Alex & Emma - Ganzer Film - 2003

  • vor 3 Monaten
Der Schriftsteller Alex Sheldon steht unter großem Druck: er schuldet der kubanischen Mafia 100.000 Dollar. Um das Geld aufzutreiben, muss er innerhalb eines Monats seinen Roman fertigstellen. Allerdings leidet Alex unter einer enormen Schreibblockade, die seine Situation zu einem müßigen Unterfangen macht. Verzweifelt wendet er sich an die Stenografin Emma Dinsmore, die ihm beim Schreiben behilflich sein soll. Doch dann verliebt sich Alex in Emma.
Transcript
00:00:00Ich kann glücklich sein, ich kann traurig sein, ich kann glücklich sein, ich kann traurig sein.
00:00:07Ich kann glücklich sein, ich kann traurig sein, ich kann glücklich sein.
00:00:12Ich kann glücklich sein, ich kann traurig sein, ich kann glücklich sein.
00:00:19Ich kann glücklich sein, ich kann traurig sein, ich kann glücklich sein.
00:00:26Ich kann glücklich sein, ich kann traurig sein, ich kann glücklich sein, ich kann glücklich sein.
00:00:32Es hängt von dir ab.
00:00:38Ich kann alleine sein, ich kann ruhig sein, ich kann stolz sein, es hängt von dir ab.
00:00:50I can save money, or spend it, go right on living, or rent it, you're to blame, honey, for what I do.
00:01:02I know that I can be beggar, or I can be king, I can be almost any old thing, it all depends on you.
00:01:14Let me tell you, I can save money, or I can spend it, go right on living, or rent it, you're to blame, honey, for what I do.
00:01:27Oh, don't you know I can be beggar, or I can be king, I can be almost any old thing, it all depends on you.
00:01:40I don't need money, it all depends on you.
00:01:46Don't need your sister, it all depends on you.
00:01:56Oh, God.
00:02:01Adam Shipley was an ordinary man.
00:02:10For Adam Shipley, the world was a hell of a mess.
00:02:15But what a lousy start.
00:02:39Adam Shipley was an ordinary man.
00:03:10Mr. Shelton!
00:03:12I'll be right there.
00:03:18Mr. Shelton!
00:03:20Anyone home?
00:03:22Help me, sir.
00:03:30Hey, guys.
00:03:32I'm just looking for a fiancé.
00:03:34Oh, there he is.
00:03:36My, what did you do the last time you were swimming, huh?
00:03:39What do you say, Tony?
00:03:41Maybe we should go swimming?
00:03:43Wait a minute, you'll get your money back as soon as the book's done.
00:03:46That's what I told you last time.
00:03:48Guys, wait.
00:03:49I'm rolling up the list.
00:03:50Stop, stop, stop!
00:03:54There's no sign anywhere, I can only see asphalt and nothing else.
00:03:57Wait, I'm almost done!
00:03:59Can you believe it?
00:04:00How much longer?
00:04:01A klux?
00:04:02I'm right here, I can already see the end!
00:04:04Ich bin ganz nah dran, ich kann das Ende schon sehen!
00:04:07Okay, okay, okay, okay.
00:04:11Die Sache ist so,
00:04:12anfangs ging es nicht so gut voran, aber jetzt bin ich richtig heiß gelaufen.
00:04:15Zeigen Sie.
00:04:17Soll ich zeigen?
00:04:18Ganz genau.
00:04:21Wart ihr zusammen im Fitnessstudio?
00:04:23Oder wie schafft man es so auszusehen?
00:04:25Ich sollte vielleicht weniger Herz-Kreislauf-Training machen und...
00:04:29Darauf schreiben Sie?
00:04:30Ja, da ist alles drin.
00:04:32Es fehlen nur noch ein paar Kapitel, aber es wird richtig gut.
00:04:36Zeigen Sie.
00:04:37Normalerweise lässt sich ein Autor nicht so gerne in die Karten sehen, wenn er versteht, was...
00:04:40Zeigen Sie uns das Buch, Mr. Sheridan.
00:04:42Kann ich nicht.
00:04:44Schreibblockade.
00:04:45Noch keine Zeile geschrieben.
00:04:46Er hat gelogen?
00:04:47Ja.
00:04:48Ja.
00:04:49Schlimme Sache, das.
00:04:50Ja, ich weiß, das ist nicht gut.
00:04:51Schlimme, schlimme Sache.
00:04:52Nicht gut.
00:04:53Was geschieht jetzt?
00:04:54Ich sag Ihnen, was jetzt geschieht.
00:04:56Wir machen ein wissenschaftliches Experiment.
00:04:58Aufhören!
00:04:59Was soll denn das?
00:05:00Platz.
00:05:01Ich will nur sehen, wie Ihr Computer richtig heiß bleibt.
00:05:04Gott, noch mal.
00:05:05Ich bitte euch, hört auf.
00:05:06Wie soll ich denn meinen Roman schreiben, wenn ich keinen Computer habe?
00:05:08Wir erwarten nicht von Ihnen, dass ich schreibe.
00:05:10Wir erwarten, dass ich fliege.
00:05:13Wartet.
00:05:14Hört auf.
00:05:15Aufhören.
00:05:16Denken wir noch mal drüber nach.
00:05:17Wir finden bestimmt eine Lösung.
00:05:20Okay, wir verdoppeln meine Schulden.
00:05:21100 Riesen.
00:05:22Ich zahle euch 100 Riesen.
00:05:23In 30 Tagen.
00:05:25Okay, okay.
00:05:2630 Tage klingt gut.
00:05:27Das schaffe ich locker.
00:05:28Ihr bekommt euer Geld in 30 Tagen.
00:05:31Wo sind die 75.000, die ich dir vorgeschossen habe?
00:05:34Glücksspielkommission von Florida.
00:05:36Was?
00:05:37Hunderennbahn Hialeah.
00:05:40Du hast 75.000 Dollar beim Hunderennen verloren?
00:05:43Ein bisschen mehr sogar.
00:05:44Ich habe mir in Miami noch zusätzlich Geld von ein paar netten Kobanern ausgeborgt.
00:05:47Weißt du, Alex, du hast ein beneidenswertes Talent.
00:05:50Danke.
00:05:51Aber du bist dabei, es verkommen zu lassen.
00:05:53Ich zahle dir 125.000 Dollar, sobald ich das Manuskript bekomme.
00:05:56Das war unsere Abmachung.
00:05:57Du hast von mir ein Jahr Zeit bekommen.
00:05:59Was hast du getrieben?
00:06:00Ich habe mich verliebt.
00:06:01Hat aber nicht hingehauen.
00:06:03Ist doch wunderbar.
00:06:04Nur unglückliche Romanze, Spielschulden, zwielichtige Typen.
00:06:07Alles, was man für einen Bestseller braucht.
00:06:09Hör zu.
00:06:10Die werden mich umbringen, wenn sie nicht innerhalb von 30 Tagen ihr Geld kriegen.
00:06:13Dann mach dich an die Arbeit.
00:06:31Ralph
00:06:56Hi.
00:06:57Entschuldigen Sie.
00:06:58Ich glaube, ich habe mir die falsche Adresse aufgeschrieben.
00:07:00Ich bin auf der Suche nach der Kanzlei Polk, Taylor, Fillmore, Pierce und...
00:07:04Van Buren.
00:07:06Da sind Sie hier richtig.
00:07:08Miss...
00:07:10Dinsmore.
00:07:12Emma Dinsmore.
00:07:13Alex Shelton.
00:07:14Hallo.
00:07:15Bitte, kommen Sie doch rein.
00:07:16Nein, ich glaube, das werde ich lieber nicht.
00:07:17Da scheint mir keine Kanzlei zu sein.
00:07:20Ehrlich gesagt, nach einer gemütlichen Wohnung sieht das auch nicht aus.
00:07:22Ja, ich weiß.
00:07:23Unsere Kanzleiräume sind im Prudential Tower
00:07:25und nebenbei gesagt, unwahrscheinlich eindrucksvoll.
00:07:27Überall Gesetzbücher, Konferenzräume, Ledersessel.
00:07:30Nur im Moment wird gerade renoviert und es gibt ein Problem mit dem...
00:07:33dem Marmor.
00:07:34Die Steinmetze in Carrara streiken angeblich für ein besseres Gesundheitswesen.
00:07:48Mr. Sheldon?
00:07:52Mr. Sheldon, ich gehe jetzt wieder.
00:07:55Mein Gott, ich kann doch nicht einfach verschwinden,
00:07:57wenn mir ein toter Anwalt zu Füßen liegt.
00:08:00Okay.
00:08:02Was wäre ich dann wohl für ein Mensch?
00:08:03Was, Mr. Sheldon?
00:08:04Das wäre nicht die feine Art.
00:08:06Nein, ganz und gar nicht.
00:08:07Okay, auf geht's.
00:08:09Schalten wir sie erstmal von der Tür weg.
00:08:11Am besten gleich in die...
00:08:14die Empfangshalle.
00:08:18Ich habe eine bessere Idee.
00:08:20Ja, ich bringe sie in ihren Konferenzraum.
00:08:24Falls Sie sich auf Ihren großen...
00:08:26Prozess vorbereiten müssen, liegen Sie hier...
00:08:29genau richtig.
00:08:31Mr. Sheldon!
00:08:34Mr. Sheldon!
00:08:35Ja, mir geht's gut.
00:08:43Ob Sie's glauben oder nicht,
00:08:44aber sowas ist mir erst einmal im Leben passiert.
00:08:47Es war das Finale der Schulmeisterschaften im Baseball.
00:08:50Ich war am Schlag.
00:08:51Die Bases waren besetzt Ende des neunten Durchgangs.
00:08:53Ich hatte nichts zum Mittag gegessen.
00:08:54Geben Sie wohl.
00:08:55Bitte warten Sie einen Augenblick.
00:08:56Ich brauche Ihre Hilfe.
00:08:57Lassen Sie das und geben Sie mich frei.
00:09:00Wie bitte?
00:09:01Können Sie das eventuell nochmal sagen?
00:09:02Glauben Sie nicht, dass ich auf Sie reinfalle.
00:09:04Aber Miss Dinsmore, es war nicht meine Absicht,
00:09:06Sie in irgendeiner Weise...
00:09:07Ach nein, und warum haben Sie mich dann
00:09:08über die Arbeitsvermittlung herbestellt?
00:09:09Von Ihnen lasse ich mir nichts vormachen, Mr. Sheldon,
00:09:11wenn das überhaupt Ihr richtiger Name ist.
00:09:13Dieses Loch hier ist jedenfalls nicht die Kanzlei
00:09:15von Paul, Taylor, Fillmore, Pierce und Van Buren,
00:09:17die rein zufällig alle Präsidenten der Vereinigten Staaten waren.
00:09:20Sie haben völlig recht.
00:09:21Hier sind nirgendwo Anwälte,
00:09:22und tatsächlich waren diese Leute alle Präsidenten.
00:09:24Na also, und was können wir noch daraus schließen, Mr. Sheldon,
00:09:27außer, dass Sie versuchen,
00:09:28mich unter einem Vorwand in Ihr Bett zu locken?
00:09:30Zum Beispiel könnten wir auch daraus schließen,
00:09:31dass ich ein Übner bin.
00:09:32Ja, das könnten wir,
00:09:33und genau genommen haben wir das auch.
00:09:37Entschuldigen Sie bitte,
00:09:38aber es stimmt, dass ich dringend Ihre Hilfe benötige,
00:09:40Miss Dinsmore.
00:09:41Wissen Sie, ich bin ein brillanter Schriftsteller,
00:09:43und ich muss...
00:09:44Ja, und ich habe die Kernenergie erfunden.
00:09:45Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden,
00:09:46ich muss ein paar Wasserstoffatome spalten.
00:09:48Warten Sie, warten Sie.
00:09:53Miss Dinsmore?
00:09:56Miss Dinsmore?
00:09:57Miss Dinsmore?
00:09:58Lassen wir doch die Albernheiten.
00:09:59Ich möchte nur Ihre Dienste als Stenotypistin in Anspruch nehmen,
00:10:02weiter nichts.
00:10:03Hören Sie doch, ich befinde mich in einer Zwangslage.
00:10:05Ich lege keinen Wert darauf,
00:10:06mich in den Privaträumen eines Mannes aufzuhalten,
00:10:08bei dem der Notstand herrscht.
00:10:09Wenn Sie auf Sex aus sind, Mr. Sheldon,
00:10:11so leid es mir tut, Sie streuen im falschen Revier.
00:10:13Miss Dinsmore,
00:10:14ich weiß, dass Ihr Vertrauen in mich erschüttert wurde,
00:10:16aber ich schwöre jeden Eid,
00:10:17ich habe nie, auch nur am entferntesten,
00:10:19die Absicht verfolgt, in Ihrem Revier zu streuen.
00:10:21Ich glaube Ihnen kein Wort.
00:10:23Im Augenblick fällt mir keine Frau ein,
00:10:25mit der ich weniger gern ins Bett gehen möchte als mit Ihnen.
00:10:28Hat mich sehr gefreut.
00:10:30Wie war das denn bitte gemeint?
00:10:32Wissen Sie, ich wollte damit nur sagen,
00:10:34dass es zweifellos sehr viele Männer gibt,
00:10:36die absolut entzückt wären,
00:10:37sich mit einer Frau im Bett wiederzufinden,
00:10:39die so offen und direkt ist wie Sie.
00:10:41Aber mein Fall wäre das nicht.
00:10:43Ich bevorzuge nun mal Frauen, die...
00:10:46weniger offen und direkt sind.
00:10:50Mr. Sheldon,
00:10:52glauben Sie nicht, dass jede beliebige Schreibkraft
00:10:54den Schwindel mit der Kanzlei sofort durchschaut hätte?
00:10:57Miss Dinsmore,
00:10:58ich schulde ein paar Leuten 100.000 Dollar,
00:11:01die in genau 30 Tagen fällig sind.
00:11:03Es gibt nur einen einzigen Weg, das zu schaffen.
00:11:05Ich muss bis dahin mein nächstes Buch fertig haben,
00:11:07und das wiederum schaffe ich nur,
00:11:08indem ich es diktiere und Sie mitstenografieren.
00:11:11Wie viel haben Sie noch vor sich?
00:11:12Das ganze Buch.
00:11:14Sie wollen allen Ernstes das gesamte Buch diktieren?
00:11:16Ja, ganz recht.
00:11:18In 30 Tagen?
00:11:19So ist es.
00:11:21Ich verlange 15 Dollar die Stunde,
00:11:22zahlbar regelmäßig am Ende eines Arbeitstages.
00:11:25So gern ich Ihnen das zusagen würde,
00:11:26aber ich kann es leider nicht.
00:11:28Dann jeweils am Ende der Woche.
00:11:29Wenn alles vorbei ist.
