Wilsberg: Blut geleckt

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00:00:001, 2, 3...
00:00:30Musik
00:00:47Äh, rote Beete ist jetzt fast alle.
00:00:49Müssen noch zwei Kisten im Wagen sein.
00:00:51Okay, schönen Nachschub.
00:01:00Musik
00:01:30Hallo Georg.
00:01:32Hier, guck mal.
00:01:34Dafür habe ich ein kleines Vermögen ausgegeben.
00:01:36Kannst du dir jetzt erlauben.
00:01:38Können wir bitte zwei Kaffee haben?
00:01:40Einen ohne Koffein, glaube ich.
00:01:42Besser.
00:01:44Ich habe 180 Puls.
00:01:46Bist du aufgeregt?
00:01:48Ist schon etwas seltsam.
00:01:50Man nimmt eine Auszeit, sitzt im stillen Kämmerlein,
00:01:52schreibt zu über die Polizeiarbeit.
00:01:54Und wird plötzlich der neue Stern am Bestsellerhimmel?
00:01:56Ja, ja. Lästert nur.
00:01:58Anna, andere träumen davon, ein Buch zu schreiben.
00:02:00Du hast es getan.
00:02:02Sorry.
00:02:04Soll ich Ihnen einen neuen bringen?
00:02:06Nein, danke.
00:02:085,90 bitte.
00:02:10Stimmt so.
00:02:16Sag mal ehrlich.
00:02:18Findest du, dass ich Talent habe?
00:02:20Hätte ich dir sonst bei der Suche nach einem Verlag geholfen.
00:02:22Sind Sie die Schriftstellerin?
00:02:24Ja, ist sie.
00:02:26Würden Sie es signieren?
00:02:28Signieren?
00:02:32Danke, Georg.
00:02:34Für Annette.
00:02:36Doppel N, Doppel T, aber ohne E am Ende.
00:02:38N, Doppel T, ohne E.
00:02:42Bitte sehr.
00:02:48Da muss ich mich noch gewöhnen.
00:02:50Ja, solltest du.
00:02:52Die Leute werden heute Schlange stehen.
00:02:54Das ist doch Quatsch.
00:02:56Wieso?
00:02:58Er hat sich solche Mühe gegeben.
00:03:00Er hat die ganze Halle umgeräumt.
00:03:02Er hat Eintrittskarten gedruckt.
00:03:04Er hat Plakate aufgehängt.
00:03:06Wenn das kein Erfolg wird.
00:03:24Das ist doch Quatsch.
00:03:42Kommt Merle auch?
00:03:44Nein, sie macht eine Hospitanz in Bielefeld.
00:03:46Ich bin auch froh drum.
00:03:48Sonst müsste ich mir Sprüche anhören.
00:03:50Tante Anna macht eine auf Literate.
00:03:52Nein, Opa Becko.
00:03:54Wie willst du denn?
00:03:56Sie riecht bestimmt schon bei allen an, dass sie dich kennt.
00:03:58Quatsch.
00:04:22Na?
00:04:24Toll.
00:04:26Frisur?
00:04:28Auch toll.
00:04:30Für einen Buchhändler hast du einen erstaunlich reduzierten Wortschatz.
00:04:34Das ist meine Lektorin.
00:04:36Ich mach schon auf.
00:04:38Danke.
00:04:44Wo ist denn meine Erfolgsautorin?
00:04:48Nein.
00:04:50Nein.
00:04:52Nein?
00:04:54Nein.
00:04:56Ich dachte, das Kleid war ziemlich teuer.
00:04:58Sie sind doch unsere knallharte Krimi-Koryphäe.
00:05:00Und ich Tante Anna aus Angelmodel.
00:05:06Nein.
00:05:08Nein.
00:05:10Ja.
00:05:12Perfekt.
00:05:14Die geht nicht.
00:05:16Die habe ich nur aufgehoben, weil ich gehofft habe,
00:05:18dass du sie nicht kennst.
00:05:20Ah.
00:05:22Dann nur mal
00:05:24als Anregung,
00:05:26wie sich die
00:05:28Genre-Konkurrenz so präsentiert.
00:05:32True Crime
00:05:34bedeutet edgy.
00:05:36Ah.
00:05:42Aisha?
00:05:48Was ist denn hier für eine Sauerei?
00:06:02Hoh dem Fenster?
00:06:04Ihr Ernst?
00:06:06Damit so gar kein Licht drauf fällt?
00:06:08Vielleicht wird es bei Ihnen mal Zeit für einen Sehtest.
00:06:10Außerdem kann man von hier aus alles prima erkennen.
00:06:12Auf dem Sessel
00:06:14sitzt ausschließlich Frau Springer.
00:06:16Sie kommt aber nicht wieder.
00:06:18Oh doch, bestimmt schon bald.
00:06:20Was kommt die Nacht?
00:06:24Wolfangel!
00:06:26Telefon!
00:06:30Mordkommission, Wolfangel.
00:06:32Bleibt der Sessel tabu,
00:06:34das hat Kriminalrat Schaaf klipp und klar gesagt.
00:06:36Kriminalrat Schaaf kann ich ewig warten.
00:06:38Hallo?
00:06:40Jetzt nicht!
00:06:42Wer meint Mord auf dem Wochenmarkt?
00:06:46Eine Karte, bitte.
00:06:48Da haben Sie aber Glück,
00:06:50das ist die allerletzte.
00:06:52Tut mir leid,
00:06:54wir sind restlos ausverkauft.
00:06:56Na, da wird sich die Autorin aber freuen.
00:06:58Ja, viel Spaß.
00:07:10Hallo Anna,
00:07:12volles Haus,
00:07:14volles Haus,
00:07:16Kassel.
00:07:18Was ist mit Anna los?
00:07:20Stadion?
00:07:22Lampenfieber.
00:07:34Hat der Freund Nasiri Streit mit jemandem?
00:07:36Ihrem Freund, einem Ex?
00:07:38Sie hat eigentlich nie
00:07:40über private Dinge geredet.
00:07:42Und Sie haben sich auch nicht dafür interessiert.
00:07:44Wie denn?
00:07:46Ich arbeite hier von morgens bis abends,
00:07:48da bleibt keine Zeit für sowas.
00:07:50Ich konnte ja auch nicht ahnen, dass...
00:07:52Na schön, dann kümmern Sie sich mal um Ihr Gemüse.
00:07:54Wir haben noch jede Menge Fragen.
00:07:56Was denn jetzt?
00:08:00Halten Sie sich zu unserer Verfügung!
00:08:08Mehr als 20 Messerstiche.
00:08:12Ganz schön viel Wut für einen Ort,
00:08:14der sich Friedensstadt nennt.
00:08:16Und Sie sind?
00:08:18Äh, Eki Tarker, ein Freund der Autorin.
00:08:20Und eigentlich ihr Manager.
00:08:22Ich dachte, das wäre dieser
00:08:24Bilzberg.
00:08:26Auch, er kümmert sich um die Kunst
00:08:28und ich ums Geld.
00:08:30Ich bin beim Finanzamt.
00:08:32Ach, Finanzamt, mit dem hab ich grad Stunk.
00:08:34Grunderwerbssteuer.
00:08:36Menschen, die sich heutzutage
00:08:38eine Immobilie leisten können,
00:08:41Mhm.
00:08:43Wenn ich doch ein charmanteres Foto
00:08:45wählen kann.
00:08:47Für die Präsentation ist eine Lektorin zuständig.
00:08:49Irgendwas mit
00:08:51Unit Visual Key
00:08:53Dingsbums?
00:08:55Ah, sollen wir?
00:08:57Okay.
00:09:07Tag!
00:09:09Herzlich Willkommen zur
00:09:11Buchpremiere
00:09:13Die Grausamkeit der Idylle.
00:09:15Mein Name ist Georg Bilzberg.
00:09:17Normalerweise habe ich mit Büchern zu tun,
00:09:19die deutlich älter sind als 50 Jahre.
00:09:21Die verkaufe ich in meinem kleinen
00:09:23Antiquariat hier gleich um die Ecke
00:09:25in der
00:09:29Hornstraße.
00:09:31Aber ich will Sie nicht weiter auf die Folter spannen.
00:09:33Deswegen begrüßen Sie mit mir
00:09:35die Lektorin dieses Buches,
00:09:37Frau Hilbeck.
00:09:49Im Gespräch mit unserer
00:09:51Kripo-Koryphäe und
00:09:53Bestseller-Autorin aus Münster, Anna Springer.
00:10:07Danke, guten Tag.
00:10:11Und, wie läuft's?
00:10:13Ich habe schon 12 Stück verkauft.
00:10:15So mehr als ich in einem Jahr.
00:10:17Kriminalkommissarin
00:10:19in Münster.
00:10:21Und treffen dabei auf
00:10:23grausame Psychopathen,
00:10:25eiskalte Killer
00:10:27und blicken in die finsteren Seelen
00:10:29der Gewaltverbrecher,
00:10:31denen ein Menschenleben nichts
00:10:33bedeutet.
00:10:35Dann haben Sie
00:10:37ein Buch darüber geschrieben.
00:11:01Also dann, nehmen wir die
00:11:03Personalien auf. Glauben Sie ernsthaft,
00:11:05dass der Mörder hier noch rumlungert? Versuche es wert.
00:11:07Das ist doch Unsinn.
00:11:09Da sieht man's
00:11:11mal wieder. Frau Springer
00:11:13und ich, wir funktionieren einfach
00:11:15als kongeniales Team.
00:11:17Wenn überhaupt waren Sie ein Team.
00:11:19Ihre heißgelegte Frau Springer steht jetzt im Rampenlicht.
00:11:27Ach, Sie sind gar nicht eingeladen.
00:11:29Doch, natürlich.
00:11:31Und ich gehe da jetzt auch hin.
00:11:33Sie schaffen das doch sicher allein.
00:11:35Ist mir sowieso lieber, wenn Sie mir nicht im Weg rumstehen.
00:11:43Okay, bist du bereit?
00:11:45Ja.
00:11:47Wir kommen nun zu einem Fall,
00:11:49der die Münsteraner Idylle vor 15 Jahren
00:11:51zutiefst erschüttert hat.
00:11:53Ich rede vom Monster aus dem Modehaus.
00:11:55René R.
00:11:57Monster
00:11:59wäre jetzt nicht so
00:12:01mein Sprachgebrauch,
00:12:03aber die Tat fand in einem
00:12:05Modehaus statt, das ist richtig.
00:12:07Er hat seine Lebensgefährtin
00:12:09auf brutalste
00:12:11Weise abgeschlachtet.
00:12:13Wir bei der Polizei
00:12:15sprechen von
00:12:17massiven Stichverletzungen,
00:12:19an denen das Opfer
00:12:21dann tatsächlich verstarb.
00:12:2328 Messerstiche.
00:12:25Tief, bestialisch,
00:12:27aus Neid,
00:12:29Missgunst,
00:12:31Perversion.
00:12:33Wir haben damals recherchiert,
00:12:35dass der damals mutmaßliche Täter
00:12:37an massiven Verlustängsten
00:12:39litt.
