Mit Herz und Handschellen S01E03-Amtsmissbrauch

  • vorgestern
Die 15-jährige Sandra Rennhofer wird ermordet aufgefunden. Zunächst gerät ihr eigener Vater Hermann in Verdacht, den sie kurz vor ihrem Tod im Polizeipräsidium angezeigt haben soll. Die Fassade der vermeintlich heilen dörflichen Welt erfährt weitere Risse, als Leo und Nina von Gerüchten erfahren, die hinter vorgehaltener Hand über den örtlichen Priester Rohner, einen angeblich guten Freund der Toten, kursieren: Er soll eine pädophile Neigung haben. Der Priester will aufgrund seines Schweigegelübdes nicht aussagen und muss von Leo und Nina festgenommen werden, als herauskommt, dass das Mädchen kurz vor ihrem Tod eine Abtreibung hat vornehmen lassen, bei der sie der Priester begleitet hat … Nina ist indessen der Überzeugung, dass ihr chaotisches Wesen Schuld daran ist, dass sie „Mr.
Right“ noch nicht getroffen hat. Der einzige Ausweg aus der Misere scheint ihrer Meinung nach eine Typveränderung zu sein. Fortan raucht sie keine Zigaretten mehr, erklärt jegliche Art von Kalorienbomben zu ihrem Feind und trägt plötzlich sexy Outfits. Doch so einfach, wie sie es sich vorgestellt hat, ist diese Art der Selbstverleugnung auch nicht … (Text: Sat.1)

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Transcript
00:00Wo willst du denn schon wieder hin?
00:11Ich hab dir was gefragt!
00:14Lass mich gehen!
00:15So redest du nicht mit mir!
00:29Wo bist du denn hergekommen?
00:57Bleib hier nicht erspart!
00:59Krass!
01:00Morgen, Frau Rupreis.
01:03Sekunde, ja.
01:05Wo?
01:06Tandem.
01:07Wo ist denn das?
01:10Das ist doch mehr was für die Kollegen aus Bad Tölz.
01:26Von mir.
01:28Schnell los.
01:30Nee, ich schlaf weiter.
01:31Ich muss arbeiten.
01:36So.
01:47Morgen.
01:48Morgen.
01:49Warum bist du denn schon so fit?
01:51Wieso?
01:52Na ja, du hast dich irgendwie so verändert.
01:56Ich dynamisiere meinen Typ.
01:58Dynamisier's.
01:59Verstehe.
02:00Ist was?
02:01Nee, sieht toll aus.
02:03Wahnsinns Ausschnitt.
02:04Na, da geht's ja zur Gießgrube.
02:07Gießgrube?
02:08Ach, na wunderbar.
02:09Wahrscheinlich sowieso.
02:11Hier, die hast du vergessen.
02:13Wirf sie weg.
02:14Wie heißt der?
02:15Was?
02:16Erzähl mir nichts.
02:17Du hörst auf zu rauchen, also hast du einen neuen.
02:19Eben nicht.
02:20Deshalb muss ich ja was ändern.
02:21Du kennst mich doch bei mir, bleibst du da?
02:24Ja, ich bin da.
02:25Ich bin da.
02:26Ich bin da.
02:27Ich bin da.
02:28Ich bin da.
02:29Ich bin da.
02:30Ich bin da.
02:31Ich bin da.
02:32Ich bin da.
02:33Ich bin da.
02:34Ich bin da.
02:35Ich bin da.
02:36Ich bin da.
02:37Ich bin da.
02:38Ich bin da.
02:39Du kennst mich.
02:40Doch bei mir bleibt einfach keiner.
02:45Weil die Kerle zu blöd sind, deine wunderbare Seele zu erkennen.
02:51Versprichst du mir was, denn du es dir je anders überlegst.
02:54Ich habe das Recht der ersten Nacht.
03:09Ach, Sie sind bestimmt die Kollegen aus München, oder?
03:12Freidenbach? Metzen, der Metz.
03:14Grüß Gott.
03:16Das ist eine tragische Geschichte.
03:19Alle hier haben das Mädel gekannt.
03:23Von da oben runtergesprungen?
03:25Für seine Fröte war er 15.
03:27Ich hab immer gesagt, da oben kennt er mal ein richtiger Zauni.
03:30Wir haben gehört, dass Sandra gestern bei Ihnen auf der Wache war.
03:34Stimmt das? Ja, das ist richtig.
03:36Sie hätten nicht leicht gehabt, die Sandra.
03:39Sie müssen es wissen.
03:41Ihr Vater, der Reinhofer Hermann, der ist halt schwierig.
03:44Ein Choleriker.
03:46Und was hat er gesagt bei Ihnen auf der Wache?
03:49Sie war halt recht verzweifelt.
03:51Sie hält das nicht mehr aus, zu Hause.
03:53Sie haben gedacht, ich rede da mal mit dem Hermann.
03:56Aber Sie haben nicht sofort was unternommen.
03:59Ich konnte doch nicht wissen, dass es wirklich springt.
04:02Gesprungen ist das Mädchen mit Sicherheit nicht.
04:05Aber wieso es denn dann sonst?
04:07Das heißt, es war sie bereits tot.
04:11Sie wurde erst getötet und ist dann von da oben runtergestoßen worden?
04:15Sehen Sie hier, Splitterfraktur über dem rechten Auge.
04:18Auf gut Deutsch gesagt, ihr wurde der Schädel eingeschlagen.
04:21Gestern Abend, gegen 20 Uhr.
04:23Sie glauben, das war Mord?
04:26Das Blut ist bereits vor dem Sturz geronnen.
04:28Die Sturzverletzungen selber haben nicht mehr geblutet.
04:31Aber wir kennen uns hier doch alle. So was hat es hier noch nie gegeben.
04:36Das konnte keiner von hier gewesen sein.
04:38Sie hat sich ganz schön gewehrt.
04:41Möglich. Aber die hier sind Älter.
04:43Drei bis vier Tage oder mehr, würde ich sagen.
