Im Rahmen der Orange Week und der Sesselmalaktion der Wiener Künstler Johann Rumpf besuchten wir die MA 48er Tandler im 22. Bezirk
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NewsTranskript
00:00Wir sind da bei 48er Tandler, haben schon ein bisschen über die Tandler gesprochen,
00:15jetzt wollen wir natürlich ein bisschen was über die 48er und was die Idee dahinter ist.
00:20Ja, also wir haben zwei Geschäfte, zwei 48er Tandler, einen hier im 22.
00:26Bezirk und einen im 5. Bezirk und das ist eigentlich ein großes Abfallvermeidungsprojekt.
00:33Die MA 48, die hat ja schon einiges drauf, also da ist ja nicht nur das Mistkübelausleihen
00:38und das Zahmkern, da gehört noch viel mehr dazu.
00:40Das stimmt, die 48 ist sehr vielseitig, also wir haben eine große Abteilung, die sich
00:46um Kreislaufwirtschaft kümmert, Abfallwirtschaft, also alles was mit Mülltrennung zu tun hat
00:52und wo dann diese Reststoffe hinkommen.
00:56Jetzt habe ich gesehen, da hinten der Berg, der wunderbare, der immer mehr und mehr wächst,
01:00der hat auch einen guten Zweck, weil der erzeugt auch Strom, glaube ich, oder Wärme.
01:05Ja, unser Berg aus Mist, der wächst immer ein bisschen weiter, weil hier alle Reststoffe
01:12hinkommen, die in unseren Müllverbrennungsanlagen in Wien verbrannt werden.
01:18Asche und Schlacke bleibt über und als Schlackebeton wird das hier auf der Deponie abgelagert.
01:24Und, ja, Sie haben angesprochen, die Stromerzeugung, früher, vor 2008, wurde hier Restmüll unkontrolliert
01:34einfach abgelagert und das ist jetzt unterhalb der Erde und hier entstehen noch Gase.
01:41Es gibt Gasbrunnen auf der Deponie und aus dem Gas, das hier noch entströmt, das wird
01:48von Jahr zu Jahr weniger, daraus wird Strom gewonnen für das Tierquartier Wien.
01:54Tolle Sache, also eigentlich, es geht nichts verloren.
01:57Also, wir versuchen, dass nichts verloren geht, in Richtung Zero Waste, dass der Restmüll
02:03immer weniger wird und die anderen Altstoffe immer recycelt werden, PET-Flaschen zum Beispiel,
02:09Metalle, Papier, dass das alles wieder in den Kreislauf kommt.
02:14Da ist aber noch ein Thema, was sehr, sehr heikel immer wieder ist, das Thema von Mülltrennung.
02:20Funktioniert das in Wien?
02:22Mülltrennung funktioniert, weil Wien eine Großstadt ist, sehr, sehr gut.
02:26Wir müssen uns mit anderen Großstädten vergleichen, wir arbeiten international sehr eng zusammen
02:31mit Deutschland zum Beispiel, mit der Schweiz und unterstützen uns hier gegenseitig und
02:37tauschen uns hier immer wieder aus und ohne die Wiener Bevölkerung könnten wir dieses
02:43System nicht aufrechterhalten.
02:45Wir brauchen die Wienerinnen und Wiener, dass sie uns bei der Mülltrennung unterstützen
02:49und nur so können wir dann den getrennt gesammelten Müll einsammeln.
02:53Ich habe das Gefühl, das Bewusstsein ist sehr wohl da.
02:56Das Umweltbewusstsein und das Bewusstsein, dass Rohstoffe immer weniger werden und die
03:02Ressourcen auf unserem Planeten immer weniger werden, das ist da und gerade heute am Black
03:07Friday haben wir bewusst eine Gegenbewegung gesetzt, die Orange Week, also dass wir nicht
03:13unbedingt in den Konsumrausch verfallen müssen und viele Sachen kaufen, die wir in Wirklichkeit
03:18eh nicht brauchen oder dann wieder wegschmeißen oder hergeben, dass man bewusst Secondhand
03:24kaufen kann, dass man bewusst eben Dinge, die man nicht mehr braucht, abgibt auf den
03:31Wiener Mistplätzen zum Beispiel, dass andere noch Freude daran haben.
