• vor 4 Monaten
Es ist der Tag der Bürgermeisterwahl. Sangesbruder Hermann liegt erschlagen hinter dem Gasthof Aubach. In der Hand hält er einen bereits ausgefüllten Stimmzettel – für Zielonka. Sollte der Mord politisch motiviert gewesen sein? Heike hat beschlossen, dass in Hengasch ein neuer Wind wehen soll und so unterstützt sie Jan Schulte, der daraufhin die Wahl gewinnt. Zielonka schäumt vor Wut und wittert Wahlbetrug und für Dietmar ist die ganze Situation auch eher belastend, denn er sitzt zwischen Baum und Borke, bzw.
zwischen „Muschi“ und seinem alten Chef. Sophie kümmert sich um den Fall, doch sie kommt bei ihren Nachforschungen im Umfeld des Männergesangsvereins unter der Leitung von Volker Mauck einfach nicht weiter. Schließlich findet Sophie heraus, dass Hermanns vermeintlicher Bruder Pit eigentlich dessen Lebenspartner war. Die beiden adretten Schafzüchter hatten sich als heimlich schwules Paar in Hengasch ein neues Leben aufgebaut. Dann hat Hermann eine Affäre mit Chorleiter Volker begonnen, und Pit hat Wind von der Sache bekommen.
Sophie und Kauth sind eigentlich wieder zusammen, auch wenn sie voreinander so tun, als ob das überhaupt nicht der Fall sei. Und nach außen sowieso nicht, denn beide wollen nicht, dass über sie getratscht wird. Eigentlich wäre alles prima, wäre da nicht eine leise Eifersucht von Kauth gegenüber Schulte, für den sich Sophie sehr zu interessieren scheint. Bärbel hingegen hat sich dafür entschieden, das Kind auf jeden Fall zu kriegen. Was sie allerdings mit Timo machen soll, weiß sie noch nicht. (Text: ARD)

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Transkript
00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:31Untertitel von Stephanie Geiges
00:50Mann, Mann, Mann.
00:53Ist hier wieder was los.
00:56Ja. Hallo Frau Haase.
00:59Muschi.
01:02Frau Schäffer, Sie bringen die alten Läutchen ins Wahllokal.
01:06Das ist aber reizend von Ihnen.
01:08Ich weiß nicht, wie das in Köln ist, Frau Haase.
01:10Aber hier in Hengasch haben auch die alten Läutchen eine Stimme.
01:12Demokratie. Verstehen Sie?
01:15Ist das der, den ich wählen soll?
01:18Wir müssen jetzt wirklich rein.
01:22Ist eine lupenreine Demokratin, Ihre Frau, ne?
01:25Ja, legt sie Wert drauf.
01:28Oh Gott, was ist das denn?
01:30Das ist der Hengascher Männerchor.
01:32Die kommen jetzt hierher und geben geschlossen ihre Stimme ab.
01:35Hoffentlich ihre Singstimmen.
01:37Was ist mit ihnen, fangen Sie gleich an zu heulen?
01:40Bist du mal eben unsere Hymne?
01:42Nein, das ist doch dieses ...
01:44Für die Jahrhunderte Reduzierung — meifikon!
01:46Immer noch die Hymne aufgeschrieben,
01:49our Fatherland never dieged
01:52without us Christian money
01:55Why don't you follow the banned
02:00Over-run America
02:02Das ist nur mal eben unsere Hymne.
02:04Nein, das ist doch dieses ...
02:05Für die Jahrhunderte hinweg.
02:07Nein, das ist, ähm ...
02:09♪ Der Züricher, der Köler, der Spitz mit ihm noch schön auf der Elbse.
02:15Und die Lippe, und die Lippe ...
02:17Den wählen Sie eigentlich, Frau Haas.
02:19Was? Will sie wählen?
02:20Entschuldige, der hat halt das bessere Programm.
02:24Aber Zielonka, der hat natürlich dieses Wahnsinns-Charisma.
02:29♪ Und Essenslieb, und Essenslieb, dann war es recht.
02:33Ich bin mit uns, ich bin mit uns, ich bin nicht mit uns.
02:37Ich fang niemals mit uns an.
02:40Der Wahre, der Wahre, der Wahre, der Wahre, der Wahre.
02:45Ich bin mit uns, ich bin mit uns, ich bin niemals mit uns an.
02:50Im Fichtenwald, im Fichtenwald ...
02:53Also, ich geh jetzt mal rein.
02:55Ja, ich geh mit.
02:57Na dann.
02:58♪ Ich bin mit uns, ich bin mit uns, ich bin niemals mit uns an.
03:02Die Freiheit bringt man uns, wir brauchen uns an.
03:05Ich bin mit uns, ich bin mit uns, ich bin nicht mit uns an.
03:08So.
03:09Sogar das Fernsehen ist da.
03:11Na ja, klar, wenn so was Richtiges passiert.
03:14Entscheidenden Moment haben wir alles drauf.
03:16Am liebsten sind die Damen im Hintergrund,
03:19oder die geht gar nicht.
03:20Sie müssen blutig gestehen sein.
03:22Okay?
03:23Danke.
03:25Gleich bitte.
03:26Ja.
03:27Entschuldigung.
03:28Hallo.
03:29Ich grüße Sie.
03:30Geht's Ihnen gut?
03:31Ach, die Chefin.
03:32Ich bin glücklich, dass der Tag endlich da ist.
03:35Wir freuen uns wirklich, wie das Ergebnis ausgesehen ist.
03:38Das war Ihre erste Wahl in Hengosch.
03:41Glaub mir, Schäfer, nichts von all dem hier ist meine erste Wahl.
03:44Ich glaube, das kann niemand genau sagen.
03:47Sicherlich, ja.
03:48Das ist nur ein Kopf-an-Kopf-Welt.
03:50Von was für einem Sender sind die denn, bitte?
03:52Von keinem.
03:53Das ist für das Internet von dem.
03:56Unser Lackaffen hat sich von diesem Computerhacker
03:58ein eigenes Internet machen lassen.
04:00Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Zielonka.
04:03Das mit dem Internet ist nur eine Mode, die geht vorbei.
04:06Danke.
04:07Alle mal herhören.
04:08Wir haben 15 Uhr.
04:09Die Wahllokale schließen jetzt.
04:11Wahllokale?
04:12Plural?
04:14Wir beginnen jetzt mit der Auszählung der Stimmen.
04:16Wenn Ihnen der Zeitpunkt passt,
04:18mit der Auszählung der Stimmen in der Zwischenzeit bitte alle mal.
04:22Danke.
04:23Das brauche ich nicht. Ich weiß genau, wer mich gewählt hat.
04:26Kommen Sie mal.
04:27Geh mal raus.
04:28Sehr gerne.
04:30Bis später.
