Wie die EU billige E-Autos aus China bekämpft

  • vor 14 Stunden
Mit Zöllen auf Elektroautos aus China will die EU Wettbewerbsnachteile für europäische Autobauer auf dem Weltmarkt ausgleichen. Brüssel geht davon aus, dass Peking seinen Autobauern mit übermäßigen Subventionen einen Vorteil verschafft. Deutschland ist gegen Zölle.

Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.

Category

🗞
News
Transcript
00:00Mit Zöllen auf Elektroautos aus China will die EU Wettbewerbsnachteile für europäische
00:07Autobauer auf dem Weltmarkt ausgleichen.
00:10Die deutschen Hersteller befürchten durch die Strafzahlungen Folgen für ihr Geschäftsmodell.
00:18Chinesische Anbieter wie BYD haben ihren Anteil auf dem europäischen Markt für Elektroautos
00:24auf mittlerweile knapp 8 Prozent gesteigert.
00:27Noch größer ist der Anteil von E-Autos, etwa von BMW, Volvo und Tesla, die in China
00:33gefertigt werden.
00:37Brüssel geht davon aus, dass Peking seinen Autobauern mit übermäßigen Subventionen
00:42einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
00:44Die Weltmärkte würden von billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt, sagte EU-Kommissionspräsidentin
00:51Ursula von der Leyen.
00:56Der höchste Zollsatz liegt nun bei 35,3 Prozent, zusätzlich zum bisherigen Zollsatz
01:02von 10 Prozent.
01:04Das träfe etwa den chinesischen Hersteller SAIC.
01:07Für Heli und BYD sollen die Zollaufschläge etwas günstiger sein.
01:12Autobauer wie BMW, Volkswagen und ihre chinesischen Joint-Venture-Partner müssen mit einem Aufschlag
01:18von 20,7 Prozent rechnen, wenn sie aus China in die EU exportieren.
01:24Der US-Hersteller Tesla handelte in Brüssel den niedrigsten Satz von 7,8 Prozent aus.
01:31Betroffen sind jeweils nur ganze Fahrzeuge.
01:33Fällig werden die Zölle spätestens Anfang November.
01:36Die chinesischen Marken verkaufen ihre Autos in Europa teils doppelt so teuer wie auf dem
01:45Heimatmarkt.
01:46Es dürfte also trotz höherer Zölle eine ausreichende Gewinnmarge bleiben.
01:51Mehrere Hersteller kündigten bereits an, sich trotz der Brüsseler Entscheidung nicht
01:56aus Europa zurückziehen zu wollen.
01:58Für den Verband der Automobilindustrie sind die potenziellen Schäden durch Strafzölle
02:05größer als ihr Nutzen, etwa durch mögliche Gegenzölle.
02:09Bundeskanzler Olaf Scholz warnte, die EU dürfe sich nicht selbst schädigen.
02:14Frankreich und Italien, deren Autobauer weniger in China vertreten sind, sind hingegen für
02:19eine härtere Gangart gegenüber Peking.
02:25Experten erwarten nun einen Gegenschlag aus China.
02:28Peking hatte bereits mit eigenen Strafzöllen auf Milchprodukte und Schweinefleisch aus
02:32der EU gedroht.

Empfohlen