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00:00Was jetzt kommt, wird vielleicht nicht jedem gefallen, aber es ist eines der
00:06ganz großen Streitthemen unserer Zeit. Ich bin Julia Ruß und wir von klar sagen,
00:12was falsch läuft. Unser Thema heute die illegale Migration. Wir schauen auf die
00:17Folgen unserer Asylpolitik. Behörden sind überfordert, immer mehr Städte und
00:21Gemeinden am Limit und es passieren Verbrechen. Das alles schildern wir euch
00:26aus der Sicht von Betroffenen. Und wir starten mit einem Vater, den bis heute der
00:30Gedanke quält, hätte der Tod seiner Tochter verhindert werden können.
00:35Die Erinnerungen kommen wieder hoch. Vor zwei Jahren wurde Michael Kürerts Tochter
00:41von einem Asylbewerber getötet.
00:47Ann-Marie war das einzige Kind der Familie.
00:52Es gibt mal bessere und es gibt mal weniger gute Tage, aber im Endeffekt ist es
00:57natürlich für uns alle, die Betroffenen, immer wieder präsent.
01:03Ann-Marie Kürert war 17 Jahre alt, als sie in Bruckstedt in einem Regionalzug mit 26
01:08Messerstichen getötet wurde. Auch ihr Freund Danny wurde erstochen, als er versuchte sie zu schützen.
01:14Seit der Bluttat in der kleinen schleswig-holsteinischen Gemeinde begleiten wir Michael Kürert, wie hier beim ersten Jahrestag in Bruckstedt.
01:27Er kämpft seit dem Tod seiner Tochter für eine neue Migrationspolitik mit mehr Kontrolle und Sicherheit.
01:33Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.
01:40Auch am 22. Januar 2025 sind wir bei ihm, am Abend der Bluttat von Aschaffenburg.
01:46In Aschaffenburg hat es heute einen Messerangriff gegeben. Zwei Menschen wurden getötet. Eines der Opfer ist ein Kleinkind.
01:56Der Angreifer ist nach Angaben der Polizei ein 28-jähriger Mann aus Afghanistan.
02:02Mit einem Küchenmesser hatte er eine Kindergartengruppe angegriffen.
02:06Ein 41-jähriger Passant wollte helfen und wurde ebenfalls getötet.
02:11Es ist eigentlich schwer zu verstehen und schwer zu begreifen. Es sind seit Jahren dieselben Taten.
02:20Auch hier wieder, wie in unserem Fall in Bruckstedt. Es ist dasselbe Täterprofil. Es ist nahezu derselbe Tat ergangen.
02:27Es sind wahrscheinlich dieselben Tatmotive. Es gleicht sich alles inklusive der Floskeln der verantwortlichen Politiker im Nachgang dazu.
02:38Der Bruckstedtmörder Ibrahim A. Der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen kam 2014 nach Deutschland.
02:46Sein Asylantrag wurde abgelehnt.
02:49Ibrahim A. war drogensüchtig, beging mehrere Straftaten, aber die zuständigen Staatsanwaltschaften meldeten das nicht wie vorgeschrieben an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
03:00Das BAMF wusste auch nicht, dass Ibrahim A. wegen eines Messerangriffs in Hamburg in Untersuchungshaft saß.
03:06Vollzugsbeamte berichteten von psychischen Problemen und Drohungen.
03:12Weil das Gerichtsverfahren nicht rechtzeitig gestartet wurde, musste er entlassen werden.
03:17Sechs Tage später tötete er im Regionalzug Ann-Marie und Danny.
03:21Auch die Bundesinnenministerin gab sich anschließend empört.
03:24Wie konnte es sein, dass ein solcher Täter noch hier im Land war?
03:31Wie konnte das passieren?
03:32Und wie konnte es passieren, dass er trotz so vieler Vorstrafen nicht länger in einer Justizvollzuganstalt war?
03:41Und wie konnte es passieren, dass er so früh aus Untersuchungshaft auch wieder entlassen wurde?
03:45Ich glaube, kein Opfer und auch keinen Angehörigen interessiert es wirklich, ob der Täter nun traumatisiert, psychisch krank oder sonstiges war.
03:55Es sind die Angehörigen verloren und die sind nicht wieder da.
03:58Und wir sollten aufhören, ständig nach Ausreden zu suchen, warum jemand jemanden umgebracht hat.
04:04Es geht hier um Mord und es geht hier darum, dass Menschen und Kinder ihr Leben verlieren.
04:08Seit der Tat in Bruckstedt greift Michael Kürat verantwortliche Politiker scharf an.
04:14Im Oktober 2024 kommt es bei RTL zu einer bemerkenswerten Konfrontation.
04:20Herr Scholz, wir haben jeden Tag zwischen 24 und 32 Messerattentate in Deutschland.
04:28Viele davon enden tödlich.
04:31Und jeden Tag, wo wir weiter diskutieren, sterben Menschen, es sterben Kinder.
04:36Es sind dort Eltern, die am Grab oder an dem Sarg ihrer Kinder stehen.
04:41Die ihrem Kind das letzte Mal im eigenen Leben für die Hand streichen.
04:45Und diese Hand ist eiskalt.
04:47Sie haben keine Kinder, Sie können es sich nicht vorstellen.
04:49Ich kann Ihnen erzählen, dass ich nach 20 Monaten dieses Gefühl in den Fingern immer noch habe.
04:53Wie sehen die Zahlen aus?
04:55Im vergangenen Jahr gab es laut Bundeskriminalamt insgesamt mehr als 29.000 Bedrohungen und vollendete Messerangriffe.
05:02Das BKA erfasst allerdings nicht, wer dahinter steckt.
05:05Aus den Statistiken der Bundespolizei wissen wir aber, dass circa die Hälfte der ermittelten Tatverdächtigen in Bahnhöfen und Zügen nicht deutsche Männer sind.
05:14Wir werden euch später nochmal ein Beispiel zeigen und weiter der Frage nachgehen, wer hier vor allem als tatverdächtig auffällt.
05:21Doch zuerst begleiten wir Michael Kürath nach Berlin, zu einem Termin mit der Bundesinnenministerin.
05:26Der Messerangriff von Aschaffenburg ist erst sieben Tage her, als sich Michael Kürath in Elmshorn auf den Weg macht.
05:34Es sind noch knapp vier Wochen bis zur Bundestagswahl.
05:38Im Regionalzug trifft Michael Kürath zufällig auf Brigitta Suitschin-Matke.
05:42Er erzählt ihr, dass seine Tochter genau in einem solchen Zug erstochen wurde.
05:46Also war es ein Mensch mit Migranten hinterher.
05:50Natürlich.
05:52Na, natürlich würde ich jetzt nicht sagen.
