In „Sedwitz“ wirft Regisseur Paul Harather einen komödiantischen Blick auf den Mauerfall. Muss die Geschichte des Mauerfalls neu geschrieben werden? Eine mögliche und nicht ganz ernst gemeinte Antwort auf diese Frage gibt die neue sechsteilige Serie „Sedwitz“. Im Mittelpunkt der sechsteiligen Serie steht der DDR-Grenzoffizier Ralle Pietzsch, der 1988 von einem sterbenden Stasi-Führer den Schlüssel zu einem hoch geheimen Tunnel unter der Grenze erhält. Anstatt diesen Schlüssel abzugeben, möchte er seinem Sohn den sehnlichsten Geburtstagswunsch erfüllen und ihm einen Zauberwürfel schenken. Doch den gibt es nur im westlichen Teil des fiktiven oberfränkisch-thüringischen Ortes Sedwitz.
Nur einmal will Ralle in den Westen, doch dann trifft er auf den notorisch arglosen Bundesgrenzschutzbeamten Hubsi, den geschäftstüchtigen Gastwirt Franz Haueisen und die hübsche Lehrerin Astrid. Ehe er sich versieht, steckt Ralle in einem Geflecht von Schmuggel, Korruption und Geheimdienstlichkeiten. Sogar die Akte „Kaiserwalzer“ will man ihm verkaufen, bevor sie Russen oder Amerikanern in die Hände fällt. Vor allem erkennen Ralle und seine neuen Freunde langsam, dass sie sich nur behaupten können, wenn die kleinen Leute westlich und östlich der Grenze zusammenhalten.
Zu Folge 1: Trafo 257 Wir schreiben das Jahr 1988. Das im thüringisch-fränkischen Grenzgebiet gelegene Örtchen Sedwitz ist geteilt. Die Mauer hat Familien und Existenzen vor langer Zeit entzweit. Wenn der Bundesgrenzschutzbeamte Hubert „Hubsi“ Weißpfennig mit Debbie, der attraktiven Gattin des geschäftstüchtigen Gastwirts Franz Haueisen, im Schatten der Mauer ein Stelldichein hat, schauen die DDR-Grenzer Dirk Stordel und Ingo Schnaider eher desinteressiert zu. Das routinierte Ignorieren findet ein jähes Ende, denn Veteran Atze Stahlmann liegt im Sterben. Von den anderen unbemerkt vertraut dieser DDR-Grenzoffizier Ralf „Ralle“ Pietzsch vor seinem Ableben einen Schlüssel an.
Der gehört zum Trafohäuschen 257, in dem ein geheimer unterirdischer Gang in den Westen beginnt. Weil er seinem traurigen Sohn Ole mit dem ersehnten Zauberwürfel zum Geburtstag eine Freude machen will, nutzt Ralle den Tunnel für einen ersten Ausflug in den Westen – ohne Wissen seiner Frau Kerstin. Doch das erste Auto, in das er einsteigt gehört ausgerechnet Hubsi – und der bildet sich eine Menge auf seine Menschenkenntnis ein. Nur dumm, dass Ralles selbstgefälliger Vorgesetzter, Major Neubert nichts von dessen Aktivitäten ahnt. (Text: ARD)
Nur einmal will Ralle in den Westen, doch dann trifft er auf den notorisch arglosen Bundesgrenzschutzbeamten Hubsi, den geschäftstüchtigen Gastwirt Franz Haueisen und die hübsche Lehrerin Astrid. Ehe er sich versieht, steckt Ralle in einem Geflecht von Schmuggel, Korruption und Geheimdienstlichkeiten. Sogar die Akte „Kaiserwalzer“ will man ihm verkaufen, bevor sie Russen oder Amerikanern in die Hände fällt. Vor allem erkennen Ralle und seine neuen Freunde langsam, dass sie sich nur behaupten können, wenn die kleinen Leute westlich und östlich der Grenze zusammenhalten.
