Die Verhandlungen auf der diesjährigen Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan stehen laut Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) unter "besonders schwierigen" Vorzeichen. Einerseits würde die geopolitische Lage mit dem Sieg der US-Präsidentenwahl von Donald Trump und dem Aus der deutschen Regierung die Gespräche komplizierter machen, andererseits liege der Fokus auf der Klimafinanzierung. Das Thema berge viele Fallstricke, so Gewessler, die am Sonntag nach Baku reist.
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00:00Die Verhandlungen auf der diesjährigen Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan
00:06stehen laut Klimaschutzministerin Leonore G. Wessler unter besonders schwierigen Vorzeichen.
00:12Das wird heuer nicht einfach, aber es ist umso wichtiger, dass diese Konferenz ein Zeichen setzt,
00:19dass wir im Klimaschutz nicht vom Kurs abweichen, dass wir im Konsens zu einer Einigung kommen,
00:24dass wir nach letztem Jahr der gewichtigen und historischen Einigung auf die Abkehr von den fossilen Energien
00:32hier auch die nächsten Schritte machen.
00:34Ja, das wird nicht einfach, aber umso wichtiger, deswegen Kurs zu halten und dran zu bleiben.
00:39Der Wahlsieg Donald Trumps und das Aus der deutschen Regierung würden die Gespräche komplizierter machen.
00:46Das Pariser Klimaabkommen hat den Austritt der USA schon einmal überstanden
00:51und auch in den USA werden die Klimaschutzbemühungen nicht von einem Tag auf den anderen aufhören.
00:56Das zeigt auch der Inflation Reduction Act und wo dort investiert wird.
01:00Aber umgekehrt gefragt, was wäre denn die Alternative?
01:03Die Alternative Kopf in den Sand stecken ist keine.
01:06Wir haben mit der Klimakrise eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, wenn nicht die größte.
01:11Sie ist hier, das zeigen die Bilder aus Österreich, aus Spanien, von der ganzen Welt.
01:17Und mit Verleugnung geht ein Problem nicht weg.
01:20Auch Fortschritt kriegt man nicht durch Verleugnung zustande.
01:23Und deswegen ist es umso wichtiger, Kurs zu halten in diesen stürmischen Zeiten.
01:26Und mit genau dieser Überzeugung und Motivation fährt auch die Europäische Union, fahre ich dorthin.
01:31Zentrales Thema der Konferenz ist es, einen neuen Rahmen für die Klimafinanzierung nach dem Jahr 2025 festzulegen.
01:40Expertenschätzungen zufolge sind künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig,
01:47um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen.
01:55Einige Berechnungen kommen sogar auf 2,4 Billionen Dollar.
02:00Der globale Norden hat hier besondere Verantwortung und deswegen freut es mich,
02:05dass Österreich seine Mittel zur internationalen Klimafinanzierung in den letzten Jahren
02:09wirklich auf einen vorzeigbaren Betrag steigern konnte.
02:13Und das muss jetzt auch so bleiben für Österreich.
02:17Entwickelte Schwellenländer wie China oder Indien, aber auch die Golfstaaten müssen laut aktueller Regelung
02:24keinen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung leisten.
02:29Dies sei laut Gewessler nicht mehr zeitgemäß.
02:32Wenn Länder wie China, die Ölstaaten, die Vereinigten Arabischen Emirate sagen,
02:39sie sind starke und gewichtige Akteure und Wirtschaftsmächte,
02:43dann haben sie auch eine Verantwortung, einen Beitrag zu zahlen für den CO2-Ausstoß,
02:49den sie damit verursachen, auch einen Beitrag zu zahlen für die internationale Klimafinanzierung
02:53und diese Ausweitung der Geberländer zusätzlich, ganz wichtig, nicht statt der Industriestaaten,
03:00zusätzlich ist ein ganz wichtiges Verhandlungsziel der Europäischen Union.
03:06Sonst werden wir nämlich die große Aufgabe Klimaschutz nicht meistern, da brauchen wir alle an Bord.
03:10Gewessler wird am Montag als Teil des EU-Verhandlungsteams
03:14in die inhaltlich relevante zweite Verhandlungswoche in Baku einsteigen.
03:20Nachdem auf der Vorjahreskonferenz COP28 in Dubai erstmals der seit langem geforderte Abschied
03:28von fossilen Energien festgeschrieben wurde, könnte das Ergebnis in Baku nun deutlich ernüchternder ausfallen.
03:36Grund dafür sei auch die COP-Präsidentschaft Aserbaidschans,
03:40die bereits im Vorfeld von vielen NGOs und Menschenrechtlern stark kritisiert worden war.