Ohne Geld nach Rom. Es kam anders als gedacht!

Metatube

Mit @Nathan.goldblat ohne einen einzigen Cent von Berlin bis nach Rom. Was für ein Abenteuer!  Lebensmittel retten mit SIRPLUS mit 15% Rabatt: https://sirplus.de/discount/David15 Oder Code benutzen: DAVID15  Danke an den S*x Shop "S-World", dass wir Videos machen durften!  Socials Discord: https://discord.gg/5NqNqwsfz8 Instagram: https://www.instagram.com/ra.dave/  Kontakt: info@davidrau.com  Mein Equipment: Kamera: https://amzn.to/3Xi002j Mikrofon Shotgun: https://amzn.to/3AA3tAg Mikrofon Wireless: https://amzn.to/4dYGttk Haupt Objektiv Weitwinkel: https://amzn.to/4dYGMV0 Zweit Objektiv Allrounder: https://amzn.to/4fTGsIK Action-/Zweitkamera: https://amzn.to/3MpHLBP Hauptlicht: https://amzn.to/3XlvcO4 Lampenschirm: https://amzn.to/3Z2keyj Lichtstativ: https://amzn.to/3yIVwII Travel Tripod: https://amzn.to/4e18qAw Vlogging Tripod: https://amzn.to/4eiwvTR Handystativ: https://amzn.to/3MpOf3D Schnellwechsel Clip für Rucksäcke: https://amzn.to/4e0lPck Kamera Rucksack: https://amzn.to/4dWIwxS Everyday Camera Backpack: https://amzn.to/4dCSRiV

Transcript

00:00In einer Woche von Berlin bis nach Rom reisen, und das ohne einen einzigen Cent als Startkapital.

00:05Ein Abenteuer, das jedem freisteht zu machen, sich aber die wenigsten trauen.

00:10Diese Reise führte Nathan, den ich vorher noch nie getroffen hatte, und mich an unsere Grenzen.

00:14Da, wo die Autos sind, eigentlich macht es ja vollkommen Sinn.

00:18Bro, wir müssen richtig in den Wald.

00:19Ich kann gar nicht mehr denken, ich fühle mich jetzt gleich ein bisschen geisteskrank.

00:22Kein Mensch kann Englisch sprechen.

00:23Niemand hier hat Bock, irgendwas mit uns zu tun zu haben.

00:25Du musst gerade mal einen Schlussstrich ziehen.

00:28Das ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen.

00:30Digga, wenn wir hier pennen, dann haben wir Besuch.

00:32Über eine werdende Freundschaft und das Wiederauffinden an den verrücktesten Orten.

00:36Jetzt kommen ja einige zu mir ins Geschäft und wollen das auch.

00:39Das ist unsere Reise nach Rom ohne Geld.

00:41Aber fangen wir von vorne an.

00:46Liebe Freunde, wie ihr gerade seht, bin ich vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

00:49Die ganze Geschichte mache ich natürlich nicht alleine, sondern einmal mit dem lieben Nathan zusammen.

00:54Und für den Start, für den ersten Tag mit Raphael.

00:57Wir zwei haben überhaupt keinen Plan, wie der ganze Dinger funktioniert.

00:59Zum Glück haben wir aber Raphael dabei, der bereits fünf Jahre lang ohne Geld unterwegs war und bis nach Mexiko gekommen ist.

01:05Wenn Atlantik rüber getrampt wird.

01:07Getrampt, naja, dann wird nicht mehr.

01:08Naja, Boot trampen.

01:09Machst du dann auch so?

01:10Dann nehmen sie dich in nur ein paar 10 Meilen mit und dann darfst du aufs nächste Weg.

01:13Dann Schlaf gut.

01:15Fünf Jahre ohne Geld unterwegs gewesen zu sein, hat Raphael sehr viel gelehrt.

01:19Und nun geht er mit seinem neuen Startup Surplus das Thema Lebensmittelverschwendung an.

01:23Sein Ziel, irgendwann den Welthunger zu stillen.

01:26Und Vögeln wie uns zeigen, wie man ohne Geld leben kann.

01:28Hier einmal was Raphael mit fünf Jahre langer Erfahrung beim Trampen dabei hat.

01:32Da geht es einfach um Lebensstandard, wisst ihr?

01:34Isomatteplan, Schlafsack, hier unten der Teil.

01:36Klamotten.

01:37Dann so ein bisschen Ladekabel.

01:38Toilettbeutel.

01:39Fertig.

01:40So eine kleine Hülle für eine Sonne.

01:41Ja, genau.

