Wolfsgruß: EM-Jubelgeste sorgt für Verstimmung zwischen Ankara und Berlin
Torjubel mit Folgen: Die umstrittene Wolfsgruß-Geste des türkischen Verteidigers Merih Demiral bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland sorgt für diplomatische Verstimmungen zwischen Berlin und Ankara.
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00:00Torjubel mit Folgen. Die umstrittene Wolfsgroßgeste des türkischen Verteidigers Meri Demiral bei der
00:06Fußball-Europameisterschaft in Deutschland sorgt für diplomatische Verstimmungen zwischen Berlin
00:11und Ankara. Demiral hatte im Achtelfinalspiel gegen Österreich zwei Tore geschossen, darunter
00:18den Siegtreffer zum 2 zu 1. Nach dem zweiten Treffer zeigte er den sogenannten Wolfsgroß.
00:23Dieser gilt als Symbol der rechtsextremen türkischen Organisation Graue Wölfe. Die
00:29Bundesregierung äußerte Kritik an der Geste. Die Türkei bestellte daraufhin am Mittwoch den
00:34deutschen Botschafter ein. Einen Tag später bestellte nun seinerseits das Auswärtige Amt
00:39in Berlin den türkischen Botschafter ein. Das Ministerium erklärte, als Gastgeber der
00:44Europameisterschaft sei zu wünschen, dass Sport verbindet. Laut Bundesamt für Verfassungsschutz
00:50zeichnet sich die Ökücü-Bewegung durch Rassismus, Antisemitismus sowie Christenfeindlichkeit aus.
00:56Innenministerin Nancy Faeser forderte wegen des Vorfalls die UEFA auf, Sanktionen zu prüfen. Die
01:02Grauen Wölfe würden vom Verfassungsschutz beobachtet. Verboten sind die Grauen Wölfe
01:07in Deutschland nicht, auch ihr Gruß nicht, in Österreich und Frankreich allerdings schon. Die
01:12UEFA leitete wegen des Vorfalls eine Untersuchung wegen unangemessenen Verhaltens ein. Ankara nahm
01:18den Verteidiger vom saudi-arabischen Klub Al-Ali in Schutz. Demiral selbst hatte gesagt,
01:23wie er gefeiert habe, habe etwas mit seiner türkischen Identität zu tun. Die Türkei
01:29spielt am Samstag im Viertelfinale gegen die Niederlande. Der türkische Präsident Recep
01:34Tayyip Erdogan will nach Berlin kommen und das Spiel verfolgen.