00:12:41Seine Partnerin war
00:12:43zu der Zeit zur Abteilungsleiterin
00:12:45aufgestiegen und es hat wohl
00:12:47einen Streit gegeben und von einer
00:12:49erfolgreichen Frau verlassen zu werden,
00:12:51diese Idee war ihm unerträglich.
00:12:53Das wehrlose
00:12:55Opfer, Mutter
00:12:57einer Tochter im Teenageralter,
00:12:59badet
00:13:01in ihrem eigenen Blut.
00:13:03Das Gericht hat
00:13:05ihn zu einer lebenslangen
00:13:07Freiheitsstrafe verurteilt.
00:13:09Anna Springer hat das Monster überwältigt,
00:13:11trotz Lebensgefahr
00:13:13und ganz allein.
00:13:15Da muss ich Ihnen wirklich widersprechen,
00:13:17das war ich nicht allein.
00:13:19Mein Team war stets dabei.
00:13:21So klug,
00:13:23so mutig.
00:13:25Anna Springer lässt uns an ihrer Arbeit
00:13:27teilhaben, als wären wir hautnah
00:13:29dabei gewesen.
00:13:31Und zwar auch
00:13:33in ihrem nächsten Fall.
00:13:35Im Scheusal
00:13:37aus dem Schleusenbecken
00:13:39zeigt die Komitee mal wieder
00:13:41ihr kriminalistisches Gesicht.
00:13:43Ein Fall, der damals Monster
00:13:45in Angst umschreckt hat.
00:13:51Herr Dr. Lenz, Sie sind zertifizierter
00:13:53FBI-Profiler und Experte für Serienmorde.
00:13:55Wer steckt hinter diesem entsetzlichen
00:13:57Verbrechen, bei dem heute eine junge, unschuldige
00:13:59Gemüseverkäuferin auf brutalste Weise
00:14:01ermordet wurde? Danke für die Frage,
00:14:03Cynthia. Nun,
00:14:05zunächst einmal möchte ich einschränkend darauf hinweisen,
00:14:07dass ich noch keine Gelegenheit hatte, den Tatort zu
00:14:09untersuchen. Aber Ihr erster Eindruck,
00:14:11aus der Distanz? Die Frau wurde auf eine Art
00:14:13niedergestreckt, die wir Fallanalytiker
00:14:15über Tötung nennen.
00:14:17Das klingt ja furchtbar.
00:14:19Was bedeutet das? Der Täter wird von einem
00:14:21großen Hass angetrieben.
00:14:23Möglicherweise auch Frauen im Allgemeinen.
00:14:25Eventuell gepaart mit dem Gefühl, unterlegen
00:14:27zu sein. Körperlich,
00:14:29sozial oder auch intellektuell.
00:14:31Ist der Täter also eine Gefahr
00:14:33für weitere Frauen?
00:14:35Es würde mich nicht wundern, wenn er in der Vergangenheit
00:14:37bereits einschlägig in Erscheinung getreten ist.
00:14:39Sehr erstaunlich, dass Sie so eine Analyse
00:14:41mal eben locker aus dem Ärmel schütteln.
00:14:43Wir können uns sehr gerne austauschen, Herr Dreckshage.
00:14:45Also, wenn Sie mich schon kennen,
00:14:47dann wissen Sie vermutlich auch, was ich von solchen
00:14:49Psychomethoden halte.
00:14:51Ich habe gehört,
00:14:53der Chefsessel
00:14:55in der Mordkommission ist verkannt.
00:14:57Schneller Erfolg, egal mit welchen Methoden,
00:14:59das könnte Ihnen einige Pluspunkte
00:15:01verschaffen.
00:15:05Für Raimund, mit A, I und D, T.
00:15:07Das Scheusal aus dem Schleusenbecken.
00:15:09Wissen Sie noch, Chef,
00:15:11die Hausdurchsuchung?
00:15:13Die Hausdurchsuchung?
00:15:15Bitteschön.
00:15:17Das furchtlose Duo.
00:15:19Für Katrin, bitte, mit C, ohne H.
00:15:21Zwei, die aufeinander zählen konnten,
00:15:23wenn es richtig dicke K.
00:15:25Georg.
00:15:27Oh, Mist, jetzt habe ich Katrin
00:15:29doch mit K geschweben, tut mir leid.
00:15:31Ach, das macht nichts, wenn man es ausspricht,
00:15:33klingt es ja eh gleich.
00:15:35Oberbeck, die Sessel müssen noch an ihren alten Platz,
00:15:37können Sie vielleicht?
00:15:39Oberbeck.
00:15:41Ja, für wen darf ich signieren?
00:15:43Für meine Mutter.
00:15:47Und wie heißt Ihre Mutter?
00:15:49Schreiben Sie für Synies Mutter.
00:15:55Die das Buch nie lesen wird.
00:16:11Wie wäre es, so unter uns,
00:16:13wenn Sie mich einbinden,
00:16:15als externen Berater?
00:16:17Das müsste ich erst mit der Leitung
00:16:19des Präsidiums absprechen.
00:16:21Mir geht es nicht um Geld,
00:16:23ich biete Ihnen einfach nur meine Hilfe an.
00:16:25Können Sie doch einfach mal
00:16:27in meinen Podcast rein.
00:16:29Ja.
00:16:31Ja.
00:16:33Ja.
00:16:35Ja.
00:16:37Ja.
00:16:39Ja.
00:16:41Ja.
00:16:43Danke, aber machen Sie sich keine allzu großen Hoffnungen.
00:16:49Sie können mich jederzeit anrufen.
00:16:53Alle Bücher sind weg.
00:16:55Herzlichen Glückwunsch.
00:16:57Wenn Anna Ihre Tantieben gut anlegt,
00:16:59kann Sie Ihren Beamtenjob an den Nagel hängen.
00:17:01Aber musste ausgerechnet
00:17:03diese Geschichte thematisiert werden?
00:17:05Wieso?
00:17:07Ach, das Monster aus dem Modehaus hat er doch lebenslänglich.
00:17:10Bedeutet mindestens 15 Jahre und die hat er abgesessen.
00:17:12Was wollen Sie damit sagen?
00:17:14Ich habe seine Freilassung erwürgt.
00:17:15Und das Buch wird ihm die Wiedereingliederung in die Gesellschaft nicht gerade erleichtern.
00:17:19Aber der Verlag hat die Persönlichkeitsrechte doch bestimmt juristisch abgeklopft.
00:17:23Vielleicht das nächste Buch geschrieben und zack, der Rubel rollt.
00:17:27Und der Nachfolger wird noch krasser.
00:17:29Und dann noch ein Podcast flankiert von Social Media
00:17:32und schon spielen wir in der gleichen Liga wie der große Dr. Elmer Lenz.
00:17:37Also, der nächste Bestseller kommt bestimmt.
00:17:40Auf Anna!
00:17:42Auf Anna!
00:17:48Vielleicht das nächste Buch schreiben, als würde ich sowas aus dem Ärmel schütteln.
00:17:52Anna!
00:17:53Ach Mann, ich ärgere mich.
00:17:55Nein, ich ärgere mich über Ecki in erster Linie.
00:17:59Dass der mich dazu überredet hat, einen Vertrag zu unterschreiben, gleich für zwei Bücher.
00:18:03Aus Sicherheitsgründen so ein Quatsch.
00:18:05Ich weiß gar nicht, was du hast. Läuft doch alles prima.
00:18:08Es ist alles ein Riesenmissverständnis, Georg.
00:18:11Ich bin überhaupt keine richtige Schriftstellerin.
00:18:15Jetzt komm erst mal in deinem neuen Leben an.
00:18:29Leute?
00:18:49Hier ist nichts.
00:18:51Hier kommt kein Umgang.
00:18:52Guck mal mich an!
00:18:54Wie nicht.
00:18:56Opa.
00:19:00Opa.
00:19:06Mist.
00:19:26Opa.
00:19:51Was ist das für eine Scheiße?
00:19:56Kein Netz.
00:20:09Ich hab das Buch ja noch nicht gelesen, aber muss ja richtig gut sein.
00:20:14Na ja, so wie die Autorin. Schnackellos, mutig und klug.
00:20:18Ich bring den Müll raus.
00:20:19Jo.
00:20:27Willsberg.
00:20:29Hallo, Anna, wir reden gerade über dich.
00:20:32War doch eine ganz schöne Veranstaltung, oder?
00:20:36Wo bist du?
00:20:39Anna, der Empfang ist unterirdisch.
00:20:44Ja, mach dir keine Sorgen, wir kommen vorbei.
00:20:47Georg.
00:20:50Guck mal.
00:20:51Scheiße.
00:20:53Ich hab der Hausmeisterin zigmal gesagt, dass dieses Scheißding klemmt.
00:20:59Vielleicht sollten wir heute bei dir übernachten.
00:21:01Wozu?
00:21:02Na ja, jetzt wo du so berühmt bist, stehen dir zwei Bodyguards doch ganz gut.
00:21:07Anna, dein Gesicht prangt da draußen auf hunderten von Plakaten.
00:21:11Da könnte irgendein Verrückter auf dumme Gedanken kommen.
00:21:14Ja.
00:21:15Verschweigt dir mehr was?
00:21:17Ich will nur, dass du nach dem ganzen Trubel ein bisschen zur Ruhe kommst.
00:21:45Scheiße.
00:22:16Morgen, Anna.
00:22:17Morgen.
00:22:19Schon bei der Arbeit?
00:22:20Fleißig.
00:22:22Die halbe Nacht nicht geschlafen, weil ihr so laut wart.
00:22:25Außerdem ist mir der gestrige Abend nicht aus dem Kopf gegangen.
00:22:30Mir fiel eine Frau auf, die hat sich eine ganz merkwürdige Widmung ins Buch schreiben lassen.
00:22:35Die kam mir bekannt vor.
00:22:40Wer ist das?
00:22:41Sonja Messmann. Damals.
00:22:44Die Stieftochter von René Roche.
00:22:47Mhm.
00:22:48René Roche hat ihre Mutter umgebracht auf ziemlich brutale Weise.
00:22:53Und jetzt kocht diese ganze Geschichte vermutlich hoch.
00:22:57Wegen meinem Buch.
00:22:59Hier, Sonja Messmann.
00:23:01Hat einen steilen Metzbetrieb.
00:23:03Vielleicht sollte ich sie treffen.
00:23:04Anna.
00:23:06Ist, glaube ich, nicht so eine gute Idee.
00:23:07Genau.
00:23:08Du solltest dich um dein neues Buch kümmern und du brauchst nur einen Kaffee.
00:23:12Ja.
00:23:13Ich will auch nicht länger stören.
00:23:17Tschüss, Anna.
00:23:23Das rote Beteg-Metzel.
00:23:26Einzige Hoffnung?
00:23:27Mit Harald Dreckshage hat Münsters Mordermittler Nummer 1 den Fall übernommen.
00:23:32Kompetent, sachlich und charakterfest.
00:23:35Schalten Sie ein, wenn es wieder heißt, die Fallanalyse mit Doktor...
00:23:43Die Brutalität.
00:23:45Die Anzahl der Messerstiche.
00:23:47Das ist die Batteute.
00:23:49Der öffentliche Tatort.
00:23:51Das erinnert mich an einen Fall...
00:23:53Ist der Bericht der KTU schon da?