01:42Das ist ja auch eine Kamera.

01:44Ja, ja, ja.

01:44Das ist ja eine Kamera.

01:45Also für die heutige Etappe ist der Plan bis nach Dresden zu kommen.

01:48Da gibt es nämlich die Sächsische Schweiz.

01:50Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch.

01:52Dort wollten wir unsere erste Nacht verbringen.

01:54Da ich am Montag zu einem wichtigen Notartermin musste,

01:56hatten wir für die Sache bloß fünf Tage Zeit.

01:58Das bedeutet, wir müssen jeden Tag eine Strecke von mindestens fünf Stunden zurücklegen.

02:03Dafür jetzt aber erstmal einen Ort, wo wir auch wirklich nach Dresden kommen.

02:06Raphael kam auf die geile Idee.

02:07Einfach Bahntickets.

02:08Schnorren gehen.

02:09Nee, retten.

02:10Ich nenne das retten.

02:11Eigentlich stellt man sich dann unten hin,

02:13da wo die Leute aus der S-Bahn steigen und fragen,

02:15hey, hast du noch ein Ticket?

02:17Oft brauchen die halt nur eine einzige Fahrt.

02:19Das Ticket ist aber für zwei Stunden lang gültig.

02:21Und dann könnten wir theoretisch for free

02:23zu einem besseren Spot als hier fahren.

02:24Entschuldigung, haben Sie sich gerade eventuell ein Ticket gekauft,

02:27was Sie nicht mehr brauchen?

02:28Schade.

02:28Habt ihr gerade ein Ticket gekauft?

02:29Habt ihr euch gerade vielleicht ein Ticket gekauft?

02:31Haben Sie gerade ein Ticket gekauft?

02:32Nee.

02:32Nein.

02:33Schade, war gut.

02:34Miese Krise.

02:35Geil.

02:36Legende, vielen, vielen Dank.

02:39Ich habe ihn gefragt und ich habe ein Ticket.

02:40Geil.

02:41Wer hätte gedacht, dass es so einfach geht?

02:43Eins von drei.

02:45Wir waren schon auf und an nach weiteren Tickets zu fragen,

02:47als plötzlich dieser Typ vorbeikam.

02:49Also ich würde dir dieses Korn nicht verkaufen.

02:51Ja.

02:51Wie viel kostet es?

02:52Zehn Euro.

02:53Zehner?

02:55Geil, jetzt geht's los.

02:56Das war vermutlich das teuerste Korni der Welt.

02:59Und auch wenn er uns wahrscheinlich einfach nur bei unserem Vorhaben unterstützen wollte,

03:02ermöglichte uns das, endlich an einen Ort außerhalb der Stadt zu fahren,

03:06an dem wir endlich eine realistische Chance hatten, mitgenommen zu werden.

03:10Der erfolgreiche Tramper sucht sich natürlich einen Spot,

03:12bei dem man einfach mitgenommen werden kann

03:14und vor allem möglichst viele Leute in die gewünschte Richtung gehen.

03:18Hier ist die Auffahrt nach Dresden

03:20und wir stehen jetzt einfach hier hinten,

03:22weil hier kann man eigentlich gut reinfahren, kurz anhalten und dann auf die Autobahn.

03:25Wie lange steht man so, bis ein Auto anhält?

03:27Na, wenn man Pech hat, eine Stunde oder so.

03:31Was uns gerade aufgefallen ist, es ist gar nicht mal so einfach zu dritt,

03:35vor allem drei Männer da in Rides.

03:37Und dann noch zwei komplett in Schwarz gekleidet.

03:39Ein Tipp vom Raphael, weiß anziehen, fröhliche Farben

03:42und wir beide natürlich in Schwarz und ich habe halt auch nichts anderes dabei.

03:45Ich hätte schon zum Zugreifen sagen müssen.

03:47Das hast du aber selbst erklärt.

03:49Auch wenn das am Anfang noch ziemlich viel Spaß gemacht hat,

03:52wurde uns langsam bewusst, dass wir hier wohl kein Ride mehr erwischen werden.

03:56Wir stehen jetzt hier schon seit fast zwei Stunden

03:59und wir wollen ja heute noch nach Dresden.

04:02Deswegen haben wir jetzt einfach einen Kumpel angerufen,

04:04dass er uns hier zur nächsten Raststätte fährt.

04:07Hier scheint irgendwie nichts draus zu werden.

04:09Da ist er, da ist er.

04:11Jakob, freut mich sehr.