04:31Ihr müsst jetzt wirklich alle raus hier,
04:33während die Sehnung läuft wegen dem Wahlgeheimnis.
04:36Draußen gibt es Würstchen und Musik von unserem beliebten Männerchor.
04:40Das geht auch für Sie, Frau Haas.
04:42Ich weiß.
04:43Aber ich bin ja gewissermaßen die Exekutive.
04:45Oder was heißt gewissermaßen?
04:47Ich bin die Exekutive und Punkt.
04:49Und als solche muss ich natürlich die Auszählung der Stimmen überwachen.
04:53Steht im Grundgesetz.
04:54Echt?
04:55Was?
04:56Grundgesetz.
04:57In welchem Artikel denn?
04:59Zusatzartikel Gehörschutz Absatz 1.
05:01Ich flehe Sie an.
05:02Naja, meinetwegen.
05:03Die Vogelhochzeit.
05:04Das ist doch nicht wahr.
05:06Das ist doch nicht wahr.
05:07Das ist doch nicht wahr.
05:09Das ist doch nicht wahr.
05:10Das ist doch nicht wahr.
05:12Das ist doch nicht wahr.
05:13Das ist doch nicht wahr.
05:15Das ist doch nicht wahr.
05:17Das ist es.
05:18Das ist die Vogelhochzeit.
05:21Ein Vogel wollte Hochzeit halten in dem grünen Wade.
05:25Fideralalala, Fideralalala, Fideralalalala.
05:28Wartechen.
05:30Geh ganz langsam.
05:31Mhm.
05:32In deinem Zustand.
05:36Der Drossel war der Bräutigam.
05:40Die Almsel war...
05:46Danke.
05:56Frau Schäfer.
05:59Wie?
06:00Schulte, echt!
06:04Mensch, das Gitter.
06:09Glückwunsch.
06:12Sag, Jochen.
06:17Guten Tag.
06:18Hallo.
06:20Ach Mensch, der arme Herr Zielonka. Kannst du zur Not auch bei Menschen erste Hilfe machen?
06:27Bei ihm schon, ja. Der Chef, der war sich so sicher. Also der Zielonka-Chef.
06:32Chef, ich verstehe das überhaupt nicht. Also das muss wirklich...
06:36Das war Wahlbetrug.
06:38Ich weiß genau, wer seine Stimme für mich abgegeben hat. Ich weiß es, das war Wahlbetrug.
06:42So wie im Ostblock. Oder wie in Amerika. Da kommt er ja her, da hat er es ja gelernt.
06:48Aushängersch kommt der Herr Zielonka, aushängersch.
06:51Ich war bei der Auszählung der Stimmen dabei. Es ist alles in Ordnung. Das müssen Sie jetzt einfach mal schlucken.
06:57Wie knapp war es?
07:02Knapp. Haarscharf. Aber dennoch.
07:07Ich verlange eine Wahlwiederholung. Ich verlange Wahlwiederholung!
07:10Aber dann bitte als Kurzwahl.
07:13Der Herrmann ist tot!
07:15Was ist das? Ist das auch so ein hängerscher Ding? Ist das so eine Eifler-Variante von der König ist tot?
07:22Kommt da jetzt gleich noch so ein Langlebe der Herrmann hinterher?
07:25Frau Haars, kommen Sie schnell. Der Herrmann ist tot.
07:32Der Herrmann ist tot. Das ist korrekt.
07:41Und?
07:43Also ich würde sagen, erschlagen.
07:52Und kannten Sie den gut, den Herrmann?
07:55Ja, naja, wie man sich so kennt. Das war ein ganz Netter. Der Herrmann ist tot.
08:02Schäffer, das haben wir ja jetzt langsam etabliert. Wissen Sie noch irgendwas anderes über den außer nett und tot?
08:10Nachnamen zum Beispiel? Frau Schmid?
08:14Hermann Schnallerbeck. Der hat mit seinem Bruder den Schafhof am Kiefernwald. Der war auch im Männerchor.
08:23Naja, aber da haben wir doch ein Mordmotiv. Feinde? Fieden?
08:29Nee, im Leben nicht. Das war ein ganz Netter.
08:32Das sieht jetzt nicht nach einer freundschaftlichen Umarmung aus, oder?
08:35Unglücklich gefallen sieht auch anders aus.
08:38Ich befrage jetzt mal die Sangesbrüder. Schäffer?
08:50Der Herrmann. So, guten Tag Männer.
08:54Volker Mauck, ich bin der Chorleiter.
08:56Ah, Sophie Haas. Kripo Hengasch.
09:03Wann haben Sie denn den Toten das letzte Mal gesehen?
09:06Gestern Abend. Wir hatten Chorprobe. Hier, für heute.
09:10Und hatte der Tote, Entschuldigung, der Herr...
09:13Mann, Herrmann.
09:15Schnallerbeck wollte ich sagen. Hatte der vielleicht gestern Abend Streit mit irgendwen?
09:21Nein.
09:23Ist Ihnen da irgendwas aufgefallen?
09:25Nee, wüsste ich nicht.
09:27War irgendwas anders als sonst?
09:29Naja, der Herrmann war immer etwas anders.
09:31Der Herrmann war einer unserer besten Sänger. Der sollte den ersten Tenor übernehmen.
09:33Ah, und das bedeutet was?
09:35Das ist der Vorsänger, quasi die Stimmlage, an die sich alle zu halten haben.
09:39Sie hören sich gegenseitig zu beim Singen?
09:41Naja, so klar war das nun auch wieder nicht, dass der Herrmann der erste Tenor wird.
09:44Wer denn sonst? Du, oder wie?
09:46Das habe ich ja nicht behauptet.
09:48Es gab keinen Streit und es gibt auch niemanden hier im Chor, der dem Herrmann was Böses wollte, richtig?
09:52Richtig.
09:54Wer von Ihnen hat denn den Herrmann als letztes gesehen?
09:58Ich meine, wer von Ihnen hat denn den Herrmann wann zuletzt gesehen?
10:04Äh, Frau Haas?
10:06Ja, ha!
10:08Kommen Sie mal bitte!
10:10Moment! Also, Sie überlegen sich das und Sie schreiben es auf.
10:17Ja?
10:21Ich glaube, ich habe die Tatwaffe gefunden.
10:23Ja!
10:30Was machen Sie da?
10:33Gucken Sie nach, ob der vom Himmel gefallen ist?
10:36Naja, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Herrmann erschlagen wurde.
10:42Der war so netter.
10:45Packen Sie den ein und schicken Sie ihn ins Labor.
10:48Frau Haas, gucken Sie mal!
10:53Uiuiui!
10:59Na, der flippt aus!
11:00Der flippt aus!
11:02Das war mein Wähler! Meine Stimme! Mein Mann!
11:05Ja, Chef, aber...
