• vor 3 Monaten
Transkript
00:00Bis ich noch lebe.
00:02Ich werde eigentlich nur Doktor Bären.
00:04Und...
00:06dann im Kurs.
00:08Aber...
00:10ich muss dir was sagen.
00:12Was willst du mir sagen?
00:16Super, dass du mir jeden Morgen
00:18Frühstück bringst.
00:20Gern. Das ist ja mein Job.
00:22Sonst noch was?
00:28Nö.
00:30Okay.
00:32Doch.
00:34Ich liebe dich.
00:36Oh, ich dich auch, mein Schatz.
00:40Na, freust du dich?
00:42Heute gibt's die letzte Infusion.
00:44Und zur Nachsaugerei.
00:46Ja.
00:48Na, freust du dich?
00:50Heute gibt's die letzte Infusion.
00:52Und zur Nachsaugerei geht's dann zum Hausarzt.
00:54Du wirst morgen entlassen.
00:56Morgen schon?
00:58Ja.
01:00Dreh nicht gleich durch vor Begeisterung.
01:02Was ist denn los?
01:04Du warst wochenlang hier drin.
01:06Ich dachte, du bist froh, wenn du hier rauskommst.
01:08Sorry, ich muss, ja?
01:10Uwe Sprecht, 41 Jahre.
01:1239,2 Fieber.
01:14Ist in der Universität die Treppe runtergefallen.
01:16Motorische Störungen und Kraft- und Sensibilität sind eingeschränkt.
01:18Gut, dann bringen Sie ihn in B1. Ich komme gleich.
01:20Jo.
01:22Guten Morgen, Frau Schwesterfeld.
01:24Sind da Angehörige?
01:26Seine Assistentin, Nicolette Krebig.
01:28Und meine große Liebe.
01:30Wissen Sie denn, wie lange das dauert?
01:32Uwe hat heute einen sehr wichtigen Termin.
01:34Das hängt davon ab, was bei der Untersuchung rauskommt, ja?
01:36Aber sein Buch wird ausgezeichnet.
01:38Es wäre so schade, wenn du deine Rede nicht halten könntest.
01:40Sie sind Autor?
01:42Literaturprofessor.
01:44Ist das eine gute Situation?
01:46Ja, natürlich, mein Schatz.
01:48Ich bin so gespannt, wer währends nachfragen wird.
01:50Du hast nicht zufällig schon was gehört, oder?
01:52Nein.
01:54Hoffentlich wird es nicht so ein Arsch, der uns das Leben zerstört.
01:56Vielleicht kommt ja auch mal ein süßer Arsch.
01:58Oh ja, so Brad Pitt im weißen Kittel.
02:00Das ist Brad Pitt?
02:02Nee.
02:04Weißt du was, wir fragen gleich mal die Puli,
02:06was wir, als ob uns die PUL was verrät.
02:08Die macht das alle mit einem riesigen Geheimnis.
02:10Ja, aber ich weiß zufällig gar nichts.
02:12Ist alles in Ordnung mit Ihnen?
02:14Können wir Ihnen helfen?
02:16Danke, geht schon.
02:18Sollen wir Sie zur Klinik reinmachen?
02:20Ich kenn den Weg.
02:22Auf welche Station müssen Sie denn?
02:24Ich muss in die Verwaltung, ich bin beruflich hier.
02:26Was?
02:28Der Gärter kommt jetzt vorbei?
02:30Aber ich bin doch gar nicht vorbereitet.
02:32Einen Augenblick!
02:34Das gefällt mir gar nicht, Herr Prinz.
02:36Ja gut, ich mach's.
02:38Aber ich drücke keine Preise.
02:40Wir sind ja hier nicht auf dem Bazar.
02:42Wiederhören.
02:44Ja!
02:46Morgen.
02:48Morgen, bitte.
02:50Leihendecker von L.D. Gartenbauer.
02:52Eigentlich mit Herrn Prinz verabredet.
02:54Der Verwaltungsdirektor ist leider außer Haus,
02:56aber wenn es um die Klinikparkgestaltung geht...
02:58Wird ja vielleicht nerven.
03:00Ich lasse den Vertrag heute unter Dach und Fach.
03:02Ja, da müssen Sie sich noch ein bisschen gedulden.
03:04Es gibt nämlich noch einen Mitbewerber.
03:06Was?
03:08Ich lege hier ein Probebeet an.
03:10Was halten Sie denn davon?
03:12Ein Probebeet?
03:14Wenn Sie meine Arbeit erst mal gesehen haben,
03:16dann können Sie die Konkurrenz wieder einpacken.
03:1860.000 Euro wollen Sie für die Neugestaltung.
03:20Ist das nicht ein bisschen teuer?
03:22Das ist doch eh schon alles auf Kante gemäht.
03:24Da kann ich nicht mehr runtergehen.
03:26Bleibt für mich nicht schwerwürdig.
03:28Was sehen, was der Mitbewerber für einen Preis macht?
03:30Na ja.
03:32Na gut, dann müssen wir doch noch mal über den Preis reden.
03:34Kommen Sie.
03:36Ich bringe Sie runter auf die Station.
03:40Lesen.
03:42Was ist das?
03:46Das ist ein Schreiben der Fachkommission
03:48des Journals of Neuroscience.
03:50Sie mahnen die Abgabe der Studie
03:52über das Guillain-Barré-Syndrom an.
03:54Die Studie ist seit einer Woche überfällig.
03:56Hättest du die Studie
03:58wie geplant mir überlassen
04:00und nicht dieser Assistenzärztin,
04:02dann wäre das längst erledigt.
04:04Mir...
04:06Dr. Körtner hat mir versichert,
04:08dass sie bald fertig ist.
04:12Ja.
04:14Und wenn nicht, dann
04:16fällt das auf die Klinik zurück.
04:18Und somit auf dich.
04:22Helena.
04:24Wir...
04:26Wir müssen dem Nachwuchs
04:28eine Chance geben.