04:12Ja, ich weiß, das ist jetzt nicht unbedingt Sinn der Sache,

04:14sich von Freunden herumkutschieren zu lassen.

04:16Aber irgendwo muss man ja anfangen.

04:18Und eine Raststätte klang definitiv viel versprechender als die Autobahnauffahrt.

04:21Ich glaube, da hinten passiert was.

04:23Da hinten passiert was.

04:25Jawoll!

04:27Ab hier war uns das Glück auf magische Weise holt

04:29und wir fanden einen Ride nach dem nächsten.

04:31Sven hat uns gerade rausgelassen

04:33und an der Haltestelle finden wir jemanden,

04:35der uns ziemlich weit in die Nähe der Sächsischen Schweiz bringen kann.

04:38Ich weiß nicht, warum habe ich es dort gehalten.

04:41Normalerweise ist es hier.

04:43Tatsächlich hat Muham, unser Fahrer, es als Zeichen gesehen,

04:46dass er uns getroffen hat und beschloss uns einfach,

04:48direkt bis zum heutigen Tagesziel,

04:50die Bastai in der Sächsischen Schweiz zu fahren.

04:53Jetzt mussten wir nur noch irgendwie unser Abendessen bekommen,

04:55denn wir hatten den ganzen Tag nichts gegessen.

04:57Wir haben ein besonderes Anliegen.

04:59Habt ihr irgendwas, was ihr vielleicht eh wegwerft,

05:01was ihr nicht braucht, was ihr uns geben könnt?

05:03Okay, ich nehme euch mit.

05:04Wirklich?

05:05Alter, ihr glaubt ja nicht, was ich hier in der Hand habe.

05:07Und noch so Restbrote.

05:08Den ganzen Rad, der in den Müll gekommen ist.

05:10Der wäre weggeworfen worden.

05:11Den retten wir ja.

05:12Aber das war noch nicht alles.

05:13Muham hat uns gerade einfach eine ganze Tüte voll mit Essen und Trinken

05:18beim Netto geholt, damit wir morgen was zu essen haben.

05:20Geil, danke dir, danke dir.

05:22Ernsthaft, es war einfach unglaublich zu sehen,

05:24wie uns dieser wildfremde Typ geholfen hat.

05:26Er meinte nur, dass er selbst auf Hilfe angewiesen war,

05:29als er aus Angst vor einem Bürgerkrieg aus Gambia nach Europa floh.

05:32Und jetzt einfach was zurückgeben will.

05:34Schaut euch das an.

05:35Wir haben es einfach geschafft.

05:36What the fuck.

05:38Und plötzlich stand sie in voller Pracht vor uns.

05:41Unser Tagesziel.

05:42Die Sächsische Schweiz.

05:49Der Tag hätte insgesamt wirklich nicht besser laufen können.

05:52Aber wie sagt man so schön?

05:53Das war wohl unser Anfängerglück.

05:55Wir überlegen uns gerade hier einfach zu nächtigen.

05:58Eigentlich perfekt für drei Leute.

05:59Ja, das ist nur so mittellegal.

06:01Aber manchmal muss man das Leben auch einfach genießen.

06:03Und so gab es nichts, was uns diesen Moment hätte versauen können.

06:07Wir haben es uns jetzt super gemütlich gemacht.

06:09Wir haben eine schöne, lauwarme Sommernacht.

06:11Und jetzt sind auch endlich alle Menschen weg,

06:13die uns vom Schlafen abgehalten haben.

06:16Gute Nacht.

06:17Nacht.

06:18Was wir zu diesem Zeitpunkt aber nicht wussten,

06:20war, dass die kommenden Tage ganz anders laufen würden.

06:24Wir sind hier in der Wallachei.

06:25Hier sind nur Tschechen.

06:26Kein Mensch kann Englisch sprechen.

06:27Niemand hier hat Bock, irgendwie irgendwas mit uns zu tun zu haben.

06:30Das ist wirklich eine absolute Vollkatastrophe.

06:32Aber lasst uns nicht zu viel vorwegnehmen.

06:36Guten Morgen, Freunde.

06:37Es ist 5.05 Uhr und Raphael ist verschwunden.

06:40Das bedeutete, ab diesem Zeitpunkt waren wir auf uns alleine gestellt.

06:44Die heutige Mission war, ganz Tschechien zu durchqueren

06:46und bis nach Wien zu kommen.

06:48Doch schnell wurde uns bewusst,

06:49dass das nicht so einfach wie gedacht werden würde.

06:51Also, wir sind hier bei einem Parkplatz.

06:53Das Problem ist bloß,

06:54dass uns viele Leute einfach entgegengekommen sind.

