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Das Aktenzeichen aus Berlin

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Transkript
00:00Protokolle-Vektor Review
00:17Willkommen.
00:19Wir bitten um Ihre Hilfe bei der Aufklärung von Verbrechen
00:23in Berlin und Brandenburg.
00:25Los geht's mit Verzwickungen.
00:28Auf den ersten Blick einer Schießerei auf einer Straße,
00:31wie so oft in diesen Wochen,
00:33war es wieder ein Streit unter rivalisierenden Banden.
00:36Doch in diesem Fall lief einiges anders.
00:38Der Schütze selbst hat die Polizei gerufen und sich selbst gestellt.
00:42Eigentlich sei er das Opfer. Kann das stimmen?
00:45Die Polizei hofft auf ihre Hinweise.
00:51Die Schüsse sind nicht zu überhören.
00:53Als der Mann plötzlich abdrückt und trifft.
00:56Drei Männer gehen zu Boden.
01:00Bilder vom Tatort kurz danach.
01:02Rettungskräfte versuchen,
01:04sich in Berlin-Reinickendorf einen Überblick zu verschaffen.
01:07Polizisten in schwerer Montur sichern die Umgebung ab.
01:11Wie bei solchen Einsätzen inzwischen üblich.
01:14Denn keiner weiß zu diesem Zeitpunkt, ob weiterhin Gefahr besteht.
01:18Die Verletzten werden sofort von Notfallmedizinern versorgt
01:22und dann ins Krankenhaus gebracht.
01:25Während die Polizei Spuren sichert.
01:28Bis spät in die Nacht, um alles zu finden,
01:31was für die Ermittlungen wichtig sein kann.
01:34Zum Stand der Ermittlungen
01:36erklärt uns die Staatsanwaltschaft Berlin.
01:39Wir ermitteln wegen versuchten Totschlags.
01:42Tatsächlich ist noch vieles offen.
01:44Wir haben erst mal die Feststellsituation,
01:47dass es 3 verletzte Männer gab und einen 4. Mann.
01:50Doch warum schießt dieser 4. Mann um sich?
01:53Und zwar im Nordwesten Berlins, in Reinickendorf,
01:56in der Scharnweberstraße.
01:58Das passiert am 15. September, einem Sonntag gegen 23.20 Uhr.
02:03Hier vor dieser Shisha-Bar fielen die Schüsse.
02:06Spuren davon sind an der Eingangstür immer noch zu sehen.
02:10Dort am Tatort kann der Mann durchsucht werden,
02:13der dafür verantwortlich sein soll.
02:16Der 35-Jährige hatte selbst die Polizei gerufen
02:19und seine Waffe übergeben.
02:21Er wurde festgenommen und freigelassen,
02:24weil er in seiner Vernehmung gesagt hat,
02:27er habe sich letztlich nur zu Wehr gesetzt
02:30gegen einen Angriff auf ihn.
02:32Wenn das so zutreffen würde, hätte er in Notwehr gehandelt.
02:36Doch bei den Verletzten wird keine Waffe gefunden.
02:39Haben sie die verschwinden lassen, wie der Schütze behauptet?
02:43Da wir aus der strafrechtlichen Sicht
02:45immer von der Unschutzvermutung ausgehen,
02:48die Perspektive, mit der wir herangehen müssen, die Frage,
02:52haben wir Möglichkeiten, ihm diese Einlassung,
02:55ich habe in Notwehr gehandelt, zu widerlegen.
02:58Bislang haben wir diese Möglichkeit nicht,
03:01was entweder dafür spricht, dass er in Notwehr gehandelt hat,
03:05oder aber, dass uns noch Zeugen fehlen,
03:08die den Tathergang und das Vorgeschehen anders schildern können.
03:12Ausgangspunkt dafür könnte die Shisha-Bar in Reinickendorf sein.
03:16Der Schütze ist am 15. September hier zu Gast.
03:19Klar ist bisher ...
03:21Wir wissen, dass es vorher eine Auseinandersetzung
03:24zwischen dem einen Mann und den 3 anderen Männern gegeben haben soll,
03:28auch in der Shisha-Bar selbst.
