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Kennt ihr Salonzucker aus Ungarn? Oder die Colinde-Sänger aus Rumänien? Wir zeigen euch unbekanntere Weihnachtstraditionen aus Mittel- und Südosteuropa.

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Transkript
00:00Kennt ihr diese Weihnachtsbräuche?
00:03Hier kommen zwei kulinarische Spezialitäten und eine musikalische Tradition aus Ungarn, Serbien und Rumänien.
00:11Ungarn, wie überall in Europa, kommt langsam Weihnachtsstimmung auf.
00:16Eine kleine Süßigkeit, die hier zu Weihnachten unbedingt dazugehört, sind diese gefüllten Pralinen.
00:22Sie werden Salonzucker genannt.
00:26Salonzucker ist der Geschmack meiner Kindheit und erinnert mich an frühere Zeiten.
00:31Köstlich, süß und beruhigend.
00:34Salonzucker ist auch wichtig als Schmuck für den Christbaum.
00:39Aber darf schon vor Weihnachten genascht werden?
00:42Konditor Jenul Vodoc macht in seiner Kindheit genau das.
00:47Danach haben wir mit dem Pralinenpapier ein anderes Papier eingewickelt, damit es so aussah, als ob immer noch etwas darin war.
00:56In seiner Konditorei nicht weit von Budapest stellt Jenul seit Wochen Salonzucker her.
01:02Er beginnt mit der äußeren Schicht aus Schokolade.
01:09Wir drehen die Form um und fangen an, die überschüssige Schokolade auszugießen.
01:14Dann kommt die Füllung, typischerweise aus Gelee, Marzipan oder Karamell.
01:19Experimente sind aber auch erlaubt.
01:21Traditionell stand der Weihnachtsbaum in Ungarn früher im Salon, daher der Name Salonzucker.
01:29Die nächste Station unserer Weihnachtsreise ist der Norden Rumäniens.
01:33Hier gibt es die alte Tradition der sogenannten Kolinde.
01:37Dabei gehen Kinder in traditioneller Kleidung durch die Dörfer und singen Weihnachtslieder.
01:43Mir gefällt es sehr gut, dass wir alle zusammen sind und die Geburt von Jesus Christus feiern.
01:53Die Kolinde bringen Generationen zusammen, die Alten und die Jungen.
01:58Die Texte der Lieder erzählen von der Güte des Herrn und die Menschen sollen das auf Erden wiederholen.
02:04Zum Dank für den Vortrag gibt es selbstgebackene Koladschi, das sind süße ringförmige Hefezöpfe.
02:10Und beim gemeinsamen Backen und Singen der alten Lieder steigt auch bei den Alten die Vorweihnachtsstimmung.
02:24Die Lieder sind sehr, sehr alt. Ich bin 66 Jahre alt und auch wir haben die gleichen Lieder gesungen.
02:29Und jedes Dorf hat eigene Kolinde, auch die Melodien variieren.
02:34Auch in Novi Sad im Norden Serbiens wird es langsam weihnachtlich.
02:38Hier steht bei vielen die religiöse Bedeutung des Festes im Mittelpunkt. Weihnachten wird nicht im Dezember gefeiert.
02:45Wir feiern orthodox am 7. Januar.
02:47Morgens wünschen wir der ersten männlichen Personen, die das Haus betritt, frohe Weihnachten.
02:51Dann machen wir Kerzen an und suchen unter dem Tisch noch zwei.
02:54Meine Mutter steht um drei oder vier Uhr morgens auf und backt Brot. Dabei tut sie ein Geldstück hinein.
02:59Moment mal, ein Brot mit einem Geldstück? Richtig gehört, Česnica heißt diese serbische Weihnachtstradition.
03:06Dazu wird erst einmal ein Hefeteig zubereitet.
03:10Der Teig wird zu Schlangen gerollt und in Form gebracht. Und dann kommt der entscheidende Moment.
03:16Hier haben wir ein Geldstück, gewaschen und in Folie gewickelt. Das verstecken wir jetzt in diesem Teig.
03:26Beim Weihnachtsfrühstück geht es dann darum, wer das versteckte Geldstück findet. Denn das bringt Glück.
03:32Europas Weihnachtstraditionen – lebendig und vielfältig. Und kennt ihr weitere Weihnachtsbräuche, von denen wir noch nichts gehört haben?

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