05:54Das Schlimme ist, dass wir damit wieder in vollkommen ethnische und rassistische Stereotype geraten.
06:00Weil eigentlich muss ich einen Menschen angucken, als der Mensch, der er ist und nicht als die Gruppe, aus der er kommt.
06:07Also es gibt ja auch psychisch gestörte Bio-Deutsche, wenn man so will.
06:15Ich finde es schwer, diese Geschichten aufzumachen.
06:19Und ich bin sicher, wir müssten mehr psychosoziale Betreuung haben.
06:23Aber wir haben ja grundsätzlich eine schlechte psychosoziale Betreuung.
06:27Ja, nur das ist mal ein Punkt, den man ganz ehrlich dann auch ansprechen muss.
06:31Das ist leider einfach zur Ehrlichkeit gehört und sagt, wenn wir nicht mehr in Lagen sind, unsere eigenen zu betreuen.
06:34Hat aber fast niemand angesprochen in den letzten Tagen.
06:37Dann muss man aber auch sagen, bis hier stopp, wir können nicht mehr leisten.
06:42Das überfordert uns.
06:43Und dann kommen solche Taten auch zustande, die auch meine Tochter das Leben gekostet hat.
06:48Als Michael Kürath in Hamburg umsteigt, hört er, die Union will heute einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik in den Bundestag einbringen.
06:56Zurückweisung an den Grenzen, mehr Abschiebungen.
07:00Kürath wäre sogar für eine zeitweise Schließung der Grenzen, auch wenn er weiß, dass das kurzfristig kaum realisierbar ist.
07:07Der Angriff in Aschaffenburg hat die politische Debatte neu entfacht.
07:11Auch in diesem Fall hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Fehler gemacht.
07:16Der Täter hätte längst abgeschoben werden können.
07:18Michael Kürath kommt am Bundeskanzleramt vorbei.
07:22Es ist ein Zufall, dass ausgerechnet heute das Thema Migration im Bundestag eskaliert.
07:28Zu dem Termin mit Nancy Faeser im Reichstagsgebäude dürfen wir Michael Kürath nicht begleiten.
07:34Genau zu der Zeit prallen im Plenarsaal die Positionen aufeinander.
07:39Sind die Behörden schuld oder kommen einfach zu viele?
07:42Wieder war der Täter jemand, der unseren Schutz missbraucht hat.
07:48Wieder war es jemand, der gar nicht mehr hier oder zumindest nicht auf freiem Fuß sein sollte.
07:53Wieder stellt sich die dringende Frage, ob und wo Behörden versagt haben.
07:58Herr Bundeskanzler, es ist zu einfach, um nicht zu sagen sehr billig, hier den Vollzug bei den Behörden als das eigentliche Problem anzusehen.
08:09Unser wichtigster Vorschlag, mein wichtigster Vorschlag ist jetzt endlich, Grenzkontrollen dauerhaft durchzuführen und Zurückweisungen zu ermöglichen.
08:20An diesem Tag nimmt die Union für ihren Antrag zur Verschärfung der Asylpolitik auch Stimmen der AfD in Kauf.
08:26SPD und Grüne lehnen den Vorschlag ab. Die Parteien der Mitte, unfähig zum Kompromiss.
08:33Zum ersten Mal kommt im Bundestag ein Antrag nur durch die Stimmen der AfD durch.
08:39Kürath hält die Brandmauer der anderen Parteien gegenüber der AfD für einen schweren Fehler.
08:44Er bedauert auch, dass die SPD sich weiter gegen eine Verschärfung der Migrationspolitik stemmt,
08:49obwohl in Umfragen eine knappe Mehrheit der SPD-Anhänger genau das befürwortet hat.
08:54Auch sein Gespräch mit der Bundesinnenministerin verlief enttäuschend.
08:59Es ist eigentlich so, wie ich es mir schon fast vorher gedacht habe.
09:06Sie hat natürlich betont, was sie alles in ihrer Amtszeit geleistet hat und was umgesetzt worden ist.
09:11Und betont, woran sie nicht schuld ist, sondern vielleicht auch die Vorgängerregierung.
09:15Und betont, was sie schon alles umgesetzt haben.
09:20Aber das sind die üblichen Floskeln, die wir auch sonst zu hören bekommen haben.
09:27Gegen 19 Uhr zurück in Hamburg.
09:30Ankunft im TV-Studio.
09:32Aufzeichnung der ZDF-Sendung Markus Lanz.
09:35Die Talkrunde spricht auch hier über die deutsche Migrationspolitik,
09:39über unkontrollierte Zuwanderung, über Behördenversagen.
09:42Wenn wir konsistente Migrationspolitik machen wollen, dann müssen wir verhindern, dass so etwas passiert.
09:48Was mir immer nahe ging an ihrer Geschichte, und deswegen habe ich auch in der Sendung,
09:53Herr Kierat, ich weiß nicht, ob Sie das mitgekriegt haben, auch häufiger darüber gesprochen,
09:56Brockstedt, da sind diese zwei jungen Menschen, die wahrscheinlich gerade die beste Zeit ihres Lebens hatten.
10:02Frisch verliebt, alles vor sich und fahren einfach nur mit der Bahn nach Hause.
10:09Und kommen nicht zu Hause an.
10:15Es gibt mittlerweile einige, die sagen, das jahrelange Aussitzen einer konsequenten Asylreform ist vor allem eines.
10:22Das beste Konjunkturprogramm für die AfD.
10:25So sieht das zum Beispiel auch Rüth Koopmanns.
10:28Er ist Migrationsforscher in Berlin.
10:30Jede Regierung verspricht immer, dass sie dieses Problem lösen wird.
10:35Und Wahl nach Wahl, Koalition nach Koalition ist es nicht gelungen, dieses Problem zu lösen.
10:41Und das kann man einmal machen, das kann man zweimal machen, aber beim dritten Mal kommt dann eine rechtspopulistische Partei auf der Bühne.
10:48Beim vierten Mal ist sie noch grösser geworden, beim fünften Mal noch grösser.
10:51Und wenn man es ein sechstes Mal macht, dann ist sie vielleicht so groß geworden,
10:56dass man sie nicht mehr von der Regierungsverantwortlichkeit ausschließen kann.
10:59Würden Sie sagen, wird das Land mit mehr Asylmigration krimineller?
11:04Nicht unbedingt mit mehr Asylmigration, aber mit der Asylmigration, wie wir sie jetzt haben,
11:10die nämlich völlig unkontrolliert ist, die auch viele Menschen reinlässt, die überhaupt nicht schutzbedürftig sind.
11:16Oder Menschen, die zwar einen Schutzanspruch geltend machen können,
11:20aber die zum Beispiel schon bei der Einreise islamistische Sympathien haben,
11:25antisemitische Vorstellungen anhängen.
