Ein Fall Für Zwei E19-Strich durch die Rechnung

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In diesem Fall geht es um eine Erpressung, die nach dem üblichen Muster beginnt, aber einen ungewöhnlichen Verlauf nimmt. Der französische Industrielle Claude Beaufort kommt zu einer geschäftlichen Besprechung nach Frankfurt. Seine Frau Agnes begleitet ihn und freut sich über ein Wiedersehen mit ihrer Geburtsstadt und mit ihrem Freund Dr. Renz, der Claude anwaltlich vertritt. Ihr Schaufensterbummel in der Nähe ihres Hotels endet jedoch schon nach kurzer Zeit. Während Claude am Verhandlungstisch in ein Millionengeschäft einzusteigen versucht, erreicht ihn die Nachricht, dass seine Frau entführt worden sei. Im Hotel findet er einen Brief mit den Bedingungen für ihre Rückgabe: 3 Millionen Mark Lösegeld in kleinen Scheinen, keine Polizei, sonst werde er seine Frau nicht wiedersehen. Während Monsieur Beaufort in Paris das Geld besorgt, schaltet Dr. Renz nicht nur die Polizei, sondern auch Matula ein. (Text: ODEON-Film)

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00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:31Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:37Ja, bitte?
00:39Wer spricht denn da, Frau Rimbach?
00:41Ja, worum geht es denn?
00:43Es ist wegen Ihrem Gewächshaus.
00:45Ja, Moment bitte.
00:47Na bestens.
00:51Hier, sieh sie dir an.
00:5280 PS, Einspritzmotor, über 220 Spitze.
00:56Damit bin ich unschlagbar, wenn es mal drauf ankommt.
01:01Ausgerechnet, du weißt doch, dass ich die Dinger hasse wie die Pest.
01:04Aber ich kriege die Maschine nur bis morgen 40% billiger.
01:07Ein Freund von mir braucht dringend Bargeld.
01:09Und ich bin nicht der einzige Interessent.
01:12Na, wie wäre es mit einem kleinen Kredit?
01:14Brauchst du Sicherheiten?
01:16Ja, dein heiliges Versprechen, mich niemals auf so einem Ding mitzunehmen.
01:19Okay, okay.
01:21Obwohl er scharf aussehe.
01:23Du mit wehender Robe.
01:25Na, komm schon.
01:26Um 11 Uhr muss ich im Gericht sein.
01:30Was denn?
01:31Bei Rimbach hast du auch ein Konto?
01:34Es steht doch dauernd in der Zeitung, dass die bald am Ende sind.
01:36Was soll ich denn machen?
01:38Ich habe den alten Rimbach schon gekannt.
01:41Ah, da ist ja auch der Filius.
01:46Guten Tag, Herr Dr. Renz.
01:47Herr Rimbach Junior, sieh da.
01:49Wie geht's? Wie steht's?
01:52Was man in letzter Zeit so liest?
01:54Ich bin gerade auf dem Weg zu zwei Freunden,
01:56mit deren Hilfe das alles schnell wieder in Ordnung kommen wird.
01:59Na ja, dann toll, toll, toll. Danke.
02:04Bloß schnell rein, bevor die wirklich pleite sind.
02:30Ah, guten Tag, Herr...
02:32Ah, Schirbe. Ich war noch bei Schirbe.
02:35Wieso immer noch?
02:36Unser Eins bleibt immer unser Eins.
02:39Im Gegensatz zu Ihnen.
02:41Vor einem Jahr noch, dass Fräulein Wisotzki heute die Frau Rimbach...
02:48Sie sind ja bestens informiert.
02:50Stand alles in der Zeitung.
02:54Das neue Gewächshaus haben Sie noch nicht dabei?
02:56Fürs Aufstellen haben wir eine Fachleute.
02:59Ich bin nur fürs Grobe da.
03:01Ihren alten Schuppen abreißen und das neue Fundament legen.
03:04Ja, dann legen Sie mal los.
03:08Ach, Moment.
03:10Ah.
03:12Das Geburtstagsgeschenk des Herrn Gemahl zum 23.
03:16Kommen Sie bitte.
03:27Ich denke, die Strecke haben Sie stillgelegt.
03:30Ja, ja, das ist nur noch dieser ein Industrieanschluss.
03:33Ja, ich weiß. Ein alter Freund von Ihrem Mann.
03:37Ja, das auch.
03:50Es ist schon elf. Ich muss meine Tochter abholen.
03:53Ihre?
03:54Sie meinen wohl die Sabrina aus Rimbachs erster Ehe?
03:57Ja.
04:01Aber Sie kümmern sich jetzt besser um den Schuppen hier.
04:03Kleinigkeit.
04:25Herr Hallbauer, Sie hatten da noch einige Fragen.
04:28Tja, ich kann nur betonen, dass die Euroma kein echtes Interesse daran hat,
04:32das Bankhaus Rimbach für bestimmte Südamerika-Geschäfte
04:35als Hausbank zur Verfügung zu haben.
04:37Weil unsere Kontakte dahin eben unbesetzt sind.
04:40Ja.
04:42Ich kann nur betonen, dass die Euroma kein echtes Interesse daran hat,
04:45das Bankhaus Rimbach für bestimmte Südamerika-Geschäfte
04:48als Hausbank zur Verfügung zu haben.
04:50Weil unsere Kontakte dahin eben unbesetzt sind.
04:52Weil unsere Kontakte dahin eben unbezahlbar sind.
04:55So ist es.
04:57Und darum wollen wir ja auch die fehlenden Gelder,
04:59zehn, fünfzehn Millionen müssten es ja wohl mindestens sein,
05:02aufbringen, um Rimbach zu stützen und zu retten.
05:07Das heißt, wir wollten es.
05:10Wenn nun aber das sehr verehrte Bundesaufsichtsamt
05:13für das Kreditwesen schon vorher bei Rimbach die Lichter ausgehen lässt,
05:16dann...
05:18Ich bitte Sie, Herr Hallbauer, ich habe doch eingangs schon betont,
05:19dass ich nicht als Beauftragter meiner Behörde hier bin,
05:22sondern inoffiziell als Freund des Hauses Rimbach,
05:25als Hans-Joachims Schul- und Studienfreund.
05:28Nun gut.
05:30Aber bislang haben Sie lediglich über die Alarmglocken gesprochen,
05:32die bei Ihnen in Berlin geklingelt haben.
05:34Die uneinbringlichen Forderungen bei der THW,
05:37die Ostkredite, deren Rückzahlung Sie verzögert.
