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Das Echtzeit-Strategiespiel Diplomacy is Not an Option hat im Oktober den Early Access auf Steam verlassen und wurde unter anderem um eine komplette Kampagne erweitert. Wir haben uns Version 1.0 für den Test nochmal genau angeschaut und fassen die Stärken und Schwächen von Diplomacy is Not an Option im Video zusammen.
Transkript
00:00Diplomacy is not an Option hat im Oktober nach zwei Jahren den Early Access verlassen.
00:09Da uns das Echtzeitstrategiespiel im Stil von They Are Billions oder Stronghold damals
00:15schon überzeugt hatte, haben wir uns die finale Version jetzt nochmal angeschaut und
00:19festgestellt, Diplomatie ist auch weiterhin keine Option.
00:24Dafür kommt das Spiel jetzt aber mit einer richtig umfangreichen Kampagne daher, in der
00:29ihr entweder als Bauernpöbel oder als königstreuer Lord die Gegenseite an euren Mauern zerschellen
00:35lasst.
00:36Egal ob ihr euch auf die Seite des Königs oder des Volkes stellt, es geht darum gigantische
00:41Wellen an Gegnern aufzuhalten.
00:43Dazu baut ihr Verteidigungsanlagen mit Katapultstellungen, Wehrgängen, Fallen und nicht zuletzt eine
00:51einfache Wirtschaft im Hintergrund.
00:54Mit Weizen, Fisch und Speeren versorgt ihr eure Bevölkerung, aus der sich sowohl Arbeitskräfte
00:59als auch Soldaten rekrutieren.
01:02Habt ihr genügend Wohnraum, wächst die Einwohnerzahl bei jedem Tagesanbruch und ermöglicht euch
01:07so stetiges Wachstum.
01:10Entgegen anderen Genrevertretern hat der Tag- und Nachtwechsel sonst aber keine Bedeutung.
01:15Die Gegner greifen also nicht nur nachts an und Licht hat auch keinen Einfluss auf die
01:20Kampfkraft.
01:22Wer nun nicht in die Armee eingezogen wird, arbeitet also im Steinbruch, in der Eisenmine
01:27oder im Sägewerk, um die Baurohstoffe des Spiels zu generieren.
01:32Mit denen errichtet ihr eure Verteidigungsanlagen, bildet Truppen aus und baut die zivile Infrastruktur
01:39aus.
01:40Denn damit keine Seuchen ausbrechen, braucht ihr Friedhöfe, Ärzte und Bestatter.
01:44Außerdem benötigt ihr Baumeister, die Gebäude hochziehen und Reparaturen vornehmen.
01:50Der Fortschritt dientet sich dabei in drei zentrale Entwicklungsstufen eures zentralen
01:55Bergfrieds.
01:56Während ihr am Anfang nur Holzbefestigungen bauen könnt, kommen auf den nächsten beiden
02:02Stufen massive Steinstrukturen und bessere Einheiten dazu, von denen die besten zwar
02:07enorm viel kosten, aber auch richtig stark sind und nur gegen eine absolute Übermacht
02:12unterlegen sind.
02:14Insgesamt ist der Aufbau-Part von Diplomacy is not an Option nicht allzu komplex, sorgt
02:20aber natürlich auf der einen Seite für Beschäftigung zwischen den Wellen und bestimmt darüber,
02:26wie schnell ihr vorankommt.
02:27Außerdem zwingen euch die endlichen Ressourcenlager dazu, euch in einem gewissen Rahmen über
02:33die Karte auszubreiten, um mehr Platz für Felder zu bekommen oder neue Spots für Fische,
02:38Stein und Eisen zu kontrollieren.
02:40Auf der Karte warten allerdings kleinere Feindeslager auf euch.
02:45Besiegt ihr die, bekommt ihr ein paar Zusatzressourcen und Mana.
02:49Mit dem könnt ihr Zauber wie diesen Laserstrahl hier oder sogar einen Meteoriten beschwören.
02:54Da das Mana allerdings recht rar ist, müsst ihr sparsam damit umgehen und solltet es für
03:01Notsituationen aufheben.
03:03Und die kommen bestimmt, denn mit jeder Welle vergrößert sich die Zahl der Feinde bis
03:08irgendwann tausende Bauern, Ritter, Monster oder Untote auf eure Mauern einstürmen.
03:14Während der Wirtschaftsteil also eher ein bisschen ein notwendiges Beiwerk ist, entfaltet
03:20Diplomacy's 9 Option sein Potential erst im Kampf gegen die anstürmenden oder manchmal
03:26auch heranwankenden Orten.
03:28Die zwingt ihr in engen Stellen, verlangsamt sie mit Fallen und beschießt sie mit mächtigen
03:33Trieböcken.
03:35Kommt doch mal ein Gegner bis vor die Tore, stehen da eure Truppen bereit, die mit kleineren
03:40Grüppchen kurzen Prozess machen, weil sie individuell deutlich stärker sind als ein
03:45Soldat einer gegnerischen Horde.
03:47Diplomacy's 9 Option setzt bei der Gegnervielfalt also auf Masse und kaum auf starke Einzelkreaturen,
03:55was der Faszination einer solchen Burkenverteidigung natürlich entgegenkommt und hier wirklich
04:01wunderbar funktioniert.