00:11:30Ich werde erst bezahlt, wenn ich das Manuskript abgebe.
00:11:32Und was geschieht, wenn Sie nach 30 Tagen nicht fertig sind?
00:11:34Ich werde in 30 Tagen fertig sein.
00:11:36Aber wenn Sie nicht in 30 Tagen fertig sind,
00:11:38was passiert dann?
00:11:40Dann legen Sie mich um.
00:12:00Ich habe meinen Schal vergessen.
00:12:06Ich habe meinen Schal vergessen.
00:12:10Herrshelden, ich habe meinen Schal vergessen.
00:12:33Liebe bedeutet immer, um Verzeihung bitten zu müssen.
00:12:36Warum geht es in Ihrem Buch?
00:12:38Es ist die Geschichte eines Mannes, der unter Bindungsangst leidet,
00:12:41dabei aber so unsterblich in eine Frau verliebt ist,
00:12:43dass er fürchtet, dadurch umzukommen.
00:12:45Eine Komödie.
00:12:47Kommt er denn um?
00:12:48Lesen Sie doch einfach das Buch.
00:12:53Was machen Sie da?
00:12:54Ich will wissen, ob der Held stirbt.
00:12:58Sie können nicht einfach hinten anfangen.
00:13:00Dann verraten Sie mir, wie es ausgeht.
00:13:02Sie müssen das Buch lesen.
00:13:03Mein Gott, so lese ich eben Bücher.
00:13:05Wenn ich das Ende gut finde,
00:13:06weiß ich, dass ich die Handlung auch gut finde
00:13:08und wenn nicht, weiß ich meine Zeit besser zu verbringen.
00:13:18Sehen Sie, jetzt möchte ich es lesen.
00:13:26Worum geht es in Ihrem nächsten Buch?
00:13:28Es geht um das Gefühl des Ausgeliefertseins in der Liebe,
00:13:31und wie es ein Menschen von innen auffressen kann,
00:13:33wie ein tödliches Virus.
00:13:34Wieder eine Komödie?
00:13:35Ja.
00:13:37Werden Sie wieder wild, wenn ich Sie frage, wie es ausgeht?
00:13:39Ich weiß noch nicht, wie es ausgeht.
00:13:41Wie können Sie eine Geschichte schreiben,
00:13:43wenn Sie das Ende nicht kennen?
00:13:44Ganz einfach, ich kenne die Figuren.
00:13:46Sie erzählen mir, wie die Geschichte verlaufen soll.
00:13:50Interessant.
00:14:02Sie machen es also?
00:14:03Ja.
00:14:05Großartig.
00:14:07Dann los.
00:14:10Okay, lesen Sie mal vor, was wir bisher haben.
00:14:14Der Sommer von Adam Shipley's Beurlaubung aus Andover ...
00:14:20... war ein Traum.
00:14:22Und?
00:14:24Und?
00:14:26Und?
00:14:28Und?
00:14:30Und?
00:14:33Und wenn Sie eine Jahreszahl hinzufügen,
00:14:35etwa, der Sommer von Adam Shipley's Beurlaubung aus Andover war,
00:14:39dann irgendeine vierstellige Zahl, und schon haben Sie einen ganzen Satz.
00:14:42Einen Satz, ja, aber keinen besonders guten.
00:14:44Und wie wäre Folgendes?
00:14:46Der Sommer von Adam Shipley's Beurlaubung aus Andover war unerträglich heiß.
00:14:50Was ist das für ein Geräusch?
00:14:52Was für ein Geräusch?
00:14:53Na, dieser unglaublich schrille Ton, etwa so ...
00:14:56Ich glaube, ich bekomme einen Gehirntumor.
00:14:58Das soll eines der ersten Anzeichen sein.
00:15:01Okay, und wie wäre es etwas kürzer?
00:15:04Adam Shipley ließ sich beurlauben.
00:15:06Punkt aus.
00:15:07Nein, nein, nein, passen Sie auf.
00:15:09Mit dem ersten Satz müssen Sie gleich den richtigen Ton treffen,
00:15:12den Laser packen und in die Geschichte hineinziehen.
00:15:14Nennt mich Ismael.
00:15:15Verstehen Sie?
00:15:16Es war die beste und es war die schlimmste aller Zeiten.
00:15:19Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
00:15:21Verstehen Sie jetzt, warum ich nicht anfangen kann?
00:15:23Die großen Autoren sind mir zuvor gekommen.
00:15:26Es ist so trübe, finden Sie nicht?
00:15:28Da liegt so ein Dunstschleier.
00:15:31Ich glaube, das ist der Tumor, der sich langsam in meinen Hirnbindungen ausbreitet.
00:15:34Ich muss gehen.
00:15:35Aber es ist doch gerade erst sieben Uhr.
00:15:36Unglaublich, was?
00:15:37Die letzten fünf Stunden sind wie im Flug vergangen.
00:15:39Werden Sie morgen früh wiederkommen?
00:15:41Ich wüsste nicht, warum.
00:15:42Was wollen Sie damit sagen?
00:15:44Also schön, ich habe das mal hochgerechnet.
00:15:47Sie haben bisher genau acht Wörter zustande gebracht.
00:15:51Eine Druckseite umfasst etwa 350 Wörter.
00:15:53Dann brauchen Sie ungefähr sechs Wochen für eine Seite.
00:15:56Bei einer Woche Urlaub zu Weihnachten und zwei Wochen im Sommer
00:15:59brauchen Sie grob gerechnet 37 Jahre für 300 Seiten.
00:16:02Und das ist offengestanden ein klitzeklein wenig mehr,
00:16:04als ich für die Sache aufwenden möchte.
00:16:06Miss Dinsmore, ich fürchte, dass Sie den kreativen Prozess unterschätzen.
00:16:10Das wird nicht irgendein Comic.
00:16:11Es wird ein Roman mit vielschichtigen Charakteren, Symbolik, Subtext.
00:16:14Was wäre Ihnen lieber, Mr. Sheldon?
00:16:15Pfefferspray oder Elektroschocker?
00:16:18Adam Shipley hatte mit der Liebe abgeschlossen.
00:16:20Nur der Kunst wollte er noch verbunden sein.
00:16:22Und so kam es, dass er sich im Sommer 1924...
00:16:25Wir kommen auf Touren. Wir legen gerade erst los.
00:16:28Okay?
00:16:34Adam Shipley hatte mit der Liebe abgeschlossen.
00:16:36Nur der Kunst wollte er noch verbunden sein.
00:16:38Und so kam es, dass er sich im Sommer 1924 in Andover beurlauben ließ,
00:16:42um zu schreiben.
00:16:44Wenn auch nicht den großen amerikanischen Roman,
00:16:46so doch mit Sicherheit ein Werk, das die Welt aufhorchen lassen sollte.
00:16:49Um währenddessen seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können,
00:16:52nahm er eine Anstellung als Hauslehrer bei einer französischen Familie an,
00:16:56deren Feriendomizil auf der Insel...
00:17:00St. Charles lag.
00:17:02Ich habe noch nie von einer Insel gehört, die St. Charles heißt.
00:17:04Sie liegt vor der Küste von Maine, nordöstlich von Nantucket.
00:17:06Wunderschön.
00:17:08Sagt mir leider immer noch nichts.
00:17:09Na gut, ich habe sie erfunden.
00:17:10Wie sieht's aus? Gibt's da was?
00:17:12Na gut, ich habe sie erfunden.
00:17:13Wie sieht's aus? Gibt's da was?
00:17:14Noch einen Absatz?
00:17:15Einen was?
00:17:17Wenn Sie auf 300 Seiten kommen wollen, sollten Sie mehr als einen Absatz auf Lager haben.
00:17:20Oh, da ist dieser schrille Ton schon wieder.
00:17:23Auf Wiedersehen.
00:17:24Äh, Adam nahm einen frühen Zug von Boston, um die Fähre nach St. Charles zu erreichen.
00:17:28Und dann?
00:17:30St. Charles war eine äußerst vornehme Insel,
00:17:32bekannt für ihre prachtvollen Herrenhäuser, gepflegten Rasenflächen
00:17:35und hatte ein exklusives Spielcasino.
00:17:37Ein auffallend großer Anteil der Bevölkerung waren Franzosen,
00:17:40deren Vorfahren die Insel annektiert hatten,
00:17:42nachdem sie Ende des 16. Jahrhunderts von Jacques Cartier entdeckt worden war.
00:17:46Moment mal.
00:17:47Was ist? Bin ich Ihnen zu schnell?
00:17:48Sie sagten doch, Sie hätten die Insel erfunden.
00:17:50Allerdings, ja.
00:17:52Aber jetzt soll sie auf einmal im 16. Jahrhundert von Jacques Cartier entdeckt worden sein?
00:17:57Ja, und?
00:17:58Jacques Cartier ist eine historische Figur.
00:18:00Sie können ihn doch keinen erfundenen Ort entdecken lassen, Mr. Sheldon.
00:18:03Kann ich nicht?
00:18:05Nein, weil Sie damit die Geschichte entstellen.
00:18:07Wenn Sie von einem erfundenen Ort berichten, dann muss der Entdecker ebenfalls erfunden sein.
00:18:10Sollten Sie sich dagegen für einen realen Ort entscheiden, können Sie sich natürlich...
00:18:13Miss Dingsworth, bitte entschuldigen Sie.
00:18:18Im Ernst, ich lache zwar, aber ich finde es nicht komisch.
00:18:22Wenn Sie einfach nur tippen würden, was ich Ihnen diktiere, wäre das wirklich ganz wundervoll.
00:18:28Ich dachte, das tun wir bereits.
00:18:30Adam fand einen Platz und saß nun einem Mann namens John Shaw gegenüber.
00:18:34Der die zweifelhafte Gabe hatte, eine zweistündige Zugfahrt wie eine zehnstündige erscheinen zu lassen.
00:18:39Seit meiner Jugend bin ich jeden Sommer auf St. Charles.
00:18:42Es wäre mein zweites Zuhause, wenn ich nicht noch drei hätte.
00:18:46Shaw war ein kleiner, beleibter Mann, jenseits der 50, mit einer leicht pfeifenden Aussprache,
00:18:51da ihm beim Reden Luft durch die Lücke zwischen den beiden Vorderzähnen entwich.
00:18:55Ich hasse es, wenn ihr sowas macht.
00:18:57Wer? Was?
00:18:58Na, ihr. Ihr Schriftsteller.
00:19:00Ihr wählt einen Namen wie John Shaw und ich mache mir ein Bild.
00:19:03Schlank, mit elegantem Schnurrbart vielleicht.
00:19:05Und wenn ihr euch endlich aufrafft, ihn zu beschreiben, ist es ein fetter alter Sack mit einer Zahnlücke.
00:19:10Haben wir vorhin nicht vereinbart, dass Sie tippen und ich diktiere?
00:19:13Wir sollten wirklich versuchen, uns daran zu halten, Miss Dinsmore.
00:19:15Sie sind der Autor. Sie sind Gott.
00:19:18Sie können erschaffen, was Ihnen in den Sinn kommt.
00:19:21Figuren, die uns gefallen oder solche, bei denen wir den Wunsch haben, das Buch für immer beiseite zu legen.
00:19:27Shaw war klein und schmächtig, mit einem dichten, blonden...
00:19:30Schmalen, dunklen.
00:19:31Schmalen, dunklen Schnurrbart.
00:19:33Und in welcher Familie sollen Sie unterrichten?
00:19:35St. Charles ist sehr überschaubar. Ich kenne Sie bestimmt.
00:19:38Sie kommen aus Paris. Eine geschiedene Frau mit ihren zwei Kindern.
00:19:41Ein achtjähriger Junge, André, und ein sechsjähriges Mädchen, Michelle.
00:19:44Der Name der Mutter ist...
00:19:45Paulina Delacroix.
00:19:47So ist es, ja.
00:19:49Darf ich Sie eventuell in den Speisewagen auf eine Tasse Tee einladen?
00:19:52Gern, mit Vergnügen.
00:19:57Madame Delacroix macht in ihren Briefen einen äußerst charmanten Eindruck.
00:20:01Oh ja, das ist sie auch. Und dabei so ungeheuer tapfer, wie sie es schafft,
00:20:05unter den gegebenen Umständen so viel Gelassenheit zu bewahren.
00:20:08Welche Umstände denn?
00:20:10Die Familie steckt in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten.
00:20:13Gäbe es da nicht eine vermögende Großmutter in Paris, die todkrank ist, wäre die Lage völlig aussichtslos.
00:20:18Da muss ein Irrtum vorliegen bei meiner Korrespondenz, habe ich den Eindruck...
00:20:21Fassade! Alles nur Fassade! Aber keine Sorge, für Ihr Honorar wird es noch reichen.
00:20:27Woher wollen Sie das so genau wissen?
00:20:29Nun, das weiß ich, weil ich gerade zufällig einen Barschek aus meiner Privatschatulle bei mir führe,
00:20:33der es Paulina zweifellos ermöglichen dürfte, die Sommermonate finanziell zu überbrücken.
00:20:37Sie hat sie um ein Darlehen gebeten?
00:20:39Meinetwegen nennen wir es Darlehen, aber im Grunde genommen spielt es keine Rolle,
00:20:42weil ich nämlich die Absicht habe, noch vor Ende des Sommers um ihre Hand anzuhalten.
00:20:45Warum haben Sie das gemacht?
00:20:47Was? Warum habe ich was gemacht?
00:20:49Das ist doch ein sehr merkwürdiger Zufall, dass Adam sich ausgerechnet
00:20:52neben den Verlobten seiner Arbeitgeberin auf den Sitz plumpsen lässt, finden Sie nicht?
00:20:55Falls es Sie beruhigt, ich habe nicht gewusst, dass Shaw der Verlobte sein würde,
00:20:58als ich Adam auf den Sitz plumpsen ließ. Also...
00:21:00Was meinen Sie? Sie haben es nicht gewusst? Ich denke, Sie sind der Autor.
00:21:03Also gut.
00:21:07Ursprünglich sollte Adam von Shaw nur erfahren, dass die Familie Delacroix so gut wie pleite ist
00:21:12und darum verzweifelt auf den Tod der Großmutter wartet.
00:21:15Dann ist mir aufgefallen, dass ich Adam, sobald er davon hört,
00:21:18natürlich Sorgen um seine Bezahlung machen würde.
00:21:20Eine Schwierigkeit, die ich bis zu dieser Stelle nicht bedacht hatte.
00:21:22Und dann hatte ich folgende Idee.
00:21:24Shaw könnte ihr doch das Geld leihen, das sie braucht, um während des Sommers ihre Ausgaben zu decken.
00:21:28Aber warum sollte er so etwas tun?
00:21:30Vielleicht, weil er in sie verliebt ist. Können wir jetzt endlich weitermachen?
00:21:34Sie legen los, ohne auch nur die leiseste Ahnung vom Handlungsverlauf zu haben
00:21:38und mit viel Glück ist trotzdem alles aufgegangen?