05:40Ja, sicher gibt es bei uns im Amt Erwägungen,
05:43Rimbach zu liquidieren,
05:45ehe die Verluste skandalträchtige Höhen erreichen.
05:47Darum ja auch diese meiner Rettungsaktion.
05:50Meine Firma ist lediglich an einer finanziell gesicherten Bank interessiert.
05:55Das dürfte doch einleichtend sein.
05:57Bevor das Bundesaufsichtsamt nicht offiziell erklärt,
06:00keinerlei Schritte gegen das Bankhaus Rimbach im Auge zu haben,
06:03werden wir die 15 Millionen Mark auf gar keinen Fall bereitstellen.
06:06Und bevor Sie Ihre Stützungsaktion nicht stärften,
06:09werden die Chefs meiner Behörde diese Erklärung nicht abgeben.
06:12Tja.
06:15Dann, meine Herren ...
06:17Dann, meine Herren ...
06:47Danke.
07:17Untertitelung des ZDF für funk, 2017
07:47Frau Rimbach!
07:51Frau Rimbach!
08:17Frau Rimbach!
08:47Warst du denn du?
08:49Ja, ich.
08:52Bist du wieder draußen?
08:54Muss ich ja wohl.
08:56Eine ganze Weile schon.
08:59Ja.
09:01Ja.
09:03Ja.
09:05Ja.
09:07Ja.
09:09Ja.
09:11Ja.
09:13Ja.
09:15Ja.
09:17Na, und jetzt?
09:19Ich, äh ...
09:21Ich bin einer großen Sache auf der Spur.
09:23Du hast doch mal was mit dem alten Rimbach gehabt.
09:26Ist ja schon ewig hier, aber ...
09:28Sag mal, kann ich kurz mal reinkommen, oder hast du gerade Besuch?
09:31Nein, nein.
09:32Du kannst auch reinkommen.
09:39Das war auf dem Betriebsausflug.
09:41Der steht mit dem alten Rimbach an der Rehling.
09:43Hast du mir nicht mal erzählt, dass das mit euch auseinandergegangen ist?
09:45weil da so ein komischer Cousin auf ihr taucht ist?
09:49Und ist da nicht plötzlich wieder verschwunden gewesen?
09:51Das war doch so eine mysteriöse Kiste damals, oder?
09:54Das schöne Freddy, ja.
09:57Der Alfred. Von dem muss ich auch ein Foto haben. Warte mal.
10:03Da ist er.
10:04Da, der Wächter, der ohne Brille, der Fesche.
10:08Das bin ich und das ist der alte Rimbach.
10:11Das heißt, der war gar nicht so alt. Der war Mitte bis Ende 30 höchstens.
10:15Damals. Der alte Rimbach und der schöne Freddy.
10:20Mensch, war ich in den verknallt damals.
10:27Weiß gar nicht, wie der mit Nachnamen hieß.
10:30Alfred...
10:32Roloff, ja. Ja, ja, Roloff.
10:35So hat der geheißen.
10:37Da waren wir im Kino gewesen.
10:40Und so eine Stiefel hat er auch angehabt.
10:43Genauso eine wie da unterm Schuppen.
10:46Was ist denn für ein Schuppen?
10:48Lass mal. Erzähl ich dir alles später.
10:53Es war erste nicht kalt an dem Tag, das weiß ich noch ganz genau.
10:57Was steht denn da?
10:59November 1948.
11:03Na klar.
11:0414 Tage später war er dann verschwunden, der schöne Freddy.
11:08Und die Polizei?
11:10Die haben gesucht wie die Ehren, aber ohne Erfolg.
11:13Und der Verdacht ist auf den Rimbach gefallen, dass der sein Cousin umgebracht hat.
11:18Der war mindestens 14 Tage in Untersuchungshaft oder noch länger.
11:22Da haben die den pausenlos verhört.
11:24Aber keiner hat ihm was nachweisen können.
11:27Und dann hat er sich alles unter den Nagel gerissen?
11:30Ja.
11:31Freddy und er, die haben nach dem Krieg eine ganze Menge auf dem Schwarzen Markt verdient.
11:36Und als der Fred dann verschwunden war, da hat das alles eben dem Rimbach allein gehört.
11:42Und mit dem Geld hat er dann seine Bank aufgemacht?
11:4650, ja.
11:48Als alles wieder losging.
11:51Ist ja hochinteressant.
11:52So, Rimbach.
11:55Jetzt wird abgerichtet.
11:58Wir fahren jetzt zurück.
12:00Bitte, Sabrina, wir haben doch besprochen, dass Sie mit mir zusammen in der Kundmilch werden.
12:04Guck mal, das ist doch wirklich keine Zeit.
12:07Noch mal.
12:09Keine Angst.
12:11Wir fahren jetzt zurück.
12:13Wir fahren jetzt zurück.
12:15Wir fahren jetzt zurück.
12:17Wir fahren jetzt zurück.
12:19Wir fahren jetzt zurück.
12:20Keine Angst.
12:22Guck mal, dafür kann gar nichts passieren.
12:25Steh dich hier her.
12:27Sehr.
12:35Morgen, Chef.
12:37Ich weiß im Augenblick nicht.
12:39Paschirbe, der kleine Paschirbe.
12:42Seit 1975 Boot und Fahrer bei Ihnen.
12:45Bei uns kommen und gehen so viele Mitarbeiter.
12:48An mich müssen Sie sich noch erinnern.
12:50Der große Geburtstag 1977, als Ihr Vater 66 wurde.
12:55Zwei Schnapszahlen auf einmal.
12:57Da haben Sie doch noch Brüderschaft mit mir getrunken.
13:00Und mich immer weiter zum Saufen aufgefordert.
13:03Auf einem Bein kann man nicht stehen.
13:05Alle guten Dinge sind drei und so weiter und so fort.
13:08Das weiß ich wirklich nicht mehr.
13:10Und dann hat mir einer noch einen Auftrag gegeben.
13:12Schnell mit dem Geldkoffer mit 20 Mille zum Flugplatz mit dem Firmenwagen.
13:21Jetzt erinnere ich mich.
13:23Na endlich.
13:25Ich mit 1,8 Promille Intus.
13:27Ein Unfall gebaut, alles Schrott.
13:29Und als ich wieder zu mir kam, war das Geld geklaut.
13:31Pech für Sie.
13:33Wie geht es Ihnen denn jetzt so?
13:35Wie es mir jetzt so geht?
13:37Man, Sie sind vielleicht ein Komiker.
13:39Wissen Sie, was eine Kettenreaktion ist?
13:41In der Atomphysik?
13:43Na Quatsch.
13:45Sie schmeißen mich raus.
