WaPo Bodensee -35- Schande

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00:30♪ Spannungsvolle Musik ♪
00:37Knochen.
00:42Knochen.
00:47Knochen.
00:48♪ Spannungsvolle Musik ♪
00:55♪ Spannungsvolle Musik ♪
01:08♪ Ruhige Musik ♪
01:19♪ Ruhige Musik ♪
01:40Und immer der gleiche Modus operandi.
01:46Danke. Jakob.
01:48Hier, das LKA hat die Bilder zugeschickt.
01:52Der Dieb kommt also ins Hotelzimmer.
01:55Aber woher kennt der alles Selbstkonten?
01:57Wer trägt solche Klunker?
02:00Ich weiß nicht, was du hast.
02:05Äh, guten Morgen.
02:07Hallo, Paul.
02:08Wäre schön, wenn ihr uns einweiht.
02:11Bei diesen Schmuckdiebstählen
02:13handelt es sich wohl um einen Teil einer Serie.
02:16Falls uns ein Boot auf unseren Kontrollfahrten verdächtig vorkommt,
02:20sollten wir nach den gestohlenen Schmuckstücken ausschreiten.
02:24Das ist doch mal eine Ansage. Jakob.
02:27Denk bitte dran, den Antrag für deine Fortbildung auszufüllen.
02:35♪ Ruhige Musik ♪
02:47Was soll ich denn damit? Hat doch eh keinen Sinn.
02:50Du weißt, dass jedes Jahr pro Dienststelle nur einer hin kann.
02:53Wenn Jakob sich bewirbt ...
02:55Dann ist er nicht automatisch dabei.
02:57Doch, Nele entscheidet. Die beiden sind so.
03:00Mach's dir doch nicht einfach.
03:03Komm, dann wirklich.
03:10Ähm, Entschuldigung.
03:12Ich hab's nicht verstanden.
03:13Ähm, Entschuldigung.
03:16Hallo, kann ich Ihnen helfen?
03:18Ja, also, mein Mann. Ich kann ihn nicht erreichen.
03:21Wie ist denn Ihr Name? Karl. Also, Martina Karl.
03:24Und, ähm, mein Mann, der ist also geschäftlich in Radolfzell.
03:28Und eigentlich ist er aus Düsseldorf.
03:31Entschuldigung, ich bin so in Sorge um meinen Mann.
03:34Ich kann hier keine Meldungen über einen Unfall am Bodensee finden.
03:39Frau Karl.
03:40Was macht Ihr Mann beruflich?
03:42Äh, Juwelier.
03:44Aber wenn er am Bodensee zu tun hat, ist er jeden Tag auf dem Wasser.
03:48Ich hab gestern nichts von ihm gehört.
03:50Und an seinem Handy, da geht immer nur die Mailbox ran.
03:54Haben Sie's schon in seinem Hotel versucht?
03:57Ja, selbstverständlich.
03:58Aber da kann mir niemand weiterhelfen.
04:01Und sein Zimmer haben die mich nicht reingelassen.
04:04Bitte.
04:05Ich muss Ihnen was sagen.
04:07Bitte.
04:09Haben Sie hier irgendwas, wo Sie unterkommen können?
04:12Das ist kein Problem, da nehm ich mir ein Zimmer.
04:15Aber was passiert denn jetzt?
04:17Wir kümmern uns.
04:18Tragen Sie ein Foto Ihres Mannes bei sich?
04:21Oh, Moment.
04:22Lele.
04:24Wir kümmern uns um was.
04:28Jakob, kommst du?
04:30Mhm.
04:31Also, das ist Robert.
04:34Das ist Robert.
04:47Paul!
04:53Das ist nicht dein Ernst, oder?
04:55Was ist denn los mit dir?
04:57Kein Hinweis auf ein Verbrechen.
04:59Der Typ ist volljährig und gerade mal einen Tag weg.
05:02Nee, das ist kein Fall.
05:03Wir haben ein Riesenproblem im Team.
05:06Seit Jakob bei dir eingezogen ist,
05:08sind Julia und ich nur noch das fünfte Rad am Wagen.
05:11Das ist nicht dein Ernst, oder?
05:13Doch, ihr besprecht abends alles Dienstliche bei einem Glas Wein.
05:17Und wir gucken in die Röhre.
05:19Paul, das ist Quatsch.
05:20Ich kann Berufliches und Privates sehr wohl trennen.
05:23Wunderbar. Komm, mach die Leine los.
05:25Weißt du, Lele?
05:27Wir haben neben untreuen Ehemännern nachzujagen,
05:30auch noch richtige Polizeiarbeit zu erledigen.
05:32Der Regenwasserkanal in der Nähe von Meersburg ist verstopft.
05:50Wirklich? Du siehst das genauso?
05:52Ja, schon.
05:54Als ihr heute Morgen reinkam, wart ihr in dieser Schnucksache drin.
05:58Julia, das war reiner Zufall.
06:00Der Typ vom LKA hatte gerade vorher angerufen.
06:03Sie sind von der Polizei?
06:05Ja.
06:06Das ist das Zimmer von Herrn Kahl.
06:08Ich wollte putzen, aber der Gast ist noch nicht ausgecheckt.
06:11Ist usted Española?
06:13Soy de Argentina.
06:15Hablos Español?
06:17Nur ein kleines bisschen.
06:18Ich hab meinen Spanischkurs gemacht,
06:20aber da ist nicht so viel hängen geblieben.
06:30Danke schön.
06:34Das riecht nach Chlor, oder?
06:36Ja, ist wahrscheinlich vom Putzmittel.
06:39Also Robert Kahl legt Wert auf gute Pflege.
06:41Das ist alles nur vom Feinsten.
06:44Sieht für mich so aus, als hätte der sich ganz normal angezogen
06:47und hätte das Zimmer verlassen.
