Im neuen Survival-Spiel Permafrost müsst ihr in eisiger Kälte überleben und dazu nicht nur auf die Jagd gehen sondern auch einen sicheren Unterschlupf craften. Wir haben die Steam-Demo ausführlich im Koop gezockt und zeigen euch im Video, was Permafrost schon jetzt toll macht - und wo die Entwickler von Space Rocket Games noch nachbessern müssen.
Denn obwohl es viele nette Ideen gibt, lässt vor allem die technische Qualität und das eigentliche Gameplay noch viel zu Wünschen übrig.
Text & Stimme: Christian Schwarz
Schnitt: Hannes Sulzberger
Denn obwohl es viele nette Ideen gibt, lässt vor allem die technische Qualität und das eigentliche Gameplay noch viel zu Wünschen übrig.
Text & Stimme: Christian Schwarz
Schnitt: Hannes Sulzberger
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VideospieleTranskript
00:00Spiel und Spaß im Schnee, mit Hunden, Wölfen und Banditen, alleine oder mit bis zu drei
00:08Freunden.
00:09Wenn das eurer Vorstellung von einem perfekten Winterwunderland entspricht, solltet ihr Permafrost
00:14im Blick behalten.
00:15Das Survival-Abenteuer von Entwickler Space Rocket Games ist zwar erst für 2025 angekündigt,
00:21allerdings gibt es aktuell bei Steam eine Demo zum Reinschnuppern und genau das habe
00:24ich getan und in diesem Video will ich meine Erfahrungen in der Eiswüste mit euch teilen.
00:28Aber vorher möchte ich noch ein paar Worte darüber verlieren, was ich da überhaupt
00:32gespielt habe bzw. was ihr auch selbst aktuell kostenlos bei Steam ausprobieren könnt.
00:37Die Demo von Permafrost ist keine Demo im klassischen Sinne, also sie beinhaltet keinen
00:42auf Hochglanz polierten Abschnitt eines fast fertigen Spiels.
00:45Stattdessen erweckt die in der Demo abgesteckte Open World mit Missionen für etwa drei Spielstunden
00:50den Eindruck einer Alpha-Version, vielleicht sogar einer Pre-Alpha-Version.
00:54Statt perfekt ineinandergreifenden Mechanik-Zahnräder erwarten euch oft noch eher rudimentäre Ideen
01:00davon, wie das Spiel im besten Fall einmal werden kann.
01:03Kein Wunder, ist ja auch gerade erst einmal Version 0.2.0.
01:06Aber Moment mal, jetzt stapel ich hier tiefer, als das Thermometer in der Frost-Apokalypse
01:11Zahlen anzeigen kann.
01:13Was genau sehe ich in Permafrost und was macht das Spiel in meinen Augen trotzdem zu einem
01:17heißen, naja oder eher kalten Kandidaten für einen tollen Survival-Trip im kommenden
01:22Jahr?
01:23Die Antwort lautet Potenzial und Atmosphäre.
01:25Was ich damit meine, zeige ich jetzt im Video, also los geht's!
01:29Von allen drohenden Weltuntergangsszenarien erwartet mich in Permafrost die coolste, also
01:36wortwörtlich.
01:37Im Jahr 2035 kommt es nämlich zu einer Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes, die die Welt in
01:42einen riesigen Gefrierschrank verwandelt.
01:45Das nur Permafrost genannte Ödland sieht jetzt aus wie aus einem Werbekatalog für
01:50den Winterurlaub in Lapland, ist aber mindestens genauso gefährlich wie schön.
01:54Das spüre ich in der Demo bereits nach den ersten paar Minuten, denn ich erwache verletzt
01:58und geschwächt im Ödland.
02:00Nur der aufmerksamen Hilfe einer mysteriösen Fremden verdanke ich mein anfängliches Überleben.
02:05Bald aber komme ich wieder zu Kräften, und zwar an einem spärlich ausgestatteten Lager
02:09bestehend aus einem Zelt, einer Feuerstelle und ein paar Kisten.
02:12Egal ob ich alleine spiele oder mit bis zu drei Koop-Partnern mein Glück versuche, Inhalt
02:18und Ablauf der Demo von Permafrost sind identisch.