11:29Also es ist diese unkontrollierte Fluchtmigration, die das Problem ist.
11:32Wenn wir eine Fluchtzuwanderung hätten, die kontrolliert ist,
11:37wo wir zum Beispiel Menschen direkt aus den Krisenregionen aufnehmen würden,
11:42über Kontingenten, wie es zum Beispiel Kanada und Australien tun,
11:46dann wäre ein Teil dieser Verfahren auch eine Sicherheitsprüfung vor Ort,
11:51sodass solche Islamisten und Antisemiten gar nicht reinkommen.
11:55Würden Kontingente die Probleme wirklich lösen?
11:58Dazu müsste auf jeden Fall das Grundgesetz geändert werden.
12:01Auf diese Idee gehen wir später nochmal ein.
12:04Und dafür haben wir eine überraschende Stimme.
12:06Flüchtlinge bringen natürlich auch ihre Weltanschauungen zu uns mit.
12:10Und die widersprechen auch manchmal fundamental unseren westlichen liberalen Werten.
12:14Es gibt Verachtung von Frauen und es gibt auch Judenhass.
12:19Levi Salomon bereitet sich auf einen langen Tag vor.
12:22Er ist Gründer und Kopf des jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus.
12:28Mit seiner Kamera dokumentiert Levi Salomon judenfeindliche Aktionen.
12:32Mit Sorge betrachtet er, wie seine Arbeit über die Jahre immer gefährlicher wurde,
12:37besonders seit den Anschlägen der Hamas auf Israel vom 7. Oktober.
12:41Früher waren das gewisse Grenzen, gewisse Tabus.
12:49Heutzutage, ich bemerke, dass die, wie diese Verrohrung stattgefunden, wie brutaler geworden.
12:58Das, was wir früher mal nicht mal im Geringsten vorstellen können, jetzt kommt es zum Tageslicht.
13:05Antisemitismus in türkisch- oder arabisch geprägten Stadtteilen ist nicht neu für Salomon.
13:12Schon vor 20 Jahren führte er als junger Lehrbeauftragter Interviews in Jugendeinrichtungen.
13:18Was haben wir dort gehört?
13:21Messereien, Messeraus, Messerrot, Judetot.
13:27Hitler hat das richtig gemacht.
13:30Solche Sprüche.
13:32Damals könnte man schon hören.
13:34Und es war nicht einzeln, vermehrt.
13:37In Gruppen wurde das geäußert.
13:39Seitdem seien weitere Menschen mit problematischen Einstellungen nach Deutschland gekommen, meint er.
13:44Auch unter den Flüchtlingen aus Syrien gäbe es Judenfeindlichkeit.
13:48Wir haben ein Millionen Menschen, welche haben das Antisemitismus mit Muttermilch gesaugt.
13:56Die kommen aus dem Land, welcher Antisemitismus war das Staatsdoktrin.
14:01Die tragen keine Schuld daran.
14:02Die sind in einem Land aufgewachsen und denen bestimmte Werte wurden weitergegeben.
14:08Die haben das nicht dafür.
14:11Aber wir, welche wissen, das ist Bescheid.
14:14Wir müssen etwas unternehmen.
14:16Salomon zeigt uns Aufnahmen aus seinem Archiv.
14:18Die Terrororganisation Hamas, die am 7. Oktober 2023 in Israel Frauen und Kinder getötet hat, wird auf Berlins Straßen gefeiert.
14:27Besonders die Großfamilie Babak fällt dabei auf.
14:36Laut Polizei rund 100 Personen in Berlin, dazu noch ein Umfeld.
14:41Darunter einige, die sich nach Polizeiangaben öffentlich zu Hamas bekennen.
14:45Nach unseren Recherchen haben viele nach dem Hamasangriff Asyl beantragt.
14:50Ein Mitglied wehrt sich gerade vor Gericht gegen seine Abschiebung nach Griechenland.
14:54Es gab schon Ermittlungen wegen Volksverhetzung, Landfriedensbruch oder Nötigung.
15:02Ein Anwalt der Familie verweist auf Nachfrage auf die Unschuldsvermutung.
15:06Salomon wurde auch schon direkt bedroht.
15:09Guck mal, guck mal, meine Augen kaputt.
15:11Und ich mache deine Augen kaputt, sagt er mir.
15:19Ja, und das ist die sozusagen Bedrohungseite, das ist der Klan.
15:24Das ist, wir haben euch auf dem Ticker, wir machen etwas.
15:29Salomon geht auf eine Demo zum Internationalen Frauentag.
15:32Laut Polizei haben linksradikale Gruppen zum Marsch aufgerufen.
15:37Schon auf dem Hinweg empfängt er Nachrichten, dass Journalisten attackiert worden sind.
15:41Kurze Zeit später erlebt Levi Salomon mit, wie aggressiv die Stimmung gegen Journalisten auch diesmal ist.
15:49Du hast ihr nichts zu sagen.
15:53Du hast mir nichts zu sagen.
15:55Du hast mir nichts zu sagen.
15:57Du bist Terrorist.
16:00Du hast deine Familie verkauft.
16:02Du hast deine Familie verkauft.
16:04Nie wieder, nie wieder für alle.
16:07Kommt ihr Leute, kommt mit.
16:10Bewusst wird das deutsche
16:11Nie wieder Auschwitz mit
16:13Nie wieder für Palästina gleichgesetzt.
16:16Dieser Vergleich des Völkermords an den Juden mit dem Angriff Israels auf Gaza
16:20kann laut Experten als eine Holocaust-Verharmlosung gesehen werden.
16:24Komm, wir behaupten, wir behaupten.
16:27Seite an Seite, Linke und Islamisten.
16:32Eine aggressive Mischung.
16:40Journalisten, der Staat und seine Vertreter sind das Ziel der Proteste.
16:44Die Polizei ist mit fast 1000 Einsatzkräften präsent.
16:47Die Polizei ist mit fast 1000 Einsatzkräften präsent.
16:47Uns schützt ein privates Sicherheitsteam.
16:57Die Situation eskaliert.
16:58Die Polizei ist mit fast 1000 Einsatzkräften präsent.
17:01Die Polizei ist mit fast 1000 Einsatzkräften präsent.
17:05Zuerst wird unsere Kamera mit Palästinensertüchern abgedeckt.
17:09Gleichzeitig schirmt eine Frau mit Clownsgesicht Levis Kamera ab.
17:13Doch seine Bodycam zeichnet auf, wie er mit einer Flüssigkeit überschüttet wird.
17:19Levi Salomon versucht vergeblich, die Angreiferin festzuhalten.
17:23Hey!
17:24Hey!