04:03Während ihr im Endlos-Modus einfach so lange aushaltet, wie ihr könnt und dabei schon
04:08mal die halbe Karte mit Gegnern füllt, ohne dass die Performance komplett in die Knie
04:12geht, setzt die Kampagne auf abwechslungsreichere Szenarien, in denen ihr euch auch mal nur
04:18mit ein paar Helden über die Karte kämpft oder direkt die Rollen tauscht und die Befestigungen
04:23der Gegenseite erstürmt.
04:24Vom Missionsdesign abgesehen variiert die Herausforderung auch abhängig von der Karte
04:31und ihren Ressourcen.
04:32Ein komplett offenes Gebiet ist freilich viel schwieriger zu verteidigen als ein zerklüftetes.
04:38Und wenn mal wie hier die Feinde wegen der Küste nicht von jeder Seite kommen können,
04:43macht das die Sache gleich immens viel leichter.
04:46Schließlich müsst ihr dann auch eure Truppen nicht so sehr aufsplitten und könnt von vornherein
04:50die wichtigen Zugangswege massiv befestigen.
04:53Und wenn es dann doch mal hakt, kommt eben der Laserbeam zum Einsatz.
04:59Doch dieser Gameplay-Loop ist so mehr oder weniger schon aus der Early-Access-Phase bekannt.
05:04Die Entwickler haben seither die Wegfindung und Angriffe der Einheiten verbessert, ein
05:09paar Soldaten wie diese Ritter hierhin zugefügt und den insgesamt immer noch etwas faden Forschungsbaum
05:15erweitert, mit dem ihr vor allem Einheiten und Verteidigungsanlagen stärkt.
05:19Nach wie vor habt ihr aber nur eine echte Fraktion zum Selberspielen, denn Rebellen
05:25und Königstreue teilen sich dieselben Gebäude und Einheiten.
05:29In der Kampagne wirkt sich die Wahl zwischen beiden vor allem darauf aus, welche Missionen
05:34ihr bekommt und natürlich wie sich die humorige Handlung entwickelt.
05:56So cool die Massenschlachten auch sind, fehlt es dem Spiel dadurch ein bisschen an Abwechslung,
06:04auch weil es die großen taktischen Kniffe und Kombinationsmöglichkeiten nicht so richtig
06:09gibt.
06:11Es kommt vielmehr darauf an, sich schnell und effizient aufzubauen.
06:14Das wird zum Beispiel besonders im Kampf gegen die Untoten deutlich.
06:18Denn wenn ihr gegen die ein paar unbedachte Schlachten führt und Einheiten verliert, fehlen
06:24die nicht nur in euren Reihen, sondern verstärken als Zombies auch noch die der Gegner.
06:30Ebenfalls immer noch ein wenig problematisch ist die Balance.
06:33Die schwankt von Mission zu Mission und auch von Karte zu Karte im Endlos-Modus deutlich.
06:39Wo ihr die eine Map im Handumdrehen meistert, ist die nächste so knüppelhart, dass es
06:44mehrere Anläufe und viel Geduld braucht.
06:47Zum Beispiel müssen wir hier in dieser Kampagnen-Mission der Rebellen mehrere Schiffe bauen, die aber
06:53so teuer sind, dass die einigermaßen gemütliche Herangehensweise der vorherigen Szenarien
06:58plötzlich komplett gegen die Wand fährt, denn auf einmal geht es darum, maximal viel
07:03Rohstoffe in kurzer Zeit zu sammeln und trotzdem noch die ganzen Soldatenwellen aufzuhalten.
07:09Dieser plötzliche Herausforderungssprung liegt auch daran, dass der Fortschritt von
07:13der zweiten auf die dritte Ausbaustufe der Siedlung arg teuer ist.
07:18Da kommt nämlich Gold ins Spiel, dass ihr euch mühsam über den Markt erhandeln müsst.
07:23Auch im Endlos-Modus ist dieser Sprung jedes Mal der Knackpunkt, denn wenn die Horde schon
07:28früh Druck macht, kann es sehr knifflig werden, so viel Gold überhaupt zusammen zu kratzen.
07:33Und wenn ihr die Schwelle mal überwunden habt, wird so manche Partie eine ganze Zeit
07:38lang erstmal etwas langweilig, weil die Elite-Truppen ziemlich lange mühelos alles wegschnitzeln,
07:44sodass ihr ziemlich lange warten müsst, bis wieder eine Welle kommt, die euch tatsächlich
07:48gefährlich werden kann.
07:50Um euch aber trotzdem für viele Stunden zu motivieren, bietet Diplomacy is Not an Option
07:55neben der guten Kampagne einen Haufen spezieller Karten, besonderer Szenarien und einen Sandbox-Modus,
08:01in dem ihr bestimmt, wann eine Welle kommen soll.
08:15Wenn ihr also auf diese Art von Spiel steht, macht ihr mit Diplomacy is Not an Option garantiert
08:22nichts falsch.
08:24Es sei denn, euch nervt der Polygon-Look, denn der ist zwar der Garant einer guten Performance,
08:30aber am Ende des Tages ja doch auch kein Hingucker.
08:33Und damit vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.

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