Zu Folge 1: Trafo 257 Wir schreiben das Jahr 1988. Das im thüringisch-fränkischen Grenzgebiet gelegene Örtchen Sedwitz ist geteilt. Die Mauer hat Familien und Existenzen vor langer Zeit entzweit. Wenn der Bundesgrenzschutzbeamte Hubert „Hubsi“ Weißpfennig mit Debbie, der attraktiven Gattin des geschäftstüchtigen Gastwirts Franz Haueisen, im Schatten der Mauer ein Stelldichein hat, schauen die DDR-Grenzer Dirk Stordel und Ingo Schnaider eher desinteressiert zu. Das routinierte Ignorieren findet ein jähes Ende, denn Veteran Atze Stahlmann liegt im Sterben. Von den anderen unbemerkt vertraut dieser DDR-Grenzoffizier Ralf „Ralle“ Pietzsch vor seinem Ableben einen Schlüssel an.
Der gehört zum Trafohäuschen 257, in dem ein geheimer unterirdischer Gang in den Westen beginnt. Weil er seinem traurigen Sohn Ole mit dem ersehnten Zauberwürfel zum Geburtstag eine Freude machen will, nutzt Ralle den Tunnel für einen ersten Ausflug in den Westen – ohne Wissen seiner Frau Kerstin. Doch das erste Auto, in das er einsteigt gehört ausgerechnet Hubsi – und der bildet sich eine Menge auf seine Menschenkenntnis ein. Nur dumm, dass Ralles selbstgefälliger Vorgesetzter, Major Neubert nichts von dessen Aktivitäten ahnt. (Text: ARD)
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00:00Oh!
00:02Oh!
00:04Oh!
00:06Oh!
00:08Genosse Piech?
00:10Was sehen Sie?
00:12Also, wenn Sie mich freuen...
00:14Es könnte aber auch ein verzweifelter BGS-Bereiter sein,
00:16der aus Langeweile vor sich hinschunkelt.
00:18Ich denke, da treiben zwei,
00:20dass die Heide wackelt.
00:22Ah!
00:24Na!
00:26Das ist jetzt eine Grenzerfahrung,
00:28oder?
00:30Ja, schon.
00:36Du hast doch gesagt,
00:38da drüben ist einer.
00:40Ja.
00:42Da schauen aber zwei her.
00:44Ist das nicht ein wenig artgefährlich für dich,
00:46wenn die das mitkriegen mit unserer Aerobik-Stündle?
00:48Ach, schmal.
00:50Wir dürfen ja nicht mit uns reden.
00:52Gehst du?
00:54Das ist quasi weiter weg wie, sagen wir,
00:56Ja, ja.
00:58Ja, ja.
01:00Oh!
01:02Grüße nach Tahiti!
01:04Was für ein pflichtvergessenes,
01:06moralisch verkommenes Subjekt.
01:08Vor solchen Kreaturen brauchen wir im Ernstfall
01:10kein Angst haben.
01:12Noch bevor der die Hosen oben hat,
01:14wären unsere Truppen schon in Regensburg.
01:16Aber wer denkt denn noch an den Ernstfall?
01:18Heutzutage, im Jahre 1988.
01:20Piech, ich mache mir ernsthaft Sorgen,
01:22dass niemand mehr diese Grenze ernst nimmt.
01:24Wir brauchen Ernst.
01:26Mindestens, Genosse Major, mindestens.
01:28Genosse Major,
01:30gestatten Sie, dass ich hochkomme.
01:32Kommen Sie hoch.
01:36Gestatten Sie, dass ich spreche.
01:38Sprechen Sie.
01:40Vor Sektor K wurde ein Pilzesammler aufgefunden.
01:42Bewusstlos.
01:44Oh Gott, das kann nur Atze Stahlmann sein.
01:46Piech, gehen Sie mit Schneider, kümmern Sie sich drum.