13:47Ich besauf mich in meiner Verzweiflung
13:48und kriege Krachen im Bullen.
13:50Dem trete ich ein paar Mal vor das Schienenbein und lande im Knast.
13:53Nach zwei Jahren komme ich wieder raus
13:55und finde keine vernünftige Arbeit mehr.
13:57Jetzt bin ich Alkoholiker und der letzte Dreck.
13:59Das ist eine Kettenreaktion.
14:02Sie sind ein erwachsener Mensch und für sich selber verantwortlich.
14:05Das tut mir ja auch alles sehr leid,
14:07aber Sie können das alles doch nicht mir in die Schuhe schieben.
14:10Doch, das kann ich.
14:12Hätten Sie mir den Schnaps damals nicht geradezu eingetrichtert,
14:15getrunken wie Sie selber waren.
14:16Dieser ganzen Verbrüderung,
14:18dann wäre diese ganze Kettenreaktion überhaupt nicht erst in Gang gekommen.
14:21Gott, habe ich Ihnen etwa gesagt,
14:23in dem Zustand noch zum Flughafen zu fahren?
14:25Nee, das war Ihr Vater.
14:27Sie haben mich nahe und nahe rausgeschmissen.
14:29Was sollte ich denn machen?
14:31Wenn man so etwas durchgehen lässt,
14:33dann ist die Disziplin ein für alle Mal im Eimer.
14:35Es gab jedenfalls damals keine andere Möglichkeit.
14:37Genau wie heute.
14:39Da gibt's auch keine mehr.
14:42Wie soll ich das verstehen?
14:46Kennen Sie den hier?
14:48Ein Knochen?
14:50Was soll das?
14:52Ist das ein Hundeknochen?
14:54Nee, das ist kein Hundeknochen.
14:56Das ist ein Knochen vom rechten Bein von Ihrem Onkel.
15:00Ich habe die Stelle gefunden,
15:02wo Ihr Vater ihn November 48 verscharrt hat.
15:05Den schönen Freddy.
15:10Mein Vater ist 79 gestorben.
15:13Das ist doch alles längst verjährt.
15:16Ich habe mich so ein bisschen umgehört,
15:18was in letzter Zeit mit Ihrer Bank so los ist.
15:21Eine Nachricht wie diese in der Zeitung
15:23und Sie können sich gerade noch einen Strick kaufen.
15:27Wie viel verlangen Sie?
15:29Ich will kein Geld drüber.
15:38Aber was wollen Sie da? Was wollen Sie?
15:41Ich mache euch fertig,
15:43dich und deine Mörderbank.
15:47Die Mörderbank.
15:50Wenn das die Runde machen sollte,
15:52dann wäre dies das Ende.
15:55Wenn ich mir die Schlagzeilen so vorstelle?
15:58Gründer des Bankhauses Rimbach
16:00als Mörder seines Cousins entlarvt.
16:03Alles, was die Rimbachs heute sind,
16:05verdanken sie einer heimtückischen Bluttat.
16:09In der Tat, das wäre fatal.
16:11Es muss doch Mittel geben,
16:13mir diesen Paschirbe vom Halse zu schaffen.
16:15Rein juristische, meine ich natürlich.
16:19Das ist doch eindeutig Erpressung.
16:21Ist es eben nicht?
16:23Sie haben ja doch selber gesagt,
16:25dass Paschirbe kein Geld von Ihnen haben will.
16:27Wenn es nicht Erpressung ist, was ist es dann?
16:29Ja, was ist es dann?
16:32Nötigung,
16:35Paragraf 240 StGB.
16:37Paragraf 240 StGB.
16:46Ist es aber auch nicht.
16:48Er bedroht Sie zwar mit einem empfindlichen Übel,
16:51nötigt Sie aber nicht zu einer bestimmten Handlung,
16:54Duldung oder Unterlassung.
16:56Mindestens läuft es aber doch auf Rufmord hinaus.
16:59Das ist ein Begriff,
17:01den das Strafgesetzbuch nicht kennt.
17:03Dieser Mensch ruiniert eine ganze Bank.
17:05Man darf doch nicht zulassen,
17:07dass ich und mein Unternehmen
17:09auf diese Art und Weise bedroht werden.
17:11Jeder Schneesturm bedroht uns.
17:13Und wir können dem Schnee nicht das Stürmen verbieten.
17:16Und wenn Paschirbe sagt,
17:18dass er der Staatsanwaltschaft
17:20bei der Aufklärung eines Mordes behilflich ist,
17:22dann ist das kein Verbrechen,
17:24sondern seine staatsbürgerliche Pflicht.
17:26Und wenn er es hohenlachend tut,
17:28dann ist er zwar ein Schwein,
17:30aber kein Straftäter im Sinne des Gesetzes.
17:32Sie meinen also,
17:34dass ich ihm hilflos ausgeliefert bin?
17:39Ich schlage vor,
17:41dass Sie mich mit ihm reden lassen.
17:43Vielleicht...
17:45Was vielleicht?
17:47Rachsucht ist zwar kein schönes,
17:49aber ein starkes Gefühl.
17:51Andererseits Geld ist zwar eine schnöde,
17:53aber sehr angenehme Sache.
18:03Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
18:34Ich suche einen Mann, der heißt Paschirbe.
18:42Da hinten am Spieler, oder wo?
18:54Ist das schon mal frei?
18:56Das ist für Ihnen frei, der die nächste Waage schmeißt.
18:59Okay.
19:01Vollein, zwei Bier und zwei Korn, bitte.
19:03Aber Doppelte.
19:05Aber Logo.
19:07Sag mal, hast Du nicht schon ein bisschen viel hinters?
19:10Ein halber Liter pro Grad,
19:12das ist nun mal mein Prinzip, verstehst Du?
19:14Nee, verstehe ich nicht.
19:16Mann, ich bin doch jetzt auf einem Friedhof eingesetzt.
19:19Als Friedhofsgärtner.
19:21Du?
19:24Hast Du denn das nötig?
19:27Ich meine,
19:28Du bist ein Kerl und hast Kopf.
19:31Ach so.
19:33Aber endlich.
19:39Danke.
19:44Prost, dann.
19:46Prost.
19:49Sag mal,
19:51nicht, dass mir Deine Frau aufs Dach steigt,
19:53weil ich Dich in Versuchung geführt habe.
19:54Eine Frau habe ich nicht, aber eine Freundin.
19:57Sicher eine sehr schicke.
19:59Kannst Du wahrnehmen.
20:01Die ist auch sehr wie die Eva,
20:03aber nicht so eine Schlampe wie die hier.
