Gent - Belgien

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Gent (nl. [ɣɛnt], franz. Gand [gɑ̃]) ist die Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern und des Arrondissements Gent. Die Gemeinde besteht aus den Teilgemeinden Afsnee, Desteldonk, Drongen, Gent, Gentbrugge, Ledeberg, Mariakerke, Mendonk, Oostakker, Sint-Amandsberg, Sint-Denijs-Westrem, Sint-Kruis-Winkel, Wondelgem und Zwijnaarde. An der Universität Gent studieren 32.000 Studenten. Gent hat 235.000 Einwohner und ein Bevölkerungswachstum von 0,6%Der Name Gent kommt vom keltischen Wort Ganda, was soviel bedeutet wie Zusammenfluss, Mündung. Nach der Herrschaft der Römer wurde die Stadt um 400 von den Franken eingenommen. Im 9. Jahrhundert kamen die Normannen und plünderten das Gebiet um Gent. Karl der Große versuchte später vergeblich, die Wikinger durch den Bau einer Flotte abzuwehren. Im 11. Jahrhundert wurde Gent zur Metropole der Textilproduktion und, als zweitgrößte Stadt Nordeuropas nach Paris, zur wirtschaftlichen Großmacht. Der Adel musste den Kaufmannsfamilien einen großen Teil der Macht abtreten. Es bildeten sich mächtige Zünfte, die sich stets gegen die Vorherrschaft der mittelalterlichen Fürsten wehrten. Je mehr die Zünfte und Kaufmannsfamilien an Macht und Einfluss gewannen, umso mehr pochten sie auch auf ihre Selbständigkeit. Es kam immer wieder zu Aufständen. 1338 verbündeten sich die Genter Zünfte unter dem Kaufmann und diktatorisch regierenden Stadthauptmann Jacob van Artevelde mit den Engländern, um mit diesen zusammen gegen den französischen Adel vorzugehen. (Siehe auch: Schlacht bei Roosebeke) 1384 kam Gent an das Herzogtum Burgund, weil Herzog Philipp der Kühne die Erbin Margarete von Flandern geheiratet hatte. Als dieser die Macht der Zünfte einschränkte, kam es unter der Führung von Philipp van Artevelde erneut zum Aufstand. Die Kämpfe wurden hart und erbittert geführt, doch schließlich mussten sich die Kaufleute von Gent den Burgundern geschlagen geben. Der Streit um Salz- und Getreidesteuern dauerte ganze drei Jahre. Tuchhalle mit Belfried Gravensteen, die Burg der ehemaligen Grafen von Flandern Zentrum von Gent Gent bei Nacht Am 23. Juli 1453 kam es schließlich zur entscheidenden Schlacht an der Schelde: Die 30.000 Mann des Stadtheeres konnten keinen Sieg erringen. Herzog Philipp der Gute ließ die Ratsherren im Büßerhemd vor die Stadt ziehen und um Gnade bitten. Erst nach der Schlacht von 1453 akzeptierte Gent die Burgunderherrschaft, die bis 1476 dauerte. 1477 erbten die Habsburger Gent durch die Hochzeit von Maria von Burgund mit dem späteren Kaiser Maximilian. Auch dieses Mal wieder kämpften die Kaufleute energisch um ihre Unabhängigkeit und ergaben sich erst 1492. 

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