00:23:58Ach ja, der...
00:24:00Anna Springer Gedächtnisstuhl.
00:24:02Das ist so geschickt.
00:24:03Gedächtnisstuhl.
00:24:05Das ist so geschmacklos.
00:24:07Kommen wir mal zurück zu den Fakten.
00:24:09Die Spurensicherung hat weder Fingerabdrücke noch eine Tatwaffe gefunden.
00:24:12Und was ist mit dem Handy des Opfers?
00:24:14Fehlanzeige.
00:24:16Obwohl der Gemüsehändler behauptet, Aishah Nasiri hat es die ganze Zeit bei sich getragen.
00:24:20Dann hat der Täter es wohl mitgenommen.
00:24:23Herr Kollege, das Porträtfoto des Opfers...
00:24:27muss in die Mitte.
00:24:29Lassen Sie es, wo es ist.
00:24:34Sie sagen Bescheid, wenn Sie beide sich geeinigt haben, ja?
00:24:44Uwe Beck, Mordkommission.
00:24:47Ja, der ist da.
00:24:50Wer ist das?
00:24:52Dreckshage.
00:24:54Ah, Herr Dr. Lenz.
00:24:56Ja, schön, dass Sie so schnell zurückrufen.
00:24:58Ja, okay.
00:24:59Lenz?
00:25:01Ist das nicht dieser True-Crime-Fuzzi?
00:25:03In einer Stunde, ja.
00:25:05Das passt mir sehr gut.
00:25:08Wie verzweifelt muss man sein, sich bei dem Unterstützung zu suchen?
00:25:12Nicht Ihre Sorge, Uwe Beck.
00:25:14Mit Provinzpolizisten wie Ihnen will ein Dr. Elmar Lenz überhaupt nicht zusammenarbeiten.
00:25:21Profiler.
00:25:23Vom FBI ausgebildet in Quantico.
00:25:25Beteiligt an etlichen komplexen Mordermittlungen.
00:25:29Und zwar international.
00:25:33Mein Kollege sah Windmühlen für Riesen an.
00:25:36Ich hingegen kann in unseren heutigen Riesen...
00:25:40nur pralende Windmühlen sehen.
00:25:43Heinrich Heine.
00:25:49Weiß ich doch,
00:25:51weiß ich doch.
00:25:59Tag.
00:26:04Geht es um das Plakat?
00:26:07Dann beschweren Sie sich lieber bei dieser Kommissarin.
00:26:10Die verdienen nämlich ein Heilengeld mit meinem Schicksal.
00:26:12Ich kann Ihren Ärger ja verstehen.
00:26:14Echt?
00:26:16Waren Sie auch 13, als Ihre Mutter von einem Schicksal verliebt wurde?
00:26:20Als ihre Mutter ermordet wurde, sodass Sie plötzlich allein da standen?
00:26:23Mussten Sie deswegen etliche Jahre Therapie bei sich ergehen lassen?
00:26:26Klar, Sie verstehen mich.
00:26:29Sie haben völlig recht, ich kann es bestenfalls nachvollziehen.
00:26:36Es ist noch nicht lange her, da hatte ich das Gefühl, endlich klarzukommen.
00:26:39Und dann sehe ich bei der Lesung ein Foto meiner toten Mama.
00:26:42Echt total geiler Nervenkitzel, wirklich.
00:26:47Anna Springer ist eine gute Freundin von mir.
00:26:50Sie hat von den Fotos nichts gewusst und sie hätte sie auch nicht gezeigt.
00:26:54Für mich macht das nicht besser.
00:26:56Verstehe ich.
00:27:02Ist das Ihr Ernst?
00:27:07Und mussten Sie bei Frau Springer die Sicherung rausdrehen
00:27:10und sie in den Keller einsperren, damit sie Angst bekommt?
00:27:12Ich soll was gemacht haben?
00:27:15Ich hatte noch ein Antiquariat und bin Privatdetektiv.
00:27:18Falls Sie mal Hilfe brauchen.
00:27:22Kein Bedarf.
00:27:24Tschüss.
00:27:43So, dann hast du jetzt alles.
00:27:47Ich bin dann weg.
00:27:55Wo ist Anna?
00:27:57Bei der Arbeit.
00:28:05Na?
00:28:08Wäre das nicht der perfekte Aufhänger für das neue Buch?
00:28:11Ich sehe schon den Titel vor mir.
00:28:12Blutrote Beete.
00:28:14Die Kripo-Koryphäe erlebt unfassbares 2.0.
00:28:17Ich werde mich ganz bestimmt nicht in die laufenden Ermittlungen
00:28:20der zuständigen Kollegen einmischen.
00:28:22Skrupel bringen uns nicht weiter.
00:28:24Anna, oder was glauben Sie, woher der berühmte Dr. Elmar Lenz
00:28:28seine Informationen über die Polizei...
00:28:30Ich möchte das gar nicht wissen.
00:28:32Denken Sie daran.
00:28:34Wir haben einen Vertrag über zwei Bücher.
00:28:43Sobald wir terminiert haben...
00:28:45Oh, Entschuldigung.
00:28:47Herr Rösch?
00:28:49Von wegen Freiheit und meiner Schuld endlich abgesessen.
00:28:51Ich bekomme keine Chance.
00:28:53Einen Moment.
00:28:55Hören Sie, sobald ich einen Termin gefunden habe,
00:28:57sage ich Ihnen Bescheid, ja?
00:28:59Gut.
00:29:01Also, was ist los?
00:29:03Kurzversion, ja?
00:29:05Ich hatte ein Bewerbungsgespräch bei der Regionalbahn.
00:29:07Ja.
00:29:09Und?
00:29:10Ich hatte ein Bewerbungsgespräch bei der Regionalbahn.
00:29:12Ja.
00:29:14Reinigungstrupp, will eh keiner machen, den Scheiß.
00:29:16Und da mustert mich diese hier, na, diese Tante...
00:29:19Sie meinen die Personalsachbearbeiterin?
00:29:21Genau.
00:29:23Eingebildete Tussi, ja?
00:29:25Und sagt, Frauenmörder wollen wir bei uns nicht haben.
00:29:28Ich verstehe Ihren Unmut, aber ich bin Ihre Anwältin.
00:29:31Damit müssen Sie zu Ihrer Bewährungshilfe.
00:29:33Ja, warten Sie mal.
00:29:35Und dann habe ich sie gefragt, woher sie das weiß mit dem Wort.
00:29:37Und dann hat sie mir das hier gezeigt.
00:29:38So, diese Frau Kommissarin, die kann sich warm anziehen.
00:29:43Ich verlange nämlich Schmerzensgeld.
00:29:46Schmerzensgeld, 10.000 Euro.
00:29:49Oder kann man da noch mehr raushauen?
00:29:51Das Problem ist, dass die Verlage sich juristisch nach allen Seiten absichern.
00:29:55Ihr Name wurde anonymisiert und Sie sind im Bild auch nicht zu erkennen.
00:29:58Tja, können jetzt hier alle einfach mal auf dem Ex-Knacki herumtrampeln, oder wie?
00:30:03Ich kann Ihnen nur sagen, wie die Rechtslage aussieht.
00:30:05So, so, die feine Frau Anwältin macht natürlich für einen wie mich keinen Finger krumm.
00:30:20Hallo.
00:30:36Chef!
00:30:38Schön, dass Sie wieder da sind.
00:30:40Nur zu Besuch.
00:30:42Schade, hier könnten Sie wirklich dringend gebrauchen.
00:30:45Ihre Autorität, Ihre Kompetenz.
00:30:49Der rote Beete-Pfeil, ja, ich habe davon gehört.
00:30:52Sagen Sie mal, was ist das für ein Beete-Pfeil?
00:30:56Ja, das ist ein Beete-Pfeil.
00:30:58Ein Beete-Pfeil?
00:31:00Ja, das ist ein Beete-Pfeil.
00:31:01Ein Beete-Pfeil, ja, ich habe davon gehört.
00:31:03Sagen Sie mal, ist das da nicht ...
00:31:07Dr. Elmer Lenz, Deutschlands Profiler Nummer 1.
00:31:14Dabei habe ich schon Profiling betrieben, als man das Wort noch gar nicht kannte.
00:31:20Sollten Sie nicht dabei sein, wenn Lenz Dreckshage mit seinen tiefschürfenden Erkenntnissen beeindruckt?
00:31:28Brauche ich nicht.
00:31:31Ich bin nämlich schon einen ganzen Schritt weiter als die beiden.
00:31:35Aha, ich verstehe.
00:31:39Frau Springer?
00:31:40Ja?
00:31:41Kommen Sie zurück?
00:31:42Leider nicht.
00:31:44Ich habe was rausgefunden, aber das darf ich Ihnen gar nicht sagen.
00:31:48Ich muss ...
00:31:49Ja, ja, ja, gehen Sie nur, gehen Sie nur.
00:31:51Alles gut.
00:31:53Was gibt's denn?
00:31:55Ich sollte mir ja noch mal die alten Fälle angucken und nach Übereinstimmungen mit dem Fall Aisha Nasiri gucken.
00:32:01Kommen Sie mal auf den Punkt.
00:32:03Darf ich?
00:32:04Natürlich, dafür ist Dr. Lenz doch hier.
00:32:06Auf keinen Fall!
00:32:08Keine Ermittlungsergebnisse vor Extern.
00:32:10Und was haben Sie gerade mit Frau Springer besprochen?
00:32:15Tut mir leid, Dr. Lenz.
00:32:16Kein Problem.
00:32:22Es ist mir eine Ehre.
00:32:23Oh, Tante.
00:32:25Sehr erfreut.
00:32:26Es gab einen nahezu identischen Mordfall.
00:32:29Vor 15 Jahren.
00:32:30Anja Messmann wurde auf ganz ähnliche Weise getötet.
00:32:34An Ihrem Arbeitsplatz.
00:32:35Einem Modegeschäft.
00:32:37Genau auf der Spur war ich auch schon.
00:32:39Dann wissen Sie auch, dass der Täter, René Reusch, vor drei Wochen aus dem Gefängnis entlassen wurde?
00:32:46Adresse?
00:32:48Vielen Dank, Frau Wolfangel.
00:32:50Da bin ich noch dran.
00:32:52Frau Dr. Tilke wird die wissen.
00:32:54Sie hat ihn nämlich vertreten.
00:32:56Wer?
00:32:58Gut, stellen Sie durch.
00:32:59Eine Sekunde.
00:33:01Tessa Tilke hier.
00:33:02Dreckshagel, Kripo Münster.
00:33:04Wie ich unterrichtet bin, vertreten Sie einen gewissen René Reusch?
00:33:07Ja.
00:33:09Wir suchen ihn wegen der Mordsache auf dem Marktplatz.
00:33:11Es gibt da merkwürdige Übereinstimmungen mit einem alten Fall.
00:33:14Tatsächlich.
00:33:18Das kann ich mir kaum vorstellen.
00:33:20Aber ich...
00:33:21Das kann ich mir kaum vorstellen.
00:33:23Aber ich...
00:33:24Können Sie mir sagen, wo wir ihn finden?
00:33:28Ja.
00:33:29Verstehe.
00:33:31Okay, gut.