02:21Deswegen seht ihr hier auch immer wieder Ausschnitte aus meinem Solospiel und einer Koop-Partie
02:25mit meinem Gamester-Kollegen Marco im Wechsel.
02:27Auf die Besonderheiten und vor allem die technischen Qualitäten der Mehrspieler-Partien gehe ich
02:32aber nachher noch genauer ein.
02:33Erstmal geht es an der Feuerstelle weiter.
02:35Meine Retterin stellt sich als Anna vor.
02:38Sie gehört zu einer Gruppe von Spähern, die auf der unweit entfernten Jägerlichtung
02:42ihr Lager hat.
02:43Schnell erfahre ich, dass es in der Welt von Permafrost neben der Kälte und den wilden
02:47Tieren noch eine dritte Bedrohung gibt, nämlich eine Banditengruppe namens Mondkult.
02:51Der Mondkult hat nicht nur Annas Spähern in letzter Zeit hart zugesetzt, sondern auch
02:56sie selbst erheblich verletzt.
02:57Und was liegt da näher, als denen hilft eine mysteriösen und verletzten Retterin Tutorial-Faden
03:02in die Hand zu nehmen?
03:03Nichts.
03:04Und genau deswegen stürze ich mich auch direkt ins Abenteuer.
03:07Anna erklärt mir die Basics, also wie ich mein Inventar verwende, wie ich erste Ausrüstungsgegenstände
03:12herstelle und wie ich meinen Magen voll und meinen Körper warm halte.
03:16Außerdem werfe ich einen Blick auf die Fertigkeiten meines Charakters.
03:19Mit jeder Aktion sammle ich Erfahrungspunkte in für Survival-Spiele typischen Kategorien
03:24wie Kochen, Schleichen, Bauen oder dem Umgang mit diversen Waffen und Werkzeugen.
03:28Wie in Skyrim gilt Learning by Doing.
03:31Fälle ich mit der Axt einen Baum, verbessere ich mein Axt-Skill.
03:35In der Folge brauche ich in Zukunft weniger Ausdauer pro Schlag und die Werkzeuge halten
03:39länger.
03:40Für bessere Haltbarkeit sorge ich aber auch durch weiterentwickelte Versionen von Äxten,
03:45Spitzhacken und Co.
03:46Ihr seht schon, der typische Survival-Loop kommt in der Demo von Permafrost schon deutlich
03:50sichtbar hervor.
03:51Ob es am Ende alle 16 der aktuell verfügbaren Fertigkeiten wirklich braucht oder ob auch
03:57das Learning by Doing in dieser Form zur Diskussion steht, gehört noch zum Entwicklungsprozess.
04:01Ich finde es jedenfalls noch befremdlich, wenn mein Charakter pro Sprung drei Erfahrungspunkte
04:06bekommt und ich dazu auch jedes Mal eine Einblendung sehe.
04:09Wenn wir das zu zweit im Koop machen, sieht das noch befremdlicher, dafür aber auch viel
04:13witziger aus.
04:14Hui, Hui, Hui, Level Up, Hui, Hui, Hui.
04:18Apropos Sehen, lasst mich endlich darüber sprechen, was ihr schon die ganze Zeit seht
04:23und was schon jetzt zu den größten Highlights von Permafrost gehört, das Winterwunderland
04:28in der Unreal Engine 5.
04:30Rein optisch überzeugen Schnee, Eis, Wälder, Schluchten und Höhlen bereits jetzt, sowohl
04:35bei Tag als auch bei Nacht.
04:36Die Spuren im Schnee sehen sehr echt aus, am Lager liegendes Holz mit Spuren von Verwehungen
04:42guckt aus der glatten Schneeoberfläche heraus und hinter dem Startlager ragen spitze Eiszacken
04:47aus der Erde.
04:48Auf einigen von ihnen haben sogar arme Seelen ihr Ende gefunden.
04:52Ähnlich faszinierend sind die Lichtstimmung des Spiels, etwa wenn die Sonne untergeht
04:55und die verbleibenden Strahlen Teile einer Lichtung in oranges Licht eintauchen.
05:00Wenn ich die Dunkelheit mit meiner Taschenlampe erhelle, erzeugt das Spiel aus Licht und Schatten
05:04eine wohlige Survival-Atmosphäre.