04:45Sie haben doch sicher die Aussage vom Landrat vorpopuliert.
04:49Aber selbstverständlich, Herr Kommissar.
04:51Ich bin lang genug dabei, Sie können sich auf mich verlassen.
04:54Auch persönlich. Das weiß Ihnen niemand blödkommt.
04:57Ja, ich meine, es geht ja niemandem was an, was Sie privat so machen.
05:02Ach, Sie meinen, wenn ich schwulen will, ja?
05:05Leben und leben lassen.
05:07Das habe ich Ihrem Kollegen auch gesagt.
05:10Eindringend, ja.
05:12Wacker.
05:14Sie war unsere Einzige.
05:16Das war vor fünf Jahren.
05:18Sie war so stolz damals.
05:20Sie war doch noch ein Kind.
05:26Hier, trinken Sie mal.
05:29Ihre Tochter war gestern auf der Wache.
05:31Wissen Sie, warum?
05:33Kein Ort, der käufen.
05:36Wollen Sie wissen, was sie ausgesagt hat?
05:38Seit Jahren wurde ich, Sandra Rennhofer,
05:40von meinem Vater, Hermann Rennhofer, wiederholt heftig geschlagen.
05:44Ich erlitt Verletzungen am Arm und im Bereich der Oberschenkel
05:47und des Gesäß.
05:50Ich habe Angst, dass er es wieder tun wird.
05:52Soll ich weiterlesen?
05:54Hermann, aber du hast es mir doch versprochen.
05:58Du hast es mir doch so fest versprochen.
06:01Ellie, ich würde unserem Mädel doch nie was untun.
06:04Das hat Ihre Tochter gestern zu Protokoll gegeben.
06:07Herr Rennhofer, verstehen Sie, was das bedeutet?
06:10Wenige Stunden später war sie tot.
06:12Sie glauben doch nicht, dass ich ...
06:14Jetzt red schon, Hermann.
06:16Was ist denn gestern Abend passiert?
06:18Nichts.
06:21Nichts ist passiert.
06:23Ich habe Heu aufgeschüttet
06:25und dann bin ich zum Schorsch.
06:27Zum Gomringer.
06:29Die Sandra war früher so ein liebes Mädel.
06:32Aber irgendwann bin ich nicht mehr an sie rangekommen.
06:35Jetzt setzen Sie sich mal einen Augenblick hin.
06:38Wann war das denn?
06:40Vor einem Monat.
06:43Nein, vor zwei.
06:45Da hat sie sich hier oben verkrochen.
06:47Zum Beten hat sie gesagt.
06:49Sie wollte nicht mehr reden.
06:52Mit mir nicht.
06:54Und mit ihrem Vater auch nicht.
06:56Das wollt ihr immer nicht hinnehmen?
06:58Nein.
07:00Der ist manchmal so ausbrausend.
07:02Ich hab ihm gesagt.
07:04Bitte lass dich, Sandra.
07:06Solange sie zum Rohner geht, ist doch alles gut.
07:10Rohner?
07:12Das ist unser neuer Pfarrer, der Johannes Rohner.
07:15Zu ihm ist sie dann immer gegangen.
07:17Da war sie jetzt fast jeden Tag.
07:19Sandra war erst zwei Monate alt.
07:21Sie war in einem Krankenhaus.
07:24Sandra war erst 15.
07:26Wissen Sie, was ich mit 15 werden wollte?
07:28Bankräuber.
07:30Wenn mein Vater mich verprügelt hätte, wäre es geworden.
07:33Aber Watschen haben noch niemand geschadet.
07:35Grün und Blau haben sie sie geschlagen.
07:37Bloß weil sie in die Schule der katholischen Fräuleins wollte.
07:41Das ist doch nicht mehr normal.
07:43Nur mit dem Pfarrer hat sie noch reden wollen.
07:45Tag und Nacht.
07:47Der ist schuld.
07:49Trotz allem halte ich diesen Rennofer nicht für so kalt.
07:52Das ist der Mann.
07:54Bei dem kann ich mir noch ganz andere Dinge vorstellen.
07:57Leo, fahr doch mal langsamer.
07:59Was wird denn das hier?
08:02Eine Rallye mit einer Rostlaube?
08:04Dass mich von dem mit deiner Eierkiste abhängt?
08:07Männer, das hält die Karre nicht aus.
08:09Weißt du, wie oft Porsche die Rallye Monte Carlo gewonnen hat?
08:12Und wie oft ich deine Ludenschleuder schon repariert habe?
08:15Ah!
08:22Das lag nicht am Fahrstil.
08:24Das waren diese blöden Schlachtlöcher.
08:26Also das Ding ist jedenfalls hin.
08:29Der muss doch irgendwo aufzutreiben sein.
08:31Ein Verteilerfinger?
08:33Ich fürchte, den müssen Sie verschrotten.
08:35Unsinn. Das ist nur der Verteilerfinger.
08:37Sehen Sie zu, dass er nicht wegkommt.
08:39Wir würden gerne den Herrn Pfarrer sprechen.
08:41Er wartet drinnen.
08:43Mein Gott!
08:46Das ist doch nicht normal.
08:48Das ist doch nicht normal.
08:50Das ist doch nicht normal.
08:52Mein Gott, die Geschichte kriegt ihm das Herz.
08:54Für den Herrn Pfarrer sind doch seine Kinder alles.
08:57Er hat so ein gutes Händchen für die Jugend.
09:00Oh Gott.
09:02Oh Gott.
09:09Gutes Händchen für die Jugend.
09:13Geht doch schon mal vor in den Garten, bitte.
09:16Ich komme auch gleich nach.
09:18Sandras Tod ist für die Kinder nur schwer zu verkraften.
09:22Kommen Sie in mein Arbeitszimmer.
09:24So, kommen Sie, bitte.
09:28Wir haben gehört, dass Sandra öfter im Pfarrhaus war.
09:30Ja, fast jeden Tag.
09:33Sie hatte Schwierigkeiten zu Hause, wissen Sie.
09:35Ein Mädchen in der Pubertät. Nehmen Sie Platz.
