Watzmann ermittelt-Wo gehobelt wird ... (21)

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Anton Gerg, der Leiter der berühmten Schreiner- und Schnitzschule in Berchtesgaden, wird im Holzlager der Schule ermordet aufgefunden. Eine erste Spur führt zu Mark Bleyer, einem ehemaligen Studenten Gergs, der erst kürzlich aus seiner Designklasse flog. Als sich herausstellt, dass dieser ein Verhältnis mit Gergs Ehefrau Sabrina hat, vermuten die Kommissare ein Mordkomplott. Doch dann zeigt sich, dass der hochgelobte Designer seine Schüler massiv unter Druck setzte und ihre Ideen als seine Eigenen ausgab. Liegt hier der Schlüssel zur Lösung des Falls? (Text: ARD)

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00:00... Musik ...
00:30... Musik ...
00:36Was willst du denn noch?
00:38Los, verschwinde!
00:40... Musik ...
00:42... Schuss ...
00:44... Musik ...
00:46... Schuss ...
00:48... Musik ...
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00:56... Musik ...
00:58Thomas Mann bettet das existenzielle Narrativ ein und entrückt es ästhetisch,
01:04damit es nicht erneut Macht über das Politische gewinnt.
01:08So, großartig formuliert.
01:10Ja, aber die Krieger schreiben unverständlich dahin.
01:13Unverständlich? Das verstehe ich nicht.
01:17Wie, du verstehst es auch nicht?
01:19Nein, ich verstehe nicht, was sie nicht versteht.
01:21Was du geschrieben hast, das verstehe ich schon.
01:23Das verstehst du doch auch, Heli, oder?
01:25Das verstehe ich so einiges nicht.
01:27Zum Beispiel, dass unser Grafiker das Plakat für den Trachtenumzug vermasselt hat.
01:30Und jetzt müssen wir alles schnell noch einmal richten, bevor es in Druck geht.
01:34Ja, das ist schon richtig, aber es hat jetzt nichts zu tun mit der Eva und ihrem Thomas Mann.
01:39Nein, aber damit das eh jetzt weg muss.
01:42Vierzehn.
01:43Vierzehn.
01:45Sieben Punkte. Die Krieger hatten mich doch auf den Kiker.
01:48Dabei habe ich mich so reingehängt.
01:50Da wäre ich auch sauer.
01:52Herr Paulsen.
01:54Was? Aha.
01:56Ja, gut, ich komme.
02:01Wie muss es denn da los?
02:03Ich werde es überleben.
02:05Toll.
02:08Thomas Weller, ich unterrichte hier.
02:10Ich habe heute Morgen als Erster das Tagebuch gemacht.
02:17Was ist hier eigentlich los?
02:19Du weißt doch sonst immer alles.
02:21Habt ihr gehört?
02:23Der Gerd ist tot.
02:25Was?
02:27Scheiße.
02:31Meine Entwürfe sind noch bei ihm im Studio.
02:34Die brauche ich für meine Bewerbung.
02:37Ist das echt das Einzige, was dich jetzt interessiert?
02:41Guten Morgen, Frau Bitterling.
02:43Guten Morgen.
02:45Der scheint ja schlimm aus.
02:47Der scheint ja schlimm aus.
02:49Anton Gerg, Leiter der Schreiner- und Schnitzschule.
02:52Wir haben erst einmal Teile der Holzplatten wegräumen müssen.
02:55Ja, dabei waren die so froh, dass sie den gekriegt haben.
02:58Kannten Sie ihn?
03:00Nicht persönlich.
03:02Bekannter Holzdesigner.
03:04Den haben wir vor einem Jahr erst angeworben.
03:06Wir?
03:08Ja, die Schnitzschule halt.
03:10Ungesicherte Holzplatten.
03:12Klassischer Holzlagerunfall.
03:14Auf den ersten Blick ja.
03:16Aber schauen Sie mal da her.
03:18Eine Wunde am Vorderkopf.
03:20Er ist niedergeschlagen worden.
03:23Damit?
03:25Höchstwahrscheinlich.
03:27Genaueres kann ich aber erst nach der Obduktion sagen.
03:30Gibt es schon etwas zum Todeszeitpunkt?
03:32Zwischen 19 und 21 Uhr.
03:34Angeblich hat der Hausmeister so gegen halb acht ein lautes Rumpeln gehört.
03:38Warum ist der Hausmeister nicht gleich gekommen?
03:40Er war wohl zu beschäftigt mit seiner wöchentlichen Schafkopfrunde.
03:43Susanns.
03:45Herr Paulsen, schauen Sie mal.
03:52Da ist ein Blutdecker am Nagel.
03:54Könnte sein, dass sich der Täter hier verletzt hat.
03:57Machen wir sicherheitshalber einen DNA-Abgleich mit dem Opfer.
04:00Herr Paulsen.
04:02Wurde ein Lehrer gefunden?
04:04Ja, Thomas Weller, Lehrer für Materialkunde.
04:06Der war heute Morgen als erster hier im Holzlager.
04:10Hat der Herr Gerg Probleme gehabt? Beruflich oder privat?
04:14Was er passiert hat im Privatleben, weiß ich nicht.
04:17Seine Frau sehe ich öfter in der Keramikwerkstatt.
04:19Drüben im Keller.
04:21Wenn, dann hatten die ja die Schülerstreit untereinander.
04:24Wegen dieser Elite-Schmiede.
04:26Die Designklasse.
04:28Designklasse?
04:30Ja, die hat Gerd eingeführt.
04:32Da hat er sich seine Talente herangezogen.
04:34War das eigentlich normal, dass der Herr Gerd abends im Holzlager ist?
04:37War oft noch hier, nach dem offiziellen Schulbetrieb.
04:40Er hatte ein eigenes Designstudio.
04:42Naja, Gergs Design.
04:44Ist das nicht hier irgendwo auf dem Gelände?
04:47Das war Gergs Bedingung.
04:49Also, dass die Schule ihm Räume dafür stellt.
04:51Gut, Herr Weller.
