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KurzfilmeTranskript
00:00Wie hat man einen Typen, der ist mit seiner Luftmatratze direkt Richtung Schweiz abgetrieben?
00:21Erst haben wir gedacht, das ist eine Boje, der war so rot.
00:24So einen Sonnenbrand habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.
00:27Guck mal da.
00:36Wir fahren da hin.
00:47Nein, tut mir leid. Nein, ohne Geld keine Auslieferung.
00:50Nein, ohne Geld keine Auslieferung. Das ist mir egal. Überweisen Sie den Rest, dann können Sie das Boot abholen.
00:57Ja, dann können Sie auch die Regatta mitsegeln. Ohne Geld kein Vergnügen. Ja, so ist das. Wiederhören.
01:07Schlechte Nachrichten?
01:10Manchmal habe ich das Gefühl, die ganze Welt lebt nur noch auf Pump.
01:14Verdammte Scheiße, ich muss meine Rechnung noch bezahlen. Was glauben die eigentlich, was ich hier mache?
01:18Papa, ich... Nein.
01:20Du weißt doch gar nicht, was ich sagen wollte. Doch, weiß ich.
01:24Du bist nicht aus Neuseeland zurückgekommen, weil du Heimweh hattest oder weil du wissen wolltest, wie es uns geht.
01:30Du brauchst Geld.
01:33Was ist denn diesmal? Sind dir weder die Gäste abgesprungen, weil die Regenzeit so lange gedauert hat?
01:38Oder wünscht sich deine Frau vielleicht zum Geburtstag ein tolles Pferd?
01:42Bitte, Papa, nicht schon wieder.
01:43Mir ist es egal, wie du lebst und mit wem. Aber wenn du Geld brauchst, dann lass mich aus dem Spiel.
01:51Ehrliche Arbeit, ehrliches Geld.
01:54Wo ist Tim?
01:56Der gibt dir auch nichts.
01:58Ich sollte ihn zum Arzt fahren. Oder hat er dir das nicht gesagt?
02:04Oh, ich dachte, ihr seid so dicke.
02:09Was hat er?
02:10Frag ihn doch selbst. Ehrliche Fragen, ehrliche Antworten.
02:41Ein Segelboot mitten auf dem Bodensee. Und weit und breit kein Segler.
02:46Wir nehmen es ins Schlepp.
02:48Okay.
03:10Hey, halt! Halt, das ist doch meine Küche! Moment!
03:17So eine Scheiße.
03:20Och, Nele.
03:25Nele?
03:27Nele?
03:29Ja?
03:31Weißt du eigentlich, wie lange ich schon auf die Küche für deinen Mitarbeiter warte?
03:35Erst ein Mittag.
03:36Erst ein Mittag?
03:38Ach, und deshalb musst du mir auch nicht sagen, wenn sich der Liefertermin verschoben hat.
03:41Entschuldige, die hat mich zwischen Tür und Angel erwischt. Sorry, ich hab's vergessen.
03:46Außerdem, woher sollte ich wissen, dass du jetzt plötzlich morgens walken gehst?
03:49Oh ja, natürlich. Ich bin ja immer da. Wo sollte ich auch sein außer zu Hause?
03:52Ich gehöre ja schon zum Inventar, wie ein Schrank.
03:55Mama, bitte.
03:57Nein, es hat sich ausgemammert. So habe ich mir das nicht vorgestellt.
04:00Du gehst und kommst, wann du willst und ich bin die Blöde, die aufs Haus aufpasst.
04:03Mama, jetzt ist aber gut.
04:04Ist es nicht!
04:08Wenn das hier für dich nur eine Zweckgemeinschaft ist, dann musst du es sagen.
04:15Hm.
04:17Was, Mama? Das Einzige, was uns noch verbindet, ist der Name auf dem Klingelschild.
04:24Falls es dich interessiert, ich gehe dreimal walken in der Woche und das schon seit längerer Zeit.
04:30Und falls ich dir die Termine aufschreiben soll, dann musst du es sagen.
04:35Haben die dir wenigstens gesagt, wann der nächste Liefertermin ist?
04:46In fünf Wochen.
04:50Na super. Ganz toll. Danke.
05:01Und Sie sind sicher, ja? Und wo genau? Alles klar. Danke.
05:10Leichenfunde am Ostufer. Dem Pferinger.
05:15Dem Pferinger? Kein Zweifel?
05:19War gestern noch an der Sportshow.
05:31So ein junger Bengel. Gestern waren noch unsere Olympia-Haufen und heute liegt er hier.
05:47Dann viel Spaß und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, ne?
05:51Okay, Herr Leitner. Vielen Dank. Immer wieder gerne.
06:01Wo kommst du jetzt her?
06:04Na bleib stehen, verdammt!
06:05Was?
06:06Wo du herkommst, hab ich dich gefragt!
06:08Egal, oder?
06:09Du hast wieder gesoffen.
06:11Problem?
06:13Allerdings, ja.
06:16Kommt mir nicht wieder vor. Versprochen.
06:19Ehrlich?
06:21Du gehst jetzt duschen, dann kommst du in die Werkstatt.
06:24Okay.
06:25Du tust, was ich dir sage. Wir müssen noch die Materialtests machen.
06:29Frag ihn doch. Das ist ja dir schon untreu.
06:32Ich bin müde, ich muss schlafen.
06:34Jan, es...
06:35Leck mich am Arsch!
