• vor 3 Monaten
Eines Abends steht Pauls Enkel vor der Tür und hat beschlossen, zukünftig bei den Großeltern zu leben. Er fühlt sich zu Hause vernachlässigt. Sein kleines Schwesterchen beansprucht oft die ganze Zuwendung seiner Eltern. Auch Oma Anna würde den Enkelsohn gern für einige Jahre zu sich nehmen. Sie meint, dass ihre Tochter Annelore mit Beruf und zwei Kindern manchmal überfordert ist und Andreas bei ihr liebevoller umsorgt wäre. Behutsam weckt Paul bei dem Jungen Verständnis für seine Eltern und bei Anna die Einsicht, dass ein Kind auch in schwierigen Situationen zur Mutter gehört. (Text: MDR)

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Transkript
00:00Wer war's denn, Paul? Wer hat denn angerufen?
00:23Wer schon? Die Brotfabrik.
00:26Aha, soll's wieder mal aushelfen, was?
00:29Nur ein paar Stunden in der Pförtnerloge. Die Kollegin Feld hat was vor.
00:35Wann denn? Heute Nachmittag.
00:38Was, heute? Ich denke, wir wollten ins Gartenhäusl.
00:41Tja, hättest du nicht so lange an deinen Jacken gefummelt,
00:45liebe Anna, wären wir schon längst dort und der Fall hätte sich erledigt.
00:49Ja, hättest ruhig mal Nein sagen können, aber das kannst du ja nicht.
00:54Genau wie du, liebe Anna. Du musstest ja auch für Andreas deinen Pulli strecken,
00:59obwohl Anne-Rohren-Warwolle für Kathrinchen geschickt hat.
01:03Wie sieht denn das aus, wenn ein Kind was kriegt und's andere nicht?
01:08Außerdem macht's mir Spaß und ich bin für was Nutzer.
01:13Ja, wenn das so ist.
01:15Du hast deine Brotfabrik, wo du allen Nasen lang was zu tun hast,
01:19aber ich, ich komm mir manchmal, naja, reinweg, überflüssig komm ich mir vor.
01:25Boah, Anna, ich seh doch froh, dass du die Beine mal unter den Tisch decken kannst.
01:31Ach, ach, ach, Beine unter den Tisch decken doch, das ist grad was für mich.
01:39Hübsch geworden, die Polizistin.
01:41Ja, findste?
01:44Wird sich Anna-Lohre freuen.
01:47Ach, ich würd so gern sehen, ob ich auch ihren Geschmack getroffen habe.
01:52Kannst doch hinfahren, dann siehst du's doch.
01:55Ach nee, ich schick's lieber mit der Post. Die Anna-Lohre hat so viel um die Ohren,
01:59da ist jeder Besuch überflüssig.
02:03Oh, nicht die eigene Mutter.
02:05Ach, die manchmal auch.
02:07Bleib nur liegen, ich mach schon auf.
02:11Wir hätten doch mal eine Frage.
02:14Bitte kommen Sie rein.
02:20Überbleiben Sie doch liegen, Herr Schmidt.
02:22Nehmen Sie bitte Platz.
02:24Unser Cäsar macht uns nämlich Sorgen.
02:27Na, na.
02:28Er rutscht in der Wohnung auf seinen Po.
02:31Was macht der?
02:33Wir wollten schon unseren Tierarzt konsultieren, aber der ist im Urlaub.
02:38Ihr reine Tochter ist doch auch Tierärztin.
02:41Ja, aber nicht mehr in der Kleintierpraxis.
02:43Die ist jetzt in einem Rinderkombinat.
02:46Aha, dann erübrigt sich unsere Frage.
02:49Ich habe nämlich heute frei und ich wäre sonst mit Anja und Cäsar zu ihr gefahren.
02:54Wir könnten ja vielleicht anrufen und fragen, ob sie eine Ausnahme macht.
02:59Könntest du gleich die Jacken mitschicken?
03:02Oder auch mitfahren.
03:04Ja, wenn das geht.
