Im Europaparlament zeichnet sich am Mittwoch ein harter Schlagabtausch mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban ab. Der Rechtsnationalist warf der EU vor seiner Rede im Straßburger Plenum "Erpressung" und "Heuchelei" vor. Er reagierte damit am Dienstag auf Kritik an seiner pro-russischen Politik.
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00:00Im Europaparlament zeichnet sich ein harter Schlagabtausch mit dem
00:05ungarischen Regierungschef Viktor Orban ab. Der Rechtsnationalist warf der EU vor seiner Rede
00:11im Straßburger Plenum Erpressung und Heuchelei vor. Er reagierte damit auf unter anderem Kritik
00:17an seiner prorussischen Politik. In Ungarn sind wir der Meinung,
00:27so schnell wie möglich einen Waffenstillstand erreichen zu wollen. Denn wir sind davon
00:31überzeugt, dass man diesen Krieg nicht auf dem Schlachtfeld gewinnen kann. Das kann man
00:36einfach nicht. Das ist unsere Meinung. Wenn man also auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen kann,
00:40muss man kommunizieren, verhandeln, einen Waffenstillstand aushandeln und Leben retten.
00:45Das ist es also, was wir uns wünschen." Orban will sich in seiner Ansprache vor den
00:53Europaabgeordneten zu den Prioritäten des ungarischen EU-Ratsvorsitzes in diesem
00:59Halbjahr äußern. Bereits vorab verriet er, wie er auf einen möglichen Wahlsieg von Donald Trump
01:05bei den US-Präsidentschaftswahlen reagieren würde. Was wir tun werden? Wir werden mehrere
01:11Flaschen Champagner öffnen, wenn Trump gewählt wird. Aber was die anderen tun werden,
01:15das ist eine andere Frage. In der Asylpolitik rief Orban die anderen EU-Länder auf, dem Beispiel
01:23Ungarns zu folgen und keine Migranten mehr nach Europa zu lassen. Aus dem demokratischen Lager
01:29wurde scharfe Kritik an dem Gebaren des Ungarn laut. Der Vorsitzende der konservativen Europäischen
01:35Volkspartei Manfred Weber nannte die ungarische EU-Ratspräsidentschaft einen Totalausfall.
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