01:48Ganz alter Genosse, verdienter Kämpfer der ersten Stunde.
01:54Was sagt der Arzt?
01:56Das wissen die Ärzte schon.
01:58Wenn es nach denen ginge,
02:00hätte ich schon 10 Mal
02:02ins Gras gebissen.
02:04Mit der Hand habe ich
02:06im Magnetogorsk
02:08bei 20 Grad minus Beton gestopft.
02:10Und mit der Hand
02:12habe ich auch
02:14Sprengstoff an Hitlers Panzern angebracht.
02:16Und mit der Hand
02:18habe ich auch mehr Weiber glücklich gemacht,
02:20als wir Jungkerle jemals
02:22in eurem Leben kennenlernen.
02:26Ich will jetzt ein schönes,
02:28kühles, helles.
02:30Das ist hier verboten.
02:32Ich scheisse auf das Verbot.
02:34Ich will ein Bier.
02:36Wenn Grosse Stahlmann ein Bier will,
02:38kriegt er ein Bier.
02:40Grosse Feldwebel,
02:42gehen Sie mal zu meinem Lader
02:44und holen Sie meinen Tabaksbeutel raus.
02:48Gehen wir zum Fenster.
02:52Gehen wir zum Fenster.
02:58Siehst du die beiden?
03:00Ja.
03:02Komm mal her.
03:04Setz dich mal.
03:08Setz dich mal her.
03:10Ich habe deinen Vater gekannt.
03:12Der konnte ein Geheimnis
03:14für sich behalten.
03:18So.
03:20Jetzt musst du mir mal...
03:24Fass mich mal hinten
03:26in die Hose rein.
03:28Na, mach mal los.
03:30Fass mal hinten in die Hose rein.
03:32Spürst du da was?
03:34Ich bin nicht ganz sicher.
03:36Wenn ich dir eine Tasche eingenäht,
03:38dann hast du das Ding.
03:40So.
03:42Das ist der Schlüssel
03:44zum Trafo
03:46257.
03:48Das ist der Eingang
03:50zu meinem Tunnel.
03:52Das ist der beste.
03:54Ich habe ihn mit deinem Vater
03:56habe ich den damals
03:58gebaut mit unseren
04:00eigenen Händen.
04:02Ich bin der Letzte,
04:04der den kennt.
04:06Wenn ich jetzt den Arsch hochreiße,
04:08wird irgendwann
04:10jemand aufkreuzen
04:12und nach dem Schlüssel fragen.
04:14Das ist dein Mann.
04:18Dem gibst du den Schlüssel.
04:20Und sagst,
04:22der gehört zum Trafo
04:26257.
04:30Da geht's rüber.
04:32Hol das mal.
04:34Das ist der Schlüssel
04:36für Trafo 257.
04:38Da geht's rüber.
04:42Also eigentlich
04:44wollte ich noch
04:46eine Sache zu Ende bringen.
04:52Aber das sieht im Moment
04:56nicht danach aus.
04:58Aber das wird schon wieder
05:00knusprig starten.
05:04Knusratze?
05:10Ich hab die schon
05:12aufgemacht.
05:16Gefreiter,
05:18nehmen Sie die Mütze ab.
05:24Meine Lösung mit der Munitionskiste
05:26ist schon die beste.
05:28Geht ja hier schließlich niemand was an.
05:30Machen wir uns nichts vor.
05:32Das war schon ein alter V-Degen.
05:34Na ja.
05:36Genosse Schneider,
05:38kommen Sie mal her.
05:42Es kommen gleich ein paar Genossen
05:44von der Staatssicherheit.
05:46Die werden den Wagen übernehmen.
05:48Sie schließen bitte das Tor D auf,
05:50damit die nicht so durchstorfen müssen.
05:52Da hab ich auch kein Schlüssel für.
05:54Sie haben den doch.
05:56Nein, wir haben nur Sie.
05:58Zeigen Sie doch mal Ihren Schlüsselbund.