09:37Danke.
09:39Sie waren so was wie eine Vertrauensperson für das Mädchen.
09:42Das versuche ich für alle Kinder zu sein.
09:44Eine Vertrauensperson.
09:46War Sandra auch gestern hier?
09:48Nein.
09:51Bevor Sie wollte noch mal vorbeikommen, nachdem...
09:53Sie wussten, dass sie Ihren Vater anzeigen wollte?
09:55Ja.
09:57Das heißt, nein. Ihren Vater anzeigen?
09:59Überrascht Sie das?
10:01Es muss schrecklich gewesen sein,
10:03was Sandra daheim mitgemacht hat.
10:05Sie hat sich mir erst gestern so richtig offenbart.
10:09Wir hätten da viel energischer durchgreifen müssen.
10:11Wen hätte sie denn sonst anzeigen sollen?
10:13Ich weiß nicht, was Sie meinen.
10:18Sie wussten von den Misshandlungen?
10:21Ich hab so was geahnt.
10:23Wir können dich nicht zwingen, was zu sagen.
10:25Entschuldigen Sie, lassen Sie uns doch einen Augenblick allein.
10:28Danke.
10:39Manchmal hat sie blaue Flecken gehabt.
10:41Ich hab dann immer versucht, ein T-Shirt drüberzuziehen.
10:44Aber ich hab's trotzdem gesehen.
10:46Naja, das hast du mir ja nie erzählt.
10:50Hat sie dir erzählt, woher die Flecken stammen?
10:52Hat sie von ihrem Vater erzählt?
10:54Bitte!
10:56Sie sagen doch, wie sie das Kind quält.
10:58Über so was hat sie nur mit dem Johannes gesprochen.
11:01Johannes?
11:04Ja, dem Herrn Pfarrer.
11:06Dem Pfarrer hat sie mehr verraten als ihre besten Freunde?
11:09Ja.
11:11Früher war es nicht so.
11:13Aber die letzten paar Wochen war sie fast jeden Tag da.
11:16Auch wenn wir keine Gruppe hatten.
11:18Du meinst, sie war hier allein?
11:20Ganz allein, beim Pfarrer?
11:22Oh Gott!
11:25Frau Metz?
11:27Ich glaube, ich hab da was.
11:29Das ist eine Routinefrage.
11:31Das ist jetzt kein Grund.
11:33Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich darf es nicht.
11:35Das Mädchen ist tot, Herr Ohner.
11:37Das Beichtgeheimnis schützt doch keine Toten.
11:39Bitte glauben Sie mir einfach.
11:42Ich darf es nicht tun.
11:44Sandra hat bei Ihnen gebeichtet und dabei einen Menschen belastet.
11:47Es ist das, weshalb Sie nichts sagen können.
11:49Sie sind ein guter Psychologe.
11:52Wen hat sie beschuldigt?
11:54Herr Kraft, der Schutz der Kirche gilt für alle.
11:57Auch für Mörder?
11:59Es gibt also jemanden,
12:01den Sie mit dem Maus in Verbindung bringen.
12:03Jemand, der auch bei Ihnen gebeichtet hat.
12:05Ihn sein Geheimnis anvertraut hat.
12:07Danke, Herr Kraft.
12:09Sie sind ein guter Psychologe.
12:12Sie sind ein guter Psychologe.
12:14Sie sind ein guter Psychologe.
12:16Danke.
12:18Ich habe nichts gesagt.
12:24Das hat das andere gehört.
12:26Bist du sicher?
12:29Aufkleber bin ich ihr geschenkt.
12:35Junge Leute kommen gern zu Ihnen.
12:37Vielleicht, weil sie bei mir Dinge erfahren,
12:39die sie in der Welt nicht mehr erleben dürfen.
12:42Dinge wie soziale Verantwortung, Nächstenliebe.
12:47Wie war Sandra so?
12:51Sie war sehr still.
12:53Traurig.
12:55Verschlossen.
12:57Wie jemand, der eine schwere Last auf seiner Seele trägt.
12:59Ist es nicht ungewöhnlich für eine 15-Jährige?
13:01Das war nicht immer so.
13:04Ich hatte das Gefühl,
13:06dass es erst vor ein paar Wochen angefangen hat.
13:08Sie wissen aber nicht, was diese Verstörtheit ausgelöst hat.
13:10Vielleicht hatte sie vor irgendetwas Angst.
13:17Ich verstehe.
13:19Sie denken, ich kriege das alleine raus.
13:21Nein.
13:23Ich hoffe es. Sie entschuldigen mich.
13:29Das gehörte der Sandra.
13:31Ich habe auf Wahlwiederholung gedrückt.
13:33Die letzte Nummer, die sie angerufen hat, war Ihre.
13:35Wo waren Sie gestern Abend zwischen 19 und 21 Uhr?
13:38Ich war hier.
13:40Im Pfarrhaus, allein.
13:42Ich habe an meiner Predigt gearbeitet.
13:44Ich habe meine Hände nicht immer eingeschaltet.
13:46Das werden Sie erst klären.
13:55Gott, ist das kalt hier.
13:57Das können Sie laut sagen, Frau Metz.
13:59Das steht Ihnen übrigens gut.
14:01Danke.
14:09Die Kollegen haben das gerade noch mal bestätigt.
14:11Der Flick ist definitiv Blut.
14:13Er wurde gestern Abend ermordet
14:16und dann mit dem Auto zum Steinbruch gefahren.
14:18Wir sind hier nur drei Kilometer.
14:20Wenn dieser scheiß Boot nicht so gefroren wäre,
14:22hätten wir wenigstens ein paar Reifenspuren.
14:24Was ist denn?
14:32Nichts.
14:34Sie können meinen Schreibtisch holen.
14:39Ist das Ihr Junge?
14:41Ja, das ist der Andi.
14:44Mein einziger.
14:46Da weiß man doch, wofür man lebt, oder?
14:48Haben Sie auch Kinder?
14:50Dumme Frage.