03:30Diese Auseinandersetzung hat sich dann auf der Straße fortgesetzt.
03:34Der 35-jährige Schütze war mit einer Pistole unterwegs.
03:38Lässt das auf organisierte Kriminalität schließen?
03:41Wir haben natürlich ein Setting, das den Anschein erweckt,
03:45dass organisierte Kriminalität und Auseinandersetzungen
03:48in diesem Bereich dahinterstehen können.
03:51Grundsätzlich aber ist das Teil der Ermittlungen.
03:54Aber da wir noch nicht einmal wissen,
03:56worum es genau in dieser vorherigen Auseinandersetzung ging
03:59und in welchem Verhältnis
04:01jetzt die 4 beteiligten Personen zueinander standen,
04:04ist es im Augenblick noch spekulativ.
04:06Deshalb hoffen die Ermittler auf ihre Mithilfe.
04:09Wir haben v.a. ein Interesse daran,
04:11jetzt quasi das Gesamtgemenge aufzuklären.
04:14Wir arbeiten möglicherweise mit der beteiligten Person.
04:17Und dann, ob jemand Beobachtungen dazu gemacht hat,
04:20wer quasi zuerst angegriffen hat,
04:22von wem die wirklich körperlichen Aggressionen ausgegangen sind.
04:26Und falls sogar zufällig davon Bildaufnahmen oder Videos hatte,
04:30wäre das auch entsprechend sehr hilfreich,
04:32wenn die uns zur Verfügung gestellt werden können.
04:35Wer weiß etwas über die Schüsse hier in der Scharnweberstraße
04:39am 15. September gegen 23.20 Uhr?
04:43Denn die Frage steht,
04:45war es Notwehr oder doch versuchter Totschlag?
04:48Ihre Hinweise dazu nimmt die 8. Mautkommission Berlin
04:51unter der Telefonnummer 030 46 64 911 888 entgegen.
05:05Gute Nachrichten gab es in dieser Woche
05:07von den Intensivverhandlern der Polizei Berlin.
05:10Nachdem wir in der Sendung mehrfach gesucht haben,
05:13ein aggressiver, gefährlicher Täter
05:15soll zum Beispiel Ende April hier am U-Bahnhof Roseluxenburgplatz
05:19einen 72 Jahre alten Rentner
05:21völlig überraschend ins Gleisbett der U-Bahn gestoßen haben.
05:27Das Opfer wurde schwer verletzt
05:29und hat bis heute an den Folgen zu leiden.
05:32Die Polizei hat dann mit diesem Foto nach dem Verrächtlichen gefahndet.
05:36Am Mittwoch konnte er in der Köln in einem Wohnhaus festgenommen werden.
05:40Da bereits ein Haftbefehl vorlag,
05:42kam er sofort in die Untersuchungshaft nach Moabit.
05:47Im nächsten Fall sind die Polizei und die Justiz schon einen Schritt weiter.
05:51Denn hier wurde ein Großteil der Verdächtigen bereits verurteilt.
05:54Die anderen werden noch immer gesucht.
05:56Es geht um die Millionendiebe aus der Fasanenstraße.
05:59Wir schauen noch mal auf diesen spektakulären Prozess in Berlin.
06:04Hier sind sie zu sehen, die Männer, die angeklagt waren.
06:08Sie müssen jetzt unkenntlich gemacht werden, aus rechtlichen Gründen.
06:12Aber es sind Originalbilder von dem Tag,
06:15als sie in dem Berliner Tresorraum auftauchen,
06:18sich ohne Angst vor den Überwachungskameras zeigen,
06:21bevor dort die Millionenbeute verschwindet.
06:26Hier im Berliner Landgericht
06:28wollten sie sich dann nicht mehr vor Kameras zeigen,
06:31als gegen 5 Angeklagte verhandelt wurde.
06:34Zu sehen sind nur die Richter, Schöffen und Anwälte.
06:389 Monate lang lief dann der Prozess.
