abend.
22:52Bitte gehen Sie weiter.
22:53Was ist passiert?
22:55Nichts, was Sie interessieren könnte.
22:57Bitte gehen Sie.
22:58Es könnte sein, dass der Bruder dieser jungen Dame etwas damit zu tun hat,
23:02was da drin geschehen ist.
23:04Ach, tatsächlich?
23:05Ja, Monsieur.
23:07Bitte verständigen Sie den Kommissar.
23:09Einen Augenblick.
23:10Ich möchte wirklich wissen, was hier los ist.
23:12Der Kommissar kommt.
23:14Nun, Madame.
23:15Monsieur, was gibt es?
23:17Können Sie mir bitte sagen,
23:18ob da drin im Büro der Dakar-Linie jemandem zu Schaden gekommen ist?
23:21Sind Sie von der Presse?
23:22Nein, wir suchen einen Mann, der mit dem Schiff nach Dakar fahren wollte.
23:26Und wir wüssten gern, ob er das Schiff noch erreicht hat.
23:29Und wie heißt dieser Mann?
23:30Es ist mein Bruder, Pascal Dassault.
23:33Nein, er ist nicht an Bord.
23:35Das Schiff ist ohne ihn abgefahren.
23:37Wir haben uns über Funk beim Kapitän erkundigt.
23:39Sie haben sich nach ihm erkundigt?
23:41Warum, Herr Kommissar?
23:42Glauben Sie, dass er irgendetwas mit dem zu tun hat,
23:46was da drin im Büro geschehen ist?
23:48Das weiß ich nicht.
23:49Ein einzelner Mann war das wohl nicht.
23:51Das müssen mehrere gewesen sein.
23:53Oder es war ein Amokläufer.
23:55Mehrere?
23:56Sieht es so schlimm daran aus?
23:58Dürfen wir mal sehen?
23:59Nein, Madame.
24:00Das ist nichts für Sie.
24:01Bitte hinterlassen Sie Ihre Personalien.
24:04Wir unterhalten uns dann später noch einmal.
24:06Na gut, Herr Kommissar.
24:07Nehmen Sie die Personalien auf.
24:08Betroffen blickten Henri und Claudine auf einige Polizisten,
24:14die einen Toten heraustrugen und in einen Krankenwagen legten.
24:18Sie gaben ihre Personalien an,
24:20riefen dann ein vorbeifahrendes Taxi und stiegen ein.
24:25Sie ahnten nicht, dass böse, funkelnde Augen
24:27sie aus dem Dunkel heraus beobachteten.
24:38Henri und Claudine kehrten in die Festung zurück.
24:50Sie blickten nicht durch das Rückfenster hinaus,
24:52sonst wäre ihnen aufgefallen,
24:54dass ihnen eine düstere Gestalt folgte,
24:57die sich mit der Geschmeidigkeit eines großen Tieres bewegte.
25:00Ah, hier ist die Polizei auch schon da.
25:08Komm, Claudine.
25:10Ich habe so ein eigenartiges Gefühl.
25:13Was für ein Gefühl?
25:15Mir ist, als ob uns jemand beobachtet.
25:17Da ist niemand.
25:19Komm, wir gehen rein.
25:22Ich würde gerne wissen, wo dieses Ungeheuer jetzt ist.
25:24Du meinst dieses Geschöpf aus dem Experiment des Professors?
25:26Ja.
25:27Ich habe keine Ahnung.
25:29So, da wären wir.
25:32Das ist ja der reinste Menschenauflauf.
25:36Was war das?
25:37Was denn?
25:38Da war eben so ein Geräusch.
25:39So ein Fauchen.
25:41Wie von einer Ratte.
25:42Aber, Claudine.
25:44Dürfen wir bitte mal durch?
25:45Das ist Claudine Dassault, die Assistentin des Professors.
25:49Bitte gehen Sie durch.
25:50Danke, Monsieur.
25:51Komm, Claudine.
25:53Man scheint schon auf dich zu warten.
25:55Was ist denn hier passiert?