14:52Jugendforsch, dritter Platz.
14:54Das hat er im Sommer gewonnen.
14:56Der Andi will auf die TU nach München.
14:59Der Bub wird Ingenieur.
15:01Hier, wenn ich mal abschließen will.
15:03Und der, der ist schon Dienstwagen.
15:05Ach, im übrigen Wagen.
15:07Mein Schwager treibt den Verteilerfinger für den Porsche auf.
15:09Morgen haben Sie das Teil.
15:11Morgen?
15:14Ja, hier gibt es auch Zimmer.
15:16Es ist ruhig und die Luft ist auch besser als in München.
15:18Herr Kollege, ich bin begeistert.
15:20Ich weiß gar nicht, was wir ohne Sie machen sollten.
15:22Ein Vorteil.
15:27Und vergib uns unsere Schuld,
15:29denn auch wir vergeben uns dem Schuldigen.
15:31Und für uns nicht in Versuchung,
15:33sondern erlöse uns von dem Bösen.
15:35Geprügelt.
15:37Die Hand ist den Hermann halt manchmal ausgerutscht.
15:39Sandras Vater war also den ganzen Abend bei Ihnen.
15:42Wenn ich es doch sage.
15:44Oder glauben Sie, dass ich da lüge?
15:46Der Hermann ist unschuldig.
15:48Da sollten Sie sich vielleicht besser den Pfarrer vornehmen.
15:51Wegen dem war doch der Hermann somit die Nerven fertig.
15:54Wegen dem Herrn Pfarrer? Wieso denn?
15:56Mir hört so einiges.
15:58Oh, was hört man denn da so?
16:01Da müssen Sie den Pfarrer schon selber fragen.
16:03Ich muss jetzt wieder zurück auf meinen Hof.
16:05Am 6. kommt der Milchwagen von der Genossenschaft.
16:07Gut, erst mal schönen Dank, Herr Komringer.
16:14Meinst du, die machen ja auch noch Teufelsaustreibungen?
16:16Na klar, immer Samstagnacht-Tagesthemen.
16:25Tierische Fette. Und Cholesterin.
16:28Nicht gut für die Haut.
16:30Meine Kollegin dynamisiert sich gerade.
16:32Wie bitte?
16:34Wie gut kennen Sie denn den Rola?
16:36Darf ich Sie mal beschweren?
16:38Wieso?
16:40Er kümmert sich ja sehr intensiv um die Jugendlichen.
16:42Haben da nie die Eltern was gesagt?
16:45Nein, nie.
16:47Seitdem der Hannes in der Gemeinde ist,
16:49da blüht das ganze Dorf auf.
16:51Besonders die Jugendlichen.
16:53Seit wann sind Sie denn hier?
16:55Seit zwei Jahren. Vorher war ich in München.
16:57Was, und da ist er hierhergegangen?
16:59Also, ich meine, von der Großstadt insofern.
17:02Warum ist er denn weg aus München?
17:04Ich hab ihn nie gefürchtet.
17:06Was sagen denn die Leute so?
17:08Was Disziplinarisches?
17:10Mein Gott, Sie kennen doch die Leute.
17:12Am liebsten zerreißen sie sich das Maul, wenn sie nichts wissen.
17:15Andi!
17:18Komm mal rüber.
17:22Was haben wir denn ausgemacht?
17:24Ich hab schon gelernt für die Schule.
17:26Ich hab schon gelernt für die Schule.
17:29Ich hab schon gelernt für die Schule.
17:31Ich hab schon gelernt für die Schulaufgabe.
17:33Ich kann den Stoff.
17:35Du weißt schon, was du für ein Schneezammel ist für die TU.
17:37Und wann soll ich bitte noch meine Freund treffen?
17:39Ihr habt gehört, dass er einen Preis gekriegt,
17:41bei Jugend forscht.
17:43Ich hatte immer nur eine Vier in Physik.
17:45Echt?
17:48Ja, deshalb hat es auch nur bis zu Kripo gereicht.
17:50Wir müssen dir noch ein paar Fragen stellen zu Sandra.
17:52Du hast sie doch gut gekannt, hm?
17:54Ihr habt mit der nichts zu schaffen gehabt.
17:56Ihr habt euch doch im Fahrhaus getroffen.
17:58Bergton unternommen, Radl gefahren.
18:00In letzter Zeit hat er jeden Abend zu Hause gejagt.
18:05Und warum warst du denn vorhin beim Fahrhaus?
18:09Ich war ja wohl nicht der Einzige da.
18:11Aber der Einzige, der nicht gesehen werden wollte.
18:13Da fragst du doch mal meinen Vater warum.
18:15Wenn es nach dem ging, dürfte er bis zum Abitur gar nicht mehr aus dem Haus.
18:17Heute Abend bist du um halb acht Uhr daheim.
18:19Und jetzt schau, dass du weiterkippst.
18:22Der Bub ist so begabt.
18:26Ich würde es mir nie verzeihen, wenn er sich was verbaut.
18:28Schwieriges Alter aber.
18:30Das glaube ich.
18:41Ich muss noch mal aufs Revier und danach zu Mona.
18:43Ich dachte, da gibt es nichts auf Gerüchte.
18:45In jedem Gerücht steckt auch ein Fünfchen Wahrheit.
18:47Kümmer dich doch schon mal um unsere Zimmer, hm?
18:49Nee.
18:51Ich will in diesem Haus nicht bleiben.
18:54Und außerdem habe ich auch gar keine Klamotten dabei.
18:56Du brauchst doch nichts.
18:58Um manche Nacht mit dir in den Bergen.
19:00Wir sehen uns beim Frühstück.
19:02Du kannst so unromantisch sein.
19:04Komm raus!
19:06Komm raus!
19:08Alle krank seid ihr!
19:10Alle krank!
19:13Ihr pampelnden Prädigtwasser!
19:15Und Saufzwein!
19:17Krank seid ihr! Krank gewähren!
19:19Krank seid ihr!
19:21Jetzt lassen Sie den Herrn Pfarrer in Ruhe.
