Elon Musk hatte sich im deutschen Wahlkampf vermehrt dafür ausgesprochen, dass die Wähle-rinnen und Wähler die AfD wählen sollten. Dieser Rückhalt Musks für die AfD hatte für großes Aufsehen gesorgt. Vor allem aber auch seine Stimmung gegen die Ampel-Regierung und Kanzler Scholz hatten dazu geführt, dass viele sich fragten, wie weit ein amerikanischer Milliardär sich überhaupt in deutsche Innenpolitik einmischen dürfe? Und welche Gefahr stellt seine Plattform „X“ für die Meinungsfreiheit in Deutschland, wenn Musks Ansichten durch Algorithmen priorisiert werden?
Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/LIYID/
Weitere Gäste in der Sendung:
Herbert Diess, ehemaliger Vorstandsvorsitzender VW AG
Ulf Poschardt, Journalist
Sönke Iwersen, Investigativ-Journalist
Cathryn Clüver Ashbrook, Politologin
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Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eige-ne Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren.
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#musk #trump #usa #doge #meinungsfreiheit #lanz
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NewsTranskript
00:00Ich würde gerne, weil Ulf Bosch hat heute noch mal hier zum Thema Meinungsfreiheit auch noch mal.
00:05Sie haben damals dieses Stück von Musk abgedruckt und Sie sagen selber,
00:09der ist, was die AfD angeht, offensichtlich nicht richtig informiert und es schwach sind,
00:12was er da macht und er stellt sich da auch hinter die falschen Leute.
00:16Und ich finde das auch richtig, diese Klarheit in der Haltung.
00:19Dennoch haben Sie dieses Stück veröffentlicht.
00:22Würden Sie das wieder tun oder würden Sie sagen, das muss man an dem Punkt überlegen,
00:27auch wenn es reizvoll ist, ich verstehe das auf einer technischen, theoretischen Ebene vollkommen.
00:31Ja, da ist der reichste Mann der Welt, der Mann, der sich anschickt, so einen Rieseneinfluss zu haben.
00:35Was der denkt, was der glaubt, das würde mich interessieren.
00:39Dennoch klare Wahlkampfhilfe für die AfD an dem Punkt.
00:43Offenbar bar jeder Kenntnis. Würden Sie das noch mal machen?
00:46Ja, also warum? Weil wir diese Tweets, ich will nur mal, die Geschichte ist wahnsinnig öde jetzt.
00:52Nur für uns beide als Journalisten vielleicht interessant.
00:55Als Elon Musk, und ich bin ja einer der wenigen in Deutschland,
00:58der ihn im Zweifelsfall eher interessant und inspirierend findet, wie Sie gemerkt haben.
01:03Ich bin mir da gar nicht sicher.
01:05In der ganzen Zeit lang fanden unglaublich viele diesen Mann inspirierend.
01:09Als dieser Tweet kam, only AFD can save Germany, glaube ich, so hieß der.
01:13Nur die AfD kann Deutschland retten.
01:15Habe ich einen Leitartikel geschrieben, was für ein Bollocks das ist.
01:18Und habe aber auch da versucht, also ich weiß, Deutschland interessiert ihn sehr.
01:22Ich glaube, für ihn steht die AfD, und das ist logischerweise falsch,
01:26für die größtmögliche Disruption im deutschen Wahlkampf.
01:30Das heißt, er verwechselt die.
01:32Und ich habe das scharf kritisiert, einen Leitartikel deutlich gemacht.
01:37Unsinn.
01:39Die Gelegenheit, trotzdem mal, wie kommt er denn darauf, dass es so sein könnte, abzudrucken.
01:46By the way, von meinem Nachfolger, wie ich finde auch super eingeordnet,
01:50warum es nicht so ist, stand daneben.
01:52Aber dass die Leute, über diesen Tweet wurde rauf und runter diskutiert in allen Medien.
01:57Jetzt wollen wir mal wissen, was steckt denn dahinter.
02:00Und jeder, ich meine, schwachsinnig würde ich nicht sagen,
02:03aber sagen wir mal so, ein wirklich brillanter Aufsatz war das eher nicht.
02:07Es war sehr Papieren, es war eigentlich keine Durchdringung dessen, wofür die AfD steht.
02:12Genau, meine Frage wäre, Herr Buschner, warum führt man dann kein kritisches Interview?
02:16Das hätten Sie doch entspannt machen können.
02:18Warum müsste man Ihnen sozusagen diesen Kokolores einfach schreiben?
02:22Wir hatten mehrere Interviews mit ihm.
02:26Und in dem Fall, das war so ein Text.
02:31Ich freue mich, dass wir es hatten.
02:33Ich freue mich über die Diskussion, die wir darüber überall für drei Wochen hatten.
02:38Ich glaube, auch da ein interessantes Phänomen.
02:42Das war im Wahlkampf.
02:45Und wir haben, anstatt über unsere wirtschaftlichen Probleme zu reden,
02:49über unser Anliegen, Bürokratie abzubauen.
02:52Und da bin ich bei Herbert Diess.
02:54Ich kenne keinen CEO, der nicht auch Sympathien hätte für ein Doge in Brüssel.
02:59Ich kenne keinen Unternehmer, der nicht auch sagen würde,
03:02wir brauchen dringendst in Richtung Disruption Bürokratieabbau.
03:07Und vor dem Hintergrund, ich finde so witzig, dass es genügt,
03:12Elon Musk hat was geschrieben, ein Gastbeitrag.
03:16Und dann führt man drei Wochen so eine Diskussion.
03:19Darf ich noch mal einen anderen Kontext versuchen?
03:22England, wann war es? Im Juli vergangenen Jahres.