11:07Kein Ja, Chef, aber Wahlbetrug! Das habe ich Ihnen von Anfang an gesagt!
11:10Herr Zillonka, Entschuldigung, aber finden Sie es nicht ein kleines bisschen...
11:14Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.
11:16Irre, zu glauben, dass irgendjemand ermordet wird, weil er Sie wählen möchte?
11:22Ich meine, das ist ja schon mal rein statistisch gesehen ein sehr, sehr seltenes Mordmotiv.
11:26Vorher kommt noch ganz was anderes, nämlich Habgier und Eifersucht.
11:30Frau Haas, schauen Sie sich doch einfach mal die Fakten an.
11:33Spaßeshalber, bevor Sie hier wild rumspekulieren.
11:35Sie haben ja selbst gesagt, wie knapp die Wahl ausgegangen ist, ja?
11:38Stimmt, das habe ich.
11:42Herr Zillonka, lassen Sie uns doch einfach in aller Ruhe nach dem Mörder suchen.
11:47Und wenn wir ihn dann haben, dann werden wir ja sehen, ob der...
11:50Den Mörder müssen Sie nicht suchen, den müssen Sie einfach nur verhaften.
11:53Und zwar im Rathaus.
11:55So, ruf jetzt die Spurensicherung an, die sollen von dem Schulter eine DNA-Probe nehmen.
11:58Und du, Bärbel, rufst bei der JVA Koblenz an, dass wir denen gleich einen Tatverdächtigen liefern.
12:05Jetzt ist Schluss, Herr Zillonka.
12:08Sie verlassen augenblicklich meine Wache.
12:11Oder gehen Blumen pflücken oder schwimmen oder reiten oder sonst irgendwas.
12:16Keine Ahnung, was Männer wie Sie machen, wenn Sie mal ein bisschen Stress abbauen wollen, ist mir persönlich auch vollkommen egal.
12:20Hauptsache, Sie verschwindeln und zwar sofort.
12:23Ist das klar?
12:24Na gut, wer für die Gerechtigkeit kämpft, kämpft einsam.
12:34Was ist denn das jetzt wieder?
12:37Was soll das heißen? Ist das hier der nächste Fledermaus-Kostüm von Dach zu Dachhaus?
12:51Äh, Frau Haag?
12:55Ja?
13:06Auf unseren neuen Bürgermeister, Prost!
13:16Alle Achtung, Freikämpfer, das war ein richtiges Husarenstück.
13:20Papa, na Papa, der Herr Schulte, der konnte doch nur gewiss.
13:24Und dein Wahlhilfeprogramm?
13:27Das ging alles mit rechten Dingen zu.
13:29Ich weiß, ich weiß, aber trotzdem.
13:31Also gut, der Herr Schulte war halt lange weg.
13:34Das ist ein Handicap, das habe ich ein bisschen auszugleichen versucht.
13:39Aber Hängersprachveränderungen, das sehe ich wirklich so.
13:42Du hast ja recht, aber weiß Dietmar das alles? Dass du Schulte geholfen hast?
13:50Mit Knüppel, Pflegel und der Axt wird ihm der Axt gerieben.
13:55Legt euch nicht mit uns, legt euch nicht mit uns, legt euch niemals mit uns an.
14:00Bärbel? Ja?
14:02Bärbel, ich habe das mal gelesen, dass der Musikgeschmack schon im Mutterbauch geprägt wird.
14:05Ich finde, Sie tragen da jetzt wirklich eine Verantwortung.
14:08Ist doch schön, wenn die Heimatstadt ein eigenes Lied hat.
14:11Ja, wenn sie ein eigenes Lied hat.
14:14Glauben Sie eigentlich an die Theorie vom Chef, vom Zielonka?
14:17Dass die Wahl was mit dem Mord zu tun hat?
14:20Auf keinen Fall.
14:22Das ist ein lächerlicher Strohhalm, an dem sein gekränktes Ego sich festgefressen hat.
14:27Ich mache mir wirklich langsam Sorgen um den.
14:29Und wenn es wirklich nur an der einen Stimme lag?
14:32Lag es nicht, wie oft soll ich das noch sagen? Es war nicht knapp.
14:36Aber apropos Stimme.
14:39Bärbel, können Sie sich vorstellen, dass der vielleicht ermordet wurde, weil er erster Tenor werden wollte?
14:47Eine große Ehre ist es schon.
14:49Ja gut, aber wir reden vom Männerchor, von Hengasch, nicht von den Wiener Sängerknaben.
14:55Ja, aber der Chor hat auch eine lange Tradition.
14:58Die haben sogar ihre eigenen Rituale und ihren Ehrenkodex und sowas.
15:03Und die ersten Tenöre haben sogar ihre eigene Ecke auf dem Friedhof.
15:06Wirklich?
15:08Jedenfalls sind die ja nicht von hier, der Pitt und der Hermann.
15:13Und das gab es garantiert noch nie, dass ein zugezogener erster Tenor ...
15:18Wie lange wohnen die hier?
15:20Nicht so lange. Ein paar Jahre vor meiner Geburt wahrscheinlich.
15:25Echt? Und dann sind die immer noch zugereist, oder?
15:30Das hieß ja, die Kinder sind immer noch da.
15:32Und dann sind die immer noch zugereist, oder?
15:35Das hieß ja, die Kinder meiner Kindeskinder, die würden hier noch schief angeguckt.
15:40Hören Sie da was?
15:45Warum denn? Also mit wem meine ich?
15:49Naja, ich dachte, Sie treffen sich jetzt wieder mit dem Doktor Kaut.
15:53Wie kommen Sie da drauf?
15:56Das ist platonisch, Bärbel, wirklich rein platonisch.
16:02Immer auch.
16:06Muschi?
16:08Nicht da.
16:12Hallo Mama.
16:15Wo ist denn die Heike?
16:17Hab ich schon gesagt, nicht da.
16:19Ja, aber wo ist sie denn?
16:21Beim Sport.
16:25Ah, ich seh schon.
16:27Feiert jetzt wohl im Radboxleiter, was?
16:28Ach Dietmar, jetzt spiel ich die beleidigte Leberwurst, nur weil der Zielonker die Wahl verloren hat.
16:34Ich hab dich nicht zum schlechten Verlierer erzogen, den werde ich nicht, soweit ich mich erinnern kann.
16:39Ja, aber dass sie dem Schulte ihre Stimme gibt und dann auch noch Sekt trinkt, tut fast so, als hätte sie selber die Wahl gewonnen.
16:45Ich war auch für den Zielonker, aber Hengasch hat sich nun mal für den Schulte entschieden.
16:49In freier und geheimer Wahl, das Volk hat gesprochen.
16:52Wenn du jetzt die beleidigte Leberwurst spielst, das wäre, na, undemokratisch.
