Rund um die Uhr E04-Der fliegende Holländer

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01:00Das war's für heute.
01:01Bis zum nächsten Mal.
01:02Tschüss.
01:03Tschüss.
01:04Tschüss.
01:05Tschüss.
01:07Los, komm.
01:09Keine Überraschung bei den Stürmlingern.
01:11Sauber ausgeführt.
01:13Okay.
01:14Wir beginnen jetzt mit der Selbstverteidigung.
01:19Angriff mit Schlagwaffe frontal.
01:21Zübe.
01:25Halt. Halt. Halt.
01:26Lass den Fuchs schlagen.
01:27Nicht zu.
01:28Los.
01:30Schlag zu.
01:33Kanagener Seite.
01:34Kräftiger Schlag.
01:35Martin, kannst du mir was vertragen?
01:37Er ist nicht aus Marzipan.
01:38So, wer, wenn du mich erschlägst?
01:40Ich krieg ein Dankschreiben von Monika.
01:45Schönen Gruß von Monika.
01:47Ob du das Dankschreiben schon gekriegt hast?
01:49Nicht so zimperlich, Genosse Weber.
01:51Kräftiger Zuschlag.
01:52Ja, wissen Sie, genossen.
01:53Ich hab so einen ruhigen Abschnitt.
01:55Bei der nächsten Versetzung
01:56bekommen Sie einen Abschnitt mit zwei Kneipen.
01:58Ruf.
01:59Das war fein.
02:03Hey.
02:05Wenn ihr euer Können
02:06einmal in euer Polizistenleben in Anwendung bringen möchtet,
02:09dann hat sich dieser Einsatz hier schon gelohnt.
02:12Zübe.
02:15Sag mal, Bernd,
02:16darfst du bei deiner neuen Flamme auch schon mit unter die Dusche?
02:19Schwesternwohnheim unter die Gemeinschaftsdusche?
02:21Was, du fährst eben in die Kondition?
02:23Mach dir nix draus, Bernd.
02:24Das ist nur der Leid der Besitzlosen.
02:26Zu deiner Hochzeit stimmten hier die weißen Kutsche.
02:29Und das ganze Revier steht spalier auf der Rathausstrasse.
02:32Und die Schimmel kriegen Blaulicht und Martinshorn zwischen die Ohren.
02:37Und du tragst mit ihnen die ganze Streifenroute ab,
02:40von Wendenschloss bis Müggelturm.
02:44So, wie steht's?
02:45Gibt's was Neues vom fliegenden Holländer?
02:47Nee.
02:48Ich hab 3 Nächte aufgepasst,
02:49vielen Schießwunden nichts.
02:51Keine LKW, keine verdächtigen Personenbewegungen,
02:53die Nummer 128.
02:56Meine Rechnung?
02:57Da geht nicht auf.
02:5890 Bewohner im Haus,
03:00Minus 36 Frauen,
03:01Minus 32 Kinder,
03:03Minus 17 Genossen.
03:04Da bleibt keiner übrig.
03:05Da müsste ich sogar noch ein paar bringen.
03:07Nein, ich will nicht nachrechnen.
03:12Wenn das alles nur ein Pupis in unserem Kopf,
03:15wenn der Chef recht hat,
03:17von wegen wir sollten keine schlafenden Hunde wecken ohne Beweise.
03:21Das Objektiv hat 63 Millimeter Öffnung.
03:24Mann, stark ist das eine Wucht.
03:26So was hab ich noch nie gesehen.
03:27Das ist die hundertfache Fläche von deiner Pupille.
03:30Was heißt denn das?
03:32Da kannst du Objekte sehen,
03:33die sonst für ein Auge unsichtbar sind.
03:35Und was zum Beispiel?
03:37In außergalaktischer Nähe vielleicht.
03:39Außergalaktisch?
03:40Wie weit ist das entfernt?
03:41Wie viele Kilometer?
03:42Kilometer?
03:4330 Millionen Lichtjahre.
03:46Und so weit kannst du mit dem Ding gucken?
03:48Ja.
03:49Und ein Lichtjahr sind...
03:519,5 Millionen Kilometer.
03:54Woher weißt du das?
03:56Mein Vater hat sich ein Buch gekauft.
03:58Einführung in die Astronomie.
03:59Und darin hab ich mal ein bisschen geschmögert.
04:02Damit er mitreden kann, populärwissenschaftlich.
04:04Und nun hab ich ihm gesagt,
04:06dass ich zur Jugendfeier kein Moped haben will,
04:08sondern auch ein Fernseher, genauso wie du.
04:11Ja, da reicht aber nicht nur gucken,
04:13sondern da musst du was von verstehen.
04:16Na ja, dann geh ich in die Arbeitsgemeinschaft Jungastronom.
04:19Da musst du aber mal der Spitze sein.
04:21Das ist doch ein Klacks.
04:23Mann, wenn jetzt Nacht wär.
04:25Du, guck mal durch. Erkennst du den?
04:29Kannst ja bis an der Schafe drehen.
04:32Mann, das ist ja wie ne Zeuge auf Streife.
04:34Au, wenn sie icken jetzt.
04:35Lass mich mal ran.
04:37Meine Mutter.
04:39Kommt halt schon früher.
04:41Los, hilf mal.
04:42Na, wat denn?
04:43Mann, das Ding abdecken.
04:45Meine Mutter mag nicht, wenn ich da durchgucke tags.
04:48Andere Leute in den Suppentopf gucken, wenn sie das.
04:51Eingehung in die Intimsphäre.
04:53Ekor.
04:54Quatsch, du bleibst.
04:55Du bist für Schularbeiten hier.
04:58Setz dich doch.
05:01Weißt du, du müsstest mal abends hier sein.
05:03Da könnt ich dir Objekte zeigen, da bleibt dir die Spucke weg.
05:06Das wird ja erst um 10 Uhr dunkel.
05:08Dann kommst du im Herbst oder Winter.
05:10Sag mal, du hast bestimmt schon ein Spottwerk gesehen.
05:12Ja, Stücker 20, mindestens.
05:14Was denn, so viel?
05:16Na, mein Vater, der wisst doch, wo die Dinger rumflattern.
05:19Der berechnet die Umlaufbahnen, die andere den Kassenbonk von der Kaufhalle.
05:23Na, Tag ihr 2.
05:24Guten Tag.
05:25Tag Mutti.
05:26Sag mal, warum seid ihr 2 denn bei dem schönen Wetter in der Wohnung?
05:29Ihr hättet doch auf den Balkon gehen können.
05:31Na ja, Mutti, hier drinnen kann man sich besser konzentrieren.
05:34Na ja, und draußen trocknet auch die Tinte so schnell.