25:57Miro, ich bin der Arzt.
25:59Der Professor ist tot.
26:01Sie sind seine Assistentin?
26:03Ja.
26:03Claudine Dassault.
26:05Ich war vorhin schon einmal hier.
26:06Wir haben die Polizei verständigt.
26:08Und warum sind Sie nicht hier geblieben?
26:09Es wäre Ihrer Pflicht gewesen.
26:11Das erklären wir Ihnen später.
26:12Können Sie mir sagen, was die Todesursache ist?
26:17Wahrscheinlich Herzversagen, aber das ist noch nicht sicher.
26:20Stehen!
26:22Hören Sie.
26:25Claudine, bleib bei mir.
26:27Doktor, kommen Sie.
26:28Was geht das nicht an?
26:30Ich habe hier zu tun.
26:30Was ist der Marienlabor?
26:31Das werden Sie gleich sehen.
26:33Wo ist der Kurier?
26:34Hören Sie, Leute, suchen wir einen.
26:36Können Sie noch nicht weit sein?
26:37Jemand hat die Glasvitrinen zerschlagen.
26:39Und das Laborgerät dort.
26:40Jemand?
26:42Ich glaube, das ist das Geschöpf aus dem Experiment des Professors.
26:44Ja, du könntest recht haben.
26:47Es ist durch die Eisentür geflohen.
26:49Wohin führt sie?
26:50In den Turm.
26:52Gibt es von da aus einen weiteren Ausgang?
26:53Nein, eine Treppe führt nach oben auf den Turm, eine andere nach unten zum Wasser.
26:57Hören Sie!
26:58Wir gehen nach unten.
26:59Die anderen passen auf, ob jemand von oben runterkommt.
27:01Claudine?
27:02Keine Angst.
27:03Ich bleibe in deiner Nähe.
27:05Sei vorsichtig, Henri.
27:06Ach, mir passiert schon nichts.
27:07Glauben Sie, dass das irgendetwas mit dem Tod des Professors zu tun hat, Monsieur?
27:13Ja, das glaube ich.
27:14Es ist da unten.
27:15Dann sitzt er in der Falle.
27:17Soweit ich weiß, endet die Treppe am Wasser.
27:19Ganz recht.
27:21Ein Wasserschacht führt in die Tiefe.
27:23Und stellt eine direkte Verbindung mit dem Hafen dar.
27:24Und wenn man ein guter Taucher ist, kann man vom Ende der Treppe aus unter Wasser bis ins Hafenbecken schwimmen.
27:30Aber hören Sie doch.
27:32Gibt es hier Ratten?
27:33Es scheint so.
27:35Es ist ins Wasser gesprungen.
27:36Da.
27:38Jemand taucht weg.
27:39Ein Mann.
27:40Zu spät.
27:42Es ist uns entkommen.
27:43Ein Mann?
27:44Haben Sie wirklich einen Mann gesehen?
27:45Ja, ich glaube, ja.
27:47Wer war das?
27:50Hat er so gefaucht und gezischt wie eine wütende Ratte?
27:52Ich weiß es nicht, Doktor.
27:54Möglich ist es schon.
28:06Später auf dem Kommissariat berichteten Claudine und Henri von den Experimenten des Professors.
28:15Sie glaubten zu wissen, was geschehen war.
28:18Tatsächlich aber waren sie weit von der grausigen Wahrheit entfernt.
28:22Ich möchte nach Hause, Henri.
28:26Natürlich, Claudine.
28:27Gehen wir das Stück zu Fuß.
28:28Ist ja nicht weit.
28:29Ja, gern.
28:31Es ist so ruhig auf den Straßen.
28:34Ich glaube, das brauche ich.
28:37Nach all der Aufregung.
28:38Vielleicht sollten wir noch irgendwo einen Cognac trinken.
28:40Hier, du hast recht.
28:43Ich...
28:43Was hast du?
28:44Da war jemand.
28:46Da drüben.
28:47An der Hausecke.
28:47Siehste Gespenster.
28:49Ich bin ganz sicher.