06:37Okay, aber sie rufen mich sofort an, wenn sie mehr haben, ja?
06:40Mach ich.
06:41Danke.
06:43Ja. Ja, ja, alles klar. Ja, ich danke dir.
06:47Ja.
06:49Ja.
06:51Ja.
06:53Ja.
06:55Ja.
06:57Ja.
06:59Ja.
07:01Ja.
07:03Ja.
07:04Ja.
07:06Also Jakob sagt, er wurde vermutlich vom Mastbaum bewusstlos geschlagen.
07:11Das ist komisch.
07:13Passt zu dem, was die Ärztin sagt. Sie geht davon aus, dass er ertrunken ist.
07:18Keine Fremdeindruckung?
07:20Du kennst diese Leute, die legen sich nicht fest.
07:22Meeres...
07:23Nach der Objektion schon klar.
07:25Aber vom Mastbaum getroffen, bei dem bisschen Wind,
07:29da muss ja dann ziemlich Druck gegeben haben, ne?
07:31Wahrscheinlich.
07:33Ach Nele, das passt doch hinten und vorne nicht.
07:37In der Gegend war ich auch schon länger nicht mehr.
07:40Früher war ich auch mehrlos.
07:42Die Fehringer Werft, war mal eine Legende.
07:46Echt, du kennst die Werft?
07:50Hier kamen die Silberpfeile vom Bodensee her.
07:53Oh!
07:55Nele?
07:56Hm?
07:57Machst du das jetzt hier dran?
07:58Ja, wie immer.
08:00Verzeihung?
08:01Hallo?
08:02Können Sie uns sagen, wo wir Herrn Fehringer finden?
08:04Da rein und gleich links.
08:06Danke.
08:22Herr Fehringer?
08:24Herr Fehringer?
08:31Es tut mir leid.
08:34Könnten Sie uns bitte ein paar Fragen beantworten?
08:44Herr Fehringer?
08:53Herr Fehringer?
08:56Papa?
08:58Hey!
09:01Was ist passiert?
09:06Sind Sie meine Frau?
09:08Nein, ich bin nicht.
09:10Ich bin nicht Ihre Frau.
09:12Ich bin nicht Ihre Frau.
09:14Ich bin nicht Ihre Frau.
09:17Ich bin nicht Ihre Frau.
09:19Ich bin nicht Ihre Frau.
09:21Sind Sie Meike?
09:23Ja.
09:25Ihr Bruder ist verunglückt.
09:28Wo ist er?
09:31Er ist tot.
09:44Die genauen Umstände wissen wir leider noch nicht.
09:47Ihr Bruder ist jetzt in der Gerichtsmedizin.
09:50Was, warum?
09:52Weil wir einen Fremdverschulden nicht ausschließen können.
09:55Wann haben Sie Ihren Bruder zum letzten Mal gesehen?
09:59Gestern.
10:02Gestern Nachmittag.
10:04Ich bin dann früh eingeschlafen im Jetlag.
10:06Waren Sie im Urlaub?
10:08Nein, ich wohne in Neuseeland.
10:10Bin auch noch ziemlich durch den Wind.
10:12Sie sind also nur zu Besuch hier?
10:14Hm.
10:16Ja, sowas ähnliches.
10:20Was haben Sie heute Morgen gemacht?
10:22Sollte mein Bruder zum Arzt fahren.
10:24Habe ihn aber nicht gefunden.
10:26Er hat es nicht so mit Zahnärzten.
10:29Musste ihn schon früher immer begleiten.
10:32Große Schwester.
10:34Sie verstehen?
10:36Wann genau war der Termin?
10:39Elf.
10:41Ich habe mich natürlich gewundert, dass er nicht da war.
10:47Los.
10:49Papa.
10:51Alle raus.
10:53Papa.
10:55Raus!
10:57Okay.
11:18War das jetzt Trauer oder Wut?
11:20Beides.
11:22Auf jeden Fall ist seine Tochter nicht sein Lieblingskind.
11:25Der Mann hat gerade erfahren, dass sein Sohn tot ist.
11:28Natürlich ist er in Gedanken bei dem Jungen.
11:30Er ist aber ja ziemlich lange nur bei dem Jungen.
11:32Hast du die Bilder an der Wand gesehen?
11:34Da ist nicht ein Bild von der Tochter.
11:36Die findet überhaupt nicht statt.
11:38Kein Wunder, dass die bis ans andere Ende der Welt gezogen ist.
11:41Meine Tochter?
11:43Ja.
11:44Kein Wunder, dass die bis ans andere Ende der Welt gezogen ist.
11:47Meine Tochter ist auch am anderen Ende der Welt.
11:49Und wir verstehen uns trotzdem.
11:51Ja.
11:53Vielleicht gerade deswegen.
11:55Zu viel Nähe schafft Konflikte.
11:57Meinst du so was?
11:59Weißt du, das ist wahrscheinlich der Grund,
12:01warum ich meiner Tochter manchmal auf den Mond schießen möchte.
12:03Geht mir mit meiner Mutter genauso.
12:05Was ist denn passiert?
12:07Ach, eigentlich nichts.
12:09Und uneigentlich?
12:11Zieh mit meiner Mutter zusammen.
12:12Dann weißt du es.
12:22Alter Schwede.
12:24Das ist ja mal ein geiles Boot.
12:27Gibt es schon etwas Neues?