04:30Auch wenn es dir schwerfällt.
04:32Und soweit ich weiß,
04:34hat sie doch auch schon die Daten
04:36von 299 Patienten ausgewertet.
04:38Ihr fehlt also nur noch
04:40ein einziger.
04:42Ja.
04:44Das Guillain-Barré-Syndrom kommt jetzt
04:46nicht so häufig vor wie ein Knochenbruch.
04:48Woher soll sie denn deiner Meinung nach
04:50den fehlenden Probanden so schnell herbekommen?
04:52Sie leiden wahrscheinlich am Guillain-Barré-Syndrom.
04:54Entschuldigung.
04:56Er leidet an bitte was?
04:58Das GBS ist eine Autoimmunerkrankung.
05:00Das bedeutet,
05:02das Immunsystem greift die Nervenzellen an,
05:04die vom Rückenmark aus die Muskulatur versorgen.
05:06Oft geht dem ein banaler Infekt voraus.
05:08Es beginnt häufig mit Lähmungserscheinungen
05:10an den Füßen und steigt dann langsam nach oben.
05:12Und ist das denn heilbar?
05:14Bei entsprechender Behandlung
05:16ist die Prognose durchaus positiv.
05:18Naja, noch ist ja gar nicht raus,
05:20ob sie das GBS überhaupt haben.
05:22Die Diagnose stelle immer noch ich,
05:24Schwester Betty.
05:26Geben Sie dem Patienten
05:28ein bisschen Zeit, um sich zu bewegen.
05:30Hm.
05:32Ja.
05:34Die Symptome sprechen eindeutig für das GBS.
05:36Einmal
05:38großes Blutbild, Serum für Immunelektrophorese,
05:40CRP und Elektrolyte.
05:42Dann noch ein EKG und eine Lumbarpunktion
05:44für Likor.
05:46Und eine Traumaspirale.
05:48Mit was?
05:50Ein CT.
05:52Ich kenne nur die Traumnovelle.
05:54Hast du den Dekan erreicht?
05:56Was soll ich nun ohne dich machen?
05:58Ach, Herr Professor.
06:00Ich hätte da noch eine Bitte an Sie.
06:02Ich betreue eine Studie
06:04zu den Ursachen des GBS.
06:06Würden Sie als Mann der Wissenschaft
06:08daran teilnehmen? Sie würden der Forschung
06:10einen großen Dienst erweisen.
06:12Ja, und der Frau Doktor auch.
06:14Ha.
06:16Heinrich Heine
06:18war die letzten acht Jahre
06:20seines Lebens gelähmt.
06:22Ich denke, er hätte sich zur Verfügung gestellt.
06:24Sie können auf mich zählen.
06:26Herr Professor, danke.
06:28Mit Ihrer Hilfe
06:30kann ich meine Forschung bald beenden.
06:34Uwe, mein Junge!
06:36Mama,
06:38was machst du denn hier?
06:40In der Uni haben sie mir gesagt, du bist die Treppe runtergefallen.
06:42Wie konnte das passieren?
06:44Frau Specht, das ist ja schön, dass wir uns auch mal
06:46kennenlernen. Ich bin Nicolette Kriepig.
06:48Äh, ja, und in
06:50welcher Funktion sind Sie jetzt?
06:52Äh, genau hier. Funktion?
06:54Ähm, ich bin Uwes Lebensgefährtin.
06:56Ja, also.
06:58Lebensgefährtin.
07:00Ja, das wüsste ich aber.
07:02Äh, Uwe,
07:04deine Mutter weiß nichts von uns?
07:06Doch.
07:08Nein.
07:14Der Patient Specht
07:16ist hervorragend geeignet für die
07:18Studie über die Ursachen des Goulain-Barré-Syndroms.
07:20Hier,
07:22sieh dir seine Werte an.
07:24Ja.
07:26Gute Arbeit, Dr. Köttner.
07:30So, was ist denn jetzt mit dem Spatel?
07:34Mund auf.
07:36Okay, ja.
07:38Das ist eine geschwollene
07:40Zunge, die sich nach links biegt.
07:42Wir machen ein großes Blutbild,
07:44Halsultraschall, und im Anschluss
07:46eventuell ein CT mit Kontrastmittel.
07:48Ja, der Hals steht ja wahrscheinlich ganz entscheidend.
07:50Hoch zum Ohr.
07:52Ja, ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass ich das nicht verstehen kann.
07:54Schwester, können Sie nochmal?
07:56Er hat starke Schmerzen im Halsbereich,
07:58linksseitig, die bis ins Ohr hochziehen.
08:00Kleiner Tipp, wenn Sie ihn anschauen beim Reden,
08:02dann verstehen Sie auch was.
08:04Kleiner Tipp.
08:06Gut, dann kriegen Sie jetzt von der Schwester Paracetamol,
08:081,5 Gramm, intravenös, gegen die Schmerzen
08:10und die Zungenschwellung.
08:12Taub ist er nicht.
08:14Ja, genau.
08:16Da werden Sie sich noch ein klein wenig gedulden müssen.
08:18Ich muss meine Sättlinge in Betrieb bringen,
08:20ich hab alle Hände voll zu tun.
08:22Herr Leindecker, Ihre Schmerzen
08:24und das Nuscheln,
08:26das sind doch Signale von Ihrem Körper,
08:28die sind eindeutig.
08:30Die jetzt zu ignorieren, das wäre total unvernünftig.
08:32Ich kann keinen Ausfall leisten.
08:42Hey.
08:44Ich werde morgen entlassen.
08:46Cool für dich.
08:48Also, war ja auch echt eine krasse Zeit.
08:50Mit Intensivzimmer und so.
08:54Ja, aber auch voll schön.
08:56Als ich fast gestorben wäre.
09:00Du weißt schon,
09:02der Kuss,
09:04der war...
09:06Nichts.
09:10Was ist denn jetzt eigentlich mit uns?