28:50Aber jetzt ist doch niemand zu sehen.
28:51Oder glaubst du, dass das Geschöpf aus dem Experiment des Professors uns verfolgt?
28:56Bestimmt nicht.
28:57Und warum denn auch?
28:58Hoffentlich.
28:59Deine Nerven sind überreizt.
29:01Komm, da ist noch auf.
29:02Wir trinken einen Cognac zur Beruhigung.
29:03Ich möchte wissen, warum der Professor das Experiment ohne mich wiederholt hat.
29:11Da stimmt doch was nicht.
29:12Naja, er konnte sich mit dem Fehlschlag nicht abfinden.
29:17Und warum war dieses Wesen im Labor?
29:20War es die ganze Zeit dort?
29:23Oder ist es dorthin zurückgekehrt?
29:25Ich weiß es nicht.
29:26Ich frage mich nur, ob Dr. Miro wirklich einen Mann gesehen hat.
29:30Das glaube ich nicht.
29:33Nein, Henri.
29:37Das würde ja bedeuten, dass der Professor mit einem Menschen experimentiert hätte.
29:45Das wäre entsetzlich.
29:47Aber wäre es wirklich ausgeschlossen?
29:52Das würde bedeuten, dass dieser Mensch jetzt einen starken Persönlichkeitsanteil einer Ratte hat.
30:00Vielleicht war dieser Mensch deshalb im Labor.
30:05Du meinst, er kämpft dagegen an?
30:08Dann könnte er ins Labor gekommen sein, um sich erneut an die Maschine anzuschließen
30:13und sich von diesem Teil seiner Persönlichkeit zu befreien.
30:17Ja, das wäre durchaus möglich.
30:19Dann hätten wir es mit einem gefährlichen Monster zu tun.
30:22Wir müssen die Polizei informieren, Henri.
30:24Ja, das hat Zeit bis morgen früh.
30:27Komm, wir trinken erstmal einen Cognac.
30:29Ja.
30:30Ja.
30:42Henri und Claudine betraten ein kleines Restaurant am Pont du Recouvrance, der Hebebrücke und tranken Cognac.
30:48Nach all den Aufregungen, die Claudine durchgemacht hatte, wirkte der Alkohol besonders rasch.
30:58Ich muss gehen, Henri.
31:00Bei mir dreht sich schon alles.
31:02Sehr gut, Henri.
31:04Wir haben schon bezahlt.
31:05Gehen wir.
31:07Ja.
31:09Lass uns mit einer Taxe frei.
31:11Ich bin müde.
31:13Und möchte so schnell wie möglich ins Bett.
31:15Vielleicht solltest du heute im Hotel schlafen.
31:18Hotel?
31:18Warum das?
31:23Du meinst, es ist sicherer, wenn ich nicht allein bin?
31:28Ja, ich könnte zur Wohnung meiner Eltern fahren.
31:31Ich dachte, sie sind nicht da.
31:32Sie wollen erst morgen verreisen.
31:34Außerdem habe ich einen Schlüssel zur Wohnung.
31:36Da kommt eine Taxe.
31:37Taxi!
31:46Place du General Leclerc, bitte.
31:48General Leclerc.
31:50Oui, Monsieur.
31:50Ich habe so ein komisches Gefühl.
31:59Das liegt am Cognac.
32:00Nein, nein.
32:00Ich spüre...
32:03Ich spüre...
32:04Ich spüre...
32:05Ich spüre, dass dieses Ungeheuer in der Nähe ist.
32:09Ich kann es körperlich fühlen.
32:12Es bedroht mich.
32:15Es bedroht mich.
32:15Wenn ich die Augen schließe, dann sehe ich es.
32:21Es macht anstatt...
32:22Halt und Böse.
32:27Beruhige dich, Claudine.
32:28Wahrscheinlich ist es weit, weit von hier entfernt.
32:32Claudine merkte, dass Henri sie nicht verstand.
32:37Er begriff nicht, dass sie wirklich unter Ängsten litt und er meinte, sie würde sie schon beruhigen.