00:21:40Ich denke, dazu gehört schon etwas mehr als Glück,
00:21:42aber jeder Schriftsteller verlässt sich bei der Arbeit darauf, dass die Muse ihm hin und wieder zulächelt.
00:21:46Und wenn die Muse nicht lächelt, was dann?
00:21:48Dann höre ich Töne und meine Augen fangen an, sich einzutrüben.
00:21:51Lächelt sie momentan oder steuern wir wieder auf trübe Gefilde mit schrillen Tönen zu?
00:21:55Sie lächelt.
00:21:57Gut. Und was passiert als nächstes?
00:22:00Adam Shipley verliebt sich.
00:22:02Und in wen?
00:22:06Es gibt keine Erklärung für die Liebe.
00:22:08Niemand weiß, warum ein einziger Blick, eine beiläufige Berührung oder der Hauch eines Parfums genügen,
00:22:13um Gefühle zu entfachen, die so überwältigend sind, dass sie fast schon wehtun.
00:22:17Ach, ich weiß nicht. Das kommt mir ziemlich oberflächlich vor.
00:22:20Was soll das? Wie können Sie denn sowas behaupten?
00:22:22Er sieht sie nur an und schon ist er verliebt in sie?
00:22:24Von Liebe auf den ersten Blick haben Sie wohl noch nie gehört.
00:22:27Oh, verstehe. Das muss es wohl sein.
00:22:31Können wir jetzt weitermachen?
00:22:33Paulina Delacroix, ich freue mich, Sie persönlich kennenzulernen, Mr. Shipley.
00:22:36Ich mich auch, Madame Delacroix.
00:22:38Bitte nennen Sie mich Paulina.
00:22:42Das ist John Shaw.
00:22:44Wir kennen uns bereits.
00:22:46Das sind André und Michel. Voici votre professeur d'anglais, Monsieur Shipley.
00:22:49Wir freuen uns, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Shipley.
00:22:52Ich freue mich auch, Eure Bekanntschaft zu machen.
00:22:54Gestatten Sie mir, Ihnen die anderen vorzustellen.
00:22:56Das ist mein Vater und das ist Madame Blanche, eine Bekanntschaft meines Vaters.
00:23:01Enchanté, Monsieur.
00:23:03Oh, ja.
00:23:09Nun denn, brechen wir auf.
00:23:11Claude, würden Sie bitte Mr. Shipleys Gepäck apportieren?
00:23:14Oh nein, nicht nötig. Die Koffer nehme ich. Das macht mir nichts aus.
00:23:16Ich bin geübt im Apportieren.
00:23:17Seien Sie doch nicht albern, Mr. Shipley.
00:23:21Äh, albern will ich auf keinen Fall sein.
00:23:23Ich denke, das wird ein ganz besonderer Sommer.
00:23:34Gefällt Ihnen das?
00:23:36Ich finde es sehr witzig.
00:23:38Dankeschön.
00:23:40Er ist also ein Trottel.
00:23:42Was? Ganz und gar nicht. Es hat ihn erwischt.
00:23:46Er ist blind vor Liebe, verstehen Sie?
00:23:48Oh, natürlich.
00:23:50Ich habe nicht gleich erkannt, was er so unwiderstehlich findet.
00:23:54Aber als sie dann diese erotischen Worte sagt,
00:23:56Claude, würden Sie bitte sein Gepäck apportieren?
00:23:58Wer könnte da noch standhaft bleiben?
00:24:00Also schön, gut.
00:24:02Machen wir doch für heute Schluss, okay?
00:24:05Gute Idee. Ich muss das nämlich heute Abend alles noch abtippen.
00:24:09Was glauben Sie, wie viele Seiten haben wir schon?
00:24:11Etwa acht, würde ich sagen.
00:24:13Gar nicht so übel.
00:24:15Zumal es ja am Anfang nur sehr schleppen voranging.
00:24:18Also dann, gute Nacht und bis morgen früh.
00:24:22Ich komme so gegen neun, ja?
00:24:24Das wäre toll. Und danke für einen guten Tag.
00:24:26Gern geschehen. Bis dann.
00:24:29Ja, bis dann.
00:24:37St. Charles erschien fast unwirklich,
00:24:39wie ein verzauberter Tummelplatz für die oberen Zehntausend.
00:24:42Aber es waren nicht nur der Reichtum und die Schönheit der Insel,
00:24:45die Adam für sich einnahm und beinahe um den Verstand brachten.
00:24:49Es war Pauline, die sich für die Insel entschieden hat.
00:24:52Adam für sich einnahm und beinahe um den Verstand brachten.
00:24:55Es war Paulines Parfum und die Art,
00:24:57wie es auf ihrem üppigen Busen Verwendung fand.
00:25:00Oh, bitte.
00:25:02Was denn?
00:25:03Auf ihrem üppigen Busen?
00:25:05Warum nicht? Das ist literarische Ausdrucksweise.
00:25:07Oh, wenn das so ist, finde ich nur, dass Sie das Wogen vergessen haben.
00:25:10Das was?
00:25:12In den Büchern, die ich kenne, in denen ein üppiger Busen vorkommt,
00:25:14hat er immer gewuckt.
00:25:16Müssen wir jetzt unbedingt darüber diskutieren?
00:25:18Sie haben den Busen ins Spiel gebracht.
00:25:20Ich frage nur, ob Sie ihn wogen lassen wollen.
00:25:22Also gut, lassen wir ihn von mir aus wogen.
00:25:26Obwohl er stets damit zufrieden war,
00:25:28in einer langen Tradition mittelloser Künstler zu stehen,
00:25:31kam Adam bei der Ankunft auf dem Sommersitz der Familie de la Croix
00:25:34der Gedanke, ob es nicht ein Fehler war,
00:25:36der Anhäufung von Reichtümern so frühzeitig entsagt zu haben.
00:25:39Mr. Schieble, Ilva wird Ihnen helfen,
00:25:41sich im Gästehaus einzurichten.
00:25:43Ilva? Was ist das denn für ein Name?
00:25:45Ein Schwedischer.
00:25:46Das ist kein richtiger Name.
00:25:48Ist denn ausgedacht Jacques Cartier?
00:25:51So heißt sie nun mal, okay?
00:25:53Na schön, wie wird das geschrieben?
00:25:55Genau, wie man es spricht.
00:25:57I-L-V-A.
00:25:58Nein, nein, Y-L-V-A.
00:26:00Y-L-V-A? Was hat das mit der Aussprache zu tun?
00:26:03Mein Gott, sie schreibt sich eben so.
00:26:05Also gut, dann Y-L-V-A. Ganz wie es dem Herrn begeht.
00:26:08Gut.
00:26:09Zufrieden?
00:26:11Ich sag ja nur, dass das nicht so gesprochen wird.
00:26:13Wer ist sie eigentlich?
00:26:14Das nervtötende Au-pair-Mädchen.
00:26:16Da wären wir. Treten Sie ein.
00:26:22Danke.
00:26:24Ilva.
00:26:25Ilva? Na das ist doch mal ein schöner Name.
00:26:27Und wie buchstabieren Sie den?
00:26:29Y-L-V-A.
00:26:32Ah, also genau wie man es spricht.
00:26:34Sehr komisch.
00:26:35Na und? Ich schaffe aus meinen Erfahrungen.
00:26:37Geben Sie her, ich packe aus.
00:26:38Müssen Sie nur, ich mach das schon.
00:26:39Nein, Madame hat mir aufgetragen, für Sie auszupacken.
00:26:42Ordnung.
00:26:47Sagen Sie, sie scheint nett zu sein, Ihre Madame.
00:26:53Wissen Sie, ob sie schon lange mit diesem Mr. Shaw befreundet ist?
00:26:57Sie ist jedenfalls nicht in ihn verliebt.
00:26:59Tatsächlich?
00:27:00Aber wenn er ihr einen Antrag macht, wird sie annehmen.
00:27:03Wieso?
00:27:05Er ist sehr reich und Madame braucht unbedingt Geld, ja, ja.
00:27:09Ich dachte, sie erwartet in Kürze eine riesige Erbschaft von ihrer Großmutter.
00:27:13Ja, aber das Großmütterchen lässt sich mit dem Sterben offenbar jede Menge Zeit.
00:27:19Verstehe, wenn Paulina also Geld besäße,
00:27:21dann wäre sie nicht darauf angewiesen, Shaw zu heiraten.
00:27:24Ich weiß, wo das hinführt.
00:27:25Die klassische Dreiecksbeziehung.
00:27:27Wir wissen, dass sowohl Adam als auch Shaw in Paulina verliebt sind.
00:27:30Und wie wir jetzt erfahren, gibt es für beide ein Hindernis.
00:27:32Ja, Handlung nennt man das.
00:27:36Darf ich fragen, warum Sie so sarkastisch zu mir sind?
00:27:39Passen Sie auf, wenn ich das Buch in 28 Tagen nicht fertig habe,
00:27:42erscheinen hier zwei hünenhafte Kubaner
00:27:44und ich erlebe nicht mehr, wie am 29. die Sonne aufgeht.
00:27:47Verstehe.
00:27:49Ich werde jetzt tippen und den Mund halten.
00:27:52Warum habe ich nur das komische Gefühl, dass das nicht lange andauern wird?
00:27:56Während Adam sich auf dem Anwesen der Familie de la Croix einlebte,
00:27:59wusste er, dass eine große Aufgabe vor ihm lag.
00:28:01Nämlich den Kindern den besten Unterricht zu bieten, den sie je hatten.
00:28:04Er musste sich auf das Wesentliche konzentrieren.
00:28:06Jede Ablenkung wäre fatal.
00:28:09Aber daraus konnte nichts werden, denn wenn Paulina in der Nähe weilte,
00:28:12war an Konzentration nicht zu denken.
00:28:14Am Dienstag erhaschte er einen flüchtigen Blick auf ihren Knöchel,
00:28:17worauf er sich in sein Zimmer zurückzog, um zu beten und zu grübeln.
00:28:20Adam fragte sich, ob es wohl möglich sei,
00:28:22dass eine Frau wie Paulina tatsächlich an einem unscheinbaren Mann wie ihm
00:28:25Gefallen finden könnte.
00:28:28Warum nicht? Sie waren ja nicht in Indien.
00:28:30Hier gab es kein Kassensystem.
00:28:32Sie waren in Amerika, wo jeder bei jedem sein Glück versuchen durfte.
00:28:36Es war nicht zu übersehen.
00:28:38Ihre Gefühle für Adam waren ebenso real, wie der Eiersalat in seinem Schoß.
00:28:43Es war ein weiterer herrlicher Sonnentag auf St. Charles,
00:28:45als Adam mit André und Michelle herumtobte,
00:28:48die kichernd die Konjugation des Verbs laufen übten.
00:28:51Ich laufe.
00:28:52Du läufst.
00:28:53Er läuft.
00:28:54Nein, läuft.
00:28:55Wir laufen, ihr lauft.
00:28:56Sie laufen.
00:28:59Ihr faut déjeuner les enfants. Nous allons vous laver les mains.
00:29:01Ich laufe.
00:29:02Nein, du läufst nicht. Jetzt werden Ende gewaschen.
00:29:04Ah, Elsa.
00:29:06Ich habe die Piroggen in den Ofen geschoben.
00:29:08Augenblick mal, Moment mal. Wer ist das denn?
00:29:10Elsa, das Au-pair-Mädchen.
00:29:12Ich dachte, Elva wäre das Au-pair-Mädchen.
00:29:14Ja, aber die Figur war noch nicht vollständig ausgearbeitet.
00:29:17Das Schwedische hat mich nicht überzeugt. Sie muss herrischer sein.
00:29:19Schwedinnen sind nicht herrisch genug?
00:29:21Nein, ist doch allgemein bekannt. Denken Sie nur an diese hellblaue Flagge.
00:29:24Ich finde es passender, wenn sie Russin ist.
00:29:26Natürlich, zumal ja alle Russen herrisch sind.
00:29:29Nein, alle vielleicht nicht gerade, aber ein paar auf jeden Fall.
00:29:33Ich meine, Stalin ist doch das beste Beispiel.
00:29:35Also gut, sie ist Russin.
00:29:37Vielen Dank, Elsa. Bitte seien Sie so nett und führen Sie die Kinder ins Haus.
00:29:41Ich habe mit Mr. Shibley zu sprechen.
00:29:43Natürlich. Auf geht's. Abmarsch ins Haus und Hände waschen.
00:29:47Unsere Familie ist in große Schwierigkeiten, Mr. Shibley.
00:29:50Ja, ich habe davon gehört.
00:29:53Oh, Adam. Es ist alles ein großes Unglück.
00:29:57Seinen Vornamen zum ersten Mal aus ihrem Munde zu hören, brachte ihn fast um den Verstand.
00:30:02Kinder sollten noch nicht solche Beschwernisse kennenlernen.
00:30:06Ich werde mein Bestes versuchen, sie davor zu bewahren.
00:30:09Ich will nur, dass Sie glücklich sind.
00:30:11Auch dafür werde ich sorgen, Madame.
00:30:13Ich sehne mich nach einem einfachen Leben und einem Mann, der es mit mir teilt.
00:30:18Einem Mann, der mich aufrichtig liebt um meiner selbst willen.
00:30:22Ist es unbescheiden, so zu denken?
00:30:24Ganz und gar nicht. Ich finde das sehr nachvollziehbar.
00:30:28Würden Sie einen Mord für mich begehen?
00:30:30Wie war das bitte?
00:30:32Würden Sie Shaw für mich umbringen?
00:30:35Sie wollen mich überreden?
00:30:39Shaw zu töten?
00:30:41Ich schulde ihm eine Menge Geld.
00:30:43Und wenn kein Wunder geschieht, dann muss ich ihn wohl heiraten.
00:30:48Ja, ich würde ihn sofort umbringen, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
00:30:52Es ist nur so, dass...
00:30:56Wenn Sie als Hauslehrer arbeiten und die Menschen zufällig das Wörtchen Mörder in ihrem Lebenslauf finden,
00:31:01kommt es mitunter vor, dass Sie ein wenig irritiert sind.
00:31:08Das war natürlich nur ein Scherz.
00:31:11In diesem Augenblick wurde Adam klar, dass das Einzige, was ihn daran hinderte,
00:31:14mit Paulina das vollkommene Glück zu erleben, der unermessliche Reichtum,
00:31:18Das Einzige, was ihn daran hinderte, mit Paulina das vollkommene Glück zu erleben,
00:31:21der unermessliche Reichtum eines anderen war.
00:31:23Ich verstehe Männer wie diesen Adam nicht.
00:31:26Wie meinen Sie das?
00:31:27Gefällt Ihnen das wirklich, von Frauen wie Paulina um den Verstand gebracht zu werden?
