Das Treffen zwischen US-Außenminister Rubio und seinem russichen Amtskollegen Lawrow in Saudi-Arabien ist beendet. Nach Angaben von Rubio wurde vereinbart, die Botschaften im jeweils anderen Land wieder regulär zu besetzen.
Außerdem werde ein hochrangiges Verhandlungsteam ins Leben gerufen, das über einen Frieden in der Ukraine verhandeln und wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern solle. Das Treffen in Riad fand ohne Vertreter:innen der Ukraine oder der EU statt.
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Außerdem werde ein hochrangiges Verhandlungsteam ins Leben gerufen, das über einen Frieden in der Ukraine verhandeln und wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern solle. Das Treffen in Riad fand ohne Vertreter:innen der Ukraine oder der EU statt.
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00:00Fast drei Jahre ist es her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat.
00:04Auf höchster diplomatischer Ebene beraten die USA und Russland nun zum ersten Mal über den Krieg.
00:10Die Außenminister beider Länder, Rubio und Lavrov, sind dazu nach Saudi-Arabien gekommen.
00:15Laut Kreml sollen mögliche Verhandlungen zur Lösung des Konflikts vorbereitet werden.
00:20Außerdem geht es um ein baldiges Treffen der Präsidenten Trump und Putin.
00:25Die Gespräche in Riyadh finden ohne Vertreter der EU und der Ukraine statt.
00:29Präsident Zelensky hatte bereits erklärt, die Ergebnisse deshalb nicht anzuerkennen.
00:34Und er wirbt bei anderen Regierungen in der Region um Unterstützung.
00:39Ankara am späten Abend. Ukraines Präsident Zelensky landet in der Türkei, ein NATO-Mitgliedsstaat.
00:46Geplant Gespräche über einen möglichen Austausch russischer und ukrainischer Kriegsgefangener.
00:52Eine NATO-Mitgliedschaft, wie sie Zelensky seit langem fordert, kann ihm in diesen Tagen aber niemand zusichern.
00:58Niemand hat das Thema NATO bisher vom Tisch genommen und wird es auch nicht tun.
01:03Und obwohl die Partner diese Richtung bisher nicht wirklich unterstützen,
01:07müsste in diesem Papier zumindest etwas über Sicherheitsgarantien stehen.
01:12Mit diesem Papier gemeint ein mögliches Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland, auf das die neue US-Regierung pocht.
01:20Deshalb führt der neue amerikanische Außenminister Rubio heute in der saudischen Hauptstadt Riyadh
01:25direkte Gespräche mit dem russischen Außenminister Lavrov.
01:28Die Amerikaner nehmen folgende Botschaft Russlands wahr.
01:31Die Ukraine habe ein Recht auf einen EU-Beitritt, aber kein Recht auf einen NATO-Beitritt. Und?
01:37Putin selbst hat wiederholt erklärt, dass er bei Bedarf mit Zelensky verhandeln werde.
01:45Vorbereitet werden soll auch ein zeitnahes Treffen zwischen Putin und Trump.
01:49Zuletzt trafen sich die beiden 2019.
01:53Die Regierung um Trump, der sich vorgestern in Florida äußert,
01:56hat eine NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine bereits als unrealistisch bezeichnet.
02:01Wir versuchen Russland und die Ukraine zum Frieden zu bewegen. Wir arbeiten hart daran.
02:06Es ist ein Krieg, der nie hätte beginnen dürfen.
02:09Eine Reporterin fragt, ob Zelensky in die Gespräche involviert werde.
02:13Ja, er wird involviert sein.
02:17Geografisch hält sich Zelensky zwar in der richtigen Region auf,
02:20und doch wirkt es, als wäre er am falschen Ort.
02:23In Abu Dhabi sichern die Emirate ihm gestern mehr humanitäre Hilfe zu.
02:27Der ukrainische Präsident muss aber wahrnehmen, dass im nahegelegenen Saudi-Arabien ohne ihn verhandelt wird.
02:34Die Ukraine nimmt nicht teil. Die Ukraine wusste nichts davon.
02:40Die Ukraine betrachtet jegliche Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine als Verhandlungen ohne Ergebnis.