04:53Das war's fürs Erste.
04:55Vielen Dank und halten Sie sich zu unserer Verfügung.
05:00Herr Weller.
05:01Ja?
05:02Von seinen Schülern, da gibt's doch sicher eine Liste.
05:04Im Lehrertimmer.
05:06Soll ich die holen?
05:08Das war sehr nett. Danke.
05:12Zu diesem Designstudio sollten wir auch ein paar Kollegen schicken.
05:15Ja.
05:17Bei Gergs Frau, war da schon jemand?
05:19Noch nicht.
05:21Müsste einer hin.
05:22Einer?
05:24Wenn's einer nix ausmacht.
05:26Ich warte dabei auf meine Liste.
05:36Danke.
05:59Guten Tag.
06:00Frau Gerg?
06:01Ja?
06:02Guten Morgen.
06:04Ich will mit Ihnen reden.
06:06Worum geht's denn?
06:08Ich glaube, am besten drin.
06:14Frau Gerg, haben Sie gehört, was ich gesagt habe?
06:17Mein Mann ist ermordet worden.
06:20Haben Sie sich denn nicht gewundert,
06:22dass er letzte Nacht nicht nach Hause gekommen ist?
06:24Er hat gesagt, dass er im Studio übernachtet.
06:26Er hat ein Schlafsofa.
06:28Kommt das häufiger vor?
06:30Mein Mann hat viel gearbeitet, seit wir hierher gezogen sind.
06:33Ich war oft allein.
06:37Wo haben Sie denn vorher gelebt?
06:40Hamburg.
06:41Ach, ich auch.
06:44Ich bin wegen meiner Freundin hergezogen.
06:47Ja, und so wie jeder von Nördlichter Donau war ich erst mal Herr Zughorst da.
06:51Ich bin Anton hierher gefolgt.
06:54Sie sind Künstlerin?
06:56Keramikerin.
06:58Ist die von Ihnen?
07:00Die habe ich für Anton gemacht, als wir uns kennengelernt haben.
07:03Wie schön.
07:05Schade, dass sie so versteckt in der Ecke steht.
07:25Frau Gerg,
07:27ich muss Sie das jetzt leider fragen.
07:30Wo waren Sie denn gestern Abend so gegen halb acht?
07:36In der Keramikwerkstatt.
07:38Die in der Schule?
07:41Mein Brennofen ist kaputt und ich brenne meine Skulpturen zur Zeit da.
07:45Anton hat es mir erlaubt.
07:47Die ist nicht weit vom Holzlager, oder?
07:51Ich weiß nicht, nein. Wieso?
07:54Wie war denn das Verhältnis zwischen Ihrem Mann und seinen Schülern?
07:58Er war ein Vorbild, aber auch streng.
08:02Er hat immer das Äußerste von Ihnen verlangt.
08:06Und Sie waren da allein, in der Werkstatt?
08:09Ja.
08:12Sind wir fertig?
08:14Ich wäre jetzt wirklich gern allein.
08:16Natürlich.
08:23Herrschaftszeiten. Dauer bis jetzt.
08:27Ah, endlich.
08:31Der Obduktionsbericht.
08:34Störe ich gerade?
08:36Alles gut, ich höre.
08:38Also, Todesursache war der Lungenriss und nicht der Schlag am Kantholz.
08:42Das Gewicht der Holzplatten.
08:44Ah, und das Blut am Nagel, das ist nicht vom Opfer.
08:47Dann könnte es ja auch vom Täter sein.
08:49Genau.
08:51Und das DNA von dem Blut in der Datenbank.
08:53Das hat der Max überprüft. Leider nicht.
08:56Gut, danke, Frau Doktor, bitte.
09:05Herr Beißl?
09:07Herrschaftszeiten, können wir denn mal in Ruhe telefonieren?
09:09Doch.
09:10Nein, nicht Sie.
09:12Entschuldigung.
09:13Beißl?
09:14Ja, ich bräuchte einen Termin bei der Frau Krieger.
09:18Der Deutschlehrer. Gibt's da noch einen?
09:21Donnerstag, 15 Uhr. Sehr gut.
09:24Nein, das sage ich dann gern persönlich. Danke.
09:28Herr Beißl? Passt's jetzt?
09:31Den Hausmeister von der Schnittschule habe ich sicherheitshalber gecheckt.
09:34Seine Spätzle haben die Aussage bestätigt.
09:36Mhm. Ein Verdächtiger weniger. Gut.
09:39Jetzt der Frau Gerg, der Brennofen an der Schule.
09:42Da gibt's ein sogenanntes Brennbuch.
09:44Da trägt jeder Nutzer des Ofens die Zeiten ein, in denen er gebrannt hat.
09:48Ja? Und?
09:50Der Eintrag stimmt mit den Angaben von der Frau Gerg überein.
09:53Na ja, so richtiges Alibi ist das jetzt auch nicht.
09:55Das Brennbuch, da kann ja jeder irgendwas reinschreiben.
09:58Sie hat schon einige Einträge drin. Handschrift passt.
10:00Und Ihre Keramik-Sachen waren auch noch warm.
10:02Dann hat's also ein Alibi, die Frau Gerg.
10:06Trotzdem, irgendwas hat nicht gestimmt bei denen in der Ehe.
10:10Wie meinst du das genau?
10:12Ah, ich weiß schon. So ein Gefühl, ja.
10:16Also dann, überprüfen wir erstmal alle anderen, mit denen Gerg zu tun hatte.
10:20Schüler, Lehrer, haben Sie da inzwischen schon die Liste?
10:24Hab ich.
10:29Hey, Lara.
10:31Was willst du?
10:33Kannst du mir ganz kurz deinen Schlüssel zum Studio leihen?
10:36Ich brauch unbedingt meine Sachen.
10:38Du siehst doch, was hier los ist.
10:40Äh, meine Bewerbungslist läuft in zwei Tagen ab.
10:44Nur ein paar Minuten.
10:45Sieht aus wie der Schlüsseldienst, oder was?