16:58Undemokratisch? Jetzt fang du auch noch an.
17:00Neuerdings sind hier alle beim Bundesverfassungsgericht.
17:02Wo ist denn jetzt die Salzmühle?
17:04Da, wo vorher die Teller waren.
17:08Ja, ist auch viel besser so.
17:12Das ist doch schöner Wohnen hier.
17:15Das muss doch der sauberste Hof von ganz Hengasch sein.
17:18Allerdings.
17:20Hallo.
17:21Hallo, Pit.
17:23Wer ist das?
17:25Mein Beileid.
17:27Guten Abend.
17:29Mensch, tut mir leid.
17:31Danke.
17:33Ja.
17:35Stimmt es, dass er wegen einer Wahl ermordet worden ist, weil er den Hans Zielonker wählen wollte?
17:38Was?
17:40Wie kommen Sie denn da drauf?
17:42Nein, sagen Sie es nicht.
17:44Der Herr Zielonker war hier.
17:46Bitte.
17:47Er hat einfach alles, was der Mann gesagt hat.
17:49Er ist weder bei der Polizei noch zurechnungsfähig.
17:52Wir sind jetzt hier, um Ihnen ein paar Fragen zu stellen.
17:56Sachen wie, wo waren Sie heute Morgen am Vormittag und so.
18:01Ich war hier.
18:03Mhm.
18:05Die Emma hat ein Lämmchen und da musste ich.
18:07Der Tierarzt war da, falls ich einen Zeugen brauche.
18:10Der Dr. Kaut.
18:12Das überprüfen Sie bitte.
18:14Und, ähm,
18:16wollen wir uns lieber hinsetzen?
18:21Mhm.
18:23Vielleicht können wir Ihnen ja auch helfen.
18:25Sollen wir noch wen benachrichtigen?
18:27Gab es da eine Frau, eine Ex-Frau, eine Familie?
18:30Nein, niemand. Wir sind ledig.
18:37Der hat seinen Bruder echt geliebt, oder?
18:40Der kann einem nur leid tun.
18:42Ja.
18:43Der Pitt ist so ein Schüchterner.
18:45Der hatte eigentlich nur einen Hermann.
18:52Die Zielonka-Theorie, die scheidet aus.
18:55Ach, den habe ich vorhin im Aubach gesehen.
18:57Da hat der Chormitglieder befragt.
18:59Wie bitte?
19:01Der befragt Zeugen in meinem Mordfall?
19:03Nee, der hat ihn nur gefragt,
19:05für wen Sie bei der Wahl gestimmt haben.
19:07Oh Gott, oh Gott, wenn das so weitergeht,
19:09dann müssen wir Jochen mal im Betäubungsgewehr vorbeischicken.
19:12Ja, aber komisch ist das schon.
19:15Hm?
19:17Der Zielonka, der hat mir gesagt,
19:19drei Tage vor der Wahl wusste der genau,
19:22wer für wen stimmt.
19:24Und er war sich sicher, dass er die Wahl gewinnt.
19:26Stefan, zum allerletzten Mal.
19:28Ich war bei der Auszählung dabei,
19:30so wie Ihre Frau auch,
19:32und es war nicht knapp.
19:34Nicht mal ansatzweise.
19:36Ja, aber sollten wir denen mal was sagen?
19:38Ich meine, der Zielonka,
19:40der kennt doch seine Pappenheimer.
19:42Der kann sich doch nicht so vertun.
19:44Was bringt in der kurzen Zeit
19:46so viele Leute dazu, sich umzuentscheiden?
19:57Dietmar, ist was?
19:59Hm? Nee, nichts.
20:04Vielleicht sollte ich Ihnen was sagen.
20:06Vielleicht sollten wir den Schulte doch mal befragen.
20:10Einfach nur so der Vollständigkeit halber.
20:13Ja, aber ich habe trotzdem das Gefühl,
20:16wir müssen uns vor allem mit dem Chor beschäftigen.
20:19Sicher, machen wir ja auch.
20:21Die befragen wir der Reihe nach,
20:23aber was soll das schon mal rauskommen?
20:25Die hatten zusammen eine schöne Probe,
20:27da war alles normal, und dann hat ihn keiner mehr gesehen.
20:30Nach Hause ist er auch nicht mehr gekommen.
20:32Wahrscheinlich nicht.
20:33Der hat lange im Stall gearbeitet und ist dann ins Bett.
20:38So, morgen beschäftigen wir uns mit Herrn Schulte
20:42und dann mit dem Chor.
20:44Wahrscheinlich haben die so ein Vereinsheim irgendwo, oder?
20:47Mit Zugbrücke und geheimen Klopfzeichen.
20:50Ta-da-da-da!
20:52Auf Wiedersehen, Einstein.
20:54Tschüss, Frau Haas.
20:56Morgen.
20:58Und grüßen Sie den Doktor Kaut.
21:00Kann ich machen.
21:01Ja, ich bin froh,
21:03dass ich den zufällig irgendwo auf der Straße treffe.
21:06Alles in Ordnung, Schepper?
21:08Nee, gar nichts.
21:10Also alles, alles in Ordnung.
21:12Hä?
21:15Danke.
21:20So.
21:22Zack.
21:26Voila!
21:28Mh!
21:29So.
21:31Das ist ja total verbrannt.
21:33Nee, ist nicht verbrannt.
21:35Das Holz muss verbrannt sein,
21:37damit das drin wirklich gut geräumt wird.
21:40Holz?
21:42Ja.
21:44Toll!
21:46Mh, lecker!
21:48Was guckst du denn da?
21:50Das Internet von unserem Bürgermeister,
21:53wie der Zilonka sagen würde.
21:55Ich glaube, dass der gewonnen hat, dieser arrogante Fatzkeller.
21:57So arrogant ist der doch gar nicht.
21:59Ich finde, der hat sich ein Bein ausgerissen,
22:01um bei den Leuten hier anzukommen.
22:03Den Zilonka, den finde ich arrogant.
22:05Der meint, dass es ihm einfach zusteht,
22:07hier Bürgermeister zu sein.
22:09Oh, guck mal, da bin ich.
22:13Du himmelst ihn ja ran.
22:15Hast du mich schon mal jemanden anhimmeln sehen?
22:18Nee.
22:22Sag mal,
22:25bist du in denen?
22:27Was?
22:29Also, Jochen,
22:32ist doch klar, dass mir das Spaß macht,
22:35wenn hier mal jemand den Laden ein bisschen aufmischt.
22:39Isst man das Mittagsholz?
22:44Nee, ich geh mal wieder grillen.
22:51Das ist Wahlbetrug, Heike.
22:53Wahlbetrug ist das.
22:55Du redest ja schon wieder, Hans.
22:57Das ist einfach kein Wahlbetrug.