05:07Wie ihr seht fehlt hier aber noch das Feintuning, denn der Wechsel von hell zu dunkel, etwa
05:11beim Betreten von Höhlen, erfolgt zu abrupt und manchmal erinnert meine Taschenlampe auch
05:16eher an ein Flutlicht.
05:17Ich mache in der Demo von Permafrost nichts grundsätzlich neues, also nichts was ich
05:22nicht schon in anderen Survival-Spielen gemacht habe, aber ich überlebe in einer absolut
05:26traumhaften Winterwelt.
05:28Wenn die Entwickler der Space Rocket Games diese Qualität halten oder gar noch verbessern,
05:32wird Permafrost ein spielbarer Winterurlaub, wobei ich natürlich weder mir noch irgendwem
05:37sonst so einen Überlebenskampf im echten Winterurlaub wünsche.
05:41Verbessern ist für die weitere Entwicklung des Spiels dennoch ein wichtiges Stichwort.
05:45Ich sagte gerade, dass die Optik bereits jetzt zu den größten Highlights gehört, die Haptik
05:49und das Spielgefühl allerdings noch nicht.
05:51Nachdem ich mit Anna gesprochen habe, stehen zwei Aufträge in meinem Journal, Fleisch
05:56springen und die nahegelegene Hülle erkunden.
05:58Anschließend manövriere ich mich erstmalig durch die weiße Pracht.
06:02Dabei merke ich schnell, dass die optische Wucht der Schneemassen und die Leichtigkeit
06:06meiner Bewegungen noch so gar nicht zueinander passen.
06:09Ich nehme meiner Figur nicht ab, dass sie sich Schritt für Schritt durch zum Teil knietiefen
06:13Schnee kämpft.
06:14Auch das akustische Feedback ist noch ausbaufähig.
06:18Wenn ich an gehendem Schnee denke, höre ich sofort dieses charakteristische Knarzen meiner
06:22Schuhe von meinem inneren Grammophon.
06:24Auch Logik-Aussetzer wie hier, wo die Temperatur binnen weniger Meter auf offenem Gelände
06:31drastisch sinkt und sich die Kälte auch nur auf dieses kleine Areal beschränkt, stören
06:36die Immersion.
06:37Hier müssen die Entwickler unbedingt noch ran, damit wir in der Vollversion die ganze
06:41Wucht der eisigen Wandkeule auch spüren können.
06:43Apropos Keule, wo war ich noch gleich?
06:46Achja, ich wollte jagen.
06:47Mit wenigen Klicks baue ich deshalb einen Bogen und Pfeile aus Holz.
06:51Zu Spielbeginn habe ich bereits eine kleine Grundausstattung schlechter Werkzeuge, darunter
06:55eine Axt.
06:56Mit wenigen Schlägen rufe ich BAUMFELD vor meinem Monitor und sacke das Holz ein.
07:02Geht die Axt kaputt, finde ich geringe Mengen Holz in solchen Sträuchern.
07:06Mit dem neuen Bogen ist der erste Hirsch schnell erlegt.
07:09Also nehme ich das Tier komplett aus, gehe zu Anna zurück und koche am entzündeten
07:13Lagerfeuer.
07:14Zumindest für mich unfreiwillig komisch ist das Resultat der Jagd.
07:18Schaut mal, wenn ich einen Hirsch erlege und dann Fleisch, Haut und Kuh abziehe, sieht
07:21es in der Spielwelt aus, als hätte ich das Tier von innen heraus in die Luft gesprengt.
07:25Immerhin haben mein Charakter und der Schnee im direkten Umkreis von der Blutsprengelei
07:30auch ein paar Tropfen abbekommen.
07:32Das Score-Level ist ein cooles Feature und kann in der Vollversion bestimmt so manchen
07:36Kampf atmosphärisch anreichern.
07:38Beim Looten von Hirschen und Wölfen ist es derzeit aber noch völlig überdreht.
07:41Weil die Nacht hereinbricht und die Temperatur noch weiter fällt, stelle ich mein Zelt auf
07:47und mache die Augen zu.
07:48Am nächsten Morgen ist meine Energie unten links wieder aufgefüllt, dafür knurrt der
07:52Magen.
07:53Das sehe ich in der Anzeige daneben.
07:55Aber ich habe ja noch leckeres Essen vom Vortag.