17:25Hey!
17:26Hey!
17:27Polizei!
17:28Polizei!
17:29Komm her!
17:30Diese Frau war das.
17:31Diese Frau hat mich angegriffen.
17:33Die haben das auf mich geschüttelt.
17:36Wasser?
17:37Ja, Wasser.
17:38Das ist nicht.
17:39Das mit dem Tier und so.
17:40Auf die Kamera, auf mich.
17:42So.
17:43Levi Salomons Kamera ist beschädigt.
17:46Er geht auch heute wieder über Umwege nach Hause und hofft, dass die Gesellschaft dieses Problem endlich breit diskutiert.
17:57Laut Umfragen will eine deutliche Mehrheit der Bürger eine schärfere Migrationspolitik.
18:02Selbst einige Leute, die mit Flüchtlingen arbeiten, sind mittlerweile ernüchtert.
18:06Das habe ich auch in Aschaffenburg erlebt.
18:09Dort habe ich mich mit Harry Kimmich getroffen.
18:12Mit ihm bin ich in den Park gegangen, in dem die Messerattacke passiert ist.
18:19Harry Kimmich fällt es schwer, zum Tatort zu gehen.
18:22Hierher verfolgte ein Afghane die Kindergartengruppe, die zu Kimmichs Verein gehörte.
18:29Der Angreifer erstach einen zweijährigen Jungen marokkanischer Herkunft und verletzte ein kleines Mädchen aus Syrien schwer.
18:35Einmal ist es natürlich, dass ein Mensch mit der Vorgeschichte, die er kriminell hatte, als auch mit dem psychischen Problem niemals frei rumlaufen darf.
18:46Es geht jetzt nicht darum, ob es ein Afghaner, ein Deutscher oder ein Syrer ist.
18:49So Menschen dürften einfach nicht frei rumlaufen, wenn bekannt ist, dass das tickende Zeitbomben sind.
18:54Kimmichs Verein heißt Grenzenlos. Er hilft auch vielen Menschen, die als Flüchtlinge nach Aschaffenburg gekommen sind.
19:03Die Schuhe des getöteten Jungen und des schwer verletzten Mädchens sind noch da.
19:09Kimmich setzt sich gerne für Asylbewerber ein. Aber auch sein Verein ist durch die große Zahl von Flüchtlingen überlastet.
19:16Wir sind auch schon an der Grenze, weil wir immer mehr Menschen haben, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.
19:24Wir fühlen uns da auch ein bisschen von der Politik oder vom Staat allein gelassen.
19:28Es sind einfach zu viele Menschen, die zu uns kommen.
19:31Und ich denke mir, in der Migration müssen Einschnitte erfolgen.
19:36Gegen eine spürbare Begrenzung stemmen sich in Deutschland viele Gruppen.
19:40Sie wollen keinerlei Einschränkung des individuellen Grundrechts auf Asyl.
19:43Ganz vorne mit dabei die grüne Jugend. Sie bezeichnet sich als die progressivste Stimme in der Debatte.
19:50Und sie hat auch Einfluss auf die Gesamtpartei.
19:52Ich habe mit der Vorsitzenden gesprochen und ihr die Frage aller Fragen gestellt. Schaffen wir das?
19:58Ja, wir können das schaffen. Das ist keine Frage. Die Frage ist eine von Verteilung.
20:03Also wollen wir das schaffen? Es gibt genug Geld in Deutschland, es gibt genug Ressourcen in Deutschland, um Menschen unterzubringen.
20:09Wie stehen Sie denn zu Abschiebungen?
20:10Wir lehnen Abschiebungen in dem Sinne ab. Wir lehnen vor allem ab, dass Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiete,
20:17also beispielsweise gerade Syrien passieren, weil wir glauben, dass wir Menschen nicht entlassen können in eine Gegend, wo sie eben keinen Schutz finden.
20:25Also Sie würden gar niemand abschieben?
20:26Ich würde am liebsten in der Welt leben, in der niemand mehr abgeschoben werden muss, weil wir haben genug Platz für alle.
20:31Was würden Sie denn den Eltern oder den Angehörigen sagen, deren Kinder zum Beispiel durch eine Messerattacke von Migranten ums Leben kamen?
20:38Es ist schrecklich, was in Deutschland passiert. Ich finde es dumm, auf die Frage zu antworten.
20:49Also was sage ich den Frauen, also die letztes Wochenende umgebracht wurden von ihrem eigenen Vater. So, was sage ich denen? Das ist keine Debatte.
21:01Warum reden wir also? Natürlich ist es schlimm, wenn Kinder ermordet werden. Aber Kinder werden nicht mehr von afghanischen Attentätern ermordet als von deutschen Vätern.
21:08Der Vergleich geht an der Sache vorbei. Natürlich gibt es auch deutsche Straftäter und Mörder. Aber traumatisierte Asylbewerber belasten die Gesellschaft zusätzlich.
21:24Michael Kürert hat es immer wieder erlebt, dass sich Bundespolitiker der Frage entziehen wollen, ob sie nicht eine Mitverantwortung tragen für ein System, das aus seiner Sicht zum Tod seiner Tochter beigetragen hat.
21:35Gäbe es ein funktionierendes Asylsystem, da ist sich Michael Kürert sicher, könnten seine Tochter Anne-Marie und ihr Freund Danny heute noch leben.
21:48Es ist am Ende Zufall, welchen Ort es trifft. Die Morde von Bruckstedt sind auch zwei Jahre danach noch nicht verarbeitet.
21:55Helfer von damals treffen sich zum gemeinsamen Frühstück. Auch der Ministerpräsident ist gekommen. Daniel Günther trifft seit dem Anschlag Michael Kürert regelmäßig.
22:05Bruckstedt ist etwas ganz Besonderes und Bruckstedt ist eben vielen Menschen auch als Symbol in Erinnerung dafür, dass trotz dieser schrecklichen Tat einfach Hilfsbereitschaft ist, was eine Gesellschaft stark macht.
22:20Und darauf gucken schon viele Menschen, wie Sie hier damit umgegangen sind. Seien Sie auch darauf stolz. Alles Gute dabei, alles Gute und wir halten nicht nur engen Kontakt, wir stehen auch zueinander.
22:33Diese Zusage gebe ich heute nochmal auf jeden Fall an Sie alle, an euch alle ab. Alles Gute und danke, dass ich heute dabei sein darf.
22:42Der Tag endet mit einem Besuch des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten bei Michael Kürert zu Hause.
22:56Kürert und Günther duzen sich, aber Michael Kürert ist mit der bisherigen Migrationspolitik der CDU nicht einverstanden.
23:04Kürert freut sich über die Besuche, aber er will nun von der Union auch mal Taten sehen.