06:49Siehst du sein Handy irgendwo?
06:51Nee, Brieftasche auch nicht.
06:53Hat er wahrscheinlich eingesteckt, als er gegangen ist.
06:57Um unterzutauchen?
06:59Ich denke eher auf Wiederkommen.
07:01Seine Uhr und die Manschettenknöpfe hätte er sonst nicht hier gelassen.
07:05Ich sehe kein Indiz für ein Verbrechen.
07:07Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich.
07:28Warum bin ich hier im Wasser und du auf dem Boot?
07:31Ist doch verkehrte Welt.
07:33Bleib mir nicht so an, nur weil du Stress mit Nele hast.
07:36Ich hab keinen Stress mit Nele.
07:47Scheiße.
07:58Ist das nicht dein untreuer Ehemann?
08:01Ja, das ist er.
08:03Da hat Nele doch recht.
08:07Wollen wir ihn wieder reinschieben? Ich dachte auch keinen.
08:14Bist du sicher, dass er getötet wurde?
08:16Er hat eine Kopfverletzung.
08:18Er könnte erschlagen worden sein.
08:20Okay, wir informieren ihn.
08:22Er hat eine Kopfverletzung.
08:24Er hat eine Kopfverletzung.
08:26Wir informieren die Ehefrau.
08:28Lass mal, das machen wir schon.
08:30Wie, freiwillig? Das wäre natürlich gut jetzt.
08:34Ja, mit Nele, wegen vorhin.
08:36Schon gut.
08:38Bis später.
08:46Das nenne ich meine Entschuldigung.
08:48Also, Robert Karl besitzt einen Juwelierladen
08:50auf der Königsallee in Düsseldorf.
08:52Seine Frau arbeitet auch in dem Laden?
08:54Bis vor sechs Jahren, da wurden sie überfallen.
08:57Die Täter haben Schmuck im Wert von fast 1 Mio. Euro ergattert.
09:00Danach hat sie aufgehört.
09:03Aber er hat weitergemacht?
09:05Ja, hat den Laden aber sicherheitstechnisch hochgerüstet
09:08und sich eine Waffe besorgt.
09:10Okay, haben wir noch einen anderen Ansatzpunkt?
09:12Karl war zwar ein angesehener Juwelier,
09:14konnte aber seine Finger nicht bei sich lassen.
09:17Genau, sexuelle Belästigung vor drei Jahren.
09:19Ein Angestellter hat ihn angezeigt,
09:21die Anzeige kurz darauf aber wieder zurückgezogen.
09:24Oder sie hat ihn erpresst.
09:26Wir schweigen für sein Geld. Haben wir das Handy geortet?
09:29Keine Chance. Wahrscheinlich liegt sie im Bodensee.
09:48Sie haben Ihren Mann beschattet?
09:50Nein.
09:53Nicht ihn.
09:56Sie, diese ...
09:58Diese Frau, diese Kellnerin.
10:00Sehen Sie das?
10:02Was soll man da sehen?
10:05Ihr Blick.
10:07Das ist doch wohl eindeutig.
10:09Wohlhabender Mann, allein auf Geschäftsreise.
10:12Solche Frauen warten doch nur darauf.
10:14Das ist ihr Beuteschema.
10:16Entschuldigung.
10:18Das Einzige, was ich sehe,
10:20ist das freundliche Anschauen.
10:22Diese jungen Dinger, die flirten ungeniert mit Robert,
10:25selbst wenn ich daneben sitze.
10:29Glauben Sie mir mal, die wissen genau, was sie tun.
10:32Das sind Hyänen.
10:34Wissen Sie, das deckt sich merkwürdigerweise
10:36so gar nicht mit unseren Informationen.
10:39Im Gegenteil.
10:41Gegen Ihren Mann gab es sogar mal eine Anzeige
10:43wegen sexueller Belästigung.
10:45Genau das meine ich doch. Da war überhaupt nichts.
10:48Diese Angestellte, von der Sie da reden,
10:50kommt immer von sein Geld aus. Sie hat uns erpresst.
10:53Und Robert hat gezahlt, um seinen guten Ruf zu wahren.
10:55Und meinen natürlich.
11:01Irgendwas mache ich falsch.
11:03Frauen, die wie Hyänen bei Männern herfahren?
11:05Weißt du, das Einzige, wovor ich Angst habe,
11:08wenn ich abends alleine in eine Bar gehe,
11:10ist, dass ich morgens mit einem Kater aufwache.
11:13Dafür musst du nicht befürchten,
11:15irgendwann mausetot aus dem Regenwasserkanal gefischt zu werden.
11:18Die Barkeeperin heißt Evelyn Streeck
11:20und arbeitet seit etwa einem Monat im Hotel.
11:22Polizeilich ist bei ihr nichts bekannt.
11:24Was ist mit dem Mann von den Fotos?
11:26Der, mit dem das Opfer Streit hatte?
11:29Ist kein Hotelgast. Stammt aber womöglich hier aus der Gegend.
11:32Soll ab und an mal in der Bar gewesen sein.
11:34Ich bin da auf jeden Fall dran.
11:36Dann checkt mal bitte die Überwachungskameras des Hotels.
11:39Das Hotel hat eine in der Lobby, aber da gibt's ein Problem.
11:42Die überspielen nach 24 Stunden das Material.
11:44Unsere IT ist aber gerade schon dabei,
11:46gut, dann ...
11:48macht Feierabend.
11:50Äh, Nele, einmal ganz kurz wegen der Weiterbildung ...
11:53Können wir das bitte später besprechen?
11:55Ich muss wirklich dringend Schreibkram aufarbeiten.
11:57Alles klar.
12:01Na dann, bis morgen.
12:03Mhm.
12:05Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich
12:36No.
12:38Ma, por favor, no te preocupes.
12:40Estoy ...
12:42No te preocupes, estoy ...
