1968 wurde Iwao Hakamada wegen mehrfachen Mordes zum Tode verurteilt - nun hat ein japanisches Gericht die Strafe gegen den inzwischen 88-Jährigen aufgehoben. Die zumeist in Einzelhaft verbrachten fünf Jahrzehnte im Todestrakt haben Hakamada psychisch schwer zugesetzt.
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NewsTranskript
00:00Hideko Hakamada kommt mit einem Lächeln aus dem Gerichtsgebäude in Shizuoka in Japan.
00:06Ihr Bruder wurde soeben in einem aufsehenerregenden Prozess freigesprochen, und das mehr als 50
00:13Jahre nach seiner Verurteilung.
00:14Der 88-jährige frühere Boxer Iwao Hakamada war 1968 wegen der Ermordung seines Chefs
00:22und dessen Familie zum Tode verurteilt worden.
00:25Schon damals erklärte er, in brutalen Verhören zu einem Geständnis gezwungen worden zu sein.
00:301980 wurde das Todesurteil bestätigt, bevor der Prozess 2014 erneut wieder aufgenommen
00:36wurde.
00:37Nun wurde Hakamada, der zu krank ist, um noch vor Gericht zu erscheinen, freigesprochen.
00:42Das Gericht hat ganz klar geurteilt, dass die Beweise gegen meinen Mandanten erfunden
00:52waren.
00:53Die Staatsanwaltschaft hat jetzt keine Möglichkeit mehr, die Verurteilung aufrechtzuerhalten.
00:57Die Richter haben auch gesagt, dass es auch keine anderen ausreichenden Beweise für die
01:02Schuld von Herrn Hakaba gibt.
01:04Sie haben keine Bedeutung.
01:05Die zumeist in Einzelhaft verbrachten fünf Jahrzehnte im Todestrakt haben Hakamada psychisch
01:17schwer zugesetzt.
01:18Japan ist neben den USA die einzige demokratische Industrienation, die noch Todesurteile vollstreckt.
01:24Die Vollstreckung erfolgt durch Erhängen.