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  • vor 9 Jahren
Das Pantomimentheater Bodecker & Neander
In Deutschland ist Pantomimenkunst eng mit dem französischen Theatergott Marcel Marceau verbunden, dem Schöpfer des tragikomischen Clowns Bip. Deutschland hat in den 1970er-Jahren Gastspiele von Marcel Marceau und Samy Molcho erlebt und dabei gezeigt, dass das Pantomimentheater keine Randsportart des Theaters ist: Hat doch schon Max Reinhardt, einer der Theaterzauberer und Mit-begründer des modernen Regietheaters, 1909 in sinnen-frohen Feldversuchen auf das Wort verzichtet. Bodecker & Neander sind seit über zehn Jahren mit ihrem Pantomimentheater im Geschäft und haben mittlerweile Publikum und Presse in über 30 Ländern begeistert. Der Schweriner Zauberkünstler Wolfram von Bodecker und der in Paris geborene Alexander Neander lernten sich während des Studiums bei Marcel Marceau in Paris kennen. Die beiden Pantomimenkünstler haben seine legendäre Schule durchlaufen und nach Welttourneen als Bühnenpartner von Marcel Marceau ihr eigenes Duo gegründet. Ihr fulminantes Bildertheater steckt voller Magie, feinstem Humor und optischer Illusionen. Ursprünglich stammt der Begriff Pantomime aus dem Griechischen: „Pantomimos" heißt übersetzt „alles nachahmend". Bodecker & Neander haben für ihre Kunst den Begriff visual theater gefunden. Der Begriff steht für ein stummes Theater, das von der Kunst lebt, Mimenspiel und Körperbewegung gekonnt miteinander zu verknüpfen und Maskenspiel, Clownerie, Slapstick, Körpertheater und Tanz, aber auch Elemente der Laterna Magica, des Films und des Schwarzen Theaters zu integrieren. Kein Wunder, dass ihre Kunst sich an keine Gattungsgrenze hält: Die Geschichten sind heiter, vergnüglich, besinnlich, tragisch. Im Pantomimentheater entsteht Raum für eigene Deutungen, Erschließungen mobilisieren die Fantasie. Bodecker & Neander entführen die Zuschauer mit ihrem visual theater in das Land ihrer eigenen Wünsche und Utopien. Zwei Bummler zwischen den Welten erweisen sich als treue Reisebegleiter und sorgen für allerhand komödiantische und durchaus ernst zu nehmende Abenteuer: Man trifft einen weltberühmten Pianisten, der eine Menge von dem Mann lernt, der ihm die Seiten umblättert; eine Unterrichtsstunde in Musiklehre wird zum Alptraum; ein asiatisches Märchen zeigt eine Welt, in der Tod und Schönheit dicht beieinander liegen. Nach der Premiere im Dresdner Societaetstheater, an dem die beiden Künstler ihren Abend mit einem Stipendium erarbeitet haben, war die Presse sichtlich begeistert: „Pantomime in Perfektion [...] Das Premierenpublikum ist so begeistert, dass es bereits zur Pause kräftig applaudiert und mit den Füßen trampelt. Am Ende wieder. Zu Recht." (SZ)
Text: Reiner Ernst Ohle

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