12:44Ostia, no ...
12:46Das ist ja verboten.
12:49Waldbrandgefahr.
12:51Was?
12:53Ach, Sie sind es.
12:55Wir haben uns heute Morgen im Hotel kennengelernt.
12:57Es tut mir leid, ich mach es aus, ja?
12:59Alles gut, alles gut.
13:02Geht's?
13:04Ja, ja.
13:06Alles in Ordnung?
13:08Ja, ja, nur ein bisschen verbrannt.
13:10Das Kajak.
13:12Ist das wieder?
13:14Ja.
13:16Schön. Ich war noch nie auf so etwas.
13:18Wollen Sie mal?
13:20Was?
13:22Kajak fahren.
13:32Evelin!
13:35Evelin!
13:37Das ist mal spitz wie aufzutauen.
13:39Wir müssen da was tun.
13:41Nee, du musst was tun, nicht ich.
13:43Aber der kommt nicht an sein Handy ran.
13:45Krieg doch mal die Zimmernummer von dem raus.
13:47Ach, ja.
13:54Er hatte immer eine Waffe dabei.
13:56Aber die ist spurlos verschwunden.
13:58Eine Tatwaffe muss man so schnell wie möglich loswerden.
14:02Hallo, Nele.
14:04Wir reden gerade über diese Tatwaffe.
14:06Vergiss es, Jakob, es ist zu spät.
14:09Mama weiß das auch, stimmt's, Mama?
14:11Wovon redest du?
14:13Davon, dass wir in meinem Zuhause nicht über meine Arbeit reden.
14:16Oh ja, natürlich, richtig. Entschuldige.
14:20Aber die Tatwaffe, die muss noch im Bodensee sein.
14:23Mama!
14:25Entspann dich, Kind, ja? Du hast Feierabend.
14:31Immer gleichmäßig, nicht zu schnell.
14:33Eins, zwei, eins.
14:37Top, genau so.
14:40Es macht Spaß.
14:42Woher aus Argentinien kommst du?
14:44Aus Salta, das ist im Norden.
14:46Ich mache Work and Travel hier.
14:48Cool.
14:50Rumreisen und ein bisschen jobben, könnte ich mir auch gut vorstellen.
14:53Besten weit weg von hier.
14:55Oh Gott, oh Gott.
14:57Alles gut?
14:59Eins, zwei ...
15:01Entschuldigung, ich versuche alles.
15:06Und wie lange bist du schon in Deutschland?
15:08Fünf Monate.
15:11Erst Berlin und München und jetzt hier.
15:13Es ist bestimmt hart, so weit weg von zu Hause.
15:16Es ist schön.
15:18Das Wasser, die Berge.
15:20Ich komme ganz oft hier.
15:22Es erinnert mich an zu Hause.
15:24Salta liegt am Rande der Anden.
15:26In den Ferien war ich immer bei meiner Tante.
15:29Du hast Heimwillen.
15:33Ich würde mir so meine Familie ...
15:45Super, danke. Ciao.
15:47Wenn sie zu allen Gästen so entgegenkommt.
15:50Nein, wieso?
15:53Zu denen hier aber schon.
15:57Was soll das?
15:59Hatten Sie eine Affäre mit dem Mann?
16:02Nein, natürlich nicht.
16:04Wie kommen Sie darauf?
16:06Wir haben Augenkontakt.
16:08Was ist das denn?
16:10Das ist meine Tochter.
16:12Das ist meine Tochter?
16:14Ja.
16:16Wir haben Augen im Kopf und ihr Lächeln.
16:18Was glauben Sie, was ich hier verdiene?
16:21Ein Lächeln kostet mich nichts.
16:23Dafür bekomme ich mehr Trinkgeld.
16:25Das kann ein Mann aber auch falsch verstehen.
16:27Ich mache den Job nicht erst seit gestern.
16:29Ich weiß, wie die Typen ticken.
16:31Und dieser hier ist von der ganz üblen Sorte.
16:33War ein paar Mal hier in der Bar.
16:35Arrogant, schmierig, null Respekt vor Frauen.
16:37Typ Triebtäter.
16:39Mit dem hätte ich mich niemals eingelassen.
16:43Was ist mit dem da?
16:46Keine Ahnung.
16:49Habe ich zum ersten Mal hier gesehen.
16:51Herzlichen Dank für Ihre Zeit.
16:53Wir schauen uns noch ein bisschen um.
16:55Klar.
17:03Piep, piep, piep, piep.
17:16Die kriege ich.
17:22Wir brauchen Unterstützung.
17:24Und die KTU.
17:33Stehenbleiben, Polizei!
17:46Polizei!
18:16Er ist weg.
18:18Und er hat das hier verloren.
18:20Und das hier auch.
18:22Eine Rechnung für zwei Ringe,
18:24ein Armreif und ein Collier.
18:26Ausgestellt auf ...
18:28Florian Ahlen.
18:31Polizei? Ist irgendwas passiert?
18:33Nee, wir haben nur ein paar Fragen an Sie.
18:35Dürfen wir an Bord kommen?
18:37Ja, bitte.
18:39Wir haben nur ein paar Fragen an Sie.
18:41Dürfen wir an Bord kommen?
18:43Ja, bitte.
18:45Ja, ja, natürlich.
18:49Herr Ahlen, schauen Sie mal.
18:51Den kennen Sie doch bestimmt.
18:55Ein schönes Stück, warum sind die denn hier?
18:57Das ist Hehler-Ware.
18:59Der wurde vor einem halben Jahr aus einem Hotel gestohlen.
19:02Das gibt's doch gar nicht.
19:05Wundert mich, dass Sie den nicht kennen.
19:07Sie haben den Ring doch vor drei Tagen an Robert Kahl verkauft.
19:12Was?
19:14Was?
19:16Herr Ahlen, stimmt.