19:25Herr Rennhofer, hören Sie mir zu.
19:27Ich weiß, wie insolid ist.
19:29Heuchler!
19:31Du Bewerser!
19:34Jetzt helfst du dem Herrn Pfarrer!
19:36So ist die Unbrauch!
19:38Herr Rennhofer, jetzt reißen Sie sich mal zusammen!
19:40Mann!
19:42Ich muss ruhen!
19:47Was spielen Sie sich da so auf?
19:49Ich weiß, so was für eine Sie sind!
19:51Eine schwule Sau! Eine Bewerse!
19:53Du hältst jetzt die Schnauze!
19:56Und gehst ganz brav nach Hause!
19:58Mann!
20:00Und ihr geht auch nach Hause!
20:02Haben wir uns verstanden?
20:04Ja!
20:09Sie wissen, was Vorurteile sind?
20:11Einer der Gründe, warum ich lieber in der Stadt arbeite.
20:15Vorurteile und Gerüchte.
20:17Ich weiß, wovon Sie reden.
20:19Sie interessieren sich für meine Vergangenheit?
20:21Kommen Sie rein!
20:28Zuerst ist es nur ein Gerücht.
20:30Dann spricht niemand mehr mit Ihnen.
20:34Dann schlusslich bekommen Sie eine Vorladung zum Staatsanwalt.
20:36Die Anzeige wurde fallen gelassen.
20:38Das Mädchen war erst 15.
20:40An dem Missbrauchsvorwurf war nichts dran.
20:42Sie war von zu Hause abgehauen.
20:45Ich habe ihr nur Asyl gewehrt,
20:47damit sie nicht auf der Straße steht.
20:49Haben die Eltern die Anzeige zurückgezogen?
20:51Sehr zum Kummer des Staatsanwalts.
20:53Jetzt wurde gerne auf dem Schalter aufgesehen.
20:55Stimmt.
20:57Aber in der Gemeinde konnte ich nicht bleiben.
20:59Sie kennen das.
21:01Einmal unter Verdacht, für immer schuldig.
21:04Ich habe noch nie was draufgegeben,
21:06was die Leute gesagt haben.
21:09Wir müssen an uns glauben,
21:11wenn wir die Wahrheit finden wollen.
21:13Manchmal muss man eben da suchen, wo es weh tut.
21:15Glauben Sie mir,
21:17ich habe noch nie einen Unschuldigen eingesperrt.
21:19Leo, es gibt da ein Problem.
21:22Das kannst du wohl laut sagen.
21:24Rona will uns was mitteilen und darf es nicht.
21:27Oh.
21:31Ein schönes Doppelbett für den Herrn.
21:33Es wäre doch gar nicht nötig gewesen.
21:35Das Hotel ist belegt.
21:37Sie haben nur noch dieses Zimmer.
21:39Du hast ein Schlafzimmer rechts,
21:41aber du kannst auch gerne links schlafen.
21:44Nicht nötig, es gibt ja noch das Sofa.
21:51Ich habe noch ein Problem.
21:53Ich habe noch ein Problem.
21:55Ich habe noch ein Problem.
22:00Chef, ich brauche ein Schlafshirt.
22:08Ja.
22:11Ja.
22:25Komm, Leo, nimm du das Bett.
22:27Nun mach schon, ich nehm das Sofa.
22:29Kommt überhaupt nicht in Frage.
22:31Die Dame schläft im Bett.
22:33Aber ich bin doch gar keine Dame.
22:35Ich bin eine chaotische, launische, kleine, einsame Polizistin.
22:41Deshalb schlafe ich auf dem Sofa.
22:43Einsam bist du nicht.
22:45Du hast doch mich.
22:47Komm, mach schon.
22:49Ich bestehe drauf.
22:51Wir können uns ja abwechseln.
22:53Leo!
23:09Sie brauchen sich nur auf das Beich-Geheimnis berufen.
23:11Bei mir ist es anders.
23:13Wissen Sie, was die mit mir machen?
23:15Andi, du musst es ihm erzählen.
23:17Oder willst du es ein Leben lang mit dir rumschleppen?
23:19Das war erbeichte.
23:21Vergess uns das nie.
23:23Andi, du musst es sagen.
23:25Sonst hat es nie ein Ende.
23:27Weder für dich noch für mich.
23:45Andi!
24:15Was ist los?
24:45Was ist los?
25:15Was ist los?
25:45Was ist los?
26:15An Rona war es nicht.
26:23Es zieht.
26:27Ich ...
26:29Ich wusste nicht, dass du ...
26:33Entschuldigung.
26:41Das ist frei.
26:45Was ist mit deinen guten Vorsätzen?
26:47Flexibilität bedeutet vor allem,
26:49die guten Vorsätze zu brechen.
26:51Wie war die Nacht auf dem Sofa?
26:55Übrigens knackiger Hintern.
26:57Das ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.
27:01Fragt sich nur, wer hier wen nötigt.
27:11Kraft?
27:13Frau Doktor, guten Morgen.
27:15Ich hoffe, ich störe Sie nicht um diese Zeit.
27:17Guten Morgen.
27:19Für Sie habe ich doch immer Zeit.
27:21Es geht um das Opfer Sandra Reinhofer.
27:23Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie.
27:25Die klassische Reihenfolge, bitte.
27:27Die Suche nach der Tatwaffe können Sie sich sparen.
27:29Die Möglichkeiten reichen
27:31vom guten alten Stein bis zur Zaunlatte.
27:33Und die gute Nachricht?
27:35Die Tote hatte einen Schwangerschaftsabbruch.
27:37Professionelle Arbeit.
27:39Vor, na sagen wir,
27:41hin oder her,
27:43das lässt sich nicht mehr so genau feststellen.
27:45Ah, Mist.
27:47Wenn du mal was anderes anziehen willst,
27:49wird nur Tränen sonst noch im Auto.
27:51Vorsicht.
27:53Jetzt stellen wir uns doch mal vor,
27:55der Opfer hat das Mädchen vergewaltigt,
27:57sie ist schwanger geworden und hat abt.