00:31:30Sie sind wie Lemminge, die blind über die Klippe springen,
00:31:33als ob sie es nicht erwarten könnten, ins Verderben zu rennen.
00:31:35Wenn Sie keine Qual verleiden, kann es ja wohl kaum die wahre Liebe sein.
00:31:38Warum fliegen Männer auf solche Frauen?
00:31:40Wie wäre es, wenn Sie einfach mal versuchen, Paulina mit meinen Augen wahrzunehmen?
00:31:44Wie denn? Hinreißend, aufregend, unglaublich sexy?
00:31:48Kommt ungefähr hin.
00:31:49Das mag ja mal für ein Wochenende ganz schön sein,
00:31:51aber wie glauben Sie, soll es dann weitergehen?
00:31:53Wie meinen Sie das jetzt am nächsten Wochenende?
00:31:55Nein, zum Beispiel an dem Tag, an dem die erste Wäsche anfällt.
00:31:59Ja, ja, schon gut, schon gut.
00:32:01In großen Liebesgeschichten gibt es keinen Waschtag.
00:32:03Darum kümmern sich gewöhnlich Leute wie Ilva oder Elsa.
00:32:08Vielleicht mag ich sie ja deshalb, weil sie ihre Wäsche selber waschen können.
00:32:13Okay, wo waren wir?
00:32:14Ach ja, Adam braucht ein Vermögen, um mit seiner großen Liebe
00:32:17glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage zu leben.
00:32:21Wer ist da?
00:32:22Elsa, ich bin es, Adam.
00:32:24Oh, verschiedene, ich bin sofort da.
00:32:29Oh, entschuldigen Sie bitte, komme ich vielleicht ungelegen?
00:32:31Nee, doch, ich habe nur gerade meine Haare gewaschen.
00:32:36Bitte.
00:32:37Wollen Sie nicht Platz nehmen?
00:32:39Ich kann nicht lange aufhören.
00:32:40Platz, na los doch!
00:32:41In Ordnung.
00:32:44Ich mache Ihnen Tee.
00:32:45Ah, das ist gut.
00:32:46Was denn?
00:32:47Die zweite Dreieckskonstellation Paulina Adam Elsa.
00:32:50Nein, nein, sie ist nur eine Frau, mit der er sich unterhalten will.
00:32:53Er fühlt sich bei ihr wohl, jetzt, da sie keine Schwede mehr ist.
00:32:56Wie ich höre, soll es hier auf der Insel ein Casino geben.
00:32:59Ja.
00:33:00Ja.
00:33:01Ja.
00:33:02Ja.
00:33:03Ja.
00:33:04Ja.
00:33:05Ja.
00:33:06Der General geht häufig dorthin mit Madame Blanche.
00:33:10Und wo ist dieses Casino?
00:33:12An der Uferpromenade, gleich neben dem Regency Hotel.
00:33:16Aber, Mr. Schiebly, Sie denken doch nicht daran.
00:33:19Elsa, glauben Sie an Schicksal?
00:33:21Schicksal?
00:33:23Dass ein Mann und eine Frau füreinander bestimmt sein können.
00:33:28Da.
00:33:30Wenn beide bereit dazu sind.
00:33:32In der Liebe darf man nicht überstürzen.
00:33:35Die Frucht soll man erst kosten, wenn sie reif ist.
00:33:38Ein Kind muss krabbeln, um laufen zu können.
00:33:41Der Bauer das Feld bestellen, um ernten zu können.
00:33:44Der Fleischer muss schlachten, um seine Wurst...
00:33:46Elsa, Sie rennen offene Türen ein.
00:33:48Ich weiß, was Sie meinen.
00:33:49Aber ich spreche von Bestimmung.
00:33:51Wenn Gefühle so unsagbar stark sind,
00:33:53dass es scheint, als ob man von einem gewaltigen Sog
00:33:55hingezogen wird zu dem Menschen,
00:33:57mit dem man glücklicher wird, als man es je zu erträumen wagte.
00:34:00Ich hätte bis heute nie geglaubt,
00:34:02dass ich einmal so empfinden könnte.
00:34:04Ich habe gedacht, dass es das nur in Romanen gibt.
00:34:07Aber jetzt weiß ich, dass es wahr werden kann.
00:34:10Wirklich?
00:34:11Ja, Elsa. Ja.
00:34:14Oh, Adam.
00:34:15Und sobald ich Geld habe, erfüllt sich mein Schicksal.
00:34:18Und Paulina wird mir gehören.
00:34:25Meine.
00:34:26Es tut mir so leid.
00:34:27Wie wär's, wenn Sie pusten oder sowas?
00:34:31Können Sie mir jemals verzeihen?
00:34:33Warum bittet sie Ihnen um Verzeihung?
00:34:35Soll das ein Witz sein?
00:34:36Sie hat ihm kochendes Wasser aufs Allerheiligste geschüttet.
00:34:38Aber er hat sie getäuscht.
00:34:39Er hat sie glauben lassen, dass er sie begehrt.
00:34:41Das hat sie missverstanden.
00:34:43Nein, das sehe ich nicht so.
00:34:44Und erzählen Sie mir nicht,
00:34:45dass Elsa am Ende eine Enttäuschung erlebt.
00:34:47Das wäre nämlich ziemlich ungerecht.
00:34:49Ich weiß noch nicht.
00:34:50Ich kann das Schicksal meiner Figuren nicht immer steuern.
00:34:52Es gibt mitunter eine gewisse Eigendynamik.
00:34:54In Büchern ist es wie im richtigen Leben.
00:34:56Menschen werden enttäuscht und verletzt.
00:34:59Adam verließ die enttäuschte, aber gefasste Elsa,
00:35:01denn er...
00:35:04Adam verließ die enttäuschte, aber gefasste Elsa,
00:35:06denn er hatte eine Mission zu erfüllen.
00:35:08Eine Mission, von der ihn nicht mal
00:35:10seine verbrühten Eier abhalten konnten.
00:35:12Alex!
00:35:13Also gut, ohne die verbrühten Eier.
00:35:16Adam betrat das Etablissement,
00:35:18von dem er sich die große Wende erhoffte.
00:35:20Seine Barschaft belief sich auf 200 Dollar.
00:35:22Den Sommer konnte er damit überbrücken,
00:35:24aber es war bei weitem nicht genug,
00:35:26um eine Frau wie Paulina zu erobern.
00:35:32Die Atmosphäre war euphorisierend.
00:35:34Noch nie im Leben hatte Adam
00:35:36so viel Geld auf einmal gesehen.
00:35:43Wie läuft das hier?
00:35:53Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
00:35:55Er war sich darüber im Klaren,
00:35:57dass er hier nicht zum Vergnügen spielte.
00:35:59Es ging um nichts weniger,
00:36:00als um ein Leben mit seiner geliebten Paulina.
00:36:02Mit jeder Umdrehung,
00:36:03jedem Hüpfen der kleinen Elfenbeinkugel
00:36:05rückte das Paradies ein kleines Stück näher.
00:36:08Zero!
00:36:09Die Null!
00:36:10Die Null ist grün, es gibt auch grüne Felder.
00:36:12Ich dachte immer, es gibt nur schwarz und rot.
00:36:14Oui, Monsieur.
00:36:15Und was heißt das? Ungültiger Versuch?
00:36:17Non, Monsieur, Sie haben verloren.
00:36:18Verloren?
00:36:19Verloren.
00:36:20Er hatte verloren.
00:36:21Adam musste einen anderen Weg finden,
00:36:23Paulinas Herz zu erobern.
00:36:24Und was ist an Armut denn bitte so verkehrt?
00:36:27Ah, wir hören die Stimme des einfachen Mannes.
00:36:30Nein, ich meine es ernst.
00:36:31Das Proletariat ist lange nicht so bemitleidenswert,
00:36:33wie manche annehmen.
00:36:34Reichtum führt nicht zum wahren Glück, Mr. Shaw.
00:36:36Es ist die Kraft der Liebe von der Vizeren,
00:36:38die Freuden des Familienlebens, die Wunder der Natur,
00:36:40das erhabene Gefühl,
00:36:41das Leben mit einem Menschen zu teilen, der uns liebt.
00:36:43Und das vermag uns kein Geld der Welt zu ersetzen.
00:36:45Es ist unbezahlbar.
00:36:46Wie sehr haben Sie das Casino gefunden?
00:36:49Ein hochinteressanter Gedanke, Mr. Shipley.
00:36:52Er hat Armut als Aphrodisiakum.
00:36:56Beachten Sie ihn gar nicht.
00:36:57Er beneidet Sie nur um Ihre Unschuld.
00:36:59Oh ja, ich sehne mich nach Insolvenz.
00:37:01Oh, ich bitte dich, John.
00:37:03Pardonnez-moi.
00:37:04Oui, Claude.
00:37:06Sie ist tot.
00:37:07Großmutter ist von uns gegangen.
00:37:09Stopp.
00:37:10Wir haben den Ausstand aufgelöst.
00:37:12Stopp.
00:37:13Alles weitere später.
00:37:14Stopp.
00:37:18Sollte es wahr sein,
00:37:19dass Geld nun kein Hindernis mehr darstellte?
00:37:21Paulina durchlebte Gefühle, die ihr bisher fremd waren.
00:37:24Was ihr ursprünglich nur ein Ausweg aus ihrer Notlage war,
00:37:27stürzte sie nun in tiefe Trauer.
00:37:30Ihre Großmutter war ein Mensch voller Güte
00:37:32und Paulina war aufgewühlt durch den Verlust einer Frau,
00:37:34die sie so oft tröstend in die Arme geschlossen hatte,
00:37:37um ihr die Seele mit ihrer Weisheit zu wärmen.
00:37:41Das ist wunderschön.
00:37:42Gefällt es Ihnen nicht?
00:37:44Doch, ich sag doch, es ist wunderschön.
00:37:46Oh, danke.
00:37:49Bitte.
00:37:53Tja.
00:37:55Ich glaube, das dürfte für heute reichen.
00:37:57Okay.
00:37:58Also, ich muss sagen,
00:38:01der allererste Eindruck, der täuscht bei Ihnen.
00:38:04Was soll das heißen?
00:38:05Weiß nicht.
00:38:08Anfangs schienen Sie mir so, naja...
00:38:11Wie?
00:38:12Chaotisch trifft es wohl am besten.
00:38:15Verstehe.
00:38:16Ja, Sie leben in diesem Schweinestall,
00:38:18Sie sind Hypochonder,
00:38:19Sie wirken unheimlich unsicher und Sie lügen.
00:38:23Dankeschön.
00:38:24Ist doch so.
00:38:26Aber
00:38:28zusammengenommen ergeben all diese merkwürdigen Eigenarten
00:38:32keine Ahnung, etwas Nettes.
00:38:35Ich finde, dass Ihre Eigenarten auch etwas sehr Nettes haben.
00:38:42Wie wär's, wenn wir morgen in aller Frühe anfangen?
00:38:44Gut einverstanden.
00:38:46In aller Frühe.
00:38:48Also, bis morgen.
00:38:49Bis morgen.
00:39:07Warten Sie, nicht losfahren!
00:39:09Schon gut, junge Frau, nur die Ruhe.
00:39:12Oh mein Gott, nein!
00:39:14Oh mein Gott, oh mein Gott!
00:39:19Oh mein Gott!
00:39:38Hi!
00:39:41Sie wollten doch zeitig loslegen.
00:39:44Verzeihung, mein Wecker hat nicht geklingelt.
00:39:47Wie spät ist es?
00:39:48Viertel vor sieben.
00:39:50Kein Wunder, dass er noch nicht geklingelt hat.
00:39:52Seit wann sind Sie denn auf?
00:39:53Schon seit fünf.
00:39:54Ich bin Frühaufsteher.
00:39:55Es gibt zwei Sorten von Menschen, Frühaufsteher und Langschliefer.
00:39:57Was würden Sie sagen, was Sie sind?
00:40:00Wollen Sie bei mir einziehen?
00:40:01Nein, ich hab uns bloß was zu essen besorgt, weiter nichts.
00:40:03Und?
00:40:04Naja, hauptsächlich für mich.
00:40:06Ich kann nicht arbeiten, ohne zwischendurch was Vernünftiges zu essen,
00:40:08aber Sie können gern was abhaben.
00:40:09Glauben Sie nicht, ich bin verwöhnt.
00:40:11Ich esse genauso gern Cornflakes und Fischstäbchen wie jeder andere auch.
00:40:13Tut mir leid, ich hab gerade ziemlich viel um die Ohren.
00:40:15Sie brauchen es gar nicht zu entschuldigen.
00:40:16Ich verstehe das.
00:40:17Sie sind kreativ und sollten sich nicht um banale Dinge kümmern,
00:40:19wie einkaufen und essen.
00:40:20Wie wär's, wenn Sie erst mal duschen und ich mache inzwischen Frühstück?
00:40:23Nein, nein, nein.
00:40:24Dafür haben wir keine Zeit.
00:40:25Uns fehlen noch mindestens 150 Seiten.
00:40:27Wir essen zwischendurch.
00:40:28Und jetzt zeigen Sie mal, was wir gestern geschafft haben.
00:40:30Gestern?
00:40:31Ja, damit wir den Faden wiederfinden und sehen, was wir schon haben.
00:40:34Wollen Sie, wollen wir nicht lieber einfach weitermachen?
00:40:36Sie haben völlig recht.
00:40:37Wir haben nicht viel Zeit.
00:40:38Und wenn wir uns jetzt noch ewig mit den alten Sachen aufhalten,
00:40:40werden wir vermutlich nie fertig.
00:40:45Okay.
00:40:54Adam spaziert durch das Casino und sieht viele Leute in Gruppen herumstehen,
00:40:58die allerhand Dinge tun, wie zum Beispiel Roulette spielen,
00:41:01Schnaps trinken und dummes Zeug reden?
00:41:04Ich dachte, dass...
00:41:06Adam...
00:41:07Adam mochte Paulina, aber er wusste auch, dass sie irgendwie durchgeknallt war
00:41:10und wenn er auch manchmal glaubte, sie zu lieben,
00:41:12war es im Grunde nur so, dass er eher an die Wäsche wollte.
00:41:14Mal ehrlich, Alex, es stimmt doch eher...
00:41:16Nein, es stimmt eben nicht.
00:41:17Er ist vom ersten Augenblick unsterblich in sie verliebt
00:41:19und wo im Himmels Willen ist meine Version?
00:41:25Ich wollte gerade in den Bus steigen.
00:41:31Es war alles verregnet und da war diese riesengroße Pfütze
00:41:37und der Boden steht immer so glatt, dass ich ausgerutscht bin.
00:41:41Und dann ist alles herausgefallen.
00:41:43Es tut mir so leid, ich habe versucht...
00:41:45Ja, schon gut, das macht nichts.
00:41:47Ich wollte retten, was zu retten ist.
00:41:48Sie können nichts dafür.