00:33:32Dann vielen Dank.
00:33:34Man sieht sich.
00:33:38Ich weiß, wo der steckt.
00:33:40Ich komme mit.
00:33:52Tja.
00:33:53Ich hatte ganz vergessen, wie turbulent es hier zugeht.
00:34:02Wenn Sie etwas mit dem Mord an der Gemüseverkäuferin zu tun haben...
00:34:05Wie oft denn noch?
00:34:06Hab ich nicht.
00:34:07Dann sagen Sie das der Polizei persönlich.
00:34:09Ich bin doch nicht bescheuert.
00:34:10Einmal Mörder, immer Mörder.
00:34:11Und hier, diese Springer verwurstelt das Gleiche in einem neuen Buch.
00:34:14Könnt ihr glatt abschlechen, die Alte.
00:34:16Vorsicht.
00:34:17Morddrohungen sind in Ihrer Lage keine gute Idee.
00:34:20Haben Sie der Polizei etwa einen Tipp gegeben?
00:34:22Das hätten Sie doch mitgekriegt.
00:34:28Herr Rösch?
00:34:29Ich gehe nicht wieder in den Knast.
00:34:32Herr Rösch?
00:34:36Ruhe zeigen!
00:34:37Ich...
00:34:42Stillbleiben!
00:34:43Rösch!
00:34:45Stillbleiben!
00:34:46Rösch!
00:35:04Ich habe mir erlaubt, frischen Kaffee von der Rösterei nebenan zu holen.
00:35:08Danke.
00:35:09Die Zeit der Automatenpläucher dürfte wohl vorbei sein, oder?
00:35:12Ja.
00:35:14Das stimmt.
00:35:17Immer wenn mir meine Lektorin Vorschläge macht oder Änderungen fordert,
00:35:21dann soll ich mir ein Beispiel nehmen an Ihnen, dem großen Dr. Lenz.
00:35:27Sagen Sie doch einfach immer zu mir.
00:35:29Ist doch viel netter unter Kollegen.
00:35:31Oh, unter Kollegen.
00:35:32Und wenn Sie meinen, können Sie mir ja vielleicht einen Rat geben.
00:35:37Wie geht man mit Zweifeln um?
00:35:40Woher nehme ich meine Inspiration?
00:35:43Interessiert es überhaupt jemanden, was ich zu erzählen habe?
00:35:47Oder soll ich es nicht besser bleiben lassen?
00:35:49Schließlich...
00:35:52Man reißt oft alte Wunden auf.
00:35:55Macht man Ihnen Vorwürfe?
00:35:57Die machen wir schon selber.
00:36:00Aber zurück zur Polizei ist keine Option.
00:36:03Nee?
00:36:04Warum nicht?
00:36:06Teambesprechung oder Sektempfang?
00:36:08Schichtdienst oder freie Kunst?
00:36:10Aktenberge oder Bestsellerliste?
00:36:23Welch Glanz in meinem tristen Beamtenstübchen.
00:36:27Sie stapeln tief, Ecki.
00:36:30Aber das müssen Sie doch ganz und gar nicht.
00:36:34Sie haben gestern so eloquent und faszinierend gesprochen.
00:36:40Und von Ihrer Arbeit erzählt.
00:36:42Ich bin ein ganz normaler Finanzbeamter.
00:36:45Unsinn!
00:36:46Sie müssen ein Buch schreiben.
00:36:49Die Millionen der Gangster.
00:36:55Ein steuerfahrender Pakt.
00:36:59Unfassbares aus.
00:37:02Was sagen Sie?
00:37:03Wenn Sie mich so fragen...
00:37:06Nein.
00:37:07Ecki!
00:37:10Stellen Sie sich das doch mal vor.
00:37:12Steuern sind ein Thema, das alle elektrisiert.
00:37:21Buchhaltung ist mein Ding.
00:37:24Buchschreiben eher nicht.
00:37:28Schade.
00:37:30Ich könnte einen Star aus Ihnen machen.
00:37:41Ich bin so glücklich, dass Sie gekommen sind.
00:37:43Ich wollte Sie gerade anrufen.
00:37:58Was lag vor meiner Tür?
00:38:02Ich habe es nicht gesehen.
00:38:05Ich habe es nicht gesehen.
00:38:07Was lag vor meiner Tür?
00:38:11Du arrogante Schnäpfe.
00:38:13Schäm dich.
00:38:14Anderen geht es mies und du verdienst noch daran.
00:38:17Pass bloß auf, wenn ich dir auf der Straße begegne.
00:38:19Ich hasse dich.
00:38:20Anonym natürlich.
00:38:21Warum erstattest du nicht Anzeige bei der Polizei?
00:38:23Ich bin die Polizei.
00:38:24Ich weiß, wie lange sowas dauert.
00:38:26Das klingt verdächtig nach meinem Mandanten.
00:38:28René Roche ist ziemlich sauer wegen des Buchs.
00:38:31Vielleicht fühlt er sich in die Enge getrieben.
00:38:33Weil deine Kollegen nach ihm suchen wegen des Mordes.
00:38:36Ja, dieser Rote-Bete-Fall.
00:38:38Ja.
00:38:39Es gibt da anscheinend Parallelen zum damaligen Verbrechen.
00:38:41Es gibt doch gravierende Unterschiede.
00:38:43Roche hat damals seine Lebensgefährtin umgebracht,
00:38:45weil sie ihn verlassen wollte.
00:38:47Eine typische Beziehungstat.
00:38:48Aber die junge Frau vom Markt konnte Roche nicht kennen.
00:38:51Er saß schließlich ein.
00:38:54So oder so.
00:38:55Es ist auf jeden Fall besser, wenn du nicht alleine bleibst.
00:39:01Meinetwegen.
00:39:06Weißt du, wie es ist zwischendurch?
00:39:10Was muss ich dafür tun?
00:39:11Noch Tagetat.
00:39:12Warum so misstrauisch?
00:39:15Wie Sie wissen,
00:39:16gehört die Außendarstellung des Finanzamts zu meinem Aufgabenbereich.
00:39:19Oh, das klingt nach Arbeit.
00:39:21Warum haben wir zum Beispiel keine Aufstellung
00:39:23unserer interessantesten und spannendsten Fälle?
00:39:28Sie haben nicht zufällig eine Lektorin getroffen,
00:39:30die Ihnen diese Idee schmackhaft gemacht hat?
00:39:33Ach, Blödsinn.
00:39:34Das geht mir schon länger durch den Kopf.
00:39:37Und das auch nicht,
00:39:38weil Sie Ihren Namen riesengroß auf einem Buchcover lesen würden?
00:39:41Sie sind vorläufig von allen anderen Aufgaben freigestellt.
00:39:44Konzentrieren Sie sich auf die Steuerverhandlungsfälle
00:39:46der letzten 20 Jahre.
00:39:48Aber bitte nicht in der üblichen Tabellenform, ja?
00:39:50Sondern ruhig ein bisschen flatt formuliert.
00:40:04Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
00:40:34Ich nehme mal eine Pause, Anna.
00:40:36Oh.
00:40:38Danke.
00:40:39Sehr nett.
00:40:42Ich habe überhaupt noch nichts gegessen.
00:40:44Siehst auch nicht schlimm aus.
00:40:46Du bist ja auch nicht Hemingway.
00:40:51Essensmässig sieht es ziemlich mau aus.
00:40:53In einem Kühlschrank herrscht gähnende Leere.
00:40:55Okay, dann...
00:40:57geh doch vielleicht zum Italiener um die Ecke
00:40:59und besorg dich dafür.
00:41:01Geh doch vielleicht zum Italiener um die Ecke
00:41:03und besorg uns eine Pizza.
00:41:06Hab mir schon gedacht, dass du darauf kommst.
00:41:08Deswegen habe ich schon bestellt.
00:41:10Bravo.
00:41:11Ähm...
00:41:12Okay, ja, ich verstehe schon.
00:41:14Geld ist im Kästchen im Flur.
00:41:32Es ging ja schnell, ne?
00:41:54Lange nicht gesehen, Frau Kommissarin.
00:41:58Lange nicht gesehen, Frau Kommissarin.
00:42:01Was machen Sie hier, Herr Rösch?
00:42:03Was machen Sie in meiner Wohnung?
00:42:05Sie haben mich mit Ihrem Buch
00:42:07zu einem Monster gemacht.
00:42:09Das stimmt so nicht, Herr Rösch.
00:42:11Oh, doch.
00:42:12Sie wollen mich zerstören.
00:42:14Sie haben mich in Ihrem Buch
00:42:15zu einem verdammten Monster abgestempelt.
00:42:17Herr Rösch, wenn Sie mein Buch gelesen hätten,
00:42:19dann wüssten Sie, dass ich mich nur an Fakten halte.
00:42:23Sobald irgendeine Frau ermordet wird,
00:42:25bin ich automatisch verdächtig.
00:42:27Niemand wird mir jemals eine neue Chance geben.
00:42:29Und das haben Sie mir eingebracht!
00:42:31Das ist so nicht richtig.
00:42:32Bleiben Sie mir bitte vom Leib.
00:42:34Gehen Sie besser, Herr Rösch.
00:42:43Verschwinden Sie sofort.
00:42:45Wer sind Sie denn?
00:42:46Ich bringe die Pizza.
00:42:50Na los!
00:42:56Puh.
00:42:58Hat mich selten so gefreut,
00:43:00Dich wiederzusehen.
00:43:02Danke, Georg.
00:43:04Danke.
00:43:10Stehenbleiben!
00:43:11Hände über den Kopf!
00:43:13Hände über den Kopf!
00:43:14Auf die Motorhaube!
00:43:15Los!
00:43:26Very good news.
00:43:28Keine Sorge, ich kontrolliere Sie nicht.
00:43:30Bei zu viel Druck implodiert ja die Kreativität.
00:43:34Also?
00:43:37Raten Sie mal.
00:43:39Ich bekomme den Nobelpreis für Literatur.
00:43:41Och, Anna.
00:43:43Es gibt etwas,
00:43:45das Sie nicht wissen,
00:43:47was es ist.
00:43:49Was ist es?
00:43:51Anna.
00:43:53Es gibt etwas,
00:43:55das kobelt den Verkauf mehr an,
00:43:57als alle Preise zusammen.
00:44:03Wir werden verklagt.
00:44:05Was?
00:44:06Naja, bisher ist es lediglich eine alberne Drohmail an den Verlag.
00:44:09Von einem ihrer, wie soll ich es nennen,
00:44:12ehemaligen Klienten.
00:44:14Aha, René R.?
00:44:16Sobald Gefahr droht,
00:44:18dass ein literarisches Werk verboten wird,
00:44:20rennen die Leute in die Buchläden.
00:44:22Mein Buch könnte verboten werden.
00:44:24Ach, so weit wird es ja nicht kommen.
00:44:26Deswegen müssen wir jetzt ein gigantisches Marketingfeuerwerk anzünden.
00:44:32Nein, das machen wir nicht.
00:44:34Anna!
00:44:36Ich hatte gestern ein Gespräch mit dem großen Dr. M. Allends
00:44:39und das hat mir die Augen geöffnet.
00:44:41Inwiefern?
00:44:43Es wird kein zweites Buch geben.
