Euwe gegen Akiba Rubinstein

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Peter Krug is a chess study composer and a few years ago he stored



10,000 chess studies by other chess composers in his memory. Peter Krug has also been a chess coach for a number of years and has found an interest in memorising chess games by famous chess players of the past, such as the chess giant Akiba Rubinstein, and using them for chess training purposes as a chess teacher.

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Transcript
00:00Ich heiße Peter Krog und bin bekannter Schachstudienkomponist und auch seit einigen Jahren Schachlehrer.
00:10Und deshalb interessieren mich Schachpartien, die instruktiv und sehr lehrreich sind.
00:19Heutzutage wird auch oft Computerpartien gezeigt,
00:23aber der Nachteil an dem ist, dass es menschlich gesehen nicht nachvollziehbar ist,
00:27sind oft die Züge und auch, dass die Computerzüge oft absurde Züge und Abwicklungen haben,
00:35die so ein Mensch nicht spüren würde.
00:38Deshalb würde ich vorschlagen, wenn ihr besser werden wollt mit dem Schach,
00:42dass ihr euch Schachpartien anschaut von berühmten Schachspielern und die möglichst gut einprägt.
00:53Ich habe auch als Schachterinnen mir die Schachpartien von Rubinstein genau angeschaut
01:02und auch auswendig gelernt, also im Gedächtnis eingeprägt.
01:06Hier zeige ich eine davon, der auch Weltmeister geworden ist, der Holländer Max Reube.
01:17Schwarz hat gehabt Akiba Rubinstein gegen Weiß Max Reube.
01:23Weiß Max Reube spielt E2, E4.
01:29Das ist eine gute Wahl, weil Rubinstein bekannt ist, dass er in seinem Eröffnungsrepertoire sehr oft D4 spielt.
01:40Rubinstein spielt C7, C5 Sizilianisch.
01:49Ich stelle die Figuren auf.
01:51Springer F3.
01:53Und jetzt kommt schon der erste ungewöhnliche Zug von Rubinstein,
01:57weil normalerweise ist man D6 gewohnt oder E6 beim Sizilianer oder Springer C6.
02:03Das sind die häufigen gespielten Züge.
02:08Er spielt Springer F6.
02:13Max Reube spielt E4, E5 und er greift das Zentrum.
02:18Und so ähnlich wie beim Alliechen zieht jetzt auch hier der Springer auf D5.
02:24Max Reube spielt D4.
02:29Zehnmal D4, Damenmal D4 und greift den Springer an.
02:35Die Dame D4 im Zentrum ist nur dann wirklich stark, wenn sie von den Leichtfiguren nicht wieder angegriffen werden kann.
02:46In dem Fall ist es nicht so, weil der Springer kann locker auf C6 gehen und die Dame wieder angreifen.
02:53Das heißt, die Dame wird so im Zentrum sowieso verjagt und das verliert wieder Tempo.
03:00Jetzt spielt Rubinstein E7, E6.
03:05Und das war ganz wichtig.
03:07Der Rubinstein ist bekannt als sehr guter Öffnungsvorbereiter.
03:11Es wären auch mögliche Züge gewesen, Springer C7 oder Springer B6,
03:15aber dann hätte er mit Springer D3, Weiß, ein sehr gutes Spiel gehabt.
03:20Jetzt wird er wieder zurück.
03:22Das ist E7, E6, bester Zug vom Schwarz.
03:26Und Weiß spielt C2, C4, so ähnlich wie beim Alleechen Verteidigung.
03:36Und Rubinstein spielt Springer C6.
03:40Typisch, er ignoriert den Angriff und greift die Dame an.
03:45Die muss wieder ziehen, das ist das, was ich gesagt habe.
03:48Die Dame verliert auch Tempo und damit die Dame nicht immer irgendwelchen Angriffen ausgesetzt ist,
03:53geht die Dame wieder ans Ursprungsfeld D1 zurück.
03:58Der Springer ist nach wie vor angegriffen und muss ziehen.
04:01Jetzt ist die Frage, wohin?
04:03Und Schwarz spielt einen schönen Zug, Springer D5, E7.
04:09Die Idee ist, mit Springer D6 den Bauern auf E5 umzugreifen.
04:15Max Olber spielt Löwe D2, um den Bauer E5 mit WC3 zu verteidigen.
