Juri Knorr gibt im Handball-Talk Einblicke in sein Leben - von der Rolle seines Vaters, über die Zeit bei Olympia, bis hin zu seinem Wechsel nach Aalborg in der kommenden Saison.
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SportTranskript
00:00Ich erinnere mich an ein Turnier, bei dem er, glaube ich, sogar noch gegen Karabatisch gespielt hat.
00:08Da durfte ich als kleiner Junge mir ein Autogramm holen. Das war für mich natürlich das Größte.
00:14Ja, es war unglaublich. Es wird sicherlich mit das Größte Spiel sein, was ich je erleben durfte.
00:24Für Deutschland zu spielen, da merkt man, dass noch mehr Menschen zusammenkommen.
00:29Und da dabei zu sein, ist schon besonders.
00:32Ich bin einfach damit groß geworden. Ich bin damit aufgewachsen, in diesen Hallen zu sein,
00:54nach den Spielen von meinem Vater auf der Platte zu sein und für den Ball hinterher zu laufen.
00:58Handball wurde es dann einfach, weil es die Sportart war, die mir am meisten Spaß gemacht hat.
01:14Segen. Segen, weil er vom Charakter her nicht das ist, was man im ersten Moment vielleicht denkt.
01:21Dieser Trainervater, der nach dem Spiel einen sofort anruft und sagt, was hast du da gemacht und warum und wieso.
01:31Und gerade aus handballerischer Sicht hat mir das natürlich geholfen, weil er natürlich auch viele Erfahrungen gesammelt hat,
01:38von denen ich profitieren konnte und einfach Dinge besser versteht.
01:43Ich fand das irgendwie cool, weil ich dadurch natürlich auch diese Welt so ein bisschen kennenlernen durfte als kleiner Junge.
01:48Das ist natürlich mega beeindruckend, in diesen Hallen zu sein.
01:52Auch über seine Kontakte bestimmte Handballspieler kennengelernt zu haben.
01:59Ich erinnere mich an ein Turnier, bei dem hat er, glaube ich, sogar noch gegen Karabatic gespielt.
02:05Da durfte ich als kleiner Junge mir ein Autogramm holen. Das war für mich natürlich das Größte.
02:09Und dann in meinem Werdegang oder in der Jugend war es natürlich häufig so, dass gesagt wurde,
02:14ja, das ist der Sohn von hier, von dem und dem. Aber das hat mich eher so ein bisschen angespornt.
02:22Mein Leben war ja, seitdem ich 18 war oder nach dem Abitur nach Barcelona gegangen bin, sehr fokussiert auf Handball.
02:31Handball war auf einmal die Nummer eins.
02:34Und natürlich wird das dann nochmal bestärkt in den Momenten, in denen es nicht so gut läuft beim Handball,
02:39dass man sich die Frage stellt, okay, wie will mein Leben aussehen, wenn ich jetzt nicht Handball spielen würde?
02:44Auf der anderen Seite kommt dann aber auch schnell das Gefühl,
02:48ich kann so dankbar sein für das, was mir der Handball ermöglicht hat, was ich alles erleben darf.
02:55Olympia, mit welchem Gefühl bist du durch das Turnier gegangen?
02:58Mit welchem Gefühl bist du ins Finale eingelaufen? Nehmen wir uns da mal ein bisschen mit.
03:03Wahrscheinlich sagt das jeder, dass Olympia der Traum ist.
03:06Und trotzdem war es einfach für mich jetzt irgendwie der Höhepunkt.
03:11Es war das Coolste, was ich erleben durfte. Es war einfach eine geile Zeit.
03:16Es lief dann auch einfach für uns. Wir hatten einen tollen Spirit in der Mannschaft
03:20und sind dann sogar, ich glaube, als Erster in die Hauptrunde gekommen.
03:25Wir haben dann halt dieses Kracher-Spiel gegen Frankreich gehabt, das war unglaublich.
03:32Es wird sicherlich mit das größte Spiel sein, was ich je erleben durfte.
03:39Und dann mit dem Ende, dann sind wir auf einmal im Halbfinale,
03:43gewinnen das dann auch noch irgendwie knapp gegen Spanien.
03:46Und dann ist einfach dieses Gefühl, und das ist ja bei Olympia schon mal das Größte, eine Medaille zu gewinnen.
03:54Und dann ist das Finale natürlich anders gelaufen, als man sich das vorgestellt hat.
03:58Aber ja, so ist es halt. Und es war einfach eine wunderschöne Zeit.
04:08Worauf freust du dich bei der WM am meisten?
04:12Ich freue mich auf dieses Gefühl, auf dieses besondere Gefühl für Deutschland,
04:18für die Nationalmannschaft zu spielen.
04:20Dieses Gefühl, was man irgendwie auch von den Fans bekommt.
04:25Aber für Deutschland zu spielen, da merkt man halt, dass noch mehr Menschen zusammenkommen.
04:31Das ist schon cool, man merkt, das löst nochmal was anderes vielleicht aus.
04:36Und da dabei zu sein, das ist schon besonders.
04:39Rechnest du bei deinem Wechsel zu Albert dann im Sommer mit Kommentaren in die Richtung,
04:45ja, der will ein bisschen weniger Trupp vielleicht?
04:50Sicherlich ist es auch ein bisschen so, dass ich mich schon ein bisschen darauf freue,
04:57wahrscheinlich in der dänischen Liga ein bisschen mehr, einfach von der Aufmerksamkeit,
05:01ein bisschen mehr Ruhe zu haben.
05:02Dass der Fokus wahrscheinlich mehr in der dänischen Liga ist,
05:05als auf den einen Deutschen, der jetzt da dabei ist.
05:07Das ist sicherlich auch so, aber ich weiß gar nicht, inwieweit das dann in der Praxis wirklich so ist.
05:14Man hat ja in den jüngsten Entscheidungen auch gemerkt, welchen Anspruch sie haben,
05:21wie groß da der Leistungsgedanke ist, welche Ziele sie haben.
05:26Wir wollen natürlich jedes Jahr dänischer Meister sein,
05:29und bestmöglich irgendwann und besser bald die Champions League gewinnen.
05:34Und da hast du ja auch jede Woche zwei Spiele.
05:38Und ich brauche es nicht jede Woche, weil ich natürlich weiß,
05:44dass die Aufmerksamkeit in deutschen Hallen aktuell eine andere ist,
05:48als in wahrscheinlich einer dänischen Halle.
05:50Aber natürlich freue ich mich, ich habe es ja gerade gesagt,
05:52wenn wir jetzt in Potsdam spielen und nach dem Spiel zwei, drei Kinder mein Trikot anhaben
05:56und ich ein Autogramm geben kann.
05:58Und weiß nicht, vielleicht ein paar Sätze mit einem achtjährigen Jungen rede,
06:04der sagt, hey, du bist mein Vorbild und wie machst du das und wie wirfst du,
06:08und kannst mir mal das zeigen.
06:10Das ist natürlich cool und das werde ich auch vermissen.
06:22Das ist natürlich cool und das werde ich auch vermissen.