02:51Zelensky in der Nebenrolle über die Zukunft seines Landes verhandeln vorerst nur die USA und Russland.
02:58Und Vera Rudolph in Kairo beobachtet für uns die Gespräche in Saudi-Arabien.
03:03Vera, ist denn schon etwas von dem Treffen zwischen US-Außenminister Rubio und seinem russischen Amtskollegen Lavrov nach außen gedrungen?
03:09Also das Treffen in Riyadh ist zu Ende gegangen.
03:14Jetzt sollen eben Unterhändler der USA und auch von Russland die Gespräche weiterführen,
03:19sollen auch Vorbereitungen, Vorkehrungen treffen für das mögliche Gipfeltreffen zwischen Putin und Trump.
03:26Das wird aber vermutlich noch nicht nächste Woche stattfinden.
03:30Insgesamt wurde aber heute ganz klar, dass Russland auch bei seinen Positionen bleibt.
03:35Das hat Kreml-Sprecher Peskov in Moskau eben klar gemacht.
03:40Nämlich Russland hat eine ganz klare Position, wenn es um die Lösung für die Ukraine geht.
03:46Nämlich kein NATO-Beitritt der Ukraine, keine territorialen Zugeständnisse an die Ukraine und eben auch eine Entmilitarisierung.
03:55Und Peskov meinte eben auch, Putin sei, wenn nötig, bereit, mit Zelensky zu verhandeln.
04:01Nur ist es noch völlig offen, wann und wie so ein Treffen und Gespräche aussehen könnten.
04:08Und bezüglich des Gesprächs heute hieß es ja, es ginge offiziell nicht um Verhandlungen.
04:13Ist das dann wirklich so oder will man das Wording Verhandlungen nur vermeiden, weil die Ukraine eben selbst und die EU auch nicht einbezogen wurden?
04:23Also die Gesprächspartner und allen voran Russland, die wurden eben nicht müde heute zu betonen.
04:31Es handelte sich eben um Vorgespräche, es handelte sich um Gespräche über eine mögliche Verhandlung, über eine Resolution zur Ukraine.
04:40Gleichzeitig muss man sagen und es ist auch die Meinung von vielen Beobachtern und Experten,
04:45dass es ja absolut kritisch ist, dass eben Europa, aber auch die Ukraine selbst eben nicht mit am Verhandlungstisch saßen.
04:53Das sei zum einen eben nicht besonders taktvoll, um zum anderen eben auch keine nachhaltige Art der Konfliktlösung.
05:01Das sind jetzt ja die ersten Gespräche in diesem Format seit Beginn des russischen Angriffskriegs.
05:06Wie weit ist man denn noch von einer möglichen Friedenslösung entfernt?
05:10Also ich wage stark zu bezweifeln, dass man da heute der Friedenslösung wirklich sehr viel näher gekommen ist.
05:17Eben weil Zelensky ja auch klar gesagt hat, es gibt keinen Frieden über den Kopf der Ukraine hinweg,
05:24nicht wenn er daran nicht selbst beteiligt ist an solchen Verhandlungen, an solchen Gesprächen.
05:30Fakt ist, für Russland war dieses Treffen heute in Riyad ein riesiger Erfolg,
05:35auch ja für die bilateralen amerikanisch-russischen Beziehungen, die ja auf einem Tiefstand gewesen waren.
05:42Es geht jetzt aber wirklich, wenn es um die Zukunft der Ukraine geht, geht es darum,
05:47dass eben bei weiteren Gesprächen die EU, aber auch die Ukraine selbst eben an den Verhandlungstisch kommen.
05:55Und warum fand das Treffen jetzt überhaupt in Saudi-Arabien, in Riyad statt?
06:00Also Saudi-Arabien ist ja ein eng Verbündeter der USA und hat auch wie andere Golfstaaten
06:06ja eine gewisse Neutralität in dem Ukraine-Krieg bewahrt.
06:12Das war sicherlich ein Grund, warum eben auch Trump diesen Ort ausgewählt hat.