03:26Southport bringt ein junger Mann drei Mädchen einer Taylor Swift Tanzgruppe um.
03:33Lange vor der deutschen Bundestagswahl.
03:37Und sofort macht auf X die Meldung, es war ein muslimischer Asylbewerber.
03:42Wenig später stellt sich raus, das war alles ganz anders.
03:46Eltern sind afrikanische Christen, sind dort auch schon länger eingewandert.
03:50Der junge Mann ist offenbar jemand, der psychisch einige Themen hat.
03:54Der ist auch in Großbritannien geboren.
03:56Er ist auf jeden Fall mitnichten ein muslimischer Asylbewerber,
04:00der irgendwann mal illegal nach Großbritannien gekommen ist.
04:05Musk trollt daraufhin das Ganze und jatzt es so nach oben,
04:11dass der britische Premierminister Stahmer irgendwann mal sagen muss,
04:15pass auf, das geht so nicht.
04:17Das ist eine Bedrohung der freien Meinungsäußerung.
04:20Und damit man mal die Dimension klar hat, da brennen Moscheen.
04:24Da sind Asylbewerber angegriffen worden,
04:27die Polizei massiv angegriffen worden.
04:29Und dann postet Elon Musk, Zitat,
04:32der Bürgerkrieg ist unvermeidlich.
04:34Und er bringt auch die Lüge in Umlauf,
04:36die britische Polizei sei auf Anweisung der Regierung
04:39härter gegen Weiße als gegen Muslime vorgegangen.
04:42So, 2. Fall Magdeburg.
04:46Als das in Magdeburg passiert und auch auf den 1. Blick irgendwie klar,
04:50okay, da ist wieder jemand islamistisch motiviert, anschlagt.
04:55Stellt sich raus, ist alles ein bisschen anders,
04:57auch alles ein bisschen komplexer.
04:59Musk geht sofort nach vorne und sagt,
05:01Scholz ist ein unfähiger Trottel usw.
05:03Das geht so alles nicht weiter, das muss aufhören.
05:06Folgen dieser katastrophalen Migrationspolitik usw.
05:09Dann diskutiert man das öffentlich, aber er hört da nicht auf.
05:12Es werden dann die Umstände klar.
05:14Sondern er sagt, und das ist jetzt mein Punkt,
05:17die Systemmedien, die Regierungsmedien lügen weiter.
05:23So, und das ist der Punkt, an dem ich mir dann überlege, okay,
05:26das widerspricht jedem journalistischen Verständnis,
05:29das finden auch Sie nicht gut.
05:31Das ist unter aller Kanone.
05:33Können wir ernsthaft so weitermachen,
05:35dass ein Medium wie X z.B. nicht editiert wird?
05:38Sie machen das ja in der Welt auch.
05:40Sie ordnen ein, bei Ihnen kann ich alles lesen.
05:43Aber sollten wir das so weitermachen?
05:46Das ist eher eine demokratie-theoretische Frage.
05:49Jemand mit dieser Macht, weil bei Ihnen auf der Plattform,
05:52wie viele Leute haben das gelesen, ohne der Welt zu nahe zu treten?
05:55Ich lese die Welt sehr häufig.
05:57Aber das ist nicht die Dimension von 220 Millionen.
06:00Nee, da kommen wir hoffentlich noch hin.
06:03Nein, im Ernst.
06:05Ich will sagen, den Vorwurf, da gibt man eine Maske an der Plattform,
06:08den kann man Ihnen nicht machen, das ist albern.
06:10Weil der hat längst seine eigene Plattform.
06:12Aber muss man die nicht redigieren?
06:14Wie gesagt, der Gastbeitrag,
06:16die Diskussion ist hinlänglich geführt worden.
06:18Die Beispiele...
06:20Das, was ich gerade vorgetragen habe.
06:22Die Frage ist, wollen wir eine Regulierung?
06:25Wollen wir zu sagen, so geht das nicht?
06:28Wenn Sie diese beiden Beispiele wörtlich genommen.
06:31Ja, und ehrlich gesagt,
06:33wenn wir über die etablierten und Systemmedien,
06:36wenn man sie so nennen will, das ist nicht mein Ausdruck.
06:39Natürlich haben wir ganz schön viel Unsinn in den vergangenen Jahren
06:43bei Corona erlebt, in der Klimadiskussion.
06:46Refugees welcome, alles, wir schaffen das.
06:49Ich müsste mich nicht schwer tun, wenn Elon Musk sagen würde,
06:53sag mir doch mal die 5 krassesten Beispiele in den letzten 10 Jahren.
06:57Fiel mir ganz schön viel ein.
06:59Talkshows, wo Unsinn über Impfungen usw.
07:02Das ist aber nicht der Punkt.
07:04Da sitzt jemand, der Sie im Zweifel einschränkt.
07:07Aber Sie haben gesagt, so Kritik an den Medien muss doch drin sein.
07:12Dass Elon Musk selber ein Troll ist, ist ja obvious.
07:17Das ist das Zitat dahinten, Olaf ist ein Narr.
07:20Das sind 4 Wörter.
07:22Das ist nicht ein reflektierter Kommentar,
07:25sondern ein klassischer Troll.
07:27Eines, als die Frage ist,
07:29und dann kommen wir zum Meinungsfreiheit,
07:32den 2 Reden von J.D. Vance.
07:34Eins in Paris, zu sagen AI,
07:36und wir müssen freiestmögliche Innovationen zulassen.
07:40Und ihr Europäer, Frau von der Leyen,
07:43Gesichtsausdruck war sehr eng.
07:45Euch fällt immer nur ein, Regulierung.
07:48Das ist ein Problem.
07:50Das andere bei der Meinungsfreiheit, haben sich auch viele lustig gemacht.
