Überall Drohnen: Menschen aus Kursk schildern ukrainische Offensive

  • vor 2 Wochen
Wie tausende andere Russen mussten Marina, Jewgeni und ihre beiden Kinder vor der ukrainischen Offensive in der Grenzregion Kursk nach Moskau fliehen. In einem Hilfszentrum der russisch-orthodoxen Kirche schildern sie ihre Erlebnisse. An eine rasche Rückkehr glauben sie nicht.
Transcript
00:00In einem Hilfszentrum der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau lassen sich Marina und ihre
00:07Familie ein Paket mit Lebensmitteln packen.
00:11Die 39-Jährige, ihr Partner und die beiden Kinder mussten Hals über Kopf aus der westrussischen
00:18Region Kursk fliehen, als am 6.
00:21August die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive startete.
00:28Drohnen flogen über Bauernhöfe, Felder und Autos.
00:31Am Tag, als wir aufbrachen, stürzte eine Drohne in ein normales Auto.
00:36Menschen beim Autofahren wurden einfach getroffen.
00:39Die Leute wollten den Ort verlassen und sie haben diese Zivilisten mit Drohnen beschossen.
00:45Das halbe Dorf saß in Autos abfahrbereit und sie wurden alle getroffen.
00:50Sie lagen in ihren Autos auf dem Boden und niemand weiß, wie viele es waren.
00:54Es ist einfach schrecklich.
00:57Am Morgen des 6.
00:59August startete die Ukraine ihre Offensive auf russischem Boden.
01:04Der Angriff traf die Menschen in den grenznahen Regionen Kursk und Bielgorod offenbar völlig
01:10unvorbereitet.
01:12Die vielen Menschen aus Bielgorod und Kursk, sie haben nicht damit gerechnet, dass ihnen
01:21das einmal in ihrem Zuhause passieren würde.
01:24Aber es ist passiert und sie haben viel verloren.
01:27Sie versuchen zu verstehen, was passiert ist und warum, aber wir verstehen es überhaupt
01:33nicht.
01:37Dass sich an der Situation in seiner Heimatregion schnell etwas ändern wird, glaubt Yevgeny
01:43nicht.
01:44Niemand wird die Ukrainer dort in anderthalb Tagen wieder verjagen und je länger es dauert,
01:50desto mehr Zeit haben sie, desto besser können sie ihre Positionen ausbauen und desto schwerer
01:56wird es, sie wieder zu vertreiben.
01:58Und um sie zu vertreiben, müssen wir alles zerstören und unsere eigenen Häuser bombardieren.
02:05Es wäre nichts mehr übrig von unserem Zuhause.
02:09Vorübergehend sind Marina, Yevgeny und ihre beiden Kinder bei Freunden in einem Moskauer
02:15Vorort untergekommen.
02:17Wie es mit ihnen weitergeht, wissen sie nicht.
02:20Untertitel der Amara.org-Community

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