06:06Und jetzt, Schneider,
06:08mal kräftig da reinpusten.
06:10Simsalabim.
06:14Da ist er.
06:24Vermissen wir nichts?
06:28Holzauge sei wachsam.
06:30Holzauge sei wachsam.
06:40Sie müssen noch einen Bericht schreiben für die Genossen.
06:42Ja, tut mir leid, ich weiß,
06:44Sie haben schon seit zwei Stunden Dienstschluss.
06:46Aber Sie kriegen auch einen Tag Sonderurlaub von mir.
06:48Brauch ich nicht, ich hab noch genug Urlaubstage.
06:50Warum nehmen Sie eigentlich Ihre Urlaubstage nicht?
06:52Bin ich so der Urlaubstyp?
07:00Ja.
07:30Tschüss.
08:00Atze.
08:30Atze.
09:00Atze.
09:30Atze.
10:00Atze.
10:02Atze.
10:30Atze.
10:44Messner.
11:00Messner.
11:30Atze.
11:32Atze.
11:34Atze.
11:36Atze.
11:38Mein Fräulein, lass mir das gleich richtig verstehen.
11:58Du bist eine Peach
12:00und eine Peach verkauft sich nicht so billig.
12:02Für dich gibt es nur einen einen Grund
12:04an der Bushaltestelle zu gehen.
12:06Bus zu nehmen.
12:09Können Sie mich auch mal einbeziehen?
12:11Deine Tochter war schon wieder an der Bushaltestelle.
12:13Und zwar mit den Ältesten von Schubertz
12:15und noch mit dem Holger Rendl.
12:17Und zu dem muss ich wohl nichts mehr sagen.
12:19Holger Rendl? Der ohne Fahrerlaubnis?
12:21Und Sie hatten eine Flasche Pfeffi dabei.
12:23Es war nicht unsere Flasche, die stand da nur so rum.
12:25An der Bushaltestelle eine volle Flasche Pfeffi?
12:27Alles klar.
12:29Wo soll man denn sonst hier hin? Hier ist doch nichts los.
12:31In dieser Familie treibt sich schon überhaupt niemand
12:33an Bushaltestellen rum.
12:36Silke Wetzel hat vorhin Korpfen vorbeigebracht.
12:38Ich esse keinen Fisch. Schon gar nicht vom Wetzel.
12:40Ey, Karpfen blau.
12:42Schön mit Kartoffeln, Meerrettich.
12:44Ist doch was Leckeres.
12:46Bäh, wisst ihr, wo Karpfen rumschwimmeln, tümpeln?
12:48Ralfi, niemand isst hier gerne Fisch. Finde dich damit ab.
12:50Da esse ich den alleine.
12:52Das ist doch überhaupt kein Ding.
12:54Das ist doch nett von dem Wetzel.
12:56Was ist denn mit Ole los?
12:58Der Wetzel hat ein schlechtes Gefissen.
13:00Wie?
13:02Der wollte sich für seinen Rotzer entschuldigen,
13:04weil er für ein Geburtstagsparty kommen will.
13:06Der hat gesagt, er hätte dann einen Sportwettkampf.
13:08Der kleine dicke Wetzel, der macht Sport.
13:10Ja, und die anderen wollen auch nicht.
13:12Eigentlich kommt von fünf nur einer.
13:14Und den hat Ole nur so dazu eingeladen,
13:16weil der ihm auf den Kopf gefallen ist.
13:22Papa, ich bin unbeliebt.
13:24Na Quatsch.
13:28Was meinst du, wie die anderen sich ärgern werden,
13:30wenn die hören, was für eine tolle Feier du gehabt hast?
13:32Und was für ein sensationelles Geburtstagsgeschenk du bekommst.
13:36Ein Zauberwürfel?
13:40Mal sehen.
13:42Ich glaube,
13:44die sind nicht ganz so leicht zu haben.