12:29Blut am Baum, sonst noch nichts.
12:31Gar nichts?
12:33Ja, ich habe jetzt keine große Ahnung von solchen Hightech-Booten.
12:35Aber das Teil da hinten sieht nicht besonders gut aus.
12:37Für einen Prototypen eine schlechte Performance.
12:39Die Uda-Aufhängung ist rausgerissen bei so einem neuen Boot?
12:42Das kann doch gar nicht sein.
12:44Das stimmt doch gar nicht.
12:47Ich möchte, dass ihr euch Tims Umfeld vornehmt.
12:50Gab es Neider, Konkurrenten, Segelkameraden,
12:52die ihm den Erfolg nicht gönnen, sowas?
12:54Okay.
12:56Paul checkt derweil, wie es um die Fehringer Werft steht.
12:58Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,
13:00dass die ihr eigenes Boot sabotieren.
13:02Wir wissen noch gar nicht, ob es Sabotage war.
13:04Und wenn, dann gibt es ja auch die Möglichkeit,
13:06dass die Sabotage gar nicht durchgeht.
13:07Sondern...
13:09Sondern wem?
13:11Zum Beispiel der Werft.
13:13Des einen leidet, des anderen freut.
13:15Und so ein Unfall treibt die Kunden doch direkt zur Konkurrenz.
13:17Ich kenne mich jetzt nicht übertrieben aus in dieser Segelszene.
13:19Aber selbst mir ist bekannt,
13:21dass es nicht nur hier am Bodensee ein massives Werftensterben gibt.
13:24Ja, die Branche ist ein Eifelsbecken.
13:26Ein Onkel von mir war da mal dick im Geschäft.
13:28Der hat mit Zubehör gehandelt oder so.
13:30Aber im großen Stil, da ging es um richtig Kohle.
13:32Gibt es eigentlich irgendwas, wo du nicht irgendwelche Drähte hast?
13:35Ich will meinen Sohn sehen.
13:37Herr Vieringer.
13:41Das geht leider nicht.
13:43Wo ist er?
13:45Ihr Sohn ist in der Gerichtsmedizin.
13:47Das ist mir egal.
13:49Ich will ihn sehen.
13:51Jetzt.
13:53Das geht leider wirklich nicht.
13:55Ich will ihn sehen.
13:57Ich will ihn sehen.
13:59Ich will ihn sehen.
14:01Ich will ihn sehen.
14:02Das geht leider wirklich nicht.
14:07Ich sage Ihnen sofort Bescheid, wenn Sie ihn sehen können, ja?
14:33Das war seine Welt.
14:38Für ihn gab es nichts anderes.
14:41Jeden Tag war er auf dem Wasser.
14:43Jeden Tag.
14:47Vor der Arbeit, vor der Arbeit.
14:50Vor der Arbeit war er im Wasser.
14:52Das war seine Welt.
14:54Seine Welt.
14:56Seine Welt.
14:58Seine Welt.
15:00Seine Welt.
15:02Er kam heute nach der Arbeit.
15:08Er war wie besessen von seinem Traum.
15:23Entschuldigen Sie.
15:29Wissen Sie, was er mal zu mir gesagt hat?
15:33Wenn du hörst, was das Boot von dir will,
15:38wenn es mit dir spricht,
15:44dann kannst du es steuern.
15:47Nur dann.
15:52Ihr Sohn konnte das Boot hören?
15:57Wie kein anderer.
16:02Ich habe es nicht gehört.
16:05Ich habe es nicht gehört.
16:08Ihre Tochter.
16:11Segelt sie auch?
16:14Nein.
16:26Die Ruderaufhängung ist rausgerissen.
16:29Was bedeutet das?
16:32Ich weiß es nicht.
16:35Wir machen Bescheid.
16:39Wir gehen noch was trinken.
16:42Ja, gerne.
16:45Auf Wiedersehen.
16:48Auf Wiedersehen.
16:55Janis.
16:58Was?
17:03Ich möchte, dass du die neue segelst.
17:09Auf einmal?
17:12Kennst du dich aus?
17:15Ja, ich kenne mich aus.
17:18Zeig es mir.
17:21Ich weiß, du warst sauer.
17:24Aber du kennst meine Prinzipien.
17:27Familie, Beruf.
17:29Jetzt nicht mehr?
17:32Doch, aber ...
17:35Du bist der Richtige.
17:38Okay.
17:41Für die Firma.
17:44Vielleicht ist es Schicksal.
17:47Vielleicht.
17:59Papa?
18:02Du bist der Einzige, der jemanden verloren hat.
18:05Ich rede mit dir.
18:08Worüber?
18:11Es gibt nichts mehr zu reden.
18:14Ich bin noch da.
18:17Wann fliegst du?
18:20Ich kann bleiben.
18:23Wozu?
18:29Keine Ahnung.
18:32Ich gehe.
18:43Mama, ich koche uns was.
18:46Ich habe unglaublich leckeren Parmesan gefunden.
18:49Dazu Basilikum mit Pasta.
18:52Lass es dir schmecken.
18:55Guten Appetit.
18:57Danke.
19:00Wie auch.
19:03Ich schreibe es dir auf.
19:06Tschüss.
19:28Hunger?
19:31Ich habe etwas mitgebracht.
19:34Es ist viel für eine Person.
19:37Der Appetit ist vergangen?
19:40Genau.
19:43Appetit kommt mit dem Essen.
