Gegen China wettern - das machen beide Kandidaten für das US-Präsidentenamt. Doch wie werden sie sich nach der der Wahl gegenüber China verhalten? Für China könnte es bitter werden. Es geht um die Frage der technologischen Vorherrschaft.
Category
🗞
NewsTranskript
00:00Chinas Aufstieg zur führenden Wirtschaftsnation Trump und Harris wollen ihn aufhalten.
00:06Zwischen den USA und China gibt es eine Rivalität.
00:09Welche wirtschaftlichen Pläne hat die eine und welche der andere für China nach der US-Wahl?
00:15Viele Chinesen halten sie für arrogant und ihn schlicht für einen Bösewicht.
00:19Droht ein verschärfter Handelskrieg zwischen den USA und China womöglich mit globalen Folgen?
00:25Trump sieht in China einen Feind.
00:27Sollte er die Wahl gewinnen, wird er Zölle auf alle chinesischen Importe von 60% erheben,
00:32die Waren also um rund 60% verteuern.
00:39Wenn Trump Zölle auf, sagen wir, Spielzeug erheben würde,
00:43ich meine Dinge, die in Bezug auf die Industriepolitik harmlos sind,
00:47ist es eine andere Sache.
00:49Computer sind ein großer Posten.
00:51Damit würde sich die Art des Handelns zwischen den beiden Ländern wirklich ändern.
00:56Das Ziel wäre eine Entkoppelung.
00:59Trump scheint von den USA der 50er Jahre zu träumen, als es weitgehend selbst alles produziert hat.
01:05Er würde den Transfer moderner Technologie nach China deutlich stärker als bisher einschränken,
01:10zum Beispiel durch ein Verbot von US-Investitionen in China.
01:15Die chinesische Führung fürchtet Beschränkungen des Technologietransfers mehr als alles andere.
01:22Denn das ist der Schlüssel für China, um seine technologische Abhängigkeit von den USA zu verringern
01:28und selbstständig zu werden.
01:33Kamala Harris spricht gerne von de-risking.
01:36Die derzeitige US-Regierung hat damit bereits begonnen,
01:39unter anderem durch ein Exportverbot von Hightech-Chips aus US-Produktion.
01:44Danach folgten drastische Einfuhrzölle unter anderem auf chinesische Elektroautos.
01:48So will die US-Regierung die heimische Industrieproduktion schützen und die Abhängigkeit von China reduzieren.
01:54Teilweise haben die Untersuchungen ergeben, dass sogar im engeren Umfeld des US-Militärs
02:01vereinzelt eine so große Abhängigkeit von chinesischen Halbleiterchips besteht,
02:06dass das eben als ein Sicherheitsrisiko eingestuft wurde.
02:10Und von daher muss man sagen, es ist sozusagen nicht nur Wirtschaftspolitik und Wettbewerb,
02:15sondern es geht weit darüber hinaus.
02:17Harris sucht als Vizepräsidentin auch die Kooperation.
02:20Das würde sie auch als Präsidentin fortsetzen.
02:23Gleichzeitig plädiert sie aber grundsätzlich für eine harte Linie gegenüber China.
02:29Ich werde Maßnahmen ergreifen, wenn China die Regeln für den Handel auf Kosten unserer Arbeitnehmer,
02:36unserer Gemeinden und unserer Unternehmen untergräbt.
02:42Härtere Zeiten kommen also in jedem Fall auf China zu.
02:45Doch wer ist eigentlich den Chinesen als Präsident lieber?
02:48Trump denkt im Grunde daran, die USA weiter von ihren Verbündeten zu isolieren.
02:55Von Europa, von Japan.
02:57Das verschafft China einen Vorteil, denn die USA sind viel weniger mächtig und beängstigend für China,
03:03wenn die USA sich isolieren.
03:09Das würde auch bedeuten, China hätte verstärkt freie Hand, wirtschaftlich global zu expandieren,
03:14trotz eines verschärften Handelskonflikts mit den USA.
03:17Doch welche Folgen hat dieser Konflikt eigentlich für den Rest der Welt?
03:22Das ist schon erstaunlich.
03:24Südostasien, ja sogar Japan, Korea, Taiwan und die Asian-Staaten haben jetzt die USA als größten Exportmarkt.
03:33Nicht mehr China.
03:35Gleichzeitig stehen diese Länder vor einem Dilemma.
03:38Auf der einen Seite wird man von den USA beschützt, auf der anderen Seite ist China ein wichtiger Markt.
03:44Also denke ich, dass die Länder sich entscheiden müssen.
03:47Handelsinteressen müssen sich Sicherheitsinteressen unterordnen.
03:51Das gilt für Harris wie für Trump.
03:53Und beide wollen den Führungsanspruch ihres Landes technologisch und wirtschaftlich aufrecht erhalten,
03:58genau wie die Führung in Peking.