06:41In dem ging es um Diebstahl im besonders schweren Fall,
06:45so die Staatsanwaltschaft.
06:47Wir haben Erkenntnisse dazu,
06:49dass die angeklagten Tatverdächtigen fast alle
06:52der Clankriminalität zuzuordnen sind.
06:565 Männer, die zwischen 26 und 53 Jahre alt sind
07:00und laut Anklage gemeinsame Sache machten.
07:03Ihr Ziel ist dieses Haus in der Berliner Fasanenstrasse.
07:07Dort befindet sich 2022 eine Tresoranlage,
07:11in der die Angeklagten am 19.11. auftauchen.
07:15Sie kommen ungestört an die Schließfächer,
07:18brechen dann eines nach dem anderen auf, 12 h lang.
07:22Und finden u.a. Bargeld, Edelsteine und auch Gold.
07:28Ein Schaden von über 17 Mio. Euro,
07:31so Lisa Jani vom Berliner Landgericht.
07:34Die Täter haben insgesamt 295 Schließfächer aufgebrochen
07:38und alleine Uhren im Wert von rund 10 Mio. Euro entwendet.
07:44Bilder aus der Tresoranlage zeigen, wie die Räume hinterlassen wurden.
07:49Der Autoreifen sollte wohl angezündet werden,
07:52um Spuren wie DNA zu vernichten.
07:55Erfolglos.
07:57Die Ermittler finden Material, um fahnden zu können.
08:00Auch öffentlich bei Täter-Opfer-Polizei.
08:03Schließlich konnten die Männer verhaftet werden,
08:06die jetzt angeklagt waren.
08:08Das Besondere dabei,
08:10unter ihnen ist auch der Geschäftsführer der Tresoranlage.
08:14Sein Anwalt Steffen Schoppe erklärt dazu.
08:17Sagen wir es ganz einfach,
08:19mein Mandant gilt als der Türöffner.
08:22Ohne ihn wäre niemand in die Anlage reingekommen.
08:25Die war gesichert und zwar nicht schlecht.
08:28Zugangsgut, eigentlich ein Sicherheitsdienst.
08:31Das war ein sehr ausgeklügelter Plan
08:34nach den Feststellungen der Kammer.
08:37Man hat im Vorfeld einen Wachservice ausgetauscht
08:41in diesen Schließfach- und Tresorräumen.
08:45Der Geschäftsführer hatte das eingefädelt.
08:50Die neuen Sicherheitsleute
08:52sind laut Gericht die Komplizen des Geschäftsführers
08:55und bekommen so die notwendige Zugangstechnik.
08:58Die Männer sind auf den Bildern der Überwachungskameras zu sehen,
09:02die auch im Prozess gezeigt wurden.
09:05Hier erklärt der Geschäftsführer, warum er mitmachte.
09:09So wie er es ausgesagt hat, sind ihm Schulden erlassen worden,
09:13die er hatte in nicht unbeträchtlicher Höhe.
09:16Das war wohl sein Anreiz.
09:18Im Gericht hinter Panzerglas saß der Geschäftsführer.
09:21Der 53-Jährige ist inzwischen im Zeugenschutzprogramm, denn ...
09:25Er war frühzeitig schon im Ermittlungsverfahren
09:28als Kronzeuge aufgetreten und hatte seine Mittäter belastet.
09:32Ohne die Angaben hätte man die Sache nicht aufklären können.
09:36Ich habe Kontakt zu ihm nur über Dritte.
09:39Mehr darf ich dazu nicht sagen.
09:41Da wird man als Anwalt zur Verschwiegenheit verpflichtet,
09:45weil sonst ist der Schutz nicht zu gewährleisten.
09:48Das Gericht gab einen Strafnachlass
09:50und verurteilte den Geschäftsführer nur zu 3,5 Jahren Haft.
09:54Im Gegensatz zu den anderen Angeklagten.
09:57Der Haupttäter als Organisator im Hintergrund
10:02wurde zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren verurteilt.
10:062 Männer erhielten ebenfalls langjährige Haftstrafen.