04:23Das schaut recht gekünstelt aus, aber es ist noch kein großer Fehler.
04:29Aber Schwarz steht jetzt etwas harmonischer in der Stellung.
04:32Springer D6, greift den Bauern nochmal an.
04:35Der Weiße, Max Olber, spielt Dame E2, deckt den mit dem Nachteil, dass er den Löwe F1 versperrt.
04:44Das heißt, ein bisschen in der Entwicklung ist er behindert, während Schwarz relativ harmonisch aufstehen kann.
04:52Dame D8, C7, die Dame gehört, immerhin Sizilianer eben auch.
04:56C7 und greift den Bauern auf E5 nochmal an.
05:01Deshalb deckt er mit Löwe C3 der Max Olber.
05:07Da gehört normalerweise der Springer hin und nicht der Löwe.
05:11Aber er möchte einfach den Springer nachher auf D2 hinbringen.
05:16Und Rubinstein spielt B7, B6.
05:22Max Olber greift auch mit H4, auch wenn es etwas komisch ausschaut.
05:32Aber das ist noch nicht ein großer Nachteil.
05:37Und damit H5 nicht passiert, spielt Rubinstein D6 auch.
05:44Sehr schöner Zug, D7, D6.
05:47Der nimmt auf D6.
05:49Der Läufer schlägt D6, normaler Entwicklungszug.
05:54Und Rubinstein ignoriert jetzt, dass der Bauer ungedeckt ist.
06:00Und das wäre auch gut gewesen.
06:02Also eine gute Fortsetzung für Max Olber wäre gewesen, Läufer mal G7, Sturm G8, Läufer H6 oder Läufer F6 oder Läufer H6.
06:14Und der König steht dann immer recht gut da.
06:18Das hat er aber nicht gespielt.
06:23Sondern er spielt Springer B1, D2.
06:29Und jetzt spielt Rubinstein Springer F4 und greift wieder die Dame an.
06:36Die Dame muss schon wieder ziehen.
06:38Und rein menschlich gesehen ist das also nicht ganz gut, weil man weiß ja, dass man die Figuren entwickeln soll.
06:45Und nicht immer, bevor die Entwicklung noch nicht fertig ist, mit der Dame oft herumzieht.
06:52Jetzt wäre das Beste gewesen noch, Dame E2, D1 zu spielen.
06:57Um nicht da und herum gejagt zu werden mit der Dame.
07:01Aber Max Olber spielt Dame E3 schlechter Zug.
07:07Und Akiba Rubinstein nutzt das aus, indem man jetzt jagt Läufer C5.
07:15Der einzige Zug ist eigentlich Dame E4.
07:23Und jetzt jagt er wieder vom Zentrum mit F7, F5.
07:29Jetzt zeigt sich ganz gut, dass die Dame im Zentrum nur dann stark wäre, wenn sie nicht immer verdrehen werden kann.
07:36Aber in dem Fall ist es nicht so.
07:38F7, F5. Greift die wieder an.
07:47Und Dame C2.
07:50Spielt der Max Olber.
07:54Und Schwarz rogiert.
07:57Was jetzt auffällt ist, dass Schwarz eine sehr harmonische Entwicklung durchgemacht hat.
08:03Während der Läufer auf C3 eigentlich ja nicht dahin kehrt.
08:07Und der Weiße nur nicht einmal rogiert hat.
08:19Und Weiß schwächt sich wieder mit G2, G3.
08:25Hier werden jetzt die weißen Felder schwach.
08:29Vom Weißen.
08:31Und Rubinstein spielt Springer G6.
08:36Ab hier ist schon Schwarz im Vorteil.
08:40Er hätte auch Springer H5 spielen können, was ein bisschen eigenartig ausspielt.
08:44Aber auch der Zug wäre sehr gut gewesen.
08:48Rubinstein spielt Springer G6.
08:53Max Olber greift ihn wieder an.
08:57Und Akiba Rubinstein spielt Springer F5.
09:05Tauscht einmal.
09:07Und tauscht einmal.
09:09Und was jetzt auffällt ist, dass Schwarz schon rogiert hat.
09:16Dass der Springer B5 sehr stark steht im Zentrum.
09:21Der Läufer sehr stark steht auf C5.
09:25Und der Läufer mit B7 die weißen Felderschwächen ausnutzen kann.