20:05Und noch nicht in so einem Bumslokal,
20:07wie diesem Turmfalken.
20:11Hast Du mal ein bisschen Kleingeld dabei?
20:24Sag bloß, Du wohnst in dem Gerümpel.
20:26Brauche ich nicht mehr.
20:28Hey, mein Helm.
20:31Mein Helm.
20:39Mann, Wegen, ich brauche nicht mehr.
20:41Ein Mann wie Du, glaube ich Dir nicht.
20:43Ich könnte in der Villa wohnen.
20:45In der Villa?
20:47In der Villa.
20:49In der Villa.
20:51In der Villa.
20:52In der Villa wohnen.
20:54In der Villa.
20:56Ich brauche nur zu wohnen, aber ich will nicht.
20:58Ich will was anderes.
21:00Weißt Du, was Du bist?
21:02Du bist ein Angeber.
21:04Eine Villa und ein Auto.
21:06Und was ich will.
21:08Aber der Verschirme ist kein...
21:10Egal.
21:12Danke fürs Mitnehmen.
21:14Du bist ein prima Kumpel.
21:16Nächstes Mal gebe ich einen aus.
21:18Wenn es in der Zeitung steht,
21:20dann feiern wir das zusammen.
21:22Ja.
21:29Den sollten wir auf gar keinen Fall unterschätzen.
21:32Wenn dessen Leben anders verlaufen wäre.
21:36Ich finde ihn jedenfalls nicht unsympathisch.
21:39Eher schon im Gegenteil.
21:41Immerhin gefährdet Dein Frau
21:43die Existenz eines unbescholtenen Menschen.
21:46Und damit zugleich über 100 Arbeitsplätze.
21:50Das finde ich gar nicht sympathisch.
21:52Im Gegenteil.
21:54Was hindert Euch eigentlich daran,
21:56ihm Geld anzubieten?
21:58Ich habe ja schon versucht,
22:00ihn auf den Geschmack zu bringen.
22:02Eine anständige Wohnung, ein Auto.
22:04Geld, ja.
22:06Mir scheint auch,
22:08dass das eine saubere Sache bleibt.
22:10Ich sehe ihn nirgendwo in Rechtsgut gefährdet.
22:12Denn derjenige,
22:14der die rechtswidrige Tat begangen haben könnte,
22:16der alter Rimbach,
22:18den entdeckt ja schon seit Jahren
22:20der berühmte kühle Rasen.
22:22Das macht Spaß mit dem kleinen Paschirwe.
22:25Überschrift.
22:27Drehen wir den Geldhahn auf.
22:29Ja.
22:31Mit Geld können Sie die ganze Welt kaufen.
22:33Mich nicht.
22:35Niemand will Sie kaufen, Herr Paschirwe.
22:37Sie sollen doch lediglich
22:39eine Art Wiedergutmachung erhalten.
22:41Eine gewisse Entschädigung
22:43für die Haftzeit, die Sie erlitten haben.
22:45Erlitten haben
22:47durch eine Verkettung unglückseliger Umstände.
22:49Nein, durch seine Schuld.
22:50Er schlug mit mir und dann feuerte mich,
22:52weil ich getrunken habe.
22:54Nicht doch.
22:56Sie sind doch nicht deswegen verurteilt
22:58und gefeuert worden,
23:00weil Sie mit 1,8 Promille am Steuer gesessen haben,
23:02sondern wegen der anschließend begangenen Delikte.
23:04Halten Sie mal.
23:06Fahrerflucht, Widerstand gegen die Staatsgewalt,
23:08Beamtenbeleidigung,
23:10schwere Körperverletzungen dergleichen.
23:12Wegen Ihres Amoklaufs also.
23:14Und arbeitsrechtlich war das völlig in Ordnung.
23:16Ihr Verhalten reichte sicherlich aus
23:18wie eine Kündigung.
23:20Ich hätte das nicht tun dürfen,
23:22weil er es war, der mich zum Trinken angestiftet hat.
23:24Herrgott, noch mal, ich spreche noch Deutsch.
23:26Sicher.
23:28Meinen Mandanten tut es ja auch außerordentlich leid.
23:30Und er bietet Ihnen nicht weniger
23:32als 30.000 Mark Schmerzensgeld an,
23:34wenn ich mal so sagen darf.
23:36Aber er hat doch damals nun wirklich nicht voraussehen können,
23:38dass Sie da plötzlich durchdrehen würden.
23:40Hauen Sie ab, oder?
23:42Sagen Sie Ihrem Rimbach,
23:44ich will sein stinkendes Geld nicht.
23:46Ich will sehen, wie er vor die Hunde geht.
23:48Genauso wie ich vor die Hunde gegangen bin,
23:50weil ich vor den Hunden gegangen bin.
24:06Jungen.
24:09Ist ja schon gut.
24:16Ist ja nichts weiter.
24:50♪ Ruhige Musik ♪
25:20♪ Ruhige Musik ♪
25:50Ja, bitte?
25:51Wenn Sie nicht sofort aufhören zu buddeln bei sich im Garten,
25:54dann ist gleich die Polizei da. Ende.
25:57Ja, bitte?
25:58Wenn Sie nicht sofort aufhören zu buddeln bei sich im Garten,
26:02dann ist gleich die Polizei da. Ende.
26:27Erika!
26:29Verdammt noch mal, hör auf damit!
26:31Was ist denn?
26:32Aufhören!
26:33Er beobachtet dich!
26:57Dr. Renz, ja?
26:59Entschuldigen Sie die Störung, aber ...
27:02ich halte es nicht mehr aus.
27:05Sie müssen unbedingt etwas unternehmen, sonst ...
27:09Ich bin bald am Ende.
27:12Ich habe auch nur eine ganz kleine Pause.
27:15Herzlichen Dank, dass Sie sich trotzdem die Zeit genommen haben.
27:19Ich hatte Ihnen ja vorhin schon kurz gesagt,
27:21dass Sie nicht sofort aufhören zu buddeln bei sich im Garten.
27:24Ich hatte Ihnen ja vorhin schon kurz gesagt,
27:26worum es so in etwa geht, dass ich der Anwalt von Herrn Rimbach bin.
27:30Sie sind doch eine vernünftige Frau, mit der man reden kann.
27:35Herr Schirbe hat da ein Glückslos gezogen.
27:38Und Sie müssen unbedingt dafür sorgen, dass er das auch ausnutzt
27:42und nicht zum zweiten Mal in seinem Leben einen kapitalen Fehler begeht.
27:46Ach Gott, wenn das so einfach wäre mit ihm.
27:49Das ist ein unheimlicher Querkopf geworden.