05:37Tja.
05:4027 Mark, das achten Sie nicht.
05:43Ach Mann, hier haben Sie gleich was klenet.
05:45Ich nicht.
05:47Aber meine Tochter.
05:52Was brauchen Sie denn?
05:53Na ja, paar Markstücke, wenn Sie haben.
05:551, 2, 4, 5, 6, 7.
06:00Das dauert aber.
06:02Mach doch hin, Oma.
06:03Rentner können doch am Tag einkaufen.
06:05Genau so ist es.
06:07Ich bin zwar Rentner, aber ich arbeite auch noch in der Schulküche.
06:10Da komme ich auch erst um 5 nach Hause.
06:12Geht das schon rein, dann 3,55 bitte.
06:14Erzählen Sie hier keine Romanen.
06:16Ja, schönen Dank.
06:17Bitte schön.
06:18Ja, und Sie können hier Ihren Scheck auf der Rückseite auch schon groß füllen, ne?
06:20Das spart ja Zeit.
06:21Ja.
06:22So.
06:23Na, was haben wir denn da?
06:24105 Mark, 28 Mark, 64 Mark und 88 Mark.
06:33285 Mark.
06:35Na, Kindtausend?
06:37Ach ne, wo er ja selber in der Hochzeit war.
06:4085.
06:45Bitte sehr.
06:46Schön.
06:50Niederhoferitsch.
06:52Wo liegt denn der Niederhoferitsch?
06:53Mit dem Sächsischen.
06:54Aha.
06:55Ach, Moment, Moment.
06:56Ich habe ja die Nummer noch gar nicht vergessen.
06:57Ach so, ja, bitte sehr.
06:58Hier.
07:05Ach, nehmen Sie doch bitte mal den Daumen von dem Bild, ja.
07:08Na, auf dem Foto waren Sie noch ganz schön jung, wa?
07:11Schon ein paar Jährchen her, das Foto.
07:14Ja, aber der ist dunkel und Sie sind blond.
07:17Überhalten Sie mal nicht den Betrieb auf.
07:19Sie sollen die Daten vergleichen.
07:21Stimmen die etwa nicht?
07:22Nee.
07:23Hier steht, 57 Geboren, also 28 Jahre.
07:26Na, und die könnten ja glatten Opa sein.
07:29Kein Quatsch, geben Sie den Haushalt sofort wieder her.
07:32Herr Menge, Chefbetrug.
07:34Ich habe gerade am Fenster noch Polizei gesehen.
07:37Na los.
07:38Das ist doch Quatsch, die spinnt ja.
07:41Sie warten erst mal.
07:43Ah, der Große da.
07:51Kommt, ihr seid hier.
07:53Einstehen.
07:54Weg da.
07:58Sie sollen stehen bleiben.
08:11Aufhalten.
08:12Aufhalten.
08:22Sie sind vorläufig festgenommen.
08:2528-1 für 28-12, kommen.
08:2728-12 für 28-1, kommen.
08:30FSDW zur Kaufhalle, Transport eines vorläufig festgenommen.
08:33Transport wird veranlasst, Ende.
08:35Zur Klärung des Sachverhalts.
08:37Wie oft haben Sie das eigentlich schon gemacht?
08:40Fünfmal.
08:42Höchstens sechsmal.
08:45Das war doch ziemlich gefährlich für Sie.
08:48Nein.
08:52Und immer nur in Kaufhallen.
08:59Hier die ersten Informationen.
09:04Wo also noch?
09:08Nun lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.
09:11Damit verbessern Sie nicht gerade Ihre Lage.
09:14Wir kommen doch dahinter, mit oder ohne Ihr Geständnis.
09:18Zentrum Warnhaus, Alex.
09:20Und was haben Sie dort eingekauft?
09:24Teppiche, Lampen, Kabinen.
09:29Und weiter? Das war doch nicht alles.
09:33Fahrfernseher.
09:37Ich warte.
09:40Ja, dann noch Porzellan in der Liebknechtstraße.
09:46Und nie aufgefallen?
09:47Ich mache einen zuverlässigen Eindruck.
09:50Das glaube ich Ihnen aufs Wort.
09:52Sie haben sich ja inzwischen einen kompletten Haushalt eingerichtet.
09:56Nicht für mich, für eine Bekannte.
09:59Ach, und die Lebensmittel heute, Konfekt und die teuren Getränke,
10:02die waren wohl für die Einwährungsfeier bestimmt, hm?
10:05Sozusagen, ja.
10:07Und Ihre Bekannte hat sich nie gewundert
10:10über den großzügigen Spender.
10:12Wir wollten heiraten.
10:13Oder staunlich aber.
10:15In Ihrem richtigen Personal ist was steht,
10:18dass Sie bereits verheiratet sind und zwei Kinder haben.
10:21Meine Frau versteht sich nicht mit mir.
10:24Das kann ich sehr gut nachfühlen.
10:26Ich könnte mich auch nur schwer an Sie gewöhnen.
10:29Sie wollten sich also scheiden lassen
10:31und haben sich vorsorglich schon eine zweite Wohnung eingerichtet.
10:35Und womit?
10:37Mit dem Geld fremder Menschen?
10:39Ja.
10:40Und womit?
10:42Mit dem Geld fremder Menschen?
10:44Mit dem, was ehrliche, arbeitsame Leute auf die Sparkasse tragen?
10:47Sie sind doch selber schuld.
10:49Sollen Sie doch auf Ihren Kram aufpassen,
10:51nicht Ihr Zeug verschludern.
10:54Herr Oberleutnant, kann ich Sie mal sprechen?
11:00Ergänzen Sie inzwischen die Personalien.
11:03Die Antwort, Herr Oberleutnant.
11:06Aus dem der Popelschule der Verlust von Ausweis und Checkheft gemeldet.
11:10Der Parkrund ist bereits gesperrt worden.
11:13Und das schickt uns hier die Abteilung K vom Präsidium.
11:17Danke.
11:22Ich bin oft unterwegs.
11:24Wo sagten Sie, Sie hatten die Ausweis und Checkpapiere her?
11:27In der Selbstbedienungsgaststätte Zentrum Warnhaus.
11:31Ja, da habe ich die Papiere gefunden.
11:34Das Erste stimmt.
11:36Das Zweite ist gelogen.
11:38Sie haben sie gestohlen.
11:40Und zwar mitsamt der Brieftasche, in der die Papiere waren.
11:44Und der Jacke, in der die Brieftasche steckte.
11:47Und das haben Sie regelmäßig dort getan. Immer wieder.
11:51Das müssen Sie mir erst mal beweisen.
11:54Unsere Kriminalisten werden sich alle Mühe geben.