10:47Hey, du kannst aufhören bei Gerg zu schleimen.
10:49Es gibt keinen Gerg mehr.
10:51Da, das kannst du jetzt eh vergessen.
11:04Lara Bölk?
11:05Ja.
11:07Gabs da grad ein Problem?
11:09Nö.
11:12Tolle Entwürfe.
11:14Danke.
11:15Ich dachte, ihr seid auf Holz spezialisiert.
11:17Stimmt. Aber Produktdesign gehört auch zur Ausbildung.
11:22Sieht aus wie Philippe-Sanner-Designs.
11:24Wir haben eine Orangenpresse von denen zu Hause.
11:26Da schmeckt der Saft gleich viel besser.
11:28Haben Sie was mit denen zu tun?
11:29Nein.
11:31Vielleicht sollten Sie sich da bewerben.
11:33Produktdesign ist nicht so meins.
11:35Aber vielleicht haben Sie recht, jetzt wo mein Job weg ist.
11:38Ihr Job?
11:39Ich hätte eigentlich in Gergs Studio angefangen.
11:41Junior Head of Design.
11:44Verstehe. Tut mir leid.
11:47Wäre eine super Chance für mich gewesen.
11:50Aber das Schlimmste ist, dass wir so einen brillanten Designer verloren haben.
11:55Ja.
11:58Genialer Designer.
12:00Und wie war es als Lehrer?
12:03Er hat an seine Schüler dieselben hohen Ansprüche gestellt wie an sich selber.
12:08Absolute Disziplin.
12:11Leidenschaft für die Sache.
12:14Und das haben Sie als Miek gemacht?
12:18Er hat niemanden gezwungen, in seiner Klasse zu sein.
12:22Verstehe.
12:23Hat er irgendwelche Probleme gehabt?
12:26Mit dem Lehrerkollegen?
12:28Mit dem Schüler?
12:31Probleme?
12:35Naja.
12:37Klar gab es Probleme.
12:39Vor allem mit Marc.
12:40Marc?
12:41Marc Bleier.
12:43Der hat schon ganz gute Ideen, aber seine Entwürfe, die waren nicht innovativ genug.
12:47Und was heißt das?
12:49Naja, Gerk hat ihn immer neue Konzepte machen lassen.
12:51Und als sie nicht besser wurden, da hat er ihn vor versammelter Mannschaft drunter gemacht.
12:55Der war ja nicht gerade zimperlich, der Herr Gerk.
13:00Er wollte den hohen Standard in der Klasse wahren.
13:05Klingt nach massivem Druck.
13:08Warum macht man das mit, als Schüler?
13:10Sie sind ja freiwillig hier.
13:13Ja klar.
13:16Wenn man beim Gerk gelernt hat, dann stehen einem alle Türen offen.
13:21Jaja.
13:23Und dieser Marc hat sich das nicht gefallen lassen?
13:27Er dachte halt, er weiß es besser.
13:29Am Ende hat Gerk ihn rausgeschmissen und zu den Schnitzern geschickt.
13:32Jetzt muss er es das ganze Jahr wiederholen.
13:34So kurz vorm Abschluss?
13:36In die Designklasse kommen halt nur die Besten.
13:40Da zählt Marc nicht dazu.
13:43Okay, danke.
13:45Ja.
13:47Ja.
13:49Ja.
13:50Okay, danke.
14:06Nette Bastelschule ist es hier.
14:09Konkurrenzkampf pur.
14:11Den hat der Gerk auch noch befeuert.
14:14Ah, Herr Weller.
14:16Ich hätte noch eine Frage.
14:18Ist es richtig, dass der Gerk einen Schüler aus seiner Designklasse rausgeschmissen hat?
14:24Sie meinen Marc Bleier?
14:27Ja, das war hart für den Jungen.
14:30Möbeldesign war sein Lebenstraum.
14:40Lebenstraum.
14:41Lebenstraum.
14:43Naja, das ist jetzt ein bisschen übertrieben.
14:47Dann war das also gar nicht so schlimm, dass sich der Gerk rausgeschmissen hat.
14:51Ich bin froh, da weg zu sein.
14:53Ich dachte, das ist eine tolle Referenz, wenn man bei ihm in der Klasse war.
14:56Wissen Sie, Schnitzen ist künstlerisch anspruchsvoller, als irgendwelche Möbel zu entwerfen.
15:02Ist halt nicht so hip.
15:03Das mit dem Schnitzen müssen Sie wohl noch üben, oder?
15:05Warum? Gefällt es Ihnen nicht?
15:08Ich meine das da.
15:09Sind Sie da mit dem Beitel ausgerutscht?
15:12Nein.
15:14Also doch?
15:15Also nein, doch.
15:17Da sind Sie sicher mit einer DNA-Probe einverstanden.
15:39Ich bräuchte den Schlüssel echt nur ganz kurz.
15:55Schlechte Neuigkeiten, Herr Bleuer.
15:59Ihre Blutgruppe passt genau zu einer Spur, die wir am Tatort gefunden haben.
16:03Der DNA-Test läuft bereits. Morgen haben wir das Ergebnis.
16:08Ich habe nichts mit Gerks Tod zu tun.
16:12Ich verstehe Sie ja, Herr Bleuer.
16:15Sie haben sich angestrengt, alles getan für Ihren Lebenstraum.
16:20Und es war doch das Möbel-Design.
16:23Und dann kommt der Gerk und schmeißt Sie einfach raus, von heute auf morgen.
16:29Ist nicht so leicht zu vertrauen.
16:31Die Verletzung an Ihrer Hand?
16:35Wie ist denn das wirklich passiert?
16:41Ja, gut.
16:44Ich habe mich im Holzlager verletzt, das stimmt.
16:47Aber das ist zwei Tage her.
16:50Und gestern Abend waren Sie nicht im Holzlager?
16:54Nein.
16:55Wo waren Sie dann?
16:57In der Keramik-Werkstatt.
17:01Keramik-Werkstatt? Waren Sie alleine dort?
17:05Ja.
17:07Sind Sie sicher? Sie haben dort niemanden gesehen?