27:52Jetzt, wenn er sich mal in etwas verrannt hat, dann ...
27:57Aber man muss ja auch Mitleid haben mit ihm.
28:00Er hat sein Leben lang so schwer gehabt, von Kindern.
28:04Und die Bank, das war seine letzte Hoffnung,
28:06mal ein bisschen aus diesem ganzen Schlamassel rauszukommen.
28:09Da waren Sie auch noch bei der Rimbach-Bank beschäftigt?
28:12Ja, da haben wir uns ja kennengelernt, Herr Schirbe und ich.
28:15Ich habe erst im vorigen Jahr da aufgehört,
28:17um meiner Schwester hier im Restaurant zu helfen.
28:20Herr Schirbe, der ...?
28:21Der hat als Bote bei uns angefangen.
28:24Und dann war er Fahrer.
28:26Hat aber jeden Abend Kurse besucht.
28:29Schalterbeamter wollte er werden.
28:32Sein großes Ziel eben.
28:34Ja, wie Sie ihn dann rausgeschmissen haben,
28:37das war der große Knacks bei ihm.
28:41Nun, mein Mandant bestreitet natürlich jegliche Schuld,
28:45was diese gesamte Kettenreaktion betrifft.
28:48Gleichzeitig bedauert er es aber,
28:50dass das Schicksal den kleinen Paar Schirbe so arg gebeutelt hat.
28:54Aus diesem Grund ist er auch bereit,
28:56seinen Teil zur Wiedergutmachung des entstandenen Schadens zu leisten.
29:00Unter der Bedingung natürlich,
29:02dass sie ihm gestatten, den makabren Fund in seinem Garten
29:05unauffällig beiseite zu schaffen.
29:08Paar Schirbe nimmt kein Geld, das wissen Sie doch.
29:11Ja, aber Sie, Sie sind doch nun wirklich durch keine Schwur
29:15oder etwas Ähnliches gezwungen, sich ebenso zu verhalten.
29:18Sie haben doch keine Rechnung mit Rimbach zugleich.
29:25Hier sind 5000 als Anzahlung.
29:30Bei einer Abfindung von 50.000 insgesamt.
29:37Da können Sie sich doch selber ein wunderbares Restaurant zulegen.
29:42Und mit Paar Schirbe zusammen betreiben.
29:46Sie sind doch aus der Branche.
29:50Wenn man so bedenkt, das ist schon ein Witz.
29:54Wenn das wirklich die Knochen vom Alfred sind.
29:59Meine Liebe damals lässt mich sitzen
30:05und 35 Jahre später wird Paar Schirbe ein reicher Mann.
30:11Deswegen so ein paar Knochen.
30:13Das ist es doch, was ich die ganze Zeit sage.
30:16Das Glückslos für Paar Schirbe.
30:18Das ist doch der soziale Aufstieg,
30:20den er sich die ganze Zeit über erträumt hat.
30:24Pächter vom Turmfalken vielleicht.
30:29Das wird aber ein hartes Stück Arbeit werden, ihn zu überreden.
30:33Der ist so stur.
30:35Große Wut, der Hass auf den Rimbach,
30:37das hat sich im Knast festgefressen bei ihm.
30:41Wir werden es schon schaffen.
30:43Wenn es einer schaffen kann, dann sie.
31:11Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
31:42Eva!
31:44Eva!
31:49Eva!
31:54Eva, was ist los?
31:57Sag, wo war das?
31:59Eva, was ist los?
32:02Ich hab...
32:04Ja, sag!
32:07Ich hab...
32:08Sag!
32:11Eva, was ist los?
32:13Wer war das?
32:15Das Geld vom Rimbach.
32:20Diese Schweine!
32:22Mörder!
32:24Alles Mörder!
32:29Sie brauchen nicht mehr, ich hab schon angerufen.
32:32Polizei und Krankenwagen.
32:38Muske.
32:40Muske.
32:42Muske, Kripo.
33:00Muske.
33:04Muske.
33:06Muske.
33:08Ich habe den Skandal des Jahrhunderts für Sie.
33:21Rimbach, die Mördermacht.
33:22Der alte Rimbach hat seinen Cousin umgemacht und ihnen haben sie eine Frau erschlagen.
33:28Meine Bekannte.
33:29In dem Fall sollten wir wohl den Gerichtsmediziner stellen.
33:50Nein, macht es noch Spaß.
33:51Hier 311, schick uns mal einen Gerichtsmediziner raus.
33:55Richtig.
33:56Grüß dich.
33:57Sag mal, das kann doch nicht wirklich alles sein, was ihr bisher gefunden habt.
34:04Ich meine von da oben.
34:05Meinst du vielleicht, ich hätte mir Kopf und Becken in die Tasche gesteckt?
34:08Und die ganzen Rippen auch noch?
34:10Du weißt, Karlchen, wer einen Kollegen belügt, auch wenn es nur ein Ehemaliger ist, der wird...
34:14Das sind alles die paar Knochen da.
34:15Sonst würden wir ja nicht für die Irren weitersuchen.
34:19Und wann meinst du, werdet ihr die genauen Daten von den Knochen haben?
34:22Das Aminosäurespektrum.
34:23Weiß nicht.
34:24Heilt ja auch nicht so, oder?
34:26Wir tippen aber so auf 35 Jahre.
34:29Körpergröße 1,70 m plus minus 3.
34:32Von daher kann es dieser Cousin ja gut und gerne gewesen sein.
34:36Aber ohne Schädelknochen und ohne Gebissen wird es sicher schwer sein, das mit Sicherheit nachzuweisen, oder?
34:41Weißt du doch genauso gut wie ich.
34:45Mal ganz nebenbei.
34:47Wer die Eva Fuhrmann überfallen hat, wisst ihr noch nicht, oder?
34:51Doch.
34:52Der sitzt längst.
34:53Die Hälfte vom Geld war schon weg.
34:57Wir haben nur noch eine Chance.
34:59Nämlich die, alles abzustreiten.
35:03Und zu sagen, der Tode, der da liegt, mag sein wer will, ein Verwandter unseres Hauses ist es nicht.
35:08Richtig.
35:09Gleichzeitig inserieren wir in den wichtigsten Tageszeitungen.
35:13Erklären den Leuten das und fragen sie zweierlei.
35:17A. Wer kennt den Toten vom Bahndamm?
35:20Und B. Wer weiß, wo der verschundene Cousin abgeblieben ist?
35:24Denn da er nicht der Tode vom Bahndamm ist, muss er logischerweise irgendwo anders leben, beziehungsweise geliebt haben.