19:46Mit Glück kommt auch die gute Laune zurück.
19:49Na gut.
19:58Reitner?
20:01Ja, schlimm, was da passiert ist.
20:04Aber was ist der beste Reiter, wenn das Pferd nichts taugt?
20:07Gute Segler gibt es überall.
20:10Aber meine Boote, die gibt es nur hier.
20:13Ich habe über 30 Vorbestellungen für das Ding und es werden nicht die letzten sein.
20:16Nein, wir drucken den Katalog.
20:19Vorne drauf kommt aber ein anderes Bild.
20:22Genau. Tschüss.
20:27Tschüss.
20:44Kriegst du es wieder hin?
20:47Ich denke schon.
20:57Brauchst du Hilfe?
21:28Wenn jemand mein Kind auf dem Gewissen hätte.
21:31Ich habe keine Ahnung, was ich tun würde.
21:34Sagt die Polizistin oder die Mutter?
21:37Paul hat recht.
21:40Für diesen Mann gibt es nur den Sohn.
21:43Sein ganzes Büro ist mit Bildern von Tim gepflastert.
21:46Vaterstolz?
21:49Nein, das ist nicht nur normaler Vaterstolz.
21:52Das ist so, als ob der Junge das Einzige ist, was zählt.
21:54Verstehst du, was ich meine?
21:57Ja.
22:00Hast du Geschwister?
22:03Einen Bruder.
22:06Älter oder jünger?
22:09Älter.
22:12Das ist der beste große Bruder, den man sich vorstellen kann.
22:15Und ganz unter uns?
22:18Wenn dem einer was tun würde, würde ich vergessen, dass ich Polizist bin.
22:21Dann hoffen wir mal, dass da nie was passiert.
22:24Sag mal, deine Mutter wollte doch noch eine Küche bei mir einbauen.
22:27Ist das noch so?
22:30Ja.
22:43Tim war die absolute Nummer eins.
22:46Keine Diskussionen. Die haben ihn geliebt in seinem Club.
22:49Der erste mit richtiger Goldhoffnung.
22:51Er hat sich inzwischen die Vitrine poliert.
22:54Und es gab keine Neider? Gar nichts.
22:57So, Leute, jetzt habe ich mir mal das Boot ganz genau angeguckt.
23:00Und ich habe herausgefunden, woran es gelegen hat.
23:03Diese Schraube hätte normalerweise in der Ruderanlage drin sein müssen.
23:06Aber diese hier war drin. Die wurde einfach ausgetauscht.
23:09Also Sabotage.
23:12Absolut. Das war nur eine Frage der Zeit,
23:15bis die Ruderanlage außer Kontrolle gerät.
23:18Vielleicht wollte ihm jemand auch nur einen Schrecken einjagen.
23:21Ich glaube, dass da mehr passiert als nur eine Wasserlandung.
23:33Janis, hier bist du.
23:36Ich wollte dir was vorschlagen.
23:39Okay. Und was?
23:42Wir setzen jetzt voll auf unseren Namen.
23:45Es gibt nicht mehr viele familiengeführte Unternehmen.
23:48Das macht uns einzigartig.
23:51Wir sind eine neue Generation.
23:54Unser neuer Slogan.
23:57Die Druckerei ist informiert.
24:00Du und ich auf dem Kapper vom neuen Katalog.
24:03Echt jetzt?
24:06Ja, klar.
24:09Ich dachte, du zählst nur auf dein Geld.
24:12Nein, das war nie der Plan.
24:15Das ist zu spekulativ.
24:18Stell dir vor, der hätte nicht gewonnen.
24:21Okay.
24:39Hallo, ich bin's, Mächtig.
24:42Hast du Lust, mit mir einen kleinen Spaziergang zu machen?
24:45Ach, die Kinder kommen.
24:48Das geht natürlich vor.
24:51Dann mach's. Und grüß mir die Kleinen.
25:03Ja, Mama?
25:06Hallo, Nil. Ich...
25:09Es tut mir leid, ich war ein bisschen ungerecht.
25:12Friedensangebot.
25:15Hast du Lust, mit mir heute Mittag zum Japaner zu gehen?
25:18Total gerne, Mama. Aber es geht leider nicht.
25:21Nein.
25:24Mama?
25:27Ich lauf doch niemandem nach.
25:30Wer bin ich denn?
25:33Hey!
25:37Ich hab dir tausendmal gesagt, das Werkzeug gehört an seinen Platz.
25:40Kapierst du das nicht?
25:43Sorry.
25:46Guten Morgen, Herr Fehringer.
25:51Kann ich jetzt endlich meinen Sohn sehen?
25:54Wollen wir vielleicht kurz reingehen?
26:05Tim hatte keine Feinde.
26:08Warum hätte das jemand tun sollen?
26:11Wer hatte alles Zugang zu den Boten?
26:14Das war doch keiner von uns.
26:17Sie haben gesagt, dass Tim immer vor und nach der Arbeit trainiert hat. Wann genau?
26:20Es kam immer auf die Windverhältnisse an.
26:24Ist doch egal. Ist doch vorbei.
26:28Haben Sie ihn gestern gesehen?
26:31Nein.
26:34Wussten Sie, dass er auf dem Wasser war?
26:38Ihre Tochter hat ausgesagt, dass Tim gestern einen Zahnarzttermin hatte. Bei wem?
26:41Warum?