07:58Heute will ich mir die Höhle hinterm Lager anschauen, von der Anna gesprochen hat.
08:02Dort angekommen erfahre ich auch warum dieser Ort Puma-Höhle heißt.
08:08Zum Glück für mich sind die fauchenden Bewohner nicht zu Hause, dafür aber die sterblichen
08:12Überreste ihrer letzten Opfer.
08:13Zwischen all den Knochen finde ich ein Audio-Log mit schrecklichem Inhalt.
08:17Die Überlebenden wähnten sich in der Höhle vor dem Wetter sicher, fielen dann aber den
08:21hungrigen Raubkatzen zum Opfer.
08:23Szenen wie diese deuten an, dass ich in Permafrost immer wieder über einzelne Schicksale oder
08:28Hintergrundgeschichten stolpere.
08:29In der Demo sehe ich aber zu, dass ich Steine und Feuerstein einsacke und wieder verschwinde.
08:34Ich mache mich auf den Weg zur von Anna erwähnten Jägerlichtung im Süden und finde schnell
08:38einen Aussichtsturm.
08:39Oben treffe ich Robin, die zur selben Speergruppe wie Anna gehört, aber herbe Verluste durch
08:44Angriffe der Banditen verkraften muss.
08:46Von ihr erhalte ich den Auftrag nach vermissten Mitgliedern ihres Trupps zu suchen.
08:50Außerdem soll ich die Händler im unweit gelegenen Händlerlager aufsuchen und natürlich
08:54das Wichtigste, ich bekomme einen eigenen Hund als Schnee-Survival-Buddy.
08:58Den habe ich vor Spielbeginn nach groben Vorgaben selbst erstellt, genau wie meinen eigenen
09:03Charakter.
09:04Um, Achtung Wortwitz, das Eis zwischen ihm und mir zu brechen, gebe ich ihm ein Stück
09:09Fleisch und wir sind ab sofort beste Freunde.
09:11Über ein Befehlsmenü rufe ich meinen Begleiter oder schicke ihn weg.
09:15Praktischerweise hat er Taschen auf dem Rücken, sodass er mein Inventar erweitert.
09:18In den Kämpfen war mein treuer Freund bisher noch keine große Hilfe, Auseinandersetzungen
09:23mit Wölfen oder Bären haben in Permafrost aktuell aber noch ganz andere Probleme als
09:27den Hund.
09:28Wo die liegen, zeige ich euch später noch.
09:31Zunächst stelle ich meine Unterkunft in den Schnee.
09:33Das mache ich wie etwa in Valheim.
09:35Einzelne Elemente wie Bodenplatten, Dächer und Türen platziere ich im Baumodus und zimmere
09:39sie dann zusammen.
09:40Vorausgesetzt ich habe die nötigen Materialien im Inventar.
09:43Ein paar gefällte Bäume später steht meine erste Hütte vor mir.
09:47Drinnen sind eine Werkbank zum Reparieren der Werkzeuge, eine Kiste und ein Bett.
09:51Außen habe ich ein Lagerfeuer platziert, das mir Wärme spendet und mein Fleisch gart.
09:54Zum Vergleich zeige ich euch hier noch unsere Koop-Residenz.
09:58Die bescheidene Hütte von Marco und mir beinhaltet zwei Betten, eine Werkbank und Kisten sowie
10:03Schränke zum Einsortieren von Waffen, Munitionen, Materialien, Nahrung und Co.
10:08Das Lagerfeuer steht mitten im Raum, eine Mechanik für Rauchabzug wie etwa in Valheim
10:12gibt es nicht.
10:13Auch stehen in der Demo nur grundlegende Bauelemente wie Wände, Türen, Dächer sowie eine Handvoll
10:18Möbel zur Auswahl.
10:19Die meisten Bauoptionen sind noch mit einem dicken weißen Vorhängeschloss versehen.
10:23Das Bauen geht leicht von der Hand und ist aktuell noch absolut zweckmäßig.
10:27Ich bin gespannt, welche Richtung das Entwicklerteam für Permafrost einschlagen wird.
10:31Entweder errichte ich in der Vollversion wie im genannten Valheim ganze Bauernhöfe oder
10:36schlage imposante Anwesen in die zerklüftete Landschaft oder ich bin eher pragmatischer
10:41wie in Green Hell unterwegs, wo ich mich im tödlichen Amazonas-Dschungel über halbwegs
10:45stabile Blätterkonstruktionen freue.