12:40Ma.
13:02Ma?
13:03Ach, du!
13:05Ist was mit den Kindern?
13:07Nein, nee, nee, nee.
13:08Ist was mit den Kindern?
13:10Was? Ach, nee.
13:12Bist du verrückt geworden?
13:14Wenn dich jemand sieht.
13:16Na, lass mich doch auch mal was Verbotenes machen.
13:18Du kommst mitten in der Nacht, statt dich auszuschlafen.
13:21Du warst doch um halb zehn, als ich ging noch gar nicht zu Hause.
13:23War was Besonderes?
13:25Ach, Alltagskram.
13:27Und wie war denn dein Dienst?
13:29Mittelprächtig es ging.
13:31Jetzt habe ich noch zwei Patienten zu sehen und...
13:33Sag mal,
13:35hat wohl der fliegende Holländer nicht schlafen lassen, hm?
13:39Mach's gut.
13:41Hm?
13:48Ich liebe dich.
13:52Komische Umgebung für die Klärung dieses Sachverhalts, hm?
13:56Na, wenn man sonst keine Gelegenheit dazu hat.
13:59Vielleicht nachher?
14:01Wenn ich alle meine häuslichen Pflichten erledigt habe?
14:05Was hast du denn auf heute?
14:07Sabine zum Kindergarten, Peters Ranzen schnüren, Kinderzimmer lüften.
14:11Und meine Frau, die von der Nachtschicht kommt, mit Liebe empfangen.
14:19Sohn, nun verschwinde, bevor es mir warm ums Herz wird.
14:34Mensch, Martin.
14:36Sag mal, was machst du denn hier?
14:38Willst du aufpassen, dass ich mir nicht verlaufe?
14:41Du, ich konnte nicht schlafen.
14:43Wollte meinen Frühsport machen.
14:45Was denn, früh um vier?
14:47Ja, früh ist die Luft noch nicht so verpestet.
14:50Zum Beispiel von LKWs, hm?
14:52Ja, zum Beispiel.
14:54Steuermann, halt!
14:56Du denkst, der fliegende Holländer,
14:58der hat doch keine Zeit für LKWs, hm?
15:02Ach, du denkst, der fliegende Holländer,
15:04der sei mir wieder im Traum begegnet.
15:06Ja, hast du gar nicht so Unrecht.
15:08Du kommst doch nie raus aus der Uniform.
15:10Ob du sie nun anhast oder nicht.
15:12Ach, übertreib nicht.
15:14Mir geht es doch genauso.
15:16Übrigens, was macht denn der Scheckhai?
15:18Bei der Gegenüberstellung.
15:20Da ist er endlich weich geworden.
15:22Vier Leute haben ihn erkannt.
15:24Bei der Aussuchung, da wurden drei Personalausweise
15:27und drei Scheckhefte gefunden.
15:29Ach, Unachtsamkeit der Leute.
15:31Und seine neue Madame?
15:33Hählerin. Hat Schmiere gestanden.
15:35Das ist doch immer wieder welche Versuchen.
15:38Nun wird es eine Weile dauern bis zur neuen Hochzeit.
15:41Na, jetzt was anderes.
15:43War bei dir irgendwas Besonderes?
15:45Keine Spur. Kein LKW.
15:47Keine Personenbewegung um die 128.
15:49Nichts.
15:51Und in den Morgenstunden
15:53bin ich nie weiter als 300 Meter weg gewesen.
15:55Was sagst du, keine verdächtige Personenbewegung?
15:58Keine Maus.
16:00Und die Frau eben.
16:02Was für eine Frau?
16:04Da ging da eben eine Frau vorbei.
16:06Na und, das soll es ja geben.
16:08Die hat ein Paket oder sowas getragen.
16:10Irgendwas schweres.
16:12Die hat sogar gewechselt.
16:14Überleg doch mal, morgens früh um vier
16:16eine Frau mit so einem schweren Paket.
16:18Vielleicht eine Zeitungsfrau.
16:20Das halte ich nicht für verdächtig.
16:22Du, los.
16:24Komm.
16:28So.
16:36Vom Erdboden verschluckt.
16:38So, Treffereinzeige.
16:44Fehler.
16:46Sechs, sieben.
16:48Das habe ich schon besser gesehen
16:50als der Saubermeister.
16:58Drei Patronen übergeben.
17:00Drei Patronen empfangen.
17:02Schießergebnis, Saubermeister Kleinauf.
17:04Fehler.
17:06Sechs und sieben.
17:08Nächster Schützler.
17:10Du hast hier geschossen wie eine Ratte.
17:12Hast du nicht gepennt heute Nacht?
17:14Na wenig.
17:16Feuerbereitschaft herstellen.
17:28Genosse Leutnant, Schießen beendet.
17:32Hauptwachmeister Bayern, 9-9-10.
17:34Sehr gut.
17:36Schlechtes Schießergebnis.
17:38Kleiner.
17:40Ich staune auch, Genosse Major.
17:42Er war ziemlich nervös heute.
17:52Martin.
17:54Was sucht ihr eigentlich dauernd in meinem Abschnitt?
17:58Immer um die 128 Euro.
18:00Wir machen unseren Dienst, wie es sich gehört.
18:02Streife.
18:04Für den Abschnitt bist du verantwortlich.
18:06Aber ihr sitzt dort immer auf dem Sprung.
18:08Du, Bernd Fuchs, Jörg Heise.
18:10Stimmt ja, ich merke das nicht.
18:12Wir sind in deinem Abschnitt genauso aufmerksam wie anderswo.
18:14Nicht mehr, nicht weniger.
18:16Da sprach ich mir doch nichts vor, Martin.
18:18Ihr seid immer noch hinter dem rätselhaften LKW her.
18:20Und einer undefinierbaren Person
18:22aus dem Haus Nummer 128,
18:24die Kontakt mit ihm haben soll.
18:26Spielt Räuber und Gendarm.
18:28Statt es den Genossen von der K.
18:30ordnungsgemäß zu übergeben.
18:32Das haben wir ja getan.
18:34Und von dort wurde es uns
18:36mangels Verdachtsmomenten wieder zurückgegeben.
18:38Na bitte, dann lasst ihr auch die Finger davon.
18:40Achtung, rührt euch.
18:42Beim Erfahrungsaustausch?
18:44Nein, Genosse Major.
18:46Mehr privat, unsere Jungs gehen in die gleiche Klasse.
18:48Wie haben wir geschossen, Genosse Kluge?
18:507, 8, 8, 9.
18:52Gut.
18:54Und Genosse Kleiner?
18:566, 7, Fehler.
18:58Ein Missverhältnis zu ihren sonstigen
19:00guten Ergebnissen, Genosse Kleiner.