22:59Ja, wo ist denn da der Unterschied?
23:01Die Hengascher hätten Zilonka gewählt, ganz normal.
23:03Und dann hast du ihnen gesagt,
23:05dass sie lieber den Schulte wählen sollen.
23:07Ja, ja, genau so war es. Wahlkampf halt.
23:09Und ich habe gute Argumente gehabt.
23:11Siehst du, Argumente, hinterhältig ist das.
23:13Ich habe halt eine Meinung.
23:15Und mit der habe ich nichts hin am Berg gehalten.
23:17Das ist alles.
23:19Das ist alles?
23:21Ja.
23:23Und wer hat gestern Halbhengasch
23:25persönlich zum Aubach gekauft?
23:27Nein, aber nicht auch noch den von der Frau Ziegler
23:29und von der alten Kamprath.
23:31Und dass du deine Landfrauen damit einziehst, also.
23:33Pia.
23:35Lass uns doch nicht so albern sein.
23:42Also gut.
23:45Dietmar Donatus Schäffer.
23:49Ich finde, der Herr Schulte ist gut für Hengaschs Zukunft.
23:52Und ich habe ihm beim Wahlkampf geholfen.
23:54Wenn du deswegen beleidigt sein willst.
23:56Für die Zukunft von dem Hermann Schnallerbeck
23:58war der Schulte aber nicht so gut.
24:00Was hat denn das damit zu tun?
24:02Der wollte Zielonka wählen.
24:04Hatte die ganze Jacke voller Bonds.
24:06Ja, und?
24:08Du hast dafür gesorgt, dass die Wahl so knapp geworden ist,
24:10dass jede Stimme zählt.
24:12Auch die vom Hermann Schnallerbeck.
24:14Und vielleicht wollte da jemand nicht,
24:16dass der die noch abgeben kann.
24:18Hast du schon mal darüber nachgedacht?
24:20Ja.
24:22Ja.
24:23Vielleicht wollte der die noch abgeben kann.
24:25Hast du schon mal darüber nachgedacht?
24:27Nein, nein, darüber habe ich noch nicht nachgedacht.
24:29Und ich weiß auch immer noch nicht so genau, was du meinst.
24:31Der Schulte, der hat doch in Amerika studiert.
24:34Pia, wovon redest du?
24:36Amerika ist eins der Länder
24:38mit der höchsten Mordrate in der westlichen Welt.
24:44Pia, versuchst du mir gerade weiß zu machen,
24:47dass ich irgendwie Schuld habe am Tod von Hermann Schnallerbeck,
24:50weil ich die Frau Ziegler im Hänger durchs Dorf geschoben habe?
24:53Wir ermitteln in alle Richtungen.
25:13Wow.
25:15Hier fahr ich nicht lange.
25:18Das da sieht aus wie was,
25:20wo im Laden kein Preis dranhängt, oder?
25:21Bauhaus.
25:23Haben Sie so einen Laden überhaupt schon mal gesehen?
25:25Morgen.
25:26Morgen.
25:29Wow.
25:34Frau Harms.
25:37Herzlich willkommen in Hängers Zukunft.
25:39Herr Schulte.
25:41Herzlichen Glückwunsch, Herr Bürgermeister.
25:44Danke, aber ich hatte auch wirklich ein großartiges Team.
25:46Die haben sich reingehängt, besonders auf den letzten Metern.
25:48Glückwunsch.
25:49Danke.
25:51Vor allem, wir haben ja auch im Endspurt entschieden.
25:53Oder auf dem Fahrrad von Heike Schäffer.
25:55Ja.
25:58Apropos Glückwunsch.
26:00Frau Schmid, ich glaube, ich habe Ihnen noch gar nicht gratuliert.
26:03Danke.
26:05Ich freue mich natürlich über jeden neuen Untertanen.
26:07Na ja, vielleicht wird es ja auch ein Mädchen.
26:09So, wenn ich da mal ganz kurz unterbrechen dürfte,
26:11wir sind ja hier in einer Mordermittlung.
26:13Herr Schulte, es geht um den Fall Hermann Schnallerbeck.
26:17Ach so.
26:20Ja, das ist eine schlimme Sache.
26:23Ach, so schade, weil das war wirklich ein Netter, der Hermann.
26:26Ich bin froh, dass ich ihn noch kennenlernen durfte.
26:29Wieso? Gibt es Verdächtige?
26:32Ja, den einen oder anderen schon.
26:34Wo waren denn zum Beispiel Sie gestern Abend vor der Wahl?
26:39Mag Ihnen komisch vorkommen, so am ersten Abendstag gleich,
26:42aber wissen Sie, wir ermitteln einfach in alle Richtungen.
26:44Nein, also keineswegs, Frau Haas, überhaupt nicht.
26:49Vollstes Verständnis.
26:51Ich meine, ich bin froh, dass Sie Ihre Arbeit so gründlich machen,
26:54denn immerhin war ja der Tote ein überzeugter Anhänger meines Kontrahenten.
26:58Entschuldigung.
27:00Frau Schmid, lassen Sie es liegen.
27:04Ja, ich war bis um sieben im Bett.
27:06Danach habe ich gefrühstückt,
27:08das kann ich an meiner Haushälterin bestätigen,
27:10dann war ich auf dem Marktplatz und dann im Aubach.
27:12Und da haben wir uns auch gesehen, oder?
27:15Hey, also sind Sie sozusagen mein Alibi.
27:18Zauberhaft. Klingt lückenlos, meine ich.
27:22Na ja, vielleicht können Sie uns ja trotzdem irgendwie weiterhelfen.
27:27Zum Beispiel, kannten Sie Hermann Schnallerbecknäher?
27:32Nein, tut mir leid.
27:34Aha.
27:36Ähm, oh, da die...
27:39Oh, ähm...
27:40Die Bilder.
27:42Ganz kleinen Moment, Frau Haas.
27:45Halten Sie mich auf dem Laufenden?
27:47Viel Glück.
27:49Gerne.
27:51Wiedersehen, Frau Schmid.
27:53Wiedersehen.
27:55Meiden Sie rohes Fleisch.
27:57So, ähm, also das Große...
27:59Und das andere...
28:01Äh, Frau Haas?
28:03Ja, na los.
28:04Na los.
28:10Das war gut, dass wir das gemacht haben.
28:13Selbst der Zilonka muss jetzt die Klappe halten.
28:16Frau Haas?
28:18Kann es sein, dass Sie den Schulte, also dass Sie den gut finden,
28:22so privat?
28:24Wie bitte?
28:26Also sagen Sie mal, Ihre Schwangerschaftshormone,
28:28die sind aber ganz schön...
28:30Na, ich dachte auch nur, weil...
28:32Was denn jetzt noch?
28:35Ja, das sagt er.
28:37Aber das müssen wir doch überprüfen, Bärbel.