00:41:50Doch, gar nicht.
00:41:51Ich kriege das wieder hin.
00:41:52Ich habe früher auch mal Seiten verloren, das kommt schon wieder in Ordnung.
00:41:56Wirklich?
00:41:57Ja, das bügeln wir wieder aus.
00:41:58Wie viele Seiten sind denn draufgegangen?
00:42:0118.
00:42:0318.
00:42:08Zeit aufzustehen.
00:42:10Während Paulina um ihre geliebte Großmutter trauerte
00:42:13und sich um ihre Familie kümmerte,
00:42:15hatte Adam alle Mühe, seine Gefühle für Paulina im Zaum zu halten.
00:42:19Unterdessen wurde seine Freundschaft mit Elsa immer inniger.
00:42:22Ohne zu ahnen, dass sie eine tiefe Zuneigung für ihn hegte,
00:42:25unterhielt er sie mit Fantasiegeschichten über das Leben,
00:42:27das er mit Paulina zu führen gedachte.
00:42:29Adams Leidenschaft geriet zunehmend außer Kontrolle.
00:42:32Da seine geliebten Red Sox aus dem Rennen um die amerikanische Meisterschaft
00:42:37ausgeschieden waren, bot Baseball fortan keine befriedigende Ablenkung mehr.
00:42:41Shaw durfte auf keinen Fall unterschätzt werden.
00:42:44Trotz seines winzigen Schnurrbarts
00:42:46hatte er sich bereits mehrmals als ernstzunehmender Gegner erwiesen.
00:42:49Adam war sich dessen nur allzu bewusst.
00:42:51Er musste etwas unternehmen.
00:42:53Aber wann?
00:42:59Darf ich?
00:43:00Bitte greifen Sie zu.
00:43:01Ich formuliere gerade.
00:43:07Ich esse Tomaten nur ohne Haut.
00:43:11Wer sind Sie eigentlich?
00:43:14Bitte?
00:43:15Seit mehr als drei Wochen sind wir gemeinsam in dieser Wohnung.
00:43:18Aber abgesehen davon, dass Sie fast zwanghaft
00:43:20alles, was ich tue, kommentieren müssen
00:43:22und eine merkwürdige Art haben, Ihre Pizza zu essen,
00:43:24weiß ich überhaupt nichts über Sie.
00:43:26Zum Beispiel aus welcher Gegend Sie kommen.
00:43:28Etwas über Ihr bisheriges Leben.
00:43:30Ich weiß nur, dass Sie in der Schweiz leben.
00:43:32Das ist meine Privatsphäre, Alex.
00:43:34Ja, natürlich, schon klar.
00:43:36Und wenn Sie es vorziehen, nichts von sich zu erzählen,
00:43:38dann verstehe ich das vollkommen.
00:43:40Ich wohne in Jamaica Plain.
00:43:42Vater und Mutter sind tot, heißt es.
00:43:44Meine Mutter starb vor sechs Jahren
00:43:46und mein Vater hat sich davon gemacht,
00:43:48als ich noch klein war und sich angeblich zu Tode gesoffen.
00:43:50Ich sag ja, wenn Sie es vorziehen,
00:43:52nichts von sich zu erzählen.
00:43:54Hatten Sie erwähnt, ob Sie einen festen Freund haben?
00:43:56Nein, hatte ich nicht.
00:43:58Werden Sie es eventuell noch erwähnen?
00:44:00Schon möglich.
00:44:02Werden Sie es eventuell jetzt erwähnen?
00:44:04Ja, ich habe einen festen Freund.
00:44:06Ich habe ihn letztes Jahr kennengelernt
00:44:08und zwar im
00:44:10Eishockeystadion.
00:44:12Ja.
00:44:14Ja.
00:44:16Ja.
00:44:18Ja.
00:44:20Ja.
00:44:22Eishockeystadion.
00:44:24Oh.
00:44:26Und ist es was Ernstes oder nur eine
00:44:28von diesen typischen Eishockey-Romanzen?
00:44:30Wir haben vor, nächsten Juni zu heiraten.
00:44:32Aha.
00:44:36Gut, ich glaube,
00:44:38ich bin fertig mit Formulieren.
00:44:40Wo war ich stehen geblieben?
00:44:42Ähm, Adam hat gerade beschlossen,
00:44:44dass er etwas unternehmen muss.
00:44:46Richtig. Adam konnte nicht länger warten.
00:44:48Es war wie beim Versteckspiel.
00:44:50Er hatte gerade das Zählen beendet
00:44:52und jetzt war es so weit.
00:44:54Eins, zwei, drei, ich komme.
00:44:56Und doch galt es, einfühlsam zu sein
00:44:58und nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.
00:45:00Moment mal, Augenblick.
00:45:02Was machen die beiden da?
00:45:04Wonach sieht es denn aus?
00:45:06Einfach so.
00:45:08Wieso nicht?
00:45:10Weil sie um ihre Großmutter trauert.
00:45:12Das ist es ja. Paulina sucht Trost bei ihm.
00:45:14Sie haben doch gesagt,
00:45:16dass Adam einfühlsam zu ihr sein wollte.
00:45:18Oh Gott.
00:45:20Es tut mir aufrichtig leid,
00:45:22dass ihre Großmutter gestorben ist.
00:45:24Alex, das ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt.
00:45:26Sind Sie verrückt?
00:45:28Der Zeitpunkt ist ideal.
00:45:30Nein, ist er nicht.
00:45:32Doch, ist er.
00:45:34Oh nein, ist er nicht.
00:45:36Hören Sie, ich bin der Autor, okay?
00:45:38Und wenn ich es sage, ist er ideal.
00:45:40Und ich bin der Leser
00:45:42und ich sage, es stört mich ungemein.
00:45:44Und dabei gebe ich mir doch wirklich alle Mühe,
00:45:46das zu sagen.
00:45:48Ich weiß schon.
00:45:50Um Adam geht es überhaupt nicht.
00:45:52Sie hatten was gegen Paulina,
00:45:54und zwar schon von Anfang an.
00:45:56Oh bitte.
00:45:58Ist doch wahr.
00:46:00Hören Sie auf,
00:46:02ich habe doch nichts gegen eine fiktive Figur.
00:46:04Dann ist ja gut.
00:46:06Sie ist flatterhaft,
00:46:08sie ist frivol und eine fragwürdige Erscheinung.
00:46:10Oh ja, natürlich.
00:46:12Die drei berühmten Fs.
00:46:14Es gibt keine, die an sie heranreicht, ehrlich gesagt.
00:46:16Frag ich mich, wer hier unter emotionalen Defiziten leidet.
00:46:18Was wollen Sie damit andeuten?
00:46:20Er ist es nicht, dem Konventionen
00:46:22offenbar wichtiger sind als Leidenschaft.
00:46:26Soll das heißen, ich mache mir nichts aus Leidenschaft?
00:46:28Doch, doch, ganz sicher sogar.
00:46:30Solange nur vorher die Wäsche aufgehängt ist.
00:46:34Adam und Paulina taumelten
00:46:36voller Leidenschaft ins Bett.
00:46:40Adam und Paulina taumelten
00:46:42voller Leidenschaft ins Bett.
00:46:46Oh mein Gott, tut das gut.
00:46:54Was für eine fantastische Insel.
00:47:06Oh mein Gott.
00:47:12Ich bin völlig alle.
00:47:16Ja, das kann ich mir gut vorstellen.
00:47:20Okay, und wie geht's weiter?
00:47:22Wie meinen Sie das?
00:47:24Die Großmutter ist tot,
00:47:26für unsere Liebenden läuft alles wunderbar.
00:47:28Paulina hat ihre Erbschaft,
00:47:30Adam hat Paulina,
00:47:32Shaw ist aus dem Rennen.
00:47:34Was soll denn noch passieren?
00:47:36Ich muss mich übergeben.
00:47:38Ich muss mich übergeben.
00:47:42Sie haben keine Ahnung, wie es weitergehen soll.
00:47:44Es scheint, als hätten Sie sich
00:47:46in eine Sackgasse geschrieben.
00:47:52Sie müssen den Kopf über die Schüssel halten,
00:47:54so wird das nicht.
00:47:56Hey, ich mache das schon seit meinem sechsten Lebensjahr,
00:47:58ich komme zurecht, vielen Dank.
00:48:00Ich glaube, ich muss sterben.
00:48:02Sie werden nicht sterben.
00:48:04Nein, im Ernst, ich glaube, ich verglühe.
00:48:06Nicht übermäßig warm.
00:48:08Das verstehe ich nicht.
00:48:10Wieso halten eigentlich alle
00:48:12das Auflegen der Hand auf die Stirn
00:48:14für eine zuverlässige medizinische Methode?
00:48:16Ihnen fehlt nicht.
00:48:18Ich habe Schmerzen hier in der Brust,
00:48:20damit ist nicht zu spaßen.
00:48:22Okay, also schön.
00:48:24Wenn die Symptome andauern und Sie wirklich glauben,
00:48:26Sie haben einen Herzinfarkt,
00:48:28hallo, hören Sie mir zu.
00:48:30Möchte ich, dass Sie mich unverzüglich anrufen,
00:48:32weil ich keine Lust habe, Geld für den Bus rauszuwerfen,
00:48:34angenehmen Abend noch.
00:48:42Soll das heißen,
00:48:44Sie sind immer noch festgefahren?
00:48:46Völlig, Sie haben doch den Nagel auf den Kopf getroffen.
00:48:48Die Großmutter ist gestorben,
00:48:50Paulina hat ihre Erbschaft, Adam hat Paulina
00:48:52und ich habe den Handlungsfaden verloren.
00:48:54Ihnen wird doch nicht wieder übel, oder doch?
00:48:56Ich halte es hier nicht aus.
00:48:58Wo wollen Sie denn hin?
00:49:00Sollten wir nicht weiterarbeiten?
00:49:02Ja, wenn mir die Ideen ausgehen,
00:49:04versuche ich erstmal den Kopf freizukriegen.
00:49:06Ich gehe aus, um mir Bäume und Vögel anzusehen,
00:49:08Menschen, die irgendwas tun, sich an Frisbee zuwerfen,
00:49:10Rollerblades fahren, sowas in der Richtung.
00:49:12Gut, wenn Ihr Kopf wieder frei ist, sehen Sie vielleicht ein,
00:49:14dass es ein Fehler war, ihn mit ihr ins Bett springen zu lassen.
00:49:16Ja.
00:49:18Seit ich denken kann, wollte ich Schriftsteller werden.
00:49:20Bei der Scheidung meiner Eltern war ich acht.
00:49:22Damals fing ich an, Geschichten zu schreiben,
00:49:24um meine Gefühle zu verarbeiten.
00:49:26Ich fand es wesentlich leichter, erfundene Figuren etwas sagen zu lassen,
00:49:28als es selbst aussprechen zu müssen.
00:49:30Meine Eltern sind wunderbarer am Erzählen,
00:49:32dass man den Lauf der Dinge so beeinflussen kann,
00:49:34dass uns gelingt, was wir im wahren Leben nie schaffen.
00:49:36Manchmal gelingt im richtigen Leben auch was.
00:49:38Ja, darauf warte ich immer noch.
00:49:40Sagen Sie, waren Sie mal verheiratet?
00:49:42Sie meinen im richtigen Leben? Nein, nie.
00:49:44Lassen Sie mich raten.
00:49:46Sie haben noch nicht die richtige Frau gefunden.
00:49:48Sie haben es erfasst.
00:49:50Und ich weiß auch, was Sie gleich sagen werden,
00:49:52nämlich, dass man erst der richtige Mann sein muss,
00:49:54um die richtige Frau zu finden.
00:49:56Aber irgendwie spüre ich, dass ich der richtige Mann bin.
00:49:58Ich weiß, was die vollkommene Frau für mich gibt.
00:50:00Sie ist schön, geistreich, witzig.
00:50:04Achtung, und jetzt kommt der Haken.
00:50:06Sie interessiert sich für mich.
00:50:10Ich weiß, dass sie irgendwo existiert.
00:50:12Ich hab bloß...
00:50:14Wissen Sie, es geht mir wie...
00:50:16wie diesen Hunden auf der Hunderennbahn,
00:50:18die den Kaninchen-Attrappen hinterherjagen.
00:50:20Ich war schon so nah dran.
00:50:22Aber irgendwie gelingt es mir nie, das Kaninchen zu fangen.
00:50:24Den Hunden auch nicht.
00:50:26Ja, ich weiß.
00:50:28Aber vielleicht wollen Sie es auch gar nicht fangen.
00:50:56...stars below me
00:51:02Rising up
00:51:04Through...
00:51:06the earth
00:51:08And in me
00:51:10Till I could fit on the head
00:51:14Of a pill
00:51:16What did you say?
00:51:20I know I saw you say
00:51:22Ich hoffe, dass es geholfen hat.
00:51:25Das hat es.
00:51:26Langsam sickern wir da ein paar Ideen durch.
00:51:28Es war ein sehr schöner Tag.
00:51:31Das find ich auch.
00:51:32Und da wären wir schon.
00:51:35Oh.
00:51:36Na dann.
00:51:37Ich hab's!
00:51:38Das ist es!
00:51:39Was denn?
00:51:40Es war ein Fehler, die Großmutter sterben zu lassen.
00:51:53Das ist fantastisch.
00:51:55Danke.
00:51:56Vielen Dank.
00:51:58Ich liebe sie.
00:51:59Sie wissen, wie ich das meine, ja?
00:52:02Klar.
00:52:03Einfach fantastisch.
00:52:04Schön.
00:52:05In Ordnung.
00:52:06Wir sehen uns morgen.
00:52:07Die Großmutter lebt.
00:52:08Hallo!
00:52:09Oh, seht nur, wer im Leben ist.
00:52:12Im Telegram stand, du wärst nicht mehr da.
00:52:15Selbstverständlich.
00:52:16Was denn sonst?
00:52:17Wäre ich nicht von dort weggegangen, wie könnte ich dann wohl hier sein?
00:52:24Warum hast du dir in deiner Verfassung eine so strabassiöse Reise aufgeladen?
00:52:27Meine Verfassung ist ausgezeichnet.
00:52:30Diese dummen Ärzte.
00:52:32Alles Idioten.
00:52:33Man sollte ihnen die Lizenz aber erkennen und zwar allen, bis auf den Letzten.
00:52:37Zuerst sagen sie, ich habe noch ein Jahr zu leben und dann waren es auf einmal noch
00:52:42sechs Monate und dann noch weniger als ein Monat.
00:52:46Hätten sie recht, da wäre ich bereits tot, zehn Minuten nach Ankunft auf Insel.
00:52:51Was soll das denn?
00:53:01Die tote Großmutter hat ihnen nur Schwierigkeiten gemacht und jetzt stirbt sie schon wieder?
00:53:05Überhaupt kein Geld, wieso?