17:11Nein.
17:19Also, Gerks Frau hat auch behauptet, dass sie alleine in der Werkstatt war.
17:23Bleier hat sie mit keinem Wort erwähnt.
17:26Vielleicht sind Sie sich ja wirklich nicht begegnet.
17:29Kann ja sein, dass sie nur kurz dort war, den Ofen angemacht hat und dann wieder raus ist.
17:34Und dass sie dann, meinen Sie, Ihren Mann umgebracht hat.
17:38Weit hat sie ja nicht gehabt, zum Tatort.
17:41Oder dieser Bleier lügt uns an, wie mit der Verletzung, dem ersten Täter.
17:46Wirklich?
17:48Den folgt man sowieso ja nicht.
17:50Das haben die Kollegen gerade in den Unterlagen von Anton Gerk gefunden. Interessiert Sie bestimmt.
17:54Das ist ein Ehevertrag zwischen Anton und Sabrina Gerk. Spannend ist dabei Seite 3.
17:58Das gibt's doch ja.
18:00Also, im Falle der Scheidung verzichtet Frau Gerk auf die gesetzlich festgelegten Unterhaltszahlungen.
18:05Heißt, sie erhält lediglich eine in Absatz 3 festgelegte Kompensationszahlung.
18:10Und das sind 15.000 Euro.
18:12Ist es nicht viel?
18:14Nein.
18:15Was bekommt sie, falls er vorher stirbt?
18:17Hab ich auch schon rausgesucht. Stirbt er, ist sie Alleinerbin.
18:20Oh. Weißt du.
18:25Da schau her.
18:45Frau Gerk, wir müssen noch mal reden.
19:00Kennen Sie diesen jungen Mann hier?
19:04Das ist Marc Bleier.
19:06Er war angeblich zur selben Zeit in der Werkstatt wie Sie.
19:10Ach ja, stimmt. Er war kurz da. Das ist ein Schüler meines Mannes.
19:13Und das fällt Ihnen erst jetzt ein?
19:15Tut mir leid. Ich hab's in der Aufregung einfach vergessen. Ich war so durcheinander.
19:19Hm.
19:21Wenn ich arbeite, krieg ich oft gar nicht richtig mit, was um mich rum passiert.
19:25Wussten Sie, dass Herr Bleier Stress mit Ihrem Mann hatte?
19:28Nein. Von Schulangelegenheiten hat mir mein Mann nichts erzählt.
19:33Gut. Danke.
19:38Ach, eine Frage noch. Sie hat noch einen Ehevertrag mit Ihrem Mann, oder?
19:41Ja. Ist das wichtig?
19:43Was meinen denn Sie?
19:45Sie glauben im Ernst, ich habe meinen Mann umgebracht?
19:50Von der Keramikwerkstatt zum Holzlager ist es nicht weit.
19:53Denken Sie, es geht mir um Geld?
19:56Ich denke, dass Ihr Alibi wackelt. Schönen Tag noch.
20:12Worum geht's denn eigentlich?
20:14Um den Strafzettel, sag ich doch.
20:16Ich nehm das mal als Beschwerde auf. Wie war Ihr Name nochmal?
20:20Krieger. Jota Krieger.
20:22Können Sie sich ausweisen?
20:26Ah, Herr Krieger. So was. Weißl, mein Name. Ich mach das schon.
20:33Sind Sie der Vater von der Eva?
20:35Ja, genau. Der bin ich.
20:42Darf ich noch einen Kaffee haben?
20:44Kaffee ist kein Fall. Ich habe mich schon genug aufgeregt.
20:47Um was geht's denn?
20:49Ich wollte ja einen Parkschein holen, aber der Automat war kaputt.
20:53Also leg ich einen Zettel in die Scheibe. Zehn Minuten war ich weg.
20:58Zack, Strafzettel. Als ob da einer auf der Lauer gelegen hat.
21:02Ja, na, da ist mit Sicherheit keiner auf der Lauer gelegen.
21:05Haben Sie den Zettel da? Den, wo Sie die Scheiben reingelegt haben?
21:09Da. Das ist der Ding, wo ich in die Scheibe reingelegt hab.
21:16Deutschlehrerin, gell? Müssen Sie mich schon entschuldigen.
21:20Aber wir Bayern haben da oft unsere eigenen Relativpronomen.
21:24Ja, was machen wir denn jetzt mit dem Zettel?
21:26Ja, ich zahl natürlich die Parkgebühr.
21:3150 Cent. Bitteschön.
21:33Aber der Strafzettel, also das kommt ja wohl wirklich nicht infrage.
21:39Das finden Sie doch auch, oder?
21:41Ja. Ich denk grad über den Deutschunterricht nach.
21:45Da hat die Eva so eine schöne Abhandlung über den Thomas Mann geschrieben.
21:49Beeindruckend. Finden's nicht?
21:52Und Sie finden sieben Punkte dafür zu wenig?
21:56Ja.
21:57Steht mir ja wahrscheinlich nicht zu, da ein Urteil zu fällen.
22:00Nein, das steht Ihnen in der Tat nicht zu.
22:03Aber die Eva hat grad so eine gute Zeit.
22:05Die hat grad einen 1er-Schnitt gehabt und dann auf einmal dieser Absturz.
22:09Schüler haben manchmal einen schlechten Tag. Auch Ihre Eva.
22:12Und ich bemühe mich immer um Objektivität.
22:15Wissen Sie, Objektivität ist manchmal irgendwie subjektiv.
22:20Objektiv haben Sie keinen Parkschein.
22:23Subjektiv haben Sie keine andere Wahl gehabt.
22:26Also, korrigieren Sie mich, Herr Beisel, wenn ich da falsch liege.
22:32Aber versuchen Sie gerade meine Situation auszunutzen,
22:36um eine bessere Note für Ihre Tochter rauszuschlagen.
22:39Ja.
22:41Objektiv gesehen ist das, was Sie jetzt gesagt haben.
22:44Ja.
22:45Da bin ich aber beruhigt.