03:06Ja, sicher.
03:07Ja, dann würde ich nachher gleich mal rüberkommen und telefonieren.
03:10Ja, selbstverständlich, Frau Schmidt. Das ist ja prima.
03:12Ach, fein.
03:13Dankeschön.
03:14Wir finden doch raus.
03:15Ja.
03:16Gut.
03:20La, la, la.
03:22Das kam wie gerufen.
03:25Ja.
03:26Ja.
03:57Hier, Katrinchen.
04:01Nicht doch, Katrinchen.
04:05Ist nix zum Essen.
04:07Guck mal, ist was für's Näschen.
04:13Komm, nimm dein Entchen.
04:15Quack, quack.
04:16Na, Nils?
04:18Ja.
04:20Der Blumen ist Katrin am liebsten.
04:23Ja.
04:25Der Blumen ist Katrin danach zu klein.
04:27Steckt alles im Mund.
04:29Ach so, hatte ich bloß vergessen.
04:31Weißt du was, Andreas?
04:32Ich schaff das jetzt alleine.
04:33Fahr, Katrinchen, ein Stück spazieren.
04:35Mutti muss jeden Augenblick kommen.
04:36Oh, fein.
04:43Andreas?
04:46Mutti!
04:47Der Wagen, aber Andreas!
04:49Mutti!
04:50Wie kannst du den Wagen loslassen?
04:54Mein Spätzchen.
04:56Ach, das wär was geworden.
05:00Oh, hier.
05:05Das Kalben kann jeden Moment losgehen
05:07und du noch der Schreck.
05:08Jetzt wird uns nachdenken, Andreas.
05:10Andreas, bring den Wagen.
05:15Das Kalben steht also unmittelbar bevor.
05:17Ich hab mich schon gewundert,
05:18warum du so lange im Stall geblieben bist.
05:20Oma Anna hat mir im letzten Moment
05:22noch ihre Nachbarin und ihren Hund gebracht.
05:24Was, Oma Anna? Und so ohne weiter?
05:26Naja, natürlich hat sie vorher angerufen,
05:28aber was sollte ich machen?
05:29War das so dringend mit dem Hund?
05:30Ach, Mann, nicht.
05:31Die Afterdrüse hat Beschwerden gemacht.
05:33Es ging ihr wohl hauptsächlich um die Jacken,
05:35die sie für die Kinder gestrickt hat.
05:37Und die probieren wir jetzt gleich mal an.
05:41Für mich auch?
05:49Andreas, was soll das?
05:52Stell sofort den Wagen wieder hin.
05:55Nun reicht's aber. Warum machst du das?
05:58Willst du das nicht in Ordnung bringen?
06:00Natürlich bringst du das wieder in Ordnung.
06:03Und dann gehst du auf dein Zimmer
06:04und denkst über die Ungezogenheit nach.
06:23So, mein kleines Kathrinchen,
06:25alles schön ist schon jetzt.
06:27Ja, das war spannend.
06:31Jetzt müssen wir uns das Bett schön bewaschen.
08:22Hast du nicht gehört, wie ich gerufen habe,
08:24als du bei uns vorbei bist?
08:26Nö.
08:27Willst du wegfahren?
08:31Mit dem Ranzen?
08:33Siehst du doch.
08:39Warum denn?
08:41Darum.
08:43Ach, gut.
08:45Ich hab's dir schon gesagt.
08:47Ich hab's dir schon gesagt.
08:49Ich hab's dir schon gesagt.
08:51Warum?
08:53Ach, kommst du gleich von da in die Schule?
09:00Wohin fährst du denn?
09:02Zu meinem Opa und zu meiner Oma.
09:04Ganz allein mit dem Bus?
09:06Klar.
09:07Du hast es gut.
09:08Meine Eltern haben mich noch nie alleine fahren lassen.
09:10Du hast ja auch keine Schwester.
09:12Wo bleibt denn der Junge wieder?
09:15Er wird noch im Bad stecken.