23:09Harte Einschnitte gibt es in manchen Nachbarländern längst. In Dänemark zum Beispiel.
23:15Die Regierung dort hat einen knallharten Kurswechsel eingeläutet. Seither ging die Zahl der Asylanträge nach unten.
23:22Und dort ist keine rechte Partei an der Macht, sondern Sozialdemokraten.
23:26Der dänische Migrationsminister, selbst ein Sozialdemokrat, erklärt das so.
23:30Eine unkontrollierte Migrationspolitik betrifft in erster Linie den Teil der Gesellschaft, für den die Sozialdemokratie einmal gegründet wurde und für den sie in erster Linie sorgen muss.
23:46Wenn es einen sehr hohen Anteil an Migranten gibt, die nach Deutschland kommen, dann betrifft das vor allem die ärmeren Gegenden in Arbeitervierteln.
23:53In Gelsenkirchen erleben die Menschen den Druck der Migration.
23:59In einer Reihe von Ländern, darunter auch Deutschland, wurde demokratisch entschieden, unter welchen Voraussetzungen man Asyl bekommt.
24:06Aber wenn Menschen abgelehnt werden, dürfen sie trotzdem in Deutschland bleiben.
24:10Sie haben jetzt eine Situation, in der bei ihnen nicht mehr der Bundestag entscheidet, welche Asylpolitik verfolgt werden soll.
24:16Jetzt entscheiden die Menschen das einfach für sich selbst.
24:19Und als Sozialdemokrat denke ich, dass das völlig unhaltbar ist.
24:29In Dänemark gilt, wer nicht anerkannt wird, erhält praktisch keine Unterstützung mehr.
24:36Das dänische Abschiebelager gleicht einem Gefängnis. Und das soll auch so sein.
24:41Überspitzt gesagt, es kann doch kein Ferienlager sein. Es darf kein Ort sein, an dem man gerne sein will.
24:50Dann verliert es die abschreckende Wirkung.
24:52Das sind Menschen, die sich nicht an das dänische Gesetz halten.
24:55In dem Gesetz steht klar und deutlich, dass sie nicht hier sein dürfen.
24:59Und das wurde in mehreren Instanzen gerichtlich bestätigt.
25:02Als Nationalstaat müssen wir doch entscheiden können, wer in Dänemark bleiben darf und wer nicht.
25:06Und das sollte auch in Deutschland und allen anderen Ländern so sein.
25:09Denn wenn das nicht mehr gilt, dann hat man über die Asylpolitik ganz grundsätzlich die Kontrolle verloren.
25:18Haben wir einen Kontrollverlust?
25:20Einige Städte bei uns versuchen gerade, genau das zu verhindern.
25:24Zum Beispiel in Baden-Württemberg.
25:25In Stuttgart gab es viele Messerangriffe.
25:28Ein großer Teil davon durch Migranten.
25:30Deshalb haben die Behörden entschieden.
25:32So kann es nicht weitergehen.
25:33Es ist die erste wärmere Nacht in diesem Jahr.
25:38Mitternacht, Schlossplatz, Stuttgart.
25:42Passwort, Dokument, anything else.
25:46Hier ist das Tragen von Messern nicht erlaubt.
25:49Die Polizei kontrolliert jedes Wochenende diese Waffenverbotszone.
25:52Früher hat man sich tatsächlich mit Fäusten massiv geschlagen, auf viele Leute geschlagen, größere Auseinandersetzungen.
26:03Und heute sind die Auseinandersetzungen nicht mehr in diesem Ausmaß, aber werden halt mit irgendwelchen Waffen, Messern, sonstigen gefährlichen Gegenständen geführt.
26:11Auf dem Revier zeigt uns Andreas Kunz eine Auswahl der Waffen, die sie bei den Kontrollen in der Stuttgarter Innenstadt beschlagnahmt haben.
26:22Es ist alles dabei.
26:26Dinge, die witzig aussehen vielleicht im ersten Moment, aber eine Trageschlaufe haben, können sich um den Hals hängen, verdeckt, unterm T-Shirt tragen.
26:34Sie sehen das nicht, dass das irgendjemand am Gürtel hat oder irgendwas und dann ziehen sie das und haben hier einen Krummdolch fast mit dieser Öse hier, können sie das noch besser fixieren und können da natürlich, wenn man das in der Bewegung macht, insbesondere im Halsbereich mit so einem scharfen Messer, ist die Halsschlagader doch relativ schnell dann geschädigt.
26:56Rivalisierende Jugendgangs, die aufeinander losgingen, waren ein Grund für die Kontrollen.
27:06Dazu die steigende Zahl von Messerangriffen in der Stuttgarter Innenstadt, zuletzt auf rund 100 Angriffe pro Jahr.
27:14Die Stuttgarter Polizei hat über mehrere Jahre untersucht, um welches Milieu es geht.
27:19Polizeipräsident Markus Eisenbraun hat ein ziemlich klares Bild.
27:22Der typische Tatverdächtige ist jung, im Durchschnitt 24 Jahre alt, männlich, nicht nur überwiegend, sondern eigentlich ausschließlich männlich in dem Fall und hat einen Migrationshintergrund.
27:35Und hier überwiegend arabischstämmig oder beziehungsweise aus dem nordafrikanischen Raum.
27:40Mitglieder einer syrischen Großfamilie präsentieren sich in den sozialen Medien.
27:45Die Familie H, keine Unbekannten für die Stuttgarter Polizei.
27:49Der Vater ist 2015 nach Deutschland eingereist und mit einem kleinen Teil der Familie, der Großteil des Familiennachzugs, fand in den Jahren 2018 bis 2020 statt.
28:03Vater Abdal Muti H ist 44 Jahre alt, kam als Asylbewerber.
28:09Nach einem vom Vater vorgelegten Familienbuch hat er drei Frauen und 13 Kinder.
28:14Alle nach Deutschland Eingereisten erhielten eine Aufenthaltserlaubnis.
28:18Sechs seiner Söhne sitzen derzeit in Haft oder U-Haft.
28:22Nach bisherigen Erkenntnissen wurde gegen Familienmitglieder in mehr als 130 Straftaten ermittelt.
28:28Darunter Diebstahl, gefährliche Körperverletzung, versuchter Totschlag.
28:32Der 20-jährige Edo H. erhielt wegen gefährlicher Körperverletzung drei Jahre und drei Monate Jugendstrafe.
28:41Er griff zusammen mit anderen eine Gruppe mit Macheten und Schlagringen an.
28:46Mufet H. wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt.
28:50Er bedrohte zwei Minderjährige mit einem Teppichmesser.
28:53Der 22-Jährige hatte gerade erst eine Jugendstrafe abgesessen.