22:47Auf Wiedersehen.
22:49Auf Wiederschauen.
23:10Johanna?
23:12Küche.
23:13Hey, gibt's Pizza heute?
23:15Hey, ja. Für mich bitte nur Käse, Paprika und Brokkoli.
23:21Soll ich die jetzt belegen?
23:23Ja, ich hab den Teig gekauft. Das ist die höchste meiner Küchenkünste.
23:26Hätten wir ja gleich bestellen können.
23:28Ich muss noch den Nachruf auf Anton Gerg durchlesen und abschicken.
23:33Kanntest du den?
23:35Ja, ich hab mal über den geschrieben, als er seine Stelle frisch angetreten hat.
23:39Das war vielleicht ein Hype.
23:40Die haben den echt einen roten Teppich ausgerollt.
23:42Und seine Frau? Hast du die auch kennengelernt?
23:45Nein. Warum?
23:47Ich weiß nicht so recht, was ich von der halten soll.
23:50Warum?
23:52Ja, sie und einer von Gergs Schülern behaupten beide,
23:56sie waren gestern Abend in der Werkstatt, als Gerg ermordet wurde.
24:00Aber keiner von den beiden will den anderen dort gesehen haben.
24:04Ich meine, wenn da jemand war, der mir in Alibi geht,
24:07dann erinnere ich mich doch an den, oder?
24:12Was?
24:14Naja, dafür gibt es ja auch noch eine andere Möglichkeit, oder?
24:17Ach ja, und die wäre?
24:19Ein Mann, eine Frau am Abend zusammen?
24:24Du meinst?
24:26Das wäre doch ein Grund, warum sie nur so häppchenweise damit rausrücken.
24:30Oder ist das so abwegig?
24:32Hätte ich gar nicht gedacht.
24:33Sie ist doch über 20 Jahre älter als ihr.
24:36Ach komm, würde dich das abhalten?
24:39Keine Ahnung.
24:41Die Erfahrung habe ich noch nicht gemacht, aber du hast recht,
24:45das sollte ich vielleicht ausprobieren.
24:47Unterstehe ich.
24:54Ah, bist du schon da?
24:56Ja.
24:58Und ist alles gut gelaufen mit eurem Plakat?
25:00Ja, super.
25:02Du, wie geschmiert.
25:04Die Mädels hätten das gleich selber machen sollen.
25:07Und einen Spaß hat das gemacht.
25:09Eva, wir essen dann.
25:11Magst du aufschneiden?
25:13Nein, ist heilig.
25:15Du schaust aber nicht gerade aus, als ob du Spaß hättest.
25:18Mei, so ein Mord ist halt nie ein Spaß.
25:21Stimmt.
25:23Du, aber mit diesem Gerk, da haben die Leute früher auch schon keinen Spaß gehabt.
25:27Besonders deine Schüler nicht.
25:28Das ist mir auch schon aufgefallen.
25:30Aber ich hätte es nicht gedacht.
25:32So ein Stardesigner.
25:34Woher weißt du das eigentlich?
25:36Frau Mayrhofer hat dir was erzählt.
25:38Da entgeht ja nichts, was im Rathaus passiert.
25:40Und dieser Gerk, der hat einen guten Draht zum Bürgermeister gehabt.
25:44Und ich glaube, die haben dem sogar Möbel abgekauft fürs Amt.
25:47Und was war mit den Schülern?
25:49Ja, also da hat es einmal eine Klage gegeben wegen irgendeiner Ausstellung.
25:54Ich habe eh keine Ahnung.
25:56Ich habe eh keinen Hunger.
25:58Was ist denn los?
26:00Die Krieger.
26:02Was ist mit der?
26:04Ich habe doch gesagt, die hat mich auf den Kiekerl.
26:06Jetzt hat sie mal noch einen Verweis reingedrückt.
26:08Einen Verweis?
26:10Ja, total unfair, wie im Kindergarten.
26:12Naja, irgendwas wirst du schon angestellt haben.
26:14Einen Streit habe ich geschlichtet.
26:16Aber sie denkt, ich habe ihn angefangen.
26:18Diese Frau ist völlig inkompetent.
26:20Hä, wie?
26:22Kennst du die überhaupt?
26:23Ja, von dem, was mir die Eva erzählt hat.
26:25Völlig inkompetent.
26:27Benni, du mischst dich da aber jetzt nicht ein, oder?
26:31Da muss die Eva allein durch.
26:33Ach, muss ich?
26:35Nein, musst du nicht.
26:37Ich bin völlig auf deiner Seite.
26:39Ja, du musst nicht ganz auf meiner Seite sein.
26:41Ich bin selber alt genug.
26:43Siehst du das?
26:45Eben.
26:47So ein bisschen Solidarität von dir wäre aber auch ganz nett.
26:53Ja.
27:15Herr Kollege, bitteschön.
27:18Da schauen Sie, kein Parkschein.
27:20Der Automat geht aber.
27:22Und jetzt?
27:24Nicht abgeschlossen.
27:27Verleitung zum Diebstahl.
27:29Verdammt.
27:31Genau.
27:41So ein schöner Tisch.
27:43So viel zarte Bewunderung vor Holz.
27:46Das hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut, Herr Beissel.
27:48Ja, vor gutem Handwerk kriege ich schon Respekt.
27:52Wenn Sie jetzt noch lang so weitermachen,
27:54dann haben Sie gleich ein Hunderter weggestreichelt
27:56von dem edlen Stück.
27:58Ist das so deiner, der Tisch?
28:00Naja, das ist halt ein echter Gerd.
28:06Ein echter Gerd.
28:10Ich habe gehört, seine Schüler sollen nicht so viel zum Lachen gehabt haben bei ihm.
28:14Naja, man soll ja nichts Schlechtes über die Toten sagen,
28:17aber Streicheleinheiten waren jetzt nicht gerade die Spezialität von dem Herrn Gerd.
28:21War da nicht irgendwas mit einer Ausstellung?
28:24Ach Gott, hören Sie mal auf.