00:44:46Aber Sie haben unterschrieben.
00:44:49Jetzt hinzuschmeissen, das wäre Vertragsbruch.
00:44:52Das weiß ich.
00:44:54Aber die Bedingungen stimmen nicht mehr.
00:44:56Sie stimmen nicht mehr für mich.
00:44:58Ich werde die Konsequenzen tragen.
00:45:00Das kann ich Ihnen versichern.
00:45:02Und jetzt muss ich Sie leider bitten zu gehen.
00:45:05Das werden Sie bereuen.
00:45:07Und wie Sie das bereuen werden.
00:45:16Prost, Anna.
00:45:18Ungelacht.
00:45:22Ich habe euch verhaftet, also leite ich die Vernehmung.
00:45:25Die Verhaftung war eine höchst eigenmächtige Egonummer,
00:45:28die Sie zu gar nichts berechtigt haben.
00:45:30Schluss jetzt, Schluss mit dem Theater.
00:45:32Overbeck war da, weil ich ihn gerufen habe.
00:45:34Ab sofort übernehme ich wieder die Leitung der Mordkommission.
00:45:37Das ist mit Kriminalratschaft besprochen.
00:45:39Meine Auszeit ist beendet.
00:45:41Das ist eine tolle Nachricht.
00:45:43Was ist mit Röschi?
00:45:45Ich habe ihn bereits in den Vernehmungsraum bringen lassen.
00:45:47Prima, ich komme mit.
00:45:49Meiner Meinung nach ist das keine gute Idee.
00:45:52Aber Ihre Meinung ist nicht relevant.
00:45:57Na kommen Sie, Dreckshagel.
00:45:59Vielleicht lernen Sie noch was.
00:46:01Kommen Sie sofort.
00:46:32Wer nach seiner Überzeugung handelt,
00:46:36und sei sie noch so mangelhaft,
00:46:39kann nie ganz zugrunde gehen.
00:46:42Wenn es das berühmte ist, Schriftstellerin Annette von Rostehülsow.
00:46:46Ich liebe dieses Buch.
00:46:48Siebte Klasse Schullektüre.
00:46:50Seitdem bin ich der Dichtkunst verfallen.
00:46:54Na ja, ist ja auch schon was anderes als das, was Sie so verlegen.
00:46:58Na ja, die Zutaten sind dieselben.
00:47:00Verkorkste Familien, Vorurteile, Mord.
00:47:04Und am Ende siegt die Gerechtigkeit.
00:47:06Sie glauben, Annette von Rostehülsow wird heutzutage True Crime schreiben?
00:47:10Wenn sie und der Verlag davon leben müssen, ja, allerdings.
00:47:17Anna hat hingeworfen.
00:47:20Na ja.
00:47:22Vielleicht ist sie nicht die richtige Autorin für Ihre Marketingstrategie.
00:47:30Danke.
00:47:46Danke.
00:47:53Ich hab mir eine Wohnung gekauft.
00:47:56Zusammen mit meiner Frau.
00:47:58Und jetzt hat sie mich verlassen und ich muss alles alleine finanzieren.
00:48:03Und im Verlag gucke ich auf dem Schleudersitz
00:48:06und ich kann es mir nicht leisten, meine beste Autorin zu werden.
00:48:19Ich glaube ja, dass Dr. Elmar Lenz ihr das eingeredet hat.
00:48:23Anna hat sowas angedeutet.
00:48:25Lenz hätte ihr die Augen geöffnet.
00:48:28Sie kennen sich anders schlecht.
00:48:31Sie ist nicht sehr empfänglich für Einflüsterungen.
00:48:34Und Sie unterschätzen Lenz.
00:48:37Anna hätte ihm gefährlich werden können.
00:48:40Wieso?
00:48:42Durch ihren Erfolg.
00:48:59So sieht man sich wieder.
00:49:01Eins möchten wir vorab klarstellen.
00:49:03Wegen der Sache, die gestern Abend passiert ist.
00:49:06Hausfriedensbruch, Nötigung, Körperverletzung.
00:49:09Ist mein Mandant in vollem Umfang geständig.
00:49:12Er bereut sein Verhalten zutiefst.
00:49:15Nicht wahr, Herr Rösch?
00:49:17Ja, ich bereue.
00:49:19Aber mit dem Mord einer Gemüsefrau habe ich nichts zu tun.
00:49:23Wo waren Sie denn vorgestern zwischen 12 und 14 Uhr?
00:49:26Bin durch Münster gelaufen.
00:49:28Zeugen?
00:49:30Ziemlich viele.
00:49:32Aber ob Sie die jetzt alle telefonisch erreichen?
00:49:36Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?
00:49:39Kenne ich nicht.
00:49:41Sie wurde auf exakt die gleiche Weise getötet wie Anja Messmann,
00:49:45Ihre damalige Lebensgefährtin.
00:49:47Na und?
00:49:49Seinerzeit waren Sie der Täter.
00:49:51Aber jetzt nicht, verdammt noch mal!
00:49:52Wurde mein Mandant in der Nähe von Aisha Nasiri oder dem Lieferwagen gesehen?
00:49:57Waren seine Fingerabdrücke oder DNA-Spuren am Tatort?
00:50:02Also keine Beweise?
00:50:05Gut, gehen wir.
00:50:10Fein gemacht, Frau Anwältin.
00:50:12Noch feiner wäre gewesen, Sie hätten meinen Rat befolgt
00:50:15und sich direkt bei der Polizei gemeldet.
00:50:17Am allerfeinsten wäre es gewesen, Sie hätten mich gar nicht erst erwischt.
00:50:20Herr Rösch, mit der Einstellung kommen Sie nicht weit.
00:50:22Schluss jetzt mit der Klugscheißerei.
00:50:24Stopp! Mir reicht's.
00:50:26Wenn Sie noch mal in Schwierigkeiten stecken, rufen Sie mich nicht an.
00:50:38Hilbeck?
00:50:40Krabowski, sagt mir nichts.
00:50:44Ach, Finanzamt.
00:50:46Der Chef von Herrn Thalkötter.
00:50:50Ja, das klingt spannend.
00:50:52Super, ich freue mich. Tschüss!
00:50:56Also ich verstehe Sie nicht.
00:50:58Wieso haben Sie Rösch laufen lassen?
00:51:00Die Anwältin hat recht, wir haben keine Beweise.
00:51:02In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wurde überhaupt nach Ihnen gesucht?
00:51:05Hätten wir, wie ich es vorgeschlagen habe, am Tatort mehr nach Beweisen gesucht, dann...
00:51:13Sie machen einen Fehler, Frau Springer.
00:51:15Wissen Sie, was ich für einen Fehler halte, das in diesem Fall völlig einseitig ermittelt wurde?
00:51:20Genau meine Meinung.
00:51:22Wissen wir vom privaten Umfeld des Opfers?
00:51:29Aishah Nasiris Familie lebt in Marokko.
00:51:32Mit dem Job auf dem Wochenmarkt hat sie sich ihr Studium finanziert.
00:51:36Medienwissenschaften.
00:51:38Ihre Kontakte in der Uni, gibt's da irgendetwas? Konflikte, Liebesgeschichten?
00:51:43Nix? Aha.
00:51:46Gut, ich schlage vor, Frau Wolfangel, Overbeck, Sie kümmern sich jetzt darum.
00:51:50Sehr gern.
00:51:53Ach, Dreckshagel, hören Sie mal.
00:51:57Ab sofort kein Wort mehr zu Dr. Lenz.
00:52:02Polizeiliche Ermittlungen sind keine Schulveranstaltung.
00:52:05Und das ist keine Bitte.
00:52:08Das ist eine Dienstanweisung.
00:52:11Aber Dr. Lenz...
00:52:13Ja, ich weiß, wer Dr. Lenz ist.
00:52:23So.
00:52:26Herr Wilsberg?
00:52:28Ja.
00:52:30Hallo.
00:52:32Dr. Lenz, angenehm.
00:52:34Das ist mein absoluter Geheimtipp.
00:52:37Hier gibt es den besten Kaffee in ganz Münster.
00:52:40Die Karte ist schon sehr speziell.
00:52:43Ja, ja, bei Kaffee kann man schwer den Überblick behalten.
00:52:46Das ist eine Wissenschaft für sich.
00:52:48Aber wissen Sie, wenn ich mich nicht erinnere,
00:52:50aber wissen Sie, wenn mich wirklich was sehr interessiert,
00:52:54da arbeite ich mich tief in die Materie ein.
00:52:57Wegen des Überblicks.
00:52:59Wissen ist Macht.
00:53:01Ja, man muss nur wissen, was man mit der Macht macht.
00:53:04Und Sie beraten Anna Springer in welcher Hinsicht genau?
00:53:09Na, ich würde mal so sagen, in allen Lebenslagen.
00:53:12Aha.
00:53:14Verstehe.
00:53:16Und was kann ich für Sie tun?
00:53:18Nichts.
00:53:20Sie haben mir abgeraten, weiterzuschreiben.
00:53:23Ach, hat sie das gesagt?
00:53:25Das Gegenteil ist der Fall.
00:53:27Ich habe ja eigentlich nur erklärt,
00:53:29dass der Ruben nicht einfach so daherkommt.
00:53:31Jeder zahlt seinen Preis.
00:53:33Wenn jeder dein Gesicht kennt,
00:53:35dann kann es schon passieren,
00:53:37dass der eine dich küsst und der nächste aufhalt.
00:53:39Weder das eine noch das andere ist Annas Stil.
00:53:42Mhm.
00:53:44Ich nehme die Kopilorak-Mischung.
00:53:47Ich helfe Ihnen da sehr gerne.
00:53:48Ich empfehle Ihnen den Catura-Kaffee aus Mexiko.
00:53:52Der ist mir zum Magen freundlich.
00:53:55Ich nehme, äh,
00:53:58eine Tasse Filterkaffee.
00:54:00Draußen nur Kännchen.
00:54:02Entschuldigung.
00:54:04Kennen Sie diese Frau?
00:54:06Ich kenne sie nicht wirklich, aber der da hinten.
00:54:13Bleiben Sie stehen!
00:54:15Ich bin ein bisschen müde.
00:54:17Hey!
00:54:19Entschuldigung.
00:54:21Entschuldigung.
00:54:23Entschuldigung.
00:54:25Entschuldigung.
00:54:27Entschuldigung.
00:54:29Entschuldigung.
00:54:31Stehen bleiben!
00:54:34Entschuldigung.
00:54:36Polizei, wir brauchen mal Ihren Roller.
00:54:41Machen wir das mal kurz aus.
00:54:43Ich bin von der Polizei.
00:54:49Stehen bleiben!
00:54:56Polizei!
00:54:58Stehen bleiben!
00:55:13Stehen bleiben!
00:55:15Stopp, Polizei!
00:55:17Stehen bleiben!
00:55:21Ich hätte ihn auch so geschnappt, war nur eine Frage der Zeit.
00:55:24Das war doch perfektes Teamwork.
00:55:34Ecki!
00:55:36So fleißig?
00:55:38Ich bin ja ganz begeistert.
00:55:40Freuen Sie sich nicht zu früh.
00:55:42Im Grunde war das meine Idee.
00:55:44Natürlich, Grabi.