13:46Die gibt es hier nicht so.
13:48Aber der Zauberwürfel,
13:50der kommt doch aus Ungarn.
13:52Und Ungarn ist doch ein sozialistisches Land.
13:56Alfie, kannst du die Karte
13:58in die Gefrierdrohe tun?
14:02Ja.
14:32Das ist doch kein Geld.
14:34Kann sein.
14:36Klappt es jetzt?
14:38Was klappt?
14:40Na, Ivo will mich besuchen kommen.
14:42Du bist noch ein bisschen jung zu besuchen werden.
14:44Ivo geht auf die EOS.
14:46Der will mal Jura studieren.
14:48Wenn er Jura studieren will,
14:50kann er auch das Mindestalter.
14:52Wäre es dir lieber, wenn ich mich von Holger Rendl
14:54besuchen lassen würde?
14:56Das habe ich nicht gesagt.
14:58Dann unterschreib einfach den Passierschein,
15:00der kann beim Ole im Zimmer schlafen.
15:22Guten Tag.
15:24Ich interessiere mich für einen Zauberwürfel.
15:26Sie sind ja lustig.
15:28Der kommt ja nicht aus der Ungarnischen Volksrepublik.
15:30Ja, der kommt ja aus Ungarn,
15:32aber der geht nach dem Westen und zwar komplett.
15:34Lass uns den doch schicken.
15:36Wir haben keine Westfahrendschaft.
15:40Oh, das tut mir leid.
15:42Ich gehe mal gucken,
15:44was ich mit anderen Würfeln habe.
15:48Ich könnte Ivo fragen,
15:50ob der so einen Zauberwürfel besorgt.
15:52Der hat Verwandte in Ingolstadt.
15:54Der kann das.
15:56Der könnte den Zauberwürfel
15:58gleich am nächsten Wochenende mitbringen.
16:00Wenn du ihm einen Passierschein
16:02für die Sperrzone unterschreibst.
16:06So, hier sind unsere Würfelspiele.
16:10Ich nehme Stabilbaukassen.
16:20Ralfi,
16:22Stabilbaukassen ist wahrscheinlich
16:24nicht ganz das, worauf der Ole hofft.
16:26Ich weiß, dass du dich bemüht hast.
16:28Aber diesem Geburtstag muss was passieren.
16:30Was, was unseren Sohn wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
16:32Dass der hier keine Freunde findet,
16:34das liegt doch nicht nur an ihm.
16:36Sondern es liegt auch daran,
16:38dass hier die Möglichkeiten, Freundschaften zu schließen,
16:40für so ein begabtes Kind, wie der das ist, begrenzt sind.
16:42Ich mache dir keine Vorwürfe,
16:44aber du darfst nicht vergessen,
16:46dass wir vor allen Dingen wegen dir hier sind.
16:48Wir sind hier,
16:50weil du mir versprochen hast,
16:52dass wir hier sein werden.
16:54Der Ole ist jetzt in einer sensiblen Phase,
16:56wo er seinen Vater oder das, was von ihm kommt,
16:58mehr als seine Mutter braucht.
17:00Und ich weiß, dass du dich schwer tust,
17:02weil der Ole noch mal Interessen hat,
17:04die du nicht hast.
17:06Aber du musst ihm jetzt der Freund sein,
17:08den er hier nicht findet.
17:10Außerdem hat der nicht schon einen Stabilbaukasten.
17:12Heute lernen Schüler in Bayern,
17:14ihre kalkulatorischen Fähigkeiten
17:16spielerisch zu entwickeln.
17:18So wie hier am Gymnasium in Coburg,
17:20wo im Physik-Kabinett 30 Zauberwürfel
17:22von der Coburger Landbank
17:24kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
17:26Und was ist so schlimm daran,
17:28wenn dieser Ivo dem Ole einen Zauberwürfel mitbringt?
17:30Da drüben ist das ein Fähnich-Artikel.