09:17Ich wollte besonders gründlich die Hände waschen.
09:19Ich bin nett von ihm, aber wir können doch bald fertig werden.
09:21Andreas.
09:23Überheil dich mal.
09:24Das Abendbrot steht auf dem Tisch.
09:27Andreas.
09:30Aber schämen Sie sich.
09:32Noch hab ich.
09:34Noch hab ich.
09:36So ist fein.
09:38So ist fein.
09:40Fein das Balancen.
09:42Das mit fein.
09:44Guck.
09:48Bitte, es ist weder im Bad noch in seinem Zimmer.
09:50Was?
09:52Er ist weg.
09:54Das gibt's doch gar nicht.
09:56Er kann doch nicht weglaufen ohne zu fragen.
10:00Ja.
10:02Vielleicht hat er noch eine Verabredung mit seinem Freund Götz
10:05und hat sich noch mal kurz weggeschlichen.
10:07Hat gedacht, wir erlauben es nicht.
10:10Es ist bloß mit dem Jungen los.
10:14Ob er Schwierigkeiten in der Schule hat?
10:16Ach, Schularbeiten hab ich immer nachgeguckt.
10:18Da gab's nichts zu bemängeln.
10:20Also die Arbeiten, die ich unterschrieben hab,
10:22die waren alle gut.
10:24Aber irgendwas ist mit ihm los.
10:26Er läuft einfach weg.
10:29Das kennen wir doch gar nicht von ihm.
10:53Andreas, du?
10:56Wo ist dein Omi?
10:58Onkel Winkler hat sie abgeholt.
11:00Und Opa?
11:02Der ist in der Brotfabrik.
11:04Dann warte ich.
11:06Na, willst du nicht so lange zu uns reinkommen und mit Anja spielen?
11:08Na los.
11:27Schubert?
11:29Ach, Kollege Bach.
11:31Das Kalben hat schon angefangen.
11:33Ja, ich nehme den Wagen.
11:35Ich bin in wenigen Minuten da.
11:43Endlich hab ich diesen Götz erwischt.
11:45Du kommst allein?
11:47Andreas ist zu Anna und Paul gefahren.
11:49Götz hat ihn in den Bus steigen sehen.
11:51Verstehst du das?
11:53Er hat doch morgen Schule.
11:55Den Ranzen hat er mitgenommen.
11:59Wenn ihm nun was passiert, wenn er sich verfährt,
12:01dann weiß er nicht weiter.
12:03Er kennt die Strecke.
12:05Doch wann sind wir die Strecke schon mal mit dem Bus gefahren?
12:07Doch immer mit dem Wagen.
12:09Mit Opa Paul ist er schon gefahren.
12:11Ach ja.
12:13Und Opa erklärt immer alles.
12:22Opa.
12:24Andreas, mein Junge.
12:26Du kommst uns besuchen.
12:28Das ist aber eine Freude.
12:30Und die neue Jacke.
12:32Schmuck.
12:34Schmuck.
12:36Habe ich die Omi gleich mitgebracht.
12:38Das ist richtig von ihr.
12:40Anna, kannst kommen.
12:42Überraschung, gelungen.
12:44Ich bin ganz alleine gekommen mit dem Bus.
12:46Sieh mal an, was du alles schon kannst.
12:48Hast du die Omi gar nicht getroffen?
12:50Nein.
12:52Ist der schwer.
12:54Was ist denn da alles drin?
12:56Alle meine Schulbücher.
12:58Alle Schulbücher.
13:02Müsst ihr denn übers Wochenende so büffeln?
13:04Ich will doch hier zur Schule gehen.
13:06Ach, du willst hier zur Schule gehen.
13:10Das kann man doch nicht, Opa.
13:12Natürlich kann man überall zur Schule gehen.
13:14Vati und Mutti sind einverstanden.
13:16Die haben doch jetzt Kathrinchen.
13:18Richtig, ja.
13:20Die haben ja Kathrinchen.
13:22Und ihr möchtet doch auch wieder mal ein Kind, nicht?