28:39Zum Beispiel auf dem Platz vor dem Aubach.
28:41Wer ganz konkret hat ihn denn vor dem Aubach gesehen?
28:44Ich, ja.
28:46Du.
28:48Der Chef, ja.
28:50Ja, aber wer noch, Bärbel?
28:52Das ist doch...
28:54Oh, Heike kommt, ich muss auflegen.
28:56Ja, bis später.
29:05Ach was.
29:07Nein, das gibt's ja nicht.
29:09Mann, Mann, Mann.
29:11Ja, das ist natürlich wichtig.
29:13Auf jeden Fall.
29:15Ja, das ist sehr, sehr wichtig.
29:17Ja, das ist wichtig, dass wir darüber sprechen.
29:21Muschi, das war wichtig.
29:23Das war das Freizeichen, Dietmar.
29:30Was machst du hier?
29:32Ich stelle mich.
29:34Was?
29:36Naja, du hast mich doch überführt.
29:38Bei Hilfe zum Mord an Hermann Schnallerbeck.
29:41Der Schulte hat auch schon gestanden, nehme ich an.
29:43Wo ist er denn?
29:45Die Ermittlungen haben ergeben,
29:47also es ist wohl so, dass der Schulte das jetzt doch nicht war.
29:50Obwohl alles dafür sprach.
29:52Ach so.
29:54Na, dann war ich's ja auch nicht.
29:56Da bin ich aber erleichtert.
29:58Muschi.
30:00Heike.
30:05Das kostet.
30:11Ach, Frau...
30:13Haas.
30:15Richtig, richtig.
30:17Was führt Sie zu mir?
30:19Mord.
30:21Richtig, richtig.
30:23Möchten Sie reinkommen?
30:25Richtig, danke.
30:27Tag.
30:30Sie haben's aber schön hier.
30:32Danke.
30:34Möchten Sie vielleicht was trinken?
30:36Sehr gerne.
30:38Ein Wasser vielleicht?
30:40Mit oder ohne Kohlensäure?
30:42Mit.
30:43Ohne.
30:46Darf man in der Schwangerschaft nicht mal Kohlensäure?
30:49Aufstoßen.
30:51Hölle.
30:53Hm.
30:55Wieder was gelernt, hm?
30:56Oh.
31:02Was der hier alles stehen hat.
31:04Bauhaus, Architektur, der gesamte Montaigne.
31:07Ich mein, das könnte doch auch so in Prenzlauer Berg stehen.
31:11Oder in Köln.
31:13Äh, Frau Haas?
31:15Alles in Ordnung?
31:18So.
31:20Also, Bärbel.
31:22Ich muss sagen, du bist wirklich eine wunderschöne Frau.
31:24Und du bist wirklich eine wunderschöne werdende Mutter.
31:27Danke.
31:29Deine Haut.
31:31Wollen Sie sich nicht setzen?
31:33Gerne.
31:35Danke.
31:37Herr Mauck, die Gerichtsmedizin hat festgestellt,
31:40dass der Tod gegen Mitternacht eingetreten sein muss.
31:43Wann haben Sie denn den Hermann das letzte Mal gesehen?
31:46Die Probe war so halb elf zu Ende, so um elf.
31:51Ähm, als letzter?
31:54Als letzter vom Chor.
31:56Soweit ich weiß.
31:59Sie müssen entschuldigen, aber der Hermann,
32:02das war wie ein Bruder für mich.
32:04Das war ein Bruder, ein Chorbruder zwar,
32:06aber das ist eigentlich kaum ein Unterschied.
32:08Und dieser Bruder, kam der Ihnen irgendwie verändert vor?
32:14Glauben Sie nicht, das hätte ich Ihnen längst erzählt?
32:17Worüber haben Sie mit ihm gesprochen?
32:19Nichts von Bedeutung.
32:21Worüber?
32:23Chorinterne Dinge.
32:25Und worüber haben Sie gesprochen?
32:27Wir tragen Chorinterne, nicht nach außen.
32:29Herr Mauck, ich habe das jetzt genau verstanden,
32:31dass Sie das sehr ernst nehmen mit Ihrer Jungsache
32:33und Ihrem Ehrenkodex und das alles.
32:35Ich finde das auch ganz reizend und rührend,
32:37aber es gehört jetzt nicht hierher.
32:39Wir sind doch nicht beim Krieg der Knöpfe.
32:41Da ist jemand umgebracht worden, es gab eine Leiche.
32:43Jemand wurde mit einem Ziegelstein erschlagen.
32:45Das weiß ich verdammt noch mal.
32:47Seit gestern denke ich an nichts anderes.
32:49Was haben Sie dann mit ihm besprochen?
32:50Die Sache mit dem ersten Tenor.
32:52Ja, es gab gewisse Widerstände im Chor,
32:55einen Zugezogenen zum ersten Tenor zu machen.
32:58Und da wollte ich von ihm noch mal ganz klar hören,
33:00dass er sich dieser Verantwortung gewachsen fühlt.
33:03Er hat bejaht, fertig, wir haben uns verabschiedet
33:06und ich bin gefahren.
33:08Und wann genau waren Sie dann zu Hause?
33:10So viertel nach elf,
33:12aber Zeugen habe ich dafür nicht, bevor Sie fragen.
33:15Ich bin ledig.
33:18Herr Mauck,
33:20vielen Dank für das Gespräch.
33:23Wir bleiben in Verbindung.
33:26Bärbel.
33:28Herr Mauck.
33:38Was ist denn mit Ihren zahlreichen Brüdern?
33:41Ist von denen keiner im Chor?
33:43Nee, unmusikalisch allesamt.
33:46Scheint doch kein Hinderungsgrund zu sein.
33:48Und was wissen Sie über den Volker Mauck privat?
33:51Was meinen Sie genau?
33:53Hatte der mal eine längere Beziehung?
33:55War der verheiratet?
33:57Nee.
33:59Der ist doch mit einem Chor verheiratet.
34:02Hm.
34:03Waren Sie bei Schulde?
34:05Hier hat er sich rausgeredet.
34:08Guten Tag, Herr Zilonka.
34:10Immer schön, Sie hier ohne Vorankündigung anzutreffen.
34:14Das ist keine Antwort auf meine Frage.
34:16Ich habe Sie vorhin schon gefragt.
34:18Ich habe Sie vorhin schon gefragt.
34:20Ich bin nicht so ein verdammter Knapp.
34:22Ich bin ein verdammter Knapp.
34:24Ich habe Sie vorhin schon gefragt.
34:26Ich habe Sie vorhin schon gefragt.
34:28Ich habe Sie vorhin schon gefragt.
34:30Ich habe Sie vorhin schon gefragt.
34:31Das ist keine Antwort auf meine Frage.