06:56Aber halt alle, die gerade hierher kommen.

06:58Entweder haben wir richtig Glück

06:59und finden jemanden, der jetzt wieder zurückfährt.

07:01Oder wir finden jemanden,

07:02Entweder haben wir richtig Glück

07:03und finden jemanden, der jetzt wieder zurückfährt.

07:05Oder wir müssen warten.

07:06Wir hängen hier ein bisschen fest.

07:07Wir müssen halt heute echt Strecke machen.

07:09Ach, Kacke.

07:10Ich sehe gerade, wenn man hier zum Beispiel in Tschechien sieht

07:12und dann auf das Parkticket schaut,

07:14die gehen halt alle so ein paar Stunden.

07:1613.13 Uhr hier, der zum Beispiel.

07:1913.19 Uhr, ja.

07:20Oh Mann, die sind aber alle so spät.

07:23Hast du schon jemanden gesehen?

07:24Scheiße, Mann.

07:25Nicht mal eine einzige Person.

07:28Wir haben wirklich jeden auf diesem Parkplatz angesprochen.

07:30Die Leute kannten uns mittlerweile.

07:32Aber auch nach zwei Stunden immer noch ohne Erfolg.

07:35Erzähl mal, was hat er gesagt?

07:36Die Busse, sagt er, sind eine krasse Chance,

07:39weil die fahren teilweise 300, 400 Kilometer.

07:41Und während die ganzen Touristen,

07:43alle, die Bastei anschauen gehen,

07:45chillen die in den Bussen und hängen ab.

07:46Und die sollen auch teilweise überkorrekt sein.

07:48Das wäre natürlich richtig fett.

07:50Denn damit würden wir auf einen Schlag richtig Strecke machen.

07:53Ja, scheiße. Wir sind gerade die Busse hier abgeklappert.

07:55Und in vielen ist niemand drin.

07:59Die sind ausgebucht, zwei Stück.

08:01Die sind alle voll, ja.

08:02Die Sache ist halt die, dass wir einfach Zeitdruck haben.

08:04Hätten wir keinen Zeitdruck, dann könnten wir voll chillen

08:06und schauen, wie es halt ist.

08:07Schließlich musste ich bis zum Ende der Woche in Rom ankommen.

08:10Und hier festzusitzen, während Stunde um Stunde verstreicht,

08:13wurde echt zu einer Nervenprüfung.

08:15Freunde, wir sind immer noch hier.

08:17Drei Stunden und keiner kann uns mitnehmen.

08:20Uns wird die ganze Zeit gesagt,

08:21wir sollen zu einem anderen Parkplatz vorgehen.

08:23Dann verändern wir mal den Standort.

08:24Ein Versuch ist es wert.

08:25Und es gibt aber was du noch gar nicht gesagt hast.

08:27Es gibt für 65 Cent einen Bus, der uns dorthin bringt,

08:31wo es eben besser sein soll.

08:32Und den nehmen wir jetzt.

08:33Das ist unser ganzes Geld.

08:34Und 10er?

08:35Gibt es ja dafür.

08:36Einen davon kriege ich jetzt.

08:37Und einen kriegst du fürs Busticket.

08:39Let's go.

08:40Das war unsere letzte Chance, irgendwie hier noch wegzukommen.

08:43Denn wenn das nichts wird, ist bereits am zweiten Tag klar,

08:46dass wir unsere Reise nicht rechtzeitig beenden werden.

08:49Anderen hinterher wahrscheinlich?

08:50Ja.

08:51Doch plötzlich wurde jemand auf unser Schild aufmerksam.

08:54Oh, nach Rom bist du?

08:55Ja.

08:57100 Meter in die Richtung ist eine Tankstelle.

08:59Alles klar.

09:00Da, wo die Autos sind.

09:01Eigentlich macht es ja vollkommen Sinn.

09:02Bei Tankstellen, bei Raststätten.

09:03Hier sind nur Touris.

09:04Ja klar, hier sind nur Touris.

09:06Wir hatten Blut geleckt.

09:07Das war unsere Chance, von diesem verdammten Parkplatz loszukommen.

09:10Ja.

09:11Jawohl.

09:12Und I shit you not, keine 5 Minuten später,

09:14fahnden wir unseren nächsten Ride.

09:16Ich bin da, Richard, grüß dich.

09:18Richards, David, geil.

09:19Richard arbeitet genau bei dieser Tankstelle,

09:21hat gerade Feierabend und entschloss sich uns einfach,

09:24bis zur nächsten Autobahn-Raststätte zu fahren.

