Der 19. Bezirk von Wien, bekannt als Döbling, ist nicht nur für seine malerischen Weinberge und historischen Villen berühmt, sondern auch für seine Lebensqualität. Daniel Resch wurde 2015 zum Bezirksvorsteher gewählt und steht seither an der Spitze des Bezirksparlaments.
Kategorie
🗞
NewsTranskript
00:00Es freut mich, wieder einmal in Töblingen sein zu dürfen. Da merkt man, wie schnell ein Jahr vergeht.
00:11Tatsächlich vergeht es trotzdem sehr schnell. Töblingen hat sich nicht so wirklich verändert.
00:21Es ist nur immer lebenswert, würde ich einmal sagen. Töbling darf auch Töbling bleiben. Die meisten
00:27reden von großen Veränderungen. Alle wollen etwas verändern. Töbling ist gut und so soll es auch bleiben.
00:33Schöner, grüner Bezirk. Was hat sich im vergangenen Jahr so getan?
00:40Was wir erreicht haben, weil Sie es angesprochen haben, Töbling ist ein grüner Bezirk, ja. Wir haben noch mehr
00:45Grünraum geschaffen im Bezirk. Wir haben Baumpflanzungen zustande gebracht. Das ist gar nicht so selbstverständlich,
00:51das zustande zu bringen. Wir haben viel für die Kinder und Jugendlichen getan. Wir haben Parkanlagen saniert.
01:00Wir haben Spielplätze, auch Kleinkinderspielplätze, saniert und auch neu gestaltet. Das ist schon eine große
01:06Aufgabe gewesen, die auch mit einem finanziellen Aufwand verbunden war. Aber das Feedback gibt uns recht.
01:11Ich glaube, es war eine gute Investition. Ja, eine Investition in die Zukunft von Töblingen.
01:16Jetzt ist Töbling ein Bezirk, der sehr stark vom Weinbau lebt, von der heurigen Kultur lebt. Man hat aber gesehen,
01:23dass es in der letzten Zeit ein bisschen weniger geworden ist. Hat man da schon das Gefühl, dass das sich
01:28ein bisschen eingebremst hat? Naja, ich sehe es eigentlich gar nicht so, muss ich sagen. Ich finde, dass die
01:34Heurigen beliebter sind denn je. Man kann durchaus reservieren, wenn man zu einem Töblinger Heurigen geht.
01:42Es ist schon einiges los. Man hat das vor allem letztes Jahr sehr gesehen. Der Neuschitta-Kirtag ist natürlich eine
01:48große Werbetrommel für die Töblinger Betriebe. Das ist gar keine Frage. Das ist auch gut so. Man sieht auch, dass
01:55immer mehr Jugendliche zu den Heurigen gehen. Es werden die Matura feiern. Ich bin ja auch auf die Matura feiern
02:00in Töbling und verteile bei Matura Zeugen. Das ist auch noch Gutscheine. Die feiern dann oft beim Heurigen.
02:09Oftmals ist man früher in die Stadt gefahren, um zu feiern. Jetzt bleibt man gern im Bezirk und gern beim Heurigen.
02:14Natürlich haben die Heurigen sich auch über die Jahre verändert, haben das Angebot ein bisschen angepasst und
02:19macht es natürlich auch attraktiver für junges Publikum. Das merkt man schon. Nichtsdestotrotz ist natürlich der
02:25Heurige Kulturgut im Bezirk und für ganz Wien essentiell. Deswegen müssen wir ihn auch schützen. Deswegen
02:31bewerbe ich ihn auch so gut es geht, weil Sie wissen, was ist das Beste gegen Heurigensterben? Hingehen.
02:36Absolut. Das ist das Wichtigste. Der Wein schmeckt ja nicht schlecht. Das ist eine Grundvoraussetzung.
02:41Was natürlich auch wichtig ist, gerade wenn wir beim Weinbau sind, weil das auch für das Klima ganz wichtig ist.
02:47Die Weinbauern tragen wirklich sehr viel dazu bei, zur Landschaftspflege. Fürs Ortsbild, fürs Kulturgut, für den
02:57Klimaschutz, für den Umweltschutz. Wir schreiben Umweltschutz schon immer groß im Bezirk. Man darf nicht
03:02vergessen, dass weit über 50 Prozent der Fläche Grünraum sind. Davon knapp 15 Prozent Rebflächen. Ein enormer
03:11Anteil in Wien. Die meisten Rebflächen von ganz Wien. Und somit essentiell für den Charakter des Ortes, des
03:18Bezirks. Und das ist ganz wichtig. Die Weinberge in Töblingen sind nicht verhandelbar. Es gibt hier nicht die
03:27Möglichkeit einer Umwidmung. Es gibt hier nicht die Möglichkeit, dass man sich da große Villen reinstellt oder
03:31sonstige Wohnhäuser errichtet oder sonst Sponbanalen macht in Wirklichkeit. Nein, die Weinberge sind nicht
03:36verhandelbar und die bleiben so wie sie sind. Die machen auch den Charme des Ortes aus.
03:40Absolut. Jetzt ist natürlich ein Bezirk sehr gefordert, der ja von der Lage her, auch vom Verkehr ist einiges.