35:30Und das alles mit einer entsprechend hohen Belohnung.
35:34Wir sollten uns jetzt wirklich auf eine gemeinsame Sprachregelung einigen, Herr Rimbach.
35:38Und Sie müssen auch vor sich selber völlig ausschließen, dass Ihr Vater ein Mörder und Ihr Onkel sein Opfer war.
35:46Gott! Aber das glauben Sie doch alle.
35:50Meine Angestellten, meine Freunde, die Leute von der Euromag.
35:56Was alle glauben, muss nicht die Wahrheit sein.
36:01Sehen Sie denn nicht ein, dass ein Mann wie Rimbach, von mir mal ganz abgesehen,
36:06Ihnen nicht 5.000 Mark gibt, um Sie ihn dann von einem Schläger wieder abnehmen zu lassen?
36:11Ich glaube Ihnen ja, Herr Doktor, aber Herr Schirbe, der...
36:13Der jagt doch einem Phantom nach.
36:16Der Tode am Bahndamm ist nicht der verschwundene Cousin.
36:20Wenn wir nicht so felsenfest überzeugt davon wären, hätten wir dann diese riesige Belohnung hier ausgesetzt.
36:37Bin ich ja gerade dabei, mir die zu verdienen.
36:42Ich hab nämlich so einen Sammler-Tick, glücklicherweise.
36:48Das sind alles Briefe und Karten, die mir Alfred mal geschrieben hat.
36:52Sehen Sie, deswegen bin ich ja noch mal hier.
36:55Im Turmfalken haben Sie mir gesagt, dass Alfred mal so etwas wie Ihre große Liebe gewesen sei.
37:05Tja, ich war ganz attraktiv und begehrt damals.
37:11Ich glaube, das kann man heute so sagen.
37:15Dann müssten Sie doch mehr über Alfred Roloff wissen.
37:18Über ihn, wie über sein Verhältnis zu Rimbach.
37:23Der hat seinen Cousin nicht gerade geliebt, das weiß ich genau.
37:27Dann gab's da sicher auch Krach.
37:29Ihretwegen.
37:32Und wie?
37:37Ich hab das letzte Nacht nochmal gelesen.
37:41Ich glaube, da war schon sehr verknallt in mich der Alfred.
37:46Dann könnte das also ein Motiv für ihn gewesen sein.
37:50Wenn ich plötzlich verschwunden bin, dann steht mein Cousin ganz automatisch als mein Mörder da.
37:57Ja.
37:59Da hätte er ganz richtig kalkuliert damit.
38:03Schön.
38:04Wenn dem so ist, dann bliebe ja nur noch die Frage zu klären, wie und wo er jetzt lebt.
38:09Der verschwundene Cousin.
38:11Jetzt?
38:15Tja, der war damals Anfang 30.
38:19Jahrgang 15, richtig.
38:23Der wäre da jetzt fast 70.
38:26Und wenn er schon gestorben ist, dann müsste er doch irgendwo ein anständiges Grab haben oder irgendwo mal akkundig geworden sein.
38:35Was meinen Sie?
38:37Wo könnte er damals hingegangen sein?
38:41Tja.
38:44Am ehesten wohl nach Australien.
38:47Australien?
38:49Ja, irgendein alter Schulfreund von ihm, der war vor dem Krieg dahin ausgewandert.
38:53Nach Melbourne, glaube ich.
38:55Hat ein Restaurant aufgemacht.
38:58Da hat er mir mal was von vorgeschwärmt.
39:01Wollte mich sogar mitnehmen nach Melbourne.
39:04Ganz verrückt hat er mich gemacht damit.
39:07Und davon haben Sie der Polizei damals nichts erzählt?
39:10Hat mich doch niemand danach gefragt.
39:13Ich war ja auch überzeugt davon, dass Rimbach ihn umgebracht hat.
39:20Papa?
39:22Hier geht's wohl um die Belohnung.
39:24Du verrätst mich also an diese Gangster.
39:27Was meint ihr, wie hoch die Belohnung jetzt sein wird, wenn ich euch beide jetzt abknalle?
40:24Es war zwar nur ein Gasrevolver, mit dem der Paschobe da herumgefuchtelt hat,
40:28aber ich fühle mich dennoch ganz schön getroffen.
40:31Im Magen.
40:33Ist sowas alles eigentlich im Honorar mit drin?
40:37Im Erfolgsfalle können wir über alles reden.
40:40Aber bis jetzt kann ich leider nur von Misserfolgen ausgehen.
40:44Keine Stützungskredite von der Euromark,
40:47stattdessen Tag für Tag neue Rekorde im Hinblick auf die Kunden, die ihre Konten auflösen.
40:52Schnell noch retten, was zu retten ist.
40:54Aber wir haben doch...
40:55Lassen Sie mich bitte ausreden.
40:58Und keiner nimmt mir die Geschichte ab, der Tote im Garten sei jemand anders als mein Onkel.
41:03Ihre großartige Idee.
41:06Genau wie das mit der ausgesetzten Belohnung.
41:09Alles fasst sich an den Kopf und lacht sich tot.
41:12Hier, hören Sie mal, was da für Anrufe kommen.
41:16Hallo, mein lieber Neffe.
41:19Hier spricht dein toter Onkel.
41:22Ich bin aber gar nicht tot.
41:25Ich sitze hier in New York auf einer Parkbank,
41:28möchte aber nach Hause in deine Geldbank.
41:31Bitte schicke mir die Belohnung. Tschüssi.
41:34Dein Onkel Alfie.
41:37So geht das rund um die Uhr.
41:40Die ganze Gegend spottet über mich.
41:43Soweit sind wir jetzt, dank Ihrer Hilfe.
41:47Soziale Hinrichtung nennt man das.
41:50Noch können wir hoffen.
41:52Australien.
41:54Vielleicht ist an dem Hinweis von Frau Fuhrmann wirklich was dran.
41:57Ach, das sind doch alles Märchen.
41:59Das weiß ich nicht.
42:00Ich habe jedenfalls einen sehr tüchtigen Kollegen in Sydney mit der Nachforschung betraut.
42:04Einschließlich entsprechender Anzeigen in den Zeitungen der großen Städte.
42:08Sydney, Perth, Canberra, Adelaide und Melbourne.
42:12Dort leben immerhin 96% aller Australier.
42:15Alles rausgeschmissenes Geld.
42:18Gustav Ziegert ist zwar Ihr Mann gewesen, wenn ich Sie richtig verstanden habe.
42:21G. Ziegert.
42:23Aber der ist hier in Koblenz begraben, ohne dass bei seinem Tod etwas Besonderes gewesen wäre.