28:26Seine Schüler wollten ihre Stücke bei uns präsentieren.
28:29Wirklich schöne Möbelstücke.
28:31Und reingehängt haben die sich.
28:33Und das Problem?
28:35Der Gerd hat sich total aufgeregt, dass sie ihn nicht um Erlaubnis gefragt haben.
28:38Zusammengestaucht hat er die jungen Leute.
28:40Das war furchtbar.
28:42Ja, und dann hat er es verboten.
28:44Was?
28:46Die Ausstellung.
28:48Die Ausstellung, ja.
28:50Kein Datschi mehr.
28:53Danke, Frau Meierhofer.
28:55Für was denn?
28:57Wir haben ja nichts geredet.
29:02Guten Morgen, Herr Beisel.
29:04Guten Morgen, Herr Palzen.
29:08Ich glaube, ich weiß jetzt, warum Marc Bleier und Sabrina Gerg sich so mit ihren Alibis anstellen.
29:13Ein Mann, eine Frau.
29:15Kenn ich.
29:17Beide allein am Abend in der Keramikwerkstatt.
29:19Ach, Simone.
29:21Ja, aber das ist doch...
29:23Der ist doch mindestens...
29:2523 Jahre jünger. Irritiert Sie das?
29:27Ja.
29:29Nein, aber ist schon enorm.
29:31Schauen Sie zum Beispiel mal in Emmanuel Macron.
29:33Ja, gut.
29:35Der ist Franzose.
29:37Johanna hat mich draufgebracht.
29:39Dass der Franzose ist?
29:41Nein, dass die beiden ein Verhältnis haben.
29:43Sabrina Gerg und Marc Bleier.
29:45Ach so.
29:47Ist das sicher?
29:49Ja.
29:51Und wir kennen den Bleier ja von. Der ist noch da.
29:54Ich habe eine bessere Idee.
29:56Da bin ich jetzt gespannt.
29:58Wir lassen ihn gehen.
30:00Ja.
30:02Wir lassen ihn gehen, aber behalten ihn im Auge.
30:04Sehr gut, Herr Beisel.
30:19Ja, tut mir leid.
30:4723 Jahre älter ist sie.
30:49Hast du ein Problem damit?
30:50Nein, aber du siehst jünger aus.
31:13Du bist total verrückt, hierher zu kommen. Das ist viel zu früh.
31:15Hey, wir sind frei.
31:18Lass uns abhauen. Hast du schon gepackt?
31:20Spinnst du? Die Polizei war gestern Abend noch bei mir.
31:23Na und?
31:24Marc, das ist viel zu riskant. Wir müssen warten.
31:28Ich will nicht warten.
31:31Ich kann nicht warten.
31:41Polizei, machen Sie auf!
31:45Geh hintenrum.
31:54Frau Garg, Herr Bleuer, wir müssen Sie bitten, mitzukommen.
31:57Warum?
31:58Sie stehen unter dringendem Tatverdacht, Anton Garg umgebracht zu haben.
32:03Kommen Sie mit, oder müssen wir erst die Handschellen rausholen?
32:15So.
32:16Herr Bleuer, das haben Sie sich ja sauber ausgedacht.
32:20Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen.
32:22Sie geben sich gegenseitig so ein halbschariges Alibi, damit wir Sie nicht verdächtigen.
32:26Dabei stecken Sie mit der Frau Garg unter einer Decke.
32:28Aber wir waren zusammen in der Keramikwerkstatt. Wirklich, wir...
32:32Wir? Was wir?
32:36Wir lieben uns.
32:38Liebe? Wirklich?
32:40Ach, glauben Sie es mir etwa nicht? Wegen Ihrem Altersunterschied?
32:43Nein, das ist nicht der Grund. Der Grund ist der Ehevertrag.
32:47Da steht nämlich drin, dass die Sabrina Garg im Falle einer Scheidung leer ausgeht.
32:52Haben Sie sich gedacht, dass ein Ableben vom Herrn Garg die lukrativere Variante?
32:58Ich habe Anton Garg nicht umgebracht.
33:00Gut, wenn Sie es nicht waren, dann war es die Frau Garg.
33:04Ich habe meinen Mann nicht getötet und Mark war es auch nicht.
33:08Aber mit der Affäre leugnen Sie nicht.
33:10Ich liebe Mark.
33:12Wie lange läuft das denn schon zwischen Ihnen beiden?
33:15Ein halbes Jahr.
33:17Und haben Sie sich regelmäßig getroffen?
33:19Wenn mein Mann weg war oder in der Schule. So oft es halt ging.
33:23So oft es ging?
33:25Wenn Sie meinen Mann gekannt hätten, würden Sie sich da nicht so wundern.
33:29Garg hat doch jeden spüren lassen, dass er am längeren Hebel sitzt.
33:32Auch Sabrina.
33:35Und Sie wollten sie schützen.
33:38Der Herr Garg, hat der von der Affäre gewusst?
33:41Nein, wir waren vorsichtig.
33:44Deswegen sind Sie ihm hinterher und haben ihn erschlagen.
33:47Ich war das nicht. Aber es gibt genug da draußen, die in Frage kämen.
33:51Er hat doch jeden mitgebracht.
33:53Und Sie haben ihn erschossen.
33:55Ich war das nicht. Aber es gibt genug da draußen, die in Frage kämen.
33:58Er hat doch jeden mies behandelt. Er hat jeden benutzt.
34:01Also warum haben Sie ausgerechnet mich auf den Kieker?
34:04Ich hab Sie nicht auf den Kieker.
34:06Sie haben einen Tatmotiv. Nicht nur eins, mehrere.
34:10Und Ihr Blut ist ein Tatort.
34:12Hausfrauenkunst hat er meine Keramik genannt.
34:14Von wegen Karriere vorantreiben.
34:16Sabotiert hat er sie.
34:18Er konnte einfach nicht zulassen, dass ich auch Erfolg habe.
34:21Und das, wo Sie alles für ihn aufgegeben haben. Frustrierend.
34:25Anton hat mir so vieles versprochen.