09:33Und deshalb wäre jetzt richtig, damit die weißfältigen Schwächen nicht so ausgehen.
09:42Deswegen wäre eigentlich der logische Zug gewesen Läufer G2.
09:47Um auf Läufer B7 vorzubeugen.
09:50Um die weißen Felder zu neutralisieren.
09:53Aber jetzt spielt Max Olber einen echt schlechten Zug.
09:58Und eigentlich für diese Klasse eigentlich ungewöhnlich.
10:03Weil man weiß als Schadspieler, dass man sich ja entwickeln soll.
10:07Und zu uns schade gehen soll.
10:09Und nicht davor angreifen soll.
10:11Und Max Olber spielt einen Zug, der eigentlich schon verliert.
10:16Nämlich B2, B4.
10:20Das verdient doppelten Fragezeichen.
10:23Weil er hat sich ja nicht entwickelt.
10:25Nichts.
10:26Und greift dann mit B4.
10:32Und Akiba Robinstein spielt richtig.
10:37Also ein weniger guter Schadspieler würde nicht spielen Läufer D6 oder Läufer D7.
10:45Sie würden also immer bei jedem Angreifen zurückweichen.
10:50Und vorsichtig schauen, dass sie sich ihre Figuren erhalten.
10:55Aber eben so ein Kaliber wie der Akiba Robinstein weiß es besser.
11:01Und weiß, dass es jetzt Zeit ist anzugreifen und eine Figur zu opfern.
11:06Und deshalb Läufer schlägt F2.
11:09Starker Zug von Akiba Robinstein.
11:13Dieser muss natürlich genommen werden, weil sonst ist völlig trostlos die Position.
11:19Deshalb König mal F2.
11:21Das Einzige was er hat, ist einfach die Figur zu nehmen.
11:24Und Robinstein spielt Spring G4 scharf.
11:29Das ist auch wichtig, damit nicht getauscht wird.
11:31Und der Springer steht auf G4 sehr gut.
11:35Und Max Weber spielt König G2.
11:41Und jetzt ist ein entscheidender Moment eingetreten in der Partie.
11:46Da ist es aber wichtig das ganze Schachbrett zu betrachten.
11:53Jetzt wäre nämlich Läufer B7 der weitere Gewinnzug gewesen.
12:00Eigentlich ein sehr logischer Zug. Er geht auf die Felderschwächung.
12:06Wenn er jetzt Turm G1 spielt, dann kommt F4.
12:11Wieder ein starker Zug.
12:13Und wenn man auf G-F4 spielt, dann hätte man spielen müssen den damals schlägten F4.
12:20Und die weiße Stellung wäre einfach verloren gewesen.
12:27Das hat aber nicht gesehen der Robinstein.
12:31Und spielt einen Zug der aus menschlicher Sicht auch stark ausschaut, aber tatsächlich nicht so gut war.
12:38Er spielt damals schlägt mal G3.
12:41Und das verdient ein Fragezeichen.
12:44Obwohl es so stark ausschaut.
12:46Weil er ja es tut ja damals F2 König G1 und Springer G3 Schach.
12:53Das tut er.
12:56Und damit es nicht geht, wäre jetzt gewesen Dame D3 richtig.
13:03Und Schwarz hätte seinen Gewinn verdient mit Dame D3.
13:14Wenn er jetzt nämlich Dame F2 spielt, kommt König D1.
13:18Und wenn er jetzt Springer G3 spielt, kommt einfach König C1.
13:21Er flüchtet sich.
13:23Und alles ist gedeckt.
13:27Ungewöhnlich, aber das kann Schwarz nicht mehr gewinnen.
13:31Das ist aber nicht passiert.
13:38Wie typisch in einer so unübersichtlichen Stellung ist es, dass selbst auch die Großmeister und die besten Schachspieler da überfordert sind und Fehler machen.
13:49Und das ist deshalb aus psychologischer Sicht für den Schwarzen sehr viel leichter zu spielen.
13:55Weil er rangiert hat und entwickelt hat.
13:58Deshalb Dame mal G3.
14:00Schaut sehr gefährlich aus.
14:02Aber bei genauem Spiel mit Dame G3 wäre kein Gewinn mehr drin gewesen.
14:07Stattdessen spielt Max Läufer D4.