42:27Ja, wie ich Ihnen gesagt habe.
42:30Schade.
42:32Aber Sie wollten mir doch noch was zu diesem Kochgeschirr erzählen, Frau Ziegert.
42:37Wie kommt es auf Rimbachs Grundstück?
42:39Ja, das ist nun meine Geschichte.
42:43Dann erzähl doch endlich.
42:46Es ist eine traurige Geschichte.
42:49Aber was war damals nicht traurig?
42:53So Oktober oder November 1946.
42:57Ich war damals Krankenschwester, oben in Kassel.
43:01Und wenn ich mal ein paar Tage frei hatte, dann bin ich schnell nach Hause gefahren.
43:06Schnell.
43:08Bei den Zügen damals.
43:10Manchmal habe ich zwei Tage gebraucht.
43:12Und das war dann schnell.
43:14Dauernd war was kaputt.
43:16Oder die Züge waren so voll, dass man nicht mitgekommen ist.
43:21Die Hamsterfahrten, ja?
43:23Ja, die auch.
43:24Auf den Dächern haben die Menschen gesessen.
43:27Auf den Puffern, zwischen den einzelnen Wagen.
43:29Auf der Lokomotive vorne.
43:31Und wenn man Platz auf dem Trittbrett hatte, dann war man ein Glückspilz.
43:36Wie war denn das mit dem Kochgeschirr?
43:39Sag ich doch.
43:41Oktober oder November 1946.
43:45Das muss so eine halbe Stunde vor Frankfurt gewesen sein.
43:48Da wurden wir irgendwie umgeleitet.
43:50Auf eine Nebenstrecke rauf.
43:52Und da stehen wir und stehen.
43:54Kann mich noch genau dran erinnern.
43:56Eine Ewigkeit hat das gedauert.
43:58Dunkel ist es geworden.
44:00Da sind die Leute, die keinen Sitzplatz hatten, natürlich vom Zug runter
44:04und haben es sich unten bequem gemacht.
44:06Wusste ja keiner, wie lange das noch dauern würde.
44:10Wusste ja auch mal. Sie verstehen.
44:12Oma, du kommst ja schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste.
44:15Nun warte doch ab.
44:17Also, plötzlich kommt ein Zug an.
44:21Aus der Gegenrichtung.
44:23Ein D-Zug.
44:25Die Leute springen alle zur Seite.
44:27Nur einer, der schafft es nicht mehr.
44:30Der hat auf seinem Rucksack gesessen.
44:32Und beim Aufstehen da verhakt er sich an den Trägern
44:35und stürzt lang hin, mitten auf die Gleise rauf.
44:38Und der Zug dann über ihn hinweg.
44:41Beide Beine ab.
44:43Beide Beine ab?
44:45Ist das wahr?
44:47Ja. Beide Beine ab.
44:49Zum Glück war ein Arzt bei uns im Zug.
44:51Der hat die Oberschenkel erst mal abgebunden,
44:54damit der arme Teufel nicht gleich verblutet ist.
44:57Und ich, ich war doch Krankenschwester damals,
45:01ich hab dem Mann Wasser geholt.
45:04Dem katholischen Ehrenmann ist da?
45:06Ja, natürlich.
45:07Und dann?
45:08Ja, da, da gibt's nicht mehr viel zu erzählen.
45:12Plötzlich pfeift die Lok und unser Zug rückt an.
45:16Wir schnell aufgesprungen.
45:18Und in der Aufregung, da hab ich dann mein Kochgeschirr vergessen.
45:22Verständlich.
45:24Und die abgefahrenen Beine, die...
45:27Nein. Wozu denn auch?
45:33Den Namen des Verletzten haben Sie nicht zufällig?
45:36Da hat eine junge Frau neben ihm gekniet.
45:39Die hat immer Rainer geschrien.
45:41Rainer oder Rainer oder so.
45:44Das ist 37 Jahre her.
45:46Aber tot war er da noch nicht?
45:48Nein, im Gepäckwagen noch nicht.
45:51Wissen Sie, in welches Krankenhaus er gekommen ist?
45:54Nein. Irgendwo haben wir dann auch gehalten.
45:58Und das Rote Kreuz hat ihn abgeholt.
46:01Aber wo?
46:04Aber das müssen die doch bei der Bahn noch wissen.
46:07Die schreiben doch alles sowas auf.
46:10Gute Idee. Die haben bestimmt ein Archiv.
46:13Da die Sache eilt, darf ich mal schnell mit Dr. Renz telefonieren?
46:16Der hat so seine Kontakte zur Bundesbahn.
46:18Ja, bitte sehr.
46:20Danke.
46:34Tut mir ja leid, dass wir Sie bei diesem Wetter aus Ihrem Büro gelockt haben,
46:38aber ohne Beisein eines Richters geht's nun mal nicht.
46:41Meinen Sie nicht die Zeugenaussage,
46:43dieser Martha Ziegert hätte gereicht,
46:45um ihren Schatten vom Bankhaus Rimbau zu nehmen?
46:48Da wäre doch nur der Vorwurf gekommen,
46:50wir hätten die Ermittlungen nicht übernommen.
46:52Sie haben doch gesagt,
46:54Sie hätten die Ermittlungen nicht übernommen.
46:56Sie haben doch gesagt,
46:58Sie hätten die Ermittlungen nicht übernommen.
47:01Da wäre doch nur der Vorwurf gekommen,
47:03wir hätten die alte Dame gekauft.
47:05Ja, was weiß ich, wie viel Geld für diese Aussage gegeben.
47:07Vielleicht sind Sie soweit.
47:09Sie werden lachen.
47:11Als ich mir gestern Abend so vorgestellt habe,
47:13was das heute Morgen gegeben wird,
47:15da habe ich mir den Hamlet rausgesucht.
47:17Fünfter Akt, erste Szene.
47:19Ein Kirchhof, ich weiß.
47:21Oh Mann, bist du gebildet.
47:23Das haben wir mal in der Schüleraufführung gespielt.
47:25Joreks Schädel, das Königs Spaßmacher.
47:27Der hier war ja wohl genau das Gegenteil davon.
47:30Das ist ja der reinste Juristenkongress hier.
47:32Hamlet, wie lange liegt wohl einer in der Erde,
47:34ehe er verfault?
47:36Antwort des Totengräbers,
47:38acht bis neun Jahre.
47:40Also bitte, euer Ehren, ich habe gerade gefrühstückt.
47:42Hier, der König zu Laertes,
47:44das passt auch.
47:46Mord sollte freilich nirgends frei stattfinden.
47:50Und Rache, keine Grenzen.