09:14Also,
09:16bloß keinen Stress.
09:18Lassen wir es doch
09:20einfach auf uns zukommen.
09:32Jannik?
09:34Ist alles in Ordnung mit dir?
09:36Ja.
09:38Ja, klar.
09:44Okay.
09:58Ohne die Ergebnisse der Licke-Untersuchung
10:00und die des CTs kann man ja gar nicht wirklich sagen,
10:02ob es tatsächlich das GBS ist.
10:04Nicht wahr?
10:06Und trotzdem
10:08hat deine Assistenzärztin
10:10den Patienten bereits in die Studie aufgenommen.
10:12Interessant. Interessant.
10:16Sag mal, wie lange geht das eigentlich schon?
10:20Nicolette und ich sind seit
10:22drei Monaten zusammen.
10:24Wie bitte?
10:26Du hintergehst mich seit drei Monaten?
10:28Hintergeht Frau Specht
10:30bei allem Respekt, aber Sie sind doch die Mutter
10:32und nicht die Ehefrau.
10:34Jetzt hören Sie mir mal gut zu.
10:36Davon haben Sie überhaupt keine Ahnung.
10:38Uwe und ich, wir...
10:40Wir sind eine Einheit.
10:42Wir wohnen zusammen.
10:44Entschuldige bitte, du wohnst noch bei deiner Mutter?
10:46Ach, deswegen haben wir uns immer bei mir getroffen.
10:48Wasserschaden, ja?
10:50Das kann ich dir alles erklären.
10:52Ist die etwa schwanger?
10:54Mama, sag mal. Nein!
10:56Okay, es wird mir jetzt ehrlich gesagt ein bisschen viel gerade.
10:58Ja.
11:00Ich finde auch, es wird Zeit, dass Sie endlich gehen.
11:02Uwe, möchtest du denn nicht auch mal was zu sagen?
11:06Jetzt lassen Sie ihn doch endlich in Ruhe.
11:08Okay.
11:10Dann fahre ich jetzt in die Uni
11:12und kläre alles mit dem Dekan
11:14wegen der Preisverleihung heute Abend.
11:16Danke.
11:18Und wenn ich wiederkomme, ist hier besser auch ein bisschen was geklärt.
11:20Sonst...
11:22Sonst was?
11:24Sonst können Sie Ihren kleinen Uwe behalten.
11:38Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Pohl.
11:40Morgen.
11:42Was sagen Sie denn dazu,
11:44dass Dr. Lewandowski der neue leitende Stationsarzt wird?
11:46Woher haben Sie das denn?
11:48Das wissen doch alle hier.
11:50Dann wissen alle das Falsche.
11:52Ach so. Und wer wird es dann?
11:54Netter Versuch, Schwester Talula.
11:56Ist das die Bewerbung von dem Neuen?
11:58Ja.
12:00Das ist gewissermaßen eine Bewerbung.
12:02Aber Sie entschuldigen mich jetzt.
12:04Ich habe noch einen Termin mit einem weiteren Bewerber.
12:08Guten Morgen.
12:12Gartenbau King
12:14macht Ihrer Klinik ein wirklich erstklassiges Angebot.
12:2057.000 sind aber ganz schön happig.
12:22Ihr Konkurrent
12:24macht das für deutlich weniger.
12:26Ja, aber von dem kriegen Sie auch bestimmt keinen japanischen Garten.
12:28Wer sagt denn, dass wir überhaupt
12:30einen japanischen Garten wollen?
12:3255.000. Deal?
12:34Wir werden sehen,
12:36was die Konkurrenz sagt, Herr Kahle.
12:42Okay, was hast du bei den Pizzen schon gemacht?
12:44Die Verbände gewechselt.
12:46Alles klar, gibst du mir mal das Fieberzettchen, ja?
12:48Aber
12:50wir machen
12:52eine kleine Party für Janik morgen.
12:54Der würde sich bestimmt freuen, wenn du auch kommst.
12:56Hast du Bock?
12:58Ich glaube, das wird eng werden.
13:00Aber ich checke mal meine Termine.
13:02Klar.
13:04Der wird sich Janik aber freuen.
13:06Ich hoffe es.
13:08Eine Überraschungsparty.
13:16Hey.
13:18Ärger mit den Bettpfannen?
13:20Nein.
13:24Das ist so mega kompliziert mit Janik.
13:26Ich weiß echt nicht,
13:28wie man sich freiwillig verlieben kann.
13:30Bist du denn?
13:34Frag mich doch noch kompliziertere Dinge.
13:36Aber du hast ihn geküsst.
13:38Ja, weil er sich gewünscht hat.
13:40Und weil er doch fast gestorben wäre.
13:42Hast du es nur deswegen getan?
13:44Ich weiß nicht.
13:46Das ist in dem Moment einfach so passiert.
13:50Und was nun?
13:54Janik ist echt ein cooler Typ, aber
13:56warum muss er denn zwei Jahre jünger sein?
14:00Was ist daran so schlimm?
14:02Wenn Eda und die anderen das mitbekommen,
14:04dann lachen die sich kaputt.
14:08Was soll ich denn machen, Onkel Safi?
14:12Wenn ich jemanden mag,
14:14frage ich nicht die anderen,
14:16sondern höre auf mein Herz.
14:26Na, so braucht das noch.
14:28Ach nee.
14:36Christian!
14:38Moni!
14:42Ich dachte, du bist auf Weltreise.
14:44Ja, seit zwei Monaten schon wieder hier.
14:46Und was ist mit dir?
14:48Was Ernstes, oder was?
14:50Geht schon. Warum hast du dich denn nicht gemeldet,
14:52dass du wieder da bist?
14:54Ja, weil ich nicht so dachte, dass dich das interessiert.
14:56Moment mal, wer hat denn hier wen im Stich gelassen?
14:58Hat das Betrieb mit Füßen getreten?
15:00Wer hat denn hier wen regelrecht
15:02aus der Firma rausgeekelt, ha?