32:42Doch sie wurde ihrer Angst nicht los.
32:45Nervös blickte sie durch das Rückfenster der Taxi nach hinten.
32:50Und da sah sie eine dunkle Gestalt auf der Straße stehen.
32:53Doch sie schwieg, weil sie nicht sicher war, ob diese Gestalt wirklich das Ungeheuer war.
32:58Als Henri kurz darauf nach Haus kam,
33:25hielt ein Polizeiwagen hinter der Taxe, mit der er gefahren war.
33:30Der Kommissar, der den Vorfall im Schifffahrtsbüro der Dakar-Linie behandelt hatte, trat auf ihn zu.
33:36Monsieur, kann ich Sie noch einen Moment sprechen?
33:38Kommissar?
33:39Aber gern doch, was gibt es?
33:41Ich war inzwischen im Forschungslabor von Professor Asquet.
33:45Dort habe ich erfahren, dass der Professor an verbotenen Experimenten gearbeitet hat.
33:50Ein Wissenschaftler von der Regierung war da und hat es mir erzählt.
33:52Ja, das ist wahr. Meine Verlobte hat sich von diesen Experimenten distanziert.
33:58Darum geht es jetzt nicht. Wo ist Ihre Verlobte?
34:01Sie haben doch Ihre Personalien.
34:02Sie ist nicht zu aus.
34:03Ach, dass ich das vergessen konnte.
34:06Ich habe Sie gerade in die Wohnung Ihrer Eltern gebracht.
34:08Aber warum fragen Sie?
34:10Können Sie Claudine nicht wenigstens bis morgen früh in Ruhe lassen?
34:13Wissen Sie, was das für Experimente waren, die Professor Asquet gemacht hat?
34:17Soweit ich weiß, ging es um einen Persönlichkeitstausch.
34:21Ganz richtig. Sie wissen also Bescheid.
34:24Sind Sie auch darüber informiert, wie das letzte Experiment ausgegangen ist?
34:29Das letzte Experiment hat ohne meine Verlobte stattgefunden.
34:33Wir haben den Verdacht, dass Professor Asquet dabei einen Versuch mit einem Menschen gemacht hat.
34:37Das hat sich bestätigt.
34:39Der Professor war alt.
34:41Er wollte sein Leben verlängern.
34:43Er wollte in dem Körper eines jungen Menschen weiterleben.
34:46Das würde bedeuten, dass er die Persönlichkeit dieses jungen Mannes vernichtet.
34:51Das hat er ja auch getan.
34:53Er hat einen Körpertausch vorgenommen.
34:56Er riste den Körper des jungen Mannes geschlüpft und hat die Persönlichkeit des jungen Mannes in seinen eigenen sterbenden Körper gezwungen.
35:03Sind Sie sicher, dass das stimmt?
35:05Ganz sicher.
35:06Mehrere Wissenschaftler von der Regierung haben es mir bestätigt.
35:09Und dann hat er ein furchtbares Verbrechen begangen.
35:11Sie meinen also, dass er jetzt noch lebt?
35:16Er lebt im Körper eines anderen.
35:18Aber auch dieses Experiment ist fehlgeschlagen.
35:20Professor Asquet ist zu einer reißenden Bestie geworden.
35:24Er ist jetzt ein Mensch, der sich am Rande des Wahnsinns bewegt und die Instinkte einer Ratte hat.
35:30Dann hat Dr. Miro also den Professor gesehen.
35:34Unfassbar.
35:36Aber wen hat Professor Asquet ausgewählt?
35:39Wer war sein Opfer?
35:40Ja, begreifen Sie denn nicht?
35:42Nein.
35:44Ich verstehe nicht, worauf Sie hinaus wollen.
35:46Monsieur Clément, Professor Asquet will sich ins Ausland absetzen.
35:51Er hat bereits versucht, auf das Schiff nach Dakar zu kommen.
35:54Offenbar gab es dabei Schwierigkeiten.
35:56Er hat in dem Schifffahrtsbüro getobt und einen Menschen getötet.