07:55Bis 3 Tage später, weder Handelsblatt noch wir
07:58die Reportage leider hatten.
08:00Die 60 Minutes von CBS hatte.
08:03Wo man 3 Staatsanwälte feixen sieht, die sich drüber freuen,
08:07wenn Leute ein Schwachkopf-Meme gepostet haben,
08:10dass sie denen das Leben kaputt machen können.
08:13Ich finde, so einfach ist es nicht.
08:16Man muss Schwamm nicht fließen können.
08:19Herr Poschardt, feixen, da sitzen, finde ich ...
08:22Ich habe neulich zurückgenommen, das Wort feixen,
08:25da habe ich selber benutzt.
08:27Da saß Tino Chrupalla hier,
08:29und ich sagte, wenn die AfD-Fraktion an dem Bundestag sitzt,
08:33nach der Abstimmung mit der CDU, und sich einen feixt,
08:37das hat er sich verbeten.
08:39Ich würde das in dem Zusammenhang auftun.
08:42Die Staatsanwälte haben gefeixt.
08:44Ich finde nicht, dass die gefeixt haben.
08:47Können die Leute sich angucken, das Video?
08:50Wir haben es hier auch mehrfach gezeigt.
08:53Mir geht es gar nicht darum, eine billige Polemik aufzumachen.
08:57Mir geht es um die Frage, wie wir gesellschaftlich,
09:00auch Sie als jemand, der sich so viel mit Journalismus beschäftigt,
09:04ein exzellenter, guter Journalist selber ist,
09:07durch Twitter nicht bedroht.
09:09Aber wenn einer mit 220 Mio. Followern sagt,
09:12die Medien lügen weiter in Bezug auf Magdeburg.
09:15Dann muss man ihn stellen und kritisieren.
09:18Dann hetzt der Loch, oder nicht?
09:20Ja, hetzen ja ganz viele Leute.
09:22Ich will nur sagen, wir ...
09:24Sie fragen mich, ja.
09:26Ich halte eine Regulierung von Twitter,
09:29oder eine spezielle Regulierung von Twitter,
09:33für schwierig.
09:35Allerdings, erinnern Sie sich bei Facebook an den Amoklauf,
09:39war das in Australien oder Neuseeland,
09:42wo jemand das gescreamt hat und dann live gestellt hat?
09:46Christchurch, Neuseeland war das, oder?
09:49Genau.
09:51Wir hatten dann Mark Zuckerberg bei uns in einem Management-Meeting.
09:55Da war ich überrascht,
09:57als wir in den Amoklauf gegangen sind.
10:00Da war ich überrascht, als wir gesagt haben, wir wären tot.
10:04Die Welt, in der Sekunde, wo uns das passieren würde,
10:08Axel Springer und die Welt, das wäre es für uns gewesen.
10:12Ich vermute bei Ihnen dasselbe, wenn so was passieren würde.
10:16Da war es nicht zuletzt unser Unternehmen und Matthias Döpfner,
10:20der immer wieder und immer wieder angemahnt hat,
10:23dass es auch eine Verantwortung geben muss für das,
10:26was in den Medien ...
10:28Twitter ist für mich etwas anderes.
10:31Weil das einfach nur sozusagen, wie nennt man das,
10:35ich merke meine angelsächsischen Vergangenheit,
10:38dieser Speaker's Corner.
10:40Es ist einfach sozusagen so eine Form von Speaker's Corner.
10:44Ein Debattierclub.
10:46Dass man von angelsächsischen Universitäten kennt.
10:49Wenn Sie sagen, Europas Chance,
10:51da würde mich jetzt Herbert Dies interessieren,
10:54Regulierung, wie sehen Sie das?
10:56Wir haben einen Hebel bei Daten.
10:58Wir haben einen Hebel, bei deren Geschäftsmodelle einzuschränken.
11:02Das würde mich interessieren.
11:04Ich bin auch gar nicht apodiktisch, was das ist.
11:07Es müssen die gleichen Gesetze gelten für Twitter
11:10wie für unsere Presse.
11:12Wir sind für alles ...
11:14Wenn Herbert Dies mir heute Mist erzählt,
11:17sind wir auch dafür verantwortlich.
11:19Nicht nur Sie für das, was Sie sagen, auch wir.
11:22Das ist der Unterschied zu Twitter.
11:24Mich mit der Dominanz von Elon Musk und dem Impetus von Elon Musk
11:28wirklich da verändern zu wollen,
11:30das ist schon eine andere Dimension.
11:32Sie haben auch einen Eigentümer, der hat auch eine Meinung.
11:35Die müssen Sie wahrscheinlich auch vertreten.
11:37Aber Sie haben trotzdem eine redaktionelle Freiheit.
11:40Das ist da anders.
11:42Der Eigentümer macht Meinung und manipuliert Meinung.
11:45Da muss man schon einschränken.
11:47Wir müssen auch nicht ...
11:49So eine Plattform auf die Beine zu stellen,
11:51das ist bisher nicht gelungen.
11:53Das sind schon Regeln.
11:55Die Chinesen haben diese Plattform nicht.
11:57Die haben eine eigene Plattform.
11:59Man könnte sich in Europa so was aufbauen,
12:01wenn man unzufrieden ist.
12:03Ist es das, was Sie meinen, wenn Sie sagen ...
12:05Ich finde, alles, was wir hier kritisch diskutieren,
12:08finde ich eigentlich ein guter Anstoß,
12:11weil das diskreditiert sich ja selbst.
12:13Die Diskussion zwischen Trump und Frau Weidel,
12:17die übertragen wurde, war ja ein großes Missverständnis.
12:23Man merkt, die Wähler wollen nichts mit diesen Elektroautos
12:27und den Ideen gut zu tun haben.