09:26Vielen lieben Dank, dass du uns hierher gefahren hast.

09:28Ich schwöre es euch, unser Held.

09:30Yes.

09:31Bro, ich hab den.

09:33Prag.

09:34Prag.

09:35Geil.

09:36Ja?

09:37Geil.

09:38Erste Person, die ich gefragt habe.

09:39Ja, fett.

09:40Der Mann weiß noch nichts davon, der ist auf Klo.

09:41Achso.

09:42Die Frau hat ja gesagt.

09:43Ah, okay, fair.

09:44Es schien, als wären wir jetzt endlich wieder back on track.

09:46Und nichts könnte uns davon abhalten, heute noch nach Wien zu kommen.

09:50Super, dankeschön.

09:51Raststätte kurz vor Prag.

09:52Wir haben uns vorher rauswerfen lassen,

09:54damit wir nicht in Prag drinnen wieder irgendwie rauswuseln müssen.

09:57Hier suchen wir jetzt nach Leuten, die durch weiterfahren,

10:00denn der größte Teil der Route bis nach Wien kommt noch.

10:03Also, David geht los.

10:05Wir überlegen uns jetzt gerade einfach mit LKWs zu fahren,

10:08weil die ja lange Strecken zurücklegen.

10:10Und jetzt checke ich gerade einfach mal, ob irgendjemand nach Wien fährt.

10:13Währenddessen bewachte Nathan unsere Sachen.

10:16Ja, ich bastel uns ein neues Schild für Wien.

10:23Die LKWs, die ich jetzt abgeklappert habe, die fahren da nicht hin.

10:27Ich habe so ein bisschen die Hoffnung bei anderen Ungarn.

10:30Jemand aus Ungarn würde halt mit großer Wahrscheinlichkeit über Wien fahren

10:33und das wäre eigentlich perfekt.

10:35Doch schnell merkten wir, dass wir gar nicht so wählerisch sein konnten,

10:38denn irgendwie schien uns überhaupt keiner mitnehmen zu wollen.

10:43Leute, es ist so fucking frustrierend.

10:45Ihr glaubt es nicht, wenn man zu Auto, zu Auto, zu Auto,

10:48wenn man jeden Einzelnen abklappert und überall ein Nein passiert.

10:51Ich würde mich jetzt frustrierend die ganze Zeit absagen

10:53und dann trotzdem wieder mit netten Dingen und sonst wie.

10:56Ja, ja, frustrierend würde ich auch.

10:59Also es macht schon lange keinen Spaß mehr.

11:02Lange keinen Spaß.

11:05Ich kann gar nicht mehr denken.

11:06Ich fühle mich, als wäre ich ein bisschen geisteskrank, Digger.

11:08Wir sind hier in der Wallachie.

11:09Hier sind nur Tschechen.

11:10Kein Mensch kann Englisch sprechen.

11:11Niemand hier hat Bock, irgendwie irgendwas mit uns zu tun zu haben.

11:14Das ist wirklich eine absolute Vollkatastrophe.

11:18Ja.

11:20Ich bin so am Arsch.

11:21Ich kann nicht mehr.

11:22Wir sind seit 5 Uhr morgens auf dem Wein.

11:24Mega kalte Nacht gehabt, Digger.

11:26Ich glaube, wir müssen gerade mal einen Schlussstrich ziehen für heute.

11:28Und dann, als wir wirklich so kurz davor waren aufzugeben.

11:32Wir haben jemanden gefunden.

11:33Wir haben jemanden gefunden, der uns zumindest auf die andere Seite von Prag bringt.

11:39Alter, ihr habt ja keine Ahnung, was für ein geiles Gefühl es war,

11:43endlich von dieser lauten, anstrengenden Raststätte wegzukommen.

11:46Wir wussten, dass wir heute wohl nicht mehr nach Wien kommen werden.

11:49Aber das war uns in dem Moment auch sowas von egal.

11:51Hauptsache, wir finden heute noch einen Ort, an dem wir schlafen können.

11:55War ein lehrreicher Tag.

11:56War eine Erfahrung.

11:58Haben wir gemacht.

11:59Na gut.

12:02Auf Google Maps fanden wir ganz in der Nähe einen vielversprechenden Wald.

12:05Ich glaube, hier haben wir eigentlich gar keine so schlechte Chance.

12:08Ich fühle es schon.

12:09Da ist eine Lichtung.

12:10Digger, da ist sogar ein Häuschen.

12:11Ich weiß nicht.

12:12Er ist überzeugt davon.