26:44Wir versuchen, den ganzen Tag zu rekonstruieren. Da ist jedes Detail wichtig.
26:46Dr. Hendricks.
26:52Hi.
26:55Hi.
26:58Hi.
27:01Hi.
27:04Hi.
27:07Hi.
27:10Hi.
27:13Hi.
27:16Wie geht es Ihnen?
27:19Gut.
27:22Aber es war nicht mehr so gut.
27:25Dr. Hendricks.
27:28Danke, Julia.
27:31Frau Fieringer?
27:34Kann ich Sie kurz sprechen?
27:37Klar, was gibt es?
27:40Die Leitner?
27:43Der macht ganz schön Druck.
27:47Leitnerwerft?
27:50Nein, mein Vater ist unterwegs. Kann ich Ihnen helfen?
27:56Was?
28:00Keine Ahnung.
28:03Ja, ich werde es ihm ausrichten.
28:06Wiedersehen.
28:12Du Arschloch.
28:14Sakotage.
28:17Ich verstehe das nicht. Wer sollte so etwas tun?
28:20Mein Bruder hat doch keinem etwas getan.
28:23Was machen Sie beruflich, Frau Fieringer?
28:26Warum? Was hat das mit meinem Bruder zu tun?
28:29Sie glauben nicht?
28:32Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?
28:35Ich musste es jeden fragen, der Zugang zu den Booten hatte.
28:38Ich bin Bootsbauerin, wie mein Bruder.
28:40Ich habe ja auch gearbeitet, bis es nicht mehr ging.
28:44Es ist nicht schön, immer im Schatten eines anderen zu stehen.
28:47Selbst wenn man den liebt.
28:50Mein Bruder war auch für mich alles, aber man muss auch auf sich schauen.
28:53Und wenn man weiß, dass sich nie etwas ändert, muss man Konsequenzen ziehen.
28:57Verstehe.
29:00Ich bin abgehauen, so weit es ging.
29:03Und ich habe nie wieder ein Schiff angerührt.
29:06Auch das Boot meines Bruders nicht. Reicht das?
29:10Sicher?
29:13Alles klar, vielen Dank.
29:16Maike Fieringer hat uns angelogen.
29:19Ihr Bruder hatte gestern gar kein Zahnarzttermin.
29:22Aber warum erzählt die uns denn sowas?
29:25Das müssen wir sie fragen und recherchieren nochmal alles über sie, was du finden kannst.
29:28Mache ich.
29:31Ein Schuss Milch und zwei Döffel Zucker.
29:34Danke.
29:40Johannes!
29:43Wo willst du denn hin?
29:46Ich habe dir echt geglaubt. Wie konnte ich nur so bescheuert sein?
29:49Was ist denn los?
29:52Leidenschaft seit Generationen. Willst du mich verarschen?
29:55Ich glaube, ich verstehe dich so ganz.
29:58Dann helfe ich dir mal auf die Sprünge. Die Druckerei hat angerufen.
30:01Die wollten wissen, was mit dem Andruck vom neuen Katalog ist.
30:04Ob sie den entsorgen können.
30:07Du sagst mir ins Gesicht, dass du nie mit Tim werben wolltest.
30:10Ich kann dir das erklären.
30:13Was war dir das? Du drückst doch schon, wenn du guten Tag sagst.
30:16Nimm mir versetzlich mal in meine Lage. Ich habe da investiert.
30:19Ja komm, die Tränen.
30:22Ja, es war ein Fehler, aber ich bereue ihn doch.
30:25Nein, du bereust nie etwas. Aber ich bereue, dass ich dir geglaubt habe.
30:28Johannes, beruhig dich mal. Lass mich.
30:31Ich steck dir deinen Familienbetrieb in den Arsch.
30:34Ich habe mir ein Zimmer genommen.
30:37Ich schicke dir die Rechnung.
30:40Danke.
30:51Also jedenfalls nach dem Tod der Mutter ging es mit der Werft komplett bergab.
30:54Auch als es Stress mit Maike gab.
30:57Was für ein Stress?
31:00Maike hat sich vor ein paar Jahren in ein Aupair-Mädchen aus Neuseeland verliebt.
31:03Ja? Und?
31:06Für den Vater war das echt ein Problem.
31:08auf seinen Jungen konzentriert.
31:10Kein Wunder, dass Maike ans andere Ende der Welt abgehauen ist.
31:13Und Fehringer hat vor einiger Zeit eine neue Rennjolle entwickelt,
31:17aber kurz vor Serienreife ging ihm die Kohle aus.
31:19Und jetzt kommt's.
31:21Es gibt ein Übernahmeangebot, der Ole Leitner werft.
31:25Und Fehringer hat schon abgelehnt?
31:27Der hat natürlich darauf spekuliert,
31:28dass er mit seinem Goldjungen auch die Kunden anlockt.
31:31Das heißt, die Leitner Werft profitiert von Tims Tod?
31:34Ja. Die Fehringer Werft kann jetzt dicht machen.
31:37Ohne Goldmedaille, keine Zukunft.
31:40Perfekte Übernahmebedingungen.
31:42Absolut.
31:46Also, dieses Hotel, was die Fehringer mit ihrer Lebensgefährtin betreibt,
31:50das ist kein Hotel.
31:51Das ist eine kleine Hütte ohne Gäste und im Grunde ist das Ding pleite.
31:55Und übrigens, diesen Zahnarzttermin, den hat's auch nie gegeben.