19:18Also ...
19:20Das kann ich mir jetzt überhaupt nicht erklären.
19:25Sie glauben doch nicht, dass ich Schmuck stehle.
19:27Wir glauben erst mal gar nichts.
19:30Können wir uns hier ein bisschen umsehen auf Ihrem Boot?
19:32Ja, ja, bitte, bitte.
19:34Und heute schon was gefangen?
19:36Nee, die beißen heute nicht.
19:38Ist auch schwierig ohne Pose und ohne Bissanzeige.
19:45Darf ich mal?
19:47Ähm, nee, das ist mir jetzt ehrlich gesagt nicht so recht.
19:50Ich helfe Ihnen mal ein bisschen.
19:52Das kann ich gleich wieder alles neu einrichten.
19:54Als Erstes sollten Sie den Bügel aufmachen,
19:57sonst ist die Arme weg, wenn da mal ein Fisch anbeißt.
19:59Ja, normalerweise schon, aber ...
20:01Das ist so ein ganz anderes System.
20:03Ich hab da ...
20:07Was ist das denn? Ich hab ...
20:15Das würde mich auch interessieren.
20:17Das können wir jetzt überhaupt nicht erklären.
20:21Ich bin ja selbst Opfer, das müssen Sie mir glauben.
20:24Als ich den Schmuck häufig erworben hab,
20:26da könnte ich ja nicht ahnen, dass es sich um Diebesgut handelt.
20:29Natürlich nicht.
20:31Sie möchten uns bestimmt gerne den Namen Ihres Händlers nennen.
20:34Ja, würde ich gerne machen, wenn ich's könnte.
20:37Aber leider sind die ganzen Unterlagen
20:39gestern bei einem Siegeltörn über Bord gegangen.
20:42Und bevor Sie Fragen beschreiben, kann ich den Händler leider auch nicht.
20:47Weil Sie so ein furchtbar schlechtes Gedächtnis haben?
20:50Ja, woher wissen Sie das?
20:52Ist das mal wohl so zu verarschen?
20:54Ich? Die Polizei?
20:56Nein, das würde mir doch im Traum nicht einfallen.
20:59Ich sag Ihnen jetzt mal, wie wir das sehen.
21:01Selbstverständlich haben Sie gewusst, dass der Schmuck geklaut ist,
21:04und Sie haben ihn trotzdem weiterverkauft.
21:06Und Robert Kahl ist Ihnen auf die Schliche gekommen.
21:08Ach, Robert Kahl an? Wer soll das denn sein?
21:11Na, das zeig ich Ihnen.
21:13Einmal hier, hier und da.
21:18Ach, der heißt Robert Kahl.
21:21Ja, das wusste ich nicht.
21:24Hieß?
21:26Er ist tot, ermordet.
21:28Wahrscheinlich von ihm, weil er Sie anzeigen wollte.
21:30Das ist doch Unsinn. Es war ja nur eine Reklamation.
21:33Aber wir haben uns glücklich geeinigt,
21:35wie sich das für seriöse Geschäftsleute gehört.
21:38Hm. Aber wenn Sie so ein seriöser Geschäftsmann sind,
21:42wieso verstecken Sie ein Hählerware an einem Angelhaken im See?
21:46Weil ich Sie noch nicht zur Polizei bringen konnte.
21:49Und ich musste Sie ja irgendwie vor Dieben schützen.
21:52Das ist echt gut.
21:54Sag mal, dieser Typ, der hat ein Supermotiv,
21:57und du lässt ihn laufen?
21:59Ich muss? Er ist nicht der Einzige mit einem Supermotiv.
22:02Du kannst ihn entlassen.
22:04Seine Ehefrau hat auch eins, Eifelsucht.
22:06Außerdem, der läuft uns nicht weg.
22:08Das LKA will sich wegen Hehlerei um ihn kümmern.
22:11Julia, gibt's was Neues von der KDU?
22:13Nein, bisher haben die sich bei mir ...
22:16Doch!
22:18Hier, der Kollege, der deiner Mutter
22:20letztens die geräucherten Forellen vorbeigebracht hat?
22:23Conny!
22:25Genau, der! Der hat mich angerufen.
22:27Also, den vollständigen Bericht gibt's erst morgen.
22:30Aber Sie können schon so viel sagen,
22:32wie Sie es in Ihrem Zimmer gefunden haben.
22:34So, und was ist mit der Kamera in der Hotellobby?
22:37Konnte die IT schon welche von den überspielten Daten wiederherstellen?
22:41Nein.
22:43Oh, ach so, bevor ich das vergesse.
22:45Jakob, Julia, ihr hattet euch ja beide
22:47für diese Fortbildung angemeldet.
22:49Darf ich raten? Jakob darf hin.
22:51Ja.
23:02Ja?
23:04Ich weiß, du bist enttäuscht.
23:06Aber ich hab mich für Jakob entschieden,
23:08weil deine Vernehmungstechniken
23:10schon viel ausgereifter sind als seine.
23:12Toll, dass ich dafür bestraft werde.
23:14Du weißt ja, ich hab's dir schon gesagt.
23:16Und das meine ich auch.
23:18Und du weißt, ich hab's dir schon gesagt.
23:21Du weißt, ich hab's dir schon gesagt.
23:23Du weißt ja, ich hab's dir schon gesagt.
23:25Ich hab's dir schon gesagt.
23:27Es ist eine sehr schöne Person, die du kennst.
23:29Ja, ich weiß.
23:31Du weißt genau, dass ich letztes Jahr schon dahin wollte.
23:34Ja? Tut mir leid, ist halt blöd,
23:36dass letztes Jahr der Workshop ausgefallen ist.
23:39Nee. Blöd ist, dass Jakob mittlerweile bei dir wohnt.
23:43Ach, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
23:46Natürlich hat das was damit zu tun.