17:50Ich bin im Urlaub.
17:52Wann?
17:54Morgen.
17:56Das ist ja extrem kurzfristig.
17:58Da müssen wir alle Dienstpläne umschreiben.
18:00Ich meine, ich bin natürlich etwas überrascht,
18:02dass ich gleich so derart überzeugend gewirkt habe.
18:04Ich werde Ihnen das natürlich nicht abschlagen.
18:06Schon, weil ich gewissermaßen mitverantwortlich bin.
18:08Aber in Zukunft brauchen wir für sowas
18:10den üblichen Vorlauf.
18:12Und ich werde mich in Zukunft
18:14ein bisschen zurückhalten
18:16mit meiner Überzeugungskraft.
18:18Und es wäre vielleicht auch besser,
18:20wenn solche Entscheidungen
18:22mehr aus Ihnen selbst heraus wachsen.
18:40Du, bei mir kannst du heute später werden.
18:42Neuwart, der hat noch eine Besprechung angesetzt.
18:44Du weißt ja, er hört sich gerne reden.
18:46Tschüss.
18:48Tschüss.
18:54Servus, Herr Oberleutnant.
18:56Ich habe dir gestern dein Fisch vorbeigebracht.
18:58Kalbpfen, hast du den gekriegt?
19:00Wie ist das für ein Fisch, oder nicht?
19:02Danke, ist angekommen.
19:04Oh, du trink mir gleich an.
19:06Magst du reinkommen?
19:08Die Rose wird auch dein Nahrungskuchen gebacken.
19:10Kann heute nicht.
19:12Tschüss, Jan.
19:14Oh!
19:16Ich hoffe, ich kriege jetzt keine Schwierigkeiten,
19:18weil ich in die falsche Richtung gewunken habe.
19:20Das ist ein Trabi.
19:22Mit so einem Auto müssen die DDR-Bürger
19:24durch die DDR fahren.
19:26Zu uns im Westen dürfen sie ja nicht,
19:28weil sie mit ihrer Mauer eingesperrt sind.
19:30Und das ist ein Grenzsoldat.
19:32Der passt auf, dass kein DDR-Bürger
19:34zu uns in die Freiheit darf.
19:36Seht ihr den Grenzsoldaten?
19:38Ja.
19:40Dann werft jetzt eure Freiheitsfläche da auf ihn.
19:42Jetzt hört doch mal auf mit dem Scheißdorf!
20:12Oh!
20:42Hm.
21:00Grüß Gott.
21:12Das ist mir jetzt ein bisschen peinlich, Frau Petscher.
21:14Ich müsste mal mit Ihrem Mann reden.
21:16Inoffiziell, versteht sich.
21:18Worum geht es denn?
21:20Nächsten Montag sollen wir den Grünstreifen
21:22an der Außengrenze mähen.
21:24Und jetzt habe ich den Balkenmäher
21:26an die LBG Dröselheim ausgeliehen.
21:28Das würde ich ungern an die große Glocke hängen.
21:30Also am liebsten wäre mir,
21:32wenn das im Grenzdienstplan
21:34einfach einen Tag nach hinten verschoben werden könnte,
21:36ohne viel Dammdamm.
21:38Ach, der ist ja nicht so.
21:40Dann sind Tage der Kasserne.
21:42Ja.
21:44Ich halte wirklich große Stücke auf Sie, Frau Petsch.
21:48Ich sag ihm dann,
21:50dass wir das hier besprochen haben, ja?
22:00Servus!
22:02Steig ein!
22:10Also ich heiße Hubsi.
22:14Wie lange fährt man denn nach Coburg?
22:16Ja, sagen wir mal 10 Minuten.
22:18Hubsi ist eigentlich mein Spitznamen.
22:20Ich bin der Hubert aus Erding.
22:22Hubert Weißpenig.
22:24Und du?
22:26Ich heiße Ernst.
22:30Ernst?
22:32Und wie noch?