10:10Der 5. Mann wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
10:15Doch die Ermittlungen laufen weiter, denn ...
10:18Wo die Tatbeute verblieben ist,
10:21konnte auch in der Gerichtsverhandlung
10:24nicht aufgeklärt werden.
10:26Gesucht werden z.B. die Uhren, die in solchen Boxen lagen.
10:30996 Uhren wurden gestohlen, im Wert von rund 10 Mio. Euro.
10:35Sind jemandem solche Behälter irgendwo aufgefallen? Und ...
10:39Das Gericht hat festgestellt,
10:41dass noch weitere Personen an diesem Diebstahl,
10:44an diesem Coup, beteiligt gewesen sein müssen.
10:47Auch dieser Mann auf den Überwachungsbildern.
10:50Er ist einer der falschen Sicherheitsmänner
10:53und konnte bis heute nicht gefasst werden.
10:56Er kennt ihn jemand und weiß, wo die Person sich aufhält.
11:00Wenn Sie zum millionenschweren Diebstahl
11:03in der Fasanenstraße etwas wissen,
11:05wenden Sie sich bitte an die Polizei unter dieser Internetadresse
11:09oder an jede andere Polizeidienststelle.
11:17Mit Anfang 30 noch zu Hause wohnen im Hotel Mama.
11:20Viele machen das, weil es bequem ist,
11:22aber auch deutlich preiswerter, als selbst eine Wohnung zu mieten.
11:26Noch dazu, wenn nur wenig Geld da ist.
11:28Das gilt auch für unseren Cartoon heute,
11:30für unseren kuriosen Fall der Woche,
11:32wo Mutter und Sohn in liebevoller Symbiose leben.
11:35Mama jobbt als Friseurin und der Junge jobbt zu Hause.
11:38Liebe ohne Grenzen oder wenn Mutti früh zur Arbeit geht.
11:43Sabine sorgt sich um ihren Felix.
11:46Der Sohnemann hat keine Arbeit, wohnt mit 31 immer noch bei Mutti
11:50und hat keinen Bock auf nichts.
11:53Sabine gefällt das zwar nicht,
11:55aber sie brutzelt ihm trotzdem seine Lieblingsgerichte.
11:58Das hilft vielleicht doch, denkt sie Sabine.
12:01Denn plötzlich ist Felix wie ausgewechselt.
12:04Ihr Junge ist jetzt ganz aktiv, geht raus
12:06und kommt mit richtig guter Laune wieder.
12:09Und es kommen sogar Freunde zu ihm, glaubt sie zumindest am Anfang.
12:13Bis zu jenem Tag, als ihr klar wird,
12:15dass Felix ins Drogengeschäft eingestiegen ist.
12:18Sabine findet das zwar unheimlich, weil ihr Sohn aber so auflebt,
12:22macht sie aus der Sache nun ein Familiengeschäft.
12:25Ihre gute Stube wird nun zum Verkaufsraum.
12:28Hier kann Felix ganz in Ruhe seine Tütchen, Päckchen
12:32und was sonst noch an die Kundschaft verticken.
12:35Und wenn er mal nicht kann, springt sie auch gern ein
12:38und führt seine Drogengeschäfte ganz so, wie es sich gehört.
12:42Doch es kann der Beste nicht in Frieden dealen,
12:45wenn es dem Nachbarn nicht gefällt.
12:47Der rege Besucherverkehr bei Sabine und Felix
12:50sorgt erst für Argwohn und dann für einen Tipp bei der Polizei.
12:54Die schaut sich auch gern mal genauer um
12:57und findet kiloweise Drogen unter dem Kanapé
13:00und in der Wohnung verteilt, in Tupperdosen, im Kühlschrank
13:04und ein paar Tausend Euro Bargeld.
13:07Vereint sitzen Mutter und Sohn auf der Anklagebank.
13:10Sabine erklärt, sie wolle ihn nicht verlieren.
13:13Und Felix bittet darum,
13:15dass Mama nicht für seine Fehler einstehen muss.
13:18Das hört sich das Gericht zwar an, trifft aber klare Entscheidungen.