19:02Nervös zur Zeit?
19:04Fühlen Sie sich überfordert?
19:06Nicht, dass ich wüsste, Genosse Major.
19:08Alles in Ordnung.
19:10Gut. Ich hoffe, es gibt auch weiterhin
19:12keine falsch verstandene Konkurrenz in unserem Revierbereich.
19:14Ich brauche fähige ABV-Offiziere
19:16und wachsame Schutzpolizisten.
19:18Du hast gehört, Marco.
19:20Bring mir keine Unruhe in das Haus.
19:22Komm, Moritz.
19:24Wird alles wieder gut.
19:26Komm.
19:28Sabine!
19:30Beeil dich, wir müssen los.
19:32Ich trinke nur noch meine Milch aus.
19:34Weg Peter!
19:36Er muss zur Schule.
19:38Peter!
19:40Aufstehen!
19:42Frühstück!
19:44Wochen!
19:46Wochen! Schule!
19:48Hör auf zu schreien!
19:50Rolle Radau-Tüte!
19:54Weg Radau-Tüte!
19:56Was willst du denn mit dem Eimerchen?
20:00Wir wollen heute im Kindergarten
20:02mit ihm buddeln.
20:06Da habt ihr doch genug Eimerchen zum Spielen.
20:08Aber ich möchte meinen mitnehmen.
20:12Außerdem habe ich den zum Geburtstag gekriegt.
20:14Mach's gut.
20:16Peter, mach's gut.
20:34Hauptmann Lukas,
20:36Kommissariatsleiter beim Drapo-Amt.
20:38Tja, wie ich bereits telefonisch andeutete,
20:40haben uns die Meldungen aus Ihrem Revier
20:42Ah, der verdächtige BfW.
20:44Wir haben ihn schon den
20:46fliegenden Holländer genannt.
20:48Weil er immer nur für Sekunden auftaucht
20:50und gleich wieder verschwindet.
20:52Ja, aber mit der Autonummer führten uns
20:54unsere Ermittlungen ganz schnell zu einer Berliner Spedition,
20:56die mit diesem bewussten LKW
20:58oft einen ganz bestimmten
21:00Güterboden anfährt. Und zwar immer mit dem selben Mann.
21:02Aber, da müsste doch
21:04dort leicht festzustellen sein...
21:06Ob etwas fehlt?
21:08Eben nicht. Und das ist der springende Punkt.
21:10Dort fehlt nichts.
21:12Also, keine Meldung,
21:14kein Verdacht. Gute Leitungstätigkeit,
21:16straffe Organisation, fleißige
21:18Mitarbeiter.
21:20Alles scheint einwandfrei.
21:22Tja, ich hab gesagt, scheint einwandfrei.
21:24Aber,
21:26die Hartnäckigkeit einiger
21:28Ihrer Genossen hat den
21:30Ehrgeiz meiner Leute angestachelt.
21:32Vati, woran hast du nicht erkannt,
21:34dass Moritz ein Junge ist?
21:38Meerschweinchen-Jungs haben
21:40dickere Beine.
21:42Und so wie Peter?
21:44Ja, so wie Peter.
21:46Haben die auch so einen Puller wie Peter?
21:48Jaja, so wie...
21:50Moment,
21:52jetzt müssen wir aufpassen.
21:54Wo schaut man denn zuerst hin?
21:56Dann verstehe ich aber nicht, dass Oma Kniase
21:58nicht gesehen hat, dass mein Meerschweinchen
22:00ein Junge ist.
22:02Nun komm mal.
22:04Sie meint, die Oma Kniase, das ist doch schon eine alte Frau.
22:06Dann hat sie es vielleicht schon vergessen.
22:14Der holt mich heute ab,
22:16du Ohrmutti.
22:18Na, dann lass dich mal überraschen.
22:20Morgen.
22:22Du kannst ja hier draußen bleiben, ja?
22:24Ich trage dich drinnen noch ein.
22:26Morgen.
22:31Guck mal, was ich dir mitgebracht habe.
22:43Sabine, was hast du denn da?
22:50Herr Kleiner,
22:52es ist aber nicht gestattet.
22:54Tiere dürfen von den Kindern nicht mitgebracht werden,
22:56schon der Hygiene wegen.
22:58Oh, Entschuldigung.
23:00Sabine.
23:02Ich wollte den anderen ja nur zeigen,
23:04woran man erkennt, dass Moritz ein Junge ist.
23:08Rangierbetrieb und Ladetätigkeit
23:10gehen dort rund um die Uhr.
23:12Dabei handelt es sich um Ortsempfangsgut,
23:14Versandgüter oder auch Umladegüter.
23:16Also ein Kommen und Gehen,
23:18Bringen und Holen.
23:20Verstehe, das versperrt natürlich die Kontrolle.
23:22Ja, nichts geht raus oder rein ohne Papiere.
23:24Alles buchstäblich, alles ist nachprüfbar.
23:26Jede Stunde des Frachtaufenthalts.
23:28Ja, und trotzdem?
23:30Trotzdem.
23:32Denn andererseits kann ein Diebstahl
23:34natürlich auf der ganzen Strecke erfolgen.
23:36Je eher, umso langwieriger
23:38unsere Recherchen.
23:40Wenn das Transportgut beim Empfänger ankommt,
23:42kann natürlich erst mal nur
23:44eine Groppüberprüfung erfolgen.
23:46Das zählen aus Säcke, Kisten und Kartons.
23:48Inhaltliche Beanstandungen erfolgen meistens
23:50erst nach Tagen oder gar nach Wochen.
23:52Und damit ist eine Lokalisierung des Diebstahls
23:54beziehungsweise die zeitliche Eingrenzung
23:56der Tat nur noch schwer durchführbar.
23:58Ich dachte immer,
24:00ihr hättet es leichter als wir.
24:02Aber womit kann ich Ihnen
24:04in diesem bestimmten Fall helfen, Genoss Lukas?
24:06Wir möchten uns noch einmal gründlich
24:08mit Ihrem Hauptwachtmeister Kleiner unterhalten.
24:10Ah ja.
24:12Vielleicht kann er uns noch weitere Mitteilungen machen,
24:14von denen er bisher vielleicht geglaubt haben könnte,
24:16dass sie für uns belanglos seien.
24:18Möglicherweise stößt er uns
24:20auf personelle Zusammenhänge,
24:22aber dazu müssten Sie ihn uns
24:24für ein paar Tage überlassen.
24:26Aber hoffentlich nur einige wenige Tage.
24:30Bestimmt.
24:32Wann?
24:34Möglichst ab heute.
24:36Oh.