34:27Eine Familie gründen.
34:29Mich in meiner Kunst zu unterstützen.
34:31Aber am Ende ging es immer nur um ihn.
34:34Und mit Marc war das anders?
34:36Ja. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, geschätzt zu werden.
34:39Als Frau und als Künstlerin.
34:42Er hat sich ernsthaft für meine Sachen interessiert.
34:44Er fand sie großartig.
34:46So fing es an.
34:49In der Keramikwerkstatt haben wir uns zum ersten Mal gesehen.
34:53Das wurde dann Ihr geheimer Treffpunkt.
34:57Marc steht zu mir und zeigt mir, dass er mich ehrlich liebt.
35:01Indem er Ihren Mann umbringt?
35:05Bitte halten Sie Marc da raus.
35:07Das Einzige, was er falsch gemacht hat, war sich in mich zu verlieben.
35:11Was meinen Sie denn damit?
35:13Er hat alle benutzt.
35:15Ja, uns. Unsere Ideen.
35:18Für seine Möbel.
35:20Ja gut, Ihre Ideen.
35:22Das kann noch so schön sein, aber so ein Tisch.
35:24Das ist eine Platte und vier Füße.
35:26Sie haben ja eine Ahnung.
35:28Urheberrecht.
35:30Das ist wie bei Autoren und Musikern.
35:32Da geht es um eine Menge Geld.
35:34Er hat Ihre Ideen praktisch gestohlen.
35:38Wenn Sie den Gerd noch fragen könnten, dann würde er Ihnen sagen,
35:41er hat sich inspirieren lassen.
35:47So kann man es natürlich auch ausdrücken.
35:50Gut Frau Gerg, das war's fürs Erste. Wir sind hier fertig.
35:54Was passiert denn jetzt?
35:57Das wird der Haftrichter entscheiden.
35:59Meine Kollegin holt Sie gleich ab.
36:10Und?
36:12Glauben Sie, dass es einer von den beiden war?
36:15Ich kann mir nicht vorstellen, dass die zwei so kaltblütig ein Mord planen.
36:19Aus Liebe tut man so manches.
36:22Ich war früher aus Liebe gemacht.
36:24Ich habe zum Beispiel geheiratet.
36:26Aber umgebracht habe ich keinen.
36:28Also gut, wer hat noch ein Motiv?
36:31Vielleicht sollten wir uns noch mal die Schüler genau anschauen.
36:34Das hatten wir doch schon. Leistungsdruck, Trivalität.
36:38Das reicht nämlich als Startmotiv. Oder haben Sie was Neues?
36:41Herr Bleier hat mir erzählt, dass der Gerd Ideen von den Schülern übernommen hat.
36:45Für sich und seine Firma.
36:47Ideenklau?
36:48Inspiration hat er es genannt.
36:50Sie meinen also, einer der Schüler hat sich Hintergang gefühlt?
36:53Vielleicht gibt es in seinem Studio Hinweise darauf.
36:57Sollte sich mal einer umschauen.
37:31Polizei! Hände hoch!
37:34Ich hole nur meine Sachen.
37:36Aber klar doch.
37:38Bitte. Meine Entwürfe, die sind irgendwo da drin.
37:42Ich brauche die dringend.
37:44Meine Bewerbungsfrist, die läuft morgen ab.
37:48Sonst will ich doch nicht mehr.
37:50Ich kann nicht mehr.
37:52Ich kann nicht mehr.
37:54Ich kann nicht mehr.
37:56Meine Bewerbungsfrist, die läuft morgen ab.
37:59Sonst will ich doch gar nichts.
38:01Egal was Sie wollen, das ist Einbruch.
38:07Ich habe den Gerd x-mal gebeten, dass er mir die Entwürfe zurückgibt.
38:11Aber ich habe mich mehr hingehalten.
38:15Und das hat Sie wütend gemacht.
38:20Ja sicher.
38:27Nein.
38:29Bitte.
38:31Deswegen habe ich ihn doch nicht umgebracht.
38:35Wenn ich es getan hätte, dann hätte ich mir die Unterlagen doch gleich geholt.
38:41Vielleicht wollten Sie das ja.
38:43Aber einen Menschen töten, vor allem im Affekt, das kann einen schon durcheinander bringen.
38:49So.
38:51Beobacht.
38:56Der Entwurf hier, der schaut fast so aus, wie ein Bürgermeister sein Schreibtisch.
39:02Da steht aber Ihr Name drunter.
39:05Ist ja auch mein Entwurf.
39:07Genau.
39:09Im Rathaus steht auf dem Tisch aber Gag-Design.
39:17Er hat ihn gebaut und verkauft.
39:20Für einen Haufen Geld.
39:22Das hat Sie inspiriert lassen.
39:24Mit Ihrer Idee.
39:26Und von dem Geld haben Sie wahrscheinlich auch nicht viel gesehen.
39:32Wir durften nicht mal die Sachen, die wir selbst gebaut haben, unter unserem eigenen Namen ausstellen.
39:36Der Gerd ist rausgeflippt.
39:38Die Ausstellung im Rathaus, die war schon.
39:40Die er verboten hat.
39:42Wieso haben Sie nicht angezeigt?
39:44Weil ich eine gute Referenz gebraucht habe.
39:48Weil Gerds Name alle Türen geöffnet hat.
39:52Für jeden von uns.
39:54Schließen konnte er sie aber auch, die Türen.
39:57Und aus Angst davor, habt ihr euch alle das gefallen lassen.
40:02Die einzige, die nie was zu befürchten hatte, war Lara.
40:08Lara Dirk?
40:10Gerds Liebling.
40:14Sie konnte nichts falsch machen.
40:18Hat sich auch direkt einen Job gekreilt bei ihm.
40:22Wo wollen Sie sich denn eigentlich bewerben?
40:28Philippe Sander Designs in Mailand.
40:34Aber dafür brauche ich meine Entwürfe.
40:37Und Lara? Wissen Sie vielleicht, ob sie sich auch dort beworben hat?
40:41Wozu denn?