10:47In Sachen Weltgestaltung, Survival und Bauen deutet Permafrost sein Potential bereits an.
10:53Wenn ich auf den Spuren unserer untergegangenen Zivilisation wandle, Ressourcen aus Ruinen
10:57plündere und mir ein möglichst sicheres Camp errichte, spüre ich die Atmosphäre
11:01von Serien wie The Walking Dead.
11:03Im Koop erlebe ich sogar eine Steigerung dieser Atmosphäre.
11:07Wenn ich mit meinem Partner durch verlassene Ruinen streife, Kisten und Schränke plündere,
11:11dabei Kälte, Energie, Hunger und physische Gefahren im Blick behalte, zieht mich das
11:15Spiel sogar in seinem unfertigen Zustand direkt in seinen Bann.
11:20Damit die Mechaniken in der Vollversion aber konsequent funktionieren, braucht es aber
11:24noch mindestens eine gute Portion Feinabstimmung.
11:27Für die Kämpfe reicht das nicht aus, denn hier sind noch mehr grundsätzliche Arbeiten
11:31an der Mechanik und am Spielgefühl nötig.
11:34Ihr seht gleich, was ich meine.
11:35Als ich nach der ersten Nacht in der eigenen Hütte erwache, mache ich mich auf den Weg
11:40zum Händerlager weiter im Süden.
11:42Ich stoße auf eine scheinbar verlassene Siedlung und bin durchaus neugierig, als ich durch
11:45ein offenes Tor das Areal betrete.
11:47In der Kirche treffe ich auf drei NPCs, einen Waffenhändler, einen Mediziner und einen Kaufmann
11:53für alles mögliche.
11:54Die Figuren wirken genauso steif wie aktuell alle NPCs in Permafrost, was für eine Demo
11:58völlig okay ist.
11:59Wenn das fertige Spiel aber mit Atmosphäre überzeugen und durch Emotionen Bindung erschaffen
12:04soll, brauchen sowohl Figuren als auch Erzählungen viel mehr Qualität.
12:09Mein Partner erhält denselben Questfortschritt und dieselben Belohnungen, wenn ich für uns
12:13beide mit den NPCs der Welt rede.
12:15Allerdings bleiben ihm dann Möglichkeiten verwehrt.
12:18Ich stelle mich bei den Händlern vor und sage, dass Robin mich schickt.
12:22Anschließend kann ich mit allen drei Männern handeln.
12:25Marco hat weder die Handelsoption noch kann er die Robin Antwort geben.
12:28Ihm bleibt nur seine überschüssigen Items und sein Geld mir zu geben, sodass ich alles
12:33in Zahlung gebe und ihm dann ein Gewehr samt Munition kaufe.
12:37Irgendwie fühle ich mich wie der einzige Erwachsene bei einem Ausflug zum Schusswaffen
12:41Sale irgendwo im amerikanischen Hinterland.
12:43Vom Waffenhändler bekomme ich den Auftrag ein zu nahe gekommenes Wolfsrudel auszulöschen.
12:49Ich finde die zwei Viecher ein paar Meter hinter der Kirche.
12:52Mit meinem Gewehr im Anschlag pirsche ich mich geduckt an die Wölfe heran, doch plötzlich
12:57hat mich der Wolf entdeckt und rennt schnurgerade auf mich zu.
13:00Aber warum?
13:01War ich zu laut?
13:02Konnte er mich wittern?
13:04Weder die Animation des Wolfes noch die Geräuschkulisse geben mir irgendeinen Hinweis was ich falsch
13:08gemacht habe.
13:09Stattdessen springt mich das Tier wie auf Schienen an und ich stehe Sekunden später
13:14am Respawnpunkt vor der Kirche und frage mich was da gerade passiert ist.
13:18Doch lange darf ich nicht grübeln, denn da kommt derselbe Wolf erneut angelaufen und
13:23will mich weiter zerfleischen.
13:24Zwar liegt mein Rucksack noch am Sterbeort, meine Waffe habe ich aber zum Glück noch
13:28in der Hand.
13:29Als ich schieße vermisse ich alles was einen Shooter ausmacht, also Rückstoß, Trefferfeedback
13:34und dergleichen.