23:48Seit er da mitbewohnt, läuft dir so richtig viel schief.
23:51Dass er dahin kann, habt ihr wohl heute früh besprochen.
23:54Julia, das ist Unsinn, und das weißt du auch.
23:57Hör doch auf.
23:58Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.
24:01Ich hätte nicht gedacht, dass ich dir das mal sagen muss,
24:04aber ich fühl mich von dir diskriminiert und auch ziemlich verarscht.
24:09Der Kollege, der deiner Mutter
24:11letztens geräucherte Forelle vorbeigebracht hat ...
24:14Julia!
24:19Julia!
24:20Julia!
24:21Julia!
24:22Julia!
24:23Julia!
24:24Julia!
24:25Julia!
24:26Julia!
24:27Julia!
24:29Julia!
24:30Julia!
24:31Julia!
24:32Julia!
24:33Julia!
24:34Julia!
24:35Julia!
24:36Julia!
24:38Julia!
24:42Also, wenn ich jetzt so einfach vor mich hinrede,
24:45ist das dann auch gegen die Vereinbarung?
24:49Ich meine, wir unterhalten uns ja dann nicht.
24:51Streng genommen ist das wahrscheinlich eine Grau-Zone.
24:55Also, mit einem guten Anwalt.
25:01Als ich jung war, da habe ich neben der Schule
25:04exquisiten Hotel gearbeitet. Beste Gesellschaft, du verstehst, was ich meine.
25:10Ich höre gar nicht zu.
25:12Ja, aber die Hautevolée hat auch ihre düsteren Geheimnisse.
25:15Und eines Morgens haben wir Zimmermädchen in einer Suite einen damals sehr
25:19bekannten Politiker gefunden. Mause Tod.
25:26Der hatte wahrscheinlich nachts Damenbesuch in seinem Zimmer.
25:30Und das war zu viel für sein krankes Herrn. Jedenfalls haben wir damals alle
25:35einen riesen Skandal erwartet.
25:37Und was hat das jetzt mit unserem Fall zu tun?
25:39Das Hotel hat getan, was es tun musste.
25:41Es hat den toten Politiker durch die Hintertür aus dem Hotel gebracht.
25:45Das nennt man in der Branche kalte Abreise.
25:47Kalte Abreise?
25:49Ja, aber es wartete kein Leichenwagen auf ihn, sondern seine Parteifreunde.
25:57Kalte Abreise? Ich dachte, wir hatten eine Verabredung.
26:00Oh, ja, ja, ich weiß. Das hatten wir. Kalte Abreise heißt es.
26:05Ist die richtige Lösung für mein Kreuzworträtsel.
26:08Ja.
26:09Ist ein Begriff aus dem Hotelgewerbe. Zusammen zwölf Buchstaben.
26:15Blödsinn. Acht Buchstaben.
26:25Es geht dir nicht gut?
26:27Doch, alles in Ordnung.
26:30Aber du sprichst mit dir selbst.
26:36Ich hab mich nur geärgert und musste mich abreagieren.
26:39Abreagieren?
26:41Ich war wütend auf Kollegen, nicht so wichtig.
26:46Was machst du da?
26:50Neuantrag auf Krankenversicherung für Ausländer in der EU.
26:53Weil du schon bald sechs Monate hier bist.
26:55Ich verstehe das nicht. Was ist dein VP?
27:01Versicherte Person.
27:03Diese Formulare sind der absolute Horror.
27:05Ich helf dir.
27:07Also, hier muss schon mal deine Passnummer hin.
27:10Okay.
27:25Ist das deine Tochter?
27:28Ja, Rosaria.
27:30Meine Mutter kümmert sich um sie.
27:33Ich weiß nicht, ob ich das könnte.
27:35Mein Kind so weit weg von mir.
27:37Ich kann das auch nicht, aber ich muss.
27:44Geld verdienen.
27:46In Argentinien ist es schwer.
27:48Also mehr work as travel.
27:55Keine Sorge, ich sag nichts.
28:22Guten Morgen.
28:25Hey.
28:27Alles okay?
28:29Es wäre alles wunderbar,
28:31wenn sich alle an gewisse Verabredungen halten würden.
28:34Tun sie aber nicht.
28:36Was kann ich denn dafür, wenn Mächte...
28:38Entschuldigt, könnt ihr das unter euch klären?
28:41Liebe KTU, bitte rette mein Tatmitergebnis.
28:45Geht auch die Rechtsmedizin?
28:47Die konnte nämlich den Todeszeitpunkt
28:49von Robert Kahl eingrenzen.
28:51Er wurde zwischen 0 und 2 Uhr getötet.
28:54Die KTU hat sich auch gemeldet.
28:56Kahls Hotelzimmer ist der Tatort unter Fleckblut.
28:59Sein Blut.
29:01Jemand hat versucht, den Chlorreiniger zu entfernen,
29:04aber das ist nur gelungen.
29:06Gibt es da auch Fingerabdrücke?
29:08Viele.
29:10Auch wenn man es noch so ordentlich putzt,
29:12aber darunter war nichts Verdächtiges.
29:14Und wenn jetzt noch die IT
29:16die überspielten Dateien der Überwachungskamera
29:18wiederherstellen könnte?
29:20Leider nein, die braucht noch ein bisschen.
29:22Das ist das Handy von Robert Kahlorten.
29:24Ach, das sendet wieder?
29:26Es hat die ganze Zeit gesendet.
29:28Allerdings über eine Schweizer SIM-Karte.
29:30Die deutsche SIM-Karte haben sie zwischen seinen Sachen gefunden.
29:33Ich hole das Handy.
30:06Maria?
30:08Maria, está todo bien?
30:10Maria?
30:12Maria Obregaz?
30:14Si, si.
30:16Que paso con mi hija?
30:23Kenne ich nicht.