47:52Schade, dass der kleine Pascherbe nicht hier ist.
47:54Wir haben ihn.
48:30Scheiße.
48:32Alles da.
48:34Hat sich der Archivbeamte dazu doch geirrt.
48:36Das ist das Ende meines Glaubens an die Bürokratie.
48:40Vielen Dank, meine Herren.
48:49Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
48:51Ich werde heute noch mal anrufen.
48:53Das ist doch absoluter Unsinn.
48:55Aber Herr Rinder,
48:57Herr Rinder.
49:27Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
49:29Das ist doch absoluter Unsinn.
49:31Aber Herr Rinder,
49:33Herr Rinder.
49:35Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
49:37Das ist doch absoluter Unsinn.
49:39Aber Herr Rinder,
49:41Herr Rinder.
49:43Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
49:45Das ist doch absoluter Unsinn.
49:47Aber Herr Rinder,
49:49Herr Rinder.
49:51Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
49:53Das ist doch absoluter Unsinn.
49:55Aber Herr Rinder,
49:57Herr Rinder.
49:59Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
50:01Das ist doch absoluter Unsinn.
50:03Aber Herr Rinder,
50:05Herr Rinder.
50:07Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
50:09Das ist doch absoluter Unsinn.
50:11Aber Herr Rinder,
50:13Herr Rinder.
50:15Wir haben doch noch die Spur nach Australien.
50:17Das ist doch absoluter Unsinn.
50:19Aber Herr Rinder,
50:21Herr Rinder.
50:23Die Hörter stehen nun mal auf Seiten Pageures.
50:27Ja, bitte.
50:29Treten Sie ein.
50:35Meine Herren,
50:37ich bin Alfred Rolloff,
50:39der verschwundene Cousin.
50:41Noch ein Scherz, Bolt.
50:45Bitte.
50:49Ich hatte schon gestern versucht,
50:51Ja, tatsächlich. Geboren am 23. Februar 1915 in Frankfurt-Main.
50:57Bitte, nehmen Sie doch Platz. Danke.
51:01Tja, ich war gerade auf Weltreise.
51:04In meinem Alter muss man sich ranhalten, solange noch das Lämpchen glüht.
51:08Und wurde eben von London nach Australien zurück. Danke.
51:12Da rief mich mein Partner aus Melbourne an.
51:15Ja, Ihre Anzeige in den Zeitungen.
51:18Da bin ich gestern sofort hierher nach Frankfurt geflogen.
51:22Tja, ich denke mir, begraben wir die alten Sachen.
51:27Was soll mein Neffe Zeitlebens darunter leiden, dass sein Vater damals so ein Schwein war?
51:33Sie verstehen?
51:34Dann sind Sie also 1948 wirklich untergetaucht des Mädchens wegen, um Ihrem Cousin eins auszuwischen?
51:41Ja und nein.
51:44Ja und nein.
51:46Abgesehen von ein paar Geschäften vorher.
51:49Ich war auch, heute kann ich es ja sagen, in eine Geheimdienst-Sache verwickelt.
51:57Mit der Ostzone damals.
51:59Und da musste ich plötzlich von einer Stunde zur anderen auf Tauchstation gehen.
52:03Sonst... Sie verstehen.
52:06Rens? Ja, bitte?
52:09Bei Ihnen ist er also auch nicht...
52:13Nein, nein...
52:20Nein, sie war meine letzte Hoffnung.
52:24Ich hab hier seinen Abschiedsbrief.
52:27Er kann nicht mehr.
52:30Ja, er ist mit meinem Cabrio unterwegs.
52:34Ja, er ist mit meinem Cabrio weggefahren.
52:38Wie?
52:41Ja, höchstwahrscheinlich zu unserer Jagdhütte.
52:45Da sind Gewehre.
52:49Was? Wo?
52:51Oben im Odenwald.
52:56Ja, gleich hinter Hilters Klingen.
53:00Grünes Cabrio, ja.
53:04F... FKY...
53:09833.
53:12Die Polizei hab ich noch nicht, nein.
53:15Gut, dann alarmier ich die sofort.
53:18Ein Autotelefon haben Sie in Ihrem Zweitwagen wohl nicht, ne?
53:22Ja, es ist nämlich etwas ganz Entscheidendes geschehen.
53:26Unsere Nachforschungen in Australien haben Erfolg gehabt.
53:30Der Tipp von Frau Fuhrmann war richtig.
53:33Ja, tatsächlich.
53:35Er ist da. Er sitzt hier vor mir, überaus gesund.
53:40Ja, Ihr Mann ist jetzt wichtiger, natürlich.
53:43Ich meld mich sofort wieder, wenn...
53:46Ja.
53:48So viel hab ich schon mitbekommen.
53:51Er will mit dem Auto Selbstmord begehen.
53:54Wo ist er denn früher gekommen?
53:57Lassen Sie mal.
53:59Ja, gegen Brückenpfeiler oder mit dem Gewehren der Jagdhütte.
54:03Odenwald, gleich hinter Hilters Klingen, hier.
54:06Bevor der durch Frankfurt durch ist und ich hier langfahre,
54:10vielleicht schaff ich's noch.
54:12Ein grünes Cabrioli, Kennzeichen FKY 833.
54:15Okay.
54:17Hoffentlich schafft er's noch.
54:24Copyright WDR 2021
55:24Sie sind ja wohl völlig verrückt geworden.
55:53Es ist alles vorbei.
55:55Ihr Onkel aus Australien ist da.
56:01Und für meine Maschine krieg ich 5,9.
56:06Den haben sie doch gekauft, diesen angeblichen fetteren Dings aus Australien.
56:14Geld haben die doch jetzt wieder wie Dreck.
56:18Der hat aber einen Pass, der fetter.
56:21Ganz so einfach kann man eine Identität nicht herstellen.
56:25Geld kann man alles.
56:27Nur eins nicht.
56:31Sie haben's ja versucht über ihren feinen Rechtsanwalt.
56:35Ich könnte jetzt in der Villa sitzen, hast du selber gesagt.
56:39Ne.
56:41Weißt du, was das Wichtigste ist, wenn der Mensch ein Auto hat?
56:46Weißt du, was das Wichtigste ist, wenn der Mensch sonst nichts hat?
56:52Charakter.
56:55Ja, so ist es.
56:58Sein Stolz muss der Mensch haben.
57:02Darum sag ich dir eins, man kann alles kaufen.
57:05Alles.
57:07Nur Pascherbe nicht.
57:16Untertitel von Stephanie Geiges
57:46Untertitel von Stephanie Geiges
58:16Untertitel von Stephanie Geiges

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