03:48Und da hat sich schon einiges getan.
03:51Die Verkehrsbelastung ist in ganz Wien, auch in Töblingen vorhanden. Ganz klar, wir sind ein Bezirk, der nicht sehr
03:56viele Ein- und Ausfahrten hat. Das heißt, dort wo man rein und raus fahren kann, über die Höhenstraße kommen,
04:01sozusagen, durch die heurige Gegend in Wirklichkeit, durch die Hermosstraße, Radstraße, dann weiter auf die
04:08viel zitierte Grockenbaustraße im letzten Jahr. Da tut sich schon was mit Verkehr. Gar keine Frage. Deswegen sind
04:15wir natürlich daran bedacht, dass wir den Öffentlichverkehr auch ausbauen. Nur, wir müssen den
04:22öffentlichen Verkehr ja größer denken. Nicht nur im Bizirk grenzen, sondern darüber hinaus, damit die Leute
04:27vielleicht die Autos auch schon woanders stehen lassen und dann auf öffentliche Verkehrsmittel, so gut es geht,
04:30umsteigen. Aber da sind die Außenbezirke natürlich nicht bevorzugt von der Stadt, sondern bei uns, wenn ein Bus
04:37kommt, manche Busse fahren nur einmal die Stunde oder noch weniger. Dieses Angebot sollte man verbessern.
04:45Wir haben im Bezirk zahlreiche Anträge dazu gestellt, dass man die Busverbindungen im Bezirk und über die
04:51Bezirksgrenzen hinweg verbessert. Einstimmige Anträge, also alle Fraktionen im Bezirk sind sich einig, aber leider
04:58im Wiener Rathaus sieht man das ein bisschen anders und da möchte man vielleicht nicht so intensiv mit den
05:04Außenbezirken die Öffis verbessern. Wobei natürlich das auch ganz gut ist, wenn man mit dem Bus bis zum
05:09Heurigen fahren kann oder in die Heurigengebiete und dann auch wiederum relativ in kurzen Abständen wegfahren
05:14kann, weil dann kann man halt das eine Glas oder mehr oder weniger dann auch trinken. Das Auto stehen zu lassen
05:20und mit den Öffis zu fahren, das funktioniert ja ganz gut und generell funktioniert das ja in der Stadt gut,
05:25dass man Öffis fahren kann, nur es könnte ein bisschen intensiver gemacht werden. In Tübingen gibt es keine
05:30U-Bahn, es gibt eine U-Bahn-Station, Heiligenstadt ist das, ansonsten gibt es keine U-Bahn-Station.
05:36Also das ist ein Unterschied, ob man zum Beispiel jetzt im Wiener Rathaus sitzt und auf einem Plan sich das
05:39anschaut und sagt, da fahr ich mal zweimal um und die ist in einer U-Bahn-Station oder in einem Parkhaus.
05:44Das alles gibt es bei uns nicht, das vergisst man leicht, wenn man hier nicht wohnt und hier nicht täglich arbeitet.
05:49Aber ja, im Prinzip ist es ein guter Rat, dass man das Auto stehen lässt und Öffis fährt, das macht das schön.
05:58Ich weiß nicht, ob das nur in Töblingen so ist, ich glaube Hitzing ist ein bisschen in einer anderen Situation,
06:04aber Töblingen hat ja doch eher so dieses Kottäsch oder Cottage-Viertel, wie man auch immer sagt.
06:08Kommt darauf an, wo man wohnt, da spricht man so unterschiedlich aus.
06:11Genau, beziehungsweise hat es dann auch sehr viel Gemeinde gebaut, es ist wirklich ein ziemliches Gemisch,
06:16was eigentlich sehr selten ist. Ich glaube, es ist einer der wenigen Bezirke, wo das so ist.
06:19Es stimmt, gut, dass Sie es ansprechen, das macht aber auch, finde ich, total den Charme des Bezirks aus.
06:24Also wenn du um 10 Uhr am Vormittag einen Termin im Karl-Marx-Hof hast und blickst am Kallenberg rauf,
06:29und der Karl-Marx-Hof ist ja ein tolles Gebäude, und dann hast du eine Stunde später einen Termin am Kallenberg,
06:36in der Villengasse sozusagen, Villenweg heißt es in Wirklichkeit, und blickst wieder runter nach Heiligenstadt.
06:43Dieser Kontrast, der macht schon den Charme aus im Bezirk.
06:48Beim Heiligen treffen Sie alle, ob Sie jetzt im Gemeindebau wohnen oder in der Villa oder im Kottäsch,
06:54wie Sie sagen, spielt gar keine Rolle. Man muss nur so sagen, Töblingen hat über 90 Gemeindebauten,
06:58das glaubt man ja kaum.
06:59Das ist schon ganz schön, ja.
07:00Ich glaube, da haben wir mehr Simmering.
07:03Ja, jetzt sehen wir da hinten etwas Schönes stehen, das ist ja, es schaut so so,
07:08also ein Tokio, das brauche ich jetzt nicht fragen, aber was für eine Beziehung hat das?