36:00Das war Professor Asquet?
36:03Ich kann es nicht glauben.
36:04Er war es, ganz sicher.
36:05Jetzt ist er davon überzeugt, dass es nur einen Menschen gibt, der ihn daran hindern kann, unerkannt im Ausland zu leben.
36:14Clodin?
36:15Clodin.
36:16Wir haben die Spur des Professors verfolgt oder, sagen wir lieber, die Spur dieses Ungeheuers.
36:22Und?
36:23Er ist ihnen gefolgt.
36:24Vom Hafen zur Festung.
36:26Dann ist er vor ihnen ins Affenbecken geflüchtet.
36:28Bald aber tauchte er wieder vor dem Lokal auf, in dem sie und ihre Verlobte waren.
36:32Aber warum?
36:34Warum Clodin?
36:36Was hat Sie mit diesem Monster zu tun, Monsieur Clément?
36:40Muss ich es Ihnen wirklich sagen?
36:43Können Sie sich nicht denken, welches Opfer der Professor sich ausgesucht hat?
36:48Wer war denn bei ihm im Labor, als er sein Experiment ausführte?
36:52Mein Gott.
36:54Sie meinen Pascal?
36:55Ich bin ganz sicher, dass Pascal Dassau das Opfer des Verbrechens wurde.
37:00Deshalb ist er uns also gefolgt.
37:03Mein Gott, wie soll ich Clodin nur erklären, dass ihr Bruder tot ist und dass der Professor an seiner Stelle lebt?
37:11Sie muss es wissen.
37:13Professor Asquet lebt jetzt in dem Körper Pascals.
37:17Er hat Angst davor, dass Clodin ihn identifiziert.
37:20Er hält sie für eine gefährliche Zeuge.
37:22Dann hat Clodin also recht gehabt.
37:25Sie sagte, sie spürt die Nähe dieses Monsters.
37:28Wo ist Clodin jetzt?
37:30In der Wohnung ihrer Eltern, das sagte ich doch.
37:32Mein Gott.
37:33Wenn das Ungeheuer vor dem Lokal war, dann hat es möglicherweise gehört, wie ich dem Taxifahrer die Adresse angegeben habe.
37:39Das ist genau das, was wir befürchten.
37:41Schnell, Monsieur Clément.
37:43Wir müssen doch hinfahren.
37:45Steigen Sie in meinen Wagen.
37:46Können wir Ihre Verlobte telefonisch erreichen?
37:52Ja, natürlich.
37:53Dann rufen Sie sie an.
37:55Hier, nehmen Sie den Hörer.
37:56Als die Tür hinter Clodin zufiel, fühlte sie sich sicher.
38:14Obwohl sie feststellte, dass ihre Eltern nicht zu Hause waren.
38:18Sie war allein in der Wohnung, die im elften Stock eines Hochhauses lag.
38:21Ich muss schlafen.
38:28Ich bin hundemüde.
38:32Vielleicht auch.
38:39Das so?
38:43Der?
38:45Der?
38:47Etwas Schreckliches über den Professor?
38:51Der Mann, mit dem der Professor seine Persönlichkeit gebraucht hat?
38:55Ja.
38:55Und dessen Nähe du immer gespürt hast?
38:57Ja.
38:58Das war Pascal.
38:59Dein Bruder Pascal.
39:01Nein.
39:03Ari, bitte sag, dass das nicht wahr ist.
39:06Nicht Pascal, bitte.
39:08Oh, es klingelt.
39:11Warte bitte, ich bin gleich wieder da.
39:13Nein.
39:15Pascal.
39:15Pascal.
39:17Nein, das glaube ich nicht.
39:21Clodin.
39:27Pascal.
39:28Aber Pascal, wieso?
39:30Willst du mich nicht hereinlassen, Clodin?
39:32Nein, Pascal, nein.
39:34Ich bin nicht Pascal, ich bin Aske.
39:37Nicht, lassen Sie mich.
39:38Gehen Sie.
39:39Nein.
39:41Ari, Hilfe.