28:57Und für diesen Messerangriff in der Stuttgarter Fußgängerzone stehen gerade drei weitere Mitglieder der Familie vor Gericht.
29:07Der 38-Jährige Geschädigte erlitt Stichverletzungen im Bereich des Oberschenkels und des Bauchs und wurde hierdurch lebensgefährlich verletzt.
29:15Grund für den Angriff laut Anklage, die Schwester habe sich von Blicken anderer Männer belästigt gefühlt.
29:21Ein Angeklagter hat mittlerweile gestanden, seine Brüder bestreitend zum Messer gegriffen zu haben.
29:26Das Justizministerium würde solche Straftäter am liebsten sofort nach Syrien abschieben.
29:31Momentan unmöglich, laut Auswärtigem Amt.
29:34Ein Sonderstab sammelt schon jetzt Dokumente.
29:37Die Akzeptanz der Bevölkerung in Gänze ist nicht mehr da.
29:41Deshalb auch Thema sonderstabgefährliche Ausländer.
29:43Das sind auch die Menschen, die die Akzeptanz verhindern.
29:46Also auch daher, Zugang muss runter.
29:48Straftäter müssen wir wirklich sehr, sehr hart abschieben.
29:51Und dann können wir auch denen wirklich Schutzbedürftigen noch helfen.
29:54Muss aber in der Anzahl sein, dass wir die Menschen auch hinterher integrieren können.
29:58Zurück am Landgericht Stuttgart.
30:01Heute ist der Vater der Angeklagten als Zeuge geladen.
30:04Wir würden anschließend gerne erfahren, wie er es erklärt,
30:08dass so viele seiner Söhne mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
30:11Was sagen Sie denn zu den Vorwürfen gegen Ihre Söhne?
30:22Seit 2021 scheiterte nach Angaben der Bundesregierung mehr als jede zweite Abschiebung.
30:28Die Leute sind meines Erachtens zu Recht frustriert.
30:32Das ist ein Staatsversagen.
30:33Und völlig zu Recht möchten, dass die Menschen nicht mehr.
30:36Das zeigen auch alle Umfragen.
30:38Und genau deshalb brauchen wir hier auch eine andere Politik.
30:40Auch eine andere Politik von Seiten des Bundes,
30:42dass wir unseren Job machen können, dass wir diese Menschen außer Landes bringen können.
30:46Berlin.
30:47Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik.
30:49Die Gewaltkriminalität, also etwa Mord, Totschlag, Raub, ist auf dem höchsten Stand seit 2010.
30:56Auch das Thema unkontrollierte Zuwanderung spielt hier eine Rolle.
31:00Mehr als ein Drittel der Tatverdächtigen hat keine deutsche Staatsangehörigkeit.
31:04Deutlich mehr als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung.
31:08Migrationssteuerung ist enorm wichtig, um dieses Problem überhaupt beherrschen zu können.
31:12Und im zweiten Schritt heißt es, sich um die Richtigen zu kümmern,
31:15nämlich die, die besonders auffällig sind.
31:17Hätten wir in den letzten Jahren vorwiegend Frauen mit Kindern aufgenommen,
31:21hätten wir heute nicht dieses Thema.
31:23Aber es ist einfach diese besondere Form, dass es vorwiegend junge Männer sind.
31:29Gerade junge Männer werden häufig kriminell.
31:31Und es kommen tatsächlich sehr viele von ihnen.
31:342024 zum Beispiel waren zwei Drittel aller Asylbewerber Männer.
31:38Und gut die Hälfte unter 30 Jahren.
31:41Kriminologen kennen das Problem seit vielen Jahren.
31:43Wir wissen, dass zugewanderte, insbesondere Schutzsuchende,
31:49einen ganzen Sack an Belastungen haben, an sogenannten Risikofaktoren haben.
31:55Die sind sehr häufig traumatisiert.
31:58Sie haben auch andere, uns häufig fremde Einstellungen zur Konfliktlösung,
32:04zum Einsatz von Gewalt bei Konfliktlösungen.
32:07Das ist, bringen sie sozusagen mit und treffen hier auf ganz andere Kulturen.
32:16Wir rufen die Polizei, wenn wir im Streit mit einem anderen Person,
32:21im heftigen Streit mit einer anderen Person sind.
32:24In diesen Kulturen wird das in der Regel anders geregelt.
32:27Und das versuchen sie auch hier.
32:29Um auch das ganz klar zu sagen, die weit überwiegende Mehrheit der Migranten
32:33ist nicht kriminell und gut integriert.
32:36Aber habt ihr mal mit Migranten aus den Gastarbeiterfamilien gesprochen?
32:40Wir haben Unternehmer mit türkischen Wurzeln getroffen
32:42und die sagen sehr, sehr deutlich, was sie denken.
32:45Benjamin Öztürk hat in Hamburg einen Gemüseladen.
32:49Der gelernte Kfz-Mechaniker arbeitet jeden Tag von 6.30 Uhr bis 19 Uhr.
32:54Wenn er frische Ware aus dem Großmarkt holt, steht er um 3 Uhr auf.
32:58Öztürk hat zwölf Angestellte.
33:01Mit Stolz sagt er, das alles habe er sich selbst aufgebaut.
33:06Deutschland braucht Migranten, die wirklich hier was machen möchten,
33:11auch was bauen möchten.
33:14Solche Leute brauchen wir auch.
33:16Sind das zu viele, die das nicht wollen?
33:18Richtig.
33:19Das sind, wie gesagt, ich bin ja ständig hier mit den Leuten in Kontakt.
33:24Und auch gerade mit Migranten sehr viel.
33:28Das sind so viele Familien, die nur vom Staat unterstützt werden
33:37und nicht zur Arbeit gehen.
33:41Sein Bruder Hüseyin Öztürk sieht es ähnlich.
33:45Was beide stört, Zuwanderer, die sich nicht an die Regeln halten,
33:49machen für alle Migranten das Leben schwerer.
33:51Solche Leute brauchen wir doch nicht.
33:57Aber dann, die stören doch unsere Gesellschaft.
34:00Wenn sie hier nicht vernünftig bleiben, die Migranten,
34:04nicht arbeiten und dann nur andere Sachen machen,
34:09so wie Leute schlagen oder irgendwas laufen.
34:17Das ist Straftat üben.
34:20Das macht uns ja auch schlechter als Migranten.
34:25Nur wenige Kilometer entfernt.
34:28Der Friseurladen von Oema Aytekin.
34:30Er kam vor 27 Jahren nach Deutschland, konnte die Sprache nicht,
34:35fand aber schnell einen Job als Friseur und gründete eine Familie.
34:39Seit 13 Jahren hat Aytekin seinen eigenen Salon.
34:42Auch sein Sohn Seidi hat die Ausbildung gemacht.