13:35Weil ich das komischste Verhalten der KI nochmal prüfen will, spielen wir die Mission nochmal
13:40im Koop.
13:41Vorsichtig pirschen wir uns ran und erleben einen ähnlich skurrilen Kampfablauf.
13:45Die Wölfe ignorieren uns lange, als sie uns dann entdecken, wirken ihre Bewegungen wieder
13:49wie auf Schienen.
13:50Sie verkanten sich in der Umgebung, stehen schief auf der Schneeoberfläche und ihre
13:54Todesanimation wirkt eher wie ein Schlaganfall, anstatt wie ein erfolgreicher Waffeneinsatz
13:59unsererseits.
14:00Kämpfe sind also schon möglich, so richtig spielbar oder gar spaßig sind sie aber aktuell
14:05noch nicht.
14:06Die Jagd mit dem Bogen auf Hirsche funktioniert beispielsweise schon ganz gut, kommt aber
14:09auch nicht ohne Aussetzer aus.
14:11Hier nehme ich ein prächtiges Exemplar ins Visier, allerdings setzt die Physik komplett
14:16aus und der Pfeil fliegt völlig wild durchs Bild.
14:19Nachdem ich dem Tier in die Flanke falle ist alles wieder normal.
14:22Hier schieße ich auf einen Hirsch und lande drei Treffer.
14:26Die Sterbeanimation setzt aber erst gar nicht und später willkürlich ein.
14:30Normalerweise reicht ein Treffer.
14:32Was beim Kampfsystem noch fehlt, merke ich auch im weiteren Verlauf der Demo, als ich
14:36ungeplant den Weg eines Bären kreuze und das Vieh sich direkt auf mich stürzt.
14:41Natürlich ist es realistisch, wenn Raubtiere mich als Beute auswählen und dann angreifen.
14:45Irgendeine Form der Benachrichtigung oder eine Chance für mich als Spieler, die Situation
14:50zu lesen und zu vermeiden, sollten die Entwickler trotzdem einbauen.
14:54Erneut möchte ich an dieser Stelle positiv auf Green Hell verweisen.
14:57Im Dschungel Brasiliens will mich alles töten und das meist sofort und direkt.
15:02Ich habe aber stets die Möglichkeit eine Bedrohung zu erkennen.
15:05Ein Puma faucht, eine Klapperschlange, naja, klappert und die Ureinwohner singen.
15:10Und der Tausendfüßler hier ist… ist absolut widerlich, niemand will den Tausendfüßler,
15:15ich will wieder zurück in meinen Schnee.
15:16Wo mich der Bär jedes Mal am nächsten Respawn-Punkt zerfleischt.
15:21Nicht perfekt, aber immerhin kein Tausendfüßler.
15:24An dieser Stelle bleibt mir nur, in der Basis zu spawnen, den langen Weg zu den versprengten
15:29Spähern neu zu planen und den Bär entweder so gut es geht zu vermeiden oder ihn zu stellen.
15:34Wobei ich ihm bei meinen wiederholten Respawns gut zugesetzt hatte, aber kein baldiges Lebensende
15:39seinerseits erkennen konnte.
15:40Na gut, dann töte ich den Bären eben nicht.
15:43Noch nicht.
15:44Wenn ich aber gerade schon bei Bedrohungen bin.
15:46Die schlimmsten Bedrohungen in Permafrost sind aktuell weder Kälte noch Hunger oder
15:50wilde Tiere, sondern, zumindest im Koop, Verbindungsabbrüche.
15:53Hier hatten wir uns gerade Klamotten mit höherer Kälteresistenz organisiert, hatten Waffen,
15:58Munition und Vorräte, als Marco plötzlich aus dem Spiel flog.
16:01Als er erneut beitrat, hatte er wieder die Grundausstattung wie zu Spielbeginn.
16:05Nach dem nächsten Abbruch wenige Minuten später konnte er gar nicht mehr beitreten.
16:10Weil es in der Demo von Permafrost sowohl im Einzel- als auch im Mehrspieler keine Speichermöglichkeit
16:15gibt, ruiniert so ein Fehler ganz schnell einen ganzen Abend.
16:19Bis zu diesem unbefriedigenden Ende hatten wir aber wirklich sehr viel Spaß.