03:35Eine wunderbare Sache.
03:36Wir haben auch hier eine Stehlampe erworben, die wird bei uns im Studio einen Ehrenplatz
03:39bekommen.
03:40Sehr gut, das freut mich.
03:41Ja, jetzt haben wir gesehen, dass da ja auch einiges wächst, da gibt es ja schöne Vegetation
03:45auf dem Berg.
03:46Ihr habt da bewegliche Rasenmäher, lebende Rasenmäher.
03:50Das stimmt.
03:51Auf unserer Deponie Rautenweg gibt es Bergziegen, die Pinzgauer Ziegen sind das, das ist eine
03:57aussterbende Rasse und wir haben sie vor einigen Jahren hierher geholt.
04:01Erstens dienen sie uns sehr gut als natürliche Rasenmäher und zweitens kann man sehen, dass
04:08eine Deponie nicht nur von Schadstoffen und so belastet ist, sondern dass die Ziegen dort
04:13in einer ganz natürlichen Umgebung wachsen können und auch immer wieder kleine Ziegenbabys
04:19bekommen.
04:20Wer das sehen will, es gibt da einmal im Jahr oder zweimal im Jahr gibt es dann sogar Rundfahrten.
04:25Es gibt im Juni unser Gipfeltreffen, da kann man die Deponie besteigen und auch alle anderen
04:32Sehenswürdigkeiten, die es auf der Deponie gibt, anschauen und es gibt von März bis
04:38Oktober wöchentlich Führungen, jeden Samstag, Freitag Führungen auf der Deponie.
04:43Da kann man sich diese 65 Hektar anschauen, mit dem Bummelzug herumfahren und viel lernen
04:49über die Deponierung einer Großstadt, aber mit viel Glück auch die Pinzgauer Ziegen
04:53sehen.
04:54Ja, es gibt auch noch andere Tiere, die sich da wohlfühlen auf dieser grünen Wiese.
05:00Dankeschön.
05:01Ich habe mich schon bewundert von unserem Künstler in Johann Rumpf, jetzt bewundere
05:06ich aber dieses Ambiente der 48er Tandler, also wer das noch nicht kennt, was ist das
05:11eigentlich?
05:12Also der 48er Tandler, das Grundprinzip ist, alten und tollen Dingen ein neues Leben zu
05:17geben.
05:18Das heißt, wir führen praktisch Dinge, die man zu Hause nicht mehr braucht, wieder in
05:22den Wertkreislauf zu, das heißt, was man zu Hause hat, ein Teller, ein Besteckteil,
05:28ein Wand, ein Buch, ganz einfach neues Leben zu geben.
05:32Jemand andere freut sich drüber und man spart das Geld besser und das nächste ist, unser
05:36Umsatz ist Non-Profit, das heißt, wird wieder weitergespendet, Win-Win-Win auf jeder Situation.
05:42Das heißt, denen Gegenständen gibt man eine zweite, vielleicht sogar schon die dritte
05:45Chance?
05:46Dritte, vierte, fünfte, sechste, was ist so?
05:49Oft sind das Dinge, wie zum Beispiel normale Gebrauchsgegenstände, zum Beispiel Elektrogeräte,
05:53die muss man nicht gleich wegschmeißen, die kann man auch reparieren lassen oder zu uns
05:57bringen mit Einjahr-Gewährleistung zum Beispiel.
05:59Das ist das Interessante, das heißt, wenn ich mir jetzt da zum Beispiel eine Kaffeemaschine
06:02oder so kaufe, habe ich Einjahr-Gewährleistung gekauft?