13:24Oh ja, was das anbelangt,
13:26hätten wir keinen lieber als dich.
13:30Hast du schon Abendbrot gegessen?
13:32Nein, noch nicht.
13:34Das trifft sich gut.
13:36Ich nämlich auch noch nicht.
13:40Nun lass es dir schmecken.
13:42Danke.
13:44Rührei mit Tomate.
13:46Schön sieht das aus.
13:48Und schmeckt.
13:58Sag mal,
14:00bist du etwa so
14:02klammheimlich?
14:04Ich habe einen Zettel in den Prüfkasten gesteckt.
14:08Einen Zettel?
14:10Da hast du ja wirklich an alles gedacht.
14:12Was glaubst du,
14:14wie die Omi sich freuen wird?
14:16Die hat nämlich schon gejammert,
14:18dass sie dich in der neuen Jacke nicht sehen konnte.
14:20Und morgen früh,
14:22da fahren wir dann gleich ins Gartenhäuschen.
14:24Da habe ich doch erstmal Schule.
14:26Ach, richtig, ja.
14:28Ihr habt ja sonnabends Schule.
14:30Dann müssen wir nach dem Abendbrot
14:32gleich den Direktor anrufen,
14:34drüben von Görnershaus.
14:36Dich anmelden.
14:38Ja.
14:40Ich mach das schon.
14:42Willst du nicht noch ein bisschen zu Anja gehen?
14:44Ach nein, jetzt nicht.
14:46Hallo.
14:48Spreche ich mit dem Schuldirektor
14:50von unserer Oberschule?
14:52Hier ist Schubert, Georg Schubert.
14:54Ja, dann bin ich richtig verbunden.
14:56Opa?
14:58Ja, hier ist Paul Schmidt.
15:00Endlich.
15:02Ist Andreas angekommen?
15:04Ja, es handelt sich um meinen Enkel Andreas.
15:06Andreas Schubert.
15:08Er ist also angekommen?
15:10Ja, die Sache ist die,
15:12er möchte hier zur Schule gehen.
15:14Was?
15:16Ja, hier bei uns.
15:18Das ist ja ein Ding, warum denn?
15:20Ja, natürlich ist sein Grund vorhanden,
15:22sonst würde ich ja nicht anrufen.
15:24Ja, aber jetzt halt, denn du red doch schon.
15:26Also komm, gib mir mal Andreas,
15:28der steht doch sicher bei dir.
15:30Ja, ich weiß nicht, hier am Telefon.
15:32Ja, ist deswegen des Zimmerarrestes,
15:34aber deswegen muss er doch nicht gleich weglaufen.
15:36Wie bitte?
15:38Ich will damit sagen,
15:40er ist ein lieber Junge und ein guter Schüler,
15:42mit dem es keine Schwierigkeiten geben wird.
15:44Die gab es ja bisher auch nicht,
15:46aber warum machst du bloß dieses Theater mit diesem Schuldirektor?
15:48Wie findest du das richtig?
15:50Wie willst du das wieder abbauen?
15:52Also wir holen Andreas selbstverständlich ab,
15:54Anne-Loris im Stall, sonst würde ich gleich kommen.
15:56Also gut, dann bis morgen.
15:58Hallo, Opa?
16:00Paul, hörst du?
16:02Klappt das?
16:04Und nun bring ich dich ins Bett.
16:06Oh ja.
16:14Entschuldige, mein Alter,
16:16dass ich so spät komme.
16:18Der Karl-Heinz hat mich abgeholt.
16:20Maria hat sich die Hand verbrüht.
16:22Und das neue Kleid
16:24soll doch fertig werden
16:26bis zum Betriebsfest.
16:28Da hab ich auch ein bisschen beim Nähen geholfen, ne?
16:30Schon gut.
16:32Ich hatte meine Beschäftigung.
16:34Was sind denn das für Hefte?
16:36Und der Ranzen?
16:40Komm mal mit.
16:42Ich muss dir was zeigen.