32:04Was gibt's?
32:05Ja, äh, du, ich, ähm, es wär ungünstig, wenn jetzt rauskäme,
32:09dass Tim und ich schon einen Vertrag hatten.
32:11Also, vielleicht, äh, schweigst du einfach.
32:16Für mich.
32:17Für dich?
32:18Hast du eine Ahnung, was ich für dich getan hab?
32:20Was hast du denn bitte für mich getan?
32:23Was hast du denn für mich getan?
32:25Was hast du denn für mich getan?
32:27Was hast du denn für mich getan?
32:29Was hast du denn für mich getan?
32:31Janis, hast du, hast du was mit Tims Tod zu tun?
32:34Mann, verpiss dich aus meinem Leben!
32:36Janis!
32:37Janis!
32:51Und, wie soll es jetzt weitergehen?
32:54Ich weiß es nicht.
32:56Du bekommst kein Geld.
32:58Ich weiß es nicht.
33:00Du bekommst kein Kredit mehr.
33:02Nächsten Monat kannst du dich mal mehr den Lohn bezahlen.
33:05Aber deine einzige Chance ist, dir Insolvenz anzumelden.
33:07Nein.
33:09Wir haben doch jede Krise gemeistert.
33:11Und das werden wir auch morgen tun.
33:13Papa, das ist doch keine Krise mehr, du bist pleite!
33:16Und wenn du jetzt nicht die Reißleine ziehst,
33:17riskierst du auch nur ein Verfahren wegen Insolvenzverschleppung.
33:19Quatsch.
33:20Hat doch keinen Sinn.
33:25Was wollen die schon wieder hier?
33:27Keine Ahnung.
33:37Kann ich Ihnen helfen?
33:39Davon gehe ich aus, ja.
33:42Ihr Bruder hatte gar keinen Zahnarzttermin.
33:44Warum haben Sie mich angelogen?
33:46Er hatte meine Gründe, tut mir leid.
33:48Und diese Gründe würde ich jetzt gerne wissen.
33:50Fangen Sie mal von vorne an, warum sind Sie hier?
33:52Ich hatte was zu erledigen.
33:54Und was?
33:55Entschuldigung, aber das geht Sie nichts an.
33:59Ich fürchte, Sie verkennen den Ernst der Lage.
34:01Wir ermitteln in einem Tötungsdelikt.
34:03Sie glauben doch nicht ernsthaft,
34:04dass ich meinen Bruder umgebracht habe?
34:06Sie hatten sowohl Zugang zum Boot
34:07als auch das erforderliche Spezialwissen.
34:09Und warum hätte ich das tun sollen?
34:10Nein, Eifersucht auf den erfolgreichen Bruder.
34:12Das ist doch Quatsch.
34:13Mein Bruder ist doch der einzige Grund,
34:14warum ich überhaupt hier bin.
34:16Und?
34:17Ich bin ja nicht die Einzige mit Spezialwissen.
34:19An Ihrer Stelle würde ich mich mal
34:20in der Werft von Ole Leitner umschauen.
34:23Sie halten sich zu unserer Verfügung.
34:25Hatte nicht vor, zu verschwinden.
34:28Gut.
34:37Ja, Jakob?
34:38Hier hat gerade eine Werft angerufen
34:39und hat gefragt,
34:40ob Sie das savarierte Boot abholen können.
34:42Lass mich raten.
34:43Das war nicht die Fehringer Werft,
34:45sondern die von Ole Leitner?
34:49Ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist.
34:51Ich bin automatisch davon ausgegangen,
34:53dass Tims Boot aus der eigenen Werft stammt.
34:55Aber warum fährt er mit dem Boot der Konkurrenz?
34:57Und dann auch noch von der Werft,
34:58die die Werft seines Vaters kaufen wollte?
35:02Um ihm zu helfen?
35:03Du meinst, er hat das Ruder selber manipuliert,
35:05um eine Havarie herbeizuführen?
35:06Na ja, wenn alles glatt gelaufen wäre,
35:08dann hätte die Konkurrenzwerft mit ihrem neuen Produkt
35:10nicht so gut dagestanden.
35:12Nee, sorry, kaufe ich nicht.
35:14Das Risiko war doch viel zu groß.
35:16Was ist denn mit dieser Leitner-Werft?
35:18Gibt es da irgendwas,
35:19was uns erklären könnte,
35:21wieso da einer das eigene Boot manipuliert?
35:24Unzufriedene Mitarbeiter?
35:26Nee, das glaube ich nicht.
35:27Es ist die einzige Werft weit und breit,
35:29die einen Bonus zahlt.
35:30Nee, definitiv nicht.
35:32Vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren,
35:34gegen wen sich die Sabotage gerichtet hat.
35:36Gegen Tim, die Werft.
35:39Hier lang.
35:40Alles klar.
35:41Noch mal zwischengeschliffen jetzt.
35:42Okay.
35:43Und jetzt wird lackiert.
35:44Gut.
35:46Herr Leitner?
35:47Ja?
35:48Ich komme gleich.
35:51Ah, Sie kommen, um mir mitzuteilen,
35:52dass ich das Boot abholen kann, ne?
35:54Sehr schön, wir haben ein bisschen Druck.
35:55Wir müssen noch einige Materialtests machen.
35:57Materialtests?
35:58Ja.
35:59Und der Belastung?
36:00Natürlich.
36:01Wie Tim Fehringer?