12:29Und die Amerikaner auch nicht mit dem,
12:31was die AfD da wieder spielt.
12:33Das ist eine Inszenierung, die ist durchschaubar.
12:36Und das wird sich auch nicht halten.
12:38Auch diese ...
12:40So einen Bundeskanzler zu diskreditieren,
12:42das ist ja nicht der einzige Politiker,
12:44das trägt ja nicht auf Dauer.
12:46Darf ich es noch mal anders wenden?
12:48Wenn stimmt, was Sie sagen, Herr Dies,
12:50dass sozusagen Daten sind der wahre Rohstoff des 21. Jahrhunderts.
12:55Und Amerika hat unfassbar viele dieser Daten.
12:59Musk bei Twitter, Zuckerberg bei Facebook,
13:02die haben unfassbar viele.
13:04Auch diese europäischen Daten.
13:06Was folgt denn daraus?
13:08Ist das die riesige Chance, die wir eigentlich haben?
13:11Ich komme eigentlich aus einer anderen Argumentation,
13:14aus der Zolldiskussion.
13:16Die Zolldiskussion, Trump ist ja getrieben
13:18und hat Handelsbilanzen und möchte die ausgleichen.
13:21Und wo wir sehr großzügig sind, ist auf der Datenseite.
13:24Wir schenken unsere Daten,
13:26diese großen sieben amerikanischen Unternehmen,
13:29haben eine Marktkapitalisierung,
13:31die ist fast 30 % vom gesamten amerikanischen Wert.
13:34Die besteht ...
13:36Sieben Unternehmen haben eine Marktkapitalisierung von ...
13:3930 % vom amerikanischen Aktienmarkt.
13:41Apple?
13:43Ja, das ist Apple, Facebook, Amazon, Tesla, Nvidia.
13:47Wir kriegen es zusammen.
13:49Steht auf dem Foto.
13:51Diese Marktkapitalisierung besteht eigentlich,
13:54wenn man es ehrlich nimmt, aus den Kundendaten.
13:57Die Kundendaten sind 330 Mio. Amerikaner,
14:00aber 450 oder 500 Mio. Europäer.
14:02Wir geben die Daten umsonst ab.
14:04Müssten wir nicht.
14:06Die Chinesen haben das selber aufgebaut,
14:08halten die Daten für sich selber.
14:10Was ich nur sage,
14:12wir haben da einen Riesenhebel in der Hand gegen Amerika.
14:15Das ist ein riesiges Geschenk.
14:17Wir haben keinen Elon Musk, der so etwas kann in Europa.
14:20Hat er einen Punkt.
14:22Wir haben keinen Elon Musk.
14:24Nein, das stimmt nicht.
14:26Wir haben auch keinen Alex Karp.
14:28Nein, das stimmt nicht.
14:30Die sozialen Netzwerke hatten wir früher als die Amerikaner,
14:33als Facebook.
14:35Wir hatten StudiVZ.
14:37Das ist ein Beispiel, wie es nicht geht.
14:39Nein, wir hatten Suchmaschinen.
14:41Der einzige Unterschied, den wir hier in Europa haben,
14:44ist, dass es nicht die gleiche Qualität der Tesla 15 Mrd.
14:47über 15 Jahre gegeben hat, um eine Automobilfabrik zu bauen.
14:50Unser Nachteil ist Risikokapital.
14:52Wir haben die gleichen Ideen.
14:54Ein Großteil dieser Start-ups, die wir hatten,
14:56sind verkauft worden an die großen Amerikaner.
14:58Beispiel.
15:00Weil wir sehr freizügig sind.
15:02Diese ganzen digitalen Start-ups
15:04sind am Anfang in amerikanische Hände aufgegangen.
15:07Dort konsolidiert worden. Das waren kleine Unternehmen.
15:10Das war auch schwierig in Europa,
15:12weil man ein soziales Netzwerksystem machen muss.
15:14Eins für Deutschland, eins für Frankreich, eins für Italien.
15:17Nur ein Satz zu Elon Musk.
15:19Wie wir mit Elon Musk umgehen.
15:21Auch in so einer Runde.
15:23Und wie in Medien auf Unternehmer,
15:25die ein bisschen schräg sind oder neurodiverse, geguckt wird.
15:29Ich glaube, wenn ein junger Unternehmer,
15:31warum will er das hier machen?
15:33Da ist weiterhin Amerika vielleicht ein besserer Ort.
15:37Wenn man nicht so orthodox und so gut funktioniert
15:40und seine LinkedIn-Postings runtermacht
15:43und da noch ein Transgender Day usw.
15:45Das muss Ihnen gefallen.
15:47Ja, aber das ist im Grunde genommen,
15:49da komme ich noch mal zu der Empathie,
15:51das ist so eine Form von Corporate-Moral-Kapitalismus,
15:58der in Europa stark ist,
16:00aber der vielleicht nicht so erfolgreich ist.
16:02Ist das, Frau Glüber-Eichburg, ist das das Thema?
16:05Ich glaube, wir haben jetzt ganz viele riesengroße Themen aufgemacht.
16:08Lass uns mal bei dem Thema bleiben.
16:10Die Frage, warum so ein Unternehmer-Genie, das es ja auch ist.
16:13Ich würde auch nicht zustimmen, wenn Ulf Poschardt sagt,
16:16jetzt schauen wir da so verächtlich auf den drauf.
16:19Nein, wir setzen uns kritisch mit ihm auseinander.
16:22Wir haben jahrelang, ehrlich gesagt,
16:24waren wir fasziniert davon, was dieser Mann auf die Beine gestellt hat
16:27und wie visionär der war.