00:53:08Ihre Mutter besaß eine der außergewöhnlichsten Sammlungen seltener Parfums in der Geschichte
00:53:13von Frankreich.
00:53:14Ein Vermögen wert.
00:53:15Wie sie alle wissen, hat Madame, Gott hab sie selig, ein hohes Alter erreicht.
00:53:20Die seltenen Parfums leider nicht.
00:53:22Bitte?
00:53:23Sie sind allesamt verdunstet.
00:53:24Das letzte während ihres kurzen Kampfes gegen die Syphilis.
00:53:28Das Vermögen deiner Mutter hat sich einfach so verpflichtigt?
00:53:33Bis auf den letzten Penny?
00:53:35Sie litt an Syphilis?
00:53:36Als Adam erfuhr, dass Paulinas Erbschaft sich in Luft aufgelöst hatte, geriet er ins Grübeln.
00:53:42Er war kein Dummkopf, er war Lehrer, Herrgott nochmal.
00:53:46Er ahnte, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Paulina sich erneut seinem Nebenbohler,
00:53:50dem Widerling John Shaw, in die Arme werfen würde.
00:53:54Er malte sich die Verlobung aus, er malte sich die Hochzeit aus.
00:53:57Als er bei der Hochzeitsnacht angelangt war, wurde ihm bewusst, dass er mit dem Ausmalen
00:54:01vielleicht lieber aufhören sollte.
00:54:03Eldora, wo ist Paulina?
00:54:05Oh, Signor Shibley, Sie müssen sie aus dem Kopf schlagen.
00:54:08Kosten Sie meine Paella.
00:54:10Stopp, stopp, stopp.
00:54:12Was denn?
00:54:13Eldora?
00:54:14Eldora.
00:54:15Eldora, das spanische Hausmädchen, vormals Elsa das russische Hausmädchen, vormals Ilva
00:54:19das schwedische Hausmädchen?
00:54:20Si.
00:54:21Nein, Alex, das kommt gar nicht in Frage.
00:54:23Selbst wenn Eldora die aufregendste Figur seit Scarlett O'Hara wäre, was sich offengestanden
00:54:28für sehr unwahrscheinlich halte, haben wir gar keine Zeit nochmal alles umzuändern.
00:54:31Ich weiß, aber mir fehlt nichts.
00:54:32Drei Tage, Alex.
00:54:33Wir haben noch drei Tage.
00:54:34Ich weiß, aber irgendwas fehlt noch.
00:54:36Vielleicht braucht er noch ein Hindernis, das ihn von Paulina fernhält.
00:54:39Er ist mittellos.
00:54:40Sie heiratet einen anderen Mann und wenn Sie mich fragen, liebt sie ihn nicht mal.
00:54:43Ich finde, Hindernisse hat er mehr als genug.
00:54:46Moment, warten Sie.
00:54:47Ich hab's.
00:54:48Kein Hindernis, eine zweite Dreieckskonstellation.
00:54:50Sie hatten vollkommen recht mit ihrem Vorschlag, das könnte hinhauen.
00:54:52Und wir ändern nur eine Kleinigkeit.
00:54:53Sie ist Amerikanerin, kommt aus Philadelphia und ihr Name ist Anna.
00:55:02Hallo, Adam.
00:55:06Was ist?
00:55:08Sie wirken heute so verändert.
00:55:10Irgendwas mit Ihren Haaren.
00:55:12Da war etwas in Annas Augen, das Adam, geblendet von seiner Liebe zu Paulina, bisher noch nicht
00:55:18bemerkt hatte.
00:55:19Eine Mischung aus tiefer Traurigkeit und innerer Stärke, die ihr unglaubliche Schönheit
00:55:23verlieh.
00:55:24Wollen Sie das wirklich wissen?
00:55:27Und ob ich das will?
00:55:28Er geht nur zu ihr, um sich über Paulina hinweg zu trösten.
00:55:31Gar nicht wahr.
00:55:33Er braucht unbedingt ein Erfolgserlebnis.
00:55:35Wovon reden Sie da überhaupt?
00:55:37Wir heizen die Dreiecksgeschichte ein bisschen an.
00:55:39Anna hat Gefühle für Adam und Adam hat Gefühle für Sie.
00:55:42Dabei hat er Paulina immer noch nicht vergessen.
00:55:44Perfekt.
00:55:45Der Leser weiß nicht, für wen er sich am Ende entscheidet.
00:55:47So ködert man ihn.
00:55:48Und für wen entscheidet er sich?
00:55:49Sehen Sie?
00:55:50Geködert.
00:55:51Wie wär's mit Adam?
00:55:52Er hat sich für Paulina entschieden.
00:55:54Wie?
00:55:55Geködert.
00:55:56Wie wär's, wenn wir ein bisschen die Stadt erkunden?
00:55:59Nein, ich muss...
00:56:00Ach, gar nichts müssen Sie tun.
00:56:01Sie machen Schmorbraten.
00:56:02Deswegen nennt man das Gericht Schmorbraten.
00:56:03Er soll eine Zeit lang schmoren.
00:56:05Seien Sie ein bisschen spontan.
00:56:06Ich lade Sie zum Mittagessen ein.
00:56:08Haben Sie Hunger?
00:56:09Eigentlich nicht.
00:56:10Wunderbar.
00:56:11Ich bin sowieso pleite.
00:56:12Gut.
00:56:13Einverstanden.
00:56:14Wie sind Sie überhaupt bei den Delacroixs gelandet?
00:56:16Eine Stellenanzeige.
00:56:17Ich sollte nur über die Ferien bleiben.
00:56:19Und dann sind es fünf Jahre geworden.
00:56:21Die Sommer auf St. Charles,
00:56:22die Wintermonate in der Schweiz
00:56:24und das übrige Jahr in Paris.
00:56:26Klingt aufregend.
00:56:28Ja.
00:56:29Das klang jetzt aber nicht so aufregend.
00:56:32Im Grunde führe ich nicht mein Leben, sondern Ihres.
00:56:38Möglicherweise kann man da Abhilfe schaffen.
00:56:40Und wie?
00:56:42Nun auf, die Gefahr,
00:56:43dass Sie mich vielleicht für einen Draufgänger halten,
00:56:45wie gefällt Ihnen das?
00:56:52Mein Leben gefällt mir.
00:56:54Wenn gleich zynischere Gemüter den Eindruck gewinnen konnten,
00:56:56dass sich Adam nur über Polina hinwegtröstete...
00:56:58Reizend.
00:57:00...war es in Wahrheit so,
00:57:01dass er bei Anna neuen Halt fand.
00:57:04Und mit jedem Tag der Verstrich
00:57:06wurden seine Gefühle für sie inniger.
00:57:11Ich finde es total interessant,
00:57:12diese Entwicklung zu verfolgen.
00:57:14Ich hatte nicht verstanden,
00:57:15wie es sich mit Polina verändert hat.
00:57:17Aber ich glaube,
00:57:18dass sie sich von den Figuren leiten lassen.
00:57:20Aber jetzt ist mir klar,
00:57:21warum Anna und Adam am Ende zueinander finden.
00:57:23Die ganze Zeit über
00:57:24sind die beiden sich so nahe gewesen,
00:57:26ohne einander wahrzunehmen.
00:57:27Wer sagt denn, dass sie zusammenbleiben?
00:57:29Etwa nicht?
00:57:31Ich weiß es nicht.
00:57:32Was kann da noch schief gehen?
00:57:33Sie waren doch so romantisch miteinander.
00:57:35Das ist genau das, worum es geht.
00:57:36Sehen Sie, wenn er nach der einen verrückt ist,
00:57:38aber die andere nur halbherzig begehrt,
00:57:40wo bleibt dann die Dreiecksbeziehung?
00:57:41Wenn er aber ungemein starke Gefühle für beide Frauen empfindet,
00:57:43dann steckt er in der Zwickau.
00:57:44Und wenn er das nicht macht,
00:57:46wenn er ungemein starke Gefühle für beide Frauen empfindet,
00:57:48dann steckt er in der Zwickmühle.
00:57:49Ja, aber dann haben Sie auch...
00:57:50Nein, jetzt müssen wir wieder Schwung in den Laden bringen.
00:57:52Chipley, wie geht's Ihnen, mein lieber Freund?
00:57:55Sie sind heute ja ausgesprochen gut aufgelegt.
00:57:57Das hat seinen Grund.
00:57:58Endlich ist es so weit.
00:57:59Heute Abend werde ich Polina bitten, mich zu heiraten.
00:58:02Und am Wochenende sind wir schon auf dem Dampfer nach Paris,
00:58:04um die Hochzeit vorzubereiten.
00:58:06Heute, sagen Sie?
00:58:07Mhm.
00:58:08Darf ich gratulieren?
00:58:10Und Sie sind sicher, dass sie einwilligt?
00:58:12Ich habe 500.000 Gründe, die mich zuversichtlich machen.
00:58:15500.000?
00:58:18Das sind eine Menge Gründe.
00:58:19Die bezaubernde Polina hat einen kostspieligen Geschmack.
00:58:25Adam hatte geglaubt, über Polina hinweg zu sein.
00:58:28Aber durch die bevorstehende Verlobung
00:58:29wurde ihm eins unmissverständlich klar.
00:58:31Es war wieder an der Zeit, in sich zu gehen.
00:58:34Wie traf man eine Wahl zwischen zwei Frauen,
00:58:36die man so aufrichtig liebte?
00:58:38Indem man aufhört, sich wie ein dummer Esel zu benehmen
00:58:40und den Tatsachen ins Auge sieht.
00:58:42Unser Glück ist wie ein starker Fels.
00:58:44Wenn du nachts im Bett liegst,
00:58:46ist es das, wovon du träumst?
00:58:48Ein starker Fels? Wie langweilig.
00:58:50Oder träumst du von Glamour?
00:58:52Eisenabenteuern?
00:58:54Einleben voller Aufregung?
00:58:56Solche Träume sind fast nie real.
00:58:58Wie war das bitte?
00:58:59Ich will damit nur sagen,
00:59:00dass wahre Liebe auf etwas anderem beruht.
00:59:02Und zwar auf gegenseitige Achtung,
00:59:03Zuneigung und Sorge um den Partner.
00:59:05Sie haben nur ausgelassen,
00:59:07dass er mit ihnen die wildeste,
00:59:08ämmungsloseste Liebesnacht seines Lebens verbracht hat.
00:59:12Augenblick, das war mit mir.
00:59:13Er war völlig durcheinander.
00:59:15Zum ersten Mal in seinem Leben
00:59:16erfasste er die volle Bedeutung der Redewendungen
00:59:18in der Zwickmülle stecken und zwischen den Stühlen sitzen.
00:59:22Wohin gegen ihm der Ausdruck
00:59:24jemandem das Geld aus der Nase ziehen
00:59:25immer noch Rätsel aufgab.
00:59:26Wie war das Geld in die Nase hineingelangt?
00:59:28Durfte man beim Herausziehen ein Hilfsmittel verwenden
00:59:31oder sollte man warten, bis derjenige niesen muss?
00:59:33Alles knifflige Fragen.
00:59:35Aber Adam hatte im Moment andere Sorgen.
00:59:37Was gibt es da noch zu überlegen?
00:59:39Ich bin da, siehst du?
00:59:41Ich liebe dich.
00:59:42Was willst du von ihr?
00:59:43Sie ist anderweitig vergeben.
00:59:44Nicht unbedingt.
00:59:45Ja, für 500.000 Dollar könnte sie dir gehören,
00:59:48aber die hast du nicht
00:59:49und du wirst sie auch nie haben.
00:59:51Nicht der Rede wert für einen Mann wie dich.
00:59:53Nicht der Rede wert für das Glück deines Lebens.
00:59:55Ich muss Geld besorgen.
00:59:57Oh nein.
00:59:58Gut, genau diese Reaktion wollte ich provozieren.
01:00:00Ich möchte, dass der Leser überrascht ist.
01:00:02Sie möchten, dass der Leser
01:00:03Ihnen das Buch um die Ohren schlägt?
01:00:04Sie müssen denken wie ein Autor.
01:00:05Er spielt mit dem Leser.
01:00:06Wie kommt er an das Geld ran?
01:00:07Durch den Heiratsantrag läuft die Zeit gegen ihn
01:00:09und wir wissen immer noch nicht,
01:00:10mit wem er am Ende zusammenkommt.
01:00:12Wenn er versucht Paulina zu erobern und scheitert,
01:00:14wäre es idiotisch von Anna, wenn sie ihn zurücknehmen würde.
01:00:17Ich weiß nicht.
01:00:18Das menschliche Herz ist ein,
01:00:20ein feinmaschiges Netz aus widersprüchlichen Emotionen,
01:00:23deren Komplexität nahezu unmöglich zu erfassen ist.
01:00:26Sage ich ja, idiotisch.
01:00:29Okay, gut, können wir dann, ja.
01:00:31Obwohl er sich eindeutig zu Anna hingezogen fühlte,
01:00:34fühlte er sich zu Paulina noch eine Nuance eindeutiger hingezogen.
01:00:39Im Laufe des Sommers auf St. Charles
01:00:41hatte er zahlreiche Bekanntschaften geschlossen,
01:00:44wenn auch nicht nur in den besseren Kreisen.
01:00:46Tanzen Sie auch Flamenco?
01:00:48Wissen Sie, ich, ähm...
01:00:49Du wirst ein echter Mann sein, wie ich tanze auf Flamenco.
01:00:52Wir verleihen unser Geld nur an echte Männer.
01:00:54Ich war dafür bekannt,
01:00:55gelegentlich die Kastagnetten klackern zu lassen, ja.
01:01:02Beweisen Sie!
01:01:09Spielt weiter, Jungs!
01:01:24Er ist gut.
01:01:39Die Zinsen betragen 200 Prozent.
01:01:43Wir geben Ihnen 5.000.
01:01:45Und in einem Jahr bekommen wir 15.000 zurück.
01:01:48200 Prozent, das ist Wucher!
01:01:50Senor, Sie müssen versweifelt sein,
01:01:52Sie tanzen Flamenco, um Geld zu bekommen.
01:01:54Das ist keine gute Verhandlungsposition.
01:01:56200 Prozent!
01:01:57Das kann ich nicht.
01:01:58200 Prozent.
01:01:59Das ist das Problem.
01:02:00Das ist das Problem.
01:02:01Das ist das Problem.
01:02:02Das ist das Problem.
01:02:03Das ist das Problem.
01:02:04Das ist das Problem.
01:02:05Das ist das Problem.
01:02:06Das ist das Problem.
01:02:07200 Prozent.
01:02:08Das ist Erpressung.
01:02:09Dann lassen Sie es bleiben.
01:02:11Nur 200 Prozent.
01:02:13Bueno.
01:02:14In einem Jahr wird zurückgesahlt,
01:02:15sonst bringen wir es hier um.
01:02:20Ich habe 5.000 Dollar.