34:33Ich muss auch gar nicht antworten.
34:37Herr Schulde hat ein Alibi?
34:39Nein, hat er nicht.
34:41Dietmar hat mir schon erzählt,
34:43dass der Todeszeitpunkt kurz nach Mitternacht war.
34:45Und Schulde hat erst ein Alibi ab 7 Uhr früh.
34:48Das hat Ihnen der Herr Schäffer alles erzählt?
34:51Mhm.
34:53Gute Arbeit.
34:55Tut mir leid, Chef.
34:57Er hat es irgendwie aus mir rausgeholt.
34:59Ja, das kann ich.
35:01Ich kann Ihnen die Wahrheit aus Leuten herausholen, Frau Haas.
35:03Was können Sie?
35:05Was ich kann?
35:07Ich kann Ihnen ein allerletztes Mal freundlich nahelegen,
35:10mit diesem Quatsch aufzuhören.
35:12Das ist üble Nachrede, was Sie da veranstalten.
35:14Und ich bin so kurz davor,
35:16Herrn Schulde anzustiften, Anzeige gegen Sie zu erstatten.
35:19Aber, aber, aber, aber Frau Haas, nicht doch!
35:22Herr Schulde.
35:24Herr Zielonka.
35:26Wissen Sie, was ich an Ihnen so schätze?
35:28Diese Kompromisslosigkeit, diese Leidenschaft.
35:29Wenn Sie von etwas überzeugt sind, dann kämpfen Sie dafür.
35:32Bedingungslos.
35:34Und von sich selbst sind Sie nun mal eben wirklich überzeugt.
35:36Oder, Herr Zielonka?
35:38Und Leute wie Sie gibt es auch nicht oft, Herr Zielonka.
35:40Hengasch kann sich glücklich schätzen,
35:42dass es Sie hatte und hat.
35:44Früher als Polizeichef, heute und in Zukunft
35:46als nimmermüde Stimme der Opposition
35:48gegen die herrschenden Verhältnisse.
35:50Und wenn Sie auch nur den geringsten Grund haben sollten,
35:53anzunehmen, dass ich, der gewählte Vertreter des Volkes,
35:55irgendetwas mit einem Mord zu tun haben könnte,
35:57dann bin ich weit entfernt davon,
35:59Sie wegen übler Nachrede anzuzeigen.
36:01Nein, dann hoffe ich, dass Sie nicht verstummen,
36:03bis auch der letzte Zweifel ausgeräumt ist.
36:05So wie jetzt.
36:08Ach, ich war übrigens gestern gegen Mitternacht
36:12mit meinem Wahlkampfteam im Vereinsheim der Landfrauen.
36:15Wir haben da den Schlachtplan für den Wahltag besprochen.
36:17Frau Schäffer kann das bestätigen.
36:19Vielen Dank, Herr Schulte.
36:21Herr Schäffer, wenn Sie das bitte eben überprüfen wollen.
36:25Herr Zielonka, noch Fragen?
36:29Ja, bitte.
36:49Jochen, kennst du den Volker Mauck, den Chorleiter?
36:53Ein bisschen, wie man sich so kennt halt.
36:55Wieso?
36:56Ich weiß, das klingt jetzt bescheuert und so klischee-mäßig,
37:00aber der ist so kultiviert.
37:03Ja.
37:05Gepflegt, wie der eingerichtet ist.
37:07Ja, und?
37:09Kannst du dir vorstellen?
37:11Kannst du dir vorstellen?
37:13Ich meine, könnte es sein, dass der schwul ist?
37:18Ja, klar, der Volker ist schwul, ja.
37:22Wie ja klar?
37:23Der ist halt schwul.
37:25Ich meine, das weiß doch jeder, das ist doch nichts Besonderes.
37:30Warum guckst du nur so verdattert?
37:33Gibt es bei euch in Köln keine Schwulen?
37:38Wusstest du, dass Giraffen genauso viele Halswirbel haben wie wir Menschen?
37:44Nur sieben Stück.
37:47Verrückt.
37:54Alle Säugetiere haben sieben Halswirbel.
37:57Gut, das weiß man ja.
37:59Aber dass die Giraffe auch mit so wenig rauskommt.
38:07Wusstest du eigentlich, dass es mir leid tut?
38:12Ich bin halt...
38:16Mensch, der Hans, weißt du, wie viele Jahre ich dem gegenüber saß?
38:20Das ist nun mal mein Chef.
38:21Natürlich wünsche ich mir da, dass der gewinnt.
38:24Aber ich muss auch zugeben, der Schulte, der kann schon...
38:27Also, der weiß schon, wie man...
38:29Doch, alle Achtung.
38:31Kann schon verstehen, dass du wolltest, dass der gewinnt.
38:34Och, Bär.
38:36Moschee.
38:44Nur sieben Halswirbel.
38:52Entschuldigung wegen des Lärms.
38:54Obwohl, Sie haben doch Glück.
38:56Momentan üben nur zwei der fünf Blagen im Haus.
38:59Da suchen Sie sich ausgerechnet den Chor als Hobby?
39:02Haben Sie es denn hier nicht schon laut genug?
39:05Ich bitte Sie, der Chor, der macht doch keinen Lärm.
39:08Wissen Sie, wenn ich im Chor singe, dann verschwindet alles um mich herum.
39:12Das ist wie Meditation, wie eine Massage fürs Gehirn.
39:16Für den Zuhörer auch.
39:17Eine ziemlich feste Massage, ohne Öl.
39:22Saft?
39:24Ja, gern.
39:27Tja.
39:29Was kann ich für Sie tun?
39:31Mir ist was eingefallen.
39:33Als ich Sie da vorgestern befragt habe, in der Gruppe vor dem Aubach.
39:37Sie erinnern sich, oder?
39:39Ja, sicher.
39:41Da ging es um diesen ersten Tenor.
39:43Das war der erste.
39:44Da ging es um diesen ersten Tenor.
39:47Hm.
39:49Und ziemlich genau diesen Gesichtsausdruck haben Sie da auch schon gemacht.
39:52Und der ist mir eben nicht aus dem Kopf gegangen.
39:54Ich finde, das sieht so aus, als hätten Sie was dagegen,
39:57dass diese hohe Ehre dem Hermann Schnallerbeck zuteil werden soll.
40:00Stimmt das?
40:02Frau Hasel, die Statuten des Männerchors, die stammen noch aus vordemokratischen Zeiten.
40:06Wer da erster Tenor wird, das bestimmt einzig und allein der Chorleiter.
40:09Nicht die Mehrheit und auch nicht das Talent.
40:12Nur der Chorleiter.
40:14Und Sie waren mit der Wahl des Chorleiters nicht einverstanden?
40:18Es steht mir nichts zu, darüber eine Meinung zu haben.