16:52Andreas?
16:54Ist was passiert?
16:56Ich erzähl es dir.
17:03Hm.
17:05Das überrascht mich gar nicht.
17:07Dieses Getue um Katrin,
17:09das ist mir auch schon manchmal auf die Nerven gegangen.
17:11Ja, ja.
17:13So ein kleiner Nachtzügler
17:15wird immer etwas verwöhnt.
17:17Am liebsten würde ich den Jungen hier behalten.
17:19Ich auch, Anna, ich auch.
17:23Aber leider wird wohl
17:25daraus nichts werden.
17:28Warum eigentlich nicht?
17:30Anna-Lore muss sich ja zerteilen,
17:32wenn sie allen gerecht werden soll.
17:34Nee, nee, Paul.
17:36Das ist gar nicht so von der Hand zu weisen.
17:38Der Andreas, der muss ja zu kurz kommen,
17:40solange Katrinchen noch so klein ist.
17:42Tja, da ist schon was dran.
17:45Und genau genommen,
17:47heutzutage müssen die Großeltern
17:49ja öfter mal einspringen.
17:51Ja, ja, ja.
17:53Ja, ja.
17:55Denk mal an Marias Kinder,
17:57wie oft brauchen die uns.
17:59An einem Ort ist das kein Problem,
18:01aber bei Andreas,
18:03da sieht die Sache ja leider etwas anders aus.
18:05Genau.
18:07Und deshalb wäre uns allen geholfen,
18:09wenn er ein, zwei Jahre hier zur Schule ginge.
18:11Besonders meiner Anna nicht.
18:13Ach, ach, ach.
18:15An mich denke ich dabei zuletzt.
18:17Ja, schon gut.
18:19Platz haben wir doch.
18:21Zu alt sind wir beide doch auch noch nicht,
18:23weißt du, Paul?
18:25Ja, das Zimmer müsste man natürlich
18:27ein bisschen modernisieren.
18:29Aber das müsste sich Andreas alles selber aussuchen,
18:31ganz nach seinem Geschmack.
18:33Dann würde man auf den Teppich, Anna, ja.
18:35Die Kinder brauchen sowas.
18:37Geh du mal in deine Brotfabrik
18:39und lass mich das alleine machen.
18:41An mich willst du wohl abschieben, was?
18:43Aber daraus wird nichts.
18:45Naja, wenn du immer gleich bremst
18:47und jede Neuanschaffung scheust.
18:49Das habe ich damit gar nicht gesagt.
18:51Einen kleinen Hund würde ich ihm ja kaufen.
18:53So wie es sich für einen Försterjungen gehört.
18:55Und im Garten würde ich ihm ein Beet anlegen,
18:57was er selber bepflanzen kann.
19:01Jetzt gefällst du mir, Paul.
19:05Sag mal, was käme denn da für eine Rasse infrage?
19:07Naja, nur was Kleines.
19:09Kein Bernardiner.
19:11Aber vielleicht ein Dackel?
19:15Der wird sich aber freuen.
19:17Der kleine Andreas.
19:19Das sehe ich richtig schön vor mir.
19:21Anna,
19:23schweb nicht davon.
19:25Noch ist er ja nicht umgeschult.
19:35Du bist ja direkt schon eine richtige Hilfe.
19:39Hast du hier schon manchen Handgriff zu Hause gemacht, was?
19:43Ach,
19:45was ich dir noch sagen wollte.
19:47Du kannst es dir noch mal überlegen.
19:51Ich meine das mit der Schule hier.
19:53Aber Opa,
19:55du hast mich doch schon angemeldet.
19:57Ehrlich gesagt,
19:59so ganz richtig noch nicht.
20:03Gar keine Frage, dass wir nicht ganz tolle glücklich werden,
20:05wenn du bei uns bleibst.
20:07Oma und ich.
20:09Na ja.
20:11Ja, aber
20:13wie ich die Sache einschätze,
20:15hinterlässt du ja eine richtige Lücke
20:17bei deinen Eltern.