12:13Aber ich sage dir, Digger, wenn wir hier pennen, dann haben wir Besuch.

12:16Ja, okay, der Boden ist auch ein bisschen ranzig, muss ich sagen.

12:18Frau, wir müssen richtig in den Wald.

12:20Hey, hier ist gar nicht schlecht.

12:22Wir müssen jetzt echt ein bisschen auffassen, dass wir uns den Weg merken.

12:25Denn hier sieht es halt überall gleich aus.

12:27Was denn?

12:28Mein Bauchbeutel vor meinem Rucksack abgedingst.

12:32Also wir haben uns ein nettes Plätzchen ausgeguckt,

12:34dass wir auch ein bisschen Sicht geschützt sind.

12:36Fix und fertig schlugen wir hier unser Nachtlager auf.

12:40Und so langsam wurde uns bewusst,

12:41dass wenn wir wirklich noch rechtzeitig in Rom einkommen wollten,

12:44sich stark etwas ändern musste.

12:46Das sollten aber Probleme von morgen Nathan und David sein.

12:51Die Sonne strahlt hier überall durch diese Bäume durch.

12:55Es schien so, als würde uns das Universum zulächeln.

12:58Eigentlich war geplant, heute Abend schon in Venedig anzukommen.

13:01Aber nach dem letzten Tag war uns klar,

13:03dass es absolut nichts bringt, irgendetwas zu erzwingen.

13:06Man hat einfach nicht in der Hand, ob man mitgenommen wird oder nicht.

13:09Um dennoch rechtzeitig in Rom anzukommen,

13:11durften wir uns also nicht mehr auf unser Glück verlassen.

13:14Und so schmiedeten wir einen Alternativplan.

13:16Das Einzige, was wir dafür machen mussten,

13:18war es heute irgendwie nach Wien zu kommen.

13:21Und tatsächlich fanden wir ohne Stress unseren nächsten Ride.

13:25Geil, geil, geil, geil, geil.

13:27So frech, Digga. So frech.

13:29Ich hab den Beifahrer gefragt, der Beifahrer hat Nein gesagt.

13:31Der Fahrer war noch da, ich war sogar egal.

13:33Dann frag ich den Fahrer auch noch, der hat Ja gesagt.

13:36Der Beifahrer wird sich gleich so verarscht fühlen.

13:38Stellt sich raus, dass der Beifahrer ein ukrainischer Flüchtling war

13:41und kein einziges Wort von dem verstanden hatte,

13:43was Nathan zu ihm sagte.

13:45Unser Fahrer dagegen pendelt regelmäßig zwischen Brünn und Prag,

13:48um ukrainischen Flüchtlingen bei ihrem Visum zu helfen.

13:51Ein richtiger Ehrenmann, der uns später sogar

13:53zu einem traditionellen tschechischen Essen einlud.

13:56Zwitschgowa. Zwitschgowa. Zwitschgowa.

13:58Soll ich gleich einen Taste-Test machen?

14:00Great. Nice.

14:03Der restliche Tag lief richtig entspannt,

14:05was vor allem damit zusammenhing,

14:07dass wir uns einfach keinen Stress mehr machten.

14:09Wir konnten unsere Reise sowieso nicht beschleunigen

14:11und so genossen wir einfach, was vor uns war.

14:14Geilo, wir sind in Wien.

14:16Und so schafften wir es tatsächlich noch zu Sonnenuntergang

14:18über die österreichische Grenze und kamen in Wien an.

14:21Hier habe ich drei Jahre lang studiert

14:23und so hatte ich noch Freunde dort, bei denen wir übernachten konnten.

14:26Es tat echt gut, mal wieder zu duschen und zu resetten,

14:30bevor wir dann am nächsten Morgen unseren Masterplan umsetzen wollten,

14:33um trotz unseres riesigen Verzuges doch noch in Rom anzukommen.

14:39Guten Morgen. Wie fühlst du dich?

14:41So toll.

14:43Gestern ist es noch ein bisschen länger geworden.

14:45Wir haben noch ein, zwei Bierchen getrunken

14:47und gemeinsam zusammengesessen.

14:49Dementsprechend sind wir heute ein wenig verkatert.

14:51Ist aber keine Ausrede, denn heute ist Geld verdienen angesagt.

14:54Richtig gehört. Das war unser Masterplan.

14:57Wir wollten an einem Tag genug Geld verdienen,

14:59um uns ein Flixbus-Ticket nach Venedig oder Florenz zu holen.

15:02Dafür hatten wir zwei Ideen.