24:38Da haben Sie aber Glück gehabt, Frau Neumann.
24:40Gerade will ich zur Arbeit, ich hab wenig Zeit.
24:42Sie wollten doch gestern Abend schon kommen
24:44und mal probieren, hm?
24:46Ja, wissen Sie, gestern Abend, da kam mein Mann früher.
24:48Ach so.
24:50Ja, ich muss wissen, dass ich mir schon wieder
24:52ein paar neue Stiefel anschaffen will.
24:54Männer können zwar alles essen,
24:56aber sie sollen nicht alles wissen.
24:58Das ist so.
25:00Oh, jetzt wird es schwitzen.
25:10Na, der sieht ja bildschön aus, der Stiefel.
25:12Oh, das tut mir in der Seele weh.
25:14Am liebsten hätte ich ihn ja selber behalten.
25:16Aber wissen Sie, bei mir drückt er,
25:18und zwar hier so am Spann.
25:20Das habe ich beim Kaufen erst gar nicht bemerkt.
25:22Das ist ja mal schade.
25:24Der ist zu groß, mindestens eine halbe Nummer.
25:26Oh, das ist aber dumm.
25:28Wo Sie doch die 38 haben und ich die knappe 39.
25:32Der macht so einen kleinen Fuß, nicht?
25:36Was sollte der kosten, sagten Sie?
25:38110 habe ich bezahlt.
25:40Aber ich lasse Ihnen den Stiefel für 85.
25:42Na ja, damit er mir hier nicht in der Wohnung rumsteht, ne?
25:44Also dafür ist er ja geschenkt, wirklich.
25:46Wissen Sie, was wir machen?
25:48Ich nehme die Stiefel mit auf Station.
25:50Wir haben sehr viele junge Schwestern,
25:52und die verdienen noch nicht viel Geld.
25:54Vielleicht kauft sie eine.
25:56Ich meine, da kann ich Ihnen gefallen tun
25:58und einer Schwester auch.
26:00Na gut, einverstanden, versuchen wir es.
26:02Übrigens, das Kleid und die beiden Blusen,
26:04die Sie mir gegeben haben,
26:06die habe ich meiner Schwester geschickt.
26:08Die passen wie angegossen.
26:10Mein Gott, erinnern Sie mich bloß nicht daran.
26:12Ich könnte verrückt werden.
26:14Na, da habe ich mich doch auch so vertan beim Kauf.
26:16Und warum?
26:18Weil ich so fand, Narpa in das kleine Muster.
26:20So kleine Blümchen in der Borde.
26:22Ich sehe es direkt noch vor mir.
26:24Nein, nein, Frau Sperber, das waren Streifen.
26:26So kleine, bunte Streifen.
26:28Ja, oder Streifen, ist ja auch egal.
26:30Jetzt muss ich mich aber beeilen, Frau Neumann.
26:32Ha!
26:34Ha!
26:36Ha!
26:38Ha!
26:40Ha!
26:42Der Wolf ist nochgentle!
26:44Der Raubach sitzt noch daheim.
26:46Die Fersen abschneiden wie im Märchen!
26:48Über die Zähne!
26:50Der Schwiesen ist nichts für mich!
26:52Die Spanne ist ja viel zu eng.
26:54Aber sonst sind Sie schön.
26:56Und billig!
26:58So schade.
27:00Sagt mal, werd das nichts für dich?
27:02Du lebst doch auf kleinem Fuß?
27:04Auf sehr kleinem.
27:07Na du hast doch höchstens 38.
27:0938 einhalb, zieh doch mal an.
27:11Nur so.
27:15Vielleicht passen wir.
27:19Ich hatte diesen Monat aber was anderes angeplant.
27:22Ach, die Aussteuer.
27:25Der Staat gibt Ehe, Darling.
27:27Ich mache dir doch keinen Kopfarbeit.
27:29Rucke die Kuh.
27:31Kein Blut ist im Schuh.
27:33Kein Blut ist im Schuh.
27:36Der Schuh ist nicht zu klein.
27:38Die rechte Braut, die führt er heim.
27:41Stiegelt und gespornt.
27:43So kannst du mit deinem Bernd auf Streife gehen.
27:45Vom Wendenschloss bis zum Müggelturm.
27:47Keinen romantischen Mundschein.
27:53Nee, kann ich nicht diesen Monat.
27:57Wenn es vielleicht in zwei Raten ginge.
27:59Ach, da lässt Frau Sperber bestimmt mit sich reden.
28:03Mädels, Zugänge.
28:05Frühstückspause ist beendet.
28:09Naja, was ist nu?
28:11Ja, ich nehme sie.
28:14Hey, wo fährst du jetzt lang, Bärbel?
28:20Kannst du noch?
28:22Warum machst du einen Umweg?
28:24Ich muss noch kurz wo hin Schulden bezahlen.
28:26Das hört mir auf, wenn du aus Frau Fuchs bist.
28:28Da mache ich nur welche. Bezahlen tust du sie.
28:30Was hast du denn gekauft?
28:32Sofagarnitur, auf der ich mich ausruhen kann,
28:34wenn ich müde nach Hause komme?
28:36Nee, ein paar Allwetterstiefel
28:38für die historischen Tage unseres Zusammenlebens.
28:49Halt mal schnell.
28:51Aber beeil dich.
28:53Ich bin gleich wieder da.
28:55Wenn wir noch vorm Mitternacht baden gehen wollen.
28:57Du kannst ja schon deine Badehose anziehen.
29:00Onkel Björn!
29:04Na, Onkel Björn?
29:06Na, Biene. Wie kommst du denn hierher?
29:08Peter hat mich auf den Kindergarten geholt
29:10und will nur noch zu seinem Freund gehen und in die Schule arbeiten.
29:13Machen wir nicht für mich mit zum Baden?
29:15Das geht nicht.
29:17Nachher sucht sich Peter und du bist weg.
29:19Es gibt Theater.
29:21Du würdest ja nur mit Tante Bärbel arbeiten.
29:23Ja, aber das ist ja nicht so einfach.
29:25Das ist ja nicht so einfach.
29:27Du würdest ja nur mit Tante Bärbel allein sein.
29:33Hat die Mutti zum Vati gesagt.
29:37Wer währendlässt die Bärbel nicht mehr aus den Augen.
29:39Tschüss.
29:41Grüß Vati, Sabine.
29:43Wir sind ja heute Abend alleine.
29:45Mutti muss schon gehen
29:47und Vati muss noch mal weg.
29:5320, 40, 45.
29:55Den Rest nächsten Monat.
29:59Vielen Dank noch mal.
30:01Bitte schön.
30:03Gern geschehen.