13:25Die 1. Entscheidung einer Gefängnisstrafe für Felix.
13:28Er muss für 3 Jahre und 3 Monate hinter Gitter,
13:31wegen bewaffneten Drogenhandels.
13:33In der Wohnung wurde auch eine geladene Schreckschusswaffe entdeckt.
13:37Und für Mama gab es eine Währungsstrafe
13:39wegen Beihilfe zum Drogenhandel.
13:45In der fahrenden Kompakthote sucht die Polizei Berlin
13:48nach einem Wohnungseinbrecher mit einer sehr besonderen Masche.
13:52Er hat sich ein Mehrfamilienhaus ausgesucht,
13:55in dem es kurz zuvor gebrannt hatte.
13:57Deshalb waren einige Wohnungen zur Tatzeit unbewohnt.
14:01Wir sind hier im Norden von Berlin in Pankow,
14:04in der Nähe der sogenannten Weißenseerspitze.
14:07Das Wohnhaus steht an der Prenzlauer Promenade.
14:10Hier tauchte der Mann am 20. Mai auf.
14:12Das war ein Montag, und zwar am frühen Vormittag,
14:15so gegen 9.30 Uhr.
14:17Er brach insgesamt 3 Wohnungen ein,
14:19die von den Mietern zuvor aufgrund des Brandes verlassen werden mussten.
14:23Seine Beute war Bargeld und mehrere Paar Sneaker der Marke Nike.
14:28Das ist der Verdächtige,
14:30der von Nachbarn beim Verlassen des Tatortes beobachtet wurde.
14:34Er trägt eine Brille und soll mit einem Auge stark schielen.
14:38Auffällig auch eine dicke Silberkette, die er um den Hals trug.
14:42Wem kommt dieser Mann bekannt vor?
14:44Die Beute verstaute er in dieser großen Sporttasche.
14:47Er hatte weitgestüppene Jeans an, ein weinrotes T-Shirt
14:50und ein verkehrt herum aufgesetztes schwarzes T-Shirt.
14:55Wo ist der Mann mit dem offenbar heftigen Silberblick
14:58noch gesehen worden?
15:00Die Fotos entstanden, wie gesagt, am 20. Mai.
15:03Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizei Berlin unter Vorwahl 030
15:07und an die 46 64 172 130
15:11oder gern auch an jede andere Polizeigestelle.
15:17Die illegale Entsorgung des Tatortes
15:21Die illegale Entsorgung von Müll ist ein gut laufendes Geschäftsmodell.
15:25Verbrecherprofis verdienen damit viel Geld,
15:28v.a. wenn es um gefährliche Stoffe geht.
15:31Privatleute sparen Geld,
15:33wenn sie ihren Müll irgendwo in den Wald kippen.
15:36Natürlich ist das eine Straftat,
15:38aber auch viel Arbeit für die Brandenburger Forstleute
15:41so wie in Ostbrignitz-Ruppin.
15:43Er stinkt, er ist giftig und wurde illegal entsorgt.
15:48Tonnenweise liegt im Landkreis Ostbrignitz-Ruppin Müll im Wald.
15:52Darunter Haushaltsabfälle, ganze Wohnungseinrichtungen
15:57und sogar Giftfässer.
16:00Wer hat das hier abgeladen? Das ist kein Einzelfall.
16:04Nicht weit davon entfernt ist Annett Engelmann
16:07vom zuständigen Forstamt wie so oft auf Kontrollgang,
16:10trotz ihrer Knieverletzung.
16:12Weil wir eine Meldung bekommen haben,
16:14es soll sich um Asbestplatten handeln.
16:16Das haben wir häufiger hier in der Ecke.
16:18Da wollte ich heute mal gucken,
16:20wie viele Asbestplatten da abgelagert worden sind.
16:23Und ob es vielleicht irgendwelche Spuren gibt,
16:26die auf einen möglichen Verursacher hindeuten könnten.
16:29Es sind gut 20 Asbestplatten,
16:31die mal als Dacheindeckung gedient haben und nun hier abgelegt wurden.