30:25Das ist nicht mein Handy.
30:27Wo ist es?
30:29Da.
30:31Ich find's nicht.
30:33Ich hab's nicht gefunden.
30:35Das stimmt. Das gehört Robert K., dem Gast aus Ihrem Hotel, der ermordet wurde.
30:41Das komische ist nur, dass Sie damit telefoniert haben, und zwar nachdem er getötet wurde.
30:46No.
30:48Ich fürchte schon...
30:49Ich hab gehört, ihr zwei habt euch ein bisschen angefreundet.
30:51Und zwar haben Sie Ihre Mutter angerufen.
30:52Willst du mir was sagen?
30:53Sie haben 28 Minuten und 30 Sekunden mit ihr telefoniert.
30:57Möchten Sie, dass ich Ihre...
30:58Nein, bitte. Ich habe das Handy gefunden im Abfalleimer im Hotelflur.
31:06Dann behalten Sie es einfach und geben es nicht bei der Rezeption ab.
31:09Warum? Es wurde weggeworfen.
31:14Por favor, no soy un ladrón.
31:17Ich habe nach Hause telefoniert und dann das Handy weggeschmissen.
31:24Bitte glauben Sie mir.
31:27Es spricht alles dafür, dass Maria die gesuchte Schmuckdiebin ist.
31:30Sie steigt in Karls Zimmer ein und wird dann von ihm auf frischer Tatata.
31:35Und weil er schon mal überfallen wurde, war er auch vorbereitet.
31:38Er greift also nach der Waffe, Sie reißt ihm aus der Hand und er schlägt ihn damit.
31:42Das kann doch sein.
31:43Sie nimmt das Handy mit, lässt den Schmuck aber da und ist dann noch so blöd,
31:46mit dem gestohlenen Handy Ihre Mutter anzurufen?
31:48Sorry.
31:50Ja, auch Verbrecher machen Fehler.
31:5618,70.
32:00Danke.
32:03Möchten Sie was trinken?
32:05Und, ist das auch ein Typ, Trinktäter?
32:08Was?
32:10Sie glauben, Sie kennen sich mit Männern sehr gut aus, oder?
32:13Ich kenne mich mit Frauen wie Ihnen aus.
32:14Was wollen Sie von mir?
32:15Ihnen ist jedes Mittel recht, um unschuldigen Männern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
32:21Raus hier.
32:23Genau, die Mitarbeiterlisten der letzten zwei Jahre.
32:26Super, vielen Dank.
32:30Na, wie sieht's aus in Fallobrig aus?
32:33Jetzt fängst du auch noch damit an.
32:34Hör mal, ich weiß, dass alles gegen Sie spricht.
32:37Aber du hast auch noch ein komisches Gefühl.
32:42Sag mal, das sind doch die Hotels, in denen der Schmuck gestohlen wurde, hm?
32:45Wenn Maria tatsächlich die Serienliebin ist,
32:47dann muss sie zur jeweiligen Tatzeit in den entsprechenden Hotels gearbeitet haben.
32:51Ich lasse mir von allen die Mitarbeiterlisten der letzten zwei Jahre schicken.
32:54Hilfst du mir?
32:56Die Durchgestrichenen habe ich schon.
32:59Okay.
33:05Du wolltest Robert verführen und ihm dann den Schmuck stehlen.
33:09Aber er hat sich nicht darauf eingelassen.
33:11Er ist mir treu, das weiß ich.
33:14Sie sind seine Frau?
33:15Diesmal hast du dir das falsche Opfer ausgesucht.
33:17Raus hier, oder ich rufe die Polizei.
33:20Süß bist du.
33:22Keine Sorge, ich gehe schon freiwillig.
33:24Verstehen Sie das jetzt nicht falsch?
33:25Sie sollten froh sein.
33:27Ohne ihn sind Sie besser dran. Ich kenne Männer wie ihn.
33:32Einen Scheiß kennen Sie.
33:45Ah, so.
33:48Julia.
33:50Das hier ist die Mitarbeiterliste vom Hotel Seeblick.
33:52Gute Nachricht, deine Maria ist nicht mehr drauf.
33:55Meinen auch nicht. Dafür jemand anderes.
34:00Eveline Streeck hat uns angelogen. Florian Arlen ist ihr Halbbruder.
34:06Das erklärt, wie der gestohlene Schmuck zum Hehler gekommen ist.
34:22Sind Sie wahnsinnig?
34:25Davon wird ihr Mann auch nicht wieder lebendig.
34:53Warum sitze ich hier und nicht diese Irre?
34:56Die hat mich bedroht. Die wollte mich überfahren.
34:59Ja, das konnten wir ja zum Glück verhindern.
35:01Wir haben noch ein paar Fragen zum Tod von Robert Kahl.
35:04Damit habe ich nichts zu tun. Dann vielleicht ihr Bruder?
35:07Ich? Ein Mörder?
35:10Also ist das hier versteckte Kamera?
35:13Nee, das ist eine polizeiliche Vernehmung.
35:15Sie haben die Hoteldiebstähle zusammen mit ihrer Halbschwester Eveline Streeck durchgeführt.
35:20Ja, okay. Ich habe den Gästen in der Wahl die Schlüsselkarten entwendet.
35:24Aber später immer wieder zurückgesteckt. Das hat nie jemand gemerkt.
35:28Und die Saves?
35:30Naja, es gibt einen Generalcode. Den hat jedes Hotel. Falls die Gäste Ihren vergessen.
35:34Und auf die Art haben Sie dann auch die Hehler-Ware aus dem Save von Robert Kahl geklaut.
35:38Dabei hätten wir Sie fast erwischt.
35:40Hehler, Hehler, das hört sich jetzt gleich so schlimm an.
35:43Ja, ich habe Schmuck verkauft, über dessen Herkunft ich mich vielleicht etwas besser hätte informieren können.