15:04Weil du mit deinen Alleingängen den Laden fast ruiniert hättest.
15:06Herr Leindecker?
15:08Das hat doch keinen Sinn, mit dir zu reden.
15:10Lass dich mal im Kopf untersuchen, das ist immer die gleiche Leier.
15:12Herr Leindecker?
15:14Sie kommen bitte mit mir.
15:16Hast recht, Bruderherz.
15:18Sparen wir uns mal wieder das Reden.
15:20Hast du auch schon die CT- und Likoergebnisse von Herrn Specht?
15:34Guten Tag.
15:38Ja,
15:40gute Nachrichten,
15:42Professor Specht,
15:44Sie leiden definitiv nicht am
15:46Guillain-Barré-Syndrom.
15:48Super.
15:52Was ist es dann?
15:56Das ist Ihr Becken,
15:58mit den Innenseiten Ihrer Oberschenkel,
16:00und hier ist Ihre alte Fraktur mit der Metallschiene.
16:04Genau, und an der Schiene sehen Sie
16:06ein Abszess.
16:08Und wie kommt das dahin?
16:10Durch Bakterien, die sich an der Schiene angesiedelt haben.
16:12Der Abszess hat auf den Nerv gedrückt
16:14und dadurch die Lähmung in Ihren Beinen verursacht.
16:16Wenn wir die Schiene und den Abszess
16:18operativ entfernen,
16:20dann geht die Lähmung bald wieder zurück.
16:22Gott sei Dank.
16:24Ja, gute Arbeit, Frau Kollegin.
16:26Fragen Sie doch gleich mal wegen eines
16:28OP-Termins bei den Kollegen an.
16:32Schönen Tag noch, Herr Professor.
16:34Das ist übrigens ein Routineeinhalt, ja?
16:38Die OPs sind mein kleines Problem.
16:40Jetzt kümmer dich aber schnell
16:42nicht um einen neuen Probanden.
16:44Die Studie ist seit Tagen überfällig.
16:46Ja, natürlich.
16:52Mama,
16:54hör mal wegen Nicolette.
16:56Eure erste Begegnung
16:58stand jetzt ja nicht unter so einem guten Stern.
17:00Ist schon vergessen, ist schon vergessen.
17:02Ich weiß ja, dass es nichts Ernstes
17:04mit euch ist.
17:06Hauptsache, du schleppst mir deine Liebchen nicht ins Haus.
17:08Nicolette ist doch kein Liebchen, Mama.
17:10Ich meine es sehr ernst.
17:12Ich bin wirklich verliebt.
17:14In dieses unbedarfte Mäuschen.
17:16Du, da habe ich aber noch ein Wörtchen mitzureden.
17:18Nein, das entscheide ich.
17:20Es kann ja wohl nicht wahr sein,
17:22dass ich in Herzensdingen nicht mehr entscheiden kann,
17:24welche Frau...
17:26Rede dich nicht so auf.
17:28Steigere dich da jetzt nicht so rein.
17:30Frauen kommen und gehen, das weißt du nur zu gut.
17:32Mama, mit Nicolette ist alles anders.
17:42Hm?
17:44Mir ist ein bisschen schwindelig.
17:46Ich muss...
17:50Ich muss mal eben an die frische Luft.
17:56Hm.
17:58Ist nicht ganz so gelaufen wie geplant, oder?
18:04Sobald ich eine neue Frau kennenlerne,
18:06kriegt meine Mutter die Krise.
18:08Bisher hat sie jede vergrault.
18:10Also, ähm...
18:14Bitte nicht falsch verstehen,
18:16ich finde das ganz toll,
18:18dass Sie so ein enges Verhältnis zu Ihrer Mutter haben,
18:20aber ist das nicht vielleicht ein Hauch zu eng?
18:22Sie sind erwachsen und verheimlichen Ihre Freundin.
18:24Ich fühle mich verantwortlich für meine Mutter, ja.
18:26Vielleicht ist Ihnen ja sowas egal.
18:28Nein, natürlich nicht.
18:30Ich meine, die Frau hat mich großgezogen.
18:32Die war immer für mich da, und das ist sie auch heute noch.
18:34Und jetzt hat sie einfach Angst,
18:36dass sie mich verlieren könnte.
18:38Absolut, natürlich, das ist auch Ihr Ding.
18:40Ich will mich da gar nicht einmischen.
18:42Aber dann machen Sie ihr doch einfach klar,
18:44dass sie nicht nur in der Vergangenheit wichtig für Sie war,
18:46sondern auch in Ihrer Zukunft eine Rolle spielen wird.
18:48Eine Rolle.
18:50Nicht die einzige.
18:52Ja.
18:54Jetzt habe ich mich doch eingemischt, ne?
18:56Entschuldigung.
18:58Wer will das für 55.000 machen, Frau Poh?
19:00Ach, das geht's doch nicht.
19:02Ah.
19:06Okay.
19:0853.000, aber tiefer geht's nicht.
19:12Ja, wiederhören.
19:16Verdammtes Preiskamping!
19:18Beruhigen Sie sich, Herr Lehmann.
19:20Das ist doch nicht so.
19:22Das ist doch nicht so.
19:24Das ist doch nicht so.
19:26Verdammtes Preiskamping!
19:28Beruhigen Sie sich, Herr Leindecker.
19:30Beruhigen? Mir steht das Wasser bis zum Hals.
19:32Ich habe letztes Jahr in neue Maschinen investiert.
19:34Die sind noch nicht abbezahlt.
19:36Sie sind also ganz allein in Ihrem Betrieb.
19:38Ja.
19:40Mein Halbbruder hat die Firma vor einem Jahr verlassen.
19:42Seitdem schuft ich für zwei.
19:44Dann haben Sie also mal zusammengearbeitet.
19:46Ja, Familienbetrieb.
19:50Lief ja auch alles super, bis mein Vater gestorben ist.
19:52Ich habe die Geschäftsführung übernommen.