16:35Obwohl die darin enthaltenen Asbestfasern
16:38gesundheitsgefährdend sind.
16:40Die Försterin ist fassungslos.
16:42Unverständlich ist das Banal ausgedrückte,
16:45aber eigentlich dieses Wut und Zorn.
16:47Weil ich schon denke,
16:49dass wir damit die Umwelt für unsere Kinder und Nachfahren
16:53doch erheblich mit schädigen.
16:55Bisher ist über die Täter kaum etwas bekannt.
16:58Klar ist nur, sie müssen mit einem Fahrzeug gekommen sein.
17:02Da es sich bei dem Müll wie bei den Asbestplatten
17:05überwiegend um sperrige Teile handelt,
17:07wird es ein Transporter oder Auto mit Anhänger gewesen sein.
17:11Daraus zieht Annett Engelmann erste Rückschlüsse.
17:14Bei solchen Bauabfällen denke ich manchmal,
17:17dass es eher auch Handwerksbetriebe sein können.
17:20Weil es eben auch öfter solche Ablagerungen gibt,
17:23wenn womöglich Dächer saniert werden.
17:25Oder auf Stallanlagen, da jetzt Photovoltaikanlagen gebaut werden,
17:29damit solche Dächer saniert werden.
17:31Insgesamt kommen für illegale Müllablagerungen im Wald
17:34aber wahrscheinlich alle Bevölkerungsgruppen in Frage.
17:39Die beiden Müllfunde im Nordwesten Brandenburgs haben etwas gemeinsam.
17:43Die Tatorte sind nicht weit von einer Landstrasse entfernt,
17:47sind also mit Fahrzeugen einfach zu erreichen.
17:51Die Asbestplatten wurden in der Nähe der B 167 entdeckt, bei Vulko.
17:56Nicht weit davon entfernt befindet sich der Müllberg
17:59mit den Möbeln und den Giftfässern, an der L 18, in der Nähe von Rossow.
18:05Beide Fundorte sind im Landkreis Ostpregnitz-Huppin.
18:08Doch das Müllproblem findet sich überall in Brandenburg.
18:11In den letzten Wochen finden sich rings um Berlin
18:14immer wieder Unmengen von Abfällen.
18:17Jörg Ecker vom Landesbetrieb Forst kann beziffern,
18:20was das allein für Brandenburg bedeutet.
18:25Wir sammeln jedes Jahr über 7500 Kubikmeter Müll ein.
18:30Das ist ein Müllberg, 7,5 km lang, 1 x 1 m groß, eine beträchtliche Menge.
18:39Dafür müssen wir 35.000 Arbeitsstunden
18:42bei den Waldarbeitern aufwenden.
18:44Kostet über 2 Mio. und die Zeche zahlt der Bürger.
18:48Mit Steuergeld muss also die Entsorgung
18:50solch illegaler Müllberge bezahlt werden.
18:53Das gilt auch für Giftfunde wie diese,
18:55die mit großem Aufwand geborgen werden müssen.
19:00Böden sind danach immer wieder verseucht.
19:03Es geht um Straftaten.
19:05Bis zu 5 Jahre Gefängnis drohen in besonders schweren Fällen
19:09wie z.B. der Giftmüllentsorgung.
19:12Auch diejenigen, die im Landkreis Ostpregnitz-Huppin
19:15illegal Müll abgeladen haben, müssen mit Konsequenzen rechnen.
19:19Um die Täter zu überführen, werden weitere Hinweise gesucht.
19:23Dabei wird um ihre Mithilfe gebeten.
19:27Wer hat an der L18 etwas beobachtet,
19:29das mit dem illegalen Müllberg zu tun haben könnte?
19:33Und wer kann etwas zu den Asbestplatten im Wald bei Vulko sagen?
19:37Bitte melden Sie sich bei der Polizei Brandenburg
19:40unter der Telefonnummer 0331 28 35 03 31.
19:49Wenn wir eine Art Hitliste machen würden,
19:51nach welcher Tätergruppe
19:53haben wir in den letzten Wochen am häufigsten gefahndet,
19:55dass ein Spitzenreiter Taschendiebe in Supermärkten ist.