35:49Sie wussten ganz genau, woher die Ware kam. Von Ihrer Schwester.
35:53Und die Sparkieperin, keine Goldschmiedin, da hätten Sie schon skeptisch werden können.
35:56Meine Schwester hat so einige Talente. Sie ahnen ja gar nicht, was die alles kann.
36:00Ja, offenbar ist sie auch ein bisschen schlauer als Sie.
36:02Aber Sie haben einen Riesenfehler gemacht. Sie haben das Zeug Robert Kahl verkauft.
36:06Ich bin ja auch nur der Halbbruder.
36:08Spaß beiseite.
36:10Ich wollte Kahl nur helfen.
36:12Er suchte dringend für eine Schweizer Kundin ein Schmuckensemble, das mit Diamanten und Lapislazuli besetzt ist.
36:17Und kurz vorher hat Ihre Halbschwester sowas geklaut, ja?
36:20Und das hat Kahl gemerkt, dass es Hehlerware war und drohte ihn mit der Polizei.
36:24Und dann haben Sie ihn erschlagen.
36:27Ach, Herrschaften, also jetzt geht aber die Fantasie mit Ihnen durch.
36:32Bei mir gibt es 100 Prozent Kundenzufriedenheit. Ich habe den Schmuck zurückgenommen und Kahl sein Geld erstattet.
36:38Also mir reicht's.
36:40Wo waren Sie zur Tatzeit?
36:41Ich habe wie immer um 23.15 Uhr die Bar abgeschlossen und war dann noch kurz im Personalraum, um mich umzuziehen.
36:48Gegen 23.30 Uhr bin ich dann nach Hause gegangen.
36:51Um 23.00 Uhr habe ich die Bar verlassen. Danach war ich auf der Yacht.
36:56Jetzt wollen Sie sicher noch wissen, ob ich alleine war, oder?
36:59Nein, davon sind wir ausgesagt.
37:01Tja, die geben nur das zu, was wir denen auch nachweisen können.
37:06Danke. Wegen Diebstahl und Hehlerei kommen die sowieso in den Knast.
37:11Aber der Mord geht nicht auf deren Konto. Die IT konnte die Aufnahmen von der Überwachungskamera wiederherstellen.
37:16Endlich.
37:18Ja, aber es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.
37:20Die schlechte zuerst.
37:22Evelyn Strick und Florian Kahl sind in der Polizei.
37:24Die waren zur Tatzeit nicht im Hotel.
37:26Oh, shit.
37:28Aber dafür hat sich jemand anderes kurz nach halb zwölf auf den Weg zu Kahls Zimmer gemacht.
37:33Die Hotellobby etwa zur Tatzeit.
37:38Wir waren sehr überrascht, wer da in den Aufzug steigt und im zweiten Stock wieder aussteigt.
37:46Wir haben uns überrascht, wer da in den Aufzug steigt und im zweiten Stock wieder aussteigt.
37:51Wir haben uns überrascht, wer da in den Aufzug steigt und im zweiten Stock wieder aussteigt.
37:55Gut eine Viertelstunde später verlassen sie das Hotel wieder.
37:59Und ziemlich durcheinander, wie wir finden.
38:06Frau Kahl, Sie haben Ihren Mann beobachtet, der in der Hotelbar.
38:09Ihr Mann war dort bis circa 23 Uhr und ist dann auf sein Zimmer gegangen.
38:14Sie haben noch eine halbe Stunde gewartet und sind ihm dann erst gefolgt. Warum?
38:19Warum?
38:22Die Kellnerin, die war nicht mehr da.
38:25Und Sie dachten, die ist bei ihrem Mann, waren eifersüchtig, wollten wissen, ob er sie betrug und sind dann zu seinem Zimmer gefahren?
38:34Robert hat mich nicht betrogen. Nie.
38:38Alles klar.
38:41Das ist die Wahrheit. Robert war alleine und die Frau war gar nicht da.
38:46Und dann, dann bin ich wieder gegangen.
38:51Wem will sie das denn erzählen? Die fährt ihm 500 Kilometer nach, ist rasend vor Wut und Eifersucht, kommt an, sagt Tschüss und fährt wieder, oder was?
39:02Und wissen Sie was? Das glaube ich Ihnen nicht. Ich glaube, ihr Mann hat sie geschlafen. Und zwar nicht zum ersten Mal.
39:16Was für ein Arschloch.
39:18Wenn der seine Frau wiederholt geschlagen hat, seine Angestellte sexuell belästigt, ich wette, da gibt es noch mehr Übergriffe.
39:25Frauen zeigen sowas oft nicht an. Sie schämen sich, denken, sie sind schuld, verdrängen es. Aber wir haben das doch alles schon gecheckt.
39:32Ja, deutschlandweit, aber der war doch geschäftlich in ganz Europa unterwegs.
39:39Drückst du mir das aus? Ich gebe Nille Bescheid.
39:42Alles klar.
39:46Ihr Mann wurde nicht nur einmal wegen sexueller Belästigung oder sexueller Gewalt angezeigt, sondern oft.
39:53Und jedes Mal wurde die Anzeige nach wenigen Tagen zurückgezogen.
39:58Und jetzt kommen Sie uns bitte nicht mit der Nummer, dass Ihr Mann nur das Opfer war und alle nur sein Geld wollten.
40:03Mein Gott, Robert war halt temperamentvoll, leidenschaftlich. Ich hätte ihm einfach mal mehr vertrauen müssen.
40:11Blöde Eifersucht. Robert hat mich sehr geliebt. Er hätte mich nie betrogen.
40:19Frau Kahl, niemand hat das Recht, einem anderen Menschen Gewalt anzutun.
40:26Das ist doch keine Gewalt. Ich habe ihn doch provoziert und zwar immer wieder.