19:54Eher den kreativen Teil.
19:56Er hat immer nur seinen Stiefel durchgezogen.
19:58Und dann hat's fürchterlich geknallt.
20:00Dann geht er einfach auf Weltreise und...
20:04Sagt mir noch nicht mal Bescheid, dass er wieder zurück ist.
20:06Sie dürfen sich nicht aufregen.
20:08Wirklich, Herr Leindecker, Sie müssen sich schonen.
20:10So sieht's aus.
20:14Ihre Halsschlagader ist eingerissen.
20:16Was?
20:18Wie passiert denn sowas?
20:22Starke körperliche Belastung und...
20:24extrem dünne Blutgefäße.
20:26Außerdem wurde der Zungennerv durch die Schwellung gequetscht.
20:30Dadurch die einseitige Zungenlähmung.
20:32Es besteht Schlaganfallgefahr.
20:34Sie bleiben also bis auf weiteres zur Beobachtung hier.
20:38Die Schwester gibt Ihnen jetzt einen Blutverdünner.
20:40Und Sie bleiben im Bett.
20:42Ganz wichtig, absolute Bettruhe.
20:44Aber es ist doch schon viel besser geworden.
20:46Ganz ruhig bleiben.
20:48Der Dekan hat vorgeschlagen,
20:50dass du deine Dankesrede von hier aus hältst,
20:52per Videoübertragung.
20:54Das ist eine tolle Idee.
20:56Geht's überhaupt so einfach?
20:58Ja, ich hab dir ein Programm runtergeladen,
21:00das musst du nur öffnen
21:02und dann hier in die Webcam schauen.
21:04Und dann erscheint dein Gesicht auf der Leinwand in der Aula.
21:08Nicolette, du bist ein Traum.
21:10Mhm, hast du mit deiner Mutter gesprochen?
21:12Ja.
21:14Und?
21:16Sie wird sich dran gewöhnen müssen.
21:18Ich meine, in ihrem Alter ist es natürlich nicht so leicht.
21:20Ja, und was denkst du, wie das für mich ist?
21:22Du wohnst noch bei deiner Mutter.
21:24Du hast ihr nichts von mir erzählt
21:26und du hast mich die ganze Zeit angelogen.
21:28Ich hab das Gefühl, ich kenn dich gar nicht.
21:30Nicolette, du bist der Mensch,
21:32der mich am besten kennt auf der ganzen Welt.
21:34Und das weißt du auch.
21:36Hey, bitte.
21:38Dieses junge Ding soll dich besser kennen
21:40als deine eigene Mutter, dass ich nicht lache.
21:42Uwe, du hast doch gesagt, du hast mit ihr gesprochen.
21:44Da können sie meinen Sohn unter Druck setzen,
21:46so viel sie wollen.
21:48Sie drängen sich nicht zwischen uns.
21:50Mama, bleib bitte sacht.
21:52Lass gut sein, Uwe.
21:54Sie hat recht.
21:56Ihr zwei gehört wirklich zusammen.
21:58Sag mal, wann wurdest du eigentlich abgestillt?
22:04Das musste sein.
22:10Ich muss zur Infusion.
22:12Hast du die Nachtzeit?
22:14Ich glaub nicht.
22:16Und morgen?
22:18Das ist ganz schlecht.
22:20Ich kann auch nicht zu deiner Party kommen.
22:22Was denn für eine Party?
22:24Sie hat mich deine Mutter eingeladen.
22:26Was hat sie?
22:28Oh.
22:30Das sollte wohl eine Überraschung werden.
22:32Sorry.
22:34Ähm, ist der für Frau Kuhl?
22:36Ja.
22:38Wie heißt es doch so schön?
22:40Kleine Geschenke sorgen für ein gutes Betriebsklima.
22:42Ach, dann sind Sie der Neue.
22:44Das will ich schwer hoffen.
22:46Entschuldigen Sie mich bitte kurz.
22:48Frau Schulze.
22:50Sie haben das Bett gelassen.
22:54Herr Kahle.
22:56Ja.
22:58Sie haben das Bett gelassen.
23:00Ja.
23:02Herr Kahle.
23:04Ja.
23:06Wollen Sie zu Ihrem Bruder?
23:08Nee, wieso?
23:10Ich dachte, der ist für ihn.
23:12Christian?
23:14Der will mich doch nicht mal mehr sehen.
23:16Den Eindruck hatte ich nicht, als ich mich mit ihm unterhalten habe.
23:18Ach, hat er Ihnen sein Leid geklagt?
23:20Und wegen wie verantwortungslos ich bin
23:22und dass ich ihn hab sitzen lassen?
23:24Er hat mir erzählt, dass Sie mal zusammengearbeitet haben.
23:26Ja, und es hat sogar richtig Spaß gemacht.
23:28Bis unser Vater gestorben ist.
23:30Ab da hat er nur noch den Boss raushängen lassen
23:32und mich behandelt wie seinen Praktikanten.
23:34Haben Sie ihm das mal so gesagt?
23:36Mit wem kann man doch nicht reden.
23:38Ich bin erst mal weg auf Weltreise
23:40und dann habe ich meinen eigenen Laden aufgemacht.
23:42Klein, aber mein.
23:44So, und jetzt muss ich.
24:00Soll ich dir irgendwas aus dem Kiosk holen?
24:02Eine Zeitung?
24:04Oder einen Saft?
24:06Einen Saft.
24:12Sei froh, dass du die Kleine los bist.
24:14Die passt ja doch überhaupt nicht zu dir.
24:16Nee, so geht das irgendwie nicht mehr weiter.
24:18Wie bitte?
24:20Du mischst dich immer ein.
24:22Du bist so etwas von übergriffig.
24:24Ich möchte es so einfach nicht mehr.
24:26Übergriffig? Ach so.
24:28Das ist also der Dank dafür,
24:30dass ich immer für dich da war,
24:32seit Papa uns damals im Stich gelassen hat.