40:43Es war doch klar, dass sie beim Gerd anfängt.
40:46Junior Head of Design.
40:53Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass ich die Lara auch bewerben wollte,
40:57bei diesem Philippe Dingsda?
40:59Als ich gestern mit ihr gesprochen habe,
41:01da hatte sie so ähnliche Entwürfe dabei.
41:04Produktdesign, alle im Stil von Philippe Sander, wie bei ihm.
41:07Ja, aber sie hat doch den Job beim Gerd festgehabt.
41:10Vielleicht war genau das das Problem.
41:12Vielleicht wusste sie, dass sie von ihm weg wollte.
41:14Und sich heimlich beworben hat.
41:16Es wird ihm nicht geschmeckt haben.
41:18Stimmt nicht.
41:19Deshalb werde ich da jetzt gleich mal anrufen, bei dem Philippe Dingsda.
41:29Hallo.
41:33Was ist denn?
41:35Frau Wolk bemühte sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten,
41:39einen künstlerischen Stil zu entwickeln.
41:42Ihre Arbeiten waren recht zufriedenstellend.
41:45Woher haben Sie das?
41:47Aus Mailand. Von Philippe Sander Design.
41:50Die haben uns das gleich gemailt.
41:52Ja und?
41:53Die haben mich halt nicht genommen.
41:55Ich hatte ja noch den Job beim Gerd.
41:57Der auch dieses Zeugnis geschrieben hat.
41:59Und das ist jetzt keine Lobeshymne.
42:01Er war wohl richtig sauer, als er erfahren hat,
42:03dass sie sich dort beworben haben.
42:06Erzählen Sie uns ein bisschen was.
42:11Das war mein Traum, bei Philippe Sander zu arbeiten.
42:15Immer schon.
42:17Deshalb habe ich mich in der Schule auch so reingehängt.
42:21Aber dann hat Gerd Ihnen diesen Job in seinem Studio angeboten.
42:25Ich habe den Jackpot geknackt, hat er gesagt.
42:29Was hätte ich denn da machen sollen?
42:30Ablehnen?
42:31Der hätte mich fertig gemacht.
42:33Dann haben Sie sich in Mailand beworben. Heimlich.
42:36Die hatten echtes Interesse an mir.
42:38Aber dann...
42:40Aber dann haben die Mailänder beim Gerd dieses Zeugnis angefordert.
42:44Ich habe sofort die Absage gekriegt.
42:47Die haben gesagt, die Empfehlung war schlecht.
42:49Da wusste ich gleich, wer dahinter steckt.
42:51Also haben Sie Gerd zur Rede gestellt.
42:53Ich dachte, ich kann ihn vielleicht irgendwie umstimmen.
42:56Ich bin zu ihm in sein Büro.
42:58Er hat gesagt, es lässt er sich nicht bieten,
43:01dass ich ihm hintergehe.
43:03Und dass ich das vergessen kann,
43:05jemals irgendwo als Designerin zu arbeiten.
43:07Dafür wird er schon sorgen.
43:09Und dann haben Sie Rot gesehen.
43:11Der hat mich einfach stehen lassen.
43:13Wie ein dummes Kind.
43:15Ich bin ihm hinterher ins Holzlager.
43:17Und er hat mich nur angeblufft.
43:19Was ich denn noch will.
43:20Und dass das Gespräch für ihn beendet ist.
43:22Und dann habe ich...
43:23Dann haben Sie zugeschlagen.
43:28Die Holzplatten haben es auch noch auf ihn fallen lassen.
43:30Damit es ausschaut wie ein Unfall.
43:32Nein, das war ich nicht.
43:33Die sind von selber umgekippt.
43:37Er hat mir alles weggenommen.
43:39Alles.
43:48Die Frau Gerd und den Marc Bleier.
43:50Die muss nur einer rauslassen, oder?
43:52Ich habe schon allem Bescheid gesagt.
43:55Einem.
44:16Schönes Paar, nicht?
44:18So wie wir zwei.
44:20Nur anders.
44:38Ah, grüß euch.
44:40Grüß dich.
44:43Was ist los?
44:45Die Frau Krieger hat den Verweis von der Eva zurückgezogen.
44:48So, ah.
44:50Wieso das?
44:51Du, der Schuldige hat sich gemeldet und dann hat sie gemerkt, dass sie einen Fehler gemacht hat.
44:55Gut.
45:00Sehr gut.
45:01Ja.
45:03Und außerdem lässt sie dir ganz, ganz herzliche Grüße ausrichten.
45:06Aus mir?
45:07Ja.
45:09Danke.
45:10Und sie sagt, dass du jetzt vielleicht merkst, dass sie mich nicht auf dem Kieker hat.
45:14Du hast dich doch wieder eingemischt, Bene.
45:16Nein.
45:17Überhaupt nicht.
45:19Die Krieger ist ins Kommissariat gekommen wegen irgendeinem Strafzettel.
45:23Und dann sind wir irgendwie auf die Deutscharbeit gekommen.
45:27Ah ja, so, irgendwie.
45:29Die Eva hat doch gesagt, dass sie sich freuen würde, wenn ich auf ihrer Seite bin.
45:32Nein, die Eva hat gesagt, dass sie sich freuen würde, wenn ich auf ihrer Seite bin.
45:36Eigentlich würde ich mich freuen, wenn ihr checkt, dass ich auch mal alleine klarkomme.
45:40Denk dir nix, Bene.
45:42Die Eva weiß schon, was sie an dir hat.
45:43Aber in Zukunft denk bitte drüber nach, bevor es dich wieder wo einmischt.
45:53Max.
45:54Kirsti.
45:55Liegt da irgendwo ein Bußgeldbescheid rum für Krieger?
45:58Ja, genau.
45:59Verleitung zum Diebstahl.
46:01Ist der schon raus?
46:02Nee, gell?
46:03Dann holst ihn doch.
46:04Ich kümmere mich selber drum.
46:06Ja.
46:13Untertitel von Stephanie Geiges
46:43Untertitel von Stephanie Geiges

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