00:55:46Grabi?
00:55:48Grabi und Sie sind meine neuen Hoffnungsträger.
00:55:50Jetzt wo Anna Springer leider,
00:55:52leider ausfällt.
00:55:54Was ist denn mit Anna?
00:55:56Sie hat hingeworfen.
00:55:58Einfach so, aus heiterem Himmel.
00:56:00Schade, aber ich kann sie verstehen.
00:56:03Tja, Talgata.
00:56:05Das eine Leid, das andere Chance.
00:56:08Ich fürchte, Geschichten vom Finanzamt
00:56:11hauen die Leute nicht wirklich vom Hocker.
00:56:13Unsinn.
00:56:15Jeden Tag passieren hier die tollsten Storys.
00:56:17Frau Hilbeck und ich haben auch schon über flankierende Maßnahmen gesprochen.
00:56:20Event, Show, Tournee, Merchandising.
00:56:22Ich zähle auf Sie.
00:56:24Wie war das zum Beispiel mit diesem Streichelzoo-Besitzer?
00:56:27Streichelzoo?
00:56:29Wie süß.
00:56:31Ja, der Kerl war so blöd,
00:56:33dass er nicht wusste,
00:56:35dass auf Esel 19% Mehrwertsteuer anfallen,
00:56:38auf Maultiere jedoch 7%.
00:56:40Mauliesel hingegen wären ...
00:56:42Mehrwertsteuer?
00:56:44Ja, wie ich schon sagte,
00:56:46spannend ist anders.
00:56:48Und die Maultier-Story ist nur die Spitze.
00:56:50Und die Maultier-Story ist nur die Spitze des Eisbergs,
00:56:53wenn ich das mal so formulieren darf.
00:56:55Wissen Sie was? Mir fällt gerade ein,
00:56:57ich habe einen ganz wichtigen Termin.
00:56:59Tut mir total leid, ich muss leider weg.
00:57:04Was war denn das jetzt?
00:57:06Ich vermute das Ende Ihrer Schriftstellerkarriere.
00:57:12Herr Kurarski,
00:57:14Sie hatten sich in Ayshan Asiri verliebt.
00:57:17Ja?
00:57:18Wann war das denn?
00:57:20Wann hat das angefangen?
00:57:22Schon am Orientierungstag,
00:57:24als ich Aysha das erste Mal gesehen habe.
00:57:27Und Ihre Gefühle, die wurden nicht erwidert?
00:57:30Sie hätte sich eher in eine Verkehrsampel verknallt,
00:57:33als in mich.
00:57:35Dafür haben Sie sich an ihr gerecht?
00:57:37Ziemlich plumpe Suggestivfrage, meinen Sie nicht?
00:57:43Ich ...
00:57:45Ich habe sie am Tatort gesehen.
00:57:47Sie haben ihr den Kaffee gebracht.
00:57:49Mit Fußbade, ich erinnere mich.
00:57:52Ja, ich bin nicht gerade zum Kellner geboren.
00:57:55Ich habe den Job nur angenommen.
00:57:58Um dem Gemüsestand nahe zu sein.
00:58:01Hm?
00:58:04Sie haben Ayshan Asiri gestalkt,
00:58:06und als sie sich wehrte,
00:58:08haben Sie zugestochen.
00:58:13Wann haben Sie denn den Markt verlassen?
00:58:16Ich musste noch Tassen spülen.
00:58:18Danach hatte ich Feierabend
00:58:20und bin dann direkt nach Hause gefahren.
00:58:23Wir haben doch Fotos.
00:58:25Ich meine, ich habe Kucharski auf einem davon gesehen.
00:58:27Ja, dann holen Sie mal die Fotos.
00:58:31Er hat gelogen.
00:58:33Sie waren die ganze Zeit auf dem Marktplatz.
00:58:35Ich habe Aysha nie bedrängt.
00:58:37Das müssen Sie mir glauben!
00:58:39Hinsetzen!
00:58:41Nein, warten Sie, bleiben Sie stehen.
00:58:43Ziehen Sie die Jacke aus.
00:58:44Noch mal!
00:58:46Bringen Sie die Jacke zur KTU.
00:58:48Lassen Sie den Fleck untersuchen.
00:58:50Wolfange!
00:58:52Nein, Sie machen das! Hinsetzen, Kucharski!
00:58:56Wenn das Blut ist,
00:58:58wenn das womöglich Blut von Ayshan Asiri ist,
00:59:02dann haben Sie ein Riesenproblem.
00:59:04Ist Ihnen das klar?
00:59:08Ja.
00:59:11Ich habe Aysha zum Lieferwagen gehen sehen.
00:59:14Sie haben sie also doch verfolgt.
00:59:16Aber erst einige Zeit später.
00:59:18Was dann? Was haben Sie gemacht?
00:59:20Ich habe nichts gemacht!
00:59:29Sie lag da.
00:59:33Im Lieferwagen.
00:59:37Voller Blut.
00:59:39Sie war schon tot?
00:59:41Ich habe keinen Puls gefunden.
00:59:48Ich weiß, ich hätte den Notarzt rufen müssen.
00:59:50Herr Kucharski,
00:59:52ich glaube Ihnen kein Wort.
00:59:54Abführen!
00:59:56Kommen Sie!
01:00:11Wie nett von dir, Georg,
01:00:13dass du mit dem großen Elmer Lenz über mich geplaudert hast.
01:00:17So von Mann zu Mann,
01:00:19was man ihr denn wohl raten soll, der kleinen alten Frau.
01:00:22Ich kann es völlig nachvollziehen,
01:00:24dass du bei deinem sicheren Beamtenjob bleibst.
01:00:26Danke, aber das ist überhaupt nicht der Punkt, Ecki.
01:00:29Eben.
01:00:31Du hast der Hilbeck doch erzählt,
01:00:33dass ausgerechnet Lenz dir die Augen geöffnet hat.
01:00:35Er redet von Berühmtheit, von Glamour.
01:00:37Was soll ich damit?
01:00:38Es gibt nichts Geileres, als ein Verbrechen aufzuklären.
01:00:41Das sieht ja Lenz möglicherweise anders.
01:00:44Ja, und er kann es ja sehen, wie er will, der eitle Gockel.
01:00:47Übrigens, unser neuer Hauptverdächtiger, Georg,
01:00:50den kennst du auch.
01:00:52Das ist dieser ungeschickte Kellner vom Markt.
01:00:54Ach, der den Kaffee verschüttet hat?
01:00:56Ja, genau, der.
01:00:58Vincent Kucharski.
01:01:00Kommilitone von Aischer.
01:01:02Studiert Medieninformatik oder irgendwas in der Richtung.
01:01:08Glaube ich zumindest.
01:01:10Einen Besseren haben sie nicht gefunden.
01:01:13Was wohl dieser großartige Profiler Lenz dazu sagt,
01:01:17meint er sei allen überlegen.
01:01:19Bei dem muss man nur die richtigen Knöpfe drücken.
01:01:22Anna!
01:01:25Ist das in Ordnung?
01:01:27Ja.
01:01:35Letzte Warnung.
01:01:36Keine Fingerabdrücke.
01:01:38Der Täter hat vermutlich Handschuhe getragen.
01:01:41Ja, aber wer war es?
01:01:43Uli Rösch.
01:01:45Den hat sie doch laufen lassen.
01:01:47Der müsste ihr dankbar sein.
01:01:49Glauben Sie doch bloß nicht,
01:01:51dass er ein bisschen sein Herz geschlossen hat.
01:01:53Also auf jeden Fall können Sie heute Nacht
01:01:55nicht in der Wohnung bleiben.
01:01:57Wieso denn nicht?
01:01:59Ich lasse mich nicht einschüchtern.
01:02:01Außerdem sind wir auch noch da.
01:02:03Na dann, bis morgen, Chef.
01:02:05Ihr geht jetzt auch nach Hause.
01:02:07Wie?
01:02:09Ja, ab Marsch.
01:02:18Du auch, Georg.
01:02:20Ich habe das im Griff.
01:02:30Gravierende Fehlentscheidungen im Fall Rote-Bete.
01:02:33Ein vorbestrafter, unberechenbarer Frauenhasser,
01:02:37dessen Profil laut operativer Fallanalyse
01:02:40zu 100 Prozent zum Tathergang passt,
01:02:44spaziert weiterhin fröhlich durch Münster.
01:02:48Und warum?
01:02:50Weil die gerade wieder in den Dienst zurückgekehrte
01:02:53Kommissarin Anna Springer
01:02:55mit modernen Ermittlungsmethoden nichts anfangen kann.
01:02:58Und weil sie jüngere, aufgeschlossenere Kollegen
01:03:00wie den talentierten Kriminalbeamten Dreckshager
01:03:03nadenlos wegbeißt.
01:03:05Tragische Pointe.
01:03:07Wie ich aus Insider-Kreisen erfahren habe,
01:03:09wurde Springer nun selbst Opfer eines Anschlags.
01:03:12Zum Glück mit glimpflichem Ausgang.
01:03:14Eines ist jedenfalls gewiss.
01:03:16Der Fall Rote-Bete enthält noch jede Menge Zündstoff.
01:03:20Schalten Sie ein, wenn es wieder heißt,
01:03:22die Fallanalyse mit Dr. Lenz.
01:03:31Oh, wer hat eigentlich veranlasst,
01:03:34dass Kucharski freigelassen wird?
01:03:37Will ich es nicht nach Rate spielen?
01:03:40Aysha Nasiris Handy wurde in eine Mülleimer am Rande
01:03:43besorgt.
01:03:45Und was ist das?
01:03:47Das ist ein Schmutz.
01:03:49Das ist ein Schmutz.
01:03:51Das ist ein Schmutz.
01:03:53Das ist ein Schmutz.
01:03:55Das ist ein Schmutz.
01:03:57Das ist ein Schmutz.
01:03:58Aysha Nasiris Handy wurde in eine Mülleimer
01:04:01am Rand des Wochenmarkts gefunden.
01:04:03Viel interessanter ist allerdings,
01:04:05was wir auf dem Handy gefunden haben.
01:04:07Dann kommen Sie auf den Punkt.
01:04:09Karen Nasiris hat jemanden gebeten, zum Markt zu kommen,
01:04:12weil sie mit dem sprechen wollte.
01:04:14Und zwar niemand anderem als...
01:04:16Rene Rüsch.
01:04:18Ich habe ihm bereits eine neue Zerfahrung ausgeschrieben.
01:04:21Handy-Ortung inklusive.
01:04:23Ach.
01:04:25Na ja, das...
01:04:26ist wohl in diesem Zusammenhang vernünftig.
01:04:29Nichts für ungut, Frau Springer. Jeder kann sich mal irren.
01:04:33Bei dem Stress, den Sie haben, Buchpremiere, Steinewerfer.
01:04:37Uwe Beck, gehen Sie doch mal ran.
01:04:40Keine Sorge, Herr Drecksal.
01:04:42Ja?
01:04:45Noch bin ich da. Noch übe ich meinen Beruf aus.
01:04:48Ja, und daran wird mich auch kein Steinewerfer hindern.
01:04:52Okay.
01:04:53Rösch's Handy ist geortet worden.
01:05:00Hallo.