06:16Man muss eben aber auch sagen, dass für Saudi-Arabien das sicherlich eine Chance war,
06:21heute in seiner Vermittlerrolle aufzutreten, diese weiter auszubauen,
06:27gleichzeitig aber auch mit diesem gewissen Risiko verbunden,
06:31sich eben durch den Ausschluss von Europa, aber auch von der Ukraine selbst eben auch bei diesen beiden Parteien unbeliebt zu machen.
06:40Sagt Vera Rudolph aus Kairo mit Einschätzungen zum Treffen in Riyad heute. Dankeschön.
06:46Und wir wollen das Thema weiter vertiefen und schauen jetzt zunächst darauf, wie dieses Auftaktgespräch in Moskau bewertet wird.
06:53Unsere Korrespondentin Silke Dietrich beobachtet die Lage für uns, ist für uns gerade von Köln aus zugeschaltet.
06:59Silke, die US-Regierung sagt ja, das sei ein Gespräch und eben keine offiziellen Verhandlungen über die Ukraine.
07:05Wie sieht die russische Seite das denn?
07:08Also eigentlich ganz genauso, muss man sagen.
07:10Also der Kreml pocht eigentlich schon seit Tagen darauf und sagt, das sind jetzt keine Friedensverhandlungen, die da stattfinden,
07:16sondern wir müssen erstmal, es ist jetzt Tauwetter, wir müssen dieses Eis brechen.
07:20Es hat seit Jahren keine offiziellen Gespräche mehr gegeben zwischen Russland und den USA.
07:25Und die spielen es, finde ich, aus meiner Sicht auch so ein bisschen runter.
07:28Also der Kreml sagt, die Ukraine wird auch Thema sein, viel wichtiger sein,
07:33aber zum Beispiel das Thema Sanktionen, wirtschaftliche Beziehungen der Nahen Osten
07:38oder eben auch, dass die Delegationen ja jetzt das Treffen vorbereiten sollen von Präsident Trump und Präsident Putin.
07:45Und diese Gespräche fanden jetzt letztendlich ohne die Ukrainerinnen und Ukrainer statt, über deren Köpfe hinweg.
07:52Ist denn überhaupt zu erwarten, dass die Sicht der Ukraine auch mit einbezogen wurde?
07:58Also jetzt bei den Gesprächen erstmal auf keinen Fall.
08:01Wir haben es ja eben gehört, da hieß es, dass jetzt Delegationen gebildet werden,
08:04eine von Seiten der USA, eine von Seiten Russland und die werden dann auf die Ukraine zugehen.
08:10Aber Russland hat auf jeden Fall schon mal ganz stark klar gemacht, was die Verhandlungsposition ist.
08:15Nämlich, dass die Ukraine auf keinen Fall Teil der NATO sein darf.
08:19Dass die jetzt besetzten Gebiete Teil von Russland werden und nicht Teil der Ukraine.
08:25Dann fordern sie noch, dass es Neuwahlen gibt.
08:27Dann fordern sie außerdem noch, dass die russischsprachige Minderheit in der Ukraine
08:33jetzt nicht weiter bedrängt werden dürfte, wie Russland das ja darlegt.
08:37Also das sind erstmal ganz starke Verhandlungspositionen.
08:40Und natürlich wird die russische Seite jetzt nicht mit der ukrainischen Position da ins Rennen gehen.
08:46Und was wird jetzt über dieses Treffen in Russland berichtet?
08:51Also das ist absolutes Top-Thema natürlich in den russischen Medien.
08:54Überhaupt schon, seitdem Trump eigentlich bei Putin angerufen hat.
08:59Da ist ganz wichtig, auch wird sehr viel kommentiert, natürlich die Reihenfolge.
09:03Denn es war erst Putin, der angerufen wurde.
09:05Und danach wurde der ukrainische Präsident Zelensky nur informiert.
09:10Das wird schon durchaus gefeiert in den russischen Medien.
09:13Also da ist die Rede davon, dass es natürlich jetzt erstmal ein erster Schritt ist.
09:17Aber es wird sehr auch geschimpft über die Europäer.
09:21Die hätten am Verhandlungstisch nichts zu suchen.
09:24Die würden sich nur streiten.
09:25Die würden überhaupt nur Krieg wollen.
09:27Und so sagte der Kreml-Sprecher nochmal, was die USA und Russland wollen, ist jetzt über den Frieden zu verhandeln.