40:31Und an dem Abend hat es Ihnen dann gereicht und Sie haben zurückgeschlagen?
40:35Nein, das habe ich nicht.
40:37Wenn sie es war, warum gibt sie es dann nicht zu? Das wäre doch notwendig.
40:41Bei Ihren Verletzungen und der Vorgeschichte von Ihrem Mann, da hätte ihr jeder Richter geglaubt.
40:45Nee, da spricht einiges für Sie, aber noch mehr dagegen. Diese Frau vergöttert Ihren Mann, die blendet die Realität komplett aus.
40:52Ja, vielleicht aus dem Affekt heraus.
40:54Und dann? Wie hätte sie die Leiche aus dem Hotel schaffen sollen?
40:58Auf den Überwachungsbildern war nichts zu sehen.
41:00Gut, dann fangen wir halt doch mal von vorne an.
41:01Also, von wegen unbemerkt aus dem Hotel schaffen. In der Hotelbranche, da gibt es einen Begriff. Kalte Abreise.
41:09Wenn ein Gast verstirbt, dann...
41:11...schafft man den Leichnam unbemerkt aus dem Hotel, um Aufsehen bei den Gästen zu vermeiden.
41:19Achso, nee, Kreuzverdrehte.
41:21Entschuldigung, worüber redet ihr jetzt gerade?
41:24Also wir fragen uns doch, wie die Leiche aus dem Hotel kam.
41:26Über die Lobby ging es nicht und alle anderen Ausgänge fallen auch weg.
41:29Dann gibt es noch die Dienstgänger, aber dafür braucht man einen Code und den hat nur das Personal.
41:37Scheiße!
41:39Hey! Hey, Julia!
41:42Hier los!
41:56Julia!
42:20Nila?
42:22Wo bist du?
42:23Ich bin zur Tatzeitdienst im Hotel. Wahrscheinlich hat sie was mit dem Tod von Robert Kahl zu tun oder weiß zumindest was.
42:30Aber der Beweis fehlt noch.
42:32Nicht mehr. Ich habe einen Schnelltest gemacht. Maria hat versucht, ein Stofffetzen mit Blut zu verbrennen.
42:36Menschliches Blut.
42:38Okay, das reicht.
42:40Den DNA-Test, ob es wirklich sein Blut ist, machen wir später. Wir treffen uns im Hotel.
42:54Maria!
42:57Scheiße!
43:05Maria, nein!
43:07Maria, tu das nicht! Bitte!
43:10Dieser Mann, er wollte Handtücher und ich habe sie ihm gebracht.
43:15Und dann hat er mich angegriffen, so fest, und er wollte nicht loslassen.
43:21Er wollte mich vergewaltigen und ich nahm die Waffe und ...
43:24Dann war es notwendig. Wir kriegen das hin.
43:28Nein.
43:30Nein!
43:32Nein!
43:34Nein!
43:36Nein!
43:37Nein!
43:39Kriegen wir nicht.
43:41Der Mann ist tot.
43:43Wie kann ich noch leben?
43:46Ich schäme mich so.
43:48Maria, nein! Warte!
43:50Bitte.
43:57Tu madre te necesita.
43:59Maria, deine Tochter.
44:01Rosaria.
44:05Gib mir die Waffe.
44:07Bitte.
44:38Du hast alles richtig gemacht. Du musstest dich verteidigen.
44:42Du hattest gar keine andere Wahl.
44:48So.
44:50Ich habe mit dem Staatsanwalt gesprochen.
44:53Maria, Sie müssen natürlich Ihre Aussage vor dem Staatsanwalt wiederholen.
44:58Aber dann wird er höchstwahrscheinlich das Verfahren einstellen.
45:01Ich muss nicht ins Gefängnis.
45:03Nein. Kein Gefängnis.
45:07Aber Sie müssen sich bitte hier beim Psychologischen Dienst melden.
45:12Das ist nach einem Suizidversuch verpflichtend.
45:16Diese Leute, die können Ihnen auch sonst helfen.
45:20Maria.
45:23Lassen Sie mich Ihre Aussage vor dem Staatsanwalt wiederholen.
45:27Maria.
45:30Lassen Sie nicht zu, dass dieser Mann Ihr Leben zerstört.
45:35Danke.
45:50Julia, du hast dein Spanisch aufgefrischt.
45:52Gute Arbeit.
45:54Ja. Für die Weiterbildung reicht es wohl trotzdem nicht.
45:58Nachtragend bist du also auch.
46:00So, weißt du was? Ich habe mit dem Chef gesprochen.
46:03In diesem Jahr dürft ihr ausnahmsweise beide hin.
46:09Und diese Entscheidung werde ich noch bereuen,
46:11weil wir beide nämlich in der Woche für vier werden arbeiten müssen.
46:17Ich bin so froh, dass du unser Problem gelöst hast.
46:19Julia wäre ewig auf mich sauer gewesen.
46:22Und auf mich erst. Ein Glück ist dieser Kollege abgesprungen.
46:27Mama, was hast du denn vor?
46:30Ich will euch nicht stören.
46:32Ach komm, jetzt spinne ich die beleidigte Leberwurst.
46:35Ich möchte nicht, dass du wieder sagst,
46:37ich würde mich in eure Ermittlungen einmischen.
46:39Außerdem trifft sich heute der Krimi-Stammtisch Bodensee.
46:42Und da möchte ich hin.
46:44Gut, dann erzähl denen doch bitte mal die Geschichte von der kalten Abreise.
46:46Die hat uns nämlich heute geholfen, den Fall zu lösen.
46:49Ist wahr? Na, erzähl doch!
46:52Ich dachte, du wolltest zum Stammtisch.
46:54Ach, der kann doch noch warten. Da kann ich nächsten Monat hin.
46:57Das ist doch viel spannender.
46:59Na, legt los!
47:16Untertitel von Stephanie Geiges