27:59Das kann ich mir nur schwer vorstellen.
28:01Der Opfer ist ein Mensch mit Verantwortungsgefühl.
28:03Das spüren die jungen Leute,
28:05deswegen kommt es ja zu ihm.
28:07Er ist ein Mann.
28:09Und sexuelle Bedürfnisse?
28:11Ich habe gelesen,
28:13dass ein großer Prozentsatz aller Priester...
28:15Jetzt leben die Vorurteile.
28:17Das kann jeder mal im Dorf gewesen sein.
28:19Na gut, nehmen wir mal an, Rona war es nicht.
28:21Vielleicht hat Sandra ihm verraten, wer der Vater ist.
28:23Oder dem Arzt, der eine Eire vorgenommen hat.
28:25Ist sowas kompliziert?
28:27Nee, für einen Gynäkologen natürlich nicht.
28:29Aber du musst hier in dieser katholischen Gegend
28:31erstmal jemanden finden, der das macht.
28:33Außerdem brauchst du nach Paragraph 218
28:35ein Beratungsgespräch.
28:37Morgen, Wacker.
28:39Was? Ja, es ist dringend.
28:49Hallo.
28:53Maria, wo bleiben denn die anderen?
28:55Die kommen nicht.
28:57Ich darf auch nicht mitkommen.
28:59Tut mir leid, echt.
29:01Aber eigentlich darf ich gar nicht hier sein.
29:03Ich muss los.
29:07Es ist so.
29:17Als ich heute Morgen hier reingekommen bin,
29:19da war alles durcheinander.
29:21Und ich hab dann gleich auf der Wache angerufen.
29:25Das war auch gut so.
29:29Hier gibt es doch nichts Wertvolles.
29:31Das stimmt nicht.
29:37Sagen Sie mal, hat es da noch ein Tagebuch geführt?
29:57Das kenn ich.
30:01Das hab ich schon mal irgendwo gesehen.
30:03Ein alter Sohnereinbrecher!
30:05Die Münster, die wollen mit dir reden.
30:07Wie stehe ich jetzt da vor deinen eigenen Kollegen?
30:09Ich wollte doch nur...
30:11Sag mal, was denkst du eigentlich?
30:13Wenn es zur Anzeige kommt, bist du vorbestraft.
30:15Bist du jetzt vollkommen verrückt?
30:17Was hast du denn da gesucht?
30:23Das Tagebuch.
30:25Und?
30:27Was steht da drin?
30:29Nichts, Papa. Gar nichts.
30:31Gut.
30:33Dann ab ins Revier.
30:35Ja, das ist mein Amulett.
30:37Ja, ich bin eingestiegen bei der Samra.
30:39Das gebe ich zu.
30:41Aber das ist alles.
30:43Warum wolltest du unbedingt ein anderes Tagebuch haben?
30:47Vielleicht lassen wir uns jetzt für einen Augenblick allein, ja?
30:49Ich soll...
30:55Ja, natürlich.
30:57Ich warte dann draußen, wenn irgendwas sein sollte.
31:01Also?
31:03Jetzt sind wir unter uns.
31:05Ihr habt Schiss gehabt, dass sie mich verdächtigen.
31:07Wenn sie das Tagebuch finden.
31:09Weshalb sollte ich dich verdächtigen?
31:11Ich denke, du hast mit der Sache nichts zu tun.
31:13Wir haben uns gestritten.
31:15Vor ein paar Tagen.
31:17Stritten?
31:19Das war alles?
31:21War das alles?
31:23Das war beim Klettern.
31:25Wir waren zusammen. Sandra und ich.
31:27Ich wäre beinahe gestorben, weil sie mich nicht abgesichert hat.
31:29Und da hast du sie geschlagen?
31:31Ja, weil sie sich so blöd angestellt hat.
31:33Ich habe mich aber gleich entschuldigt.
31:35Leo.
31:37Leo, das musst du dir mal angucken.
31:39Gleich.
31:41Andi.
31:43Hast du mit Sandra geschlafen?
31:45Nein, hab ich nicht.
31:47Die Sandra.
31:49Die hat doch gemeint, sie wäre was Besseres.
31:51Oh, du meinst, sie hatte kein Interesse an dir.
31:53Weil sie einen anderen hatte.
31:55Das hat doch jeder gewusst, hinter wem die her war.
31:57Leo.
31:59Und das hast du nicht einsehen wollen?
32:01Lass gut sein, Leo. Andi, du kannst gehen.
32:03Für heute sind wir fertig mit dir.
32:05Für heute.
32:07Leo Lies.
32:09Frag nicht Lies.
32:11Heute war ich wieder bei Johannes.
32:13Wir waren ganz allein in seinem schönen Haus.
32:15Es ist wie ein Traum.
32:17Wie ein Rausch.
32:19Es sind so viele Wunden, die wir zusammen verbringen.
32:21Wenn er mich berührt, sein Geruch.
32:23Ich liebe ihn.
32:25Ich würde alles für ihn tun.
32:27Herr Rohner.
32:29Sandra hat Ihnen vertraut.
32:31Und Sie?
32:33Was haben Sie getan?
32:35Ich war wie ein Vater für Sandra.
32:37Nicht mehr.
32:39Oder glauben Sie ernsthaft,
32:41ich hätte dem Kind irgendwas angetan?
32:43Ich hab's Ihnen doch gerade vorgelesen.
32:45Das Tagebuch, seine einzige hymnische Liebeserklärung an Sie.
32:47Es sind unerfüllte Träume.
32:49Fantasien einer pubertierenden 15-Jährigen.
32:51Ja.
32:53Die seltsamerweise gerade an der Stelle enden, wo Sie...
32:57Sie wussten, dass ich schwanger war.
32:59Ich war Ihre letzte Hoffnung.
33:01Sie hatte niemand, dem Sie vertrauen konnte.
33:05Gut.
33:07Nehmen wir mal an,
33:09Sie sind unschuldig.