30:05Den Verlust muss ich sowieso tragen
30:07durch meine eigene Schusslichkeit.
30:09Aber Hauptsache die Stiefel gefallen.
30:11Sehr.
30:13Bitte schön.
30:15Wie ich gehört habe, heiraten Sie demnächst?
30:19Bis dahin, da können die Sohlen schon durch sein.
30:21Na ja, wie auch immer.
30:23Wenn es dann mal soweit ist,
30:25dann melden Sie sich bei mir.
30:27Wissen Sie, mein Bruder,
30:29der löst nämlich gerade seinen Haushalt auf.
30:31Und da könnte es doch sein,
30:33dass einiges dabei ist,
30:35was ein junges Paar gebrauchen könnte.
30:37Über den Preis, da werden wir uns dann schon einig.
30:39Das ist sehr nett, Frau Sperber.
30:41Hast du ja vom Chef gehört,
30:43durch Frachtbriefe, Wagenzettel,
30:45kann fast jeder Mitarbeiter aus dem Wagendienst
30:47sich über den Inhalt eines Waggons informieren.
30:49Da gibt es tausend Möglichkeiten.
30:53Durch die Unübersichtlichkeit des riesigen Geländes
30:55wird potenziellen Tätern
30:57das Zugreifen natürlich erleichtert.
30:59Besonders nachts.
31:01Na, nun kannst du dir vorstellen,
31:03was hier so täglich durchgeht.
31:05Ich verstehe schon, zigtausende von Mark.
31:07Da kannst du schon von Millionen ausgehen.
31:09Aber die Kollegen der Reichsbahn werden selbst immer wachsamer.
31:13Und es gibt genug Brigaden,
31:15die sich in ihrer Ehre verletzt fühlen,
31:17wenn es in ihrer Schicht zu Unregelmäßigkeiten kommt.
31:23Wir müssen also nicht überall Aufpasser hinstellen.
31:25Und wir wollen es auch gar nicht.
31:29Du hast wohl gemerkt,
31:31was uns hierher führt, kann überall stattfinden.
31:33Erst recht hier drin.
31:35Wenn es überhaupt stattfindet, Genosse Kleinau.
31:39Drum halt die Augen schön offen,
31:41denn auf die Spur hast du uns schließlich gebracht.
31:47Die nächsten 5 Tage Keilnachtdienst.
31:49Wird das schön.
31:53Ab 9 Uhr abends durchpennen dürfen,
31:55bis die liebe Sonne die Nase kitzelt.
31:59Woran denkst du?
32:03Das ist aber nicht viel.
32:07Denkst du an deine Beförderung?
32:09Dass du bald General sein musst?
32:11Damit du mich entdeckst.
32:13Dass du bald General sein musst.
32:15Damit du mich ernähren kannst.
32:19Mich und unsere 7 Kleinen.
32:21Damit ich dir Stiefel kaufen kann
32:23und du keine Schulden mehr zu machen brauchst.
32:29Sag mal, ist dir nicht ganz wohl?
32:31Zur Kenntnis des Herrn Wachtmeisters.
32:33Es geht dich nichts, noch nichts an,
32:35woher ich meine Stiefel und sonstigen Klamotten beziehe.
32:37Es geht dich auch außerdem nichts an,
32:39wie, womit und wann ich dieselben bezahle.
32:41Och, Bärbel.
32:43Mir ist nicht nach Streiten.
32:45Aber mir ist auch nicht nach Spaßen zumute.
32:49Sag mir bitte, woher hast du die Stiefel?
32:53Von einer Frau Sperber, die mit einer Kollegin von mir in einem Haus wohnt.
32:57In der Nummer 128?
32:59Ja, in der 128 habe ich neue Stiefel gekauft,
33:01die der Frau Sperber nicht passen.
33:03Ein Viertel billiger als Neupreis.
33:05Ohne Kassenbon?
33:07Ganz recht.
33:09Und die Frau Sperber war so lebenswürdig
33:11und hat mir auch noch Sachen von ihrem Bruder angeboten.
33:15Aha.
33:17Was Aha?
33:19Die Frau macht einen sehr soliden und anständigen Eindruck.
33:21Ist da etwas nicht in Ordnung?
33:23Bärbel,
33:25in dem Haus Nummer 128
33:27befinden sich vermutlich
33:29Diebe oder Hehler.
33:31Jetzt spinnst du, Bernd.
33:33Du machst dich wichtig.
33:35Du bist ja kein Kriminalist, das geht dich doch nichts an.
33:37Wenn man wüsste, wo da Verbindungen sein könnten.
33:39Beispielsweise,
33:41wo diese Frau Sperber arbeitet.
33:43Das kann ich dir sagen.
33:45Wo denn?
33:47In der Dispatcherzentrale des Güterbahnhofs.
33:49Nein.
33:55Von hier oben hast du den besten Überblick.
33:57Überblick?
33:59Du sollst dir nur möglichst viel einprägen,
34:01damit du es nachts wiedererkennst.
34:03Aber was denn?
34:05Ist nachts etwa auch so ein Gewimmel hier?
34:07Man sieht ja schon bei Tagen nicht durch,
34:09geschweige denn nachts.
34:11Den einzig wahren Überblick haben die Lademeister.
34:13Jahrelang bewährte Experten.
34:15Verantwortlich für alle Ein- und Ausgänge hier.
34:25Der Lademeister kann aufgrund seines Arbeitsplanes
34:27genau nachprüfen,
34:29welche Brigaden und Kolonnen
34:31wann welches gut behandelt haben.
34:33So exakt geht es hier zu.
34:35Kein Mauserlaub.
34:37Und doch.
34:39Ich verstehe bloß nicht,
34:41wie kann denn das trotzdem passieren?
34:43Da kann ich dir gleich mal ein Beispiel erzählen.
34:45Ein beliebtes Mittel für Gelegenheitsdiebstahl
34:47ist das sogenannte Anker.
34:49Ein kurzes Anecken mit der Transportkarre.
34:51Eine Ecke platzt auf und schon.
34:55Hier in die Halle kommt sonst natürlich
34:57keiner unkontrolliert rein.
34:59Was ihr mit der Buttermilch einsaut,
35:01kann ich in ein paar Stunden begreifen.
35:03Du sollst es nur mit deinen Augen sehen.
35:05Na also nach unseren Beobachtungen,
35:07da ist das nicht einer allein,
35:09sondern eine kleine Gruppe.
35:11Tja, davon gehen wir auch aus.
35:13Aber wenn, dann machen sie das so sorgfältig
35:15und so ausgeworfen,
35:17dass es nur Insider sein können,
35:19die den gesamten technologischen Ablauf
35:21genau beherrschen.
35:23Oder die gute Informationen haben.