01:02:22Würden Sie heute für mich Ihre Einsatzbeschränkung aufheben?
01:02:27Monsieur wünscht es mir mit Liebe vor den Aufheben.
01:02:30Wie Sie wünschen, Monsieur.
01:02:335.000 für Monsieur Vert.
01:02:35Faites vous jeu, mesdames et messieurs.
01:02:37Ja, einsetzen bitte, meine Damen und Herren.
01:02:40Der Augenblick der Wahrheit war gekommen.
01:02:42Adam wusste, dass er diesmal gewinnen würde.
01:02:44Und so war es auch.
01:02:46Cinq, rouge.
01:02:50Dix, noir.
01:02:54Vier, rouge.
01:02:58Neuf, rouge.
01:03:01Fünf, rouge.
01:03:04Fragen Sie, was Sie überhaupt wünschen?
01:03:06Die Geschäftsführung hat mich gebeten, Sie zu fragen,
01:03:08ob Sie eventuell für heute Abend aufhören wollen.
01:03:12Bloß ein Spiel noch.
01:03:14Und zwar setze ich alles, 320.000,
01:03:16auf schwarz.
01:03:20Genau.
01:03:22Wie Sie wünschen, Monsieur.
01:03:24Ein Sieg noch, und Paulina würde ihm gehören.
01:03:27Es gibt Augenblicke im Leben,
01:03:29in denen wir aus unerfindlichen Gründen
01:03:31von einem seltsamen Wohlbefinden ergriffen sind
01:03:33und uns mit der Welt im Einklang wähnen.
01:03:35Wir wissen genau, wer wir sind
01:03:37und wohin wir gehören.
01:03:39Für Adam wurde dieser Zustand
01:03:41des vollendeten Glücks von zwei Worten zerstört.
01:03:4336, rouge.
01:03:4536, rote.
01:03:47Und einfach so war alles dahin.
01:03:49Sein Geld,
01:03:51seine Zukunft mit Paulina sowie,
01:03:53und daran bestand für ihn kein Zweifel,
01:03:55sein Leben.
01:03:57Erzählen Sie mir nicht, dass er gleich bei Anna vor der Tür steht.
01:03:59Ich weiß es nicht.
01:04:01Hätte ich auch nicht erwartet.
01:04:05Ich gehe hin.
01:04:07Wer kann denn das sein?
01:04:09Oh, eine Lady.
01:04:11Angelica.
01:04:13Hoffentlich sterben wir nicht, Baby.
01:04:15Um ehrlich zu sein, das tun sie.
01:04:19Das war bloß eine Flasche.
01:04:21Wie geht's euch, Jungs?
01:04:23Gut seht ihr aus.
01:04:25Wir sind hier, um Sie zu erinnern.
01:04:27Was soll das heißen? Ich habe noch einen Tag. Ich bin fast fertig.
01:04:29Bueno, sehr gut. Wir helfen nur ein bisschen.
01:04:31Was habt ihr vor?
01:04:33Ah!
01:04:35Seid ihr noch zu retten?
01:04:37Keine Abhängung.
01:04:39Augenblick, das war mein Fernseher. Was soll denn das?
01:04:41Esperate, esperate, esperate.
01:04:43Das ist doch...
01:04:45Ist schon gut. Sie schreiben ein Buch fertig und von Geld.
01:04:47Sie kaufen Flachbildchen.
01:04:49Bessere Bildqualität.
01:04:5124 Stunden, Chico.
01:04:53Auf Wiedersehen.
01:04:57Auf Wiedersehen.
01:05:01Du meine Güte.
01:05:03Alles in Ordnung? Du meine Güte.
01:05:05Hatten Sie sich erschreckt?
01:05:07Und ob ich das habe? Sollten wir nicht die Polizei rufen?
01:05:09Nein, ich glaube, das wäre keine gute Idee.
01:05:11Wir sollten lieber das Buch beenden, dann bekommen die ihr Geld
01:05:13und alles wird wieder gut.
01:05:15Augenblick mal.
01:05:17Das waren doch die Flamenco-Tänzer, oder nicht?
01:05:19Sie haben sich Geld geliehen und beim Glücksspiel verloren.
01:05:21Das war ich damals.
01:05:23Dann ist alles wahr, was in dem Buch steht?
01:05:25Nein, es gibt nur einige Dinge, die ich aus dem richtigen Leben herausgreife
01:05:27und für meinen Roman verwende.
01:05:29Wer gehört noch dazu?
01:05:31Haben Sie eine kranke Großmutter, die hier reingerollt kommt und tot umfällt?
01:05:33Nein.
01:05:35Und gibt es eine Paulina?
01:05:37Hören Sie, Emma, das nächste Mal, wenn Freund Dampfnase und Knecht Ruprecht
01:05:39zu Besuch kommen, werden Sie nicht bloß Telefon und Fernseher kaputt schlagen.
01:05:41Also, bitte.
01:05:43Wir sollten versuchen, fertig zu werden.
01:05:45Schon mal was von Banken gehört?
01:05:47Ja, natürlich.
01:05:49Wenn Sie eine Pause brauchen, verstehe ich das sehr gut.
01:05:51Nein, geht schon wieder.
01:05:53Okay.
01:05:55Sie sollen ja umgebracht werden.
01:05:57Sie haben mir einen Schreck überwunden.
01:05:59Also weiter.
01:06:01Adam lief durch die...
01:06:03Nein.
01:06:05Adam irrte durch die Straßen von St. Charles
01:06:07wie jemand, der nicht nur sein gesamtes Geld,
01:06:09sondern auch jegliche Selbstachtung verloren hatte.
01:06:11Und so fand er sich unter der Seebrücke
01:06:13neben einer alten Möwe auf der Erde liegend wieder.
01:06:15Geistesabwesend starrte er dem Tier in die Augen
01:06:17und fiel dann in einen tiefen Schlaf.
01:06:23Alex?
01:06:25Alex!
01:06:27Was kann ich für Sie tun?
01:06:29Waren Sie eingeschlafen oder denken Sie nach?
01:06:31Ich habe schlafend nachgedacht.
01:06:33Machen wir doch einfach eine Pause.
01:06:35Nein, wir müssen weiterarbeiten.
01:06:37Alex, zwei Stunden Schlaf, mehr nicht.
01:06:39Dann bringen wir morgen früh das Schlusskapitel zu Ende.
01:06:41Also gut, zwei Stunden.
01:06:43Ich leg mich hier auf die Couch.
01:06:45Sie nehmen das Bett,
01:06:47stören Sie den Wecker, wenn Sie da oben sind.
01:06:49Nein, nein, Sie sollten im Bett schlafen.
01:06:51Ach nein, mir reicht die Couch.
01:06:53So sehen Sie aus, ich wette, Sie machen kein Auge zu.
01:06:55Aber Sie doch genauso wenig.
01:06:57Na schön, schlafen wir eben beide im Bett.
01:06:59Ist das Ihr Ernst?
01:07:01Ja.
01:07:03Okay.
01:07:09Sie wollen also mit mir schlafen?
01:07:11Sie haben recht, Sie sollten doch auf der Couch schlafen.
01:07:13Nein, ich meine ja nur die Redewendung
01:07:15mit jemandem schlafen wird selten in der wörtlichen Bedeutung benutzt.
01:07:17Das heißt, wenn tatsächlich geschlafen wird,
01:07:19mit Schnarchen, Remphasen und allem drum und dran.
01:07:21Das wollte ich damit nur sagen.
01:07:25Ich stelle noch den Wecker.
01:07:37Gute Nacht.
01:07:39Gute Nacht.
01:07:43Ist ein Gute Nacht nicht Fehlanplatz, wenn man nur zwei Stunden schlafen wird?
01:07:47Gute Nacht.
01:07:49Damit wäre das dann wohl geklärt.
01:07:57Gute Nacht.
01:08:03Sagen Sie mir seinen Namen.
01:08:05Was?
01:08:07Seinen Namen.
01:08:09Wen meinen Sie?
01:08:11Na Ihren Verlobten.
01:08:15Ich denke wir wollten versuchen ein bisschen zu schlafen.
01:08:19Ich will doch nur wissen wie er heißt und er nicht.
01:08:23Er heißt Art.
01:08:27Art Greco.
01:08:33Art Greco?
01:08:35Mhm.
01:08:39Art Greco, der Discount Zahnarzt?
01:08:41Was?
01:08:43Dessen Name auf allen Bussen steht?
01:08:47Ja.
01:08:49Ja.
01:08:53Dann muss er ziemlich gut sein.
01:08:55Ihre Zähne sehen toll aus.
01:08:57Alex.
01:08:59Moment, Augenblick.
01:09:01Vielleicht war das ja auch etwas vorheilig von mir,
01:09:03denn der bloße Umstand, dass er mit Ihnen liiert
01:09:05und gleichzeitig Zahnarzt ist,
01:09:07hat ja nicht automatisch zur Folge,
01:09:09dass er Ihr Zahnarzt ist.
01:09:11Vielleicht ist das einer von diesen Interessenskonflikten,
01:09:13wie bei Ärzten, die keine Familienangehörigen operieren.
01:09:15Andererseits ist Zähneziehen
01:09:17nicht gerade ein chirurgischer Eingriff,
01:09:19auch wenn die Leute häufig narkotisiert sind.
01:09:21In Ordnung, es war gelogen.
01:09:23Ich habe keinen Verlobten,
01:09:25ich habe keinen Freund
01:09:27und ich plane auch keine Hochzeit.
01:09:31Aber Art Greco ist der Zahnarzt.
01:09:35Es tut mir leid, aber
01:09:37was hätten Sie an meiner Stelle gemacht,
01:09:39wenn Sie bedenken, wie wir uns kennengelernt haben?
01:09:41Vermutlich hätte ich Sie stehen gelassen
01:09:43und wäre davon gelaufen.
01:09:45Gut, dass Sie das nicht getan haben.
01:09:51Finde ich auch.
01:09:55Ich bin auch sehr glücklich, dass du keinen Freund hast.
01:10:01Ich auch.
01:10:25Als er am nächsten Morgen aufwachte,
01:10:27stellte er fest, dass die Möwe auf seiner Brust saß.
01:10:29Als sich der Nebelschleier über dem Meer
01:10:31ebenso wie der in seinem Kopf verflüchtigte,
01:10:33kehrten seine Gedanken wieder zu Polina zurück.
01:10:39Alex?
01:10:41Ja?
01:10:45Existiert eine Polina?
01:10:47Wie meinst du das?
01:10:49In der Realität.
01:10:53Nein,
01:10:55nicht direkt.
01:10:57Ein Sammelsurium.
01:10:59Sammelsurium?
01:11:01Ja, eine Art Kombination
01:11:03aus vielen Frauen, die ich gekannt habe.
01:11:05Hattest du oft mit solchen Frauen erfahren?
01:11:09Naja, ab und zu trifft man eben solche Leute,
01:11:11die im Jetset verkehren.
01:11:13Hast du auch im Jetset verkehrt?
01:11:17Du weißt schon, was ich meine.
01:11:19Man liest doch von solchen Frauen,
01:11:21sie rennen durch, um mit irgendeinem Kerl
01:11:23auf einer Jacht zusammen zu sein
01:11:25oder mit einem anderen Typen
01:11:27im Privatjet.
01:11:29Sie ist ein Sammelsurium.
01:11:33Adam suchte Polina auf,
01:11:35in der Hoffnung, sie trotz allem
01:11:37für sich gewinnen zu können.
01:11:39Wie viel hast du verloren?
01:11:41Alles, aber ich kann es zurückgewinnen.
01:11:45Wärst du so freundlich und reichst mir
01:11:47den Bimstein von da drüben?
01:11:49Hör mal, Polina,
01:11:51ich weiß, dass es ein Klischee ist,
01:11:53zu sagen, dass die besten Dinge
01:11:55im Leben umsonst sind und
01:11:57dass man Liebe nicht kaufen kann,
01:11:59aber darum werden sie ja überhaupt
01:12:01erst zum Klischee, weil sie wahr sind.
01:12:03Ist es nicht so, dass die Liebe
01:12:05über allem stehen sollte?
01:12:07Die Welt, in der wir leben,
01:12:09ist nicht vollkommen.
01:12:11Aber sie kann es sein.
01:12:13Nein, sie sollte es,
01:12:15aber sie ist es nicht.
01:12:17Polina, bitte tu dir das nicht an.
01:12:19Du darfst dem wahren Glück
01:12:21nichts tun.
01:12:29Adam,
01:12:31ich habe dich anfangs so vergöttert.
01:12:35Während die Feriensaison
01:12:37sich ihrem Ende zuneigte
01:12:39und der Sommerwind die Bruchstücke
01:12:41seines Herzens in alle Himmelsrichtungen
01:12:43verteilte, suchte er Trost bei der einzigen Person,
01:12:45die stets für ihn dagewesen war.
01:12:47Anna war eine moderne Frau.
01:12:49Das heißt, gewiss würde sie ihm verzeihen.
01:12:53Besteht die Möglichkeit, dass wir uns eventuell...
01:12:55Nein.
01:12:57Weil ich fortgegangen bin und mit Polina...
01:12:59Ja.
01:13:01Selbst wenn ich jetzt vor dir auf die...
01:13:03Nein.
01:13:05Weil ich mich verhalten habe wie der allerletzte...
01:13:07So ist es.
01:13:09In Ordnung, dann werde ich jetzt...
01:13:11Ja.
01:13:13Zum ersten Mal erkannte Adam
01:13:15die volle Bedeutung der Redensart,
01:13:17und wie er es wissen will, stürzt umso tiefer.
01:13:19Jemandem das Geld aus der Nase ziehen hingegen
01:13:21gab ihn weiterhin Rätsel auf.
01:13:25Ende.
01:13:29Er ist allein geblieben.
01:13:31Findest du das zu traurig?
01:13:33Was anderes bleibt ihm nicht übrig.
01:13:35Er hatte offensichtlich nie eine Chance
01:13:37bei Polina und Anna, die Frau, mit der es hätte was werden können.
01:13:39Sobald er das Gefühl hatte,
01:13:41ihr richtig nahe zu kommen, ist er geflüchtet.
01:13:43Ein klassischer Fall von panischer Angst vor Nähe.
01:13:45Ah.
01:13:47Dein anderes Buch handelte auch davon, oder?
01:13:49Nein, da ging es um die Angst vor einer festen Bindung.
01:13:51Ach so.
01:13:55Ja, verstehe.
01:13:57Okay, auf jeden Fall ist es ein lustiges Buch.
01:13:59Und traurig ist es auch.
01:14:01Und ich war von allen Figuren darin fasziniert.
01:14:03Du hast es für 29 Tagen geschrieben.
01:14:05Darauf kannst du ungemein stolz sein.
01:14:07Ja, und was hast du jetzt vor?
