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2024 sah sich Macron mit seiner größten bisher politischen Krise konfrontiert, als seine zentristische Koalition bei den Wahlen die Macht verlor. Und dann wurde die Regierung seines Premierministers Michel Barnier durch ein Misstrauensvotum gestürzt.

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Transkript
00:00Der französische Präsident Emmanuel Macron wird das Jahr 2024 nicht in guter Erinnerung behalten.
00:07Es war eines der schwierigsten Jahre seiner Amtszeit mit ständigen politischen und wirtschaftlichen Problemen.
00:13Nach der Niederlage seiner Partei bei den Europawahlen im Juni,
00:17bei denen das Rassemblement National von Marine Le Pen mit 32 Prozent der Stimmen deutlich in Führung lag,
00:23beschloss er, das Parlament aufzulösen und neue Wahlen auszurufen.
00:28Aber diese Wahlen haben den rechts- und linksextremen Parteien noch mehr Macht verliehen.
00:32Seine zentristische Koalition ist geschwächt und isoliert.
00:37Im Juli ernannte er Michel Barnier, einen ehemaligen Kommissar und Verhandlungsführer der EU, zu seinem Premierminister.
00:43Der Schritt sollte Stabilität in seine Regierung bringen.
00:47Stattdessen verprellte er damit einige seiner gemäßigten Anhänger und stärkte die Opposition, darunter Le Pen.
00:53Macrons Weigerung, einen Premierminister aus dem neuen mächtigen Linksblock, der Nouveau Front Populaire,
00:58zu deutsch Neue Volksfront zu ernennen, führte zu einer weiteren politischen Sackgasse.
01:03Im Dezember, nach nur drei Monaten, musste sich die Regierung Barnier aufgrund von Haushaltsfragen
01:08ein Misstrauensvotum stellen und verlor mit deutlicher Mehrheit.
01:11Es war das erste erfolgreiche Misstrauensvotum seit dem Sturz der Regierung von Georges Pompidou im Jahr 1962,
01:18als Charles de Gaulle Präsident war.
01:20Macron wird Präsident bleiben, aber auch die Ungewissheit über den Haushalt 2025 bleibt.
01:25Denn Frankreich steht weiter vor einem wachsenden öffentlichen Defizit.
01:29Neue Parlamentswahlen können nicht vor Juli 2025 stattfinden, was Macrons Möglichkeiten weiter einschränkt.