34:44Die ganze Familie ist stolz auf den Vater.
34:46Mein Papa arbeitet, arbeitet, immer für Familie da gewesen,
34:51uns alle glücklich gemacht, so gut er konnte.
34:53Ich sag mal so, alleine ist es ja auch nicht leicht,
34:56das alles hinzukriegen.
34:58Und das hat er schon sehr gut geschaffen.
35:00Auch Sadies Schwester ist stolz auf den Papa.
35:03Sie hätten nichts gegen Zuwanderung, sagen die Aytekins.
35:06Aber es müsse klarer unterschieden werden
35:08zwischen Schutzsuchenden und Zuwanderern,
35:11die es nur auf die Hilfe vom Staat abgesehen hätten.
35:13Ich bin ein Störzahler. Mein Sohn ist halt auch Stör.
35:17Er ist hier richtig eingemeldet.
35:19Meine Tochter ist halt auch Stör.
35:21Wofür zahlen wir unsere Stör?
35:24Damit eine Person hier illegal kommen kann
35:28und dann einfach, hallo, ich bin hier.
35:32Warum? Ja, ich wollte einfach nach Deutschland kommen.
35:34Ich habe es geschafft, illegal hier einzubandern.
35:36Soll ich das auch machen, oder was?
35:38Das geht doch nicht. Das geht doch nicht.
35:41Ich muss ganz ehrlich sagen, und auch da ist mir bewusst,
35:45das sind harte Wörter, die ich vielleicht sage,
35:47und dass da jeder seine eigene Meinung hat,
35:49aber ich finde es nicht richtig,
35:52jeden x-beliebigen Migranten hier in diesem Land
35:55auf unsere Kosten leben zu lassen.
35:59Wenn man dann nicht arbeitet,
36:00wenn man sich dann hier ein gemütliches Leben aufbaut,
36:03vom Staat lebt, nein, einfach nein.
36:07Ich finde, genau solche Leute sollten abgeschoben werden.
36:10Frankreich z.B. streicht bei Ablehnung des Asylantrags die Zahlungen.
36:15In Deutschland erhalten abgelehnte, aber geduldete Asylbewerber
36:18nach 3 Jahren Leistungen in vergleichbarer Höhe wie beim Bürgergeld.
36:22Dazu weitere Unterstützung.
36:24Die kommen dann z.B. zu mir und sagen,
36:28ja, warum soll ich denn z.B. arbeiten gehen?
36:30Dann zahle ich Miete, dann muss ich alles selber zahlen,
36:32dann bleibt mir am Ende des Monats vielleicht 100, 200 Euro übrig.
36:35Dann sagen die Leute, ja, nee, dann gehe ich lieber Bürgergeld beziehen.
36:39Wird meine Miete bezahlt,
36:40habe ich am Ende des Monats sogar noch mehr übrig, ohne was zu tun.
36:43Und solche Leute kenne ich dann,
36:45und die sagen dann, ja, nee, das mache ich so weiter,
36:47das ziehe ich durch.
36:47Kritische Stimmen wie die der Eitikins
36:50haben wir bei unseren Recherchen unter Migranten immer wieder gehört.
36:55Die Sorge vor Kontrollverlust ist offenbar auch unter ihnen weit verbreitet.
37:03Wir stehen kurz vor dem Ende der abgewählten Ampelregierung.
37:06In solchen Zeiten geschehen manchmal bemerkenswerte Dinge.
37:10Manche versuchen noch, das eigene Handeln zu rechtfertigen.
37:13Andere reden sich den Frust vieler Jahre von der Seele.
37:15Showdown beim Thema Migration.
37:19Bundesinnenministerin Nancy Faeser
37:20hat für die Bilanz ihrer Migrationspolitik
37:23eigens Schilder mitgebracht.
37:25Sie sollen ihre Erfolge illustrieren.
37:27Fachleute bezweifeln, dass der Rückgang der Asylanträge
37:30viel mit den Maßnahmen der Ampelregierung zu tun hat,
37:33sondern mehr mit der Schließung von Fluchtrouten,
37:36etwa zwischen Serbien und Ungarn.
37:38Auch die Zahl der Abschiebungen habe zugenommen.
37:41Noch immer aber scheitern 60% der versuchten Rückführungen.
37:44Nancy Faeser ist trotzdem mit sich zufrieden.
37:48Die von ihr mitverhandelte Reform des gemeinsamen europäischen Asylsystems
37:52werde die Probleme lösen.
37:54Das gemeinsame europäische Asylsystem ist ein Riesenschritt nach vorne.
37:58Es ist der Schlüssel zur Begrenzung irregulärer Migration
38:01und um Migration insgesamt zu steuern und zu ordnen.
38:05Damit sorgen wir für Begrenzung, Kontrolle
38:07und für einen stärkeren Außenschutz der EU-Grenzen.
38:10Aber ist das tatsächlich der Durchbruch?
38:14Einer der wichtigsten Beamten von Nancy Faeser sieht das anders.
38:18Hans-Eckard Sommer ist seit fast 7 Jahren
38:21Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und CSU-Mitglied.
38:25Er meint, das neue gemeinsame europäische Asylsystem, kurz GEAS,
38:29sei nicht die Lösung.
38:30Meine Skepsis am Funktionieren des neuen GEAS
38:35wird von vielen Fachleuten geteilt.
38:39Aber was geschieht, wenn auch diese Reform
38:42nicht die erhoffte Steuerung und Begrenzung
38:45der illegalen Migration nach Deutschland bringt?
38:48Können wir überhaupt warten,
38:50bis sich ihr mögliches Scheitern herausstellt?
38:53Oder sind bis dahin in den Parlamenten Europas
38:56Mehrheiten für die Parteien der demokratischen Mitte
38:58schon verloren gegangen?
38:59Was folgt, ist nicht weniger als eine Generalabrechnung
39:03mit dem bestehenden Asylsystem.
39:06Das Primat der Politik bedeutet,
39:08dass wir die Gestaltungsmacht darüber behalten,
39:12wie und in welchem Umfang wir Flüchtlingen helfen.
39:17Eine Demokratie, die keinen echten Einfluss
39:20auf diese Fragen ermöglicht,
39:23verliert den Rückhalt ihrer Bürger,
39:25wenn die Zahl der Flüchtlinge einfach zu groß ist
39:27und die dadurch ausgelösten Missstände,
39:30fehlende Integration, Kriminalität, islamistischer Terror,
39:35Missbrauch von Sozialleistungen und leere Kassen überhand nehmen.
39:40Verantwortliche Politik spürt, wann der Kipppunkt erreicht ist.
39:45Er ist erreicht.
39:47Das derzeitige Asylsystem sei zynisch, sagt Sommer.