22:34Ernst Tillmann.
22:36Ernst Tillmann?
22:38Ernst Tillmann.
22:40Also Ernst, wo kommst du denn jetzt her?
22:42Oder bist du sogar
22:44vielleicht ein Flüchtling aus dem Osten?
22:48Ich meine, seit die da drüben keine Miene mehr haben,
22:50ist das ja quasi ein Katzensprung.
22:52Müsste ich dich nämlich in Gewahrsam nehmen.
22:54Wobei, da bin ich in letzter Zeit
22:56ein bisschen vorsichtig geworden.
22:58Also Ernst, wo kommst du denn jetzt her?
23:00Aus Augsburger Sportverein, he?
23:02Genosse Piech.
23:04Horst Schuschke hier
23:06von der LPG Freie Scholle.
23:08Ich hab gerade mit Ihrer Frau...
23:10Ach, Sie sind's gar nicht.
23:12Kann ich nur wütend sprechen.
23:14Urlaub?
23:16Sind Sie sicher?
23:20Wann kommt er denn wieder aus dem Urlaub?
23:22Morgen.
23:24Sagen Sie, nur ganz kurz.
23:26Nicht, dass ich das durcheinanderbringe.
23:28Ihr Mann ist heute in der Kaserne.
23:30Ja, den ganzen Tag.
23:32Ich wollte, dass Sie schon gehen.
23:38Ich mach bloß einen kurzen Stopp beim Franz.
23:40Der Wirt.
23:42Und eine Spezi von mir.
23:44Von der Halbsnäger.
23:46Ein Kuckuckskind von einem Ami,
23:48als die hier stationiert waren.
23:50Also quasi ein Kuckucks-Halbsnäger.
23:52Seine Mutter, die Walpurger,
23:54mag's nicht zugeben.
23:56Aber jeder hier weiß es.
23:58Das sieht man an seinen Brusthaaren.
24:00Die sind anders gekreuselt.
24:02Wie normal.
24:20Wo ist denn Ihr Vater?
24:22Interessiert mich nicht.
24:25Grazie!
24:27Servus, Hubsi.
24:29Servus, Franz. Ich fahr nach Kuckucks.
24:31Soll ich das mitbringen?
24:33Meinen Lottoschein kannst du mitnehmen.
24:35Wären das Jahrgangsweine?
24:37Na ja, du weißt doch,
24:39heutzutage muss man alles im Angebot haben.
24:43Ist das ein Freund vom Hubsi?
24:45Mhm.
24:47Den haben Sie in München drum,
24:49haben Sie den nicht mehr haben wollen?
24:51Mhm.
24:53Der soll seinerzeit da drüben.
24:55Aber ich hab mich so lange geziert.
24:57Dann war schon der Russ da,
24:59dann war die Mauer da.
25:01Deswegen geht's auch den Bach runter.
25:03Mhm.
25:05Du weißt, den hab ich auch noch von da.
25:07Eher wie so ein Preis.
25:09Ich bring dem Franz seinen Lottoschein nach Kuckucks.
25:11Lotterie, hab ich mir so gedacht.
25:13Schmeißt er die Marie immer noch raus
25:15für so einen Schmann?
25:17Ach, Gäste, lass ihn doch sein Glück versuchen.
25:19Wenn's an ihm gegangen wär,
25:21München, genau,
25:23da kann nicht jeder erwarten.
25:25Es geht nicht um mich, es geht um deinen Sohn.
25:27Tja, wenn er unglücklich ist,
25:29wie ich, an mir muss er nicht bleiben.
25:31Mich stört es nicht, wenn ich mich
25:33irgendwann der Hut so kalt im Stüber lieg
25:35und er drum in der Stadt
25:37seinem Glück noch rennt.
25:39Er kann ruhig gehen.
25:45Hubert!
25:47Deine Antenne ist vorhin eingegangen.
25:51Du kommst aus dem Osten, oder?