20:21Wegen Katrinchen.
20:23Er ist eifersüchtig.
20:25Das gibt es öfter.
20:29Maria, die hat mir erst neulich erzählt,
20:31dass Eltern aus ihrer Gruppe,
20:33die noch ein Kind hingekriegt haben,
20:35ihren fünfjährigen Sohn suchen.
20:37Der hatte sich im Garten versteckt.
20:39Weißt du, was der gesagt hat?
20:41Ich wollte bloß mal sehen,
20:43ob er mich vermisst.
20:47Trink mal deinen Kaffee.
20:49Du siehst ja ganz mitgenommen aus.
20:55Weißt du,
20:57ein Kind, das die Eltern
20:59erst allein gehabt hat,
21:01das muss man
21:03ganz klug und
21:05behutsam
21:07an das neue Geschwisterchen gewöhnen.
21:11Ich dachte, ich hätte das.
21:13Nee.
21:15Nee, Annelochen, den Vorwurf
21:17kann ich dir nicht ersparen.
21:19Machst du ein bisschen viel Wind
21:21mit Katrinchen.
21:25Vielleicht.
21:29Aber
21:31ein Einjähriges
21:33braucht doch mehr
21:35Pflege und Aufmerksamkeit
21:37als ein Achtjähriges.
21:39Und deine Zeit,
21:41die ist ja auch knapp bemessen.
21:45Und da dachte ich,
21:47vielleicht wäre es besser,
21:49wenn Andreas
21:51da mal so für
21:53ein, zwei,
21:55ein Jahr bei uns bliebe.
21:59Aber Mutti,
22:01ich gebe doch meinen Jungen nicht her.
22:03Das sollst du doch auch gar nicht.
22:05Nur so lange, bis Katrinchen
22:07in den Kindergarten kommt.
22:09Nein, Mutti, nein.
22:11Der hält es aber doch gut bei uns.
22:13Und ich hatte den ganzen Tag für ihn Zeit.
22:15Geschwister gehören zusammen.
22:17Sicher.
22:19Aber wenn
22:21er nun durchaus will.
22:25Mutti!
22:27So.
22:29Ich habe schon im Auto gesehen, dass ihr da seid.
22:31Wo ist dein Vati?
22:33Zu Hause.
22:35Ich bin gleich vom Stall hergekommen.
22:37Hast du Hunger?
22:39Großen.
22:41Dann...
22:45Dann werden wir mal
22:47im Zimmer decken, nicht?
22:49Na, komm.
22:57Und du willst nun also
22:59wirklich hier zur Schule gehen?
23:05Gefällt es dir bei uns nicht mehr?
23:07Ihr habt doch jetzt Katrinchen.
23:11Aber du bist doch auch
23:13unser Kind.
23:15Ich komme euch ja oft besuchen.
23:21Warum weinst du denn, Mutti?
23:23Weil du mir fein bist.
23:25Dann hast du mich also doch lieb.
23:27Du Dummerchen.
23:29Genauso wie Katrinchen.
23:31Na, dann wein doch nicht.
23:33Ich kann ja wieder mitkommen.
23:39Was ist denn, Anna?
23:41Ach, äh...
23:43Ich überlege bloß, ob wir
23:45morgen ins Gartenhäuschen fahren.
23:47Wir fahren.
23:49Aber...
23:51Du hast doch heute schon gegossen.
23:53Mit Andreas.
23:55Sei doch froh, dass du die Füße
23:57mal unter den Tisch stecken kannst.
24:01Schön.
24:03Wär's schön für uns gewesen, nicht?
24:07Aber genau genommen eben doch.
24:09Egoismus.
24:11Kinder gehören nun mal
24:13zu ihren Eltern.
24:15Das brauchst du mir da
24:17nicht zu erzählen.
24:19War ja auch nur so eine allgemeine Feststellung.
24:23Schlaf jetzt.
24:25Mach ich, Anna.
24:27Mach ich.
24:49Untertitel der Amara.org-Community

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