39:51Es ladet zum Missbrauch geradezu ein.
39:54Der Chef des BAM fordert ein Ende des individuellen Anspruchs auf Asyl.
39:58Stattdessen sollen Kontingente von Flüchtlingen
40:00auf legalem Weg direkt nach Deutschland gebracht werden.
40:03Im Fall der Umstellung des Flüchtlingsschutzes auf humanitäre Aufnahmen
40:08müsste die Konsequenz deshalb unweigerlich lauten,
40:14jeglicher Anspruch auf Asyl und auf sonstige Schutzrechte entfällt.
40:19Das klingt zunächst einmal schockierend.
40:24Aber ist es nicht gerade dieser Anspruch,
40:27der uns eine Steuerung unmöglich macht,
40:30der viel zu weitgehend ist,
40:32weil er jedem Menschen auf dieser Welt das Recht verschafft,
40:35zur Durchführung eines Asylverfahrens nach Deutschland oder Europa einzureisen
40:39und sich dort oft jahrelang aufzuhalten?
40:43Das, was er da sagt, hat allerdings hohe Hürden.
40:46Für so eine Grundgesetzänderung bräuchte es eine Zweidrittelmehrheit.
40:49Und die ist nicht in Sicht.
40:51Für seine Rede hat der BAM-Chef übrigens gleich mal Rücktrittsforderungen
40:54von SPD und Grünen kassiert.
40:56Genau das ist seit Jahren das Problem.
40:58Die Gräben beim Thema Migration sind einfach zu tief.
41:01Es gibt keine substanziellen Reformen.
41:03Und immer mehr Menschen sind deshalb frustriert.
41:06Wir waren ein letztes Mal bei Michael Kürat.
41:10Ein Samstag bei den Kürats in Schleswig-Holstein.
41:13Wir dürfen dabei sein, als sich Michael Kürat
41:16mit Freunden seiner Tochter aus der Schule und aus der Mestiner-Gruppe trifft.
41:19Aus diesen Begegnungen schöpft Michael Kürat viel Kraft,
41:23genau wie seine Frau, die nicht gedreht werden möchte.
41:27Die Kürats nennen die Mitschüler und Mestiner liebevoll ihre Bonus-Kinder.
41:32Jede Woche haben sie so Kontakt zu einer Welt junger Menschen,
41:36die seit dem Tod ihres einzigen Kindes sonst für sie verschlossen wäre.
41:40Die Stimmung ist heiter,
41:42aber der Schock über den Tod von Ann-Marie Kürat sitzt immer noch tief.
41:46Alle erinnern sich noch an den Moment.
41:49Wir hatten da in dieser Woche eine Veranstaltung.
41:52Und eine ehemalige, die ist auch mit diesem Zug gefahren.
41:54Und wir waren dann erst mal froh, hurra, die ist es nicht.
41:58Und dann am Freitag zu hören,
41:59ja, Andis war es dort, es war...
42:01Oh, scheiße.
42:16Wenn man solche Momente hört, man denkt eigentlich gar nicht von selber,
42:24aber da ist es halt, das realisiert man nicht.
42:27Und ich habe, ich glaube, auch von einer ganz...
42:29Komischerweise, ich bin von der Uni gekommen
42:32und ich habe mit einer Bekannte darüber gesprochen und so,
42:36yo, hast du gehört, was in Rockshops passiert ist?
42:41Und die meinte, ja, das ist voll scheiße und so weiter.
42:45Und dann meinte sie, weißt du überhaupt, wer da war?
42:48Ich so, nein, wie gesagt, das kommt immer alles so fremd vor.
42:52Das realisiert man gar nicht.
42:53Und sie so, ja, Amari.
42:55Oh.
43:02Hast du, wie gesagt, das ist schwer zu realisieren.
43:05Man kommt ja nicht klar damit.
43:06Also.
43:07Die Kürats kommen regelmäßig weiter zu den Messdienern in die Kirche.
43:11Für die ist das etwas ganz Besonderes.
43:14Und die haben uns diese Nähe geschenkt.
43:18Michael zum Beispiel.
43:19Danach, was alles passiert ist.
43:23Ich konnte sagen, wie ein Vater.
43:25Er kommt so, hey, wie ist ihr auf diese Stärke?
43:28Alles, also, das ist halt einfach wunderschön.
43:33Mann, das ist krass.
43:36Was, du, Michael.
43:38Wie geht halt?
43:41Keine Ahnung.
43:41Also, diese Stärke, diese alles, also jedes Mal bei uns zu sein.
43:48Alle geben sich gegenseitig Halt.
43:50In einem Schrecken, der aus heiterem Himmel über sie hereingebrochen ist.
43:55Ann-Marie und Danny leben dadurch weiter, sagen sie, weil wir hier zusammenkommen und uns an sie erinnern.
44:01Die jungen Menschen, gerade die jungen Menschen, geben uns sehr, sehr viel Kraft, indem sie uns an ihrem Leben weiter teilhaben lassen.
44:08Dass sie auch wollen, alles, was wir mit Ann-Marie nicht mehr erleben dürfen.
44:12Dass sie einen Führerschein macht, dass sie ihren Schulabschluss macht, dass sie vielleicht irgendwann mal heiratet, Kinder hat und Sonstiges.
44:18Dass uns die jungen Menschen mitnehmen und sagen, dann erlebt ihr das eben mit uns.
44:21Das ist für uns natürlich ein ganz tolles Erlebnis, dass wir das machen dürfen trotzdem.
44:25Auf der anderen Seite auch, dass wir versuchen, den jungen Menschen Kraft zu geben und auch zu sagen, es geht trotzdem weiter.
44:32Irgendwie.
44:33Die Debatte um den richtigen Weg in der Migrationspolitik geht weiter.
44:39Michael Kürert sieht ein Staatsversagen und einen Kontrollverlust.
44:44Er will sich weiter einsetzen für eine grundlegende Reform des Asylrechts,
44:48weil er glaubt, dass er das seiner Tochter Ann-Marie und ihrem Freund Danny schuldig ist.
44:54Ich glaube schon, dass ich Ann-Marie und Danny irgendwann wieder begegne.
45:01Und dann, wie gesagt, dann möchte ich schon, dass sie stolz sind und sagen,
45:06dass wir mit allem, was wir hatten und allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung standen,
45:10dafür gekämpft haben, dass es hier etwas Besseres gibt und dass es den Menschen besser geht,
45:17als dass wir da sitzen und nichts getan haben.
45:24Das war die erste Folge von Klar. Und wir arbeiten schon am nächsten Film.
45:31Was ist eure Meinung über die illegale Migration? Und zu unserem neuen Format?
45:35Lasst uns gerne einen Kommentar da.