19:59Die sind derzeit aktiv wie nie
20:01und leider aus ihrer Sicht immer wieder erfolgreich.
20:04Wir Kunden helfen oft dabei,
20:06indem wir Taschen oder Rucksäcke unbeobachtet im Einkaufswagen lassen.
20:10Das nutzen die Täter natürlich aus, auch diese hier.
20:14Wie ein ganz normales Pärchen wirken die beiden,
20:18die am Automaten nur schnell Geld abheben wollen.
20:21Doch die beiden werden gesucht.
20:23Womöglich geht es hier sogar um Serientäter.
20:26Ein Fall, in dem die Polizei Brandenburg ermittelt.
20:30Wir haben es hier mit einem klassischen Taschendiebstahl zu tun.
20:33Man denkt, die Handtasche wäre gehaupt worden oder Ähnliches.
20:36Aber in dem Fall ist es eine Art von Trickdiebstahl sogar.
20:39Alles fängt hier in Schönefeld an.
20:42Eine Brandenburgerin ist auf dem Weg zum Einkaufen
20:45und fährt dafür diesen Discounter an.
20:49Sie hängt ihre Tasche an den Wagen, wie viele andere auch.
20:54Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt, sie wird beobachtet.
20:58Das gesuchte Paar verfolgt die Frau regelrecht.
21:02D.h. sie waren in der gleichen Reihe unterwegs
21:05und haben dann offensichtlich einen Moment ausgenutzt,
21:08in dem der Einkaufswagen unbeobachtet war.
21:11Die Frau geht kurz zu einem Regal und wird abgelenkt.
21:16In dem vorliegenden Fall aus Schönefeld
21:18war es ein Mann und eine Frau, die hier arbeitsteilig agiert haben.
21:22D.h. einer lenkt ab, die andere greift zu.
21:25Die haben dann in die Tasche der Frau gegriffen,
21:28haben aus der Tasche die Geldbörse entwendet.
21:31In dem Portemonnaie der Frau befindet sich auch ihre Geldkarte,
21:35die kurz danach benutzt wird.
21:37Von dem Konto des Opfers ist ein Bargeldbetrag
21:40in nicht unerheblicher Höhe entwendet worden.
21:43Wir können aber aus ermittlungstaktischen Gründen
21:46aktuell nichts sagen, denn das ist Täterwissen.
21:49Das wollen wir hier nicht offenbaren.
21:51Der Fall aus Schönefeld ist einer von vielen.
21:54Denn die Zahl der Taschendiebstähle
21:56nimmt von Jahr zu Jahr in der Region zu.
21:59Dabei suchen Täter ihre Opfer immer wieder gern in Supermärkten,
22:03wie dieses Original-Video eines anderen Falls zeigt.
22:06Es macht deutlich, mit welcher Masche vorgegangen wird.
22:10Das ist ein Paar, das ein potenzielles Opfer verfolgt.
22:13Eine Frau im roten Pullover.
22:15Die beiden sprechen kurz miteinander,
22:18wohl über die Arbeitsteilung.
22:20Dann geht die Frau Richtung Opfer,
22:22schaut in den Wagen, um zu prüfen, ob es etwas zu holen gibt.
22:28Beide checken die Lage noch einmal,
22:30bevor sich der Mann schließlich auf den Weg macht.
22:33Er spricht die Kundin an und verwickelt sie in ein Gespräch.
22:37Seine Komplizin hat jetzt die Zeit, in den Wagen zu greifen,
22:41in dem die Tasche liegt.
22:43Die wird durchsucht, um Bargeld, Bankkarten oder Handys zu finden.
22:49Dann stoppt die Diebin kurz, wartet ab, ob das Opfer etwas merkt,
22:53kann dann aber weitermachen
22:55und verschwindet schließlich mit einem Portemonnaie.
23:01Wie gesagt, kein Einzelfall.
23:03Wie kann man sich schützen?
23:07Der wichtigste Ratschlag ist,
23:09dass die Wertsachen immer bei einem getragen werden.