24:34Jetzt kommt das Spiel mit Papa wieder.
24:36Ich möchte einfach nicht, dass du andere Frauen
24:38als Konkurrentinnen ansiehst. Das ist alles.
24:40Wie kannst du sowas behaupten?
24:42Ich habe immer nur das Beste für dich gewollt.
24:44Ich weiß, aber du hast mich zu einer Unselbstständigkeit erzogen,
24:46die nicht gut ist für mich.
24:48Wieso? Du bist doch immerhin Professor geworden, ja?
24:50Eben. Ich verdiene genug Geld für uns beide,
24:52aber in Beziehungsfragen traust du mir
24:54keine einzige autarke Entscheidung zu.
24:56Als verbitterte alte Frau,
24:58die ihren Sohn nicht loslassen kann?
25:00So habe ich das nicht gesagt.
25:02Siehst du mich so?
25:06Gut, also,
25:08wenn du darauf keine Antwort weißt,
25:10dann kannst du in Zukunft
25:12hier auf mich verzichten.
25:26Tja,
25:28das habe ich beide verloren.
25:32Diesmal keinen guten Ratschlag?
25:36Nö.
25:40Ihre Mutter hat ihre Tasche vergessen.
25:42Ich habe eh keinen Bock auf Saft.
25:46Die haben sie bei ihrem Sohn vergessen.
25:48Dankeschön, ja.
25:52Mein Sohn.
25:54Mein Sohn.
25:58Der mir gerade klargemacht hat,
26:00dass er mich nicht mehr braucht.
26:06Ich habe ihm den Rücken freigehalten,
26:08damit er studieren konnte.
26:12Ich koche für ihn, ich wasche für ihn.
26:14Ich bin immer da. Immer.
26:16Schon immer.
26:20Und jetzt ist das alles falsch auf einmal.
26:22Es ist nicht falsch,
26:24dass Sie sich um Ihren Sohn kümmern.
26:26Ich bin doch seine Mutter.
26:28Ja, das bleiben Sie ja auch, Frau Spechts.
26:30Aber ich glaube,
26:32Sie sollten ihn loslassen,
26:34damit er auf eigenen Beinen stehen kann.
26:36Ich meine, Ihr Sohn ist wie alt? Mitte 40?
26:38Was fällt dir in Arwe einzuladen?
26:40Sag mal! Entschuldigung.
26:42Janik?
26:44Hör auf, dich in mein Leben einzumischen!
26:46Seit die beiden sich geküsst haben,
26:48ist es ein wenig schwierig.
26:50Ich bin doch nicht in Arwe, oder was?
26:52Wie, das wusstest du nicht?
26:56Nein.
26:58Ich darf, wie schon gesagt,
27:00keine Präsente annehmen.
27:02Ach, tun Sie mir doch bitte den Gefallen.
27:04Wollen Sie mich bestechen?
27:06Das ist doch nur ein Zeichen meiner Wertschätzung.
27:08Hallo, Frau Puhl.
27:10Ich bin übrigens Schwester Talula.
27:12Auf gute Zusammenarbeit.
27:14Manni Kahle, Gartenbau-King
27:16und Fachmann für japanische Gärten.
27:18Der neue Stationsarzt fängt doch erst morgen an.
27:20Ausgerechnet an Ihrem freien Tag, Schwester Talula.
27:22Ich weiß doch,
27:24wie tief ich im Dispo stecke.
27:26Aber ich habe den Auftrag
27:28hier so gut wie in der Tasche.
27:32Was soll ich jetzt machen?
27:34Kann ich den Laden gleich dicht machen?
27:36Dann seht ihr auch kein Geld.
27:38Frau Puhl?
27:40Frau Puhl, eine Sache noch.
27:42Eine Sache noch.
27:44Falls es am Preis liegen sollte,
27:46könnte ich Ihnen noch ein wenig entgegenkommen.
27:4849.000.
27:50Wir werden sehen,
27:52was die Konkurrenz sagt, Herr Kahle.
27:58Jetzt weiß ich,
28:00was du hier treibst.
28:02Du willst mir den Auftrag wegschnappen.
28:04Hä?
28:06Sag bloß, da bist du auch dran.
28:08Jetzt tu doch nicht so.
28:10Willst dich an mir rächen?
28:12Willst mich fertig machen?
28:14Und ich Geld verdienen muss?
28:16Das eine sage ich dir.
28:18Wenn du die Preise noch so drückst,
28:20den Auftrag kriegst du nur über meine Leiche.
28:22Und pass mal auf, dass du nicht aus den Taschen kippst.
28:24Herr Kahle.
28:26Ehrlich jetzt.
28:28Er hat angefangen.
28:30Ja, auf Wiedersehen.
28:32Geh dir ins Bett.
28:36Arschloch.
28:44Ach, komm.
28:46Essen Sie heute bitte nichts mehr.
28:48Professor Specht?
28:50Sie müssen nüchtern sein für die OP morgen.
28:52Viel Glück.
29:06So, nicht erschrecken.
29:08Die Infusion ist durch.
29:10Dann nehme ich Ihnen einmal ab, ja?
29:12Ach, scheiße.
29:16Die beiden wichtigsten Menschen
29:18wollen nichts mehr von mir hören.
29:20Das ist echt alles kaputt.
29:22Naja, die zwei müssen ihr noch einen Umschlag
29:24wahrscheinlich erstmal verdauen.
29:26Ich bin sicher, wenn sie die richtigen Worte finden,
29:28dann werden sie Ihnen auch zuhören.
29:30Finden Sie immer die richtigen Worte?
29:32Hm.
29:34Ja, schön wär's.
29:36Alexander, du wolltest mich sprechen?
29:38Ja, ja.
29:40Es geht um deine Studie.
29:42Ich habe mit Dr. Helmholtz
29:44von der UB-Klinik in Köln gesprochen.