07:14Also das ist eine, Töblingen hat eine Partnerstadt in Tokio, Setagaya ist der 19. Bezirk von Tokio,
07:20ist Setagaya, Tokio hat auch 23 Bezirke, interessanterweise.
07:24Und ein bisschen größer.
07:25Ein bisschen größer, Setagaya hat knapp eine Million Einwohner, Töblingen 75.000,
07:29aber das war ein Gastgeschenk vom Bürgermeister aus Setagaya, der das noch meinem Vorgänger,
07:34Adi Diller, geschenkt hat, und der Adi Diller hat mich gefragt, was ich mir denn gerne behalten würde
07:39aus seinem Büro, und ich habe gesagt, unbedingt diese Trommel, und das ist ein wirkliches Highlight,
07:43also ich empfange hier sehr oft Schülergruppen, und die wollen natürlich alle einmal trommeln,
07:47und das machen wir dann auch, das macht dann ziemlich einen Krach, sage ich mal.
07:50Das kann ich mir auch vorstellen.
07:51Wobei, diese Partnerschaften mit Tokio dürften sehr stark verbreitet sein bei uns im Norden,
07:57weil Floridsdorf hat ja auch eine Partnergemeinde.
07:59Richtig, auch Herr Nahls hat einen Partnerbezirk in Tokio, ja, da gab es in den 70er, 80er Jahren,
08:05gab es die Initiative, dass Österreich und Wien näher mit Tokio zusammenarbeitet,
08:10und wir profitieren noch heute von dieser Partnerschaft.
08:12Jetzt kommen uns Schulklassen besuchen aus Tokio.
08:16Ich war selbst 2019 in Tokio und konnte mich da von dieser unfassbar tollen Kultur überzeugen,
08:24war dann auch in Kyoto und in Osaka, also ich habe da viel erlebt, das war wirklich aufregend und schön,
08:28und sowas bereichert solche Reisen, und die Schüler tauschen sich aus,
08:32und ich hatte erst Ende letzten Jahres, Ende 24, eine Delegation aus Setagaya, aus Tokio, bei mir,
08:42und ich freue mich schon, wenn ich wieder hinfahre, ich bin auch Ehrenbürger von Tokio,
08:46also ich habe die Schlüssel zur Stadt, sozusagen.
08:48Ja, wunderbar.
08:50Machen wir die nächsten Gespräche dann dort.
08:52Machen wir in Tokio, ja, aber auf Deutsch vielleicht, tut mir leid.
08:54Auf Deutsch wäre es besser, ja, genau, weil das japanische Bescheuerschein ist ja wirklich...
08:58Jetzt wollen wir natürlich auch ein bisschen in die Zukunft blicken,
09:02jetzt unabhängig von den Wahlen, die bald anstehen, es ist ja trotzdem sehr viel zu tun,
09:08und ich nehme an, das wird es aber auch nicht stoppen, dass da Wahlen jetzt kommen,
09:12die Herausforderungen gehen ja weiter.
09:14So ist es, also fad ist mir nichts, war es mir auch noch nie, es ist wirklich immer viel zu tun,
09:20aber es macht so viel Freude, es macht so viel Freude, wir eröffnen jetzt einen Beach-Volleyball-Platz,
09:26wir machen einen Beach-Volleyball-Platz jetzt in der Kuchelauer Hafenstraße,
09:30der ist quasi schon fertiggestellt, wird demnächst eröffnet,
09:34wir haben so viele neue Projekte in den Startlöchern, die mich alle begeistern,
09:38wir sanieren Schule, eine Schule zu sanieren ist ja ein langwieriges Projekt,
09:44meistens wenn man anfängt und wenn man zu Ende ist, kann man gleich wieder anfangen,
09:48das ist aber auch der Scham der alten Gebäude, die wir haben,
09:52und die brauchen ihre Pflege und Brandschutzauflagen gibt es natürlich,
09:56das muss man alles erhalten, dafür haben wir auch einiges an Budget bereitgestellt,
10:00genauso wie wir zum Beispiel Kulturbudgets erhöht haben,
10:06wir haben einen Renate-Holm-Platz bekommen, demnächst im Cottage,
10:12also es tut sich wirklich was im kulturellen Bereich, vor allem aber auch im Bereich der Schulsanierungen,
10:18das ist mir ganz wichtig, dass wir da gut aufgestellt sind für die Zukunft,
10:22sie sagen, es ist wirklich viel zu tun, aber es ist gut so.
10:28Absolut, gut, dann bleibt mir nur eine Frage, was ist so der Wunsch für das kommende Jahr?
10:34Also für das Jahr jetzt, das kommende wäre schon ein bisschen weit weg.
10:38Ja, für dieses Jahr, naja, ich wünsche mir, dass den Dörlingern so gut geht es, wie es ihnen geht,
10:44ich hoffe, dass wir noch viel dazu beitragen können,
10:48dass wir auch das Dörling so lebenswert erhalten können, wie es normal ist,
10:52und ja, Dörling darf so bleiben, wie es ist.
10:56Wunderbar, das lasse ich jetzt stehen, dann sage ich recht herzlichen Dank.
11:00Vielen Dank.