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00:00 Noch ein Tier, das sich selber beenden kann, ist der Oktopus.
00:03 Denn Selbstzerstörung ist bei den Acht-Armern keine Ausnahme, sondern die Regel.
00:06 Ihre Nachkommen sind dazu verdammt waisend zu sein.
00:09 Denn nachdem eine Kraken-Marm ihre Eier gelegt hat,
00:11 beschützt sie pausenlos, ohne was zu essen.
00:13 Und dann fängt sie an, sich selbst zu verprügeln und ihre Arme abzubeißen,
00:17 als wäre sie vollkommen wahnsinnig geworden.
00:19 Dabei sind das ja eigentlich sehr intelligente Tiere.
00:21 Ihr Körper aktiviert nach der Eiablage einfach ein Selbstzerstörungsprogramm,
00:25 ausgelöst durch sieben Dehydrocholesterin.
00:27 Dieser Cholesterin-Vorläufer wird nach der Eiablage von der Seedrüse der Kraken ausgeschüttet.
00:32 Und dass dieser Stoff die Oktopusse so wahnsinnig macht,
00:34 fanden die Forscher durch eine menschliche Krankheit heraus.
00:37 Das Smith-Lemley-Opel-Syndrom.
00:39 Kindern mit dem Syndrom fehlt ein Enzym, das das 7-DHC in Cholesterin umwandelt.
00:43 Und das löst bei ihnen selbstverletzendes Verhalten aus, so wie bei den Kraken.
00:47 Den Vätern ergeht es übrigens auch nicht besser.
00:50 Nach dem Nümmerchen verlieren sie auch den Appetit,
00:52 fressen nichts mehr, können Verletzungen nicht mehr heilen,
00:54 vergessen, wie man schwimmt, fallen um und locken Raubtiere an.
00:57 oder verhungern.