29:46Er arbeitet dort auch in einer Studie
29:48zum Guillain-Barré-Syndrom,
29:50allerdings mit einem anderen Schwerpunkt.
29:52Er stellt dir gerne die Datensätze
29:54seiner GBL-Patienten zur Verfügung.
29:56Das ist ja fantastisch.
29:58Und was will er dafür?
30:00Naja, er und seine Klinik möchten natürlich auch
30:02als Autoren genannt werden.
30:06Aber ich habe die ganze Arbeit geleistet,
30:08Alexander, du weißt genau,
30:10wie viele Nächte ich durchgearbeitet habe, um...
30:12So ist das.
30:14Eine Hand wäscht die andere.
30:16Das ist mein Projekt,
30:18und es geht um meine Zukunft.
30:20Alexander, gib mir ein bisschen Zeit,
30:22dann schaffe ich es ohne fremde Hilfe.
30:24Ich habe noch einen Patienten in petto.
30:26Mira, du musst endlich liefern.
30:28Ja, natürlich.
30:30Das werde ich.
30:32Dies ist die Romantik.
30:34Und diese Romantik
30:36ist Heine.
30:40Lassen Sie mich
30:42zum Schluss
30:44noch etwas Persönliches sagen.
30:46Bekanntlich
30:48steht ja hinter jedem
30:50großen Mann eine große Frau.
30:52Bei mir
30:54fällt es sich etwas anders.
30:56Denn in meinem Fall
30:58steht hinter meinem Erfolg
31:00nicht eine, sondern
31:02gleich zwei
31:04große Frauen.
31:34Sie hat mir die Leidenschaft
31:36für Literatur
31:38in die Wiege gelegt
31:40und mich zu dem gemacht,
31:42der ich heute bin.
32:04Und sie ist, das spüre ich Ihnen,
32:06noch schöner
32:08als Aphrodite,
32:10die Göttin der Liebe.
32:34Ohne diese beiden
32:36großartigen Frauen
32:38kann ich mir
32:40mein Leben nicht mehr vorstellen.
32:42Liebe Mama,
32:44liebe Nicolette,
32:46ich wünsche mir
32:48nichts sehnlicher,
32:50als dass euch
32:52mein Leben
32:54nicht mehr sehnlicher wird.
32:56Ich wünsche mir
32:58nichts sehnlicher,
33:00als dass euch
33:02meine Worte
33:04erreichen mögen.
33:20In der Studie über die Ursachen
33:22des Guillain-Barré-Syndroms
33:24führen Sie den Patienten Uwe Specht auf.
33:26Der nachweislich nicht an diesem
33:28Syndrom erkrankt ist.
33:30Na?
33:32Betrug. Richtig.
33:36Das muss die alte Fassung sein.
33:38Keine Ahnung, wie die in den Postausgang
33:40gekommen ist.
33:42Vielleicht haben Sie sie ja dahin gelegt.
33:44Ja, ganz genau.
33:46Zieh sie endlich von der Studie ab
33:48und übergib sie mir.
33:50Es geht hier nicht um
33:52persönliche Animositäten oder sowas,
33:54sondern darum, dass diese Studie
33:56endlich fertig wird.
34:00Und deswegen werden Sie
34:02ab sofort von meiner Schwester unterstützt.
34:04Professor von Arnstedt! Alexander!
34:06Ich freue mich auf das Ergebnis.
34:24Alex!
34:26Hallo, Mira.
34:28Morgen.
34:30Du, sag mal,
34:32findest du es nicht etwas übertrieben,
34:34mir deine Schwester vor die Nase zu setzen?
34:36Ich bin kurz vor dem Abschluss.
34:38Den Rest schaffe ich alleine.
34:40Wenn jemand anderem dieser Fehler unterlaufen wäre,
34:42hätte ich ihn sofort von der Studie abgezogen.
34:44Nur weil ich dich mag,
34:46bekommst du eine zweite Chance.
34:48Das meinst du nicht ernst?
34:50Doch.
34:54Du hast ja recht. Manchmal geht einfach
34:56mein Ehrgeiz mit mir durch.
34:58Aber vielleicht kriege ich ja noch mal eine Chance.
35:12Na, Anna?
35:18Das ist also
35:20deine Auffassung von Nachwuchsförderung?
35:22Nein.
35:24Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
35:28Dr. Köttner ist eine gute Ärztin.
35:30Sie ist weder eine gute Ärztin,
35:32noch hat sie irgendwelche anderen Qualitäten.
35:34Was willst du von mir?
35:36Du hattest selbst einen verhältnissen Kollegen.
35:38Ja, das war Dr. Behring. Dem kann man vertrauen.
35:40Ich vertraue Mira auch.
35:42Sag mal, schluckst du was?
35:44Nicht witzig.
35:46Du musst doch merken,
35:48dass sie dich nur für ihre Zwecke einspannt.
35:50Mach dir nicht so viele Sorgen.
35:52Ich habe alles im Griff.
36:08Na, Herr Kahle?
36:10Wollen Sie wieder nicht zu Ihrem Bruder?
36:12Nein.
36:14Ich gehe jetzt schön zu Frau Puhl,
36:16damit wir endlich den Auftrag sichern.
36:18Auch wenn es meinem Bruder nicht passt.
36:20Wie ist denn das passiert?
36:22Er war im Park und wollte ein Probebild anlegen,
36:24um an den Auftrag zu kommen.
36:26Da ist es zusammengebrochen.
36:28Das war ein Vollidiot.
36:32Wo liegt er denn?
36:34Na, kommen Sie mal mit.
36:40Was war das denn für eine bekloppte Aktion?
36:42Keine Ahnung, was mich da geritten hat.
36:44Ich dachte, wenn ich denen meine Arbeit zeige,
36:46dann kriege ich den Auftrag.
36:48Ja, sowas Bescheuertes kann doch nur dir einfallen.
36:50Hey!
36:54Bescheuert?
36:56Ich sage nur eins, für Sendkorb.