01:05:02Sie schon wieder?
01:05:07Letzte Nacht ist dieser Stein sehr knapp an einer Springers Schädeldecke vorbeigeflogen.
01:05:12Zusammen mit einer Botschaft letzte Warnung halte ich raus.
01:05:16Inhaltlich voll meine Wellenlänge.
01:05:20Farblich auch.
01:05:24Wenn ich will, dass mich jemand in Ruhe lässt,
01:05:27dann werfe ich keine Steine nach ihm.
01:05:29Und wenn ich doch Steine werfe,
01:05:31nehme ich andere als Sie, die an meinem Arbeitsplatz rumliegen.
01:05:35Das hatte ich mir schon gedacht.
01:05:37Bleibt die Frage A, wer hat einen Hass auf Anna Springer
01:05:40und B, wer war auf Ihrem Grundstück, um den Verdacht auf Sie zu lenken?
01:05:44Rony Rösch vielleicht? Ihr Stiefvater?
01:05:46Ich komme sofort. Fragen Sie ihn doch selbst.
01:05:53Untertitel von Stephanie Geiges
01:06:23Untertitel von Stephanie Geiges
01:06:53Untertitel von Stephanie Geiges
01:07:24Kannten Sie Aisha Nasiri?
01:07:26Ja.
01:07:28Und das haben Sie mir nicht erzählt, weil...
01:07:30Sie mit Anna Springer befreundet sind?
01:07:32Ich bin nicht hier, um Anna Springer zu verteidigen.
01:07:35Dass der Mord an Ihrer Mutter wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist,
01:07:38liegt nicht an Ihrem Buch, sondern daran,
01:07:40dass Rony Rösch verdächtigt wird, Aisha Nasiri umgebracht zu haben.
01:07:49Als Aisha mich das erste Mal besucht hat, ging es auch um...
01:07:53Die Mord an Ihrer Mutter.
01:07:57Aisha schrieb an ihrer Masterarbeit und ist bei ihren Recherchen auf mich gestoßen.
01:08:02Was hat sie denn für Fragen?
01:08:04Wie es war nach dem Mord und wie es mir ging mit dem Presserummel und sowas.
01:08:11Aisha studierte ja irgendwas mit Medien.
01:08:13Ja.
01:08:14Sie ist auf etwas Brisantes gestoßen und hatte Angst, was passiert, wenn das rauskommt.
01:08:45Die Polizei verfolgt mich.
01:08:47Ja, das ist kein Grund, mir hier aufzulauern.
01:08:49Einen Moment mal, Frau Anwältin, Sie müssen mir helfen.
01:08:52Ich weiß, ich verbucke das immer wieder, das ist meine eigene Blödheit, aber...
01:08:55Bitte, Frau Dr. Tilker.
01:08:57Ich kannte Aisha Nasiri.
01:09:05Sie ist in der Tür.
01:09:08Sie ist in der Tür.
01:09:10Sie ist in der Tür.
01:09:13Woher?
01:09:14Sie ist bei mir im Glas aufgetaucht, hat mir Fragen gestellt.
01:09:17Was für Fragen?
01:09:19Ob ich es geil finde, eine Art Superstar zu sein.
01:09:22Ich meine, wer hat schon so einen Spitznamen?
01:09:24Das Monster aus dem Moderhaus.
01:09:28Ich habe das halt gemerkt, weil es Pluspunkte gab für die Sozialprognose.
01:09:34Aber sie muss Ihnen doch gesagt haben, zu welchem Thema sie genau forscht.
01:09:37Schon.
01:09:42Sie waren also da, auf dem Wochenmarkt.
01:09:45Ja, ein Trink mit der Kleinen in der Bar wäre mir lieber gewesen, aber...
01:09:48ein Käffchen auf dem Wochenmarkt nach 15 Jahren Gnass, ist ja auch nicht zu verachten.
01:09:52Sie haben sie also getroffen?
01:09:54Nein.
01:09:55Die war nicht da.
01:09:58Später habe ich dann geschnallt, dass die da vielleicht schon tot war.
01:10:04Deshalb habe ich auch nichts gesagt.
01:10:06Ich meine, das ist doch klar, wie das jetzt aussieht.
01:10:10Ja, also, Ihre Lage ist wirklich alles andere als rosig.
01:10:15Im Grunde bleibt Ihnen nur eine Möglichkeit.
01:10:17Vergessen Sie es.
01:10:18Ja, gerne. Ich würde Sie liebend gern aus meinem Gedächtnis streichen.
01:10:21Moment, Moment, Moment. So war das nicht gemeint.
01:10:24Jetzt habe ich die Schnauze voll. Sie sind verdammt nochmal meine Angehälterin.
01:10:29Herr Kucharski, ich habe da noch eine kleine Nachfrage gegen Ayshan Hasiri.
01:10:34Ich habe doch schon alles gesagt.
01:10:36Es geht um Ihre Masterarbeit.
01:10:38Davon weiß ich nichts.
01:10:42Sie studieren doch Medieninformatik. Vielleicht können Sie sich da reinhacken.
01:10:46Das ist illegal. Warum fragen Sie mich die Uni?
01:10:48Sie haben doch gesagt, dass Sie eine Masterarbeit machen.
01:10:51Ja, aber ich habe doch gesagt, dass ich eine Masterarbeit mache.
01:10:54Vielleicht können Sie sich da reinhacken.
01:10:56Das ist illegal. Warum fragen Sie mich die Uni?
01:10:58Sie kennen doch die Hochschulverwaltung. Man muss einen Antrag stellen, dann müssen die antworten.
01:11:02Bis dahin ist der Mörder längst untergetaucht.
01:11:05Ich weiß nicht.
01:11:08Sie könnten mir wirklich helfen.
01:11:10Ich glaube, in dieser Masterarbeit ist der Schlüssel zu allem.
01:11:15Passen Sie auf. Ich spüle Ihr Geschirr und Sie holen in der Zeit Ihren Rechner.
01:11:25Hammer. Bist du groß geworden.
01:11:38Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, lag das Messer, mit dem du Mama erstochen hast, noch in der Küchenschublade.
01:11:43Und jetzt kommst du mit, bist du groß geworden?
01:11:45Ja, ich weiß. Ich bin schlecht in sowas.
01:11:48Ich weiß. Ich bin schlecht in sowas.
01:11:50Ich weiß. Ich bin schlecht in sowas.
01:11:52Ich weiß. Ich bin schlecht in sowas.
01:11:56Sinja.
01:11:58Wirklich, ich hab echt viel nachgedacht.
01:12:03Das interessiert mich nicht.
01:12:05Ich zähl von zehn runter. Zehn!
01:12:07Komm schon. Hab dich nicht so. Es tut mir leid.
01:12:10Neun.
01:12:11Ich hab da meine Strafe abgesessen.
01:12:13Acht!
01:12:14Wir haben uns doch gut verstanden.
01:12:16Klar, dass es nicht so sein kann, wie es mal war.
01:12:19Aber vielleicht können wir uns gegenseitig helfen.
01:12:21Sieben.
01:12:24Ich vermiss die Mama doch auch.
01:12:26Sechs.
01:12:29Es tut mir leid.
01:12:31Fünf.
01:12:35Ich schwör's. Ich werd der ganzen Welt verkünden, dass ich ein besserer Mensch werden will.
01:12:40Sinja.
01:12:41Vier.
01:12:51Fünf.
01:13:21Der Schreibtisch stand.
01:13:24Oh Gott.
01:13:26Was für ein Kindergarten.
01:13:33Nehmen Sie doch meinen.
01:13:35Ja.
01:13:36Ich hab übrigens noch mal die Daten auf Aishan Asiris Handy mit dem Obduktionsbericht abgeglichen.
01:13:42Und?
01:13:43Das liegt zeitlich alles so eng beieinander, dass jemand anderer,
01:13:48der Mörder eventuell, die Nachricht an Rösch geschickt haben könnte.
01:13:53Dann wär Rösch gar nicht der Täter.
01:13:55Ja, genau.
01:13:56Haben wir sonst noch was?
01:13:58Ich hätte ja gerne mal eine Liste aller Anrufe und Mitteilungen auf Nassiris Handy.
01:14:04Hab ich natürlich angefertigt und auf Ihren Schreibtisch gelegt.
01:14:07Hier.
01:14:09Ah.
01:14:11Ja, danke.
01:14:17Oh.
01:14:23Sie arbeiten wirklich ganz eng mit der Polizei zusammen.
01:14:26Ja.
01:14:27Ihr WLAN ist so schlecht.
01:14:29Das ist nicht mein WLAN. Das ist von der WG oben drüber.
01:14:31Und wenn ich es Ihnen sage, dann ändern Sie das Passwort.
01:14:34Warten Sie kurz.
01:14:36Halt.
01:14:38Genauso stehenbleiben. Jetzt geht's.
01:14:40Ah.
01:14:43Georg.
01:14:45Die Sache mit Rösch läuft völlig aus dem Ruder.
01:14:50Ich halte das Internet fest.
01:14:53Ah, und was ist mit dem Internet?
01:14:56Das Internet ist nicht so gut.
01:14:58Das Internet ist nicht so gut.
01:15:00Das Internet ist nicht so gut.
01:15:02Das Internet ist nicht so gut.
01:15:04Ja, und was ist mit ihm?
01:15:06Das ist kompliziert.
01:15:08Und nicht ganz legal. Verstehe.
01:15:10Das sind Kommilitone von Aisha Nassiri.
01:15:12Er lädt ihre Masterarbeit runter, weil sich da vielleicht ein Hinweis findet, warum sie ermordet wurde.
01:15:17Dann hat Rösch tatsächlich mal die Wahrheit gesagt.
01:15:19Ich bin doch wahnsinnig. Ihr Lader endlich.
01:15:22Die Wahrheit? In welcher Hinsicht?
01:15:24Aisha Nassiri hat Rösch im Rahmen ihrer Studie befragt.
01:15:27Und am Tag, als sie ermordet wurde, wollte sie sich eigentlich mit Rösch wieder treffen.
01:15:30Aber ich hielt das für völlig unglaubwürdig.
01:15:34Herr Wilsberg, René war eben bei mir.
01:15:36Ich dachte, in den Buchläden ist nichts los.
01:15:39Herr Kommilitone von Aisha Nassiri, das ist eine Freundin von mir.
01:15:43Die Anwältin von Herrn Rösch.
01:15:49Tessa Tilker, das muss alles furchtbar für Sie sein.
01:15:54Was hat Rösch denn bei Ihnen gewollt?
01:15:57Sich entschuldigen, einen auf Reue machen, keine Ahnung.
01:16:00Aber weswegen ich eigentlich hier bin, er ist zu dieser Lektorin ins Auto gestiegen.
01:16:05Was will die denn von René Rösch?
01:16:08Vielleicht noch ein Buch? Noch ein Bestseller?
01:16:11Möglicherweise geht sie dafür über Leichen.
01:16:13Ja, solange sie sich einig sind, gut.
01:16:15Aber wehe, es läuft was nicht so, wie René Rösch es gerne hätte.
01:16:20Ecki hat das Hotelzimmer für die Hilbert besorgt.
01:16:23Ist ganz in der Nähe.
01:16:25Kommen Sie mal kurz.