16:29Aber haben wir nicht die Umstände,
16:31die ein solches Unternehmertum möglich machen?
16:33Was müssen wir ändern?
16:35Die Frage nach dem Risikokapital, die Frage nach der Kapitalunion.
16:39Wenn Sie jetzt den RAHI-Report, den Letter-Report ordentlich lesen,
16:43dann müsste jetzt in der Tat der Wettbewerbswumms,
16:46um das mal mit dem scheidenden Kanzler zu sagen, losgehen.
16:49Und auch das soll ja durch unterschiedliche neue
16:52Investitionsmöglichkeiten gemeingemacht werden.
16:55Tesla hat 15 Milliarden verbrannt, bevor es richtig losging.
17:00Genau.
17:02In dem Rahmen sind viele Dinge da nicht möglich.
17:05Fisker, der Henry-Fisker-Autodesigner,
17:07europäischer, hat gerade versucht, ein Auto erfolgreich zu machen.
17:10Den Ocean, glaube ich, heißt das Auto.
17:12Nach 1,5 Milliarden war Schicht im Schacht.
17:14Das ist der Unterschied.
17:16Aber war auch amerikanisch finanziert.
17:18Trotzdem, danach war Schicht.
17:20Genau.
17:22Im Regulationsraum haben wir uns ja auch einiges ausgedacht.
17:25Übrigens auch, was globale Steuerhinterziehung angeht.
17:28Und die Tatsache, dass in Irland faktisch jede Menge Geld
17:31von amerikanischen Technologieunternehmen gewaschen wird,
17:34auch das ein europäisches Problem.
17:36Wir haben den Digital Service Act,
17:38wir haben den Digital Markets Act,
17:40also zwei große regulatorische Instrumente,
17:43die jetzt wirklich in der Umsetzung sind.
17:46Aber auch da, wir haben den US-EU-Privacy Act,
17:49an dem wir uns ständig am Hals lagen.
17:51Ganz große Dinge, die man auch geregelt bekommen muss.
17:54Aber wir haben jetzt noch mal eine andere Dimension.
17:57Die ist jetzt im Zweifel auch noch ein bisschen zu kurz gekommen.
18:00Elon Musk greift ja auch in die Geopolitik ein.
18:03Er telefoniert seit 2022,
18:05berichtet das Wall Street Journal öfter mal mit Wladimir Putin
18:08und entscheidet, Satellitensysteme ein oder aus.
18:11Das sind Satellitensysteme, die es in der Tat mit Breitbandsystemen,
18:15wie wir sie hier in der Fläche haben, aufnehmen können.
18:18Auch da, und noch mal, wir haben in vielen unseren Hardware-Systemen
18:21noch zu viel chinesische Technologie verbaut.
18:24Jetzt kommt Starlink und mischt sich in ein Kriegsgeschehen
18:27in der Ukraine ein.
18:29Beeinflusst das politische Geschehen in Italien,
18:32weil er mit Giorgio Meloni
18:34ganz dringend noch einen Deal zu Starlink-Ausbau in Italien
18:37ausmachen möchte.
18:39Hat natürlich seine ganz bestimmten Ansichten
18:42zu dem Verhältnis Amerikas mit China,
18:44weil dort 950.000 Teslas vom Band rollen
18:47in der Gigafactory Shanghai.
18:49Es sind schon andere Dimensionen, mit denen wir hier jetzt arbeiten.
18:53Da ist X in der Tat wirklich nur ein Teil davon.
18:56Aber die Tatsache, dass er sich jetzt über das Einmischen
18:59in die amerikanischen Regierungsgeschäfte Zugang verschafft,
19:02zu den sensibelsten Daten nicht nur der Amerikaner,
19:05aber auch umgekehrt in große geopolitische
19:08und geoökonomische Tatsachen,
19:10das macht doch diese Situation und diese Menschen in Summe
19:13viel gefährlicher.
19:15Und einen Punkt noch.
19:17Wir haben hier natürlich auch,
19:19und das ist ja das Schöne an unserem Mediensystem,
19:22mit viel öffentlich-rechtlichem Fernsehen, Zeitungen,
19:25wir haben auch ein anderes Medienumfeld als die Amerikaner.
19:28Und insofern ist auch noch mal zu sehen,
19:30im amerikanischen Kontext,
19:32welche Rolle dann die sozialen Medien da spielen.
19:35Wenn alle Woche 2 Tageszeitungen sterben,
19:38wenn Sie seit 1984 übrigens...
19:40Ist das so? Jede Woche 2 Tageszeitungen?
19:42Genau, 2 Tageszeitungen.
19:44Besonders regionale, kleine Tageszeitungen,
19:47die dafür verantwortlich sind, das Geopolitische von mir aus
19:50in die Nachbarschaft zu bringen und zu erklären.
19:53Wenn Sie dann umgekehrt auch sehen,
19:55dass seit 1984 natürlich durch die Änderung des Mediengesetzes
19:58durch Ronald Reagan eine Schere aufgegangen ist
20:01im Meinungsjournalismus.
20:03Sodass zu einer letzten Wahl 54% der republikanischen Wähler
20:08auch angeben, ich bin von diesem Informationsfluss
20:11total überfordert.
20:15Ich picke mir eher raus, was ich möchte.
20:18Das erklärt dann die Joe Rogan, die Podcasts, die Kurzclips.
20:21Und es erklärt dann die Veränderungen,
20:23die in den Medienlizenzen vorgenommen werden.
20:26Der FCC-Chef hat das Kapitel geschrieben im Project 2025,
20:30dem Plan zum Umbau des amerikanischen Apparates.
20:33Und ist jetzt FCC-Chef.
20:35FCC, kurz erklären.