33:11Glauben Sie wirklich,
33:13das Beichtgeheimnis ist es wert,
33:15dass es so rumläuft?
33:17Herr Kraft.
33:19Dieser Streit ist so alt wie das Heilige Sakrament der Beichte.
33:21Sandra ist tot.
33:23Und Sie sind unser Hauptverdächtiger.
33:27Mein Gott, wollen Sie wirklich für etwas büßen,
33:29was Sie nicht getan haben?
33:31Ich weiß nicht, ob Sie das nachvollziehen können.
33:33Aber es ist einer der Grundpfeiler meines Glaubens.
33:35Bitte.
33:39Sie bringen sich selbst gern in Schwierigkeiten.
33:45Es ist nie zu spät für einen Befreiungsschlag.
33:49Fassen wir zusammen.
33:51Sandra schwärmte Sie.
33:53Sie kommt jeden Tag hierher.
33:55Ja, sie verbringt sogar Nachmittage mit Ihnen.
33:57Hier allein.
33:59Und plötzlich ist sie schwanger.
34:01Sie liebte Sie.
34:03Weshalb hätte sie mit einem anderen Jungen schlafen sollen?
34:09Das ist die entscheidende Frage.
34:15Was soll das?
34:17Die Dame...
34:27Verstehe.
34:29Entweder haben Sie Ihre Macht missbraucht oder...
34:33Sandra wurde vergewaltigt.
34:35Und zu Ihnen ist sie geflüchtet,
34:37weil sie es nicht mehr ausgehalten hat.
34:39Sie verstehen sehr viel von Schach.
34:41Ich versuche nur, alle Möglichkeiten durchzuspielen.
34:45Es hat doch jeder gewusst, hinter wem sie her war.
34:51Es war Andi.
34:53Er hat sie vergewaltigt.
34:55Warum?
34:57Weil er es nicht ertragen hat,
34:59dass sie sich für einen anderen interessiert hat.
35:01Für einen Priester?
35:03Ja, ganz genau, für einen Priester.
35:05Andi hat sie vergewaltigt und als sie ihn anzeigen wollte,
35:07da hat er sie umgebracht.
35:09Ausgerechnet jetzt, ja?
35:11Fast zwei Monate nach der angeblichen Vergewaltigung.
35:13Er hat den ganzen Abend gelernt,
35:15sein Vater hat es bestätigt.
35:17Ganz genau, sein Vater.
35:21Vielleicht hast du recht.
35:23Vielleicht wäscht dein Priester ja wirklich
35:25seine Hände in Unschuld.
35:27Aber übrigens,
35:29es gibt noch eine schlechte Nachricht.
35:31Breitenbachs Schwager bekommt den Verteilerfinger nicht.
35:33Das hätte ich dem auch gleich sagen können.
35:35Das heißt...
35:37Noch eine Nacht im Exil?
35:39Schöner Mist.
35:43Das ist das, wenn junge Burschen zu lange aus Bayern weg sind.
35:45Jetzt kommt Respekt mehr
35:47vor der Staatsgewalt.
35:49So sieht's aus.
35:53Warum hast du dich eigentlich
35:55letzte Nacht heimlich zu mir ins Bett geschlichen?
35:57Das hättest du mir ja sagen können.
35:59Ich dachte, du hast Schiss, weil ich auf Entzug bin.
36:01Solange du dich beherrschen kannst.
36:05Ja, kuscheln tut doch jeder gern.
36:09Ich mich immer verliebe nicht.
36:11Dafür hast du doch mich.
36:17Deine Diät hättest du natürlich dafür nicht gleich aufgeben müssen.
36:19Findest du mich zu dick?
36:21Ich find vor allem überall Krümel im Bett.
36:25Ah!
36:27Na warte, ich werd dich leeren!
36:41Ja?
36:43Wacker.
36:47Ich hab den Arzt gefunden.
36:49In Wolfrathshausen.
36:51Nur sieben Kilometer von hier.
36:53Die Gynäkologin hat eindeutig...
36:57Rona als Sandras Begleitperson
36:59identifiziert.
37:01Und?
37:03Und?
37:05Und?
37:07Und?
37:09Identifiziert.
37:13Äh...
37:15Ich geh da mal.
37:17Aber Sie haben das Mädchen zur Ärztin gebracht.
37:19Zur Abtreibung.
37:21Wie ein katholischer Priester.
37:23Es gibt Augenblicke im Leben, da hat man nicht die Wahl
37:25zwischen richtig oder falsch.
37:27Da gibt es keinen Ausweg mehr.
37:29Aus der Schuld.
37:31Wie viel Schuld haben Sie wirklich auf sich genommen?
37:35Was ist, wenn Sie das nächste Mal zur Beichte gehen, Herr Pfarrer?
37:37Wofür werden Sie dann um Vergebung bitten?
37:39Sie haben Ihre Verzweiflung nicht gesehen.
37:41Ich konnte nicht anders.
37:43Ich musste ihr helfen.
37:45Ich hatte einfach nur Mitleid mit ihr.
37:49Gott war mein Zeuge.
37:51Und Gott wird mein Richter sein.
37:55Einen Augenblick.
37:59Guck mal hier, die gehören Rona.
38:01Und da ist Blut. Das ist eindeutig.
38:03Das läuft mir alles zu glatt gegen Rona.
38:05Wer hat denn die gefunden?
38:07Der Herr Breitenbach.
38:09Die lagen hier in der Garderobe unter einer Menge anderer Kraut.
38:11Breitenbach.
38:15Der ist einfach zu gut.
38:17Der erstes Handy, jetzt die Handschuhe.
38:19Scheint ja sechsten Sinn für Beweismittel zu haben.
38:23Herr Breitenbach.
38:25Ja, bitte?
38:27Haben Sie die gefunden?
38:29Man tut, was man kann.
38:31Gut.
38:33Dann bringen wir den Herrn Pfarrer jetzt zum Verhör auf die Wache.
38:37Soll ich den Rona festnehmen?
38:39Ja.
38:45Mein Gott.