01:14:09Ich muss noch die Abschrift
01:14:11der letzten drei Tage fertig machen
01:14:13und es sind bloß noch sechs Stunden bis zur kubanischen Invasion.
01:14:15Findest du es wirklich gut?
01:14:17Ich finde es sogar sehr gut.
01:14:21Vielen Dank, Emma.
01:14:23Gern geschehen.
01:14:25Emma?
01:14:31Ich...
01:14:33Weißt du...
01:14:37Ich...
01:14:39Ich...
01:14:41Ich...
01:14:43dich auch.
01:14:53Bis dann.
01:15:01Hey Taxi!
01:15:03Taxi!
01:15:09Merci Monsieur.
01:15:11Der Rest ist für Sie.
01:15:13Vielen Dank.
01:15:31Hallo?
01:15:35Hallo?
01:15:37Paulina?
01:15:55Hallo.
01:15:57Hallo.
01:16:03Gut siehst du aus.
01:16:05Du auch.
01:16:17Wie geht's dir Paulina?
01:16:21Ich habe John verlassen.
01:16:23Tatsächlich?
01:16:25Weißt du, es war von Anfang an
01:16:27ein Fehler mit ihm fortzugehen.
01:16:29Du wirst nur an das Wohl deiner Kinder gedacht haben.
01:16:31Das ist immer mein Problem,
01:16:33nur wenn ich an mich selbst denke.
01:16:35Du hättest mich packen sollen,
01:16:37die Hände zusammenbinden
01:16:39und mich irgendwo hin entführen sollen.
01:16:59Danke.
01:17:01Danke.
01:17:09Ich wusste immer,
01:17:11dass du der Wahre bist.
01:17:15Alice?
01:17:21Alice!
01:17:23Bist du mit jemandem zusammen?
01:17:31Ja.
01:17:53Fertig.
01:17:55Emma,
01:17:57dass es so schnell geht,
01:17:59schon gut, ich habe dich ja gefunden.
01:18:03Emma, das ist Paulina.
01:18:05Paulina, das ist Emma.
01:18:07Sie ist meine Stenotypistin.
01:18:09Ich habe ihr mein Roman
01:18:11Wort für Wort diktiert,
01:18:13unglaublich was sie geleistet hat.
01:18:15Leider muss ich gehen.
01:18:17Es hat mich gefreut Paulina,
01:18:19ich habe schon viel von Ihnen gehört.
01:18:21Ich bin gleich wieder da.
01:18:23Emma, ich hatte keine Ahnung,
01:18:25dass sie kommt.
01:18:27Es geht immer wieder auf das Gleiche hinaus.
01:18:29Es wird irgendwas gesagt,
01:18:31damit der andere sich besser fühlt,
01:18:33aber es befolgt das Gegenteil,
01:18:35also halt den Rand und sag gar nichts.
01:18:37Deine Stenotypistin?
01:18:39Du hast die Frechheit,
01:18:41mich als deine Stenotypistin vorzustellen?
01:18:43Ich hatte keine Ahnung,
01:18:45was ich sagen sollte,
01:18:47ich wollte keinem von euch beiden wehtun.
01:18:49Oh nein Alex,
01:18:51du wolltest im Grunde
01:18:53doch nur wir nicht wehtun.
01:18:55Eine Sekunde noch ja,
01:18:57ich kann nicht genau sagen,
01:18:59was quälender ist,
01:19:01dass ich jedes noch so kleine Detail
01:19:03deiner verzweifelten Liebe
01:19:05zu einer anderen Frau erfahren musste
01:19:07oder mir einzugestehen,
01:19:09dass du für mich nie auch nur annähernd
01:19:11dasselbe empfunden hast.
01:19:13Leb wohl Alex.
01:19:25Alex,
01:19:27sie ist nicht nur deine Stenotypistin.
01:19:29Nein.
01:19:31Ist sie deine Freundin?
01:19:33Jetzt nicht mehr.
01:19:35Dann musst du mich begleiten,
01:19:37ich gehe zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung
01:19:39im Ritz für irgendwelche Opfer.
01:19:41Ich denke, das ist der Moment...
01:19:43Es ist perfekt, dein Roman ist fertig,
01:19:45wir können morgen früh nach Paris aufbrechen,
01:19:47es ist traumhaft dort zu dieser Jahreszeit,
01:19:49die Kinder würden sich riesig freuen.
01:19:51Ich nehme dich mit nach Giverny,
01:19:53hast du das schon gesehen?
01:19:55Bezaubernd sind die.
01:19:57Paulina,
01:19:59hast du jemals selbst
01:20:01deine Wäsche gewaschen?
01:20:03Was?
01:20:05Ach nichts.
01:20:07Man sollte dir öfter die Pistole
01:20:09auf die Brust setzen.
01:20:11Gefällt es dir?
01:20:13Machst du Witze?
01:20:15Für gewöhnlich fällt dein Autor
01:20:17mit seinem zweiten Werk auf die Nase,
01:20:19das hier ist fantastisch.
01:20:21100.000 auf deinen Namen ausgestellt
01:20:23und 100.000 Dollar...
01:20:25Moment, wie war das?
01:20:27Heißt es nur kubanische Mafia
01:20:29oder die kubanische Mafia?
01:20:31War ein Witz, lass es dir auszahlen.
01:20:33Sag mal,
01:20:35wie gefällt dir eigentlich das Ende?
01:20:37Ganz gut,
01:20:39ein bisschen wehmütig.
01:20:41Ja.
01:20:51Hallo, ich kann nicht ans Telefon gehen,
01:20:53sprechen Sie bitte aufs Band.
01:20:55Ich bin's Emma,
01:20:57wenn du da bist, heb bitte ab.
01:20:59Ich rufe nicht an,
01:21:01damit du dich besser fühlst.
01:21:03Ich hab dir was Wichtiges zu sagen,
01:21:05hörst du?
01:21:07Bitte ruf mich zurück.
01:21:09Ich hab dir was Wichtiges zu sagen,
01:21:11hörst du?
01:21:15Bitte ruf mich zurück.
01:21:35Können wir uns unterhalten?
01:21:37Hast du eigentlich aus der Tatsache,
01:21:39dass du gestern Nacht 17 Mal vergeblich bei mir angerufen hast,
01:21:41irgendwelche Schlüsse gezogen?
01:21:43Klar, ich bin ja nicht bescheuert,
01:21:45ich hab mir gedacht, du willst wahrscheinlich mit mir reden,
01:21:47aber dein Anrufbeantworter ist kaputt.
01:21:49Warte doch mal kurz bitte, Emma, warte.
01:21:51Hör mal, ich denke, ich bin in dich verliebt.
01:21:53Und ich denke,
01:21:55dass mich das kalt lässt.
01:21:57Bitte Emma, ich...
01:21:59Er hat sich ein Mordsding geleistet,
01:22:01mit der Cousine seiner Frau.
01:22:03Die ganze Sache ging nicht von mir aus.
01:22:05Er erzählt seine Version.
01:22:07Sie hat mir immer wieder erzählt,
01:22:09dass meine Frau mich mit einem anderen betrügt.
01:22:11Und sie erzählt ihre.
01:22:13So ist es nicht gewesen, nein.
01:22:15Vielleicht bin ich doch gar nicht so übel dran.
01:22:17Hallo?
01:22:19Emma?
01:22:21Alex, wenn du so weitermachst,
01:22:23ich hab dich verletzt.
01:22:25Ich hab dich verletzt.
01:22:27Alex, wenn du so weitermachst, muss ich...
01:22:29Ich kann ihn dir vorbeibringen, wenn du willst.
01:22:31Und weil du so viele Überstunden eingelegt hast...
01:22:33Schick ihn einfach.
01:22:35Können wir uns irgendwo treffen und über das Buch reden?
01:22:37Nein.
01:22:39Hör zu, das Ende ist verkehrt.
01:22:41Mein Verleger stört es nicht weiter.
01:22:43Du bist der einzige Mensch, mit dem ich darüber reden kann.
01:22:45Lass mich doch in Ruhe, Alex.
01:22:47Ich will, dass Adam und Anna zusammenkommen.
01:22:49Das sehe ich nicht so.
01:22:53Es gibt Dinge, die nur für den Moment existieren
01:22:55und nicht von Dauer sein können.
01:22:57Sie hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen
01:22:59und bewirken, dass du beim nächsten Mal klüger bist.
01:23:01Emma, ich...
01:23:03Wenn dir wirklich so viel an mir liegt, wie du gesagt hast,
01:23:05dann bitte respektiere meine Gefühle
01:23:07und lass uns ab jetzt wieder getrennte Wege gehen.
01:23:09Okay?
01:23:13Okay.
01:23:19Gute Nacht, Emma.
01:23:21Leb wohl, Alex.
01:23:25Gute Nacht.
01:23:55Paul Taylor, Pierce Fillmore und Van Buren.
01:24:01Sie wünschen, bitte?
01:24:05Ich wurde für ein Protokoll herbestellt.
01:24:07Gibt es bei Ihnen einen Mr. Taylor?
01:24:09Ah ja, wir haben Sie bereits erwartet.
01:24:11Nehmen Sie doch bitte noch Platz.
01:24:15Ihre Stenotypistin ist da.
01:24:17Ja, sage ich ihr.
01:24:19Es wird sich gleich jemand um Sie kümmern.
01:24:25Guten Morgen.
01:24:27Ich bin Martin Van Buren.
01:24:29Dürfte ich Sie bitten?
01:24:31Ja.
01:24:33Folgen Sie mir.
01:24:35Ach, Jenny.
01:24:37Könnten Sie mir vielleicht die Akte zum Fall McKinley rausnehmen?
01:24:39Ja, sofort.
01:24:41Sehr gut.
01:24:43Gut, dann würde ich sagen, Sie gehen schon mal vor
01:24:45und richten sich ein bisschen ein.
01:24:47Zack Taylor wird sofort zu Ihnen kommen.
01:24:49Vielen Dank.
01:24:55Danke.
01:25:13Oh Gott, oh Gott.
01:25:15Willkommen bei Polk, Taylor, Fillmore, Pierce und Van Buren.
01:25:17Der Kerl eben war Marty.
01:25:19Was soll das hier werden?
01:25:21Eigentlich verlegt er meine Bücher und das hier sind seine Büros.
01:25:23Er hat mich nicht muten lassen, aber dafür hat er umsonst mitgespielt.
01:25:25Alex, was willst du von mir?
01:25:27Das weißt du doch.
01:25:29Ich will das Ende umschreiben.
01:25:31Gewisse Leute schlagen bei Büchern die letzte Seite immer zuerst auf.
01:25:33Ich denke, du solltest dafür jemand anderen engagieren.
01:25:35Hör zu.
01:25:37Ich habe sonst niemanden, dem ich vertraue.
01:25:39Nur du kannst beurteilen, ob es authentisch und ehrlich ist.
01:25:41Alex, ich...
01:25:43Bitte, Emma, es sind doch nur ein paar Seiten.
01:25:53Immer nach Andover zurück.
01:25:55Die verwirrenden Erlebnisse auf St. Charles bestimmten seine Gefühle.
01:25:57Erlebnisse, die er schreibend festzuhalten hoffte.
01:25:59Immer wenn seine Gedanken um Paulina kreisten,
01:26:01kam sie ihm vor wie ein schöner Traum.
01:26:03Ich kann das nicht.
01:26:05Bitte, Emma.
01:26:07Setz dich bitte und schreib weiter.
01:26:09Bitte.
01:26:11Bitte.
01:26:21Er sah immer noch ihre makellose Haut vor sich.
01:26:23Ihre tiefen, dunklen Augen.
01:26:25Ihr bezauberndes Lächeln.
01:26:29Und eines Tages trat dieser Traum plötzlich wieder in sein Leben.
01:26:31Paulinas Schönheit war nach wie vor umgebrochen.
01:26:33Alex, warum tust du mir das an?
01:26:35All ich will, dass du mich verstehst.
01:26:37Warte, bis ich fertig bin.
01:26:39Du kannst losgehen und ich schwöre, ich belästige dich nie wieder.
01:26:41Ehrenwort.
01:26:49Paulinas Schönheit war umgebrochen.
01:26:51Aber dennoch war sie ihm fremd geworden.
01:26:53Als sie von ihren Gefühlen für ihn sprach,
01:26:55konnte er immer nur an Anna denken.
01:26:57Die schöne, reizende, liebevolle Anna,
01:26:59die er durch sein Versagen dazu getrieben hatte,
01:27:01sich von ihm abzuwenden.
01:27:03Anna war ein Teil von ihm geworden.
01:27:05Er war inzwischen so unsterblich in sie verliebt,
01:27:07dass seine Vorstellung, mit einer anderen glücklich zu werden,
01:27:09undenkbar erschien.
01:27:11Und so sagte er Paulina endgültig lebewohl
01:27:13und beschloss, das Herz seiner wahren Liebe zurückzugewinnen.
01:27:15Ja, Paulina war ein Traum geschöpft
01:27:17wie eine Figur aus einer seiner Geschichten.
01:27:19Aber Anna war real.
01:27:21Zum ersten Mal im Leben
01:27:23fühlte Adam etwas,
01:27:25das bedeutend stärker war als alles,
01:27:27was er je hätte erfinden können.
01:27:33Ende.
01:27:37Ein schöner Schlusssatz.
01:27:47Ich bin nur ein Schriftsteller, Emma.
01:27:49Sonst weiß ich keinen anderen Weg,
01:27:51dir meine Liebe zu beweisen.
01:27:53Ich habe nur Worte.
01:27:55Und das ist alles.
01:27:59Vielleicht habe ich mich geirrt.
01:28:01Wie meinst du das?
01:28:03Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:05am Ende da.
01:28:35Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:37am Ende da.
01:28:39Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:41am Ende da.
01:28:43Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:45am Ende da.
01:28:47Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:49am Ende da.
01:28:51Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:53am Ende da.
01:28:55Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:28:57am Ende da.
01:28:59Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:01am Ende da.
01:29:03Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:05am Ende da.
01:29:07Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:09am Ende da.
01:29:11Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:13am Ende da.
01:29:15Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:17am Ende da.
01:29:19Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:21am Ende da.
01:29:23Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:25am Ende da.
01:29:27Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:29am Ende da.
01:29:31Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:33am Ende da.
01:29:35Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:37am Ende da.
01:29:39Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:41am Ende da.
01:29:43Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:45am Ende da.
01:29:47Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:49am Ende da.
01:29:51Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:53am Ende da.
01:29:55Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:29:57am Ende da.
01:29:59Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:30:01am Ende da.
01:30:03Vielleicht fängst du das Kaninchen
01:30:05am Ende da.
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01:31:07Orh k !!
01:31:09Auf jeden Fall wird es
01:31:11eine große revolutionäre
01:31:13Geschichte sein.
01:31:15λλ
01:31:17BLEEP
01:31:19BLOOP
01:31:21Christine
01:31:23Untertitel der Amara.org-Community

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