09:34Und die Europäer würden nur für Krieg stehen.
09:36Also die russischen Medien und auch der Kreml sind eben im Moment ganz weit oben und oben auf, weil sie sich jetzt im Aufwind sehen.
09:44Und was kriegst du so aus der russischen Bevölkerung mit?
09:47Also wie sind die Reaktionen der Menschen in Russland darauf?
09:52Es ist schon eine gewisse Erleichterung zu spüren.
09:54Also das jetzt endlich mal, was passiert.
09:56Diese Isolation, die Russland jetzt seit Jahren hatte, die haben die Menschen natürlich auch gespürt.
10:01Die Sanktionen haben die Menschen auf der Straße gespürt.
10:04Ich habe mit einem Mann gesprochen, der sagte allerdings, naja, den US-Amerikanern ist auch nichts zu trauen, warten wir erstmal ab.
10:10Aber insgesamt habe ich schon das Gefühl, dass die meisten jetzt erleichtert sind, dass da erstmal Bewegung reinkommt.
10:16Und man darf natürlich auch nicht vergessen, also jetzt diese ganze Stimmung, dass Russland gerade so weit oben auf der Weltbühne ist und mit den USA direkt verhandelt.
10:25Das spiegelt sich durchaus auch bei der Bevölkerung wieder. Die sehen das mit Stolz.
10:30Sagt Sieke Dietrich aus Köln, unsere Russland-Korrespondentin. Dankeschön.
10:37Ja, und wie auch gerade schon besprochen, es geht über die Ukraine, aber die sitzt selbst nicht mit am Tisch.
10:42Deshalb dürfte man in Kiew die Gespräche in Riad aufmerksam verfolgen.
10:47Deswegen fragen wir jetzt auch nach in der Ukraine bei Birgit Virnig, genauer gesagt in Kiew.
10:52Birgit, wie schaut denn die Ukraine auf dieses Treffen zwischen Rubi und Laworff?
10:58Na ja, mit großer Sorge natürlich, weil hier über die Ukraine, ohne die Ukraine gesprochen wird, verhandelt wird.
11:06Also ganz klar ist nochmal der Appell von Präsident Zelensky, man werde nichts akzeptieren, was sozusagen dort jetzt beschlossen werden könnte, was nicht mit der Ukraine verhandelt worden ist.
11:19Also da ist ganz klar für die Ukraine auch sowas wie so eine rote Linie schon zu bemerken.
11:27Also generell gibt es da sozusagen dann die eine Warte, die Leute, die eben darauf schauen und sagen, hier werden wir bevormundet.
11:40Der Westen wird hier gedemütigt und nicht nur der Westen, auch die Ukraine letztendlich.
11:45Denn hier wird mit einem Präsidenten, dem Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, gesprochen, verhandelt.
11:53Natürlich weiß man hier, dass das schon das Telefonat im Vorfeld, jetzt aber auch diese Gespräche, also der Unterhändler in Riyadh, natürlich die russische Seite feiert.
12:06Und eben natürlich jetzt auch wie eine Art Rechtfertigung für das ist, was da in den letzten drei Jahren passiert ist.
12:14Also natürlich hat man hier da große Sorge.
12:17Auf der anderen Seite gibt es beschwichtigende Töne, es gibt also auch die, die sagen, ja da passiert, es ist wichtig, dass diese beiden Supermächte jetzt sprechen miteinander und mal sehen, was dabei rauskommt.
12:28Also es gibt sozusagen beide Warten und vielleicht noch auch ein Abgeordneter meint heute Morgen, also man muss sowieso abwarten, hier spreche quasi der republikanische Elefant mit dem russischen Bären.
12:41Also was da an Kommunikation dabei am Ende rauskommen würde, müsste man nochmal sehen.
12:48Und immerhin gibt es jetzt eine Entwicklung in dieser Sache. Was sind die konkreten Forderungen in diesem Moment von der Ukraine?
12:57Naja, die Ukraine pocht natürlich darauf, weiter Gespräche zu führen, an Gesprächen beteiligt zu werden.
13:06Sie pocht darauf, dass die Europäer mitverhandeln, mit am Tisch sitzen, weil es natürlich auch um die europäische Sicherheitsarchitektur geht.