38:47Ausgerechnet der Herr Pfarrer.
38:51Das hätte ich nie gedacht.
38:55Leo ist verrückt.
38:57Pst.
39:01Herr Kraftig.
39:03Manchmal kommt Hilfe von jenen,
39:05von denen wir es am wenigsten erwarten.
39:27Du meinst, Breitenbach hat das alles?
39:29Manipuliert gegen Rona, um seinen Sohn zu decken?
39:31Andi ist ein ganzer Stolz.
39:33Andi soll raus aus diesem Kaff.
39:35Er soll studieren.
39:37Er soll die unerfüllten Lebensträume seines Vaters verwirklichen.
39:43Scheiße.
39:45Er kann es nicht gewesen sein.
39:47Ich meine, wer so fährt, der kann sie mit dem Auto niemals in die Schlucht gebracht haben.
39:49Wir waren so nah dran.
39:53Ein Vater, der alles für seinen Jungen tun würde.
39:55Was ist, wenn er für Andi nicht nur gelogen hat?
39:59Du meinst...
40:01Druck.
40:03Druck.
40:05Andi.
40:07Ich nehme dich fest,
40:09wegen Mordes an Sandra Rennhofer.
40:15Komm, komm, komm.
40:17Ganz ruhig, ganz ruhig.
40:19Na komm, Junge.
40:21Ganz ruhig, ganz ruhig.
40:25Ich hab sie nicht umgebracht.
40:27Du hast sie vergewaltigt.
40:31Das hättest du besser nicht gemeint.
40:33Wie du meinst.
40:35Ich kann dir Ronas Aussagen auch gern vorlesen.
40:37Das darf er nicht.
40:39Der ist ein Pfarrer, der darf nicht reden.
40:41Andi, warum hast du es getan?
40:45Wir haben ein bisschen was getrunken,
40:47an dem Abend auf der Hütte.
40:49Was kann ich ihnen dafür, wenn die mich so umhaut?
40:51Anmacht?
40:53Du hast sie vergewaltigt.
40:55Sie hat mich abblitzen lassen.
40:57Das hast du nicht ertragen.
40:59Ich hab das nicht gewollt.
41:01Es tut mir leid.
41:03Aber ich hab sie nicht umgebracht.
41:05Wann genau ist das passiert?
41:07Wann war die Klettertour?
41:09Im September.
41:11An einem Wochenende.
41:13Dem 20. glaube ich.
41:15Das mit dem Kind, das habe ich nicht gewusst.
41:17Das hat es mir nicht gesagt.
41:19Sie machen einen Fehler, Herr Kraft.
41:21Papa, ich hab der Sandra noch nichts getan.
41:23Du sagst jetzt kein Wort mehr.
41:25Verstehst du mich?
41:27Ihr Sohn hat uns bereits gestanden,
41:29was zwischen ihm und Sandra passiert ist.
41:33Aber das können sie doch gar nicht beweisen.
41:37Das können sie nie und immer beweisen.
41:39Sandra Rennhofer ist zu Ihnen gekommen.
41:41Hier in diesen Raum.
41:43Aber nicht, um Ihren Vater anzuzeigen,
41:45sondern um Ihren Sohn Andi anzuzeigen.
41:47Wegen Vergewaltigung.
41:49Und jetzt als Staatsanwaltschaft in München.
41:51Komm Andi, komm.
41:55Bitte.
41:57Bitte nicht.
41:59Bitte warte.
42:03Ich hab's im Guten versucht.
42:07Ich hab mit ihr geredet.
42:09Ich hab ihr sogar Geld angeboten.
42:13Aber sie, sie hat...
42:15Sie hat gesagt,
42:17sie sorgt zum Jugendamt.
42:19Wenn die nichts unternehmen.
42:23Mutiges Mädchen.
42:25Das wird sie mal besser haben als ich.
42:29Papa.
42:31Andi, es tut mir so leid.
42:47Ich hab von Anfang an gewusst,
42:49dass unser Herr Pfarrer mit solchen Sachen
42:51nichts zu tun hat.
42:53Auf die Filisters und auf Erlass.
42:55Grüß Gott, Herr Pfarrer.
42:57Werden Sie diesmal bleiben?
42:59Wenn dieser Platz meine Prüfung ist,
43:01werde ich mich erstellen, ja.
43:03Dafür wünsche ich Ihnen viel Glück.
43:05Danke.
43:07Bei Ihnen möchte ich mich ganz besonders bedanken.
43:09Wofür?
43:11Ich bin der Pfarrer.
43:13Ich bin der Pfarrer.
43:15Wofür?
43:17Ich an Ihrer Stelle hätte mich sofort verhaftet.
43:23Hier.
43:25Läuft wie neu.
43:27Moment, ich dachte, es gibt gar keine Ersatzteile mehr.
43:29Der Verteiler kommt aus einer Werkstatt in Wolfratshausen.
43:31Der Herr Pfarrer hat uns extra angerufen.
43:35Haben Sie das Herrn Kraft nicht gesagt?
43:37Manchmal kommt Hilfe von jenen,
43:39von denen wir es am wenigsten erwarten.
43:41Hey.
43:43Mein Prinz.
43:49Na, ihr zwei, wie war es auf dem Dorf?
43:51Oh Gott, frag nicht.
43:53Ich bin so froh,
43:55dass wir da lebend wieder rausgekommen sind.
43:57Ich habe dir heute Nacht auch kurz gedacht,
43:59du würdest mich zerfleischen.
44:01Nicht, dass du jetzt denkst, wir hätten wir...
44:03Schon okay, Nina.
44:05So wild ist es auch nicht.
44:07Apropos wild, was ist mit deinen neuen Klamotten?
44:09Gefallen sie dir nicht mehr?
44:11Ach wisst ihr,
44:13Schluss mit der Dynamisierung.
44:15Du nimmst mich doch auch so, wie ich bin.
44:17Und irgendwo wird es doch hier jemanden geben,
44:19der auch so denkt.
44:25Zum Wohl.
44:41Untertitel von Stephanie Geiges

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