15:04Zum einen könnten wir mit unseren Kameras Werbevideos für Shops machen

15:07und damit schnell einen Batzen Kohle verdienen.

15:10Oder Option zwei, das klassische Fensterputzen.

15:13Minus 5,46 Euro. Dafür haben wir jetzt Equipment.

15:17Uns fehlt noch der Abzieher.

15:19Woher wir das Geld haben?

15:21Circa 24 Stunden vorher an einer Tankstelle in Brünn.

15:23Hier sind gerade zwei Vietnamesen gekommen,

15:25die ich vorher angequatscht habe,

15:27ob die uns mitnehmen können in die Richtung.

15:29Die haben uns gerade das hier gegeben.

15:31Das sind so 80 Euro.

15:35Er hat es immer wieder gegeben und irgendwann habe ich es genommen.

15:37Er wollte es gar nicht nehmen, ich habe es einfach irgendwann genommen.

15:39Ich habe auf Kamera, wie ich es genommen habe.

15:45Wir brauchen noch so einen Abzieher.

15:47Ah, guck mal, da hinten ist schon Putzzeug.

15:49Komm, bitte, bitte, bitte.

15:51Wir haben gerade einen Tipp bekommen,

15:53dass es immer so etwas geben soll.

15:55Ich bin recht gruselig, das ist echt klein.

15:57Da ist eine Scheibe, da muss ich echt...

15:59Jawohl.

16:01Das ist das Equipment, wonach wir suchen.

16:03Der hier.

16:05Du kannst den drauf machen, dann einseitig.

16:07Wie krass.

16:09Das kostet 8 Euro hierfür.

16:11Aber theoretisch Investment.

16:13Das ist halt auch lang.

16:15Und da gibt es einen Stiel für?

16:17Einfach nur reinstecken.

16:19Ja, guck mal.

16:21Geil, Digger.

16:23Danke schön.

16:25Jetzt haben wir Equipment, Digger.

16:27Also machten wir uns auf die Suche nach unserem ersten Job.

16:29Leider nicht.

16:31Okay, kein Problem, fragen wir den mal.

16:33Ich habe mir gedacht, ob sie vielleicht ein Video brauchen für Social Media.

16:35Ah, scheiße.

16:37Das macht keinen Sinn, jetzt Werbung hier zu machen.

16:39Doch das war gar nicht mal so einfach.

16:47Ich gebe nicht auf.

16:49Train.

16:51Ja, okay, war gut.

16:53So gut war es doch nicht.

16:55Das Ding, das wird unser nächstes Ziel.

16:57The Waffle Company sieht aus,

16:59als könnten die das brauchen.

17:01Sie brauchen keine Fensterputz-Geschichte.

17:03Alles klar.

17:05Alle sagen nein, wir haben jetzt mindestens 10 Jobs gefragt.

17:07Jeder nein.

17:09Nach einer Stunde Absagen kassieren, hatten wir dann aber endlich Glück.

17:11Für 10 Euro durften wir die Scheiben

17:13dieses Cafés sauber machen.

17:15Ich habe keine Ahnung, was ich hier tue.

17:17Wow, wie clean.

17:19Geil.

17:23Das war super.

17:25Insgesamt brauchten wir ca. 20 Minuten für die Scheiben.

17:27Das war definitiv zu lang.

17:29Mit dieser Geschwindigkeit und so wenig Jobs

17:31würden wir nie bis zum Abend genug Geld verdienen.

17:33Was wir eigentlich brauchten,

17:35war ein Werbevideo.

17:37Unser nächster Versuch ist dieser Laden hier.

17:39Und in diesem Laden kann man alles Mögliche kaufen.

17:41Gehen wir mal rein.

17:43Das ist einfach der Sex-Shop auf der Maria-Hilfe-Straße.

17:45Wie krass wäre es, hier einen Job zu bekommen.

17:47Und keine 10 Minuten später.

17:49Wir haben es tatsächlich geschafft,

17:51hier einen Job zu ergattern.

17:53Wir haben keinen Preis abgenommen.

17:55Er kann gleich geben, was er geben will.

17:57Und das Ziel ist, Erwartungen um einiges zu überbieten.

17:59Das war es.

18:01Das war die Chance, die wir brauchten.

18:03Wenn wir hier gut abliefern,

18:05verdienen wir uns nicht nur 10,

18:07sondern vielleicht 100 bis 200 Euro auf einen Schlag.

18:09Also legten wir uns richtig ins Zeug.

18:11Wie immer unterschätzten wir auch hier,

18:13wie lange es tatsächlich braucht,

18:15so ein Video zu produzieren.