40:20Was man ja eigentlich nur sagt, wenn man eine ziemlich klare Meinung hat.
40:24Also ich weiß wirklich nicht, was diese Chorinterner mit dem Mord am Hermann zu tun haben.
40:29Kann ich Ihnen vielleicht noch irgendwie anders helfen?
40:32Nein, vielen Dank.
40:35Alles Übrige habe ich auch schon mit dem Volker Maut besprochen.
40:39Ach ja? Was denn?
40:42Naja, das mit diesen Unstimmigkeiten im Chor.
40:45Und dass Sie das nicht tolerieren wollen, dass ein Zugezogener zum ersten Tenor wird.
40:51Hören Sie mal zu. Ob jemand aus Hengasch kommt oder nicht, das ist mir vollkommen egal.
40:55Hauptsache er kann singen.
40:57Was mich auf die Palme bringt, ist wenn ein mittelmäßiger Sänger zum ersten Tenor ernannt wird,
41:00nur weil er eine Affäre mit dem Chorleiter hat.
41:04Verdammt.
41:06Dankeschön.
41:08Das hatte ich vermutet.
41:09Frau Haas, das ist ein Geheimnis. Das wissen nur wir Chorbrüder.
41:15Machen Sie sich nichts draus. Einer singt am Ende immer.
41:19Alte Polizisten-Weisheit.
41:22Und dann bin ich nach Hause gefahren. Alleine.
41:28Sie haben mit Hermann eine halbe Stunde nach der Probe darüber geredet,
41:32ob Sie zusammenziehen wollen oder nicht. Und dann sind Sie nach Hause gefahren?
41:36Ja. Er hat Nein gesagt.
41:39Und darüber hatten Sie keinen Streit?
41:41Genau.
41:43Ein ganz normales Beziehungsgespräch. Keiner macht dem anderen Vorwürfe.
41:47Und dann fährt einer nach Hause und der andere wird erschlagen.
41:52Ja, ich möchte Ihnen ja gerne glauben, aber Sie merken ja, wie schwierig das ist.
41:57Warum haben Sie mir das verschwiegen?
41:59Warum haben Sie mir verschwiegen, dass Sie eine Beziehung mit dem Mordopfer hatten?
42:02Weil außerhalb vom Chor keiner wusste, dass Hermann und ich zusammen sind.
42:06Und Hermann auch nicht wollte, dass das jemand erfährt.
42:07Das war auch der Grund dafür, warum er nicht mit mir zusammenziehen wollte.
42:11Der wollte sich nicht outen. Schlicht und einfach.
42:14Es hat mir leidgetan. Ich habe das nicht verstanden.
42:18Aber ich habe das selbstverständlich respektiert.
42:23Herr Mauck, ich möchte Ihnen unbedingt glauben.
42:27Aber merken Sie nicht, wie verdächtig Sie sich gerade machen, ja?
42:31Es liegt doch jetzt nichts näher, als anzunehmen, dass dieser Streit eskaliert ist und...
42:35Und Sie haben nicht mal ein Alibi.
42:39Ich muss Sie jetzt festnehmen.
42:41Wegen dringenden Verdachts des Mordes an Hermann Schnallerbeck.
42:45Hilsinger.
42:46Was?
42:47Hermann Hilsinger.
42:49Wie?
42:51Also, wir haben die Todesmeldung rausgegeben, wie immer.
42:54Für Hermann Schnallerbeck.
42:56Jetzt hat sich das Amt zurückgemeldet und die schreiben, es gibt überhaupt keinen Hermann Schnallerbeck.
43:00Unter der Adresse vom Schafhof ist nur ein Pitt Schnallerbeck gemeldet und ein Hermann Hilsinger.
43:06Hilsinger.
43:3023 Jahre.
43:46Was lang?
43:52Wir wollten hier neu anfangen.
43:56Warum haben Sie sich als Brüder ausgegeben?
43:58Seine Idee.
44:01Wir sollten nicht auffallen.
44:05Wir sollten so sein wie alle hier.
44:09Hermann hätte Zilonka gewählt, das wissen Sie ja.
44:15Und wie lange wussten Sie das schon, mit Hermann und Volker?
44:18Gar nicht.
44:21Ich glaube, ich habe was geahnt.
44:22Ich habe irgendwie gespürt, dass er sich von mir entfernt.
44:27Und dann?
44:30Am Sonntagabend, was ist dann passiert?
44:34Ich wollte ihn überraschen.
44:37Von der Chorprobe abholen.
44:40Mir haben er vorgeworfen, dass ich mich zu sehr hier auf dem Hofer krieche.
44:45Ich dachte, dass er mich überraschen würde.
44:47Mir haben er vorgeworfen, dass ich mich zu sehr hier auf dem Hofer krieche.
44:51Ich dachte, das freut ihn.
44:57Und dann?
45:01Habe ich Hermann und Volker beobachtet.
45:05Als Volker wegging, habe ich Hermann zur Rede gestellt.
45:09Und die Beherrschung verloren.
45:18Sie mögen mich.
45:26Dietmar, gucke mal da vorne noch.
45:28Da, beim O.
45:32Ja, ich mache es erst mal hier fertig.
45:35Traurig irgendwie.
45:39Dass die beiden sich aus Angst vor Intoleranz als Brüder ausgeben mussten.
45:43Dann war es nicht mehr nötig.
45:44Dann sind sie aus dieser Brüder-Nummer nicht mehr rausgekommen.
45:48Ja, aber die haben die Hengascher unterschätzt.
45:51Ich glaub, die Hengascher hätten es verstanden, oder, Dietmar?
45:55Ja, ist mir doch egal, ob das echte Brüder sind oder warme.
46:00Warum haben Sie mir eigentlich gar nicht gesagt,
46:03dass der Volker Mauck schwul ist?
46:05Ich hab Sie doch extra danach gefragt.
46:07Nee, Sie haben mich nur gefragt,
46:09ob der mal verheiratet war oder eine längere Beziehung hatte.
46:13Eben.
46:19Hengasch überrascht mich doch erstaunlich oft.
46:22Insgesamt.
46:24Hallihallo.
46:25Hallo, Heike.
46:26Hallo, Frau Haas.
46:27Apfelstreusel habt ihr euch verdient.
46:33Hallo miteinander.
46:37Ganz herzlichen Glückwunsch zur Aufklärung des Falls.
46:41Nein, nein, lass dich Zeit, Frau Haas, Essen ist in Ruhe.
46:44Ich wollte sowieso nur diese kleine Aufmerksamkeit hier abgeben.
46:48Als Dankeschön.
46:49Für mich?
46:50Ja, für die großartige Unterstützung.
46:56Ja, das war's auch schon.
46:58Ich muss dann wieder, weil die Licht ruft.
47:01Aber noch mal an alle, habt ihr gut gemacht.
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