14:13Um die Felder E3 F2 zu decken.
14:20Ja.
14:28Und Schwarz spielt jetzt erst Läufer B7.
14:31Der hätte schon vorher spielen sollen.
14:37Der umgegriffene Turm greift die Dame an.
14:45Und die Dame muss weg.
14:47Und geht auf D6.
14:54Jetzt steht die Stellung nämlich interessanterweise nicht mehr auf Verlust.
15:00Max Läufer spielt Dame C3.
15:06Rubenstein spielt E5.
15:08Obwohl er diese gefährlichen Bauern hat, die sehr stark sind und auch vorbrechen.
15:16Kann man das einfach jetzt objektiv sagen, dass sich das Weiß eben nicht verloren ist.
15:25Läufer G1.
15:26Wieder guter Zug von Max Alwey.
15:29Und Rubenstein spielt F4, F5, F4.
15:38Er will einfach die Bauern, die verbunden sind, noch vorbringen.
15:44Das ist auch okay so.
15:48Und Max Alwey spielt König E1.
15:51Ich muss auch sagen in dieser Stellung, dass das sehr schwer zum Analysieren ist aus Weißer, wie ich schon gesagt habe.
15:59Und deshalb von psychologischer Sicht her unglaublich ist, also da die richtigen Züge zu finden.
16:06Schwarz ist also psychologisch da voll in Vorteil arrangiert.
16:11Und er braucht nur die Bauern in Bewegung setzen, den Turm ins Spiel bringen.
16:15Und das wird schwer sein, das richtig zu verteidigen.
16:19Max Alwey spielt König E1.
16:27Akiba Rubenstein geht weiter, E5, E4.
16:35Und jetzt wäre der beste Zug gewesen für Max Alwey, Läufer D4.
16:41Aber er spielt T4, C5.
16:45Die Dame geht auf H6.
16:51Und jetzt kommen die zwei Verlustzüge von Max Alwey.
16:57Jetzt muss man sich vorstellen, dass das immer noch nicht verloren ist für Weiß.
17:03Aber eben komplizierte Stellung ist.
17:06Sehr schwer, weil der König schon immer arrangieren kann, sehr schwer zu spülen, die richtigen Züge zu finden.
17:15Und jetzt spielt er den Verlustzug Turm H3, H4.
17:20Der Max Alwey.
17:23Akiba Rubenstein findet den richtigen Zug.
17:26Gewinnzug Dame, G5.
17:31Und jetzt deckt der Turm, ist angegriffen.
17:34Die Dame auf C3, den Turm auf H3.
17:37Das schaut auch sehr schlecht aus, weil die Dame und der Turm
17:42nicht so gut zusammenkommen.
17:45Und jetzt gewinnt Schwarz, indem er Springer E3 spielt.
17:52Läufer mal E3.
17:55F mal E3.
17:58Ist der Springer angegriffen.
18:01Die Turm nimmt ihn.
18:04Und jetzt gewinnt Schwarz, indem er den Springer E3 spielt.
18:08Läufer mal E3.
18:11F mal E3.
18:14Die Turmlinie ist offen.
18:17Und auch der Turm ist auf die 8 potenziell.
18:20Weil es gibt noch einen Schach, den C4 Schach.
18:24Der geht einfach weg, verraucht.
18:27Und dann spielt der Max Alwey noch Springer F1.
18:34Und jetzt spielt Rubenstein einen Zug.
18:37Und Max Alwey gibt auf.
18:40Er spielt Dame, G5, F6.
18:44Aber auch sehr logisch.
18:47Mit Dame, F6 werden die Felder, die schwach geworden sind, ausgenutzt
18:52und auch auf der F-Linie gedruckt.
18:55Jetzt ist der Turm angegriffen auf A1.
18:58Und damit er zum Beispiel C3 nicht deckt,
19:01also da hat er es aufgegeben, der Max Alwey,
19:04hätte der Turm A, C1 spielen können.
19:07Aber nachher gewinnt ganz schnell Dame, F2, Schach.
19:14Einziger Zug König, D1.
19:17Und Turm A, D8.
19:22Und der König hat keine Felder mehr.
19:25Und aus ist es.
19:32Das ist also die beeindruckende Partie
19:35zwischen Max Alwey und Akiba Rubenstein.
19:43Spielt, glaube ich, 1921.

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