16:23Wie lautet denn jetzt mein Fazit von Permafrost?
16:26Nachdem ich in der Demo ein paar Stunden verbracht habe, gefällt mir die Grundidee eines Survival-Spiels
16:32in einer wunderschönen, aber gefährlichen Spielwelt wirklich sehr gut.
16:36Natürlich macht Permafrost jetzt nichts grundlegend Neues, aber die Herangehensweise und das Setting
16:41könnten sich als Zünglein an der Survival-Waage erweisen.
16:45Beispielsweise ist Permafrost geerdeter als Ark mit seinen Sci-Fi Einflüssen.
16:49Zugleich ist es in seiner Präsentation nicht so stilisiert wie etwa The Long Dark, sondern
16:54setzt mit der Unreal Engine 5 auf eine realitätsnahe Darstellung.
16:57Überhaupt könnte die technische Präsentation des Spiels zu seinem Alleinstellungsmerkmal
17:02und zu einer wichtigen Stärke für Permafrost werden.
17:04Das durch die Unreal Engine 5 angedeutete Potential sehe ich in nahezu jeder Sekunde
17:09des Spiels.
17:10Damit aber auch genau das, nämlich ein Spiel, also ein richtiges, fertiges Spiel daraus
17:15wird, muss das Team von Space Rocket Games die einzelnen Mechaniken wirklich zu Ende
17:19denken, weiterentwickeln und am Ende alles mit heißklebender Atmosphäre zu einem großen
17:24Ganzen verdichten.
17:25Und genau das ist es auch, was sich vor meinem geistigen Auge aufbaut, wenn ich mir die aktuelle
17:31Version von Permafrost anschaue.
17:32Ich sehe eine Vision eines erstklassigen Survival-Spiels, mit einem für mich ganz persönlichen No-Brainer
17:39als Setting.
17:40Ich sehe ein Spiel, das mich zum Überleben in einer lebensfeindlichen Welt zwingt wie
17:44Green Hell.
17:45Ich sehe ein Spiel, das mich auf Beutezüge schickt, wie ich sie auf The Walking Dead
17:49kenne.
17:50Und ich sehe ein Spiel, das mich mit seinem Inventarmanagement den vielen Munitions- und
17:54Kleidungsarten an DayZ und Co. erinnert.
17:56Aber ich sehe auch, dass all das im Spiel aktuell bestenfalls nur angedeutet ist.
18:02Ob Permafrost der von mir gewünschte Erfolg wird oder ob es im Schneesturm der Beliebigkeit
18:06ein unbedeutendes Ende findet, liegt am Entwicklerteam und vielen kleinen Vans.
18:11Ein paar davon lauten, wenn Permafrost auch in den Bewegungen der Figuren die Witterungsbedingungen
18:17abbildet, wenn sich die Jagd organischer, vielleicht sogar ein ganz kleines Bäschen
18:22wie in Red Dead Redemption 2 anfühlt, wenn ich in der Einöde spannende Charaktere treffe
18:27und gleichzeitig isoliert meine Basis zum Überleben aufbaue, ja dann pfeife ich auf
18:32Lappland und weiße Weihnachten, dann steht Survival-Fans wirklich was Großes bevor.
18:36Und wir haben ja nun gerade auch im Survival-Genre schon oft genug erlebt, dass auch kleinere,
18:42zuvor unbekannte Teams hier große Erfolge feiern und ihre Nische finden können.
18:45Ich bin jedenfalls nach der Demo sehr gespannt, wo die Reise für Permafrost hingeht.
18:50Eine Sache aber noch zum Abschluss.
18:52Abseits einer vagen Angabe für 2025 gibt es noch keinen Release-Termin für das Spiel.
18:57Auch Konsolen-Versionen sind noch nicht angekündigt.
19:00Es würde mich aber sehr überraschen, wenn Permafrost nicht zuerst in den genreüblichen
19:04Early Access gehen würde und dann seinen weiteren Fahrplan offenbart.
19:07Das würde auch zu dem passen, was ich bisher in der Demo gesehen habe und wie die Demo
19:11in letzter Zeit sogar mit kleinen Updates wie UI-Verbesserungen versorgt wurde.
19:15Ich behalte das Projekt auf jeden Fall für euch im Auge.