18:17Und nach 5 Stunden Arbeit,

18:19waren unsere 3 Videos endlich fertig.

18:21Es hat länger gedauert, als gedacht.

18:23Es ist 18 Uhr.

18:25Um 16.15 Uhr war der Abgehört-Termin.

18:272 Stunden drüber.

18:29Die 3 Dinger rendern jetzt gerade in diesem Moment raus.

18:31Und dann schauen wir, was er sagt.

18:33Nun waren wir wirklich darauf angewiesen,

18:35was uns der Besitzer zahlt.

18:37Denn Zeit für andere Jobs hatten wir nicht mehr.

18:39Bist du happy?

18:41Ja, schön.

18:43Geil.

18:45Ich hätte jetzt ein schlechtes Gewissen,

18:47wenn ich zu wenig geben würde.

18:49Ich habe überhaupt keine Ahnung,

18:51ob ich dafür so an 500 Euro...

18:53Ich habe jetzt einfach 500 Euro

18:55in fucking Cash.

18:57All unsere Geldprobleme sind gerade verpufft.

18:59Ab jetzt ist die Frage,

19:01wie geht das Video jetzt weiter?

19:03Was machen wir jetzt?

19:09Ich bin gespannt.

19:27Ob wir stolz darauf sind,

19:29einfach bis kurz vor Rom geflogen zu sein?

19:31Nicht wirklich.

19:33Aber mal ehrlich, es gab keine Garantie,

19:35dass wir in Italien überhaupt trampen konnten.

19:37Wenn wir mit dem Flugticket nach Rom

19:39genauso viel zahlen wie für den Flixbus nach Venedig,

19:41dann war das einfach ein No-Brainer.

19:43Das war einfach der einzige Weg,

19:45um sicherlich noch rechtzeitig in Rom anzukommen.

19:47Aber ab diesem Zeitpunkt

19:49war wirklich alles anders.

19:51Das ganze Abenteuer war weg.

19:53Nichts machte mehr so viel Spaß wie davor.

19:55Das Essen schmeckte nicht so gut

19:57wie unsere kostenlosen Croissants.

19:59Wir konnten uns Taxis und Busse leisten,

20:01um von A nach B zu kommen.

20:03Alter, wir hätten uns einfach ein Hotel holen können

20:05und nicht in dieser Ruine schlafen müssen.

20:07In diesem kleinen Experiment, in dem wir uns befanden,

20:09hatten wir mit den 500 Euro einfach ausgesorgt.

20:11Diese Sache hat mich tatsächlich

20:13mehr über das Leben gelehrt,

20:15als noch zwei weitere Tage

20:17an Autobahnraststätten jemals hätten können.

20:19Unser Leben war noch richtig spannend,

20:21als wir täglich Probleme hatten.

20:23Wenn ich jetzt an unsere Reise zurückdenke,

20:25erinnere ich mich nicht an irgendeine gekaufte Pizza,

20:27den Flug oder nicht mal an den letzten Tag,

20:29an dem wir endlich mit dem Bus nach Rom einfuhren.

20:31Ich erinnere mich aber

20:33an die Freiheit, die ich gefühlt habe,

20:35an die tollen Menschen,

20:37die wir auf dem Weg kennenlernen durften

20:39und unser unglaubliches Tief,

20:41an dem alles für uns verloren schien.

20:43Das sind die Momente, die im Kopf bleiben.

20:45Nichtsdestotrotz waren wir unglaublich froh,

20:47als wir endlich das Ziel unserer Reise erreichten.

20:49Das Kolosseum in Rom.

20:53Alter!

20:55Da ist Eier!

20:57Alter!

20:59Wir sind da, wir haben es geschafft!

21:01Leck mich fest!

21:03Wir haben es einfach gemacht.

21:05Wir haben es einfach geschafft.

21:07Das Ding ist größer, als ich gedacht habe.

21:09Das Ding ist huge!

21:15Im Endeffekt doch anders angekommen als gedacht.

21:17Wir sind ohne Geld gestartet,

21:19sind mit viel Geld jetzt hier in Rom angekommen.

21:21Natürlich haben wir nicht alles Geld ausgegeben,

21:23die 500 Euro.

21:25Es ist noch ein dicker Batzen übrig

21:27und was wir mit diesem dicken Batzen vorhaben,

21:29das seht ihr in den kommenden Videos.

21:31Erstmal ne Pizza jetzt.

21:33Jetzt erstmal ne Pizza, wir sind in Italien.

21:35Geil!

Kategorie

Transkript

Empfohlen