35:25Kenner der Materie
35:27und den größten Überblick, das sagst du ja selbst,
35:29die Lademeister.
35:31Ich habe aber wohl ein bisschen viel Krimi gelesen.
35:33Noch sind Vorsicht mit Verdächtigung.
35:35Na ja, alle sind über jeden Verdacht daheim.
35:37Meister, Fahrer, der Beifahrer.
35:39Was für ein Beifahrer?
35:41Der, der auf dem Fliegen einen Holländer mitfährt.
35:45Also, ich kann Ihnen auch nicht mehr sagen.
35:47Kurz bevor sie kam,
35:49war der Herr Kleiner auf dem Sprung.
35:51Hier, bringen Sie die Kinder ins Bett.
35:53Oma, Kniehase, meine Frau hat Nachtsicht.
35:55Und weg war er.
35:57Er kann doch nicht die halbe Nacht wegbleiben.
35:59Er hat doch schon 10 Stunden weg.
36:01Das heißt, 10, 13 sind es genau.
36:03Da hat der doch nie dran gedacht.
36:05Hopps, hopps, raus aus der Stiefel,
36:07rin in die Stiefelmütze auf den Kopf,
36:09weg, das ist doch immer dasselbe.
36:11Hören Sie bloß auf mit Stiefeln, Frau Kniehase.
36:13Kann ich schon nicht mehr hören.
36:15Wir werden jetzt mal einen Kaffee machen, ne?
36:17Ach so.
36:19Ich meine, wenn,
36:21wenn Sie lieber eine Flasche Bier wollen.
36:23Da ist noch eine im Kühlschrank.
36:25Aber der trinkt nicht.
36:29Das ist doch schon gut,
36:31Frau Imberglchen, nicht?
36:33Den nehmen wir, was?
36:37Und jetzt?
36:39Tja, ich weiß auch nicht.
36:43Ich hätte mir den Abend eigentlich anders vorgestellt.
36:47Allmählich kann ich Monika verstehen,
36:49wenn sie ab und zu mal meckert.
36:51Du kannst ja nach Hause gehen.
36:53Du bleibst hier und wartest bis morgen früh.
36:55Machst kein Auge zu.
36:57Nein.
36:59Denkst du, ich könnte schlafen nach all dem Quatsch mit der 128?
37:03Warum gehst du nicht einfach aufs Revier
37:05und sagst es dem Diensthabenden?
37:09Das soll ich mit einer halben Information machen.
37:13Ich muss mich da mit Martin abstimmen.
37:15Und der ist nicht da, der Kreis schließt sich.
37:19Warum rufst du nicht einfach deinen Chef an?
37:21Jetzt, ja.
37:23Mitten in der Nacht.
37:25Der wird mir was husten.
37:29Dann sag doch bloß wieder,
37:31euer Streifenbereich ist kein Abenteuerspielplatz
37:33für Amateurdetektive.
37:37Wobei ich ihm von ganzem Herzen recht gebe.
37:39Hast du überhaupt seine Nummer?
37:43Nur für ausgesprochene Notfälle.
37:45Das scheint mir ja ein solcher zu sein,
37:47wenn ich sehe, wie flatterig du bist.
37:49Ruf an.
37:51Er wird dir den Kopf schon nicht abreißen.
37:55Telefon klingelt.
37:59Telefon klingelt.
38:05Telefon klingelt.
38:07Ja.
38:13Das hätten Sie doch dem Diensthabenden
38:15melden können, Genosse Fuchs.
38:19Meine Schlaftablette fängt gerade an zu wirken.
38:25Was?
38:27Stiefel?
38:29Ja, die hat meine Freundin gekauft von einer Frau Sperber.
38:31In dieser Nummer 128.
38:33Es handelt sich dabei um Hehlerware.
38:37Ja, die arbeitet auf der Dispatcher-Zentrale
38:39auf dem Güterbahnhof.
38:41Es tut mir leid, dass ich Sie jetzt noch geweckt habe.
38:43Ist gut, dass Sie sich gemeldet haben.
38:45Schönen Dank, Genosse Fuchs.
38:47Lukas.
38:51Lukas, Lukas.
38:53Hier.
38:55Hier, Trapo.
39:11Ihr könnt rauskommen.
39:13Der Chef hat sich was anderes einfallen lassen.
39:15Tja.
39:17Das kommt vor.
39:19Sehen Sie, Fräulein Bärbel.
39:21So schnell hat es wieder geklappt.
39:23Die Menschen brauchen einander, sage ich immer.
39:25Mein Bruder, der hat gerade die Scheidung hinter sich.
39:27Und hat er die ganzen Sachen
39:29in seiner Datsche untergestellt.
39:31Er will sich ja von vielem trennen,
39:33weil eine große menschliche Enttäuschung
39:35damit verbunden ist.
39:37Kann ich verstehen, Frau Sperber.
39:39Würde mir ganz genau so gehen.
39:41Trotzdem sind gute Sachen dabei.
39:43Wie aus dem Laden, sage ich Ihnen.
39:45Waschmaschine, Kühlschrank,
39:47Staubsauger, Küchengeräte,
39:49sogar Geschirr.
39:51Also gepflegt hat sie ja ihre Sachen,
39:53meine ehemalige Schwägerin.
39:55Alles, was recht ist.
39:57Das ging ja dann auch nicht lange.
39:59So.
40:01Jetzt sind wir gleich da.
40:13Bitte bekommen Sie aber keinen Schreck.
40:15Steht alles noch
40:17ganz kunterbunt durcheinander.
40:19Sie müssen eben sagen,
40:21was Sie gebrauchen können.
40:23Ich gehe schon mal vor, ja?
40:44So.
40:46Jetzt bitte
40:48reden Sie näher, überzeugen Sie sich.
40:50Wie ich Ihnen bereits gesagt habe,
40:52alles fast wie neu.
40:54Das sind, was war das noch mal?
40:56Das sind Töpfe,
40:58das ist eine Brotmaschine,
41:00können Sie sicherlich gut gebrauchen.
41:02Oder das hier, ein Staubsauger,
41:04sehr gut erhalten.
41:06Und hier habe ich noch was ganz besonders Schönes.
41:08Besteck.
41:10Schön, nicht?
41:12Hinter den Decken, da ist nichts.
41:14Das ist alter Plunder, ausrangiert.
41:16Und hier, sehen Sie mal,
41:18ist das nicht schön?
41:20Eine Kompaktanlage.
41:22Dann der Kühlschrank.
41:24Entschuldigen Sie, Frau Sperber,
41:26ich habe jetzt gar nicht so die Ruhe.
41:28Haben Sie vielleicht eine Toilette hier draußen?