20:37Das ist die Telekommunikationsbehörde.
20:39Die entscheidet z.B., wie Medienlizenzen vergeben werden.
20:42Und stellt da grundsätzliche Verträge in Frage
20:45und nimmt das System auseinander.
20:47Und umgekehrt werden große Medienbesitzer unter Druck gesetzt,
20:51weil sie andere Interessen haben.
20:53Siehe die Redstone-Familie, siehe ABC News, CBS News.
20:57Jeff Bezos, interessant.
20:59Der Besitzer der Washington Post hat das 1. Mal keine klare Empfehlung.
21:03Das ist in Amerika so üblich,
21:05sich zu kommitten auf die eine oder andere Seite.
21:08Da ist der elegante Moment, dass sich die Washington Post
21:11in der ersten Trump-Abendszeit
21:13den kleinen Zusatz unter dem großen Header Washington Post gegeben hat.
21:17Die Demokratie stirbt in der Dunkelheit.
21:19Jetzt wurde der traurige Witz gemacht,
21:21als quasi Jeff Bezos sich einmischte in das,
21:24was eine Meinungsseite faktisch sagen konnte oder nicht.
21:27Oder sich entschlossen hat,
21:29Meinungsjournalismus einzuschränken in seiner eigenen Zeitung.
21:33Dass Demokratie am helllichen Tag stirbt.
21:36Und nicht in einer Dunkelheit, in einer unterreportierten Dunkelheit.
21:41Sie haben ganz kurz gerade Ronald Reagan erwähnt.
21:44Ist das so eine Zäsur?
21:46Was ist damals passiert?
21:48Die Änderung des Medien-Fairness-Gesetzes 1984
21:51führte dazu, dass sie, wenn sie im Nachrichtenunternehmen tätig waren,
21:55nicht mehr sagen mussten, es gibt die eine Seite und die andere Seite.
21:59Sondern das hat diese Beschleunigung des Meinungsjournalismus.
22:03Diese ideologische Spaltung,
22:05die wir wahrnehmen zwischen einem Fox News und von mir aus MSNBC,
22:09CNN, das hat das erst beschleunigt.
22:12Ich war 2000 noch im Sender, als das so richtig losging.
22:16Bei CNN?
22:18Genau, bei CNN, als Fox News so richtig loslegte.
22:21Das war ein faktischer Kleinkrieg,
22:23ein medienkapitalistischer Kleinkrieg,
22:25der sich stark beschleunigt hat.
22:27Der dann eine andere Wendung bekommen hat durch die sozialen Medien.
22:31Aber wenn Sie jetzt umgekehrt sehen,
22:33dass im Pentagon Traditionsmedien ihre Büros räumen müssen,
22:36dass im Weißen Haus in dieser Pressekonferenz mit Selensky
22:40die Frage gestellt wird von einem Blogger,
22:43der hinter JD Vance steht,
22:45nach dem Motto, warum haben Sie nicht mal einen Anzug an?
22:48Das sind auch Veränderungen in einer Medienkultur,
22:51die sich auch öffentlich breitmachen oder die noch verstärkt werden.
22:55Das wird dann unter dem Deckmantel der Meinungsvielfalt projiziert.
23:01Aber faktisch ist es schon eine Gesellschaft,
23:04die mit dieser Medienvielfalt, das wäre diplomatisch,
23:08schon nicht mehr umgehen, nicht mehr arbeiten kann.
23:11Das hat wiederum andere Dinge,
23:13das bezieht sich aufs Bildungssystem und andere Dinge mehr.
23:16Aber diese Zersetzung ist ganz stark.
23:18Ich liebe Amerika so sehr und bin diesem Land sehr dankbar.
23:23Sie kennen sicher die Zahlen, den Verlust von Trust in Media.
23:31Verlust von Vertrauen in Medien.
23:34Bei den Republikanern sind sie, wenn ich das richtig bin,
23:38wir zahlen nicht so gut wie Sie, deswegen bin ich ganz vorsichtig.
23:42Ich glaube, wir sind bei 13 % angekommen.
23:45Es ist auf jeden Fall sehr, sehr wenig.
23:48Unfassbar niedrig.
23:50Das ist ein kontinuierliches Abhauen.
23:53Das wäre aber ein Beleg für das, was ich gerade gesagt habe.
23:57Die Medien lügen weiter.
23:59Das ist doch wirklich krass.
24:01Ich will einfach mal ...
24:03Bei den Demokraten ist es, glaube ich, 54 %,
24:06wenn ich das so richtig sehe.
24:08Und wenn Sie sich angeguckt haben, auch in dem Wahlkampf,
24:12natürlich waren MSNBC, Joe Biden ist so fit wie noch nie.
24:16Man musste ja gar nicht so groß suchen,
24:19um zu sehen, wie die Liberal-Legacy-Medien aussehen.
24:23Und was jetzt mit Fox News?
24:25Ja, ich versuche doch nur deutlich zu machen,
24:28dass diese Kritik an den Medien logischerweise auch einen Punkt hat.
24:32Es klang eben so, als ob sie Ronald Reagan sehr genau drauf haben.
24:36Nämlich zeigt nur die eine Seite.
24:38Deswegen sage ich Fox News.
24:40Lass uns vor 84 gehen.
24:42Ich habe den amerikanischen Wahlkampf so mitgenommen,
24:46wenn man jetzt einen Ben Shapiro-Wahlkampf hat,
24:49also einen super Pro-Trump-Republikaner.
24:52Aber so zu tun, als wäre das alles so nicht relevant,
24:56eher so ein schlichtes Programm,
24:58das habe ich so überhaupt nicht wahrgenommen.
25:01Das war super, super spannend.
25:03Und Podcasts.
