• vor 21 Stunden
Wiens NEOS-Chef, Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, hat im beginnenden Wahlkampf eine "Mission Deutsch" ausgerufen. Wien sei eine vielfältige, weltoffene Stadt, in manchen Bereichen stoße man durch Zuwanderung aber an die Grenzen des Machbaren, so der Vizebürgermeister am Donnerstag vor NEOS-Mitgliedern in Wien. Unter dem Motto "Sprache, Leistung, Integration" gab er das Ziel aus, dass künftig jedes Kind gut genug Deutsch sprechen soll, um dem Unterricht folgen zu können.

Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00Die NEOS haben im beginnenden Wien-Wahlkampf eine Mission Deutsch ausgerufen. Wien sei eine
00:06vielfältige, weltoffene Stadt. In manchen Bereichen stoße man durch Zuwanderung aber
00:11an die Grenzen des Nachbarn, so der NEOS-Chef und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr am Donnerstag.
00:17Deshalb starten wir heute eine große Mission, eine große Aufholjagd, um Deutsch in unserer
00:23Stadt zu forcieren, zum Mittelpunkt zu machen, damit alle Kinder und Jugendlichen in unserer
00:29Stadt gut Deutsch können. Das heißt für mich in erster Linie, dass es jedem Kind möglich ist,
00:35dem Unterricht in der Schule zu folgen, weil es die Unterrichtssprache versteht. Deutsch ist die
00:41Eintrittskarte in unserer Gesellschaft. Es ist unsere Pflicht, diese Eintrittskarte auch zur
00:47Verfügung zu stellen, nämlich den Kindern in unserer Stadt zu geben. Wo kein Angebot für
00:53einen Deutschkurs ist, werden auch in Zukunft keine Erfolge zu sehen sein. Für die Mission
00:59Deutsch will Wiederkehr tausende Freiwillige mobilisieren, die als Leseparten in den
01:04Kindergärten die Jüngsten ehrenamtlich beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützen.
01:09Außerdem sollen die bestehenden Sprachförderangebote in den Kindergärten weiter
01:13aufgestockt werden. An den Bund appellierte Wiederkehr einmal mehr, ein zweites verpflichtendes
01:19Kindergartenjahr einzuführen und zu finanzieren. Änderungen seien außerdem bei den Besuchspflichten
01:25nötig. Ich finde, wir brauchen eine Besuchspflicht für Kinder, die nicht ausreichend Deutsch können,
01:30von 30 Stunden pro Woche in einem Kindergarten, um die Sprache zu lernen. Und ich finde auch,
01:37dass wir die Sommermonate mehr nützen sollen und müssen. Sie kennen meinen Vorschlag hier für Kinder
01:44in der Schule, die nicht ausreichend Deutsch können, auch Sommerdeutschkurse verpflichtend
01:48einzuführen. Und ich finde, dass im Kindergarten nach dem verpflichtenden Kindergartenjahr vor der
01:54Schule neun Wochen Ferien zu lange sind. Deshalb bin ich dafür, dass für Kinder, die nach dem
02:01Kindergarten nicht ausreichend Deutsch können, hier vier Wochen im Sommer vor Schuleintritt
02:06verpflichtend der Kindergartenbesuch weitergeht mit einer spezifischen Vorbereitung auf die Schule.
02:13Vom Bund forderte Wiederkehr auch zusätzliche Lehrerplanposten zur Förderung von außerordentlichen
02:20Schülerinnen und Schülern, die wegen zu geringer Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht ohne weitere
02:25Unterstützung folgen könnten. Es ist deshalb so wichtig, diese Probleme zu adressieren,
02:30weil Wegschauen der Stadt nicht gut tut. Denn Wegschauen bringt nichts. Wegschauen stärkt
02:36insbesondere die, die nichts zur Lösung beitragen, die die Symbolpolitik betreiben,
02:42die mit harter Rhetorik so tun, als ob damit irgendetwas gelöst werde. Viel zu oft bedeutet
02:50auch ein Angriff auf liberale Werte, die von dieser Seite kommen, obwohl diese liberalen
02:57Werte, dieses Zusammenleben, das ist, was uns als Gesellschaft ausmacht. Und dieser Sturm,
03:03nämlich das Feindliche gegenüber unserer weltoffenen liberalen Haltung,
03:07das zieht aktuell auf bundespolitischer Ebene auf. Allzu große Hoffnungen auf Unterstützung
03:14aus dem Bund machte sich Wiederkehr nicht. Einmal mehr warnte er vor einer möglichen
03:19blau-schwarzen Koalition im Bund.

Empfohlen