36:02So wie Tim Fehringer, ja.
36:04Wieso fragen Sie?
36:05Weil er mit einem ihrer Boote verunglückt ist.
36:07Ja, das ist bedauerlich.
36:08Und es gibt wohl niemanden,
36:09der mehr daran interessiert ist,
36:10herauszufinden, woran er es gelegen hat als ich.
36:12Das kann ich Ihnen sagen.
36:14Die Ruderanlage ist manipuliert worden.
36:17Sagen Sie,
36:18warum hat Tim Fehringer eigentlich Ihr Boot getestet?
36:22Das war doch eine Testfahrt, oder?
36:26Herr Leitner?
36:27Hm?
36:28Ja, ja.
36:29Testfahrt.
36:33Ja, warum?
36:35Weil er bei mir unter Vertrag stand.
36:40Und seit wann?
36:42Offiziell ab nächster Woche.
36:43Wir wollten es bei der Qualifikationsregatta
36:45publik machen.
36:46Gute Presse, gute Werbung.
36:48Sie entschuldigen mich, ich hab noch einen Kunden.
36:50Nee, wir sind hier noch nicht fertig.
36:52Der weiß doch ganz genau,
36:53wer für die Sabotage verantwortlich ist.
36:55Kommt es jetzt auch?
36:56Keine Fragen.
36:57Oh Gott, wer macht denn sowas?
36:59Stattdessen muss er sich
37:00um diesen superwichtigen Kunden kümmern?
37:02Als Hauptkommissar sollte dir sowas schon auffallen.
37:04Wie bist du denn drauf?
37:16Weißt du, Julia?
37:18Das wär jetzt der Moment, wo du sagen müsstest,
37:21tut mir leid, Paul, ich hab mich geirrt.
37:25Was soll mir da tun?
37:39Du bist doch das allerletzte!
37:40Mann, lass mich!
37:41Warum hast du das gemacht?
37:42Spinnst du?
37:43Ich hab damit nichts zu tun.
37:44Für wie blöd hältst du mich?
37:45Weißt du, was das für die Firma bedeutet?
37:47Kapierst du es immer noch nicht?
37:48Deine Firma interessiert mich im Scheiß.
37:49Gib es doch wenigstens zu, verdammt!
37:51Hey!
37:53Stopp!
37:54Hey!
37:55Stopp!
37:57Hast du echt die Bullen gerufen?
38:03Worum ging es bei dem Streit?
38:06Denken Sie, dass Jannis vielleicht
38:08für die Sabotage verantwortlich ist?
38:10Nein, natürlich nicht.
38:11Ihr habt gesagt, dass ich es verstand.
38:13Machen Sie es?
38:14Scheiße, nein!
38:16Mein Sohn wollte die Firma verlassen.
38:18Ich hab ihn bekniet zu bleiben, weil ich ihn brauche.
38:22Warum hat Jannis dann nicht den Prototypen gesegelt?
38:24Weil er es nicht kann.
38:26So ein Hochleistungsboot, das ist wie eine Stradivari.
38:30Sensibel, selten, teuer.
38:33Da dürfen nur die Besten ran.
38:35Natürlich hätte ich das Ding segeln können.
38:37Ich bin mit Booten aufgewachsen.
38:39Er hat es mir einfach nicht zugetraut.
38:42Dem schon, ne?
38:44Ja, dem schon.
38:48Das tut weh, wenn der Vater einem nichts so traut, oder?
38:52Ja, es tut weh.
38:55Verdammt weh.
38:57Das Ganze ist ein Geschäft.
38:59Mit Familienromantik allein mache ich keinen Gewinn.
39:02Ergebnisse zählen.
39:04Nicht auf Stammbaum.
39:06Das hat Ihr Sohn vielleicht anders gesehen.
39:12Wie oft war Tim mit dem Boot auf dem Wasser?
39:15Ein paar Mal.
39:17Und es ist nie was passiert?
39:18Nein, nein.
39:20Dann wurde die Manipulation wahrscheinlich erst in der Nacht vor dem Unfall durchgeführt.
39:26Wahrscheinlich, ja.
39:28Sagen Sie, Sie hatten Zugang zu einem Material,
39:31Ja, wir alle in der Werft.
39:32Aber nicht alle sind neidisch auf Tim.
39:34Mann, was soll das?
39:35Ja, ich war neidisch.
39:36Ich war stinksauer auf den Typen.
39:38Aber deswegen sabotiere ich doch nicht das Boot.
39:40Wo waren Sie in der Nacht, bevor es passiert ist?
39:43Saufen.
39:44Dafür gibt's Zeugen?
39:45Nein.
39:47Ich war alleine.
39:49Bin völlig breit am See eingepennt.
39:52Jannis war die ganze Nacht zu Hause.
39:55Er lügt.
39:56Weil er seinen Eigentümer nicht kennt.
39:59Er lügt, weil er seinen Arsch retten will.
40:02Sohn der Leitner werft unter Sabotageverdacht.
40:06Wird ihm das Kreuz brechen.
40:12So, einmal hier, ja?
40:15Er braucht ne Anwalt, oder?
40:16Ja, auch.
40:18Wieso auch?
40:20Er braucht nen Vater.
40:24Wiedersehen.
40:29Ganz schönes Gepäck, was Väter ihren Söhnen so mitgeben.
40:32Ja, Mütter können das auch.