01:16:30Ja.
01:17:00Das lasse ich mir nicht mehr gefallen von Niemandem.
01:17:07Wer ist denn das?
01:17:09Zimmerservice.
01:17:14Sehr witzig, was wollen Sie?
01:17:20Sie davon abhalten, noch mehr mitzuhalten.
01:17:23Ja, ja, ja.
01:17:25Ja, ja, ja.
01:17:27Sie davon abhalten, noch mehr misszumachen.
01:17:29Geht es Ihnen gut?
01:17:31Natürlich.
01:17:32Sagen Sie es Ihnen.
01:17:34Herr Rösch und ich, wir haben einen Buchvertrag ausgehandelt.
01:17:39Es fehlt nur noch die Unterschrift.
01:17:41Der Titel, sagen Sie Ihnen den Titel.
01:17:44Die Unschuld des Munsters, die unfassbare Wahrheit des René R.
01:17:49Unschuldig, kapiert? Sie ist die Einzige, die ihm mehr glaubt.
01:17:52Ihnen ist aber schon klar, dass Ihr neuer Bestsellerautor von der Polizei gesucht wird.
01:17:56Meine Güte, das kläre ich doch, genauso wie ich es mit Sünni geklärt habe.
01:18:00René ist ein Opfer der Ermittlungsbehörden.
01:18:03Und genau darüber wird er jetzt exklusiv schreiben, mit meiner Unterstützung.
01:18:07Zuerst kommt er aber mit zur Polizei. Sofort.
01:18:10Okay, okay.
01:18:11Gut, los.
01:18:13Aber der Vertrag gilt.
01:18:14Natürlich, unterschreiben können Sie auch noch später.
01:18:17Sogar im Gefängnis.
01:18:19Im Gefängnis?
01:18:20Wir sind doch unschuldig.
01:18:22Oder haben wir was falsch verstanden?
01:18:24Nein, nein.
01:18:38Ach, Frau Sprenger.
01:18:43Ich wollte mich schon aufregen, wenn mich meine Arbeit stört.
01:18:45Aber bei Ihnen, das ist natürlich was anderes.
01:18:47Kann ich reinkommen?
01:18:48Immer gern.
01:18:51Obwohl es mich schon ein bisschen wundert.
01:18:53Hatten Sie mich nicht von den Ermittlungen ausgeschlossen?
01:18:55Wir treten eben rote Beete voll auf zur Stelle.
01:18:58Ah, da springen Sie über Ihren Schatten und suchen Milch auf.
01:19:02Darauf ein Gläschen Chardonnay?
01:19:04Wenn der so gut ist wie Ihr Kaffee, neulich gerne. Darf ich?
01:19:11Was sagte unser Kollege Goethe?
01:19:13Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.
01:19:18Ja.
01:19:41Und? Haben Sie René erwischt?
01:19:44Er will sich stellen.
01:19:46Freiwillig.
01:19:49Und danach will er ein Buch schreiben.
01:19:51Tut mir leid für Sie, aber das Schicksal Ihrer Mutter
01:19:54wird wohl noch eine Weile im Brennpunkt der Öffentlichkeit bleiben.
01:19:57Je schlimmer das Verbrechen, desto größer der Ruhm.
01:20:00Das steht hier drin.
01:20:02Das hat sie in ihrer Masterarbeit geschrieben.
01:20:04Reale Verbrechen und ihre analytische Aufarbeitung in den modernen Medien.
01:20:08Mhm.
01:20:09Frei übersetzt, sie hat über diese Askerl geschrieben,
01:20:12die so was Schlimmes wie den Tod meiner Mutter
01:20:15zu Unterhaltungszwecken ausschlachten.
01:20:17Ja, die Kommissarin ist eine Freundin von ihnen,
01:20:20aber so kommt das bei mir rüber.
01:20:22Anna Sprenger hatte gute Absichten.
01:20:24Die Askerl sind eher die Hilböcks dieser Welt.
01:20:27Hallo, Georg.
01:20:29Ich hab bei meinem Mauerfreund was Interessantes gefunden über Elmar Lenz.
01:20:33Ah, mit dem hat sie sich auch beschäftigt. Sogar sehr intensiv.
01:20:36Ja, er war bis vor fünf Jahren Eigentümer einer Werbeagentur,
01:20:40die einen betrügerischen Konkurs geführt hat.
01:20:43Und das erste Honorar als FBI-Profiler
01:20:46war nur elf Monate später auf seinem Konto.
01:20:49Wenn das so einfach ist, dann studiere ich nächste Woche Psychologie
01:20:52und schreibe am Wochenende meine Doktorarbeit.
01:20:57Besonderer Tropfen für eine besondere Frau.
01:21:02Danke.
01:21:04Zum Wohl.
01:21:07War Aisha Nasiri auch hier?
01:21:11Wie bitte?
01:21:13Sie haben miteinander telefoniert, öfter und auch länger, das wissen wir.
01:21:17Aber haben Sie sich auch getroffen?
01:21:20Hätte ich doch erwähnt.
01:21:22Nein, nein, Frau Nasiri hat mich nur lediglich wegen ihrer Masterarbeit befragt.
01:21:27Ach so.
01:21:29Interessant.
01:21:31Sie werden sich wundern, wie viele Anfragen ich wöchentlich von Studierenden bekomme.
01:21:34Man hilft, wo man kann.
01:21:37Die Urkunde...
01:21:39FBI, Academy, Quantico, Virginia.
01:21:42Das Papier ist zu billig.
01:21:45Und hier, die Farbe um das Wappen herum, das hat so einen merkwürdigen Grünstich.
01:21:51Naja, vermutlich waren denen die Druckerpatronen zu Ende gegangen.
01:21:56Das ist doch nur eine Kopie, das Original steht im Safe.
01:22:00Aber...
01:22:01Hier, Federal Bureau of Investigation, Investigation, da fehlt ein N.
01:22:10Wo ist das Problem?
01:22:12Hat Aisha Nasiri auch so genau hingeguckt?
01:22:16Kann es sein, dass sie mir meinen Erfolg missgönnt?
01:22:32Verstehen könnte ich sie.
01:22:35Aisha Nasiri hat sie als Hochstapler entlarvt, das wollte sie öffentlich machen.
01:22:40Darum musste sie sterben.
01:22:44Diese Erkenntnis kommt ein bisschen spät.
01:22:48Nö.
01:22:50Meine Kollegen sind auf dem Weg hierher.
01:22:54Wilsberg hier, ich müsste an der Springer sprechen, dringend.
01:22:58Sie ist nicht da.
01:22:59Wo ist sie denn?
01:23:01Selbst wenn ich das wüsste, dürfte ich Ihnen das nicht sagen.
01:23:04Doch, das dürfen Sie, es geht um einen wichtigen Hinweis im Mordfall Aisha Nasiri.
01:23:08Vielleicht ist sie bei diesem Profiler.
01:23:11Haben Sie nicht von mir.
01:23:17Sie ist wahrscheinlich bei Elmer Lenz.
01:23:20Dann müssen wir da jetzt auch hin.
01:23:29Wir gehen.
01:23:49Vicky, beeil dich.
01:23:51Hä, wie beeil dich?
01:23:53Renn du doch da hoch.
01:23:55Mit Schmiere stehen ist auch gefährlich.
01:23:59Ja.
01:24:13Scheiße.
01:24:30Den hab ich gefunden.
01:24:32So Ars-Mantel.
01:24:34Wo hat der Mistkerl Sie hingebracht?
01:24:37Lenz ist Kontrollfetischist.
01:24:39Er behält gern die Übersicht, hat er mir lang und breit erklärt.
01:24:43Ja, was heißt das?
01:24:45Sie hat alles so aussehen lassen, als ob Grosch hinter allem steckt.
01:24:48Und an diesem Muster wird er festhalten.
01:24:51Also ein öffentlicher Ort und einer, der mit einem das Job zu tun hat.
01:24:55Er ist Polizeipräsident.
01:24:56Das wäre ja völlig irre.
01:24:58Aber logisch.
01:25:15Nicht schlecht, Frau Sprenger.
01:25:17Das hier wird für Ihre Kollegen ziemlich eindeutig sein.
01:25:20Ja.
01:25:21Noch ein Mord, der auf das Konto von René Rösch geht.
01:25:24Was hat die Sprenger ihm bloß angetan, hm?
01:25:28Herr Doktor Lenz?
01:25:37Sie sind leicht schülerschauend.
01:25:39Auffälliger Mensch, der nicht beim FBI eingeschult wurde.
01:25:42Das wird Ihnen nur wenig nützen.
01:25:46Sie sind ein guter Mann, Herr Doktor Lenz.
01:25:48Das wird Ihnen nur wenig nützen.
01:25:54Messer auf den Boden!
01:25:57Hände hoch!
01:26:09Fast wäre ich Ihnen auf den Leib gegangen.
01:26:11Mir konnten Sie von Anfang an nicht zumachen.
01:26:14Oh Gott.
01:26:16Ohne euch wäre ich vermutlich tot, oder?
01:26:19Georg hatte den richtigen Riecher, was sich bei ihm betan.
01:26:23War eine Glücksache.
01:26:25Georg?
01:26:27Ja.
01:26:29Du bist mein Held.
01:26:31Mein nächster Humor.
01:26:44Wo haben Sie die denn ausgegraben?
01:26:47Oh, Kriminalratschaf hat mich befördert.
01:26:50Weil ich meine Omnipotenz im Fall Rösch bewiesen habe,
01:26:53bin ich ab sofort für ungelöste Fälle zuständig.
01:26:56Na, immerhin bleiben Sie in Münster.
01:27:00Coldcase-Beauftragte arbeiten doch immer im Keller.
01:27:03War da kein kuscheliges Plätzchen mehr frei?
01:27:08Ja.
01:27:09War da kein kuscheliges Plätzchen mehr frei?
01:27:18Sie zwei.
01:27:21Anna, komm doch mal.
01:27:25Ich habe übrigens mit Lucia Hilber gesprochen.
01:27:28War ziemlich harte Arbeit,
01:27:30aber sie wird Sie aus dem Vertrag entlassen.
01:27:32Super.
01:27:34Dann sollte ich Ihnen jetzt endlich das Du anbieten, oder?
01:27:37Gerne, Anna.
01:27:39Anna, die immer erfolgreich ist, egal was sie in Angriff nimmt.
01:27:42Oh Gott, bin ich froh, dass ich aus dem Ampenlicht raus bin
01:27:45und dass der Fall gelöst ist.
01:27:47Aber wer war jetzt eigentlich für die ganzen Drohungen verantwortlich?
01:27:50Also, den Brief und den Steinwurf hat Lenz gestanden.
01:27:53Also, Leute auf Anna.
01:27:55Und was war mit der verschlossenen Kellertür?
01:27:58Das Schloss klemmt. Die Hausmeisterin kümmert sich drum.
01:28:01Also, auf das wahre Leben.
01:28:03Das Spannende ist, als True Crime je sein könnte.
01:28:06Falls ich nochmal ein Buch schreibe, wird es ein Liebesroman.
01:28:09Liebesromane sind so fern ab der Realität, findest du nicht?
01:28:39Untertitel von Stephanie Geiges

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