23:12D.h., man hat das Portemonnaie immer selbst einstecken,
23:15man führt es bei sich, man hat die Handtasche bei sich.
23:18Auch nicht für den kurzen Augenblick,
23:20in dem man nur von Regal A nach Regal B geht.
23:22Nein, man hat es immer bei sich und lässt nichts im Wagen zurück.
23:25Das Opfer in dem Überwachungsvideo hat den Diebstahl erst danach bemerkt.
23:29In dem Fall konnten die Täter aber gefasst werden.
23:32Darauf hoffen die Ermittler jetzt auch bei diesen beiden,
23:35die in Schönefeld offenbar zugegriffen haben
23:38und dann beim Geldabheben gesichtet wurden.
23:41Wir haben die Aufnahmen aus einer Überwachungskamera
23:44des Bankinstitutes.
23:46Aufgrund dieser Aufnahmen konnten wir beim Staatsanwalt
23:49bzw. bei Gericht die Veröffentlichung der Bilder erwirken
23:52und fahnden jetzt mit diesen Aufnahmen nach den beiden.
23:55Das Paar war südöstlich von Berlin unterwegs,
23:58in einer großen Einkaufszone in Schönefeld
24:01mit vielen Supermärkten und Geschäften.
24:04Warum kommen der Mann und die Frau aus der Umgebung oder aus Berlin?
24:08Sehr wahrscheinlich hat es das Duo inzwischen wieder versucht
24:12mit der Masche, Kunden verfolgen, ablenken und dann zugreifen.
24:20Wer weiß etwas über dieses Paar?
24:23Wo sind die beiden noch gesehen worden?
24:26Die blonde Frau und der Mann mit dem auffälligen Poloshirt.
24:29Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion
24:32oder an jede andere Polizeidienststelle.
24:35Übrigens ist der Taschendiebstahl in Supermärkten
24:38in der nächsten Woche auch Präventionsschwerpunkt der Polizei
24:41in Berlin und Brandenburg.
24:43Es gibt eine ganze Reihe von Tipps und Veranstaltungen.
24:46Alles Wichtige dazu finden Sie auf unserer Online-Seite.
24:49Jetzt noch der Blick zurück auf die anderen Fahndungsfälle
24:52an diesem Sonntag.
24:54Hier kommt unsere Zusammenfassung.
25:02Kurz vor Mitternacht fallen die Schüsse,
25:043 Männer werden verletzt und müssen ins Krankenhaus gebracht werden.
25:08Der Schütze stellt sich.
25:10Doch warum hat er geschossen?
25:12Was ist hier vor der Shisha-Bar in Berlin-Reinickendorf passiert?
25:16Dieser Mann war in Berlin-Pankow aktiv,
25:19als dort gleich in mehrere Wohnungen eingebrochen wurde,
25:22die nach einem Brand nicht genutzt werden konnten.
25:25Dort konnte der Mann fotografiert werden,
25:27der offenbar einen Augenfehler hat.
25:29Weiß jemand, wer das ist?
25:32Und diese Müllberge und Asbestplatten in Brandenburg
25:35sind illegal entsorgt worden.
25:37Die Täter müssen mit Transportern gekommen sein
25:40und haben den gesundheitsgefährlichen Abfall
25:43einfach im Wald zurückgelassen.
25:45Wer ist dafür verantwortlich?
25:47Wer kann helfen, wer kann Hinweise geben?
25:50Das gibt es jederzeit auch per E-Mail
25:52oder über die Online-Wache der Polizei.
25:54Alles Wichtige dazu und zur gesamten Sendung
25:57finden Sie noch einmal auf unserer Täter-Opfer-Polizei-Seite.
26:01Danke fürs Zuschauen.
26:02Heute hier folgen gleich das Wetter und die Nachrichten.
26:05Wir sehen uns dann am nächsten Sonntag wieder
26:07mit neuen Fahndungsfilmen.
26:09Bis dahin alles Gute und achten Sie auf Ihr Handgepäck.
26:13Copyright WDR 2021

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