36:58Ja, das macht man so.
37:00Diese Konkurrenzscheiße, die hätte dich fast ins Grab gebracht.
37:02Kann ich Sie beide jetzt hier alleine lassen,
37:04oder geht dann gleich der Alarm los?
37:06Nee.
37:08Ja, also.
37:10Aber das wolltest du doch so, oder?
37:14Wenn ich gewusst hätte, wie schlecht es dir geht,
37:16dann hätte ich dich einfach nicht so provoziert, oder?
37:30Mama.
37:32Hallo, mein Schatz.
37:36Ach, da bist du wieder.
37:38So.
37:40Den Schlimmsten habe ich jetzt hinter sich, ja?
37:42Jetzt erholen Sie sich mal von der OP
37:44und in zwei, drei Tagen kommen Sie raus.
37:46Ich bin hier, weil ich dich um Verzeihung bitten möchte.
37:50Ich habe so viele Fehler gemacht in unserem Leben, Uwe.
37:54Ich habe dich viel zu sehr vereinnahmt,
37:56das ist mir jetzt klar geworden.
37:58Ich muss mich auch bei dir entschuldigen, Mama,
38:00für alles, was ich dir an den Kopf geworfen habe.
38:02Nein, nein, nein, nein, du hast nur die Wahrheit gesagt.
38:06Ich habe mich einfach überall eingemischt bei dir
38:08und das tut mir so leid.
38:10Aber dazu gehören doch auch immer zwei, Mama.
38:12Also, ich möchte nicht, dass du aus meinem Leben verschwimmst.
38:14Wir suchen uns eine Wohnung ganz in deiner Nähe.
38:16Okay?
38:18Ach, du willst ausziehen, ja?
38:20Ja, das ist gut, das ist gut.
38:22Du musst dich wirklich ganz unabhängig machen.
38:24Und ich muss lernen, dass ich keine Angst mehr habe,
38:26dass irgendeine andere Frau dich mir wegnimmt.
38:28Und das werde ich.
38:30Nein, ich verspreche es dir.
38:32Niemand kann mich dir wegnehmen.
38:34Ich werde doch immer dein Sohn sein.
38:36Ja, das habe ich aus deiner wunderbaren Rede auch rausgehört.
38:38Das war so schön.
38:42Oh, ich störe anscheinend schon wieder.
38:44Nicolette, nein.
38:46So, jetzt passen Sie mal auf, Frau Specht.
38:48Wissen Sie eigentlich,
38:50was für eine Last Sie Ihrem Sohn aufbürden?
38:52Er fühlt sich Ihnen gegenüber verpflichtet und schuldig
38:54und nur deswegen lässt er das alles über sich hergehen.
38:56Nicolette, ich habe doch mit meiner Mutter schon gesprochen.
38:58Uwe, sei doch still. Ja, sie hat ja recht.
39:00Es war so klar, dass du schon wieder eint.
39:02Ich habe was?
39:04Sie haben recht mit Ihren Vorwürfen.
39:06Ich weiß, dass ich mich ändern muss.
39:08Und das werde ich auch.
39:12Ich heiße Anneliese.
39:16Nicolette.
39:18Okay.
39:20Ich hätte jetzt Lust auf einen Saft.
39:22Ich mache fort.
39:28Moment.
39:30Ich habe nur das ausgeführt,
39:32was der Verwaltungsdirektor von mir verlangt hat.
39:34Mir hat das Gefalsche doch selber gar keinen Spaß gemacht.
39:36Und ich weiß immer noch nicht,
39:38wem ich den Auftrag geben soll.
39:42Hm.
39:52So, guten Morgen.
39:54Guten Morgen.
39:56Gibt es was Neues wegen dem Auftrag?
39:58Wer kriegt den denn jetzt?
40:00Also mal abgesehen davon,
40:02dass der eine versucht hat, mich zu bestechen
40:04und der andere ungefragt Löcher im Park buddelt,
40:06halte ich beide Entwürfe für sehr gelungen.
40:08Warum arbeiten Sie nicht zusammen?
40:10Nein, das geht doch nicht.
40:12Man hat total unterschiedliche Konzepte.
40:14Die kann man ja nicht einfach so zusammenschmeißen.
40:16Ja, ist das so?
40:18Ich würde sagen, Ihre Verwandtschaft können Sie nicht leugnen.
40:24Okay, Bruderherz, dann machen wir es zusammen.
40:26Großartig.
40:28Aber nicht unter 50.000.
40:3055.
40:32Ja, sind wir hier auf dem Bazaar?
40:36Einverstanden.
40:40Okay.
40:48So, und das ist für deinen Hausarzt.
40:50Alles klar.
40:52Danke, dann bis demnächst.
40:54Halt die Ohren steif, ja?
40:58Ähm, da ist noch was wegen deiner Nachbehandlung.
41:00Ja, ich rufe den Hausarzt an und mache einen Termin aus.
41:02Nein, musst du gar nicht.
41:04Ich habe mit dem Chefarzt gesprochen
41:06und du kannst die Nachbehandlung hier bei uns auf Station machen.
41:08Das heißt?
41:10Dass ich, aber ...
41:12Du hast dich schon wieder bei mir angemischt.
41:14Ja.
41:16Aber diesmal war es gut.
41:24Tallula, weißt du, wer der neue Stationsarzt wird?
41:26Nee.
41:28Das ist mir auch egal.
41:30Wie?
41:32Willst du nicht noch mal nachfragen bei der Pool?
41:34Die kann mir gestohlen bleiben mit ihrer blöden Geheimniskrämerei.
41:36Ja.
41:46Und, wie ist Ihr Eindruck?
41:48Das sind doch hervorragende Aussichten, Frau Pool. Vielen Dank.
41:50Bis morgen dann.
41:52Bis morgen, Dr. Stern. Ich freue mich sehr.
42:06Das wird ein Spaß, Senorita.
42:08Auf dein Gesicht freue ich mich jetzt schon.
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