"Last Hijack" - Ein Film über Piraten in Somalia

  • vor 10 Jahren
Ein letzter Coup, dann will er aufhören, sagt Mohamed in “Last Hijack”, einem außergewöhnlichen Film von Tommy Pallotta und Femke Wolting über die Piraten vor Küste Somalias. Der Streifen vermischt Dokumentarfilm und Animation. Und geht auf diese subtile Weise ganz nah ran an das Leben der Menschen in Somalia und den inneren Konflikt eines Mannes, der aus dem Geiselgeschäft aussteigen will – aber nicht kann.

Tommy Pallotta: “Seine Eltern wollen, dass er mit der Piraterie aufhört, seine künftige Ehefrau ebenso. Und gleichzeitig erwarten alle Geld von ihm. Er beschließt, seine Hochzeit vorzubereiten, seinen Eltern und Kindern wieder näher zukommen. Und gleichzeitig bereitet er die nächste Geiselnahme vor. Er sagt sich, ich mach’s noch einmal, dann bin ich raus.”

Weil das Filmemacher-Duo aus Sicherheitsgründen nicht selbst vor Ort drehen konnte, Tommy Pallotta ist US-Amerikaners, Femke Wolting Niederländerin, machte ein britisch-somalischer Journalist die Aufnahmen im Auftrag der Regisseure. Diese wachten ebenfalls mit großer Sorgfalt über die künstlerische Umsetzung der Filmanimation.

Tommy Pallotta: “Wir hatten einen niederländischen Künstler, der eigentlich Ölbilder malt. Wir holten ihn in die Welt der 3D-Animation. Das gibt den Bildern einen menschlichen Aspekt. Sie wirken weniger mathematisch, man spürt das auch in der Farbauswahl. Wir wussten, dass es ein gewagtes Projekt war, echte Filmaufnahmen und animierte Sequenzen zu vermischen. Man möchte das Publikum bei der Stange halten.”

“Last Hijack” überraschte im Februar auf der Berlinale im Panorama mit der originellen Mischform und kommt nun in einige US-amerikanischen Kinos.
Der Film steht außerdem im Internet zum Download bereit.