40:47Ich werde mit ihm reden, wenn ich beim Notar war.
40:50Du musst dir keine Sorgen machen, ja?
40:52Es wäre auch im Mamas Sinne gewesen.
40:53Es sind ihre Anteile, wir haben sie geerbt.
40:55Lassen sie sich warten, bis sie nichts mehr wert sind.
41:00Und du musst ihm sagen, dass du bei Leitner unterschrieben hast, ja?
41:04Bitte sag ihm das.
41:06Okay.
41:07Okay.
41:24So schämst du dich nicht.
41:26Du fährst für Leitner.
41:28Für den Mann, der sich hier alles unter die Nadel reißen will.
41:32Wenn du das tust, dann brauchst du gar nicht erst wiederkommen.
41:37Dann wirst du für mich gestorben!
41:51Operation, das war ein Hilfeschrein.
41:53Wir wissen überhaupt nicht, ob er das war.
41:56Nele, also wenn jemand tausend Gründe dafür hatte, das zu machen, dann dieser Jannes Leitner.
42:01Ich meine, der hatte doch gar keine andere Chance, der musste das machen.
42:04Meine Güte, warum bin ich da nicht vorher drauf gekommen?
42:08Was denn?
42:12Mama.
42:16Geh.
42:20Nein, bitte geh.
42:27Tims Vater hat nicht ein einziges Mal gefragt, was genau passiert ist.
42:31Und ich glaube, er hat nicht gefragt, weil er weiß, was passiert ist.
42:35Der Mann, der trauert nicht nur um seinen Sohn.
42:37Wasserschutz.
42:39Der bereut auch, was er getan hat.
42:41Wir kommen.
42:43Das war Marke Fehringer. Ihr Vater will sich umbringen.
42:46Ach, scheiße.
42:55Er ist da drin, mit einer Pistole.
42:58Paul?
42:59Ja, komm. Schau mal, ob du da einen Weg findest, ja?
43:02Ja.
43:04Was ist denn passiert?
43:06Er hat herausgefunden, dass Tim und ich unsere Anteile an der Werft verkaufen wollten.
43:09Der Einsatzpsychologe ist verständigt. Das kann aber dauern.
43:11Bitte, er darf das nicht.
43:13Wir kümmern uns.
43:15Er wollte das nicht.
43:17Das wissen wir. Hat er abgeschlossen?
43:19Weiß ich nicht. Er hat mich rausgeschickt und...
43:24Nein!
43:26Waffe weg!
43:30Waffe weg, hab ich gesagt!
43:36Okay, okay. Ist safe. Ist safe.
43:50Er war so enttäuscht, dass ich ihn nicht verstehe.
43:52Dass er jetzt dieses Boot von Leitner segeln kann.
43:57Ein Boot, das mit ihm spricht. Ein Boot ganz nach seinen Vorstellungen.
44:07Ich wollte ihm meine Lektion erteilen.
44:12Ich glaub, ich bringe doch meinen Jungen nicht um.
44:22Ja, Papa.
44:46Mama, was willst du wissen?
44:49Wem meinst du das?
44:50Von mir.
44:54Keine Ahnung. Ich hab mir keine Liste gemacht.
44:58Wusstest du, dass es in der Tierwelt keine einzige Gattung gibt,
45:02die ihren Kindern erlaubt, wieder nach Hause zurückzukehren,
45:05wenn sie einmal den Bauch verlassen haben?
45:07Nur bei uns Menschen ist das so.
45:11Ich hab dich nicht darum gebeten. Du bist freiwillig gekommen.
45:14Das weiß ich doch.
45:16Und auch sehr gerne.
45:17Aber eben nicht als dein großes Kind, sondern ...
45:20Sondern?
45:22Ich weiß nicht so genau, wie ich das erklären soll.
45:25Aber ich erinnere mich gut.
45:27Bevor ich ausgezogen bin, hattest du ein eigenes Leben.
45:30Und auch, nachdem ich wieder eingezogen bin.
45:33Naja, das könnte man doch auch ab und zu teilen.
45:36Das tun wir.
45:38Wann?
45:40Jetzt zum Beispiel.
45:43Vielleicht müssen wir solche Momente einfach ausüben.
45:45Vielleicht müssen wir solche Momente einfach nur wieder mehr schätzen lernen.
45:51Ich würde jetzt auch gerne neben meiner Tochter sitzen.
45:56Aber die ist nun am anderen Ende der Welt.
46:00So kommt mir das hier manchmal auch vor.
46:03Obwohl wir unter einem Dach leben.
46:06Aber Johanna ist mir trotzdem nah.
46:10Hier.
46:11Ich habe auch eine ganze Weile gebraucht, bis das bei mir hier oben angekommen ist.
46:15Aber Nähe, wirkliche Nähe zwischen Menschen hat überhaupt nichts mit Kilometern zu tun.
46:23Und auch nicht mit einem Gutscheinheft für gemeinsam verbrachte Stunden.
46:31Komm!
46:33Wohin?
46:34Schwimmen!
46:35Schwimmen jetzt?
46:36Ja klar!
46:37Das Haus ist am See!
46:38Es ist doch warm!
46:39Wenn nicht jetzt, wann dann?
46:41Oder möchtest du lieber mit mir walken?
46:43Nein, auf keinen Fall.
46:45Schwimmen, okay, walken, never ever.
46:51Keine Sorge, ich mache es nur aus.
46:57Okay, komm!