25:05Ich glaube, es ist der erste US-Wahlkampf,
25:08ich weiß nicht, wie Sie es wahrgenommen haben,
25:11wo man eigentlich sagen kann,
25:13es war ja Barron, der Sohn von Trump, der ihm gesagt hat,
25:17du musst zu dem, dem, dem gehen.
25:19Das sind diejenigen, die machen jetzt in der Generation.
25:23Joe Rogan, der erfolgreichste Podcaster der Welt.
25:26Ich glaube, wir sehen und wir als klassische Medien
25:29müssen uns halt fragen, da verändern sich Dinge.
25:32Und da verändert sich auch im deutschen Wahlkampf,
25:35Olaf Scholz, ich glaube, war 4, 5,
25:37zum Teil komischen Podcaster, der sich präsentiert.
25:40Also diese Transformation der Medien findet schon länger statt.
25:44Auch Ronald Reagan, das ist sozusagen ein Aspekt.
25:47Und ich glaube, Trump hat, weil er ein Instinktpolitiker ist,
25:51glaube ich, ganz kluge Entscheidungen getroffen,
25:54wo er seine Message für wen verkauft hat.
25:57Und deswegen habe ich es nicht so wahrgenommen.
26:00Nur das wollte ich sagen,
26:02dass die Leute mit Vielfalt nicht umgehen können.
26:05Sondern das ist jetzt ein ganz breites,
26:08eine ganz breite mediale Landschaft,
26:11wo jeder sich seine Quellen rausgesucht hat.
26:14Aber wenn man nur Ben Shapiro oder Bill Maher,
26:17einen Demokraten, der gegen Vogue ist,
26:20jeder konnte was finden.
26:22Und wenn man sich für alles interessiert,
26:25ich habe mir auch MSNBC angeguckt.
26:27Und dann würde ich sagen,
26:29amerikanische Medienlandschaft ist sehr beeindruckend.
26:32Herr Iversen, viel, was man darauf antworten kann.
26:35Und eine Frage bitte noch, die Sie auch versuchen zu beantworten.
26:39Tesla war von Anfang an ein politisches Projekt.
26:42Was heißt das?
26:46Vielleicht zuerst,
26:48wenn die Amerikaner unter Dauerbeschuss stehen von Herrn Trump.
26:52Herr Trump behauptet seit jetzt 10 Jahren,
26:55dass die Medien lügen.
26:57Er nennt die Medien seit 10 Jahren Staatsfeinde.
27:02Dass dann das Vertrauen zerbröselt,
27:06dafür verwechselt jemand Ursache und Wirkung,
27:09wenn man das nicht sieht.
27:11Die Tweets von Herrn Musk haben 17 Milliarden Aufrufe gehabt.
27:17Das ist weit mehr als alles andere zusammen.
27:22Wenn Sie jetzt sagen, Tesla war ein politisches Projekt,
27:26das war die Wende zur Elektromobilität.
27:30Ich glaube, Herr Musk ist jetzt aber schon viel weiter.
27:33Er will jetzt zum Mars.
27:36Und Herr Musk ist in bestimmten Sachen auch gar nicht lernend.
27:40Sie haben gesagt, das war schon nicht so toll,
27:43was er geschrieben hat bei Ihnen in der Welt.
27:46Nur die AfD kann Deutschland retten.
27:48Danach gab es ja noch diese Videoschalte,
27:51wo er nicht nur sagt,
27:53das ist die wichtigste Wahl in der deutschen Geschichte.
27:56Es ist wichtig für Deutschland, dass die AfD gewinnt.
27:59Es ist wichtig für Europa,
28:01dass die AfD gewinnt.
28:03Und daran hängt auch die westliche Zivilisation.
28:06Ich weiß nicht.
28:08Sie sehen ihm ja alles nach.
28:10Das ist grober Unfug.
28:12Das ist totaler Unsinn.
28:14Darf ich zum Schluss noch mal eine andere Frage stellen?
28:18Es kommt gerade darauf an,
28:20wenn man das Buch von Ulf Porschartt liest,
28:23diese sehr lustige Streitschrift, Shitbürgertum.
28:26Dann denke ich immer, ja klar,
28:28aber das meint er ja alles gar nicht so.
28:31Ein Teil davon meint er so.
28:33Aber man muss über jedes Stöckchen direkt drüber springen.
28:37So verhält es sich auch teilweise mit den Dingen von Musk.
28:41Da haben wir uns die Frage zu stellen,
28:43muss man jede kleine Bemerkung sofort wenden,
28:46100-millionenfach geteilt in die Welt blasen.
28:49Oder muss man sagen, pass mal auf,
28:51über die Nummer hüpfen wir jetzt mal nicht.
28:54Das lassen wir einfach mal.
28:56Muss dann Provokation.
28:58Ja.
29:00Aber wie Sie das eingangs mit den brennenden Moscheen sagten,
29:06Sie sagen, darf man Herrn Musk mit Nazis vergleichen,
29:10wenn er gegen Juden agitiert,
29:12wenn er sich für die Freilassung
29:14des bekanntesten britischen Rechtsextremen,
29:17eines Mannes, der wegen Drogenkriminalität,
29:20Gewaltkriminalität, allem Möglichen, Herr Robinson,
29:24selbst verarscht, also egal.
29:26Selbst verarscht so eklig ist.
29:28Ja.
29:30Um es mal klar zu sagen.
29:32Genau.
29:34Die Frage, müssen wir,
29:36muss Europa über jedes Stöckchen drüber springen,
29:39wenn Herr Vance sagt,
29:41they're eating the dogs, they're eating the cats.
29:44Zum Beispiel.
29:46Und Trump dann das noch mal sagt.