13:15Das ist auf jeden Fall von ukrainischer Seite aus.
13:19Man nimmt natürlich Lavrovs Äußerungen wahr, von wegen es sei kein Problem, wenn die Ukraine in die EU komme, aber nicht in die NATO.
13:28Auch da ist weiterhin immer noch die Vorstellung von Präsident Zelensky im Raum, diese Forderung nach einer NATO-Mitgliedschaft besteht weiter.
13:38Und vor allem setzt man hier darauf, man muss diesen Frieden sichern.
13:45Also selbst ein Waffenstillstand, der ja nötig wäre, um richtige Friedensverhandlungen zu führen, der muss ja auch gesichert werden.
13:53Und wenn es um Verhandlungen geht und zu richtigen Verhandlungen kommen sollte, wo wären dann die roten Linien der Ukrainerinnen und Ukrainer?
14:02Also die roten Linien von Präsident Zelensky, die hat er ja ganz klar aufgezeigt.
14:08Also man wird nicht einfach akzeptieren, dass man diese Territorien und Russland hat ja sogar schon Zaporizia und andere Oblasts, also Regionen komplett für sich beansprucht.
14:19Obwohl er das Militär, ich sage mal, auf dem Schlachtfeld überhaupt noch nicht eingenommen hat, also seine Truppen.
14:25Also das wird man nicht akzeptieren, dass diese Territorien jetzt russisches Staatsgebiet werden.
14:32Man will natürlich, man will sich eine diplomatische Lösung, eine juristische Lösung auf lange Sicht offen halten.
14:40Also da denkt man hier halt immer so an eben andere Situationen wie beispielsweise in Korea oder in der ehemaligen DDR.
14:49Das will man sich offen halten und außerdem geht es auch darum um diese Sicherheitsgarantien.
14:55Also ohne Sicherheitsgarantien wird es keine Verhandlungen geben können.
15:00Man muss also auch einen Waffenstillstand eben absichern, denn man stelle sich einfach nur vor, das ist ja auch in der Vergangenheit passiert,
15:08dass dann eben Verhandlungen stattfinden und Russland weiter an der Front weiter kämpft.
15:15Das ist passiert. Debaltseve, ein Ort, der ist während eines Waffenstillstands, während der Minsker Verhandlungen dann eingenommen worden.
15:25Also das wissen die Ukrainer, da sind sie auch sehr, sehr klar und das ist auf jeden Fall eine rote Linie.
15:31Das heißt, wenn wir es einmal kompakt zusammenfassen, wie könnte dann die ideale Friedenslösung aussehen,
15:36wo sowohl die territorialen Interessen der Ukraine gewahrt werden, aber die auch für Moskau akzeptabel wäre?
15:42Ja, das ist natürlich schwer. Das können wir ja nicht vorwegnehmen, dass da jetzt gesprochen wird.
15:51Also für viele Ukrainer und Ukrainerinnen muss natürlich jetzt das Sterben aufhören, der Krieg muss aufhören.
16:00Und das ist natürlich etwas, was an vorderster Linie steht.
16:04Wie ein gerechter Frieden aussehen kann, natürlich wäre es für die Ukraine gut,
16:08wenn es zum Beispiel, wenn wir über Territorial, quasi ein Tausch von Territorium reden,
16:16also beispielsweise die Region Kursk, die die ukrainischen Streitkräfte ja seit August letzten Jahres eben besetzt haben, Teil von Kursk.
16:24Wenn das sozusagen mit in die Verhandlungsmasse einfließen würde.
16:29Für die Ukraine ist ganz wichtig, dass eben auch Europa hier jetzt auch quasi sich aufrafft und zusammensteht
16:38und wirklich auch die Appelle der letzten Jahre wahr macht und sich verteidigungstechnisch, sicherheitstechnisch gut aufstellt.
16:47Also dass man eben gewappnet ist in einem Europa, das stark ist.
16:51Denn aus ukrainischer Sicht kann man mit Russland nur verhandeln aus einer Position der Stärke heraus.
16:57Dankeschön Birgit Fürnich für diese Informationen aus Kiew.
17:08Untertitel von Stephanie Geiges