06:04Ja, unsere Firma macht das und zwar funktioniert das so, bei uns werden die Sachen abgegeben,
06:09entweder auf einem der 13-Meter-Mistplätzen oder direkt bei uns in einem von zwei Filialen,
06:14dann werden die Geräte von der Firma Demontage- und Recyclingzentrum überprüft, instand gesetzt
06:19und als funktionstüchtig verkauft.
06:21Der Kunde, der das kauft, hat Einjahr-Sicherheit, Einjahr-Gewährleistung.
06:25Eine wunderbare Sache.
06:26Jetzt habe ich diese Lampe schon bewundert, da fehlt aber das Kabel, hat das einen Grund?
06:31Ja, diese Dinge können wir leider nicht mehr überprüfen, die entsprechen ganz einfach
06:35nicht mehr dem Sicherheitsstandard.
06:36Hier ist es so, die werden als Dekoration verkauft, der Kunde wird darüber aufgeklärt,
06:41hat aber selbst die Möglichkeit, ein Kabel einzuziehen, eine neue Beleuchtung einzusetzen
06:46und das ist das Tolle daran, diese Dinge in diesem Zustand werden auch nicht mehr so produziert.
06:50Wir erhalten hier Handwerkskunst, gute Erinnerungen, gute Gefühle und das macht glücklich.
06:56So, und jetzt habt ihr uns glücklich gedacht, wir werden die nämlich erwerben für unser Studio.
07:00Sehr gerne, dann gehen wir zur Kasse.
07:03Wunderbar.
07:04Oh, ich habe keinen Platz.
07:06Nein, das Tolle daran ist ganz einfach die Aufmachung und die Bespannung an sich.
07:11Es gibt heutzutage noch Menschen, die machen das, die sticken das aber auf einen neuen Rahmen.
07:16Aber das ist definitiv auch so.
07:18Das ist wirklich nur so ein Radio mit einem Plattenspieler.
07:20Solche Sachen gehen unglaublich gut.
07:22Solche Sachen gehen wirklich gut, weil das sind wirklich diese Sachen, die Erwähnungswert haben.
07:27Die verkaufen wir als Dekoration, das wissen die Kunden, wir schreiben das auch an.
07:31Aber die Kunden haben die Möglichkeit, sich das selber herzurichten.
07:35Es gibt ja auch dieses Repertoire Café für Elektrogeräte.
07:38Fällt zwar da jetzt nicht rein, aber wenn wir jetzt einen Föhn haben oder so, der funktioniert nicht,
07:42muss man nicht gleich weghauen.
07:44Und das ist eben das Schöne daran, die Kunden können sich das selber herrichten.
07:48Das ist tatsächlich retro.
07:50Da oben zum Beispiel, da unten, der ist bereits verkauft.
07:56Also nur als Beispiel.
07:58Das ist ein Guss, oder?
08:00Genau.
08:02Da hat er tatsächlich noch das Töpfchen drinnen, mit einem Glashorn drauf.
08:06Und der wurde um 100 Euro verkauft.
08:08Kein Spaß.
08:10Was ist das für ein Glaswerk?
08:12Das sind dann Dekorationsstücke, die irgendwo im Firmen- und Schaufenster stehen.
08:16Die nehmen wir schon.
08:18Da hinten, das sieht man leider nicht.
08:20Man sieht ja eigentlich die ganzen Retro-Sachen, die ich sammle, gar nicht.
08:22Aber das sind so Stückchen, die gehören in eine Bibliothek.
08:26Das gibt es schon seit ewigen Zeiten.
08:28Und das ist eben das Liebhaberstück.
08:30Das wird als Dekoration verkauft.
08:32Anders als so etwas.
08:34Gut?
08:36Das hat noch einen Charakter.
08:38Fernschreiber.
08:40Alter Fernschreiber zum Beispiel.
08:42Ich glaube, das kennen die wenigsten.
08:46Ja.