29:48They're eating the dogs, they're eating the cats,
29:51das ist unglaublich dumm.
29:53Aber dort, wo es angeblich passierte,
29:56sind die Haitianer angegriffen worden.
29:59Und sind die Kinder nicht mehr zur Schule gegangen,
30:02weil sie Angst hatten.
30:04Können wir das totschweigen?
30:06Wir können das in den Legacy-Media, wenn wir das totschweigen.
30:10Das meine ich damit nicht.
30:12Es ist ja nicht so,
30:14dass weiterhin Hunderte von Millionen Mal wiederholt wird.
30:17Das meine ich damit nicht.
30:19Es ist ja nicht so,
30:21dass wir alles in einer Endlosschleife wiederholen,
30:24wenn es offensichtlicher Unsinn ist.
30:26Was ich in Amerika gesehen habe,
30:28kurz vor dem 6. Januar war ich da.
30:30Das war November.
30:32Da liefen die Kundgebungen rund ums Kapitol.
30:35Ich habe Hunderte, Tausende Fotos von diesen Leuten gemacht.
30:39Weil es so interessant war, diese Gesichter zu sehen.
30:42Ich hole das manchmal raus und schaue es mir noch mal an.
30:45Die Stimmung, die da war,
30:47das war nicht nur Diskurs im Sinne von,
30:49ich bin hier gegen etwas, wir streiten über etwas,
30:52wir tauschen Argumente aus.
30:54Wir streiten auch richtig hart.
30:56Sondern das war Hass.
30:58Hass ist nicht mehr dagegen sein.
31:00Hass ist nicht mehr ein Gegenargument.
31:02Hass ist Hass.
31:04Da geht dann gar nichts mehr.
31:06Es ist völlig egal, was es ist.
31:08Es ist prinzipiell Schrott und verachtenswert,
31:11was von den Demokraten kommt.
31:13Und umgekehrt.
31:15Wenn Sie das noch einstreuen in die Art und Weise,
31:18wie eine Bürokratie umgebaut wird.
31:20Nehmen Sie sich, so trocken wie Knäckebrot,
31:22die General Services Administration vor.
31:24Was verwaltet die?
31:26Verwaltet große Gebäude und ist der Knotenpunkt für alles andere.
31:29Was sollten die Kollegen und Kolleginnen da machen?
31:32Nicht nur untereinander Verrat üben.
31:34Sondern ihr wurden auch gleich
31:36sogenannte Keystroke-Übersicht an die Seite gestellt.
31:39Jede E-Mail, alles, was man tippt,
31:41was man elektronisch nutzt,
31:44wird überwacht.
31:46Es ging los, dass die Kollegen und Kolleginnen
31:49in den unterschiedlichen Behörden,
31:51besonders zu den Diversitätsprogrammen,
31:53zu Verrat aufgerufen worden sind.
31:55Entweder verratet ihr eure Kollegen,
31:57oder wir finden die schon.
31:59Dann in diesem ziemlich verachtenden Weggabelungs-E-Mail.
32:02Übrigens eine genaue Kopie dessen,
32:04was er auch bei Twitter gemacht hat.
32:06Aber mit einem leicht anderen Kontext.
32:08Jetzt sollten die Leute nicht mehr
32:10im unwichtigen öffentlichen Sektor sich engagieren.
32:13Sondern bitte in die Privatwirtschaft gehen.
32:16Wo über Überwachung, über Zensur, über perfide Dinge,
32:19die wir aus der deutsch-deutschen Geschichte hauptsächlich kennen,
32:23wird daran gearbeitet, quasi alles an den Pranger zu stellen,
32:27was intern möglich ist.
32:29Das ist der Punkt, diese Schaltstellen-Dynamik.
32:32Und diese Macht, die Elon Musk jetzt im System hat,
32:35mit den Folgen, die er jetzt hat.
32:37Ich finde die Aufregung schon gut und richtig.
32:40Aber dieses Eschoffieren über das, was da in Amerika passiert,
32:44das ist nicht unsere Kernaufgabe.
32:46Das muss uns betroffen machen.
32:48Aber wir müssen es auch versuchen zu verstehen.
32:51Weil es ist mal überraschend wenig Gegenkritik da
32:54gegenüber dem, was da in den Ministerien passiert.
32:57Es gehen nicht Tausende auf die Straße.
32:59Es gibt Kritik.
33:01Aber es ist nicht so,
33:03dass es so eine Gegenbewegung gäbe.
33:05Also offensichtlich ist schon was dran,
33:07dass viele Amerikaner nicht zufrieden sind mit der Verwaltung
33:10und da Veränderungsbedarf sehen.
33:12Ähnlich wie in Europa.
33:14Deswegen sage ich, schaut euch das gut an.
33:16Weil auch das wird hier passieren,
33:18wenn wir nicht demokratisch reformieren.
33:21Wenn irgendwann sind die Leute satt,
33:24einfach überreguliert zu werden
33:26und Wachstumschancen auszulassen.
33:29Ich finde schon, dass wir Amerika betrachten sollen.
33:32Aber dann vor allem für uns das Richtige daraus zu lernen.
33:35Was machen wir denn jetzt damit?
33:37Wie gehen wir um mit den Social Media,
33:39die aus Amerika kommen?
33:41Wie behandeln wir Amerika?
33:43Was lernen wir daraus?
33:45Was können wir besser machen?
33:47Das wäre eine viel interessanter Diskussion.
33:49Dieses Eschufieren über Amerika, das bringt uns nichts.
33:52Wir haben gelernt, haben die Kollegen in Ungarn.
33:55Der Punkt ist,
33:57wie man eine Demokratie von innen umbaut und auf illiberal dreht.
34:01Das haben sie in Ungarn gelernt.