41:30Ja, aber ja, natürlich.
41:32Passiert mir immer, wenn ich so aufgeregt bin.
41:34Geht uns allen so, junge Frau.
41:36Sehen Sie sich den Staubsauger ruhig mal an.
41:38Der ist sehr gut, ich habe auch so einen.
41:40Ja, der ist sehr gut.
42:10Wissen Sie, mein Bruder,
42:12der hat ja immer so wenig Zeit.
42:14Er arbeitet einfach zu viel.
42:20Und da hat er mir das alles
42:22sozusagen übergeben zur Verwaltung.
42:24Junge Frau, jetzt gibt es ganz was Schönes.
42:32Bitte.
42:34Greifen Sie ruhig zu.
42:36Danke.
42:38Das ist meine Marke.
42:40Die bringt er mir öfter.
42:42Ja, der ist weißer.
42:44Und mit der Bezahlung,
42:46da wären wir uns schon einig.
42:48Meine Dingen.
42:50Auf Abzahlung.
42:54So, Frau Sperber,
42:56hier sind die Streifbänder
42:58für die Umlade- und Ortswagen,
43:00getrennt nach Mammitags- und Nachtschicht.
43:02Fehlen nur noch die Eingangsstempel
43:04auf den Fachbringen.
43:06Die sind drüben in der Leitung.
43:08Ist gut, Kollege Schumann.
43:36Hallo.
43:38Hier ist Hildchen.
43:40Sag mal,
43:42bist du eingeteilt für heute Nacht?
43:44Mhm.
43:46Dann wirst du wahrscheinlich
43:48Textilien für Kaufhaus Ostbahnhof laden.
43:50Ja, das ist sehr günstig.
43:52Schreib mal auf.
43:54Also,
43:56elektrische Bohrmaschinen
43:58im Umladewagen
44:00Nummer
44:02151
44:043-2, ja.
44:063-2-6-2-8.
44:08Weiter.
44:10Mach mal ein bisschen lauter für uns.
44:12... und abgepackte Kaffeekartons
44:14befinden sich in Rolle 49.
44:18Staubsauger
44:20auch im Wagen 151
44:223-2-6-2-8.
44:24Tadellos genossen, Frau Sperber.
44:26Das ist Frau Sperber.
44:28Lebensmittel zu mir nach Hause.
44:30Und die anderen Sachen nach draußen.
44:32Nicht zu viel.
44:34Du weißt ja,
44:36Kleinvieh.
44:38Ja, du rufst mich dann an, ja?
44:40Tschüss.
44:42Das am anderen Ende war ihr Bruder.
44:44Der hat mich bewusst vom Betrieb
44:46für diese Nacht einteilen lassen.
44:48Ich bin ja
44:50wie voll in den Kopf geschlagen.
44:52Meine beste Mitarbeiterin.
44:54Wahrscheinlich geht das schon
44:56die ganze Zeit so.
44:58Alle im Anschein nach, ja.
45:00Kleinvieh macht auch Messe.
45:02Fällt nicht so leicht auf.
45:04Übrigens, Genoss Hauptmann,
45:06hier sind auch schon die Zeitungsannonsen,
45:08die wir ausfindig gemacht haben.
45:10Aus fünf verschiedenen Zeitungen.
45:14Moderner Haushalt wird aufgelöst
45:16schriftlich an
45:20wegen besonderer Umstände.
45:24Haushaltbereinigung wegen Umzug.
45:26Haushaltauflösung
45:28wegen Unglücksfall.
45:30Na ja.
45:32Dann wird es ja Zeit,
45:34dass wir mal diesen Haushalt auflösen.
45:36Hildchen, geht los.
45:38Wie immer, ja?
45:40Pfui.
45:54Wir ahnen, was Sie erwartet.
45:56Das ist er.
45:58Ein Holländer.
46:00ILB 882.
46:06Er stieß zurück, so.
46:08Aber allein.
46:10Der Beifahrer ist abgesprungen.
46:12Los, ihr beide hinterher.
46:14Durch die Baustelle.
46:16Ich bleibe am Fahrradrand.
46:18Der Fotograf ist schon drin.
46:20Ich gehe zum Führungspunkt.
46:26Ja.
46:56Bleiben Sie hier unsichern.
47:10Ich steige ihm hinterher.
47:12Halten Sie Kontakt zum Führungspunkt.
47:26Grüß dich, Willi.
47:38Ich schicke gleich zwei Mann zum Haus.
47:40Ich leite inzwischen das Leergut aus.
47:42Ich leite inzwischen das Leergut aus.
48:12Ich leite inzwischen das Leergut aus.
48:40Ich leite inzwischen das Leergut aus.
49:00Die ersten drei Kisten sind gut.
49:06Der Zug läuft nicht.
49:36Willi, die nächsten drei.
49:44So, nun hast du wohl genug gesehen.
49:48Einer von deinen Leuten ist am Einstieg postiert.
49:50Nur zur Beobachtung, der greift nicht ein.
49:52Ich fahre schon mal an dem Zielpunkt vor.
49:54Wir haben tatsächlich nur Umladegut abgestopft.
50:00Sehen wir uns noch mal?
50:02Wenn du ins Allendeviertel ziehst,
50:04bist du schon im Schlaf.
50:06Ja, gut gelaufen.
50:34Herr Sperber.
50:36Ach, Herr Krüge.
50:38Wir müssen Sie bitten, aufs Revier mitzukommen.
50:40Zur Erklärung eines Sachverhalts.
50:42Tja, wie gern.
50:44Dann werde ich nur noch die Kartons.
50:46Och, die nehmen Sie mal lieber mit, Herr Sperber.
50:48Die interessieren uns nämlich auch.
50:50Na gut.
50:52Dann werde ich aber meiner Frau noch ein Zettelchen schreiben.
50:54Die ist nämlich nicht zu Hause.
50:56Ihre Frau ist bereits benachrichtet, Herr Sperber.
50:58Frau Krüge.
50:59Die ist nämlich nicht zu Hause.
51:01Ihre Frau ist bereits benachrichtet, Herr Sperber.
52:03Sie oder ich? Na, Sie selbstverständlich.
52:18Volkspolizei, bleiben Sie stehen! Und leisten Sie keinen Widerstand!
52:30Es war doch richtig, dass Sie mich geweckt hatten, Genosse Fuchs.
52:50Mitten in der Nacht.
52:53Hoffentlich sieht man den fliegenden Holländer in Zukunft nur noch in der Staatsoper.
53:23Halt! Halt! Halt!
54:13Halt! Halt! Halt!
54:43Halt! Halt! Halt! Halt!
55:13Untertitel der Amara.org-Community

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