39:43Hilfe.
39:43Geh mir nicht.
39:44Lass Sie mich.
39:46Du musst sterben.
39:48Nur Tote schweigen.
39:50Nein, nein, Hilfe.
39:51Ich will leben.
39:53Ich will in meinem Körper leben.
39:55Du wirst mich nicht hereinlassen.
39:56Ari.
39:58Ari, Hilfe.
40:00Ja, du.
40:01Ja.
40:04Lass Sie, Führer.
40:06Professor Aske, bleiben Sie hier.
40:09Lassen Sie mich weg.
40:11Nein.
40:12Weg.
40:17Clodin.
40:18Oh, Uri.
40:20Das ist ja gut, Clodin.
40:22Du hast alles überstanden.
40:24Der Professor ist aus dem Fenster gesprungen.
40:26Er war sich offenbar nicht darüber klar, dass wir im elften Stock sind.
40:29Bist du verletzt?
40:31Nein, nein.
40:31Nicht sehr.
40:33Er hat mich gebissen und gekratzt.
40:36Er wollte mich erwürgen.
40:38Wieso haben Sie ihn überhaupt geöffnet?
40:40Ich weiß es selbst nicht.
40:44Als Auri sagte, dass Pascal das Opfer ist, war ich so durcheinander, dass ich überhaupt nicht nachgedacht habe.
40:50Ein Glück, dass wir noch rechtzeitig gekommen sind.
40:53Er wollte sie töten, weil er glaubte, dass sie die einzige Zeugin sind, die ihn verraten konnte.
40:58Jetzt ist alles aus.
41:00Er wollte fliehen wie eine in die Enge gedrängte Ratte.
41:04Ein schnelles Ende für ihn.
41:06Wahrscheinlich ist das das Beste, was ihm passieren konnte.
41:09Er ist tot, Kommissar.
41:11Ist das nicht besser, als in der von ihm selbst geschaffenen Hölle leben zu müssen?
41:16Wahrscheinlich haben Sie recht, Kommissar.
41:18Zerstören Sie die Anlage, die der Professor in der Festung gebaut hat.
41:23Es darf nie wieder jemand damit arbeiten.
41:25Darauf haben wir leider keinen Einfluss.
41:28Die Wissenschaftler von der Regierung sind bereits dabei, sie abzubauen.
41:32Mein Gott, werden denn die Menschen niemals klug.
41:35Wenn diese Anlage nicht zerstört wird, dann muss man doch damit rechnen, dass sich so ein Unfall wiederholt.
41:41Es wird wieder jemand kommen wie Professor Askey.
41:44Und irgendwann wird vielleicht wieder ein Ungeheuer entstehen.
41:47Ich denke, Sie machen sich zu viel Sorgen.
41:49Es wird schon alles gut gehen.
41:51Diese Worte kommen mir bekannt, Frau Kommissar.
41:53Wenn Sie können, schlafen Sie gut.
41:57Ich werde es nie wieder können, solange ich weiß, dass eine solche Anlage existiert.
42:02Eines Tages werden auch Sie die Augen vor dieser Tatsache verschließen.
42:06Und schlafen, als sei nichts gewesen.
42:10Gute Nacht.
42:11Gute Nacht, Kommissar.
42:23Gute Nacht.
42:24Gute Nacht.
42:25Gute Nacht.
42:26Gute Nacht.
42:27Gute Nacht.
42:28Gute Nacht.
42:29Gute Nacht.
42:30Gute Nacht.
42:31Gute Nacht.
42:32Gute Nacht.
42:33Gute Nacht.
42:34Gute Nacht.
42:35Gute Nacht.
42:36Gute Nacht.
42:37Gute Nacht.
42:38Gute Nacht.
42:39Gute Nacht.
42:40Gute Nacht.
42:41Gute Nacht.
42:42Gute Nacht.
42:43Gute Nacht.
42:44Gute Nacht.
42:45Gute Nacht.
42:46Gute Nacht.
42:47Gute Nacht.
42:48Gute Nacht.
42:49Gute Nacht.